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70 mm - Vorführtermine (In- und Ausland)


cinerama

Empfohlene Beiträge

Kann er brillanter und besser sein als zur Premierenzeit? Welche Faktoren wären hierfür ursächlich?

 

Das kannst weder Du noch ich beurteilen, wir waren beide zur premierenzeit viel zu jung, um ihn gesehen haben zu können.

 

Gäste, die ihn zur Premiere gesehen haben, kamen mit tränen aus der vorführung bei uns und glaubten sich in die vergangenheit zurückversetzt.

 

Neue Objektive, helleres projektionslicht, neue und speziell gefertigte tonköpfe, bessere lautsprecher, exaktere vor- und endverstärker, peinlichst genau ausgemessener ton und evtl. neue bildwände mit höherem gain als früher können durchaus der projektionsgüte im vergleich zu 1960 zuträglich sein ... letztendlich ist das aber nur ein ganz kleiner und nicht der bedeutsamste teil bei der rezeption alter filme ... entscheidend sind die geschichten, die ausstattung, die darsteller, die musik, kurz das ganze spektrum der künste und kunsthandwerke, die manchmal zu recht mit OSCARS ausgezeichnet werden.

 

Letztendlich schauen wir filme an und sind nicht in einem kopien-festival ... man kann sich trefflich über dunkle schatten und gelbes gelb streiten ... aber bitte immer in relation zum ganzen setzen, ansonsten läuft man gefahr den wald vor bäumen nicht zu sehen und mit dem kopf ständig gegen die dicksten äste zu stoßen :-)

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Muß man nicht. So oft läuft er aber nicht, eigentlich kaum noch (im Gegensatz zum leichter zugänglichen BEN HUR oder 2001).

Wie ist das gemeint ? Ben Hur scheint mir doch weder als Film noch in Bezug auf die Verfügbarkeit akzeptabler Kopien leichter zugänglich ?

 

 

Und noch ein paar ergänzende Worte zu Deinen Aussagen bzgl. Cheyenne Autumn:

 

Sehenswert in Frankfurt ist auch die CHEYENNE AUTUMN-Uraufführungs-Fassung aus dem schwedischen Filminstitut (zu 40% zwar gefadet, aber erstaunlich geringfügig gegenüber allen anderen mir bekannten Titeln der ersten Hälfte der 1960er Jahre) - schon deswegen ist sie als Altkopie betrachtenswert, weil trotz ganz leichter Schrämmchen evident wird, wie extrem sauber die Negative für 70mm-Kopierung waren, wo nirgendwo Staub, Schmutz o.Ä. auftaucht (Rückpro-Szenen einmal ausgenommen).

 

Ich finde, dass diese Beschreibung viel zu zurückhaltend ist - so sie denn in Frankfurt optimal fokussiert werden kann sollte man diese Kopie in ihrer Gesamtwirkung als überragend bezeichnen !

 

Sie anzusehen sei daher jedem empfohlen und insbesondere denjenigen, die heutige Neukopierungen für vielleicht sogar besser halten als die Kopien von früher. So eine Qualität auch in Hinblick auf die zutreffend gelobte Freiheit von Schmutz und Feinkörnigkeit der Kopie in Verbindung mit fantastisch ausgewogenen Farben über alle Helligkeitsbereiche und dazu noch extremer Schärfe (zumindest dort wo man sie in Berlin erkennen konnte) ist nur sehr sehr sehr selten zu sehen und mir bisher in dieser Qualität auch bei den besten Neukopierungen noch nicht untergekommen. Gleiches könnte im übrigen auch über die in Berlin gezeigte Kopie von Ryan's Daughter gesagt werden, die es leider nicht nach Frankfurt geschafft hat.

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Also BEN-HUR gibt es relativ neu auf 35mm und in OmU vom engagierten Filmverleih "Neue Visionen": die eine gesehene Kopie traf nicht meinen Geschmack, die zweite aber war in Teilen exzellent.

Dann gibt es deutschrachige Fassungen auf 70mm, komprimiert und dekomprimiert - bei drei Heavy-Usern dieses Forums, allerdings - das wirst Du zurecht anmerken - in stark gealtertem Zustand.

Und es ist eine absolut fading-freie australische Kopie in Frankfurt zu sehen, allerdings in der A.R. 2.2 : 1. Desweiteren die teilweise gefadete Kopie aus Oslo in 2.75 : 1, die wir beide am liebsten sähen. So ungefähr ist das die Kopienlage, denke ich.

Von LAWRENCE OF ARABIA existieren weniger 35mm-Kopien in Europa in der jetzt gängigen Director's Cut Version seit 1988 als von BEN HUR. Auf 70mm offenbar nur eine, die zumutbar ist.

 

Im Grunde aber ist die Situation insgesamt bei beiden Titel mißlich - einverstanden.

 

Kann er brillanter und besser sein als zur Premierenzeit? Welche Faktoren wären hierfür ursächlich?

 

Das kannst weder Du noch ich beurteilen, wir waren beide zur premierenzeit viel zu jung, um ihn gesehen haben zu können.

 

Gäste, die ihn zur Premiere gesehen haben, kamen mit tränen aus der vorführung bei uns und glaubten sich in die vergangenheit zurückversetzt.

 

Neue Objektive, helleres projektionslicht, neue und speziell gefertigte tonköpfe, bessere lautsprecher, exaktere vor- und endverstärker, peinlichst genau ausgemessener ton und evtl. neue bildwände mit höherem gain als früher können durchaus der projektionsgüte im vergleich zu 1960 zuträglich sein ... [...] entscheidend sind die geschichten, die ausstattung, die darsteller, die musik, kurz das ganze spektrum der künste und kunsthandwerke, die manchmal zu recht mit OSCARS ausgezeichnet werden.

 

Letztendlich schauen wir filme an und sind nicht in einem kopien-festival ...[...]

Wo sind wir sonst? Zumindest nicht auf einem Fernseh-Festival.

