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Digitalisierter BEN-HUR - ein partielles Desaster?


cinerama

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Bekommen wir Captures eines Vergleichs, oder vertrauen wir den Mythen der 4k-DCP-Projektion, die plötzlich einen gesunden BEN HUR zum Vorschein bringt?

 

Captures von einem verschlüsselten 4K DCP sind nicht möglich. Solltest Du eigentlich wissen. Außerdem ... was soll ein Vergleich von Captures auf einem PC? So kann man nicht ernsthaft vergleichen und gültige Schlüsse ziehen. ´Beide Filme sind buchbar und auf gängigem Equipment abspielbar. Machen wir auch demnächst. Irgendwann einmal, wenn Zeit und Lust dafür da ist. Wenn Du nicht solange warten möchtest, steht es Dir natürlich frei, selber eine Vorführung zu organisieren. Film ist wie schon erwähnt buchbar .. Kontakte kann ich Dir gerne geben.
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Allerdings erinnere ich mich noch an die Restaurierungen von REVUE NACH MITTERNACHT (DDR 1960), von dem noch Mitte der 1990er Jahre ein diskretes 4-Kanal-Mischband (also LCRS in der Dolby-Fachsprache) direkt zur MOD zu Dolby-Digitalton umgewandelt wurde.

 

Sicher?

Bzw hatte das 4-Kanal-Mischband keinen Schaltton für den Effektkanal?

 

Hier kam von Dolby Mr. H.H. zur Überwachung der SR.D-Fassung und 1 Woche später der DTS-Beauftragte für mögiicherweise nur die Synchronisierung des Tüters auf dem Perfoband zum Einstarten des DTS-Timcodes. Der Hinweis wurde von mir nur als Nebendiskussion erwähnt, weil nicht wenige der Auffassung waren/sind, es gäbe generell unterschiedliche Mischungen für SR.D und DTS und alles sei digital. Damit wurde also gesagt: Beide (Dolby- wie DTS-Beauftragter) überspielten den noch voll-analog hergestellten Aufnahme- und Mischton dieser Zeit: d.h. SR.D auf die MOD und DTS zum Timecode.

 

Zu DTS: wenn ich mich richtig erinnere gab es die einzige DTS Mastering Studio in D bei der BSG.

 

PS: Was ist den jetzt mit LCR-Perfoband genau gemeint?

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Offenbar einige Mißverständnisse. Und sie auszuräumen braucht Zeit, wegen des Mangels an Zeitzeugen um 1985 oder an präzisen Erinnerungen.

 

Lass Dir nur Zeit bis September, kein Problem.

 

 

Man könnte an der damaligen Arbeitsweise jederzeit qualitativ Kritik üben, aber es gab zumindest eines - was oben verächtigt wurde - ganz bestimmt nicht in diesem Kopierwerk: irgendeine Materialverschwendung! Einfach ungeheuerlich, das überhaupt rechtfertigen zu müssen.

 

Deshalb verärgern leichtfertig in den Ring geworfene Anwürfe wie dieser sehr und man sollte damit nur jonglieren, wenn sich Hinweise darauf verdichten. Danke.

 

Die übliche Arbeitsweise ist die Erstellung eines 2-Kanal-Masters, wie uns Moses und der von Magentacine befragte Mischtonmeister bestätigt haben, auf einem 3-Spur-Magnetfilm. Wer diesen Zwischenschritt weglässt, riskiert fehlerhafte Lichttonnegative, die nicht mehr gelöscht werden können.

Ist es so schwer zu verstehen, daß deshalb Zweifel an der Erinnerung angemeldet werden?

 

 

Auch weitere Erläuterungen von Matrizierung/Kodierung verstehe ich nicht hinsichtlich der von mir gemachten Mitteilung. Die auf Cordbänder mit diskreten Kanälen verwies und die Möglichleit auch der Kopierwerke mit angeschlossener Tonabteilung, dies selber vorzunehmen:

 

Also hast Du die Aufgaben von Kopierwerk und Tonstudio in einen Topf geworfen und kräftig umgerührt.

 

 

... unter Aufsicht von Dolby und ohne unterstellte "Lizenzverletzten". Das ist halt wieder eine wilde Annahme, so etwas zu unterstellen, als seien bei Contrast-Film die Dolby.Auflagen verletzt worden..

