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Digitalisierter BEN-HUR - ein partielles Desaster?


cinerama

Empfohlene Beiträge

@cinerama:

Wenn Du die älteren Ausgaben von WIDE GAUGE FILM AND VIDEO MONTHLY durchsuchst, findest du einen Bericht über die Abtastung. Meine Hefte habe ich einer Bibliothek gestiftet und kann daher momentan nicht darauf zugreifen. THE KING AND I und CAROUSEL wurden bei Crest (vermutlich) am selben Rank Cintel III "UltraScan"Abtasterdurchgeführt, von dem einige 65/70mm Abtastungen in 5perf (CHITTY CHITTY BANG BANG, HALLELUJAH TRAIL), 8-perf und 15perf stammten.

 

Ich zitiere mal Theo Gluck aus der Newsgroup rec.arts.movie.tech:

 

 

 

übersetzt:

 

 

 

In diesem kurzen Beitragwird ebenfalls die Möglichkeit erwähnt, mit dem "UltraScan" 55mm abzutasten.

 

Also einfach mal reinschauen in die Quellen, bevor man sich in dieser (nicht einfachen) Thematik verirrt. ;-)

 

 

 

PS: Ich schrieb von "Laserdisc/DVD-Fassung", weil angeblich in den USA CAROUSEL-DVDs gehandelt wurden, die von Laserdiscs überspielt wurden. Manche Sammler zogen bestimmte LD-Fassungen späteren DVD-Veröffentlichungen vor, in denen dann fleißig "farbkorrigiert" und "qualitätsverbessert" und der Ton neu abgemischt oder psychoakustisch behandelt wurde, daher kann es sein, daß es sich um Bootlegs handelte.

 

Der Gedanke, dass Negative von großformatigen Filmen oder auch die wieder aufgetauchte Roadshow-Kopie von The Alamo durch Laserdisc Transfers zusätzlich gealetert wurden und im Falle von The Alamo durch "rejuvenation" de facto zerstört ist mir nur schwer erträglich.

 

Ich kenne einige dieser LD's übrigens ganz gut uns muss sagen, dass sie auch unter Berücksichtigung der Limitationen der LD oft nicht so befireidigend aussahen und nicht an die besten LD's neuer Produktionen wie zum Beispiel The Matrix rankamen. Die Dominanz von Panoramaaufnahmen in solchen Filmen half natürlich auch nicht wirklich weiter und ließ meines Erachtens großformatige Filme auf LD immer enttäuschend aussehen, das gleiche gilt für DVD.

 

Heute ist es schon beeindruckend wenn man an einem Film wie Lawrence of Arabia inzwischen die verschiedenen Qualitätsstufen der heimischen Video-Präsentation sehen kann die eine erstaunliche Bandbreite zeigen und in den beiden höchsten Stufen sicherlich in der Summe der Qualitäten und mit geeigneter Hardware bei heimischer Präsentation mit dem digitalen Kino gut mithalten können bzw. es gar übertreffen:

 

VHS

LD

DVD

Muse LD

HDTV

Blu-ray

4k Download

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Aha, es gibt ja doch noch Überraschungen - vom Resultat her betrachtet hätte ich das nicht vermutet (-> Laserdics 1996 vom OCN "gescant").

 

*

Würde die Restaurateure von 2004 für die exzellente Farb- und Lichtbestimmung beglückwunschen (was nun auf der Blu ray Disc förmlich auseinanderfällt.) 2004 noch vom Reduktions-35mm Interpositiv.

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Daß man das Kameranegativ von THE KING AND I für die Laserdisc-Erstellung - eine Restaurierung war es nicht - mechanisch gefährdet hat, wurde in Fachkreisen damals schon kritisch gesehen. Ich glaube mich zu erinnern, daß in dem damaligen WGFVM-Artikel auch von Essiggeruch die Rede war. (Was ich nicht auf die Goldwaage legen würde, denn viele Leute können den Geruch bestimmter älterer Materialien nicht vom Essigsyndrom unterscheiden.)

 

Warum man es sich damals nicht (für LD in NTSC, wohlgemerkt) einfacher machte und das 65mm-Zwischenmaterial der KING AND I "Grandeur-70"-Fassung abtastete, verstehe ich allerdings nicht.

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Warum man es sich damals nicht (für LD in NTSC, wohlgemerkt) einfacher machte und das 65mm-Zwischenmaterial der KING AND I "Grandeur-70"-Fassung abtastete, verstehe ich allerdings nicht.

 

Sehr richtig, für alles was vor guten 4k Scans kam war es eigentlich unverantwortlich an die Negative von großformatigen Filmen ranzugehen.

 

LD hat selbstverständlich nicht einmal die halbe Auflösung von 35mm Reduktionsmaterialien und was da mit manchen Filmen wie The King and I aber auch IAMMMMW und The Alamo für Schindluder getrieben wurde ist nur schwer erträglich.

Jedenfalls zeigt die Blu-ray von The King and I nicht nur farblich erhebliche Mängel auf, sondern auch eine Kornlosigkeit die im Vergleich zu deutlich späteren 65mm-Produktionen doch sehr verdächtig anmutet um nicht zu sagen es ist eigentlich klar, dass da wieder digital "gesäubert" wurde mit den üblichen Folgen.

 

Werde mir vielleicht den Spaß machen mal eine oder zwei dieser LD-Tansfers vom Negativ zu besorgen - ist immer gut für einen Lacher wenn man sich veranschaulicht, dass für so ein Ergebnis das Negativ eines für das Studio doch recht bedeutenden FIlmes noch etwas näher an den Abgrund gebracht wurde.

 

Jetzt wo man annähernd die maximale Auflösung aus den Materialien gewinnen könnte sind sie stattdessen so beschädigt und/oder gefadet, dass in den meisten Fällen nicht mehr vom Negativ gescannt wird sondern von Wetgate-Interpositiven, die auch aus Kostengründen sehr häufig Mittel der Wahl sind, wie bei Baraka, Oklahoma, South Pacific, The Sound of Music und anderen. Der Charme eines Wetgate IP's liegt sicherlich darin, dass man weniger Zeit und Aufwand mit dem Entfernen von Staub, Haaren und den anderen Verschmutzungen verbringt gegenüber dem Ausgangsmaterial und ein weitere Vorteil ist, dass man gleich noch ein zusätzliches Sicherungselement für den Film hat. Zweiteres ist sicherlich zu begrüßen, ersteres natürlich vor allem Ausdruck des Kostendrucks auf die Studios die das Herausbringen klassicher Titel inzwischen sehr kritisch sehen was das Verhältnis von Aufwand zu Kosten angeht.

