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Film-Mechaniker

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  1. Das ist nicht euer Ernst? Das Perforieren ist die letzte Etappe. Nach dem Begießen breiter Bahnen und dem Spalten in Streifen von jeweils 70, 65, 35 oder 16 mm Breite werden die Wickel von bis zu zwei Kilometern Länge gelocht. Es ist sinnvoll, möglichst ununterbrochen zu perforieren, damit man leichter an den Punkt herankommt, an dem das Werkzeug gewechselt werden muß. Eine Rolle mit nachlassender Perforationsgüte kann eine Filmfabrik nicht verkaufen, aber auswerten. Es hat mich schon jemand gefragt, warum man nicht mit Wasserstrahl arbeite. So wäre jede denkbare Perforation möglich. Während ich da innerlich den Kopf schüttle und mich schon abwenden will, muß ich antworten, daß Wasser und Film nicht gut zusammengehen, daß zweitens die Präzision des Wasserstrahlschnitts in so weichem Material wie Kunststoff unbrauchbar ist und daß es drittens keiner freier Formen von Filmperforation bedarf, nachdem die größten Anstrengungen der Normierung gerade die Perforation betrafen. Die SMPE, die US-amerikanische Gesellschaft der Filmingenieure, geht in ihrer Gründung 1916 direkt auf die Perforationsfrage zurück. So nebenbei bemerkt sind einige offizielle Aussagen von ARRI über den Stand der Filmtechnik der 1920er und 1930er Jahre derart unqualifiziert, daß mir beim Lesen immer wieder der Verdacht kommt, man wolle in München die Wahrheit vertuschen. Das ist jedoch eine eigene Geschichte, die wir an anderer Stelle fortsetzen sollten. Der jüngste Stand des Filmperforierens ist der, daß die Streifen nicht mehr mechanisch transportiert werden. Es kommen keine Zahnrollen, keine Greifer mit den Lochkanten in Kontakt. Sozusagen jungfräulicher Film läuft durch Kamera oder Kopiermaschine.
  2. Wann würdest du denn die Perforation anbringen?
  3. An Spulen ist gedacht worden (16 mm). Man entfernt die Teller und die aufgesteckten Kunststoffdorne. Dann Spule auf Vierkant legen. Im Format 35 geht das nicht, denn die Spulen haben Bohrung 9,1 und Mitnehmerbohrungen auf einem Lochkreis. So viel ich weiß, konnte man früher Telleruntersätze für 35-mm-Film-Spulen von Steenbeck haben. Wie weit man heute mit einer entsprechenden Anfrage in Holland kommt, wäre zu prüfen. Der Schneidetisch wurde ja gerade für die Arbeit am offenen Film auf Kern entworfen. Wer Spule wünscht, ist mit einer Moviola besser bedient.
  4. Völlig richtig. Das Cameliabeispiel ist ein Hauptsatz mit Einschub, der mit Kommata abgetrennt wird. Wollte nur die Grundregel festhalten. In der englischen Aufzählung steht auch ein Komma vor dem und des letzten Gliedes.
