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Digitalisierter BEN-HUR - ein partielles Desaster?


cinerama

Empfohlene Beiträge

Einschätzung definiert z.B. Wikipedia als "Interpretation eines Sachverhaltes mit persönlicher Note". Der Sachverhalt wäre das in Berlin offenbar zu sehende DCP, und daß cinerama seine persönliche Note hat, wird wohl niemand bestreiten wollen. - Auf die Weise kommen wir vielleicht zu einem sach- & fachdienlichen Austausch!

:dance1: :dance1:

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Man sollte in diesem Falle wirklich warnen denn es ist doch eher unüblich, dass ein Film in einer fürchterlichen Blu-ray Version veröffentlicht wurde aber gleichzeitig ein akzeptables DCP hat. Man muss daher davon ausgehen, dass ähnlich wie bei El Cid ein DCP existiert welches ähnlich mies aussieht wie die Blu-ray des Filmes. Wenn man mit dieser Einstellung an die Sache herangeht wird man auch nicht enttäuscht,

 

Ich kann mir jedenfalls vorstellen, dass es in Frankfurt auch lange Gesichter gegeben hat als man die Qualität des DCP sah, vielleicht kann magentacine oder ein anderes bei der Vorführung in Frankfurt anwesendes Forumsmitglied ja etwas dazu sagen?

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Ich habe nur wenige Minuten gesehen (Vorspann bis Eintreffen in Capua), Debatte im Senat, Zweikampf Spartacus-Antoninus bis Filmende.

 

Ich schätze den Film sehr, erspare mir aber in Zukunft den Leidenszustand immer neuer Fassungen. Am besten waren die originalen Kopien, weil direkt vom Technirama-Negativ kopiert, nur sie haben m.E. den originalen Bildcharakter (und sind heute allesamt rot). Zweitbeste Option ist eine der einwandfreien 70-mm-Kopien von der Harris-Restaurierung, mit kopierbedingt etwas stärkerem Korn, aber in sich schlüssiger Farbabstimmung.

 

Die BluRay von SPARTACUS kenne ich nicht. Daß der Film anders als z.B. LAWRENCE oder BEN-HUR nur als 2K-DCP vorlag, sagt eigentlich genug.

Nach der DCP-Vorführung gab es zwei Anfragen (von relativ jungem Besucher, der auch Filmsammler ist), warum die Schärfe und Detailwiedergabe so schlecht gewesen sei. Ein älterer Herr fragte nach, ob es denn technisch noch möglich sei, die 70mm-Fassung zu spielen. - Vielleicht kann sich hier ja noch jemand äußern, der das DCP vollständig und aus größerer Nähe gesehen hat.

 

Mir kam die letzte Szene vor der Intermission (Stabzerbrechen, Demütigung des römischen Feldherrn) farblich äußerst merkwürdig vor, ich habe aber keinen Vergleich mehr. Vielleicht kann jemand in Berlin mal darauf achten, wenn er sich die Sache antut.

 

OT - @cinerama:

 

Meine Ehrerbietung geht nach Frankfurt am Main, das Video weiterzubreiten: So können sich junge Menschen von "Exzess und Opulenz" (das ist der Titel der hochtrabenden Filmreihe) endlich eine authentische Vorstellung machen [ironie-Modus "aus"}

 

Zuviel der Ehre: In Frankfurt lief der Film lediglich in der kleinen Reihe "Hommage: Sir Peter Ustinov".

Für Opulenz und Exzesse bleibt weiterhin die Hauptstadt (arm aber sexy) zuständig - vielleicht werden ja im Foyer Austern und/oder (!) Schnecken gereicht?

 

[ironie-Modus "aus"]

Wenn Du ihn jetzt ausschaltest, sei die Frage erlaubt, wann Du ihn denn eigentlich eingeschaltet hast - auf Seite 1 dieses Threads?

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Einsatz: 27.4.2014. ( http://www.arsenal-b...4/april/20.html )

 

Lieber nicht! Da läuft er im Arsenal 2 mit seiner Mini-Bildwand, was dem Serientitel "Exzess und Opulenz" voll Rechnung trägt. Alternative am 20. April im Arsenal 1.

 

Ach ja: In gleicher Reihe "Titanic" im Arsenal. Dass ich das noch miterleben darf! Hätte ich nie für möglich gehalten ...