 

Leider eine wenig sachliche, auch durch die materiellen Gegebenheiten nicht zu stützende Schlußfolgerung meines Neuversuchs, bei Ihnen die Schrauben zu lockern.

 

Das ist schade - damit fallen wir in der Diskussion um Lichtjahre zurück und öffnen der Spekulation - und der geschäftlichen Willkür - Tür und Tor.

 

Wir erleben die Filme sicherlich in vielfacher Weise: emotional, aufnahmetechnisch, inhaltlich, performativ, farblich, schärfen-ästhetisch, somatisch, ideologisch, blick- und formatfüllend, kollektiv/individuell, design-ästhetisch, kamera-ästhetisch, musik-ästhetisch, wiedergabetechnisch, dialogisch und narrativ, letzlich auch restaurativ usw. usf. - was Sie wollen (die "Oscars" sind m.E. nebensächlich).

 

Wer die Filme oft genug gesehen hat, auch in verschiedensten 35mm- und 70mm-Kopien (oder auch sammelt, was einige in diesem Forum und der übrigen Welt tun), wer auch Erfahrungen im Umgang mit Negativen hat und die Bearbeitungsschritte kennt, bemerkt diese Änderungen. Sie können graduell ausfallen, aber auch gravierend sein. Es sind dann konkrete Vergleiche, die solche Änderungen plötzlich verständlicher und interessant machen auch für diejenigen, welche diese Änderung noch nicht bemerkt oder empfunden haben. Das ist auch das Schöne an der Sache, älte Aufführungskulturen und das Aussehen alter Kunstwerke im Original zu rekonstruieren.

 

Lassen wir einmal die Ihnen wenig zustimmungsfähig erscheinenden Ansätze des Users @cinerama außen vor, so frage ich mich, ob die Analysen der Restaurierungen auch anderer Forumsmitglieder wie @magentacine und @Ultra Panavision 70, als substanzlos erachtet werden?

 

Halten wir fest: mit Ihnen vertritt derzeit ein Großteil der 70mm-Welt die Auffassung, so, wie zuletzt in den Revivals erlebt, sei Todd-AO erfunden worden [bKSTS-Aufsatz], wenn nicht sogar "besser als je zuvor".

 

Dabei gestehe ich ein, ebenfalls von der originalen Schärfe einiger Neukopierungen sehr berührt gewesen zu sein und entgegen früheren Annahmen erlebte, daß sie auf verschiedenen Kinoleinwänden in Europa auch nach der Jahrtausendwende Zuspruch fanden. Es gibt ein so breites Spektrum der Formatfülle bei Todd-AO-Filmen, dass mich auch eine Schwarz-weiß-Version interessieren (oder in Teilaspekten) begeistern könnte, wenn einige andere Eigenschaften des Verfahrens ausreichende Brillanz entfalteten.

 

Was uns nicht daran hindern sollte, nach den originalen Farben, Tönen und Details Ausschau zu halten. Sie sind ja - dies bestätigte Fox anhand des exzellenten Ausgangsmaterials - belegbar. Dann sollten sie auch so kopiert werden!

Sollte aber - diametral hierzu - die Vorführkopie etwas anderes vermitteln, stimme ich mit Tony Curtis ein (zit. aus "Mord im Spiegel"/"The Mirror Crack'd"): "Das Positivste an dem Film ist das Negativ!" :roll2:

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Das kannst weder Du noch ich beurteilen, wir waren beide zur premierenzeit viel zu jung, um ihn gesehen haben zu können.

 

Gäste, die ihn zur Premiere gesehen haben, kamen mit tränen aus der vorführung bei uns und glaubten sich in die vergangenheit zurückversetzt.

 

Neue Objektive, helleres projektionslicht, neue und speziell gefertigte tonköpfe, bessere lautsprecher, exaktere vor- und endverstärker, peinlichst genau ausgemessener ton und evtl. neue bildwände mit höherem gain als früher können durchaus der projektionsgüte im vergleich zu 1960 zuträglich sein ...

Ich halte nachdem was ich gesehen habe an sowohl alten als auch neuen Kopien die alten für besser. Offensichtlich kann man kann aber durchaus auch bei Neukopierungen sehr vorzeigbare Ergebnisse erzielen trotz der deutlich schwierigeren Umstände unter denen diese heutzutage entstehen. Im Gegensatz dazu ermöglicht der technische Fortschritt auf der Wiedergabeseite schärfere und hellere Bilder als je zuvor, auch beim Ton hat man ganz andere Möglichkeiten. Dadurch können dann eben auch die Altkopien heute schärfer projeziert werden und besser klingen als je zuvor, natürlich immer die richtige Technik vorausgesetzt.

 

 

 

 

 

 

letztendlich ist das aber nur ein ganz kleiner und nicht der bedeutsamste teil bei der rezeption alter filme ... entscheidend sind die geschichten, die ausstattung, die darsteller, die musik, kurz das ganze spektrum der künste und kunsthandwerke, die manchmal zu recht mit OSCARS ausgezeichnet werden.

 

Letztendlich schauen wir filme an und sind nicht in einem kopien-festival ... man kann sich trefflich über dunkle schatten und gelbes gelb streiten ... aber bitte immer in relation zum ganzen setzen, ansonsten läuft man gefahr den wald vor bäumen nicht zu sehen und mit dem kopf ständig gegen die dicksten äste zu stoßen :-)

Ich denke man darf in der Tat bei einem Festival die Filme nicht permanent "zerreden", da zum "70mm-Feeling" eben auch gehört das man sich den Film nicht distanziert und wie ein Insekt auf dem Seziertisch anguckt, sonst funktionert das gesamte Konzept von 70mm nicht mehr und man wird dem Anspruch einer authentischen Darstellung und Rezeption nicht gerecht. Aus filmhistorischer Sicht kann man da sicherlich anders herangehen, dem Grundgedanken des Todd-AO Erlebnisses und der Roadshowpräsentation widerspricht es aber meines Erachtens ab einem gewissen Punkt.