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Hoffe sehr, dass der A.C.-Artikel (suche ich nächste Woche heraus) mir den 55mm-Abtaster des Transfers von 1996 vor Augen führt.

Obwohl Fox bekundete, seit den 1950er Jahren erst wieder 2004 die (seither "unberührten") Behälter der Originalmaterialien geöffnet zu haben (aber diesen Widerspruch sollten wir hier etappenweise noch klären) - und dass anschliessend ein Kopierfenster für 55mm gefertigt wurde (welches in der Edition von 2004 auch gezeigt wird):

 

The original 55mm and preservation negatives from 1956 were still in the Fox vaults. "Since there was no interest or ability to deal with this material, when we opened the original negative cans, they were still wrapped in the original laboratory tissue papers from the 1950s. These cans hadn't been touched in almost 50 years."

 

Aus: http://articles.lati...t/ca-cinefile15

 

Obiges zitiert unter Vorbehalt! Im weiteren also der Gang in die Bibliothek.

 

 

***

 

Bis dahin noch andere Fragen zu Thesen im Verlaufe unserer Erörterung:

 

Warum man es sich damals nicht (für LD in NTSC, wohlgemerkt) einfacher machte und das 65mm-Zwischenmaterial der KING AND I "Grandeur-70"-Fassung abtastete, verstehe ich allerdings nicht.

 

Schriebst Du bereits in film-tech.com.

Welche 65mm-Matierialien sind es?

So wie die 70mm-Kopie von THE KING AND I aussieht, kann man auch von einem Blow-Up einer 35mm-Scope-Version ausgehen, konkret vom 35mm-Duplikatnegativ. Da der Film später nie wieder in 70mm nachkopiert wurde, scheint man sich der Minderwertigkeit dieser Dupstufe bewusst gewesen zu sein.

 

65mm-Intermedmaterialien für KING AND I in 1961 klingen ungewöhnlich: auch sollte man so etwas lieber nicht scannen. Am wenigsten das Duplikatnegativ. Selbst wenn man das Dup-Positiv scannen würde, könnte ein I.P. von 1961 evtl. gefadet sein (wie schon das gealterte 35mm I.P. von DOCTOR ZHVAGO aus 1965: es neigte zu bräunlichen Schatten). Und scannen sollte man es so wie so nicht - besser abtasten. In vielen anderen Fällen aber ist die Abtastung eines damaligen Interpositivs von höchstem Wert. Die I.P.s sind meist optimal belichtet und ergeben den besten Filmook.

Auszunehmen sind aber oft gerade einige I.P.s von Large-Format-Negativen (wg. ooptischer Bearbeitungen und Blenden bzw. von Geschwindikeitsänderungen zwecks Ausgleich - dies fast immer abweichend von der Bearbeitungsnorm.).

 

PS: Ich schrieb von "Laserdisc/DVD-Fassung", weil angeblich in den USA CAROUSEL-DVDs gehandelt wurden, die von Laserdiscs überspielt wurden. Manche Sammler zogen bestimmte LD-Fassungen späteren DVD-Veröffentlichungen vor, in denen dann fleißig "farbkorrigiert" und "qualitätsverbessert" und der Ton neu abgemischt oder psychoakustisch behandelt wurde, daher kann es sein, daß es sich um Bootlegs handelte.

 

Das betrifft die Laserdisc, an die ich mich anfänglich erinnerte: die LD-Ersterscheinung in schrecklicher Qualität, gewonnen von einer Theaterkopie. DIe zweite Laserdisc, erschienen zur Jubiläumsausgabe von 1996, ist in der Schärfe besser und farblich herausragend - soeben hineingeschaut.

Die DVD-Fassungen - so weit ich folgen kann und welche zurückgreifen auf die Version von 1996 - waren im Farbeindruck einwandfrei (sogar eine unscharfe Edition in Unterlizenz aus Polen mit dt. UT war farblich wunderschön).

Zur Sound-Frage: "Psychoakustisch behandelt" wurde nichts, da gerade die Fox-Soundmaster exzellent eingelagert worden waren und 1 : 1 überspielt wurden. Eben so bei SOUND OF MUSIC: Eingriffe in das Tonmaterial sind daher nicht erforderlich.

"Fleissig farbkorrigiert und qualitätsverbessert" klingt wie die Unterstellung unseriöser Bearbeitung - dementgegen aber aber offerieren die DVD-Ergebnisse, übertrumpfend die jetzige Blu ray, eine herausragende Farbtreue.

Bitte nicht Witze darüber machen, sondern die Resultate bewerten und die Psychoakustik bitte herauslassen.

 

Der Gedanke, dass Negative von großformatigen Filmen oder auch die wieder aufgetauchte Roadshow-Kopie von The Alamo durch Laserdisc Transfers zusätzlich gealetert wurden und im Falle von The Alamo durch "rejuvenation" de facto zerstört ist mir nur schwer erträglich.

 

Würde ich auch als Stein des Anstosses sehen. Scheint aber eine Ausnahme zu sein. Zu ALAMO aber sollte bedacht werden: Das Negativ wurde nicht beschädigt. Sondern die Outtakes, die aus Ashley Wards 70mm-Kopie-Kopie verwendet wurden und später wegen kleiner Schrammen für die HD-Version "regeneriert" werden sollten: beim Einweichen des Kaltprozessmaerials auf einem Heissprozess-Postiv-Entwicklungsmaschine löste sich die Schicht: ein vollidiotischer Fehler.

(Ein "Schwarzweiss"-Entwickler wäre hierfür ideal gewesen, aber für 70mm war er offenbar nicht gerade zugänglich).

Gibt es da viele Beispiele für Negativvernichtung beim Transfer für die damaligen Laserdiscs? Ich kenne hier mechanisch nur das Durchfahren von geschrumpften Negativen, notfalls bei halber Geschwindigkeit, wenn auch dabei ein vertikales Bildpumpen entstehen konnte. Schäden bei 35mm aber nie. Am Spirit jedenfalls nicht.

