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Neues Projekt nach Weihnachten...


jacquestati

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Da ist mir doch in Frankreich ein schwer vernachlässigter Filmo 70 DR zugeflogen, an dem ich jetzt restauriere. Die Flügelblende war verbogen, weil jemand ein Objektiv mit viel zu großer Schnittweite eingeschraubt hatte, die kleinen Sucherobjektive hatten sämtlich weiße Beläge, aber immerhin, die Kamera lief. Die Beläge ließen sich mit Zahnpasta entfernen, die Flügeblende ist gerichtet, er schnurrt wieder. Ich bin gespannt, wie der erste Foma wird!!!!

DSCN3971.JPG

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vor 50 Minuten schrieb k.schreier:

Belag auf den Linsen?

Das ist für mich ein ganz neuer Tipp, das man dazu Zahnpasta verwenden kann.

Keine Scheuergefahr auf dem Glas?

Nur auf unvergüteten, sonst ist die Vergütung weg. Zahnpasta hat ganz feine Polierstoffe. Die Linsen des Suchers sind wider absolut klar.

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vor 33 Minuten schrieb Film-Mechaniker:

 

Die Linsen der Filmo-Sucherobjektive sind nicht vergütet, blankes Glas.

 

Ja, so ist es, die waren buchstäblich matt. Jetzt sind sie wieder perfekt, und der Blick durch den Sucher ist glasklar. An die Aufnahmeobjektive bin ich natürlich nicht  herangegangen, aber das war auch nicht nötig. Die waren prima. @F. Wachsmuth, ja die Taylor-Hobson Objektive sind natürlich jünger, der Filmo kam mit 0,7 und 1 Inch, das 2 Inch hatte ich früher mal separat erworben. Hätte Aufnahmen vom Ausgangszustand machen sollen, sah schon schlimm aus. Egal, aber laufend, wenn auch mit Schleifgeräuschen durch die verbogene Umlaufblende.

Ich bin maximal gespannt, wie die Aufnahmen werden, Simon hatte ja diesen tollen Artikel über den Filmo geschrieben und ihm nicht nur eine unglaublich Robustheit, sondern auch einen exzellenten Bildstand attestiert. Ersteres kann ich bestätigen - würde mich nicht wundern, wenn man auch Nägel damit in die Wand schlagen könnte -, und zweiteres hoffentlich bald. Bei der Leicina RT1 und special hat sich Leitz den Greiferantrieb mit Exzenter/ Gleichdick wohl bei Bell&Howell abgeschaut, der sieht sehr ähnlich aus. Und die Leicina istmit der engeren Filmführung für besonders guten S8-Bildstand bekannt. Werde natürlich berichten. Aber Simon könnte uns mal verraten, wie er Linsenflächen poliert...🙂, wir lernen alle gern von ihm dazu.

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Was ist es denn, das eine Linse trübt? Glas ist eine unterkühlte Schmelze von Gesteinen und Salzen, nicht kristallin. Amorph, sagt der Altgrieche, das heißt formlos. Solcher überzäher Sirup, sozusagen gefroren, ist chemisch stabil. Glas wird schon angegriffen, hauptsächlich von seinen eigenen Bestandteilen, wie Soda, aber auch von Säuren (jeweils in wässriger Lösung). Trübung von Trinkgläsern kennen wir von Geschirrspülern. Das ist aber etwas anderes, als was jacquestati angetroffen hat.

 

Das war ein Belag auf dem Glas, keine Erosion (Abtragung). Was kann auf Glaslinsen liegen?

 

Meistens ein Gemenge von Fetten und Staub. Blütenstaub, Pollen, feiner mineralischer Staub, Öldunst, Rauch, man weiß es letztlich nicht genau. Das Gemisch kann mit Lösungsmitteln angegangen werden. Ich habe gefunden, daß Brennsprit als erste Maßnahme vieles zumindest gut anlöst. Nach Abwischen unter Flüssigkeit und Trocknen sehe ich mir eine Linse an, lasse Licht auf ihr spielen vor einem mittelhellen bis dunklen Untergrund. Dann Aceton, das ein stärkerer Fettlöser ist, aber nicht tief greift.