 

Lob, Kritik und Anregungen an entsprechender Stelle in der Hoffnung, dass Sachen beim nächsten Mal noch besser werden können ja trotzdem geäussert werden. Das gelingt aber meist mit ein paar Tagen Abstand deutlich besser :)

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Preview...coming soon

 

5. Todd-AO 70mm-Festival in der Schauburg in Karlsruhe

im historischen Roadshow Ambiente auf gekrümmter CINERAMA-Bildwand

DSC_8062.JPG

 

vom 2. - 4. Oktober 2009

 

die ersten titel stehen fest und werden in loser folge hier bekanntgegeben ...

 

Wir freuen uns, einen selten gezeigten Film in seinem noch seltener gespielten 70mm Original Format präsentieren zu dürfen, der 1975 mit dem OSCAR für den "Besten fremdsprachigen Film" ausgezeichnet worden ist.

 

Akira Kurosawa DERSU UZALA (Uzala, der Kirgise)

 

Aufgenommen in Sovscope 70 und zum größten Teil vor Ort in Sibirien, teilweise bei temperaturen bis -40°.

 

hier eine featurette über die Dreharbeiten zu DERSU UZALA und das Moskau Filmfestival 1975 auf dem der film den preis gewann.

 

http://www.youtube.com/watch?v=Q3qYOM63YpM

 

3_Siberian-forest_xlarge.jpg

Kurosawa bei den dreharbeiten zu DERSU UZALA in sibieren

 

DERSU UZALA - präsentiert in 70mm Kopie, 6-Kanal-Magnetton, Originalfassung mit deutscher Live-Untertitelung ...

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Warum ist "Papas Kino tot?" [das große Motto der 1960er-Jahre-Rebellen] - Oder besser: wo lebt es fort?

 

Um die Umwälzungen der 1960er Jahre zu verstehen, die zur "außerparlamentarischen Opposition" nicht nur auf den Strassen, sondern auch im Kultur- und Kinobereich führten, muß man sich in das erstarrte Denken und die Scheinheiligkeit hineinversetzten, mit der sich vor fünf Dekaden die Traumindustrie beständig wiederholte, aber nicht reformierte.

 

So fasziniert wir heute sind vom heimeligen Plüsch, vom Theatralen und der Prahlerei von Kinoausstattung, oder vom naturalischen Bombast der Filmausstattung und seiner Großzügigkeit im Dekor, staunend auch über die Reichaltigkeit in der Filmmusik oder in generalstabsmässigen Mobilisierungen von Menschenmassen vor der Kamera, - das alles in vollem Respekt vor den handwerklichen und technischen Leistungen der Epoche - so wenig konnte sich in diesem Einheitskonzept der durch die Bürgerbewegungen entstandene neue und freie Geist der 1960er Jahre entfalten, der plötzlich aus der Sphäre der Diskriminierten, der Minderheiten, der Dokumentaristen, der Gegner des Neokolonialismus wie auch des künstlerisch Kleinteiligen und Experimentellen erwachte.

 

Der 'Arsenal'-Mitbegründer Ulrich Gregor (Koautor der "Geschichte des Films") bestätigt diese Notwendigkeit auch 40 Jahre später noch:

 

Die Kommunalen Kinos sind ohne Zweifel die Vorkämpfer eines aktiven Engagements für Filmkultur in Deutschland. In dieser Bewegung liegt auch weiterhin die Zukunft des Kinos in unserem Land.

(Ulrich Gregor, Leiter des Internationalen Forum des Jungen Films)

 

Diese innovativen Ideen waren leider in den auf Überwältigungsgestus zielenden Palastkinos, aber auch in den tradierten Kunstkinos oder in den bezirklichen Genrehäusern völlig unerwünscht.

 

So enstanden in Duisburg und Frankfurt am Main die ersten "Kommunalen Kinos" (KoKis), später auch in Berlin das 'Arsenal' und weltweit die Idee von Spielstätten, die dem Prinzip der "Black Box" folgten und in ihrem Purismus den Autonomieanspruch der Filmautoren wiederzuspiegeln hatten.

 

Der Kunstanalytiker Brian O’Doherty bemerkt: »Wir wissen nun, dass die Hersteller von Kunst nur begrenzte Kontrolle über deren Inhalt haben. Es ist die Rezeption,die in letzter Instanz die Inahlte liefert…«. Die „Black Box“ als verdunkelter Kunstraum, als Schwarzraum und Gegenparadigma zum „White Cube“ war der Ausdruck von Künstlern seit dem 20 Jhd., diese Kontrolle über die Repräsentation zurückzuerlangen. Der Ausstellungskurator Ralf Beil deklariert: »Die Dunkelheit wird zum Katalysator des Existentiellen, die Black Box zum anthropologischen Erfahrungsraum, der uns von vorgeburtlichen Erfahrungen bis zum Leben nach dem Tod führt. Der Schwarzraum fördert die introspektiven Momente des Geistes und Körperempfindungen massiv, die gleichsam uranfängliche Dunkelheit kann Ängste ebenso wie Freiheitsgefühle auslösen. Im besten Fall fungiert die Black Box als anthropologische Bewusstseinsmaschine […].«

 

 

Einem Filmprogramm im Deutschen Filmmuseum Frankfurt (DFM)/Deutsches Institut für Filmkunde (DIF) beizuwohnen http://www.deutschesfilmmuseum.de/pre/r...3-2009.pdf , bietet nicht nur das Absitzen von Filmvorführungen, sondern das Durchschreiten der musealen Abteilungen des Hauses mit seinen Dauerausstellungen zur Filmgeschichte und Entwicklung der Filmtechnik: http://www.deutschesfilmmuseum.de/pre/f...usstellung .