 

Das hat doch gar niemand unterstellt! Ich habe nur geschrieben, daß die lizenzrechtliche Frage (bei der Brücke, die ich Dir gebaut habe) von mir nicht betrachtet worden ist.

 

 

Das hier unter "Lt und Rt" thematisierte sogenannte "Printmaster" hiess damals schlicht "kodiertes Band". Einige Jahre später scheint sich die Standardisierung so weit durchgesetzt zu haben, dass auch nichts anderes mehr in Gebrauch war aös das kodierte Band (in der neueren Terminologie: "Lt und Rt").

 

Unabhängig von der Frage, welcher Begriff zuerst verwendet wurde. Wenn Dir die Funktionsweise des Matrixverfahrens bekannt ist und man das zu Deiner Zeit als "kodiertes Band" bezeichnet hat, warum hast Du dann nach meiner Definition des Begriffs "Lt/Rt-Master" nicht einfach auf den Dir bekannten Begriff "kodiertes Band" verwiesen? Danach wäre jedem klar gewesen, wovon gesprochen wird.

Allerdings hast Du leider noch nicht auf die Frage geantwortet, was Du unter einem LCR-Perfoband verstehst.

 

 

Hier kam von Dolby Mr. H.H. zur Überwachung der SR.D-Fassung und 1 Woche später der DTS-Beauftragte für mögiicherweise nur die Synchronisierung des Tüters auf dem Perfoband zum Einstarten des DTS-Timcodes. Der Hinweis wurde von mir nur als Nebendiskussion erwähnt, weil nicht wenige der Auffassung waren/sind, es gäbe generell unterschiedliche Mischungen für SR.D und DTS und alles sei digital. Damit wurde also gesagt: Beide (Dolby- wie DTS-Beauftragter) überspielten den noch voll-analog hergestellten Aufnahme- und Mischton dieser Zeit: d.h. SR.D auf die MOD und DTS zum Timecode.

 

Du sprichst jetzt aber wieder vom Tonstudio und nicht vom Kopierwerk?

 

Eine Bitte: Wäre es möglich, erst die offenen Fragen (sofern möglich) zu beantworten, bevor das Themengebiet um "Dolby Digital" und "DTS" erweitert wird? Es könnte sonst der Eindruck entstehen, daß das Thema absichtlich vernebelt wird.

Anbei nochmal die (zumindest mich interessierenden) Fragen:

 

- Bei welchem Bandfluß (nWb/m) liegt der Dolby-Bezugspegel bei Magnetfilm?

 

- War ein zusätzlicher Limiter vor der Lichttonkamera und falls ja, wie war das Vorgehen, wenn der Limiter bei in "SR" codierten Bändern angesprochen hat? Der Kompressor bei "Dolby SR" arbeitet in beide Richtungen (also auch über dem Bezugspunkt) und durch den Einsatz eines Limiters nach dem SR-Encoder würde das Signal unzulässig verfälscht.

 

- Was verstehst Du unter einem LCR-Perfoband?

 

 

Danke und Gruß

 

Salvatore

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Der neue DTS-Ton bei LORD JIM war m.E. nur 3-kanalig, obwohl in einem US-Studio angeblich ein 6-Kanal Master liegen soll (dazu @Stefan2 eventuell?)

Grover Crisp hat - in seiner Einführung zur IFB-Retrospektive 2009 - die Existenz eines sechskanaligen Masters bestritten und das damit begründet, ein dreikanaliges Ton-Layout sei seinerzeit der "Industrie-Standard" gewesen. Das will ich ja gar nicht in Frage stellen, aber trotzdem frage ich mich, was auf den sechs Kanälen einer Theaterkopie in diesem Falle eigentlich zu finden war:

  • Hypothese 1: (mindestens) fünf Kanäle waren belegt - Mitte links und Mitte rechts wurden als Teil-Pegel aus den beiden jeweils benachbarten Kanälen abgemischt. Dagegen spricht, dass die Musikaufnahmen noch als echtes Laufzeit-Stereo aufgenommen wurden - so dass die Gefahr von Auslöschungseffekten gegeben war.
  • Hypothese 2: Es waren tatsächlich nur drei Kanäle belegt - LCR. Was hat man dann aber eigentlich mit den anderen drei während der Projektion gemacht? Verstärker ausgeschaltet? Immerhin sei daran erinnert, dass der Magnetton - damals noch weitgehend über Röhren(vor)verstärker wiedergegeben - ein hauchzartes, aber immer noch gut hörbares Rauschen mitbrachte. Drei Kanäle, die nur rauschten, aber keine Modulation mitbrachten - das möchte ich mir jetzt eher nicht vorstellen.
  • weitere Hypothesen?

