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DCP Screenings von Klassikern


preston sturges

Empfohlene Beiträge

Immer mehr Klassiker liegen, oftmals nach umfangreichen Restaurierungen, als DCP für Kinovorführungen vor. Dieser Thread soll als Information für Vorführungen dieser DCP in Filmtheater dienen und auch ggfls. den Meinungsaustausch über Qualität und Anspruch dieses relative neuen Vertriebsformates anregen.

 

Wir machen dann hier mal den Anfang:

 

30. Oktober um 15.00 Uhr - Schauburg Karlsruhe

 

Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb

UK 1964

Regie: Stanley Kubrick

englische Originalfassung

4k DCP in 2k DLP Projektion

 

Mehr über die Restauration auf der Sony webside:

 

http://www.sonypicturesmuseum.com/film/restored/strangelove

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Immer mehr Klassiker liegen, oftmals nach umfangreichen Restaurierungen, als DCP für Kinovorführungen vor. Dieser Thread soll als Information für Vorführungen dieser DCP in Filmtheater dienen und auch ggfls. den Meinungsaustausch über Qualität und Anspruch dieses relative neuen Vertriebsformates anregen.

 

Wir machen dann hier mal den Anfang:

 

30. Oktober um 15.00 Uhr - Schauburg Karlsruhe

 

Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb

UK 1964

Regie: Stanley Kubrick

englische Originalfassung

4k DCP in 2k DLP Projektion

 

Mehr über die Restauration auf der Sony webside:

 

http://www.sonypicturesmuseum.com/film/restored/strangelove

Das besagte Kino bewirbt diese Wahl seit Jahren als "digitale High End Projection".

 

Defacto sehen wir keinen signifikanten Unterschied zwischen einer Blu-ray-Disc-Projektion und andererseits einem sog. DCP-Screening.

Digtalprojektionen sogenannter oder tatsächlich restaurierter Klassiker sind nicht neu: schon vor zehn Jahren ließ man erfolglos im grössten Filmtheater Berlins damit Testballons steigen von "Singin in the Rain" bis "Robin Hood" u.a.

Gegenüber klassischen Techncolor-Darbietungen in damit betrauten ehemaligen gewerblichen Kinos `(und noch heute in den mit mediengerechter Aufführung beauftragten kommunalen und Museumskinos), stürzten die Besucherzahlenn ins Uferlose (7 Besucher im Schnitt pro Screening seinerzeit gezählt, ausverkaufte Vorstellungen indes mit lädiertem Filmband in 2011 konstatiert - auch wenn dieses Beispiel höchst angreifbar bleibt).

Der Terminus Technicus "DCP & Klassiker" irritiert massiv - man könnte glauben, es sei eine mehr oder weniger ambitionierte Videoaufführung, aber niemals das Original.

Die kommunalen Kinos und Filmuseen kann man gar nicht eindeutig genug vor dieser "leichten" Beschaffbarkeit der Repliken des Kulturerbes warnen.

 

SONYs A/B-Vergleich eines leicht verschmutzen Films auf der Website suggeriert, man hätte nur durch digitale Retusche Schmutzpartikel entfernen können. Verschwiegen wird die seit Jahrzehnten erfolgreiche 35mm-Naß- und Flüssigkeitskopierung und auch die manuelle Säuberung von Filmmaterial.

 

Eine weitere Crux im Umgang mit Medien in der jetzigen Dekade: Keiner kann im "digitalen Zeitalter" seinen Augen trauen: niemand weiss, ob A/B-Vergleiche oder Restaurierungsberichte seriös oder manipuliert sind.

Ein Vorteil der "Imperfektion" einer photochemisch gezogenen Filmkopie (die gerade im Schwarzweiss-Bereich aber auch Vorteile zur DLP-Projektion aufweisen kann) ist das sog. "indexikalische Bild" der originalen. filmbandbasierenden Medienträger: dort bleibt erkennbar, was "nativ" aufgezeichnet wurde, was Nachlässigkeiten und Fehlern bei der Aufnahme und im Produktionsbudget geschuldet ist.

