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Fragen zur Arriflex 16 ST


Fabian

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Nachdem ich schon lange immer wieder nach einer Ausschau gehalten hatte, ist mir nun endlich eine Arriflex 16 ST zugelaufen. Da mir dazu so einige Fragen im Kopf rumgeistern, habe ich mal diesen allgemeinen Thread erstellt.

 

Was mich gerade konkret beschäftigt:

1) Leider fehlt bei meiner Ausrüstung das Stromkabel. Sprich, dieses kameraseitig 2-polige Ding mit der Nase nach oben, zwecks Verriegelung. Ich vermute, einen damit kompatiblen Stecker kriegt man nirgendwo mehr neu zu kaufen?

 

Ich tendiere gerade dazu, mir erstmal ein Provisorium zu bauen und später mal zu versuchen, so eine Stecker 3D zu drucken. Aber vielleicht geht es ja auch viel einfacher?

 

Und falls jemand so ein Kabel abzugeben hat: Schreibt mir gerne eine PN! 🙂

 

2) Was ich leider auch nicht habe: Den originalen Koffer oder irgendein Transportbehältnis für Kamera + Objektive und Zubehör. Nachdem vermutlich nirgendo überflüssige Arriflex 16 ST Koffer rumliegen (falls doch, gerne PN an mich 🙂 ), wollte ich mich nach einer Alternative umsehen. Ich dachte zuerst an sowas in Richtung Peli-Case (es scheint da inzwischen bezahlbare Knock-offs zu geben). Was denkt ihr dazu, oder was würdet ihr euch holen?

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Die nächste Frage:

 

3) An einem der drei Drehhebel des Revolvers (hier konkret links unten) befindet sich so ein Mini-Hebelchen. Es ist gefedert, man kann es nach rechts drehen und wenn man es loslässt, dann springt es wieder in die abgebildete Ausgangsposition zurück. 

 

Weder im Handbuch noch via Google konnte ich rausfinden, wozu das Ding dient. 

 

 

20230615_025343.jpg

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4) Nächstes Thema das mir durch den Kopf geistert: Schmierung. Ich bin echt überrascht, wie wenig über das Thema Wartung im Internet geschrieben wird (gemessen daran, wie verbreitet diese Kamera dann doch ist).

 

Hier hat aber jemand viel Nützliches notiert: http://cinetinker.blogspot.com/2019/02/arri-16st-service.html

 

Insbesondere zum Thema Öl mache ich mir gerade Gedanken. Damit soll man laut Arri ja eher sparsam umgehen, aber es wird im Handbuch auch erwähnt, dass nach 12 Monaten Stillstand die zwei Ölstellen abzuschmieren sind. (Das ist auch der einzige Hinweis an den Benutzer in Bezug auf Schmierung). Laut 'cinetinker' ist das Originalöl "a relatively viscous, golden oil called Chronosynth 1/8". Ich vermute mal, dass dieses Uhrmacheröl schon seit Jahrzehnetn nicht mehr hergestellt wird; zu bekommen ist es jedenfalls nirgendwo. Ich habe jetzt mal nach etwas Recherche das Dr. Tillwich Sorte 3-5 bestellt; scheint für diesen Anwendungszweck jedenfalls nicht völlig falsch zu sein.

 

Wo wir schon dabei sind: Gab es eigentlich mal ein offizielles Service Manual zu dieser Kamera? 

 

 

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Ja, gab es, warum sollte es auch keines gegeben haben. Da diese Kamera aber für die Profis gebaut wurde, gab es das Servicehandbuch auch dementsprechend nur bei Arri selbst und bei den größeren Geräteverleihern.

 

Bei Arri selbst wurde "Isoflex LDS 18 Spezial A" oder "PDB 38" von Klüber benutzt.

Das Öl war ein leichtviscoses Uhrmacheröl, alternativen sind hier gelistet:

https://www.vesab.de/wpvesab/fotografie/oel_fett_kamera_schmierung-6874/

 

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vor 2 Stunden schrieb TK-Chris:

Ja, gab es, warum sollte es auch keines gegeben haben. Da diese Kamera aber für die Profis gebaut wurde, gab es das Servicehandbuch auch dementsprechend nur bei Arri selbst und bei den größeren Geräteverleihern.