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Wissen @filmempire und @stefan2 zu beantworten: letzterer kennt auch Mr. Crisp besser als ich.

Wenn oder da LORD JIM nur für Links, Mitte, Rechts gemischt worden sein soll, wäre in der US-Version zumindest ein Effektonkanal auszuschliessen.

Beim ausländischen Synchronisieren aber könnten Änderungen auftauchen: etwa Geräusche (Donner und Regen) auf den Effektkanal gemischt werden.

Angeblich sollen auch von LAWRENCE OF A die Mischbänder wieder aufgetaucht sein (die Bänder sollen neben denen von LORD JIM gelegen haben). Jedenfalls ist die Harris-Version von 1988 tonlich Makulatur.

 

Auch wenn bei frühen 5-Perf-70mm-Produktionen ein 6-Kanal "Printmaster" (also mit 5 diskreten Frontkanälen) vorlag, dürften dennoch Gesangspartien und Orchesteraufnahmen wie alle O-Tone mit nie mehr als 3 Mikrophonen aufgenommen worden war (""Ben-Hur" und "West Side Story"), was zwangsläufig des Einsatz eines Panorama-Potentiometers zur Phantommischung des Halb-links- und des Hallb-rechts-Kanals erfordert hätte. Mit anderen Worten: es sorgt für keinen grundsätzlich neuen Klangeindruck, ob der Einsatz des PanPots bereits bei der Endmischung, oder bei Erstellung des Produktionsbandes bei Überspielung auf die 6-kanalige 70-mm-Kopie eingesetzt wurde

Bei der Berl. Synchr. W.L., so erklärte mir Senior-Techniker Kurt S. stets, wurde bei 6-Kanal-Magnetton-Filmkopien die Mischung immer mit PanPots vollzogen, sofern Halblinks und Halbrechts erforderlich schienen.

 

SCHIWAGO in der dt. 70mm-Kopie war ebenfalls ein Sonderfall.

Einige 70mm-Titel wie BARABBASS und FISCHER VON GALILÄA waren in Germany sogar monaural hinsichtlich ihrer Mischung.

 

Anders bei den Cinerama-Produktion in englischer Fassung und mit 7-Kanal-Mischungen. Wie Cinerama-Produktionen in Deutschland synchronisiert wurden, hätte mich sehr interessiert..

 

Fehlerkorrekturen in diesen Passagen gerne willkommen - vielen Dank.

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Mit anderen Worten: es sorgt für keinen grundsätzlich neuen Klangeindruck, ob der Einsatz des PanPots bereits bei der Endmischung, oder bei Erstellung des Produktionsbandes bei Überspielung auf die 6-kanalige 70-mm-Kopie eingesetzt wurde

 

Blödsinn ... höre Dir z.B. einmal die "Rumble" Sequenz aus WEST SIDE STORY in der 3-Frontkanal und in der 5-Frontkanal Fassung an ... großer Unterschied im Sounddesign ...
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Mit anderen Worten: es sorgt für keinen grundsätzlich neuen Klangeindruck, ob der Einsatz des PanPots bereits bei der Endmischung, oder bei Erstellung des Produktionsbandes bei Überspielung auf die 6-kanalige 70-mm-Kopie eingesetzt wurde

 

Natürlich ist es einUnterschied ob das Panning durch einen Mischtonmeister während der Mischung oder nebenbei bei der Umspielung durchgeführt wird.

Das erste ist ein gewolltes kontrolliertes Ergebniss, das zweite irgendetwas.

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Aus meiner Vorführerzeit in den späten 60er Jahren kann ich berichten, dass die meisten 70 mm Magnettonspuren für die Frontkanäle nur 3-Kanalig waren. Ich spreche hier von der IT-Mischung, also Musik und Geräusche. Wenn darüber aber per Panpot Sprachmischungen vorgenommen wurden, gab es natürlich auf den halblinks und halbrechts Spuren unterschiedliche Information als auf links und rechts.