Abtaster sind schonender als Kopiermaschinen!

 

Jedenfalls zeigt die Blu-ray von The King and I nicht nur farblich erhebliche Mängel auf, sondern auch eine Kornlosigkeit die im Vergleich zu deutlich späteren 65mm-Produktionen doch sehr verdächtig anmutet um nicht zu sagen es ist eigentlich klar, dass da wieder digital "gesäubert" wurde mit den üblichen Folgen.

 

Zustimming: die Haut von Deborah Kerr sieht aus wie das Braun der Schiffsplanken. Farblich ist alles verkreuzt und typisch für das Scannen alter Materialien.

Nicht zu beanstanden habe ich die geringe Körnigkeit: erklärlich durch das übergrosse Format von 55mm, grösser selbst als Todd-AO. Ganz kornlos ist der KING AND I-Transfer von 2014 ja nun nicht! Ich hoffe auch nicht, dass hier nachbearbeitet wurde....

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
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Jetzt wo man annähernd die maximale Auflösung aus den Materialien gewinnen könnte sind sie stattdessen so beschädigt und/oder gefadet, dass in den meisten Fällen nicht mehr vom Negativ gescannt wird sondern von Wetgate-Interpositiven, die auch aus Kostengründen sehr häufig Mittel der Wahl sind, wie bei Baraka, Oklahoma, South Pacific, The Sound of Music und anderen. Der Charme eines Wetgate IP's liegt sicherlich darin, dass man weniger Zeit und Aufwand mit dem Entfernen von Staub, Haaren und den anderen Verschmutzungen verbringt ...

 

Das wäre aber die Ausnahme, dass es Hindernisse gibt, sich nicht mehr an das Negativ heranzutrauen. Wetgate wiederum setzt peinliche Säuberung eines Negativs von Schmutzparitkeln voraus, sonst könnten stehende weisse Punkte das Ergebnis sein. Ansatzweise tauchen sie in KING AND I auch auf.

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cinerama schrieb

So wie die 70mm-Kopie von THE KING AND I aussieht, kann man auch von einem Blow-Up einer 35mm-Scope-Version ausgehen, konkret vom 35mm-Duplikatnegativ. Da der Film später nie wieder in 70mm nachkopiert wurde, scheint man sich der Minderwertigkeit dieser Dupstufe bewusst gewesen zu sein.

 

Das ist auch möglich, wir hatten das ja im Todd-AO-Festivalthread seinerzeit diskutiert, Stichwort einkopierte anamorphotische Überblendzeichen.

 

Die Gefahr bei der Abtastung älterer Großformat-Negative sehe ich vor allem darin, daß die Rollen nicht wie in der Filmkopierung kontinuierlich durchliefen, sondern zum Zweck der programmierten Farb- und Helligkeitskorrektur mehrfach hin- und herrangiert wurden. Für die Naßklebestellen im breitformatigen Originalnegativ dürfte das eine harte Probe sein, und ob die Kinematik des Transportsystems für die schwereren 55mm-Rollen modifiziert wurde, weiß man auch nicht.

 

Der Hinweis auf psychoakustische Veränderungen bezieht sich nicht auf die CS55-Filme, sondern auf einige Large-Format-Mehrkanalbearbeitungen durch die Firma Chace Audio, welche auch in Foren und Reviews z.T. hart kritisiert wurden.

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
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Also für mich nirgendwo nachvollziehbar - aber vielleicht haben andere dazu mehr Phantasie als ich?

Und auch 65mm-Materialien im CinemaScope 55-Prozess (von denen dem obigen Vorschlag nach abgetastet werden soll) sind Wunschdenken. Obwohl auch ich sie für wünschenswert hielte. ;-)

 

Rechtes Bild: britische 70mm-Magnettonkopie von THE KING AND I (das ovale Überblendzeichen ist im zugrundeliegendem 35mm-Scope-Negativ ein Kreis)

Linkes Bild: 35mm-Magnettonkopie von THE KING AND I [eigene Sammlung]: (das runde Überblendzeichen im zugrundeliegendem 35mm-Scope-Negativ wird nach einer Projektion oval. Eben so wird das Überblendzeichen des 35mm-Scope-Negativs oval, wenn man auf der Oxberry eine anamorphotische Reprooptik einsetzt, mithilfe derer auf 70mm-Positivfilm projiziert wird).

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Cinerama schrieb :

 

Nicht zu beanstanden habe ich die geringe Körnigkeit: erklärlich durch das übergrosse Format von 55mm, grösser selbst als Todd-AO. Ganz kornlos ist der KING AND I-Transfer von 2014 ja nun nicht! Ich hoffe auch nicht, dass hier nachbearbeitet wurde....

 

Richtig. Neben der größeren Negativnutzfläche spielt bei der festzustellenden geringen Körnigkeit Von THE KING AND I noch folgender Umstand eine wesentliche Rolle :

Es handelt sich um eine Produktion, in der zu 90 % eine HIGHKEY Photographie vorherrscht.

Bei Highkey Photography liegt man man automatisch in einem Bereich der Emulsionskennlinie, in der die Korndarstellung sehr

gering ist. Außerdem gibt es durch die detailreiche Ausstattung kaum homogene Bildanteile wie blauer Himmel oder graue

Wände, welche extreme Korndarstellungsfelder sein könnten.

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@cinerama:

 

Danke für die Scans - vielleicht sollte man aber dazusagen, daß es im rechten Bild (70mm-Kopie) nicht um das weiße, in die Vorführkopie eingravierte Zeichen geht, sondern um das darunterliegende schwarze, welches vom Kopiernegativ stammt und bei der Entzerrung von 35mm auf 70mm zum liegenden Oval wurde. Sozusagen der Beweis, daß diese Kopie kein 55>70, sondern 35-Scope>70-sphärisch ist.

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
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Sozusagen der Beweis, daß diese Kopie kein 55>70, sondern 35-Scope>70-sphärisch ist.

 

CinemaScope55 = Faktor 2x

35mm Scope = Faktor 2x

 

Egal von welchem Format man auf 70mm umkopiert, man muss entsprechende optische Entzerrung betreiben und aus einem runden wird ein ovales Zeichen.

 

... oder stehe ich gewaltig auf dem Schlauch?