  5. Hat er nicht. Ich konnte mir nicht vorstellen, was hier abgeht mit so einem harmlosen Beitrag. Bei der Neuen Zürcher Zeitung (ja, gebeugt) hat man bis zum 9. November 1974 ß gesetzt. Bücher erscheinen bis heute mit ß. Nicht mehr alle Komma oder Beistrich. In Aufzählungen: das Filmvorführerforum, seine Unterforen, die Gallerie und die Mitgliederliste. Kein Komma vor und und oder. Komma zwischen Hauptsatz und Nebensatz: Der Baum wächst langsam, weil er allein steht. Komma zwischen Nebensätzen. Komma bei den Adverbien sowohl, als auch; je, desto. Kein Komma bei entweder oder außer es kommen zwei Prädikate vor: Entweder gehst du jetzt durch den Regen, oder kommst später nach. Komma auch immer vor Zusätzen aller Art: Hamburger Sportverein, e. V. Bank Winter & Co., Ag. Tagespreise, Auszug. Deutsch statt etwas anderes, meine Lieblingsabteilung. Soße. Ist das nicht die französische sauce? Eben. Darum erfinde ich das Wort Beiguß. Hätten Sie gerne noch etwas Beiguß gehabt? So geil. Kommata, Themata, Phänomene, Indoktrination, Usurpation. Beistriche, Inhalte, Erscheinungen, Belehrung, Ausnutzung Heilig. Das lateinische Wort ist sanctus, -a, -um. Vom Latein ist eingedeutscht worden: Sankt. Wo ist das weibliche Geschlecht? Richtig: Santa. Eines der Schiffe der Columbus-Expedition 1492 trug den Namen Santa Maria. Abgekürzt Sta. Maria. Nun wieder männlich: Der heilige Blasius, nur so als Beispiel. Wir sagen Sankt Blasius und schreiben auch so, abgekürzt St. Blasius. Wenn es also eine Ortschaft gibt, die nach dem Typen benannt ist, dann ist das Sankt-Blasien. Oder Sankt-Gallen. Sankt-Georgen. Logisch. Abgekürzt sieht das alles so aus: St.-Blasien, St.-Gallen, St.-Georgen. Eine Straße in Basel ist der St.-Galler Ring. Sankt Anton ist etwas anderes, weil der unveränderte Name des Typen. St. Anton, abgekürzt. Bindestriche à gogo. Friedrich-Schiller-Straße. 2-Euro-Münze. Halb-9-Aufsteher. Katastrophen-Kommando (griechisches und lateinisches Wort verbunden). Verschiedene Bestandteile werden mit Bindestrich durchgekoppelt, auf jeden Fall ungleiche Bestandteile, wie Ziffern, Wörter und freie Zeichen. Heikel wird es beim Gradzeichen, die Nullgradgrenze geht aber gut an Stelle von 0-°-Grenze. Das wäre eine Grenze überschritten, die des gesunden Menschenverstands. Befreiung. Hiermit erteile ich Absolution an alle, denn Schrift und Satz sind immer unvollkommenes Abbild von Sprache und Leben. Ich habe heute so viele Fehler gemacht bei der Arbeit, das ich depressiv nach Hause radelte. Schon wieder einer.
  6. Hallo an alle Das Gröbste zusammengefaßt Die Wortarten: Hauptwörter (nomina oder Nomen), z. B. Haus, Baum, Sonne Fürwörter (pronomina oder Pronomen): ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie Geschlechtswörter, Begleiter (articula oder Artikeln): der, die, das, ein, eine, ein Zahlwörter: null, eins, zwei, drei, usw.; erste/r/s, zweite/r/s, dritte/r/s, usw. Die Null, die Eins, usw. Zeitwörter (verba oder Verben), z. B. stehen, wachsen, scheinen Bindewörter (conjunctiva), z. B. und, oder, sowohl, als, auch, weder, entweder Eigenschaftswörter (adiectiva oder Adjektive), z. B. alt, langsam, heiß Umstandswörter (adverbia oder Adverben), z. B. als, vor, nach, bevor, danach, da, während (zeitlich); vor, hinter, neben, bei, zwischen, über, unter (örtlich); obwohl, obschon, trotz, weil, durch (begründend) Groß- und Kleinschreiben: Immer groß der Satzanfang und alle Hauptwörter und Eigennamen, immer klein alle anderen. Ausnahmen: substantivierte Verben, wie das Kümmern, das Werben, das Elektrisieren Zusammen- und Getrenntschreiben: unabhängig stehende Zeitwörter, auch wenn sie zusammengesetzt sind: kennenlernen, laufenlassen, gefangensetzen; sich gehen lassen, aneinander geraten, sich (mit jemandem, etwas) auseinander setzen. Ein vollständiger deutscher Satz besteht aus einem Hauptwort