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Ich habe nur wenige Minuten gesehen (Vorspann bis Eintreffen in Capua), Debatte im Senat, Zweikampf Spartacus-Antoninus bis Filmende.

 

Ich schätze den Film sehr, erspare mir aber in Zukunft den Leidenszustand immer neuer Fassungen. Am besten waren die originalen Kopien, weil direkt vom Technirama-Negativ kopiert, nur sie haben m.E. den originalen Bildcharakter (und sind heute allesamt rot). Zweitbeste Option ist eine der einwandfreien 70-mm-Kopien von der Harris-Restaurierung, mit kopierbedingt etwas stärkerem Korn, aber in sich schlüssiger Farbabstimmung.

 

Die BluRay von SPARTACUS kenne ich nicht. Daß der Film anders als z.B. LAWRENCE oder BEN-HUR nur als 2K-DCP vorlag, sagt eigentlich genug.

Nach der DCP-Vorführung gab es zwei Anfragen (von relativ jungem Besucher, der auch Filmsammler ist), warum die Schärfe und Detailwiedergabe so schlecht gewesen sei. Ein älterer Herr fragte nach, ob es denn technisch noch möglich sei, die 70mm-Fassung zu spielen. - Vielleicht kann sich hier ja noch jemand äußern, der das DCP vollständig und aus größerer Nähe gesehen hat.

 

Mir kam die letzte Szene vor der Intermission (Stabzerbrechen, Demütigung des römischen Feldherrn) farblich äußerst merkwürdig vor, ich habe aber keinen Vergleich mehr. Vielleicht kann jemand in Berlin mal darauf achten, wenn er sich die Sache antut.

 

Danke Dir, scheint auf der alten Abtastung von vor ca. 10 Jahren zu basieren.

 

Ich habe Spartacus inzwischen in 6 Versionen inklusive 70mm rot und farbig gesehen bzw. szenenweise geschaut und am weitaus besten gefiel die farblich gut abgestimmte 70mm-Kopie der Harris-Restaurierung aus Berlin, gefolgt von einer Erstaufführungskopie die letztes Jahr in Karlsruhe zu sehen war.

 

Dagegen konnte bisher keine der Digitalversionen überzeugen und da es sich um Universal handelt bezweifele ich, dass wir in absehbarer Zeit Spartacus in so überzeugender digitaler Form zu sehen bekommen wie König der Könige (1961) oder Die Zehn Gebote (1956).

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Ich habe den Film schon schlimmer gesehen. Erste Sichtung Mitte der 80er Jahre in einer Reihe namens "Ufa-Sommerkino". Schauplatz der Hinrichtung: ein verbautes Riech-Schuhschachtel-Kino.

Maximal 3-4 Zuschauer, Leinwand max. 8m. Zustand der 35mm-Kopie: rotbraun, verkratzt, unscharf, ohne Ouvertüre. Ton krächzte lärmend aus Billig-Boxen. Endlich mal gesehen und abgehakt.

Das war eine Art Spar-Spartacus. Mir war damals unbegreiflich, was Leute an diesem Film finden konnten.

 

Brillant wurde es erst mit 70mm-Kopien, die ich in Bradford, Karlsruhe und in Frankfurt sah. Da kam auch die ungewöhnliche Musik von Alex North angenehm zur Geltung. Mein bleibender Eindruck:

Vom Drehbuch wie fotografisch einer der besten Sandalenfilme. Gar nicht zu reden von Jean Simmons! Selbst die war mir bei meiner ersten Sichtung nicht aufgefallen. Das beste ist vermutlich die restaurierte 70mm-Kopie, die schwer zu kriegen ist.

 

Bei dieser neuen (?) DCP hatte ich nicht viel erwartet. Vermutlich auch für Blueray konzipiert, da es Zwischentitel gab für Ouvertüre und Entracte (Zwischenmusik). Das ist bei DCPs sonst nicht üblich.

Ein Bonuspunkt: Farblich fand ich sie in Ordnung. Von der Schärfe sah das nicht aus, wie von einem Technirama-Negativ gezogen. Bisweilen schwankte die Schärfe, was nicht an der Kameraarbeit lag. Ich glaube nicht, dass diese DCP-Fassung auf einer größeren Leinwand den Film in seiner Originalität und Monumentalität zur Geltung bringt.