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Die Größe und Position der einkopierten Überblendzeichen deutet auf 35mm hin, durch den Bildbeschnitt von 1:2,55 auf 1:2,2 sind sie weiter zum Bildrand gerutscht. Ich halte es auch für unmöglich, bei einer optischen Umkopierung von 55mm auf 70mm soviel Korn zu erzeugen. Der gezeigte Trailer hingegen (war es nicht ein 35mm Technicolor EA-Trailer?) zeigte eine bessere Schärfe und Feinkörnigkeit.

 

Zusammen mit anderen Merkwürdigkeiten - für eine Wiederaufführung wird eigens ein 55>70mm-Printer gebaut/modifiziert? - spricht vieles dafür, daß die "Grandeur 70"-Wiederaufführung doch mehr Werbetrommelei als technische Neuerung war, also nur ein normales Blowup einer 35-mm-Vorlage auf 70mm.

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Die Größe und Position der einkopierten Überblendzeichen deutet auf 35mm hin,

 

Danke ... Größe und Platzierung ist in der Tat ein wichtiger Hinweis. Hatte ich nicht gesehen, da kaum Bezug zum Gesamtbild zu sehen ist.

 

Auch die 70mm Kopie SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS (Blow-up vom 1:2,55 Originalnegativ) hatte ähnlich angeschnittene und übergroß aussehende Überblendungszeichen.

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Würde ich auch als Stein des Anstosses sehen. Scheint aber eine Ausnahme zu sein. Zu ALAMO aber sollte bedacht werden: Das Negativ wurde nicht beschädigt. Sondern die Outtakes, die aus Ashley Wards 70mm-Kopie-Kopie verwendet wurden und später wegen kleiner Schrammen für die HD-Version "regeneriert" werden sollten: beim Einweichen des Kaltprozessmaerials auf einem Heissprozess-Postiv-Entwicklungsmaschine löste sich die Schicht: ein vollidiotischer Fehler.

(Ein "Schwarzweiss"-Entwickler wäre hierfür ideal gewesen, aber für 70mm war er offenbar nicht gerade zugänglich).

Gibt es da viele Beispiele für Negativvernichtung beim Transfer für die damaligen Laserdiscs? Ich kenne hier mechanisch nur das Durchfahren von geschrumpften Negativen, notfalls bei halber Geschwindigkeit, wenn auch dabei ein vertikales Bildpumpen entstehen konnte. Schäden bei 35mm aber nie. Am Spirit jedenfalls nicht.

Abtaster sind schonender als Kopiermaschinen!

 

Ich schrieb ja bei The Alamo auch extra von der Roadshow-Kopie. Bezüglich der Beschädigung von Negativen kann ich dazu nichts sagen würde aber den Einsatz von Negativen immer sehr kritisch sehen und eben besonders in Fällen wenn das resultierende Produkt so deutlich unter der Auflösung durchaus vorhandener Sekundärmaterialien liegt.

 

 

 

 

Zustimming: die Haut von Deborah Kerr sieht aus wie das Braun der Schiffsplanken. Farblich ist alles verkreuzt und typisch für das Scannen alter Materialien.

Nicht zu beanstanden habe ich die geringe Körnigkeit: erklärlich durch das übergrosse Format von 55mm, grösser selbst als Todd-AO. Ganz kornlos ist der KING AND I-Transfer von 2014 ja nun nicht! Ich hoffe auch nicht, dass hier nachbearbeitet wurde....

 

Man fragt sich warum es so schwer ist, das farblich besser hinzubekommen mit gescannten Negativen - The Ten Commandments war sicherlich auch nicht unproblematisch was die Ausgangsmaterialien angeht aber die resultierende Blu-ray ist fablich herausragend. Die Fehler von The King and I sind damit aber ohnehin nicht erklärlich da dort das 35mm Reduktionsmaterial gescannt wurde.

 

Zur Körnung: Es wird fast immer etwas nachbearbeitet und es ist Fox nicht bekannt als das Studio wo nicht kornreduziert wird (siehe auch The Agony and the Ecstasy, Patton oder der komplett mit künstlichem Korn versehene The Robe) und vielleicht am wichtigsten:

Hier wurde dem Vernehmen nach ja von 35mm kopiert und dafür sieht man wirklich sehr wenig Korn, da gibt es zahlreiche Beispiele dafür dass hier mehr zu erwarten wäre.

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Ich schrieb ja bei The Alamo auch extra von der Roadshow-Kopie. Bezüglich der Beschädigung von Negativen kann ich dazu nichts sagen würde aber den Einsatz von Negativen immer sehr kritisch sehen und eben besonders in Fällen wenn das resultierende Produkt so deutlich unter der Auflösung durchaus vorhandener Sekundärmaterialien liegt.

 

 

Man fragt sich warum es so schwer ist, das farblich besser hinzubekommen mit gescannten Negativen - The Ten Commandments war sicherlich auch nicht unproblematisch was die Ausgangsmaterialien angeht aber die resultierende Blu-ray ist fablich herausragend. Die Fehler von The King and I sind damit aber ohnehin nicht erklärlich da dort das 35mm Reduktionsmaterial gescannt wurde.

 

Zur Körnung: Es wird fast immer etwas nachbearbeitet und es ist Fox nicht bekannt als das Studio wo nicht kornreduziert wird (siehe auch The Agony and the Ecstasy, Patton oder der komplett mit künstlichem Korn versehene The Robe) und vielleicht am wichtigsten:

Hier wurde dem Vernehmen nach ja von 35mm kopiert und dafür sieht man wirklich sehr wenig Korn, da gibt es zahlreiche Beispiele dafür dass hier mehr zu erwarten wäre.

 

Beim Scan eine grundsätzlich neue Farb- und Lichtbestimmung: ein Risiko, wenn Mangel an Zeit und Fachleuten besteht.

Abtasten alter Interpositive (sofern sie sich nicht verändert haben) sind recht einfach, da die Interpositive die authentische Farb- und Lichtbestimmung der Premierenzeit beinhalten (siehe auch ICE STATION ZEBRA) und nur selten Nachkorrekturen erfordern. Minimal körniger jedoch als eine Negativabtastung oder ein Scan des Negativs.