oder einem Fürwort und einem Zeitwort: Menschen reden. Es regnet. Man fragt sich. (rückbezügliches oder reflexives Verb sich fragen) In umgekehrter Reihenfolge von Subjekt und Prädikat entsteht die Frage: Schneit es? Subjekt ist der, die oder das Handelnde (Wer?), hier also das Fürwort es. Prädikat ist die Handlung selbst (Was?), hier das Zeitwort schneien in der dritten Person, Einzahl. Steigerung (Komparation) der Eigenschaftswörter. Man unterscheidet drei Stufen, die einfache Form (Positiv), die Vergleichsform (Komparativ) und die Bestform (Superlativ). Beispiel: hoch, höher, am höchsten. Bei zusammengesetzten Adjektiven wird immer nur der erste, so genannte Bestimmungsteil gesteigert: gut möglich, besser möglich, bestmöglich. Nicht bestmöglichst Anführung. Die deutschen Anführungszeichen sehen so aus „▲▲▲“. Schriftsetzer sagen: unten Neunundneunzig, oben Sechsundsechzig. Im Französischen werden Guillemets gesetzt, die sehen so aus « ▲▲▲ » (mit Zwischenraum). Im Englischen wieder Gänsefüßchen, und zwar oben Sechsundsechzig, oben Neunundneunzig “▲▲▲”. Im Italienischen oben Sechsundsechzig, unten Neunundneunzig. Striche. Der kürzeste ist der Bindestrich - (Divis). Mit ihm wird auch getrennt. Der nächstlängere ist der Streckenstrich – , er kommt bei Jahreszahlen zur Anwendung, bei Strecken und als Minuszeichen. Der längste ist der Gedankenstrich — . Dieser soll eine Gedankenpause darstellen. Der Schrägstrich / trennt oder stellt ein Verhältnis dar: 1/48 Sekunde. Der Rückschrägstrich \ (engl. back slash) gehört in die Datenverarbeitung. Man kann ihn mit der linken Hand setzen durch gleichzeitiges Drücken der Steuertaste (Ctrl = Control), der Gruppenumschalttaste (Alt = Alternate Group) und der Taste mit diesen Zeichen darauf ><\. Der Unterstrich _ gehört ebenfalls in die Computerwelt. Zum Unterstreichen längerer Stellen kann man mit dem Textprogramm oder den Funktionen hier im Forumschreibfenster leicht markieren und ausführen. Scharf-s. Ja, das ist eine Geschichte! Es handelt sich um eine so genannte Ligatur, eine Zeichenverbindung des Einzelletternsatzes. Vor 400 Jahren, als der Bleiletterndruck sich verbreitete, sparte man an Lettern, was man konnte. Wiederkehrende Pärchen, wie ch, ck, ff, fi, ll, ſſ (lange s) u. a. m. wurden auf einen Stempel geschnitten und abgegossen. Oder eben wie damals: gegoſſen. Diese Zeichen sehen so doof aus, weil das hier eine Groteskschrift ist und keine gebrochene (fractur). Gleichzeitig bekam man eine Ausdrucksvielfalt, die in den letzten gut 100 Jahren wieder verloren gegangen ist. Was scharf ausgesprochen wird, kann entsprechend gesetzt werden. Das ist das s in den einsilbigen Wörtern Roß, Schloß, Fluß, Fuß, Nuß, Kuß, Biß, Schiß, Riß u. a. Es ist eine Verbindung von zwei Kleinbuchstaben, dem ſ und dem s. In einer Frakturschrift ist es die Verbindung von langem ſ und z. IMBIß geht überhaupt nicht. Einzig richtig, wenn es Großbuchstaben sein sollen, ist: IMBISS. Apostroph, Auslassungszeichen. Wie der Name sagt, steht es da, wo etwas ausgelassen wird. Wenn wir von Mark Twains Humor schreiben, können wir auch setzen: Twainischer Humor. Die Endung -ischer bedeutet Eigenschaft im Sinne des Besitzes. Braunische Röhre, Ohmisches Gesetz. Aus welchem Grunde auch immer, das i dieser Endung fällt weg und wird mit dem Apostroph ersetzt. So sehen wir es täglich und überall: Braun’sche Röhre, Ohm’sches Gesetz. Apostroph ist erlaubt bei Anhängung des Pronomens es: Man soll’s doch tun. Kein Apostroph bei Zusammenzug von Umstandswort und Artikel: aufs Neue, ans Gute glauben, ins kalte Wasser springen. Deppenapostroph: nicht’s, alte’s Brot (selber gelesen!) Unglaublich. Huber’s Meinung geht auch nicht, der deutsche Genitiv wird mit angeschlossenem s gebildet. Im Englischen steht der Apostroph, wo tatsächlich früher ein e stand (The Pilgrimes Process).