Interessanter Weise waren bei manchen deutsche Fassungen die Sprache nur auf halblinks, mitte und halbrechts gepanned, z. B. "Big Horn ein Tag zum kämpfen". Auf links und rechts Ausssen sind nur IT Geräusche und Musik.

"West Side Story" hat aber tatsächlich eine 5-Kanal-Frontaufnahme in der Musik. Dagegen 2001 nur 2 kanalige Musik geschickt auf 6 Kanäle aufgemotzt.

Überprüfen kann man das ganz einfach: Die Spur 1 links aussen mit dem Mixer auf Links legen, die Spur halblinks mit dem Mixer auf Rechts, und siehe da: beide haben die gleichen Informationen in der Musik und Geräusche, also MONO.

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HR und HL kann durchaus erst "nebenbei" während der Umspielung erzeugt werden. Allerdings nicht mit PanPots (gab es die eigentlich damals schon?), sondern mit ein paar Rs.

Ob man es tatsächlich gemacht hat, ist eine andere Frage. Umso mehr, als dass mir der Hinweis von SAM auf die damals noch eingesetzte Phasenstereofonie ( hier kann es keine PanPots geben) wesentlich erscheint.

 

Frage an @ Cinerama: Wieso wurde bei Cinerama eine 7-Spur Mischung durchgeführt? Aufgezeichnet wurden 6 Kanäle (in astreiner Phasenstereofonie) welche über 8 Kanäle im Saal wieder gegeben wurden.

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...Wieso wurde bei Cinerama eine 7-Spur Mischung durchgeführt? Aufgezeichnet wurden 6 Kanäle (in astreiner Phasenstereofonie) welche über 8 Kanäle im Saal wieder gegeben wurden....

 

Das Cinerama-System kenne ich nur mit 7-Kanal-Ton (5 Bühnenkanäle und 2 Surround-Kanäle). Wo war der 8. Kanal positioniert?

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Bei der Aufzeichnung: 5 Frontkanäle (Im Netzt gibt es schöne Fotos von der Aufnahmesituation) und ein Effektkanal.

Bei der Wiedergabe wurde der Effektkanal mit Steuertönen auf der 7. Spur auf die Lautsprecher an der Saalrückwand bzw. (nach heutiger Terminologie) SR und SL geschaltet.

Wobei mir beim Schreiben auffällt, dass ich diese Aufteilung bewusst nur bei Cinemiracle wahrgenommen habe. Ob seinerzeit auch bei Cinerama dieses Layout angewendet wurde, kann ich nicht beurteilen. Für mich als Schüler waren die Karten sehr teuer und da sass ich soweit an der Bildwand, dass von hinten kaum etwas zu hören war. (Und im Sportpalast war der Zuschauerraum ziemlich groß.)

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Upps, dann falle ich mal in den beliebten Rechthabemodus:

6 Kanäle! Die 7. Spur ist der Steuerton und enthält keine Information. Genauer: Nur die Richtungsinformation für den 6. Kanal.

Oder mit heutiger Ausdrucksweise, die 7. Spur simuliert ein digitales PanPot für den Surround ;-) .

Obwohl, dieses scheint meine Ausführungen zu relativieren: http://www.cineramaadventure.com/theworks-sound.htm

Das Interesse ist geweckt, vielleicht finde ich noch weitere Informationen.

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Was diesen Thread -- bei allem "hanky panky" -- so lesenswert und lehrreich macht, ist der Umstand, hier verstehen zu können, wie wichtig 'Oral History' zum historischen Verständnis von tatsächlichen Vorgängen der Vergangenheit ist. Sprich: Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Überleben tun meist die klugen und offiziell publizierten Fachbücher und setzen die Norm, wie etwas historisch gewesen zu sein hat, weil es steht ja so im Buch. Dem gegenüber dann das "Improvisieren auf hohem Niveau" gegen jede Lehrbuchregel, deren Produkte durch das Wissen und die Weisheit des Handwerks dann auch noch zu den Höchstleistungen vergangener und inzwischen untergegangener Epochen zählen, die nach der "Reinen Lehre" so gar nicht hätten zustande kommen können. Darauf treffe ich immer wieder bei historischen Forschungen.