 

THE TEN COMMANDMENTS ist abgetastet, nicht gescannt. Völlig neue Farb- und Lichtbestimmung, hier perfekt gelungen.

Bei THE ROBE wurde der Grain Reducer massiv eingesetzt - sieht man und ist auch in Belston Bericht glaubhaft. Allerdings waren die Kopien voin Anfang der 1950er Jahre, gezogen vom Kameranegativ, auch nicht sonderlich körnig. Satt belichtete Negative der Zeit haben dieses Potential: eine ganz wichtige Ergänzung von @Klaus-Peter. FROM RUSSIA WITH LOVE wäre diesbezüglich noch zu analysieren: beachtliches Ergebnis.

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THE TEN COMMANDMENTS ist abgetastet, nicht gescannt. Völlig neue Farb- und Lichtbestimmung, hier perfekt gelungen.

 

Nein, es war ein Scan perfekt gelungen :)

 

Zitat Ron Smith:

“It’s funny because restoration and modern postproduction are now on the same track, ” Smith told me. “Basically what happens is that with a new movie and an old movie that you’re restoring the first step is you actually scan the film and turn it into data files, so we scanned it at 4K VistaVision, which is roughly 6000 pixels by 4000 pixels, about double the resolution at which most new movies are scanned.”

 

http://www.renewthea...s/#.U8GlnPl_vm8

 

Es ist sehr schade, dass das bei anderen Filmen nicht so gut klappt bei anderen Studios, eigentlich fallen mir da auch noch viel stärkere Worte ein...

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Bei allem Verständnis wegen bohrender Fragen stelle ich selbst welche in Erwartung, dass andere antworten und kenne nicht alle Ursachen.

Scanner und Abtaster arbeiten mit verschiedenen Lichtquellen, beide mit einer Materialmatrix. Der Scanner erkennt anhand der Randkodierung die Materialtypen der Neuzeit. Die mir bekannten Scannen (Arri usw.) sind aber nicht auf die Farbmaskierungen älterer Materialtypen eingerichtet. Dier Ergebnisse der Abtastungen bei historischen Filmem. transferiert idealerweise von damaligen Interpositive oder notfalls von Original-Negativen mit dann neuem Grading zeigen ausgewogenere Farbresultate bei eigentlich allen von hier aus untersuchten Filmen.

Wegen des Scannens von Negativen (auch für den Digital-Intermediate-Prozess und weiterzuverarbeitende 35mm-Theaterkopien entscheidend) hatte Kodak mehrmals die Eigenschaften nicht nur der Intermediatefilme, sondern sogar der Originalnegative verändert, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Die Veränderung der Farbstoffe im Negativ würde ich als Rückschritt gegenüber der Farbgüte der Negative der 1990er Jahre erachten, sofern der voll analoge Weiterverarbeitungsprozess noch in Betracht gezogen wird.

 

Beim bekanntesten Fabrikat unter den Abtastern, dem Spriit Data Cine, sind die Auflösungs und Formatwandlungen (2K, 4K, 35mm-4perf, 35mm-8perf) problemlose einzurichten. Die Resutalte mit Blick auch den Heimkinomarkt überzeugen sehr.

 

Bei THE TEN COMMANDMENTS würde ich eine Abtastung nicht ausschliessen: der engliche Text (etwas verwirrend von einem "4K VistaVision Scan bei einer Auflösung von 6000 mal 4000 pix redend) läßt sich dahingehend auslegen. "scan" kann hier wie beim Restaurationstext THE KING AND I (Abtastung von 1996) als Abtasten gelesen werden.

Gescannt wurde auf jeden Fall das VistaVision-Negativ von NORTH BY NORTHWEST mit einem farblich sehr ermüdeten Ergebnis (man vgl. dagegen bitte die "strahlende" DVD von 2000). Gecannt wurde auch bei BEN-HUR und LAWRENCE OF ARABIA mit mit einem absaufenden Schatten und/oder einem farblich ermüdeten und uneinheitlichen Ergebnis gegenüber dene DVDs von 2000 oder dem 65mm-Interpositive von LOA von 1988.

Jeder bisher gescannte Filme sieht nicht mehr so aus wie bei seiner Kinoaufführung oder bei an diesen orientierten Abtastungen für frühere DVDs, sofern diese zu den guten Transfers gehören.

 

Bei der Erwähnung der Vorseite, Negative würden durch ein Hin- und Herrangieren auf Abtastern beschädigt, kenne ich diese Arbeitsweise nicht. Üblich ist ein kontinuierliche Durchlauf beim Abtasten. Würde angehalten werden oder hin und herrangiert werden, käme es auch rund um die Klebestellen zu deutlicher Bildung von Luftblasen. Die szenenweisen Licht- und Farbkorrekturen finden erst nach der Abtastungs statt.

@magentacine aber suchte nach Erklärungen für eine mögliche Beschädigung des 55mm-Kameranegativs von THE KING AND I und CAROUSEL. Schäden z.B. beim Wetgate-Abtasten sind aber die Folge schlecht vorbereiteter Negative, auch aufgrund von Verwellung und Schrumpfung, sodass das Material reissen kann oder über Zahnrollen laufend auf "gerädert" werden kann. De CS55-Negative, so meine Frage, könnte ja auch während des Prozesses der Umkopierung des Negativs zu 35mm-Materialien auf unausgereiften Reduktionsprintern (wovon ich fast ausgehe) passiert sein.

 

@magentacine:

"Daß man das Kameranegativ von THE KING AND I für die Laserdisc-Erstellung - eine Restaurierung war es nicht - mechanisch gefährdet hat, wurde in Fachkreisen damals schon kritisch gesehen."

Wenn es einen Abtaster für 55mm gäbe, führt er nur eine Seite der Perforation. Im Negativzustand KING AND I gibt es nun tatsächlich einseitige

Beschädigungen, die aber auch bei der optischen Verkleinerung zu 35mm passiert (s.o.) sein können. die Fachkreise rekrutieren sich eher auf die Antwort von Robert A. Harris auf Hinweise des Journalisten auf 55-mm-Telecine-Transfer, die Harris ablehnen würde, weil er sie auch bei 65mm-Telecine für inakzeptabel hält. Weiter Fachkreise konnte ich nicht entdecken.