Außerdem klang es nicht im Mindesten so volltönend wie ich den Film in Erinnerung habe.

Andere DCPs boten völlig unterschiedliche Seherlebnisse.

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Hm, beim Ton könnte man da mal wieder des Guten zuviel getan haben. Alte Tonanlagen hatten immer eine meist bescheidene Kanaltrennung. Das hatte zur Folge, das praktisch immer aus allen Lautsprechern etwas herauskam, Mitte halt lauter und daher leicht ortbar, Rest halt immer noch genug, nur nicht so viel, das es störend auffiel. Trug dem Volumen des Klangs eher positiv bei.

Nun, digital ist vieles besser, also los und mal gegen 100% Kanaltrennung. Übersprechen bei -70dB, vorher halt bei -15dB oder so, und nun ist da halt mal ein einziges Lautsprechersystem, bestenfalls meist Doppel 15" mit weiteren Wegen für das Volumen zuständig. Ergebnis bescheiden.

Anscheinend haben viele Tonmischer wohl vergessen, das zwei Lautsprecher nicht nur doppelt so laut wie einer sind, sondern vor allem in Räumen fürs Klangvolumen zuständig sind.

Da juckt es mich doch, mal ein Mischpult einzuschleifen und den Mix wieder mal auf alle Kanäle zu verteilen, sodaß mehr Volumen bei raus kommt.

Geht banal auch passiv mit einigen Widerständen.

Jens

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Da juckt es mich doch, mal ein Mischpult einzuschleifen ...

 

Ja - vor allem auch unter dem Gesichtspunkt, dass heute die Signale möglichst linear durchgeschleift werden. Das kann nichts werden - und ist (neben der überflüssigen, wohl nur auf die Notwendigkeiten der digitalen Speicherung zurückzuführenden Entrauschung) wohl der wesentliche Grund dafür, warum restaurierte wie auch originale Altfassungen sich häufig so schrill anhören. Ich habe seinerzeit keinen Kinoverstärker (damals überwiegend Klangfilm V 402a) erlebt, bei die Bässe nicht um 10 dB angehoben wären (entsprechend die Höhen um 5 oder 10 dB). Heutzutage müssten man das wohl in den Abmischungen selbst implementieren (also im DCP); und weil dies (aus Ignoranz über die seinerzeitigen Wiedergabebedingungen?) offenbar nicht geschieht, müsste man vor Ort mit separatem Mischpunkt & Equalizer nachhelfen ....

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  • 2 Wochen später...

Der Zeitzeuge lebt noch und ich bin da auch dran. Etwas Geduld bitte.

 

*

 

Neuere Reviews:

 

Anders als bei BEN HUR-, LAWRENCE-, CLEOPATRA- oder SPARTACUS-Transfers haben sich einige Transfer aus London (Pinewood) mit exzellentem Ergebnis präsentiert:

 

55 DAYS AT PEKING so wie KHARTOUM überragen klar. ZULU hat einen minimalen Auflösungsverlust - ich vermute einen Transfer vom 4-Perf-Interpositiv. Ton monaural, wie auch bei der Erstaufführung

 

In Kürze erscheinen Transfers von CAROUSEL und THE KING AND I als 55mm Transfers.

 

Es stehen Transfers der bisher arg vernachlässigten Bronston-Produktionen FALL OF THE ROMAN EMPIRE und EL CID bevor.

Für FALL OF THE ROMAN EMPIRE will man das Aspect Ratio von 2.75 : 1 auf das Video-Medium übertragen. Kinoaufführungen in diesem Format hatte es damals nicht gegeben, vermutlich in Ermangelung anmietbarer Häuser?

 

Bei 55 DAYS AT PEKING zeigten sich dennoch Differentialschrumpfungen des Originalnegativs, die eine Neukopierung dieses 8-per-35mm-Formats erschweren würden, zumal man auf vorhandenes Kopierwerks-Equipment der 50er und 60er Jahre zurückgreifen müsste. Zwar könnte man die Zahnkränze umbauen, aber eine filmische Umkopierung hat leider keinen enthusiastischen Rückhalt. Auch mangelt es den zeitgenössischen Printern für 8-perf-35mm/5-Perf-70mm an einem Naßkopierfenster (wet gate).