  7. Ich wünsche auch viel Glück! Nur los, wie sagt der Saarländer, allez-hopp, einen Handschuh voll Fixierbad zieht jeder heraus. Fang’ vielleicht mit Negativfilm an statt mit Umkehrmaterial. Das günstigste Material ist gewöhnliches Positiv, das bekommst du bei jedem Labor, bei Wittner, Kahl, Fotoimpex, von der Filmfabrik direkt auch: FilmoTec, Wolfen. Zum Ausprobieren ideal, weil du auf der farblosen Unterlage das Resultat deiner Arbeit genau siehst, Dichte, Kontrast, Schleier. Wenn du ein Negativ hast, kopierst du auch selber mit der Kamera, Objektiv weg. Du wickelst je die halbe Länge dessen, was sonst auf die Spule geht, Schicht auf Schicht miteinander auf. Das Negativ muß direkt am Bildfenster vorbeilaufen, der Kopierfilm dahinter. Es soll je ein Lochabstand Unterschied in den Schleifen bestehen. Am besten stellst du die Kamera vor eine weiße Wand, die du mit zwei Lampen beleuchtest. Geh’ von 10 ISO Empfindlichkeit aus bei Positivfilm und 1/50 Sekunde Belichtungszeit. Du wirst die Bedingungen noch anpassen und kopieren wie ein Weltmeister. Wenn du eine Kamera mit verstellbarem Verschluß hast, kannst du Überblendungen machen. Auf- und Abblenden kannst du mit Verstellen der Bildfrequenz.
  8. Die Zweitbelichtung soll nur mit gestreutem Kunstlicht geschehen, sonst hat man Schatten. Eine matte 60-Watt-Glühbirne in einem halben Meter Abstand geht gut, den Film immer schön in Bewegung halten. Es muß einfach alles Restsilbersalz durchbelichtet werden, überbelichten kann man dabei nicht. Filmspalter hat Kahl, die kleinen LOMO-Trommeln. Die sind zweckmäßig. Manchmal sind sie dejustiert, was man aber hinkriegt.
  9. Ja, nee, dazu war doch keine Zeit. Es mußte einfach das Lager geräumt werden, ein gemieteter Raum. Als es mit HeLas zu Ende war in München, meinte Heiner Hessenland, ich solle mit dem Laster kommen und aufladen, was ich brauchen kann. Ein Filmlabor schrumpfen ist nicht einfach.
  10. 2008 ein Pärchen Ernemann-Zeiß-Ikon V, Baujahr 1938, innen Schrott geschmeißt, dazu ein defektes Werk selber Type. Zwei Philips FP 6 aber an Freund verschenkt. Ebenfalls zum Altmetall ein Eiki 16, ein Meoclub 16, paar Siemens & Halske 2000 Gehe wieder vorre Fernseher, da läuft Karnevalrückblick, dat erste Mal, dat ich so viell Köller Zeisch guck. Hier ist die Fasnacht ja so militärisch oder militant und pfeifend penetrant, daß es mir nicht gefällt. In Deutschland wird gesungen, hier nur geverst.
  11. Der Herr Filmtechniker hat nichts gegen den 510, sondern ist für die anderen. Der schwebende Filmlauf hat durchaus seinen Vorteil. Man muß dafür den Filmkanal gut sauber halten. Der Mark M ist definitiv der schwächste Eumig. Es ist schon merkwürdig, daß ich mich bei Diskussionen um absolute Consumer-Produkte einschalte, bei denen es in erster Linie ums Geld ging, nicht um Langlebigkeit oder Filmschonung, bei denen es um Beschäftigung im Sozialismus wie im Kapitalismus ging, nicht um Arbeiterstolz. Ich wäre gerne dabei in Diskussionen um Berufsgeräte, doch zur Aäton Penelope kann ich nicht viel Positives sagen, nachdem ich entdeckt hatte, was für eine Fehlkonstruktion das ist. Die Mitchell-Besitzer-Riege ist sehr klein, Panavision-Geräte besitzt nur die Firma Panavision, und über Filmkopiermaschinen wissen die wenigsten Bescheid. Dann sind da noch die großen Alten, nämlich Bell & Howell, Arnold & Richter, Eclair, Debrie, Pathé, Gaumont, Prévost, Gillon, Williamson, Prestwich. Da sind viele Fragen offen, die zum Forschen herausfordern. Nicht jedermanns Sache, klar. Immerhin ergeben sich so eine bis zwei Antworten im Jahr, z. B. wie der Parvo von Debrie entstanden ist oder was es mit den ersten Filmfabrikanten in England auf sich hat. Ich finde es wunderbar abenteuerlich, und das war es auch. Dieser William Friese-Greene oder Birt Acres, welche Lebensgeschichten! To say nothing of Louis Leprince.