 

Dass es dabei oft zu Ungenauigkeiten, Widersprüchen, vielen Missverständnissen und Lustigkeiten der ebenfalls vergangenen Praxis-Terminologie kommt, ist unvermeidlich und gehört zu diesem spezifischen Erkenntnisweg, bereits Verschüttetes wieder freizulegen. Auch das ist nur prozessual zu verstehen und sollte nach vorne gedacht werden.

 

Und das hier bislang zu Stande gekommene ist eigentlich so gut, dass man den Pfad der Nachfrage bei den noch lebenden Praxis-Uguren eigentlich weiter verfolgen sollte, zumal die inzwischen untergegangene und historisch im Eigentlichen abgeschlossene Film-Kopierwerksgeschichte publizistisch bislang nur angerissen wurde.

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Sprich: Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

 

Wobei genau dieser Unterschied ziemlich grosse Probleme bereitet.

Gerade für Archive ist es doch ein echtes Hindernis wenn niemand mehr weiss und vor allem nachvollziehen kann wie etwas erstellt wurde.

Leider wird dieses Thema mit den digitalen Medien in anderer Form wohl eher schwieriger als leichter werden.

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Upps, dann falle ich mal in den beliebten Rechthabemodus:

6 Kanäle! Die 7. Spur ist der Steuerton und enthält keine Information. Genauer: Nur die Richtungsinformation für den 6. Kanal.

Oder mit heutiger Ausdrucksweise, die 7. Spur simuliert ein digitales PanPot für den Surround ;-) .

Obwohl, dieses scheint meine Ausführungen zu relativieren: http://www.cineramaa...works-sound.htm

Das Interesse ist geweckt, vielleicht finde ich noch weitere Informationen.

 

Rechthabemodus hin oder her - das spielt keine Rolle. Aber: warum sollte man den stereophonen Surroundklang derart kompliziert in den Saal einspeisen wenn man 7 diskrete Tonkanäle auf dem perforierten 35mm-Magnetband zur Verfügung hat?

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Was diesen Thread -- bei allem "hanky panky" -- so lesenswert und lehrreich macht, ist der Umstand, hier verstehen zu können, wie wichtig 'Oral History' zum historischen Verständnis von tatsächlichen Vorgängen der Vergangenheit ist. Sprich: Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Überleben tun meist die klugen und offiziell publizierten Fachbücher und setzen die Norm, wie etwas historisch gewesen zu sein hat, weil es steht ja so im Buch. Dem gegenüber dann das "Improvisieren auf hohem Niveau" gegen jede Lehrbuchregel, deren Produkte durch das Wissen und die Weisheit des Handwerks dann auch noch zu den Höchstleistungen vergangener und inzwischen untergegangener Epochen zählen, die nach der "Reinen Lehre" so gar nicht hätten zustande kommen können. Darauf treffe ich immer wieder bei historischen Forschungen.

Zwar alles richtig, aber in diesem Fall gibts so viele Widersprüche da wäre ich vorsichtig. Zummal der Informant einfache Fragen nicht beantworten kann oder will.

Wer wirklich schon seit 30 Jahren 35mil kopiert muss doch net nachfragen !

Was issen nu ein LCR-Perfoband ?

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Da wir gerade zwei parallele Diskussionsstränge haben: Dies ist eine Antwort zu Cinerama.

 

Seit CARR/HAYES ("Wide Screen Movies", 1988) vielfach unzutreffender Darstellung hält sich das Gerücht, Spur 7 habe ein "Perspecta stereophonic-type switching signal" enthalten, um daraus acht Wiedergabekanäle zu gewinnen. Daniel J. SHERLOCK hat dem in den "Wide Screen Movie Corrections" deutlich widersprochen, wobei ich mich auf die zweite Revisionsfassung von 2004 beziehe. Nach seiner Darstellung wurden die Spuren 6 und 7 manuell vom Toningenieur auf drei Lautsprechergruppen gepatcht, die rechts, links und hinter dem Publikum angebracht waren, und zwar nach einem Log, das sich (für SEARCH OF PARADISE) auf S. 21 der "Wide Screen Movies" findet. Nach seiner Darstellung wurden die Spuren 6 und 7 entweder auf die rechte und die linke Lautsprechergruppe gelegt, oder aber Spur 7 wurde auf die hintere Lautsprechergruppe gelegt und Spur 6 wahlweise auf die rechte oder die linke Lautsprechergruppe. Das abgebildete Log legt in der Tat nahe, dass es so gewesen sein könnte wie von SHERLOCK beschrieben.