 

Vielleicht wäre da das 65mm-Negativ von FALL OF THE ROMAN EMPIRE eine letzte Chance für eine Filmkopierung? Es müsste sich hierfür aber eine Lobby finden.

 

Gelungen ist auch der Transfer von DIE NIBELUNGEN (BRD 1967). Leider wurde das Negativ für die englische Auswertung auf immer gekürzt (und für die Londoner Blow-up-Kopierungen auf 70mm). Trotz des UltraScope-Drehs ist qualitativ kein Niveauabfall zu US-Produktionen im Scope-Format konstatierbar. Der Film ist etwas wärmer abgestimmt als bei seiner Premiere. Transferiert wurde vom bei GEYER Berlin archivierten, ungeschnittenen 35mm-Interpositiv (mit einigen Mängeln wie Unsauberkeit und seinerzeit zu heller Kopierung), das die ungekürzte Fassung in 2 Teilen beinhaltet. Der Ton ist in Mono-Magnetton vom damaligen Cord-Band überspielt. Das Interesse an diesem Titel ist jedoch gering, ähnlich der seinerzeitigen Kinopremiere in Westdeutschland.

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Bei 55 DAYS AT PEKING zeigten sich dennoch Differentialschrumpfungen des Originalnegativs, die eine Neukopierung dieses 8-per-35mm-Formats erschweren würden, zumal man auf vorhandenes Kopierwerks-Equipment der 50er und 60er Jahre zurückgreifen müsste. Zwar könnte man die Zahnkränze umbauen, aber eine filmische Umkopierung hat leider keinen enthusiastischen Rückhalt. Auch mangelt es den zeitgenössischen Printern für 8-perf-35mm/5-Perf-70mm an einem Naßkopierfenster (wet gate).

 

Ich glaube nicht, daß die Direktkopien in Super-Technirama 70 trocken kopiert wurden. Eine derartige Sauberkeit und Freiheit von Schäden halte ich ohne Naßkopierung für fast unmöglich. Die meisten optischen Effekte und Trickszenen der 1950er/60er Jahre fallen durch solche kleinsten Schäden auf. Ich habe die Quelle nicht im Kopf, bin aber sicher, daß ab Mitte 1955 sämtliche formatwandelnden Kopierungen bei Technicolor naß kopiert wurden.

Falls Du Belege oder auch Indizien für das Gegenteil hast, wäre das natürlich sehr interessant.

 

Wurden die Kürzungen bei DIE NIBELUNGEN (entfernte Originalnegativ-Passagen) nicht archiviert bzw. wie ist der Zustand des Originalnegativs? - Es gab doch eine aus beiden Teilen zusammengeschnittene WA-Fassung (ca. 110 Minuten) von 1976, die dann 1982 im Zuge der Barbarenfilmwelle nochmals als DAS SCHWERT DER NIBELUNGEN in die Kinos geschickt wurde. Weißt Du, auf welcher Materialgrundlage diese einteilige Fassung erstellt wurde? Hoffentlich nicht durch Verstümmelung des Originalnegativs!

 

Ich habe ja eine Schwäche für den Reinl-Film und ziehe ihn dem optisch eindrucksvollen, aber todlangweiligen und zerdehnten Lang-Stummfilm jederzeit vor... :oops: Trotz der Schlafanzüge. Und wegen Karin Dor!

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Ich habe die Quelle nicht im Kopf, bin aber sicher, daß ab Mitte 1955 sämtliche formatwandelnden Kopierungen bei Technicolor naß kopiert wurden.

 

1955 und 1956 wurde bei Technicolor die Nasskopierung bzw. die Technik, die Technicolor in seinen verschiedenen Labors verwenden wird, entwickelt. Ab April 1957 wurde Nasskopierung dort in ersten experimentellen Stadien in der Serie genutzt, 1958 wurde weltweit auf Nasskopierung in den verschiedenen Technicolor Anstalten für die verschiedensten Formate und Techniken umgerüstet und ab 1959 wurde fast ausschließlich nass kopiert (Negativ-Matrizen, Negativ-Positiv mit oder ohne diverse anamorphe Wandlungen). Daher liegt der Schluss nahe, dass alle Super Technirama Kopien per Nasskopierung entstanden sind - auch 55 Tage in Peking.