 

frankfurt-germany-bottom.jpg

 

Über das Gesamtangebot der frankfurter Museumsszene informiert dieser Link: http://www.deutsche-museen.de/suche.php...inc=hessen

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So enstanden in Duisburg und Frankfurt am Main die ersten "Kommunalen Kinos" (KoKis), später auch in Berlin das 'Arsenal' und weltweit die Idee von Spielstätten, die dem Prinzip der "Black Box" folgten und in ihrem Purismus den Autonomieanspruch der Filmautoren wiederzuspiegeln hatten.

 

 

das erste "kommunale" kino war das Filmmuseum München, das ab 1963 spielbetrieb aufnahm, filmsammlungen pflegte, restaurierte und film damit auch als "kulturgut" ernst nahm.

 

Das kommunale kino in frankfurt an der ersten stelle (eröffnet 1971) war keine "black box" sondern ein ziemlich einfaltslos gestalteter vortragssaal des "Historischen Museums" am römerberg mit einer erschreckend kleinen bildwand, zu dem sicher das wort "purismus" absolut passte.

 

das gebotene filmprogramm war allerdings schon immer ausgezeichnet und bot willkommene abwechslung. habe dort wochenlang eine (fast) komplette Laurel & Hardy retrospektive gesehen, größtenteils in hervorragenden und fast neuen "blackhawk" kopien, die Laurel & Hardy stummfilme wurden wirklich stumm vorgeführt ... nur das lachen des (nicht sehr zahlreichen) publikums war zu hören ... interessante erfahrung ... später dann dort u.a. "Singin' in the Rain" zum ersten mal in filmprojektion gesehen ... zur richtigen "Black Box" wurde das "Kommunale Kino" erst 1984 als es an den Schaumainkai umzog und fortan "Deutsches Filmmuseum" sich nannte ... ab 2006 dann integration des vormals städtischen museums in die trägerschaft des Deutschen Filminstitutes (DIF e.V.)

 

... bietet nicht nur das Absitzen von Filmvorführungen, sondern das Durchschreiten der musealen Abteilungen des Hauses mit seinen Dauerausstellungen zur Filmgeschichte und Entwicklung der Filmtechnik:

 

"absitzen von filmvorführungen" ... so kann man es natürlich auch auch sehen :-)

 

die dauerausstellung ist wirklich sehr interessant und informativ, wie ich hörte steht auch umrüstung auf digitale tonformate sowie 2k DCI an ... richtig so, auch museen müssen mit der zeit gehen ...

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Zurückkommend auf meinen kurzen Text, werden dort sehr verschiedene Entwicklungen seit den 1960er Jahren angesprochen, die zu Absonderungen, Gegenbewegungen und auch wieder Rückbewegungen führten.

U.a. gewann mit der Etablierung der kommunalen Kinos auch die "Idee" der Blox-Bax-Kinos Auftrieb. Es ist sicher unschwer zu erraten, daß unter den rund 140 kommunalen Kinostätten nicht alle einen Einheits- oder Black-Box-Typus aufweisen: das 'Caligari', das 'Savoy' in Hamburg u.a. Spielstätten zeigen alternierende Typologien. Einige Spielstätten wurde in diesem Thread bereits vorgestellt.

Das Filmmuseum München ab 1963 befand sich zwar in staatlicher Trägerschaft - und war vorrangig mehr Kino als Museum - führte aber keine Bezeichnung als Kommunales Kino, da dieser Begriff noch gar nicht existierte. Der Bundesverband kommunale Kinoarbeit gründete sich erst viel später.

Nicht alles ist so wie es scheint: wenn z.B. eines der Festivalkinos im 70mm-Bereich annonciert, es fände das "einzige 70mm-Festival statt, dass in einem original erhaltenen Roadshow-Filmtheater der Todd-AO Zeit abgehalten wird" und ein originaler CINERAMA-Umbau zitiert wird, so sind die Begriffe auch hier revisionsbedürftig - also an den Punkten, wo Veränderungen stattfanden: Umbau und Kürzung des Saals (Sicherung der Wirtschaftlichkeit des Standortes), andere Wanddrapierungen und Vorhänge, völlig neue Farbgebung (anstelle des Blaus ein Burgunderrot), Installation neuer Beleuchtungskörper (Kronleuchter). Eine intuitive Weiterentwicklung durch Ihren Vorgänger, Herrn Fricker, die aber auch als solche erkennbar bleiben muß.

Ihre Entscheidung als Nachfolger zugunsten des ausschließlichen 70mm-Tellerbetriebs wäre eine weitere Änderung der Arbeitsweise der Roadshow-Jahre.

Klar würde ich aber Ihrem Gast widersprechen, der eine Klassiker-Vorführung bei Ihnen mit der Seherfahrung von Anfang der 1960er Jahre 1 : 1 gleichsetzte. Das ist möglich bei den Kopien, die nochmals vom Originalnegativ kopiert wurden und die selbe Schärfe aufweisen; und auch der originale Blickwinkel in Verhältnis zur gewünschten Bildwand könnte der frühen Erfahrung Ihres Gastes ähneln. Keinerlei Ähnlichkeit aber weisen die Neukopierungen in der Farbgebung und auch im Gamma auf. Das ist auch darstellbar, und in diesem Tread würde ich gern demnächst diese Vergleiche vertiefen wollen.

 

Was uns nicht daran hindert, mit Begeisterung jeder Art von 70mm-Veranstaltung beizuwohnen, die stets mit gesteigerter Bildschärfe und auch Mehrkanalton aufwarten kann, was sie von den tristen Fernseh- oder auch Beamererfahrungen unterscheidet.

 

Zurück zum wichtigen 70mm-Festival in Frankfurt am Main - das deutsche 70mm-Festival mit der längsten Tradition:

 

Anbei einige Fotos vom 70mm-Filmfestivals von 1997. Zu Gast waren unter anderen FLYING CLIPPER-Kameramann Heinz Hölscher, und die gezeigte Kopie war in noch manierlichem Zustand: ein weitgehend neutrale, gesättigte Eastmancolor-Farbgebung.