 

Dann die Geheimwaffe: Wasser. Ich hauche die Linse an, beginne mit einem Wattestäbchen von der Mitte nach außen kreisend zu putzen. Wenn ich dabei ein Bremsen spüre, ist noch etwas drauf auf dem Glas. Zuletzt soll Watte glatt auf dem Glas gleiten, dann weiß ich, daß es sauber ist. Manchmal tunke ich ein Wattestäbchen in Wasser oder lege eine Linse ganz in Wasser ein. Manchmal gebe ich billigen Essig, der hat 4 oder 5 Prozent Gehalt, auf die Watte bei größeren Linsen. Die Essigsäure löst den Kalk vom Wasser.

 

Es gibt Korrosion zwischen Glas und andern Stoffen, z. B. Metalle. Sie sieht aber nicht so aus wie Grünspan oder Rost, sondern schillert in Farben. Es ist immer ein Auftrag von Metall auf Glas und nicht zu entfernen. Korrosion heißt so viel wie Zusammenbruch. Das trifft jedoch nicht ganz zu, denn es liegt chemische Verbindung vor, unter einem Elektrolyten erfolgte Abwanderung von Metallionen zum Glas. Es geht um Elektronegativität. Zum Glück findet sich solche Korrosion eigentlich nur an den Linsenrändern, die unter Befestigungsringen liegen. Die Flächen sind meistens frei davon. Meistens ‒ ich habe schon mehr gesehen, etwa bei dem Cinor, das auf einer ETM P 16 war. Die ETM P sind richtige Batterien, da sind miteinander verschraubt Stahl, Messing, Aluminium und Nickel.

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Glas kann in der Tat korrodieren, es kann zu oberflächlichen Ausscheidungen kommen. Manche Gläser scheiden Feldspat aus, den man mit etwas Kraft abrubbeln kann. Es kommt durch äußere Einflüsse (sauer oder alkalisch) zu Veränderungen des Glases, bzw. dessen Oberfläche.

Außerdem gibt es äußere Belege, die sich nicht nur auf dem Glas ablegen, sondern sich chemisch damit verbinden. Dann muß poliert werden.

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vor 9 Stunden schrieb Film-Mechaniker:

Was ist es denn, das eine Linse trübt? Glas ist eine unterkühlte Schmelze von Gesteinen und Salzen, nicht kristallin. Amorph, sagt der Altgrieche, das heißt formlos. Solcher überzäher Sirup, sozusagen gefroren, ist chemisch stabil. Glas wird schon angegriffen, hauptsächlich von seinen eigenen Bestandteilen, wie Soda, aber auch von Säuren (jeweils in wässriger Lösung). Trübung von Trinkgläsern kennen wir von Geschirrspülern. Das ist aber etwas anderes, als was jacquestati angetroffen hat.

 

Das war ein Belag auf dem Glas, keine Erosion (Abtragung). Was kann auf Glaslinsen liegen?

 

Meistens ein Gemenge von Fetten und Staub. Blütenstaub, Pollen, feiner mineralischer Staub, Öldunst, Rauch, man weiß es letztlich nicht genau. Das Gemisch kann mit Lösungsmitteln angegangen werden. Ich habe gefunden, daß Brennsprit als erste Maßnahme vieles zumindest gut anlöst. Nach Abwischen unter Flüssigkeit und Trocknen sehe ich mir eine Linse an, lasse Licht auf ihr spielen vor einem mittelhellen bis dunklen Untergrund. Dann Aceton, das ein stärkerer Fettlöser ist, aber nicht tief greift.

 

Dann die Geheimwaffe: Wasser. Ich hauche die Linse an, beginne mit einem Wattestäbchen von der Mitte nach außen kreisend zu putzen. Wenn ich dabei ein Bremsen spüre, ist noch etwas drauf auf dem Glas. Zuletzt soll Watte glatt auf dem Glas gleiten, dann weiß ich, daß es sauber ist. Manchmal tunke ich ein Wattestäbchen in Wasser oder lege eine Linse ganz in Wasser ein. Manchmal gebe ich billigen Essig, der hat 4 oder 5 Prozent Gehalt, auf die Watte bei größeren Linsen. Die Essigsäure löst den Kalk vom Wasser.