"Entfernt" man komplett alle Mängel (wackelnde Blue-Screen-Maskierungen in "Ben Hur", leichtes Flickern in einigen Einstellungen in "Dr. Strangelove" oder in "Metropolis"), macht man sich als kommerzieller Anbieter zum nachträglichen Erfüllungsgehilfen vermeintlicher Wünsche der (längst toten) Filmemacher. Auch wird der Blick auf Produktionsbedingungen einer zeitgenössisch geprägten Produktion, der in materiellen Grenzen entstandenen Kunstwerke, "geschönt".

 

Es ist immer wieder faszinierend, diesen Final-Editions unserer Zeit, die in den Media-Märkten ihre Ausgang finden, zuschauen zu dürfen, aber verstehen wir darüber immer und im analytischen Sinne die Produktions- und Rezeptionszusammenhänge, sobald uns ein ein "klinisch-reines" Bild "vorgegaukelt wird - wie es in einigen Aspekten nie war?

 

Wer sich historisch ernsthaft mit Film in der Aura seiner Erstaufführung befasst, wird immer wieder an die lädierten Originalquellen herangehen müssen. In einigen digitalen Editions der letzten Jahre werden sie geflissentlich ausgeblendet. Denn neben (notwendiger Restaurierung) geht es in erster Linie auch um eine andere Herausforderung: das "Geschäft mit dem Neuen" auf einem boomenden Markt der DVDs und Blu ray-Discs (deren Abfälle später im Kino auftauchen - wie Monate nach Blu-ray-Herausgabe bspw. von "Dr. Strangelove" als gnädig verschicktes "DCP").

Kino ist nun nicht mehr Vorreiter: es hinkt hinterher. Spätestens hier brechen relevantere Fragen als die des Medienträgers auf: wie hält es eigentlich die produzierende Industrie (oder die im Repertoire-Geschäft stehenden HD-Distributoren) mit der vorrangigen Kinoauswertung? Für EUR 8.80 holt man sich das "Kino um die Ecke nachhause": http://www.amazon.de/gp/product/B0026L8MHE/ref=pd_lpo_k2_dp_sr_2?pf_rd_p=471061493&pf_rd_s=lpo-top-stripe&pf_rd_t=201&pf_rd_i=B00004RYIJ&pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_r=1436SA9QWG5TXFNKR4JF , und ein exklusives Kinofenster auch für Repertoire-Aufführungen (wie noch bis Anfang der 1980er Jahre mit jahrzehntelanger TV-Sperre) ist heute ins Gegenteil verdreht.

 

Wonach immer wieder eine Rückkehr zu den Wurzeln nottut, wie in allen Kunstgattungen (Architektur, Musik, Malerei, Museen, Schriftgut, Literatur usw.). Dies gibt es nur in Museen mit mediengerechter Aufführungspraxis.

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naja...

 

ob jetzt 2 oder 4 k oder wasweisich-k zur ausführung kommt ist egal.

gut finde ich, dass so wieder klassiker zu sehen sind, von denen es kaum spielbare kopien gibt.

 

erschreckend allerdings finde ich, dass die bilder auf der verlinkten seite stümperhafte fehlretuschen behinhalten, die den bildeindruck "vorher" darstellen sollen, da erkennt jeder dahergelaufene, dass die kratzer und flecken, die angeblich auf dem original sein sollen, billige retuschen sind.

SOWAS ist zum kotzen (nicht jedoch die allgemeine restaurierung alter filme, um sie, auf welchem medium auch immer, verfügbar zu machen)

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Kino ist nun nicht mehr Vorreiter: es hinkt hinterher.

 

Ein kluger Einwand ... hier hinken wir sogar 47 Jahre hinter der Erstaufführung her ... Du hast vollkommen recht, so etwas sollte man überhaupt nicht mehr im Kino zeigen.

 

 

Danke für Deine knallharte Internet Recherche ... das ist wirklich investigativ ... Respekt. Leider stimmt der zitierte Preis von Euro 8,80 nicht, der Amazon link bepreist die Blu-Ray mit Euro 9,97. Aber so genau nehmen wir's ja nicht ... weiter so!!

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naja...

 

ob jetzt 2 oder 4 k oder wasweisich-k zur ausführung kommt ist egal.

gut finde ich, dass so wieder klassiker zu sehen sind, von denen es kaum spielbare kopien gibt.