  12. Gehe ich recht in der Annahme, daß sie rappelt? Ist doch trocken und die Lederpuffer des Reglers steinhart (auf Messing). Oberes Reglerlager wahrscheinlich ausgelaufen, Greifergelenke auch ohne Öl. Nummer der Kamera?
  13. Die im Kinolaufbildwerfer verwendeten Hohlspiegel haben nicht paraboloide, sondern kugelige (kleine, für Reinkohlenlampe), ellipsoide (hauptsächlich für Xenon-Kurzbogenlampe) oder von der sphärischen leicht abweichende Form. Erwünscht ist nicht ein paralleles Strahlenbüschel, sondern eine Abbildung der Lichtquelle in mehr oder weniger verzerrter Art. Die Kaustik der kugeligen Spiegel bringt bereits so viel Verzerrung in den Brennfleck, daß eine Art Lichtwurst entsteht, die man nach den Anforderungen (Brennweite, Objektivtyp, Lage der Blende) einstellt. In den 1930er Jahren sind die ersten Hohlspiegel entstanden, die gegen den Rand hinaus von der Kugelform abweichen, womit der Lichtschlauch noch ausgedehnter wird. Die Stelle der größten Einschnürung hat man damals etwa zwischen Film und Eintrittspupille des Objektives gelegt, bei Trommelblenden in ihre Mitte. Die Xenonlampe hat erst aufrecht gestanden, einen Hilfsspiegel gehabt, um den asymmetrischen Lichtbogen in sich kopfstehend zum Ausgleich noch ein Mal abzubilden. Weil der Bogen sich nicht von der Stelle bewegt, ist die Gefahr groß, daß der Brennfleck bei Unachtsamkeit in der Nähe oder gar auf einer Kittfläche von Objektivlinsen liegt. Das ist mit der Ausbreitung der Xenonlampe reihenweise passiert. Zerstörte Kittflächen waren die Folge, sprich: unbrauchbare Objektive. Abhilfe brachten erstens horizontale Anordnung der Lampe, ein tiefgezogener Ellipsoidspiegel und die Abkehr von Kittelementen im Objektiv. Leider haben Lampenhersteller den Öffnungswinkel der Spiegel vergrößert bis zu dem Punkte, daß die Lichtbeugung am Bildfenster die Bildgüte mindert. Man bräuchte also vom Ellipsoid abweichende Spiegelformen, um wieder auf die technische Höhe des asphärischen Hohlspiegels zu gelangen. Gibt es, kostet teuer. Schnitt- oder Brennweite sind oft auf dem Spiegel angegeben. Grundsätzlich ist die Brennweite gleich dem halben Kugelradius für Objekte im Unendlichen. Die Grundeinstellung der Lampe macht der Kinotechniker mit einer selbstzentrierenden Einrichtung (ein federnd schwenkbarer Arm von dreien) in der Spiegelbohrung. Durch sie hindurch visiert er die Mitte der Objektivhalterung und eine Marke vor der Bildwandmitte an. Der Rest ist Einstellung entlang der optischen Achse. Wenn man Lust hat, pafft man Zigarrenrauch ins Licht und macht ein Foto. Das ist sehr lehrreich.
  14. Oje. Jetzt hast du einen Silumin-Klotz am Bein, aber keinen guten Projektor. Zum Glück nicht viel Geld ausgegeben Mein letzter Tipp: Eumig Mark 700er und 800er oder der ältere Eumig Mark S. NICHT Mark M. Daneben Elmo, Beaulieu, Fumeo. Noch besser ist Umsteigen auf Normal-8. Dieses Format wird es noch 2060 geben, vermutlich neu belebt von der Generation der zwischen 1995 und 2008 Geborenen. Noch jung, aber auf Plutoniden-Schütze mache man sich gefaßt!