 

Es gibt Korrosion zwischen Glas und andern Stoffen, z. B. Metalle. Sie sieht aber nicht so aus wie Grünspan oder Rost, sondern schillert in Farben. Es ist immer ein Auftrag von Metall auf Glas und nicht zu entfernen. Korrosion heißt so viel wie Zusammenbruch. Das trifft jedoch nicht ganz zu, denn es liegt chemische Verbindung vor, unter einem Elektrolyten erfolgte Abwanderung von Metallionen zum Glas. Es geht um Elektronegativität. Zum Glück findet sich solche Korrosion eigentlich nur an den Linsenrändern, die unter Befestigungsringen liegen. Die Flächen sind meistens frei davon. Meistens ‒ ich habe schon mehr gesehen, etwa bei dem Cinor, das auf einer ETM P 16 war. Die ETM P sind richtige Batterien, da sind miteinander verschraubt Stahl, Messing, Aluminium und Nickel.

 

Lieber Simon, genau so was hatte ich erwartet! Besten Dank!!!

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vor 4 Minuten schrieb Matthias Bätzel:

@jacquestatiWar das 2 inch-Sucherobjektiv am Filmo schon dran? Ich habe für meines in dieser Brennweite viel Geduld aufbringen müssen, um es zu finden. 

 

Matthias, hab ihn mit 3 Sucherobjektiven, 2x 1", 1x0,7" in reichlich verwahrlostem Zustand mit 2 Taylor & Hobson-Objektiven bekommen. Das 2" Sucherobjektiv gab es gerade passend für ca. 20 Pfund Sterling auf Ebay in England. Und das 2" Objektiv hatte ich noch. Alles zusammen eine glückliche, geradezu weihnachtliche Fügung. 

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vor 59 Minuten schrieb jacquestati:

Alles zusammen eine glückliche, geradezu weihnachtliche Fügung. 

Ja, das würde ich auch so sehen😃 Ich möchte noch ein Switar 50mm, Tevidon hin oder her. An diesem möchte ich nämlich doch nichts abfräsen. Das ist mir irgendwie zu schade und auf andere Kameras passt es ja (Bolex H8 mit Adapterring, G.B.-Bell&Howell 627).

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vor 1 Stunde schrieb Matthias Bätzel:

Ja, das würde ich auch so sehen😃 Ich möchte noch ein Switar 50mm, Tevidon hin oder her. An diesem möchte ich nämlich doch nichts abfräsen. Das ist mir irgendwie zu schade und auf andere Kameras passt es ja (Bolex H8 mit Adapterring, G.B.-Bell&Howell 627).

 

OK. Festhalten und weitersuchen. Ein Cine-Xenon 50mm f2 von Schneider passt aber auch, und die Schneiders sind ebenfalls exzellent. Gibt es wahrscheinlich häufiger als die Switare.  

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Das habe ich eingebracht. In der Frühzeit sprach man von dem Kino als Abkürzung für Kinematograph. Eine Anzahl von Heim-Kinematographen erhielt an Kino angelehnte Namen: Chrono, Coco, Kinamo, Moto, Filmo, Eyemo, Askanino, Nizo u. a. m. Im Deutschen schwang stets der Ausdruck Apparat mit, während im Angelsächsischen mehr und mehr die weibliche Camera ins allgemeine Bewußtsein kam. In Frankreich war bis 1939 vom appareil cinématographique die Rede. Italien kennt die cinepresa und Spanien die cámara tomavistas.

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Am 28.12.2022 um 19:37 schrieb Lichtspieler:

Alles klar. Ich erinnere mich an eine frühe Anzeige für Nizo "Filmapparate"


Witzig. Ich erinnere mich, dass unsere Lehrerin in der Grundschule vom 16mm-Projektor immer als „der Filmapparat“ sprach: Das hatte was Bedrohliches, so ein „Apparat“, der scheinbar ein Eigenleben besaß und dem man ausgeliefert war. Dementsprechend war auch jede Vorführung eine Katastrophe: Entweder schaffte die Lehrerin nicht, den Film richtig einzufädeln, oder wir hatten keinen Ton. Später wurde immer ein Schüler aus der 4. Klasse hinzugezogen, wenn im Unterricht ein Film gezeigt werden sollte: Da hat das dann souverän geklappt. Irgendwie habe ich diesen Schüler, der den übermächtigen „Apparat“ beherrschte, damals sehr bewundert. Vielleicht führe ich deshalb bis heute gern Filme vor?

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