 

Quelle: Fachartikel SMPTE Journal 1960 "Optical Printing of Liquid-Coated Negatives at Technicolor"

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20 US-Dollar für drei Seiten - verlangt die SMPTE für den Download. Bei aller Neugier: Das wird mir langsam zu teuer. Neulich musste ich schon bei der American Chemical Society 35 Dollar für den Download eines Artikels aus dem Jahre 1941 löhnen (der immerhin 19 Seiten lang war und mir jedenfalls das nachvollziehbare Vergnügen bereitete, mein Weltbild über imbibition printing komplett auf den Kopf zu stellen). Und weitere 13,50 Dollar an anderer Stelle für einen volkstümlichen Sieben-Seiten-Artikel (ohne nennenswerte Lerneffekte) aus dem Jahre 2000 (über Technicolor VI oder wie immer man die Weiterentwicklung zur Jahrtausendwende bezeichnen mag). SMPTE schießt jetzt aber bei weitem den Vogel ab.

 

http://journal.smpte.../8/545.abstract

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cinerama schrieb

Der Zeitzeuge lebt noch und ich bin da auch dran. Etwas Geduld bitte.

 

Schluck! Das könnte ein Tarantino-Dialogsatz sein! Ich hoffe, daß die Information erst nach seinem Ableben veröffentlicht werden kann?! :blink:

Ich wollte nur nachhaken, damit's mit der Antwort auf die doch sehr spannende Frage innerhalb des laufenden Fünfjahresplans klappt...

Beste Grüße nach Berlin!

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Ob es Copyright-Gründe hat, daß das nicht weitergeführt wurde, weiß ich nicht.

 

Hmm. Sechzig Jahre. Liegt irgendwie nahe ...

Leider auch nicht über subito zu bekommen. Und die Zeitschriftendatenbank der Staatsbibliothek steigt derzeit dauernd aus ...

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Danke für die Gegenkontrolle, wenn man sich so heftig vertut - den in Ermangelung der visuellen Präsenz meiner Unterlagen verdrängte ich glatt die Wetgate-Kopierungen schon bei Technirama.

Definitiv also keine Trockenkopierungen, zumal auch noch optisch kopiert wurde!

 

Aussgenommen irgendwann in Rom (trockene Printer: siehe IL GATTOPARDO in der Neukopierung für eine DVD von vor 10 Jahren) sind mir keine damaligen VistaVision-Printer und Abbildungen bekannt. Bei dieser Restaurierung wurde jedenfalls ein VistaVision-Printer für das Originalnegativ ohne Wetgate-Zusatz eingesetzt, und der Schmutz wurde später wohl retuschiert.

 

In London sollte die Wetgate-Kopierung (auch nach den obigen Ausführungen der Forumskollegen) bei den Technirama-Kopierungen ausnahmslos zu Einsatz gekommen sein.

Wetgate wird ja in jedem Labor eigenständig gelöst oder in zumeist primitiver Ausführung hergerichtet - funktionierte aber m.E. immer einwandfrei.

 

Bei anderen Filmen der Standard-Film-Grösse (35mm. 4-perf) scheint es nicht angewandt worden zu sein: THE BIRDS ist zu erwähnen wie auch Disneys Verbindung der Real- mit Zeichenszenen in MARY POPPINS künden davon: anscheinend trocken durch die Blankfilmmaske kopiert? Man sieht dann überal) den schwarzen Verregnungs-Dreck(Maske und Gegenmaske reiben sich), was auf den aktuellen Silberscheiben eliminiert wurde (auf denen übrigens anderseits auch der Farbcharakter des Films missachtet wurde).

 

Bei Disneys TOLLKÜHNE HEXE IN IHREM FLIEGENDEN BETT scheint das Problem gelöst zu sein: hier muß Disney auf Wetgate umgestellt haben.

 

Weil aber im obigen Beitrag von weltweiter Umstellung die Rede ist, würde ich nur 3 Kopieranstalten von Technicolor zu dieser Zeit erinnern wollen.