 

@preston sturges zitiert aus

http://www.questia.com/magazine/1P3-1134809851/production-slate: ""When we looked at the element, we realized we could modify our aperture

plates and optics to scan Cinemascope 55's unique 8-perf format, which was the initial challenge.""

Haben sie einen Abtaster für 55mm gebaut? Klingt wie eine Vorstudie: man betrachtete 55-mm-Negative und hätte es als Herausforderung empfunden, benannte Abtaster dafür umzubauen.

 

 

@Ultra Panavision70:

"Jetzt wo man annähernd die maximale Auflösung aus den Materialien gewinnen könnte sind sie stattdessen so beschädigt und/oder gefadet, dass in den meisten Fällen nicht mehr vom Negativ gescannt wird sondern von Wetgate-Interpositiven sind für die Abtastung farblich besser geeigent als Negative.

 

Die I.P.s sind meist optimal belichtet und ergeben den besten Filmlook (s.o.). Ausgenommen einige Large-Format I.P.s (wg. optischer Bearbeitungen und Blenden usw., Geschwindikeitsänderungen zwecks Ausgleich - stets abweichend von der Bearbeitungsnorm.).

Die Opticals bei KING AND I wurden ausserden über Schwarzweiss-Auszüge hergestellt, sind aber offenbar nicht im 55-mm-Orignalneativ enthalten. Sie bestehen als Extra-Einstellungen (mit Kameraklappe Anfang und Ende9. Evtl. könnten sie mit einer kleineren 55-mm-Aufahmekamera und einer anderen Kassette für den Rohfilm (-> Bipackverfahren) gefertigt worden sein (gängig bei Titelbandherstellungen auf Oxberry-Trickkopiermaschinen).

Von dern s/w-SepArations hätteN Dups über einen optischen Printer mit Auf- und Abbenden geMacht werden müssen. Wie aber sollen 1996 über eine 55-mm-Direktabtastung die separat gelagerten Blenden abgetastet worden sein?

 

Mit eigenem Augen betrachtet verwundern die Bildstandsschwankungen der Laserdics-Jubiläumsausgabe von THE KING AND I von 1996. Sie sind sehr typisch für anamorphotisch wiedergegebene 35mm-Filmmaterialien mit KS-Perforation, die auf Durchlaufprintern (oder hier: Durchlaufabtastern) erstellt wurden. Die Theaterpraxis in der 35mm-Filmwiedergabe zeigt seit jeher Unterschiede inder anamorphotischen Vorführung von 35mm-Lichttonopien mit Normalperforation und der Vorführung von 35mm-Magnettonkopien mit Kleinlochperforation. Die Magnettonkopien hatten einen seitliche deutlich besseren Bildstand.

Wenn bei der Jubililäumsausgabe von THE KING AND I von 1996 55-mm-Negative (mit bildstandsoptimierter Kleinlochperforation!) abgetastet worden sein sollen, sollten Bildklarheit und Bildstand überzeugen. Defakto aber fällt diese Abtastung in qualitativenr Hinsicht hintet denen anderet zuderzeit transferierten 35mm-Scope Filme deutlich zurück, zeigt aber Charakterisika eines Interpositivs.

 

In den Wide-Gauge-Heften (alle Ausgaben von 1996 gestern noch mal gelesen) finden sich keine wirklich substantiierten Erläuterungen, wie man das 55mm-Negativ auf den Abtaster brachte.

In WideScreen-Review aus dem gleichen Jahr ist das von "transferred from the CinemaScope 55 Interpositive" die Rede.

Betrachtet man "CinemaScope 55" als Markenname und schlussfolgert, dass das einzige als Komplettfilm existierende CinemaScope-Interpositiv eigentlich nur auf 35mm existieren kann, landen wir bei einer Abtastung eines 35mm Interpositivs aus dem CinemaScope55-Verfahren.

Bevor wir bei Geräteauswertungen weitermachen oder Text-Exegese betreiben, bitte ich sehr darum, die benannten Editionen vorher mit eigenen Augen zu bewerten und hier konkret auf diese Symptome einzugehen.

 

Das ist nur eine These, aber die Version von 1996 sieht nach einem 35-mm-Transfer aus. ;-)

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Bei allem Verständnis wegen bohrender Fragen stelle ich selbst welche in Erwartung, dass andere antworten und kenne nicht alle Ursachen.

Scanner und Abtaster arbeiten mit verschiedenen Lichtquellen, beide mit einer Materialmatrix. Der Scanner erkennt anhand der Randkodierung die Materialtypen der Neuzeit. Die mir bekannten Scanner (Arri usw.) sind aber nicht auf die Farbmaskierungen älterer Materialtypen eingerichtet. Die Ergebnisse hingegen der Abtastungen bei historischen Filmen, transferiert idealerweise von damaligen Interpositiven oder notfalls von Original-Negativen mit dann neuem Grading, zeigen ausgewogenere Farbresultate bei eigentlich allen von hier aus ausgewerteten Blu ray Discs.

Wegen des Scannens von Negativen (es ist auch für den Digital-Intermediate-Prozess und weiterzuverarbeitende 35mm-Theaterkopien entscheidend) hatte Kodak mehrmals die Eigenschaften nicht nur der Intermediatefilme, sondern sogar der Originalnegative verändert, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Die Veränderung der Farbstoffe im Negativ würde ich als Rückschritt gegenüber der Farbgüte der Negative der 1990er Jahre erachten, sofern hier der voll analoge Weiterverarbeitungsprozess noch in Betracht gezogen wird.

 

Beim bekanntesten Fabrikat unter den Abtastern, dem Spiriit Data Cine, sind die Auflösungs- und Formatwandlungen (2K, 4K, 35mm-4perf, 35mm-8perf) problemlos einzurichten. Die Resutalte mit Blick auch den Heimkinomarkt überzeugen sehr.

 

Bei THE TEN COMMANDMENTS würde ich eine Abtastung nicht ausschliessen: der engliche Text (etwas verwirrend von einem "4K VistaVision Scan bei einer Auflösung von 6000 mal 4000 pix redend) läßt sich dahingehend auslegen. "scan" kann hier wie beim Restaurationstext THE KING AND I (Abtastung von 1996) als Abtasten gelesen werden.