Weitere Bilder zeigen den damaligen Verstärkertrakt und die Bildwerfer Bauer U4 c mit vierquadrantengesteuerter Wickelmimik, die eine herausragend schrammfreie Einzelrollenprojektion garantiert.

Schaut bitte einmal auf ein besonders "nebensächliches" Detail: hier ist doch tatsächlich ein standesgemässes Fernglas im Einsatz! Sehr lobenswert und gleichermassen für kleine wie große Bildwände auch lohnenswert, denn in anbetracht der längeren Brennweite im 70mm-Projektionsbetrieb verfällt man sehr schnell der Versuchung, das "Handling" des Scharfstellknopfes, wie man ihn in üblichen Toleranzen im 35mm-Betrieb gefühlsmässig bewegt, auch für die 70mm-Wiedergabe zu wiederholen. Das jedoch führt selten zu gewünschtem Ergebnis, ganz abgesehen von der sinkenden Nonius-Sehschärfe des Projektionisten bei höherer Auflösung und feinerem Korn, die die Einstellungsvorgänge erschweren.

 

Die Projektionsanlagen wurden vor einiger Zeit generalüberholt (das Bild ist daher nicht topaktuell, sondern ein nostalgischer Rückblick) - und seit Wochen werden Einmessungen und Justagen duchgeführt, um das 5-tägige Festival zum Modellfall für top gewartete Analogprojektion zu machen.

[sollten dahingegen einige Schrämmchen aus meinen Rollen stören, bitte ich um Entschuldigung. Aber Mr. @sturges hat ja mit seinem BARAKA auch Neuware mitgebracht].

Man darf sich auf die 5 Tage freuen, warscheinlich werden auch Bildwerferraumbesichtigungen durchgeführt - vermutlich ab Sonntag dann.

 

DFM__1997__geschaerft__small.jpg

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... andere Wanddrapierungen und Vorhänge, völlig neue Farbgebung (anstelle des Blaus ein Burgunderrot), Installation neuer Beleuchtungskörper (Kronleuchter).

 

es ist ja wohl logisch, dass man ein kino nicht seit 1968 unangetastet lassen kann ... neue sitze, neue wandbespannung, neue bildwände, neue objektive ... all das muss sein ... Du läufst ja auch nicht seit 1968 in den gleichen socken herum (will ich zumindest schwer hoffen :-))

 

Klar würde ich aber Ihrem Gast widersprechen, der eine Klassiker-Vorführung bei Ihnen mit der Seherfahrung von Anfang der 1960er Jahre 1 : 1 gleichsetzte.

 

das ist die aussage des gastes ... für ihn war es so und er war zufrieden ... mehr braucht es nicht!

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der erste spielort des frankfurter kommunalen kinos war meines wissens das mittlerweile abgerissene theater am turm. für die langjährige spielstätte im historischen museum kann ich preston sturges' eindruck nur bestätigen:

 

"...keine "black box" sondern ein ziemlich einfallslos gestalteter vortragssaal des "Historischen Museums" am römerberg mit einer erschreckend kleinen bildwand, zu dem sicher das wort "purismus" absolut passte."

 

die idee eines kommunalen kinos halte ich nach wie vor für eine errungenschaft.

das programm war oft vortrefflich, aber der saal eine qual. um die winzige leinwand in einem 90-grad-winkel sehen zu können (=idealer blickwinkel), saß man am besten in der ersten reihe, bei scope in der zweiten. die wände waren nach meiner erinnerung weiß, die sitze gelb. die sitzreihen des kinos stiegen nur in jeder zweiten (!) reihe geringfügig an und der raum hatte die geschoßhöhe eines neubaus, d.h. unter 3m. die leinwand war eine weißgestrichene fläche, von den ausmaßen her nicht viel größer als eine dialeinwand. in den hinteren reihen hatte man grundsätzlich keine freie sicht auf die leinwand, was besonders bei untertitelten fassungen störte.

hier konnte nun wirklich keinerlei kinogefühl aufkommen, weshalb ich damals in der innenstadt die zum teil noch bestehenden größeren alten kinos bevorzugte.

 

glücklicherweise hat man beim bau des filmmuseums einen vorteilhafteren saal gebaut: die leinwand geht über die volle breitseite, die reihen verfügen über stufen, die bestuhlung ist violett. von den wänden her handelt es sich allerdings um eine black box. da kino aber auch eine sinnliche kunst ist, gibt es hier mehr als einen schwarz ausgekleideten vorführraum. es gibt eine historische wurlitzerorgel und einen flügel für stummfilmbegleitungen, alle existierenden formate von 16mm bis 70mm können projiziert werden.

 

seit dem bestehen des kommunalen kinos 1971 schlossen reihenweise kinos. mir persönlich wäre es lieber gewesen, man hätte eines der von der zerstörung bedrohten alten säle gerettet und dies als kommunales kino bespielt - um so nicht nur filmgeschichte, sondern auch kinogeschichte zu dokumentieren. es gibt einige beispiele solcher rettungen historischer kinos, die allerdings rar sind.

 

der purismus der 70er führte im kinobau zu allerhand kraßheiten: von riechs schuhschachtelkinos bis hin zu kommunalen kinos in sterilen kleinen vortragsräumen ohne atmospäre. leider habe ich auch an andereren orten ähnliche räume als "kino" gesehen. der pseudokritische purismus führte allerhand oberflächliche kritiker auch dazu, 16mm gegenüber 70mm vorzuziehen, mit der folge, daß es in vielen programmkinos keine abspielmöglichkeit mehr für großformate gab und gibt.