 

Die "Wide Screen Movie Corrections" findet man bei film-tech.com.

 

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Ergo: 7-Kanal-Ton, i.e. 7 Tonspuren waren mit Nutzsignalen belegt ;-)

Dann bin ich wohl auf die von Sam erwähnten Gerüchte hereingefallen.

Wobei ich mir nur bei Cinemiracle sicher war, bei Cinerama hatte ich es in Frage gestellt. Obwohl das Thema nicht weltbewegend ist, der Forscherdrang ist geweckt. Vielleicht finde ich ja in meinen (gedruckten) Unterlagen einen Hinweis, der meine Vermutung erhärtet.

Zur Sinnfrage von @LaserHotline: Durch die Aufteilung in "ein Effektkanal + Steuerton" entsteht ein weiterer Kanal im Saal. Ob das nun wirklich sinnvoll war, sei dahingestellt. Es war die Anfangszeit der mehrkanaligen Tonwiedergabe im Kino, da wurde noch experimentiert.

 

Hier habe ich etwas gefunden, einen derartigen Bericht aus der Praxis kannte ich noch nicht: http://www.adru.se/windjammer/vinterpalatset.html Bemerkenswert darin, dass der Steuerton für die Effektumschaltung 1,6 kHz betrug und der Hinweis, die Vicoria 8 sei der einzige Projektor, welcher sich auf 35mm, 70mm und drei Streifenbetrieb umrüsten ließ.

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Mit Direktbeziehung zum Eingangsthema BEN-HUR meine Nachfrage, wer möglicherweise Kenntnisse zur angeblichen "8-Kanal-Magnetton"-Fassung hat? Auch hier ähnlich CineMiracle und CINERAMA aufgespielte Pilottöne zur Zuschaltung des Effektkanals auf Wand-Links, Wand-Rechts und Rückwand.

Unterlagen oder Kenntnisse zur Weltpremiere? Oder sollte man das beim Studio erst anfordern müssen?

Wegen der unproblematischen Aufspielung solcher Pilottöne ist evtl. mit noch so manchen Entdeckungen zu rechnen.

 

***

 

Urlaubsbedngt nur Fernanfragen (und Ferndiagnosen - die aber m.E.legitim sind) bezüglich früherwe LCR- ider LCRS-Mischbänder. Angefragt bei einem früheren Mentor (Ex.-Technicher Leiter der IFB und Rechte Hand des damaligen Direktors.)

 

Frage:

 

Ist Dir aus einigen Postproduktionsstudios, etwa Arri-Contrast mit beigefügtem Tonstudio, aus 1985 bekannt, dass neben dem sich durchsetzenden Standard einer Left-total und Right-total Bespurung auf Perfoband (also 2-kanalig analog zur Lichttonkamera) auch noch Bänder mit diskreten Informationen wie zu 4-Kanal-Magnettonzeiten angeliefert wurden? Wahlweise sollen die bereits als 2-Kanal-Mischband vorliegenden Tonträger über NuOptix+Westrex-Lichttonkamera direkt in optische Signale umgesetzt worden sein. Bei anderen Bändern, offenbar mit diskreten Information und ohne Kodierung, seien Dolby-Aggregate eingeschleift worden sein und NuOptix wurde ausgeschaltet.

Irgendwelche Erinnerungen?

 

Ich erinnere mich, das im ehemaligen FMZ [damaliges Filmmessezentrum Berlin, Budapester Strasse. Ort auch der Vorsichtungen der Jurys der IFB bis zum Jahr 1999. Anmerkung von @cinerama] z. Zt. der Dolby- Einführung, 35mm-Magnetbänder mit 4 diskreten Tonspuren als SEPMAG zur Sichtung angeliefert wurden. Auch 2-kanalige 17,5er Bänder (kodiert) wurden manchmal geliefert, meistens von US-Majors! War jedesmal ein Abenteuer wg. der synchronen Überblendungen.....