  15. Super-8 Player. Wir kontern: Eight Track Cartridge Player, kennen Junge garantiert nicht Filmen-Funktion bei der Digiknipse. Alright: Vidikon, kennen nur noch wenige Rolling shutter. Was halte ich dagegen? Ähm, revolving shutter. Umlaufverschluß. Was ein Umlauf ist, können vermutlich nur medizinisch Angehauchte beantworten (Sie nehmen den Publikumsjoker, nicht?). Ich fand mich ein Mal in der Lage, einem Fotografen erklären zu sollen, wie das mit der Belichtung und dem Durchlauf in einer Filmkamera so aussieht. Der hatte wirklich keinen Schimmer. Im selben Moment wußte ich, daß er sich Fotograf nennt, aber sicher keiner ist. SIC TRANSIT GLORIA MUNDI (So vergeht der Welten Ruhm.)
  16. Möchte noch einen Aspekt der Magnetpisten anführen, und zwar das vergessene Polieren. Es stammt von aufgespritzten Pisten her (Todd-AO 70 mm und CS), die ursprünglich rau und holprig sind. Man kann nun auch aufgeklebtes Tonband glätten, mit geschliffenen Stahlscheiben (Ra-Wert 3,2). Das erfolgt zweckmäßig vor dem Bespielen. Ich glaube, es besteht doch eine gewisse Chance, das Aufmagnetisierte besser abspielen zu können, wenn man die Piste(n) polieren läßt. Die Scheiben müssen natürlich aus einer antimagnetischen Legierung sein. Vielleicht kann Fipra, Berlin, das machen. Das Problem ist doch klar der Kontakt zwischen Piste und Kopf, abgesehen von Antrieb und Elektronik.
  17. Wenn du Super-8- und oder Single-8-Filme sauber vorführen willst, lohnt es sich. Die von mir beschriebenen Arbeiten an meinem Eumig Mark 800 hat Adira-Kamera, M. Schenker, Basel, ausgeführt. Der Projektor läuft wie Sau, schneller als mit 24 B./s bei Einstellung auf Anschlag. Vor Publikum regle ich ihn mit Film und einem Impulszähler am Lichtstrahl ein. Die Lichttonwiedergabe prüfst du ganz einfach so, indem du einen Papierstreifen durch den Tonteil ziehst. Wenn es im Lautsprecher rumpelt, funktioniert die Sache. Lichttonfilme findet man in der Bucht, in Waghäusel, im 8mm forum, unter Suche hier im Forum und in Italien in der untersten Schublade des ersten Kiosk am Petersplatz, Rom. Man frage nach pellicole discrete.
  18. Hallo, Gerald Die Eumig Mark S sind voller Fallen. Die übelste ist, das habe ich auch lange nicht gewußt, daß die Motorlager von außen nicht zugänglich sind. Da, wo die größte Drehzahl ist, laufen irgendwann die Lager trocken. Wie du es mit sicherem Gespür entdeckt hast, klingt irgendwie so, als wenn der Motor sich quälen muß. Das muß er. Abhilfe bringt nur ein Mechaniker, der entweder Bohrungen zu den Gleitlagerstellen anbringt oder Sitze macht für Kugellager. Die elektrische Spannung muß auch stimmen. Wir haben hier 233 Volt im Netz, also stecke ich den Trafo auf 230 Volt um. Dann kommen die trockenen Gleitlager der Hauptwelle hinzu. Es sind vier mit Blattfedern im Gehäuse befestigte kuglige Sinterbronzelager. Denen je zwei Tropfen Nähmaschinenöl geben, die Welle von Hand langsam drehen, das Öl einziehen lassen, Projektor stehen lassen. Nach einigen Stunden läuft der Apparat ganz anders. Technisch korrekt legt der Mechaniker diese Lager in warmes Schweröl, damit der poröse Werkstoff sich vollsaugt. Der Ingenieur läßt die Lager einseitig radial durchbohren (0,4 mm) und Filzstreifen einstecken. So kann man von der Wegwerfkiste zu einem belastbaren Gerät übergehen. Weiter ist die Kunststoffbrücke zwischen Reibscheiben und Greiferantrieb oft geschrumpft (von der Wärme) und klemmt. Da darf man mit dem Nagelschleifblatt die Nuten erweitern, bis wenig Luft drin ist. Die Greifer-Blende-Einheit hat Steuerkurven aus Kunststoff. Leider haben die fleißigen Damen beim Zusammenbau traditionell alles hübsch geschmiert. Die mineralischen Fette sind über die Jahre in den Kunststoff eingedrungen und kleben heute gerne. Das sollte man wenigstens oberflächlich entfetten. Kunststoff ist halt Quatsch in einem Gerät, das warm wird und sich mit Ozon füllt (vom Motor). Wärme und Ozon sind Feinde der Kunststoffe. Haarrisse, Zerfall Haltestücke für die Motorkippzapfen habe ich mal neue herstellen lassen. Vielleicht kann man bei Wittner anregen, auch diese Teile ins Programm zu nehmen. Könnte man aus Aluminium fräsen und bohren, mit Fetttaschen
  19. Für mich wird es enger, dannzumal würde ich 99 werden. Wenn ich mir aber Johannes Heesters ansehe, das alte Filmschwein, scheint es doch machbar zu sein.