 

nicht zuletzt führte diese pseudokritische haltung auch dazu, grundsätzlich alles hochzuloben - auch filme bar handwerklicher qualität - wenn es nur dem neuen deutschen film zuzuordnen war. nach einem großteil dieser filme kräht heute kein hahn mehr. ich glaube kaum, daß sich heutige filmstudenten um blue rays von NICHT VERSÖHNT oder DIE PATRIOTIN reißen. ich sehe da viel vordergründig behauptetes, viel prätenziöses und kaum revolutionäre sprengkraft, höchstens thematisch und dies nur in wenigen einzelfällen.

dagegen sind nouvelle vague, britische sozialkritik und italienischer neorealismus immer noch diskutierwürdig, goutierbar und visuell interessanter. umso mehr gilt dies für die in 70mm gedrehten filme, die sich bewußt an die massen richten, mit dem geld großer produktionsfirmen finanziert werden und vordergründe botschaften und vermeintliche gesellschaftskritik meiden mußten bzw. in einigen fällen sogar geschickter zu verpacken wußten.

 

man vergleiche nur einmal herzogs ambivalente despoten-melodramen mit LAWRENCE OF ARABIA, der bedeutend wenig patina angesetzt hat.

rebellische jugendliche, spätestens in den USA seit DEAD END oder REBEL WITHOUT CAUSE im focus, aber noch ungestümer in der WEST SIDE STORY, fanden in deutschen filmen höchstens noch in den HALBSTARKEN ein visuelles gegenstück, wurden aber in zeitgleichen filmen wie den FRÜHREIFEN durch pfarrer besänftigt. deutsche musik- und schlagerfilme dieser zeit sind kaum noch ansehbar. häufig enden sie in musikalisch abgemilderten versöhnungen zwischen alt und jung wie in DER PFARRER MIT DER JAZZTROMPETE - d.h. hier waren weder jazz noch schrille töne erlaubt.

zum thema komödien: gelungene originelle komödien sind im deutschen film ohnehin rar, im neuen deutschen film eine ausnahme, weil oberflächliche sprich schlechte gesellschaftskritik keinen humor erlaubt (die haben nicht mal brecht verstanden). PLAY TIME, der 1968 lief wurde damals in deutschland eher verissen und gnadenlos bemäkelt (ich habe mich da mal durchgearbeitet), weil antimodernistisch, was von linken kritikern automatisch als reaktionär begriffen wurde.

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@ preston sturges:

Doch man kann!

Ich kenne persönlich 2 kinos aus den 50er- jahren, die abgesehen von der Technik (ton/ spulenturm) und teilweise der bestuhlung noch im orginalzustand sind- ohne das irgendetwas heruntergekommen wirkt.

Außerdem kann man ja auch restaurieren statt renovieren/ neugestalten.

Auf jeden Fall sollte man dann die werbung anders formulieren.

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Vor vielen Jahren hatte die Schauburg eine ganz kleine Bühne für Filmvorfürungen, im Saal standen Tische quer zur Blickrichtung Leinwand mit Stühlen. Es sah so aus wie im Bierzelt. So würde ich auch gerne mal 70 mm erleben dürfen. Leider wurde dann die Schauburg umgebaut und 1968 auch noch die gewölbte Bildwand vor der Bühne installiert.

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Vor vielen Jahren hatte die Schauburg eine ganz kleine Bühne für Filmvorfürungen, im Saal standen Tische quer zur Blickrichtung Leinwand mit Stühlen.

 

@filmempire --- das war 1905 ... natürlich hätte man das für die puristen hier im forum alles so lassen sollen ... finde es auch sehr bedauerlich, dass irgendwann dann die plumpsklos abgeschafft worden sind und der wasserspülung weichen mussten.

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Vor vielen Jahren hatte die Schauburg eine ganz kleine Bühne für Filmvorfürungen, im Saal standen Tische quer zur Blickrichtung Leinwand mit Stühlen. Es sah so aus wie im Bierzelt. So würde ich auch gerne mal 70 mm erleben dürfen. Leider wurde dann die Schauburg umgebaut und 1968 auch noch die gewölbte Bildwand vor der Bühne installiert.

 

Mal erleben ist eine Sache, aber man kann wohl kaum erwarten, dass jemand so ein Kino betreibt, ausser vielleicht als städtisches Museumskino. Das müsste aber eben die öffentliche Hand machen denn regelmäßig auf diese Art Filme ansehen wollten wohl nur die wenigsten.

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@ preston sturges:

Doch man kann!

Ich kenne persönlich 2 kinos aus den 50er- jahren, die abgesehen von der Technik (ton/ spulenturm) und teilweise der bestuhlung noch im orginalzustand sind- ohne das irgendetwas heruntergekommen wirkt.

Außerdem kann man ja auch restaurieren statt renovieren/ neugestalten.

Auf jeden Fall sollte man dann die werbung anders formulieren.

Korrekt. Es geht um den Mitteleinsatz bei der Werbung und den Begriff des "Originals". Diese Nachfrage finden manche albern, sie ist aber nicht ganz ohne.

 

Vorbildlich in der Abwägung des Echtheitsbegriffs erscheint mir diese Ankündigung eines 70mm-Festivals, siehe S. 14, rechte Spalte: http://www.deutschesfilmmuseum.de/pre/r...3-2009.pdf

 

Daran gibt es nichts zu beanstanden - schön, wenn es nur überall so wäre. :)

Als Echtheit bezeichnet man die Übereinstimmung einer Sache oder Aussage zwischen ihrem Anschein und den tatsächlichen Verhältnissen. Daraus bestimmt sich auch der Nutzen als geschichtlicher oder rechtlicher Beweis. In der Philosophie entspricht diesem Konzept die Wahrheit.

Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Echtheit

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kleiner artikel zur 70mm-retrospektive in der frankfurter rundschau:

http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/freizeittipps/?em_cnt=1687584&

 

leider haben sich hier einige fehler eingeschlichen. 70mm, also todd-ao und super panavision 70 sind von der fläche her dreimal so groß wie normalformat.

außerdem läuft in frankfurt nicht alles von der berlinale-retrospektive. es handelt sich vielmehr um eine auswahl guter kopien, d.h. vorzeigbare neue und einige gut erhaltene ältere.