Das ist so negativ gar nicht: die Kubrick-Filme gibt es weitgehend als Verleihkopien auf 35mm. Diese Bastion gilt es zu festigen.

Es ist vielleicht durch den Thread-Einsteller der Eindruck vermittelt worden, nur so könnte Repertoire noch gezeigt werden. Das sehe ich anders und wollte den Erfolgsmeldungen heutigen Marketings eine Gegenrede gegenüberstellen.

 

Und hier sehen wir die restaurierten 35mm-Aufführungen:

 

http://www.filmforum.org/films/drstrangelove.html

 

drstrangelovehead2_02.gif

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Das sehe ich anders und wollte den Erfolgsmeldungen heutigen Marketings eine Gegenrede gegenüberstellen.

 

Danke für die Gegenrede ... natürlich habe ich damit gerechnet. Kam ja dann auch pünktlich nur eine Stunde später und vielen Dank, dass Du jetzt Deinen Freitagnachmittag für uns opferst. Polarisierung ist immer gut, fördert die Diskussion und emotionalisiert.

 

Möchtest Du uns nicht vielleicht verklagen? Dir wird schon etwas einfallen ... denn den Streisand-Effekt würde ich auch gerne noch mitnehmen :-)

 

Die beworbenen 35mm Aufführungen sind übrigens 35mm Kopien von Ausbelichtungen des 4K Digital Intermediates ... hier erschließt sich mir nicht der wirkliche Vorzug.

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wie schon geschrieben, es geht MIR um den Inhalt, nicht um das Format... klar, 35mm ist nachwievor mein Lieblingsmedium und wird es auch bleiben, aber in der vom Profit der Verleiher regierten Kinowelt wird sich digital irgendwann durchsetzen, wer das ignoriert, fällt früher oder später gehörig hin.

 

Ich bin auch der Meinung, dass ein Vernünftiges Kino alle Formate abspielen können sollte (also Digital und Film) und das kann Herbert in seinem Kino ja durchaus, also kann ich diesen Hass nicht so ganz nachvollziehen. Schließlich setzt er sich auch für das von Aussterben mehr als bedrohte 70mm Format ein, und zwar mit einem Aufwand, der wohl von den Einnahmen nicht annähernd gedeckelt wird. Das sollte man bei aller Kritik bitte immer bedenken.

 

Wie schon oben geschrieben: GEGEN die Verballhornung der Leser, das Ausgangsmaterial sah so grausam aus, aber FÜR einen erhalt des Inhaltes, egal auf welchem Medium

 

mal ganz nebenbei: die neuen 35mm 4K Ausbelichtungen wird man auch in 120 Jahren noch ansehen können, was ist aber mit den DCP´s? :)

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Wie schon oben geschrieben: GEGEN die Verballhornung der Leser, das Ausgangsmaterial sah so grausam aus, aber FÜR einen erhalt des Inhaltes, egal auf welchem Medium

Das geht mir noch nicht weit genug. Denke bitte an die Kulturtechniken in anderen Bereichen. Können wir eine virtuelle Welt schaffen, die die reale oder museale substituiert? Einigen gefällt es so, aber eine Überprüfung wäre doch angemessen?

Das Medium ist stets ökonomisch und distributorisch angefochten worden. Und wird m.E. alsbald noch heftiger in die Diskussion rücken.

 

Ginge es vornehmlich um den Inhalt eines Films (und den "Strangelove" könnte ich vielleicht wie ein Gedicht aufsagen), "reicht" ein Träger, der Konsumenten günstig und ohne Hürden erreicht. Und das wäre das Plädoyer für die Blu ray Disc oder den Download.

 

Zu prüfen wäre auch, ob die neue 35mm-Kopie (nunmehr ein Hybrid) evtl. schärfer ist als ein 2k DCP. Prinzipiell ist aber jede 35mm-Kopierung zu begrüssen, um den industriellen Prozess aufrechtzuerhalten nebst der art- und mediengerechten Aufführungsweise historischer Filme. Das ist nicht meine "Hassrede", dies proklamiert die FIAF.