 

Vielleicht fällt mir ja noch mehr ein.....

 

Auf die Kürze ein weiterer Denkanstoss, aber es bestehen noch viele Fragezeichen und Zweifel. Aber eben auch solche Aussagen, mit denen man umgehen muss.

Auch zur jahrzehntelang gängigen Praxis der Panpot-Mischungen für HL und HR wären Neubewertungen interessant. Warum die Praxis in der vorliegenden Diskussion aber angezweifelt wird, verstehe ich nicht.

:

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...

Ich erinnere mich, das im ehemaligen FMZ [damaliges Filmmessezentrum Berlin, Budapester Strasse. Ort auch der Vorsichtungen der Jurys der IFB bis zum Jahr 1999. Anmerkung von @cinerama] z. Zt. der Dolby- Einführung, 35mm-Magnetbänder mit 4 diskreten Tonspuren als SEPMAG zur Sichtung angeliefert wurden.

...

Also "zur Sichtung" und nicht zur Lichttongenerierung. Das rückt das Ganze doch gleich in die richtige Perspektive

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Auch 2-kanalige 17,5er Bänder (kodiert) wurden manchmal geliefert,...

 

Bekommt die FSK zT heute noch so.

Zwar in Lt/Rt aber ohne Rauschunterdrückung.

 

War jedesmal ein Abenteuer wg. der synchronen Überblendungen.....

 

Solche Vorstellungen (zT mit 2 seperaten Tonbändern) habe ich X-mal gemacht.

Abenteuerlich war dies nicht gerade.

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Abenteuerlich und "unkontrolliert" sind aber auch nicht die üblichen Panpot-Umspielungen der 70mm-Filme, was sich aus dem Fortgang dieser Diskussion aber herauslesen liesse.

Am Sonntag war ich für einige Stunden bei befreundeten Zeitzeugen (Zuständigkeit: Technik, Mischung) in der Mühlenstrasse zu Besuch (sie wohnen noch immer direkt neben der BSG, sind aber seit langem pensioniert). Man wies eine Unkontrolliertheit von sich.

 

Überblendungen mit Albrecht- oder Sondor-Bandspielern habe ich auch seit den 80ern zu genüge gemacht. Übrigens sind ja auch die Beschriftungen eines der grossen Synchronisations-Betriebe nicht immter stimmig gewesen. Auch nicht, als sie bei Arri Contrast in Ruhleben eintrafen. Auch nicht im Filmmessezentrum.

Im Filmmessezentrum fand natürlich keine Herstellung von Lichttonnegativen statt. In Ruhleben gab es aber teilweise einen Exklusivstatus, der der Aussage nach wie behauptet auch ohne weitere Umspielung sogar diskrete bzw. unkodierte Bänder und unter Einschaltung von Dolby-Geräten zur Westrex-Lichttonkamera als kodiertes 2-Spur-Signal verarbeitet haben soll.

Da aus dem Forum in diesem Kopierwerk sonst weiter keiner tätig war, sich aufhielt oder die Produktionsleiter oder den Technischen Leiter kennt, erhoffe ich präzisere Antworten erst ab September, sofern es gelingt, damit Beteiligte anzusprechen.

 

Allerdings vermisse ich in der Diskussion die klare Bestätiogung, dass seinerzeit auch Dolby-kodierte Schnürsenkel, 16mm- und 17,5mm-Bänder zum Einsatz kamen. Darauf wurde bisher nie eingegangen, zeigt aber auf, wie variantenreich die Filmkopierung in dieser Zeit war. Im Standardwerk bei Webers findet sich immer nur ein kodiertes 35mm-2-Spurband als letzte Stufe vor der Dolby-Lichttonkopierung. Simmt so nicht.

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"2-Kanal-Magnetfilm-Masterbandband DIN 15552" heisst es wortwörtlich in der "Abb. D13.6 Prinzip des DOLBY-Lichttonverfahrens" in Webers "Handbuch der Film- und Videotechnik", 4. Aufl., 1993, S. 380. Der Streifen ist beidseitig perforiert. Auf S. 381 findet sich im Textteil dagegen die Bezeichnung "2-Spur-Magnetfilm".

Und das greift mir zu kurz, weil dabei die Produktionsvielfalt unter den Tisch fällt.

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