  20. Mit meiner Erfahrung wage ich die Behauptung, daß du mit Jammern langsamere Gleichlaufschwankungen meinst, nicht Wimmern oder Jaulen. Es würde zu Eumig Mark S, 700er Reihe, passen. Das Problem liegt nicht im Tonteil, sondern im Hauptantrieb. Die Gleitlager der 1-1-Welle sind allerhöchstvermutlich trocken, die Motorlager auch, die Lagerzapfen der Motoraufhängung vielleicht am Zerbröseln, der Trafo wahrscheinlich nicht auf 230 Volt eingestellt, alles etwas staubig bis recht verdreckt. Was Rudolf51 zum Pistenton sagt, stimmt nicht ganz in allen Teilen. Die Hauptschwierigkeit ist der steife Film, doch im Allgemeinen sind die COMMAG-Projektoren in dieser Hinsicht gut konstruiert. Ich habe schon Magnetton ab 8-mm-Film bei 24 Bildern pro Sekunde gehört, der an 16-mm-Lichtton herankam. Die Mechanik muß halt flitzen, sonst ist da nichts zu erwarten. Die Tonwellenlager gehören sicher dazu.
  21. Möglicherweise ist der Ton jämmerlich aufgenommen, dann kannst du lange gut abspielen. Sag, welcher Eumig? Vielleicht können wir helfen.
  22. So furchtbar kompliziert ist es wirklich nicht, erst wenn man weiter geht, als die Baugruppen zu trennen. Im Grunde braucht man nur passende Schraubendreher, passende wohlgemerkt, eine Weichgummimatte, Reinigungs- und Schmierstoffe, Tageslicht und den Willen zur Ordnung. Das Hauptaugenmerk gehört zwei Dingen: Rost und Sand. Beide sind Gift für eine Filmkamera. Wenn man bei kleiner Zerlegung eines von diesen beiden antrifft, höre man besser auf. Der Fachmann muß dann große Zerlegung machen und alles gründlich reinigen. Bei den Objektiven geht es meistens um verharzte mineralische Schmierstoffe. Man kann einen Blendenkorb mit Gewalt von außen schon beschädigen. Also nicht murksen. Da füge ich vielleicht eigenes Erleben an, bei einem Cinor 10-1.9 Benoist-Berthiot für 16-mm-Film, das ich geschenkt erhielt. Im Innern purzelten Blendenlamellen umher. Nach fachmännischer Überholung lief die Blende wieder wie am ersten Tag, die Distanzeinstellung wie neu. Ich habe das Geld gerne ausgelegt, denn das ist meine Optik. Eine C 8 steht gerade vor mir. Unter Biete habe ich sie unlängst zum Verkauf ausgeschrieben. Richtig: Taschenkamera, aber auch solides Instrument für geduldige Filmer. Man braucht die Ruhe für den Einsatz eines Belichtungsmessers, für die Einstellung von Distanz und Blende, für die Voreinstellung des Suchers, für das Wechseln der Objektive, fürs Aufziehen der Feder. Ihr schnurrendes Geräusch beim Filmfressen ist ein Genuß. Es wird nur noch vom Projektorgeräusch übertroffen, genauer vom leisen Klicken, das die selbergemachten Spleiße beim Durchlauf machen.
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