 

Prinzipiell zeigen die führenden Repertoire-Häuser dieser Republik klassische Filme in den Originalformaten, so auch das Zeughhaus-Kino oder das Arsenal. Warum aus dieser Gemeinschaft der Kuratoren aussteigen und sich ins Meer der Multimedia-Verwerter werfen?

Die Retrospektiven des Deutschen Filmmuseums Frankfurt/Main sowie der Berlinale zeigten die Kubrick-Filme im arteigenen, authentischen Format: strikt auf 35mm und 70mm. So hielt ich es auch, bestellte Warner-Kopien und zeigte im Laufe von 29 Jahren etwa drei verschiedene Fassungen von "2001: A Space Odyssey" und "Spartacus": von 35mm Technicolor bis 70mm. Und das bleibt auch so.

 

Möchtest Du uns nicht vielleicht verklagen? Dir wird schon etwas einfallen ...

Polemik sollte m.E. nicht der Ideengeber einer Diskussion sein. Und von einem Moderator möglichst nicht gepflegt werden.

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Wir sind Diskutanten, keine Henker. <_<

 

In diversen Blogs geht es heiss zur Sache, es könnte tonnenweise zitiert werden (und dies hier wurde vor wenigen Minuten verfasst):

 

Don’t misunderstand me, I’m not opposed to new technology or change for the good, but I am strongly against losing an artistic medium to technology. I do not think visual artists who prefer to paint in oils would like to be told everything must now be painted in acrylic; nor do I think all photographers, film directors/makers etc, would like to be dictated to as to which format and materials they cannot use. Film has it’s specific look, and digital cannot replicate it, it can give us something different that may be great for some movies, but not for all. Watching CITIZEN KANE on DVD, BluRay or any format other than film is not what its creator intended. It’s like looking at the Mona Lisa in a book or looking at it on the wall of the Louvre. You’re just not seeing it the way the artist saw it.

 

Dawn Riordan

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Ein kluger Einwand ... hier hinken wir sogar 47 Jahre hinter der Erstaufführung her ... Du hast vollkommen recht, so etwas sollte man überhaupt nicht mehr im Kino zeigen.

 

 

 

Danke für Deine knallharte Internet Recherche ... das ist wirklich investigativ ... Respekt. Leider stimmt der zitierte Preis von Euro 8,80 nicht, der Amazon link bepreist die Blu-Ray mit Euro 9,97. Aber so genau nehmen wir's ja nicht ... weiter so!!

 

Falscher Preis!

 

Amazon.com sagte mir ab $ 3.99, was wohl weniger als 2,50 Teuros sind...

 

... das ist real billiger, als Kino.

 

Aber ehrlich, jeder 4k Release eines Klassikers geht in die richtige Richtung, denn meine 35 mm Kopie sieht gruselig aus, eben Programmkinogüte der Zeit um 1980... nee so möchte man Strangelove nicht mehr sehen.

 

Stefan

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...das "Geschäft mit dem Neuen" auf einem boomenden Markt der DVDs und Blu ray-Discs (deren Abfälle später im Kino auftauchen - wie Monate nach Blu-ray-Herausgabe bspw. von "Dr. Strangelove" als gnädig verschicktes "DCP")...

 

 

Ein 4K DCP sehe ich nicht als Abfallprodukt der DVD- oder Blu-ray-Industrie. Mit einem 4K DCP ist man

im Kino schon einen großen Schritt weiter gegenüber den Consumer-Medien. :rolleyes:

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@cinerama: Sorry, ich weiss, dass Du hier gerne querschlägst und Deinen Standpunkt diktierst... aber wo bitte findest Du noch ordentliche Klassiker-Kopien in 35mm? Wir hatten neulich nochmal "West Side Story" im Programm, gruselig, in welchem Zustand die Kopie war - und da muss ich leider sagen: Mit solcher Qualität vergraule ich mir mein Publikum und setze Klassiker lieber digital ein.

 

KEINER möchte heute noch zerkratzte und verklebte 35mm-Kopien sehen --- naja, fast alle, Du ja schon. Aber ich möchte und werde das meinen zahlenden Gästen nicht mehr antun und zeige lieber DCPs. Ich mag 35mm sehr, aber alte Schrottkopien, bei denen nichts mehr stimmt, braucht kein Mensch mehr.