Gescannt wurde auf jeden Fall das VistaVision-Negativ von NORTH BY NORTHWEST mit einem farblich sehr ermüdeten Ergebnis (man vgl. dagegen bitte die "strahlende" DVD von 2000). Gecannt wurde auch bei BEN-HUR und LAWRENCE OF ARABIA mit mit einem absaufenden Schatten und/oder einem farblich ermüdeten und uneinheitlichen Ergebnis gegenüber dene DVDs von 2000 oder dem 65mm-Interpositive von LOA von 1988.

Jeder bisher gescannte Film sieht nicht mehr so aus wie bei seiner Kinoaufführung oder bei an diesen orientierten Abtastungen für frühere DVDs, sofern diese zu den guten Transfers gehören.

 

Mit Bezug auf die Erwähnung von @magentacine, Negative würden durch ein Hin- und Herrangieren auf Abtastern beschädigt, kenne ich diese Arbeitsweise nicht. Üblich ist ein kontinuierlicher Durchlauf beim Abtasten. Würde angehalten werden oder hin und herrangiert werden, käme es auch rund um die Klebestellen zu deutlicher Bildung von Luftblasen. Die szenenweisen Licht- und Farbkorrekturen finden erst nach der Abtastungs statt.

@magentacine aber suchte nach Erklärungen für eine mögliche Beschädigung des 55mm-Kameranegativs von THE KING AND I und CAROUSEL. Schäden z.B. beim Wetgate-Abtasten sind aber die Folge schlecht vorbereiteter Negative, auch aufgrund von Verwellung und Schrumpfung, sodass das Material reissen kann oder über Zahnrollen laufend auf "gerädert" werden kann. De CS55-Negative, so meine Frage, könnte ja auch während des Prozesses der Umkopierung des Negativs zu 35mm-Materialien auf unausgereiften Reduktionsprintern (wovon ich fast ausgehe) passiert sein.

 

@magentacine:

"Daß man das Kameranegativ von THE KING AND I für die Laserdisc-Erstellung - eine Restaurierung war es nicht - mechanisch gefährdet hat, wurde in Fachkreisen damals schon kritisch gesehen."

Wenn es einen Abtaster für 55mm gäbe, führt er nur eine Seite der Perforation. Im Negativzustand KING AND I gibt es nun tatsächlich einseitige

Beschädigungen, die aber auch bei der optischen Verkleinerung zu 35mm passiert (s.o.) sein können. die Fachkreise rekrutieren sich eher auf die Antwort von Robert A. Harris auf Hinweise des Journalisten auf 55-mm-Telecine-Transfers, welche Harris ablehnen würde, weil er sie auch bei 65mm-Telecine für inakzeptabel hält [was kaum stattfand, ausgenommen be der WEST SIDE STORY). Weitere "Fachkreise" konnte ich in diesen Heften nicht entdecken.

 

@preston sturges zitiert aus

http://www.questia.c...oduction-slate: ""When we looked at the element, we realized we could modify our aperture

plates and optics to scan Cinemascope 55's unique 8-perf format, which was the initial challenge.""

Haben sie einen Abtaster für 55mm gebaut? Klingt wie eine Vorstudie: man betrachtete 55-mm-Negative und hätte es als Herausforderung empfunden, benannte Abtaster dafür umzubauen.

 

 

@Ultra Panavision70:

"Jetzt wo man annähernd die maximale Auflösung aus den Materialien gewinnen könnte sind sie stattdessen so beschädigt und/oder gefadet, dass in den meisten Fällen nicht mehr vom Negativ gescannt wird sondern von Wetgate-Interpositiven sind für die Abtastung farblich besser geeigent als Negative.

 

Die I.P.s sind meist optimal belichtet und ergeben den besten Filmlook (s.o.). Ausgenommen einige Large-Format I.P.s (wg. optischer Bearbeitungen und Blenden usw., Geschwindkeitsänderungen in der Entwicklung zwecks Ausgleich - stets abweichend von der Bearbeitungsnorm.).

Die Opticals bei KING AND I wurden ausserden über Schwarzweiss-Auszüge hergestellt, sind aber offenbar nicht im 55-mm-Orignalneativ enthalten. Sie bestehen als Extra-Einstellungen (mit Kameraklappe Anfang und Ende). Evtl. könnten sie mit einer kleineren 55-mm-Aufahmekamera und einer anderen Kassette für den Rohfilm (-> Bipackverfahren) gefertigt worden sein (gängig bei Titelbandherstellungen auf Oxberry-Trickkopiermaschinen).

Von dern s/w-Separations hätten Dups über einen optischen Printer mit Auf- und Abbenden angefertigt werden müssen. Wie aber sollen 1996 über eine 55-mm-Direktabtastung die separat gelagerten Blenden abgetastet worden sein?

 

Mit eigenem Augen betrachtet verwundern die Bildstandsschwankungen der Laserdics-Jubiläumsausgabe von THE KING AND I von 1996. Sie sind sehr typisch nicht für Large-Format-Vorlagen, sondern für anamorphotisch wiedergegebene 35mm-Filmmaterialien mit KS-Perforation, die auf Durchlaufprintern (oder hier: Durchlaufabtastern) erstellt wurden. Die Theaterpraxis in der 35mm-Filmwiedergabe zeigt seit jeher Unterschiede inder anamorphotischen Vorführung von 35mm-Lichttonopien mit Normalperforation und der Vorführung von 35mm-Magnettonkopien mit Kleinlochperforation. Die Magnettonkopien hatten einen seitliche deutlich besseren Bildstand.

Wenn bei der Jubililäumsausgabe von THE KING AND I von 1996 55mm-Negative (mit immerhin bildstandsoptimierter Kleinlochperforation) abgetastet worden sein sollen, so sollten Bildklarheit und Bildstand überzeugen. Defakto aber fällt diese Abtastung in qualitativer Hinsicht hinter denen anderer zuderzeit transferierten 35mm-Scope Filme deutlich zurück, sie zeigt aber die Charakterisika eines Interpositivs.

 

In den Wide-Gauge-Heften (alle Ausgaben von 1996 gestern noch mal gelesen) finden sich keine wirklich substantiierten Erläuterungen, wie man das 55mm-Negativ auf den Abtaster brachte.

In WideScreen-Review aus dem gleichen Jahr ist das von "transferred from the CinemaScope 55 Interpositive" die Rede.