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Auch die üblich ironische Wertung einer "kurzen Episode" (ähnlich den Unkenrufen über den anfälligen Magnetton in der Filmtechnik, der sich ja auch nie "durchgesetzt" habe) trifft es nicht, sondern zeigt, daß jüngere Journalisten die Klischees früherer Fachartikel zum Thema leger abschreiben (so auch der Rückzug auf die Zitate der 70mm-Veranstalter Rother und Tykwer, wenn man schon sonst als Journalist keine Zeit hat, wenigstens mal die in Sekundenschnelle aufrufbaren anderen Quellen [in70mm.com; widescreenmuseum.com] zu bemühen).

 

Da 70mm-Material ja noch fleißig in Gebrauch ist und Kult darstellt, sowohl auf den Festivals, in den Kopierwerken wie auch in Imax-Sälen, sollte man die Filmtechnikgeschichte umschreiben.

 

Kurze Episoden der Filmgeschichte sind dann:

 

- Dolby-A Lichtton

- THX

- SDDS

- CDS

- der Roll-out von Digital Cinema der Jahre 1999-2003 [1.3 k Panels, nicht DCI-kompatibel)

- DVDs und Blu rays

- 35mm-Endlosteller

- evtl. auch Digital Intermediates

 

usw. usf.

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70mm vorführungen, meist als mehrtägige festivals ausgerichtet, scheinen in europa zu boomen und die diesjährige 70mm retrospektive während der berlinale scheint dazu die initial-zündung gewesen zu sein.

 

Oslo hat gerade sein festival-programm beendet ...

 

es stehen noch folgende 70mm festivals an:

 

Frankfurt (Filmuseum) vom 13. - 18.3.

 

Bradford vom 20. - 23.3.

 

Krnov vom 3. - 5.4.

 

Copenhagen vom 26. - 30.4.

 

Karlsruhe vom 1. - 3. 10.

 

Und es kommen noch zwei weitere neue 70mm festivals dazu, genaue termine und orte demnächst an dieser stelle.

 

70mm rocks ....

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70mm rocks ... - unbedingt und auch in Zukunft.

 

Freuen wir uns künftig auch auf Amsterdam, Innsbruck oder gar Hamburg und andere Lokalitäten - was immer Sinn und Zweck dieses Threads war.

 

Und sprechen wir über die Filme so, wie sie wirklich waren, heute sind oder morgen sein könnten, ganz ungeschminkt. Und welche Möglichkeiten im Kleinen bestehen, selbst unlösbare Fehlentwicklungen so zu managen oder durch interessante Aufklärung zur Vertiefung des Themas nützlich darzulegen, daß sowohl der jetzige als auch künftige Stellenwert der 70mm-Kopie in ein attraktives Licht gestellt werden kann.

 

Das lassen die Zustände der Negative zumeist auch zu, es gibt nachwievor ausreichend ausgerüstete Kopierwerke, erfahrene Filmfachleute - es gibt den Bedarf diese Filme zu sehen sowie eine Unzahl an 70mm-Spielstätten, die nur vor sich herschlummern. Die meisten Kinos heute sind ja durch ihr Normalprogramm selten richtig ausgelastet, und da scheint die Rückkehr des Repertoires unaufhaltsam zu sein.

Sollte dann der Hype der Berlinale eine gewisse Bewegung auf internationaler Ebene bewirken, ist auch zu hoffen, daß es zu einem verschärften Perfektionsdruck bei Herstellung der 70mm-Kopien kommt.

 

- Ab morgen dann in Frankfurt/Main, Schaumainkai 41, ab 18.00 Uhr: 1) Kurzfilme, 2) "Lawrence of Arabia" -

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etwas presse-resonanz für die frankfurter reihe:

 

frankfurter allgemeine zeitung:

http://www.faz.net/s/RubFBF93A39DCA8403FB78B7625AD0646C5/Doc~E737E73B6A3774751B017CF9B0DA55D0A~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_aktuell

(tykwer verwendete übrigens nur in einigen wenigen szenen material, das auf 65mm gedreht wurde. so ungewöhnlich ist das nicht. es gibt zahllose filme, die für special effects großformate u.a. sogar vistavision benutzten.)

 

auf der webseite des hessischen rundfunks:

'>http://www.hr-online.de/website/rubriken/kultur/index.jsp?rubrik=5980&key=standard_document_36555594

journal frankfurt:

http://www.hr-online.de/website/rubriken/kultur/index.jsp?rubrik=5980&key=standard_document_36555594

 

frankfurt ist leider keine filmstadt wie berlin oder münchen.

das merkt man auch an den feuilletons.

hier können monatelang reihen zu sirk und wyler laufen, ohne daß dies artikel zur folge hatte.

dafür haben wir 70mm im filmmuseum!

und es gibt sogar noch karten.

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Das Filmmuseum Frankfurt hat einen Tag vor Start seiner Breitbildschau noch einmal seine Website aufgepeppelt:

neben dem Dank an den Vorspieler einiger Kopien, die Deutsche Kinemathek Berlin, und den Hinweis auf deren Publikation ("Bigger than ...") werden auch die grundlegenden enzyklopädischen Kinoformat-Internetportale von Thomas Hauerslev und Martin Hart ausdrücklich empfohlen (die in Berlin m.W.n. keine Erwähnung wert waren).

Darüberhinaus liest man auch Veranstaltungshinweise/Vorschaus des Kooperationspartner 'Schauburg' aus Karlsruhe mit neuen Akzenten im Oktober und einige Filmbetrachtungen eines weiteren Forumsmitglieds, das Gedanken zu den Filmen "Playtime", "2001", "Ben-Hur" und "Lawrence of Arabia" niederschrieb und an Filmtheoretiker erinnert, die sich seinerzeit der Überdehnung des Kinoformats Widerstand entgegensetzten (Letzteres bewusst schmucklos gehalten und als PDF aufrufbar): http://www.deutschesfilmmuseum.de/pre/f...img3&ass=1

 

Insgesamt leuchtet ein Kino-Profil mit spürbarer gedanklicher Autonomie hindurch, die auf die Erfahrungen der 70mm-Main-Festivals seit 1988 aufbaut.