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Ein bisschen Provokation und Polarisierung sei hin und wieder gestattet - ist ja auch nur eine Minderheiten-Position meinerseits.

Aber solche Stückelwerke wie die jüngste Verleihversion W.S.STORY oder die ca. 1990er Kopie von STRANGELOVE sind ohne Wert. Und fallen hinter den Standard der EA-Kopien zurück.

 

Nun gibt es aber auch korrupte DCPs, 1,3K-Restaurierungen bei 8 bit, DVDs usw., die lange Zeit als digitale Luxus-Variante verkauft wurden.

Oder 4k DCPs, die kaum einer sinnvoll auswerten kann.

@TK Chris hob hervor, dass die Frage 2k vs. 4k möglicherweise nicht mehr die entscheidende sei zur Ebnung der Zukunft des Kinos, @stefan2 glaubt noch an dieses Hierachiegefälle des technologischen Vorsprungs des Kinos vor dem profanen Mediengebrauch auf HDTV-Standard.

 

Mich wiederum interessiert die authenische Eindruck eines alten Films bis ins Detail, weil ich das alte Dogma des technologischen Vorsprungs des Kinos für aufgelöst halten muss.

 

Wenn nun DCPs geliefert werden, die ohnehin nicht viel kosten, ist das ein Pyrrhus-Sieg. So war die Branche m.E. noch lange intakt, als bis Anfang der 80er Jahre die Repertoire-Kopien einen Wert darstellten und gepflegt wurden.

Ist heute bereis alles elektronisch verfügbar, und schmelzen die Mauern zwischen Blu ray und DCP, darf man im Umkehrschluss und aus Tendenzen in der Ökonomie schliessen (@TK Chris verwies auf Rationalisierung und Raffgier), dass selbt in dieser "modernisierten" Lösung ein destruktives Potential begraben liegt.

 

Damit meine ich: man sollte sich nicht hinstellen, und in Jubel verfallen, nur weil einige Companies gnädigerweise von ihren Klassikern ein elektronisches Derivat an die Kinos liefern. Und wie man sieht, floriert dieses Geschäft nicht unbedingt, da offenbar der Stellenwert des Repertoires von den Companies seit Jahren per DVD- und TV-Ausverkauf untergraben wurde.

Womit wir auf meine anfängliche Polemik zurückkommen (s.o.). :cool:

 

Ein 4K DCP sehe ich nicht als Abfallprodukt der DVD- oder Blu-ray-Industrie. Mit einem 4K DCP ist man

im Kino schon einen großen Schritt weiter gegenüber den Consumer-Medien. :rolleyes:

Der zugrunde liegende Scan oder die Abtastung macht die 2k DCPs und die Blu ray zur Down-Konvertierung. Alles aus einem Stall, könnte man sagen.

Die 4K-Variante ist demnach nicht ein hiervon abgetrennter, ganz besonderer Prozess, gleichzusetzten etwa mit dem Aufwand einer 70mm-Kopie zu Roadshow-Zeiten. Das finde ich schon entscheidend hinsichtlich der Wertigkeit der verschiedenen Digitalversionen, die dann doch ziemlich austauschbar sind. Und darin liegt m.E. ein grosser Unterschied zur Kinowirtschaft vergangener Dekaden, und fällt aus nicht unbedingt zu Gunsten des heutigen Stellenwerts eines ortsfesten Filmtheaters.

Die Epoche der DCPs scheint mir da lediglich eine Brückentechnologie abzugeben.

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Falscher Preis!

 

Amazon.com sagte mir ab $ 3.99 ...

 

Gebraucht sogar ab $ 2,20 und wenn man weiter sucht, evtl. sogar noch billiger ... was aber auch nicht der Punkt sein kann.

 

Jeden Repertoire Film wird man für annähernd den Preis einer Kinoeintrittskarte als DVD oder sogar als Blu-Ray kaufen können. Dann kann man sich den Film zu Hause (deshalb nennt man das auch "home" Medium) anschauen. Das mag für viele ausreichen und durchaus ein angenehmes und anregendes Filmerlebnis alleine oder mit Freunden bieten.