 

***

 

Bei NIBELUNGEN (BRD 1967) ist der Einsatz von Karin Dor (entgegen der Vorliebe von uns hier für ihre Leinwandpräsenz) sehr umstritten - sodass sie eher unwillig dieser Rolle zustimmte. Optisch hat der Film auch einige visuelle Schwäcehn (die jugoslavische Szenen sind etwas schwach belichtet), was mit der nochmals verschlechternden Ausleuchtung auf Debriemaschinen bei GEYER im Jahre 1968 ins Interpositiv mit hineinkam: ausleuchtungmässig als ein sog. Kisseneffekt zu beschreiben.

1969 ging dann das Originalnegativ zu Technicolor nach London, auf 7 Rollen konfektioniert.

Das OCN kam zurück nach Berlin zu Illge Filme in den 70er Jahren, wo man vom massiv geschnittenen Orginalnegativ und vom kompletten Geyer-Duplikatnegativ je eine stumme Kopie zog. Womit man für das ZDF fast ein halbes Jahre Vorarbeiten leistete (und bei KAMPF UM ROM passierte dasselbe wenige Jahre später bei Contrastfilm, zudem erschwert durch das Techniscope-Format).

Die englische Version dürfte kaum irgendwo noch zu sehen sein (konkret betrifft es aich die 70mm-Fassung).

Ob man die Schnittreste in England aufbewahrte, ist unklar.

Die Reste des gekürzten dt. Negativs wurden nochmals umgeschniitten nach weiterem Bedarf in London, wodurch entsprechend Szenenabläufe verkürzt wurden. Es handelt sich im Fall von DIE NIBELUNGEN ausserdem um ein Negativ mit Debriekerben für die damalige Schaltung der Lichtwerte am Printer, wobei den Engländern nach der massiven Kürzung des Orginalnegativs zusätzlich mehrmals Negtaivrisse passierten, die durch Inserts ersetzt wurden (anstatt für Inserts das intakte dt. Interpositiv von Geyer zu nutzen). Die Schäden am Originalnegativ waren in Berlin konstatierbar. Ob das Originalnegativ der Produktionsfirma eventuell sogar an London verkauft wurde, ist schwer zu sagen. Wenn dazu weitere Fragen bestehen, möchte ich definitiv nicht den Produzenten damit belästigen, weil wir gerne mal mit ihm eine Veranstaltung durchführen würden.

 

Die englische Fassung besteht dann auch aus Wagner-Musik, die sich geschickter anpassen liess

Immerhin aber gibt das deutsche Interpositiv den Film würdig wieder, und dieses ist Vorlage der digitalisierten Version (jetzt auf Blu ray Disc).

 

Den Artikel von 1960 habe ich mal gescannt und würde ihn hiermit zitatweise einblenden. Wer ihn komplett haben möchte, sende mir bitte seine eMail per PN.

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Sehr informativ, vielen Dank! - Was Reduktionskopien von 8-perf auf 4-perf angeht, dazu ist mir noch etwas eingefallen.

 

In den 1950ern setzte der britische Rank-Konzern einige Jahre lang stark auf Vistavision-Format, sowohl schwarzweiß als auch farbig. (Beispiele: 1955/57 zwei der "Doctor"-Filme mit Dirk Bogarde, 1956 "Battle of the River Plate" von Powell/Pressburger, 1958 "The Big Money") Die Reduktionskopien wurden bei Rank selbst direkt von 8-perf auf 4-perf Eastman-Positiv gezogen. In einer Fachzeitschrift gab es damals ein Foto des Kopierraums, und die gezeigten Maschinen hatten keine sichtbaren Einrichtungen/Zuleitungen/Pumpen usw. für Naßkopierung.

 

Also gab es wohl "trocken" hergestellte Reduktionskopien, aber nicht von Technicolor.

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DIe Feierstagsausstrahlung (Ostermontag 2014) von BEN-HUR übernimmt die HD-Version der Blu-ray-Disc bei seitlicher Bildbeschneidung und dem Downmix der synchronisierten Stereo.Magnetton-Version. Eine Alternativversion wäre wünschenswert: selbst wenn mit mehr Artefakten, Bildstandsungenauigkeiten gepaar, so doch aber werkgetreuer in Farbe, Gradation und in der Erkennbarkeit der vielen neuerdings absaufenden Innenaufnahmen.

Darauf warten wir nun.

Einwandfreie 35mm-Kopien des Films hat es aber auch nie gegeben, soweit ich zurückdenken kann. Aber die Indoor-Szenen darin waren intakt.

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