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kurzes 70mm-festival update frankfurter filmmuseum ...

 

LAWRENCE OF ARABIA gesehen, kino ausverkauft, es mussten gäste weggeschickt werden ...

 

Obwohl der film als DVD im handel für EURO 7,99 zu haben ist, wählen gäste den weg ins kino und zahlen Euro 11,00 für eine eintrittskarte. Werte ich als gute zeichen, das publikum ist bereit für premium-vorführungen premium-preise zu zahlen. Gut so, bestätigt erneut meine ansicht, dass kino noch lange nicht tot ist!

 

...einige Filmbetrachtungen eines weiteren Forumsmitglieds, das Gedanken zu..."Lawrence of Arabia" niederschrieb und an Filmtheoretiker erinnert, die sich seinerzeit der Überdehnung des Kinoformats Widerstand entgegensetzten

 

diese theorien des forumsmitgliedes bestätigen sich leider weniger, bestätigen allerdings meine theorie, dass filmtheoretiker dem "führer"tum des regisseurs meistens zu sehr huldigen.

 

Da schafft es der autor des aufsatzes über LAWRENCE OF ARABIA ...

 

http://www.deutschesfilmmuseum.de/pre/r...utzeit.pdf

 

... auf zwei seiten dem genie (das er zweifellos war) des David Lean zu huldigen und als beweis dessen drei montagebeispiele aus LAWRENCE, ZHIVAGO und RYANS DAUGHTER aufzuzeigen. Vergessen oder unterschlagen wird Robert Bolt, der Drehbuchautor dieser drei filme und der schöpfer der genannten beispiele, die so bereits im drehbuch standen und eher ein beweis für Bolts außerwöhnlichen stil und seine geniale fähigkeit sind, charaktereigenschaften, soziale sowie kulturelle werte und erzählerische struktur "filmisch" zu schreiben, geschickt klammern zu setzen und dialoge nur sparsam und wo nötig einzubauen.

 

Das genannte beispiel aus LAWRENCE ist exakt dem drehbuch entnommen, das Bolt vor der küste von Aqaba auf der jacht des produzenten Sam Spiegel schrieb, während Lean mit seinem extra importierten Rolls-Royce nach geeigneten drehplätzen in der jordanischen wüste aussschau hielt.

 

während dann die dreharbeiten in jordanien zugange waren wurden die 65mm negative nach london zur entwicklung geschickt. Spiegel und Bolt sahen die muster der erwähnten szene und bestellten bei Lean einen nachdreh. Man war sich also der bedeutung dieser szenen bereits genau bewußt und Lean war nie zufrieden damit, wie er diese szene letztendlich umgesetzt hat, was er auch mit bedauern in einem brief an Bolt zum ausdruck brachte.

 

Sorry für diese lange erklärung, was mich aber regelmäßig masslos aufregt ist die bedeutungslosigkeit, die viele Film"theoretiker" den drehbuchautoren zumessen. Da wird von Freddie Youngs hervorragender arbeit geschrieben (zu recht), da wird Maurice Jarre als genialer komponist verehrt (zu recht), da werden ausstellungen über die production designer veranstaltet (zu recht), aber die autoren, die irgendwann ganz am anfang dieser von uns geliebten filme standen und meistens nur ein leeres blatt papier vor augen hatten, diese genies werden (ganz zu unrecht) überhaupt nicht wahrgenommen bzw. deren schöpferische arbeit wird wissentlich (s.o.) dem regisseur zugeschrieben.

 

Robert Bolt war einer der größten unter den autoren...ihn jetzt so vergessen zu sehen ist bedauerlich.

 

In LAWRENCE schaut er in einer kurzen einstellung als britischer offizier mit pfeife in das publikum...denke, es dürfte ihn freuen, dass sich manche doch noch an ihn erinnern und dass, fast 50 jahre nachdem er sich für LAWRENCE an die schreibmaschine auf der "Mulahne" (so hieß Spiegels jacht) setzte, dass das kino bis auf den letzten platz voll war.

 

Mr. Bolt...meine Hochachtung!

 

ENDE des "Wort zum Sonntag" :-)

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Obwohl der film als DVD im handel für EURO 7,99 zu haben ist, wählen gäste den weg ins kino und zahlen Euro 11,00 für eine eintrittskarte. Werte ich als gute zeichen, das publikum ist bereit für premium-vorführungen premium-preise zu zahlen. Gut so, bestätigt erneut meine ansicht, dass kino noch lange nicht tot ist!
Ja, sicher! Was mich nur wundert, ist das Erstaunen darüber! Mal ganz persönlich: Ich hänge hier heute in einer Drei-Millionen-plus-Großstadt 'rum mit 250 plus Leinwänden, bei depressiv machendem Nieselwetter, und würde - gern ins Kino gehen. Aber alles hat sich verschworen, nur mainstream zu spielen (ich bin ungerecht: Ruttmann's "Symphonie der Großstadt" hätte ich am Nachmittag sehen können, aber dies an einem Ort, dessen klaustrophobische Einwirkungen die anschließende Konsultation eines Psychiaters nahelegt). Ein vernünftiges Repertoire-Programm - und zwar auf der Basis von Film, nicht von DVD, wie es inzwischen üblich geworden ist; und ich wäre der erste, der glückstrahlend eine Fünf-Jahres-Karte erwerben würde. (Nebenbei: Wo es denn gelegentlich noch Repertoire gibt, ist oft die Bewerbung so unglücklich, dass man erst nach stattgefundener Veranstaltung davon erfährt ...)

*Stoßseufzer* Ach, könnte ich mich doch mal eben nach FfM beamen ...

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