 

Jedoch ganz in einen Film und die Geschichte eintauchen kann man m.E. nur im dunklen Kino mit einer möglichst großen Bildwand und einer nahezu perfekten Bild- und Tontechnik, die den Gast nicht durch Mängel (Laufstreifen, störenede Klebestellen, Tonknackser, Überblendlöcher in Mega-Größe etc.) aus der oft meditativen Konzentration für die erzählte Geschichte herausreißen.

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Störend (oder zumindest irritierend) könnte aber auch sein, wenn hier 4k DCPs angekündigt werden und dann in einem von Dir so benannten "digitalen High End cinema" mit dem herkömmlichen 2k-Panel abgespielt werden.

Ausserdem: Du selbst verleihst doch gegen Berechnung diese so alten störenden Filmkopien Deines Hauses neuerdings an Berliner Kinos - die seit Jahren den Digitalbetrieb einführten, um Störungen zu entgehen.

Filmkopien von Titeln, die gerade "frisch restauriert", oder in Deinem Tenor perfekt-digital, u.a. auf Blu ray Disc erschienen sind, wenn ich mir mal die aktuellen berliner Altkopieneinsätze von FRÜHSTÜCK BEI TIFFANY anschaue. Das sind doch Deine Verkaufsversionen, und die stören dort nicht?

Hier urteilt man nach meinem Eindruck leicht doppelzüngig, also mit zweierlei Maß, wie es gerade ins Geschäft passt, oder?

 

[...] einer nahezu perfekten Bild- und Tontechnik, die den Gast nicht durch Mängel (Laufstreifen, störenede Klebestellen, Tonknackser, Überblendlöcher in Mega-Größe etc.) aus der oft meditativen Konzentration für die erzählte Geschichte herausreißen.

Das schauen wir uns dann mal bei Deinen Leihkopien an. Weitere Beispiele perfekter Bild- und Tontechnik, wie Du sie perfekt einforderst, finden sich real in diesem Thread: http://www.filmvorfuehrer.de/topic/2421-70mm-event-in-karlsruhe/page__st__1840

 

Es tut mir leid, dies so hart hier anzusprechen, aber ich bin geschockt, wie weit Werbung und Wirklichkeit und praktisches Geschäft auseinanderklaffen.

Digitale High-End-Projektion heisst doch auch, frühere 70mm-Filme auf 4k DCP zu bringen, um "Laufstreifen, störenden Klebestellen, Tonknacksern, Überblendlöchern in Mega-Größe" und ausserdem fehlenden Filmakten oder dem permanentem Rotstich zu entrinnen.

Oder?

 

--

 

Zurück zum Thema: was haben diese angeprangerten Altmaterialien mit der neuen, vom 4k D.I. gezogenenen restaurierten 35mm-Kopie von DR. STRANGELOVE zu tun? Für diese Version würde ich gern Eintritt zahlen.

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@cinerama: Sorry, ich weiss, dass Du hier gerne querschlägst und Deinen Standpunkt diktierst... aber wo bitte findest Du noch ordentliche Klassiker-Kopien in 35mm? Wir hatten neulich nochmal "West Side Story" im Programm, gruselig, in welchem Zustand die Kopie war - und da muss ich leider sagen: Mit solcher Qualität vergraule ich mir mein Publikum und setze Klassiker lieber digital ein.

 

KEINER möchte heute noch zerkratzte und verklebte 35mm-Kopien sehen --- naja, fast alle, Du ja schon. Aber ich möchte und werde das meinen zahlenden Gästen nicht mehr antun und zeige lieber DCPs. Ich mag 35mm sehr, aber alte Schrottkopien, bei denen nichts mehr stimmt, braucht kein Mensch mehr.

... Ob eine "Schrottkopie" oder etwas vernünftiges geliefert wird lässt sich meist schon im Vorfeld klären. Die Repertoire-Verleiher kennen doch ihre Kopien. Auch Neue Visionen ;-) Und wenn die Kopie rechtzeitig kontrolliert wird, lässt sich evtl. Ersatz besorgen.

 

TG

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Die Kopie werde ich kaum kontrollieren können, wenn sie 1 Tag vor Einsatztermin geliefert wird. Wir spielen 35 Schienen täglich, da bleibt so kurzfristig wenig Raum zum testen und zur Beschaffung von Ersatz.