Betrachtet man "CinemaScope 55" als Markenname und schlussfolgert, dass das einzige als Komplettfilm existierende CinemaScope-Interpositiv eigentlich nur auf 35mm existieren kann, landen wir bei einer Abtastung eines 35mm Interpositivs aus dem CinemaScope55-Verfahren.

Bevor wir bei Geräteauswertungen weitermachen oder Text-Exegese betreiben, bitte ich sehr darum, die benannten Editionen vorher mit eigenen Augen zu bewerten und hier konkret auf diese Symptome einzugehen.

 

Das ist nur eine These, aber die Version von 1996 sieht nach einem 35-mm-Transfer aus. ;-)

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Das ist alles sehr interessant, aber du wolltest doch eigentlich erklären, was der Unterschied zwischen einem Scanner und einem Abtaster ist?

 

Das kann es ja nicht sein, oder?

 

[scanner und Abtaster arbeiten mit verschiedenen Lichtquellen, beide mit einer Materialmatrix. Der Scanner erkennt anhand der Randkodierung die Materialtypen der Neuzeit. Die mir bekannten Scannen (Arri usw.) sind aber nicht auf die Farbmaskierungen älterer Materialtypen eingerichtet.

 

Was ist denn eine Materialmatrix? Darunter kann ich mir nichts vorstellen und finde den Begriff auch nirgends.

Der Scanner erkennt automatisch den Filmmaterialtyp und scannt ihn besser oder farblich authentischer als der Abtaster, der das nicht erkennt?

Was haben die Lichtquellen damit zu tun, meinst du Farbtemperatur oder diffuses gegen direktes Licht wie beim Vergrößerer?

 

Dank im voraus!

Bearbeitet von Jeff Smart (Änderungen anzeigen)
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Hallo @cinerama,

 

weil du ja im Moment anscheinend keine Zeit hast, habe ich mal eine Forumssuche gemacht und bin dabei auf diese Erklärung von Dir gestoßen:

 

Wird also noch auf Film gedreht, gelangen nach der Entwicklung erster Muster nach einer Abtastung (zumeist über den Spirit) zur Produzentensichtung. In trotz Digitalwiedergabe noch immer brillanter Güte, die das Potential des Filmnegativs auszuschöpfen sucht.

Nach Abschluss des Drehs und Sichtung aller Dailies werden die Muster versammelt und gescannt. Anders als in der Abtastung treten nunmehr Farbverfälschungen und Kreuzungen zutage, die sich über den Prozess des Grading über das Digital Intermediate bis in das finale Distributions-Format fortschreiben.

Generell ist hernach ein vernünftiger Grauabgleich (eine Ingredienz seit jeher und auch der analogen Prozesse, etwa der Grautafel bei Technicolor-Testaufnahmen) nicht mehr gegeben und die Hauttöne versinken stets im Opal- oder Rot-orange-Stich.

 

Du sagst also, daß die Abtastung gut ist und später beim Scannen bereits Fehler entstehen (die dann beim digitalen Herumfummeln noch schlimmer werden, aber das ist ja klar).

 

Wie kann das sein, wenn der Scanner im Gegensatz zum Abtaster logarithmisch abtastet, also den größeren Kontrastumfang des Films erfaßt?

Bearbeitet von Jeff Smart (Änderungen anzeigen)
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Das ist weiterzureichen an Experten aus der Scanner-Entwicklung - ich stelle hier selber Fragen in der Hoffnung, dass sich einiges klärt. Einige würden den Thesen zustimmen, andere widersprechen.

 

Das letzte Verfahren bei der 35mm-Nachbearbeitung war, dass nach den Dreharbeiten und dem Abtasten der Dailies die Musterrollen mit dafür gespeicherten Randnummern aussortiert werden. Anhand einer Videoschnittliste werden beim Scannen dann aber nur die Teile aus einer Musterrolle bidlfeldgenau gescannt, die dem Endschnitt entsprechen. Es wird also nicht das gesamte Material an Musterrollen gescannt.

 

Der Scan-Vorgang erfolgt mit 1 Lichtwert (unter- und fehlbelichtete Szenen werden mit einem Licht gescannt, was bereits bei der analogen Bearbeitung fatal war, so meine These). Beim Abtaster kann bei der Musterabtastung bei einer fraglichen Szene innerhalb einer 600m-Rolle noch korrigiert werden (gerade bei Tag- oder Nachtszenen). Beim Scannen läuft z.B. im Extremfall mal eine um 2 Blenden überbelichtete Tagaufnahme mit dem selben Licht wie die um 2 Blenden unterbelichtete Nachtaufnahme. Weiss nicht, ob jemand je versuchte, einen Licht- und Farbausgleich am Scanner zu kompensieren? Obwohl einiges möglich wäre. Die Materialmatrix = Materialkennung unterscheidet zwar 50 ASA und 500 ASA neuerer Materialien, aber nicht alter Negativtypen. mittlerweile wurden auch schon in bekannten Häusern die Scanner abgebaut, weil kaum jemand noch auf Film dreht.

 

Die Blu ray Disc von THE KING AND I hat es somit nicht geschafft, dass CinemaScope 55-Verfahren für kommende Generationen nachvollziehbar zu machen. Nochmals in die 2. Laserdics (Jubiläumsausgabe von 1996) hineingesehen, und bis auf einige Szenen, in denen eine Korrektur vergessen wurde, ist das Gesamtergebnis farblich stimmig. Und - hierauf ist @Ultra Panavision besonders kritisch bei der Blu ray Disc eingegangen: die Blendenszenen sind in der Laserdics 1996 wunderbar angeglichen. Auf der Blu ray Disc von 2014 unfassbar schlimm geworden.

Obwohl in der Laserdics 1996 das Bildformat von allen Versionen am unbeschnittendsten ist (auf den ersten Blick dentisch zu meiner 35mm-4-Kanal-Magnettonkopie aus USA), fehlt mir für eine 55-mm-Abtastung die Evidenz. Wäre auch Wahnsinn gewesen, bei diesem Grossformat mit erhöhter Geschwindigkeit über einen Abtaster zu jagen: das machen nur Irre...

 

Schaut man in die Blu Ray Disc von SOUTH PACIFIC, wie ICE STATION ZEBRA vom 65mm-Interpositive transferriert, darf man staunen über das fantastische Ergebnis.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
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