 

Es geht hier ja nicht darum, ob eine Kopie in zumutbarem Zustand ist sondern darum, dass ein DCP bei Klassikern oft die bessere Alternative ist. Eine SEHR GUT erhaltene 35mm ist mir auchg lieber, aber selten zu finden. Ich erinnere mich da an gelben Schnee bei "Shining"... gruselig

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  • 4 Wochen später...

Bitte vormerken ... zum ersten Mal in Deutschland in 4K Ultra-High Resolution auf der Cinerama-Bildwand der Schauburg, Karlsruhe

 

Donnerstag, 26. Januar um 23.00 Uhr und Samstag, 28. Januar um 15.00 Uhr

 

Poster River Kwai.jpg

deutscher Titel: Die Brücke am Kwai

USA 1957

Regie: David Lean

Buch: Michael Wilson, Carl Foreman

Kamera: Jack Hildyard

Musik: Malcolm Arnold

Produktion: Sam Spiegel

mit: Alec Guinness, William Holden, Jack Hawkins

4k DCP in 4k DLP Projektion

englische Orginalfassung

 

Wir zeigen die digital restaurierte Fassung des Filmes, die SONY Classics im vergangenen Jahr von den Original Kamera Negativen hergestellt hat. Hierbei wurde auch das ursprüngliche frühe CinemaScope Ratio des Filmes von 1 : 2,55 beibehalten.

 

Weitere 4k screenings:

TRUE GRIT (2010), 8.12. um 23.00 Uhr, 10.12. um 15.00 Uhr

THE DARK KNIGHT, 15.12. um 23.00 Uhr, 17.12. um 15.00 Uhr

DER SOLIST, 22.12. um 23.00 Uhr, 24.12. um 15.00 Uhr

INCEPTION, 30.12. um 23.00 Uhr, 01.01. um 15.00 Uhr

DREI, 05.01. um 23.00 Uhr, 07.01. um 15.00 Uhr

ANGELS AND DEMONS, 12.01. um 23.00 Uhr und 14.01. um 15.00 Uhr

 

Nächstes 4k Klassiker-Screening:

TAXI DRIVER, 02.02. um 23.00 Uhr, 04.02. um 15.00 Uhr

GUNS OF NAVARONE, 09.02. um 23.00 Uhr, 11.02. um 15.00 Uhr

AFRICAN QUEEN, 23.02. um 20.00 Uhr, 25.02. um 15.00 Uhr

 

... more to come in 4k ... BEN HUR, HOW THE WEST WAS WON, WIZARD OF OZ, SOUND OF MUSIC ...

 

Neue Termine von 4k Vorführungen werden hier in regelmäßiger Folge veröffentlicht, ebenso Details zu den jeweiligen Tonfassungen der o.a. Vorführungen.

 

Alle Vorführungen präsentiert von originären 4K DCPs in 4K DLP Projektion.

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  • 4 Wochen später...

Zwei Seh-Eindrücke, wobei der eine Film vielleicht nicht als Klassiker zu bezeichnen wäre:

 

2001: A SPACE ODYSSEY (1968)

als OV DCP, gesehen auf Christie 2K

 

Man fragt sich, von welchem Material diese Fassung eigentlich stammt. Es handelt sich um ein 2K DCP ohne Details, das überdies Bildstandschwankungen zeigt. Farb- und Lichtbestimmung irgendwie eigenartig, Planeten wirkten in den Lichtern leicht ausgefressen (Erde in Eröffnungssequenz). Im Gesamteindruck den WA-Kopien aus dem Jahr 2000 nicht unähnlich. Wie diese kein Aha-Erlebnis für Leute, die den Kubrick-Klassiker zum ersten Mal im Kino sehen, die Faszination vermittelt sich nicht. Eventuell eine ältere HD-Fassung? Man weiß es nicht. Repräsentiert das Werk ebenso wenig wie jene 35-mm-Kopien von THE SHINING, die zwar DD, DTS und SDDS an Bord haben, aber nur ein detailarmes, wackeliges und schwimmendes Bild auf 16-mm-Niveau haben...einfach peinlich!

 

THE DARK KNIGHT (2008)

als OV DCP, gesehen auf Christie 4K

 

Die Erwartung, eine bessere Bildqualität als in der 35-mm-Fassung zu sehen, hat sich nicht erfüllt. Zwischen dem 35-mm-CS-Material und den nativen IMAX-Szenen ist praktisch kein Unterschied festzustellen. Der subjektive Eindruck entspricht exakt dem der 35-mm-Kopie, die ich seinerzeit im CineStar Metropolis sah. Allenfalls die Abwesenheit von (minimalen) Bildstandsschwankungen ließen die fotografischen Schwächen des Films beim zweiten Sehen noch deutlicher hervortreten. Der Ärger, die IMAX DMR-Filmbandfassung verpaßt zu haben wird nur gelindert durch die Vorstellung der auf 15-perf hochgerechneten, eminent unansehlichen Maggie Gyllenhaal!

Warum das Warner-Logo Aliasing zeigt wie ein Webvideo, erschließt sich mir nicht.

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Für DARK KNIGHT fährst Du nach Karlsruhe? War das die angekündigte Filmnacht mit vielen Mädchen oder doch nur ein Gerücht?

Der DARK KNIGHT lief in einer anderen Stadt wochenlang immerhin in 70mm-IMAX, und scheinbar erreicht das die einstigen Protegisten schon nicht mehr, ist mein Eindruck.

 

Wer spielte 2001: A SPACE ODYSSEY auf DCP? Es ist seit langem bekannt, wie schlecht diese Version ist, schlechter als die recht gute 35mm-Kopie von Warner aus 2001. Hat das Deutsche Filmmuseum Frankfurt keine vernünftigen Programmkuratoren mehr? Lief das Werk nicht mehrmals in 70mm Super Panavision? Und nun auf Video? Hörte man noch weitere Berichte aus diesem Hause?

 

SHINING ist auf 35mm keineswegs grobkörnig oder detailarm, auch nicht in jüngeren Warner-Kopien: ich kenne den Film seit der Deutschlands-Premiere sehr gut. Allerdings ist er mir in der neuen Fassung zu grün kopiert. Das Duplikat ist wirklich gut.

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@cinerama:

 

Wenn Du Dich sofort in den nächsten Air-Berlin-Flieger setzt, kannst Du die von mir angesprochene SHINING-Fassung selbst sehen. Bildstand schlecht, Schärfe unzureichend. Allenfalls auf 16-mm-Niveau.

 

Der DARK KNIGHT lief in einer anderen Stadt wochenlang immerhin in 70mm-IMAX

 

Für Dich um die Ecke, für mich 900km und 8-10 Stunden Fahrt. Hätte mich der Film in 35mm begeistert, wäre ich vielleicht nach Berlin gekommen, aber dem war nicht so. Bekommst Du Bahntickets und Unterkunft geschenkt? Ich leider nicht, also warum sollte ich ~ €200 ausgeben, um einen Film "hochgerechnet" zu sehen, der mir nicht gefällt? Daß ich MATRIX seinerzeit nicht in der IMAX-DMR-Fassung sah, ärgert mich viel mehr.

 

Es ist seit langem bekannt, wie schlecht diese [2001-]Version ist, schlechter als die recht gute 35mm-Kopie von Warner aus 2001.

 

Wann und wo stand zur Bildqualität der DCP-Fassung etwas zu lesen? Ist mir entgangen. - Da der Film im Programm auf 35mm angekündigt war, nehme ich logistische Gründe an. Näheres beantworten Dir die Programm-Macher sicher gern.

 

War das die angekündigte Filmnacht mit vielen Mädchen oder doch nur ein Gerücht?

 

Da verfügst Du offensichtlich über exklusive VIP-Informationen! Ich war mit Freunden in Karlsruhe und habe ganz regulär eine Karte für die 15-Uhr-Vorstellung (Originalfassung ohne UT) erworben. Wein, Weib & Gesang wurden nicht gereicht, allerdings habe ich bewußtseinsverändernde Substanzen (2 x Bohnenkaffee mit jeweils 2 Portionsdöschen Kaffeesahne) zu mir genommen.

 

Viele Grüße nach Berlin!

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