Klar, dass das Ding vor allem zur Produktionszeit "unter Verschluss" war. Trotzdem wundert es mich ein wenig, dass es das nach all den Jahrzehnten nicht im Internet gibt. Vor allem, weil Arri selbst ja schon länger keinen Service mehr dafür anbietet.

 

Vom "Isoflex LDS 18 Spezial A" werde ich mir wohl auch mal eine kleine Tube bestellen, das ist glücklicherweise ja halbwegs gut verfügbar.

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vor 29 Minuten schrieb Fabian:

Klar, dass das Ding vor allem zur Produktionszeit "unter Verschluss" war. Trotzdem wundert es mich ein wenig, dass es das nach all den Jahrzehnten nicht im Internet gibt. Vor allem, weil Arri selbst ja schon länger keinen Service mehr dafür anbietet.

 

Genau darum

 

Späterkommende verdrehen leicht die Tatsachen nach ihrer Sichtweise. Damit muß ich mich auch auseinandersetzen, wenn ich mich mit Geräten aus den vierziger oder dreißiger Jahren des 20. oder gar mit Dingen des 19. Jahrhunderts beschäftige. Die Wahrnehmung von ARRI, daß die Firma Wissen unter Verschluß hält, halte ich in Bezug auf den täglichen Umgang mit beispielsweise der Arriflex 16 ST für falsch. Tatsache ist, daß man als Kameramann (ja, auch -frau, aber sehr rar) den Technikern Vertrauen schenkte. Heute ist ein Mißtrauen verbreitet in Verbindung mit der Einbildung, man könne es selber machen, daß mir graut.

 

Mißtrauen hege ich selbst, und zwar jeweils mit einem Grund, den ich erarbeite und belege. Ich habe auch Bewunderung für die kühle Klarheit in den Köpfen derjenigen, die das Zeug entwarfen.

 

Welches Öl man da einbringt, ist nicht so wichtig. Die Hauptsache ist, daß man über den Zustand des Mechanismus informiert ist und sich notiert, wann das letzte Mal geschmiert wurde. Der heikelste Punkt der Arriflex 16 ist die Kupplung Motor-Getriebe. Am schwierigsten zu reinigen ist die Filmseitenführung. Schöne Grüße vom Angenstein

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vor 7 Minuten schrieb Film-Mechaniker:

Die Wahrnehmung von ARRI, daß die Firma Wissen unter Verschluß hält, halte ich in Bezug auf den täglichen Umgang mit beispielsweise der Arriflex 16 ST für falsch.

Hmm, also für mich und jeden den ich kenne ist dieses Manual zumindest jetzt gerade nicht zugänglich. Und ich mutmaße, dass du, der sich sicherlich sehr intensiv mit dieser Kamera und ihrer Wartung befasst hat, es auch nicht hast. Von daher unterstelle ich hier schon, dass zumindest Information unter Verschluss gehalten wird.

 

Mir ging es bei meinem Post aber auch garnicht so sehr um die Rolle von ARRI. Die verhalten sich da relativ "normal", wie es Firmen eben tun. Nur bei vielen anderen (älteren) Gerätschaften, mit denen ich so vertraut bin, hat halt irgendwann mal jemand das Service Manual eingescannt und ins Netz hochgeladen. Hier ist das bisher anscheinend leider noch nicht passiert 😞

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Das ist aber nur ein Tutorial, das irgendwer geschrieben hat, wenn ich das richtig sehe. (Also damit will ich auf keinen Fall sagen, dass das in irgendeiner Weise schlecht wäre; mir ging es hier nur darum, dass ich es schade finde, dass man die originalen Serviceunterlagen von ARRI nicht so ohne Weiteres bekommt)

Bearbeitet von Fabian (Änderungen anzeigen)
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Vermutlich steckt hinter dem Tutorial für 1€ auch nur der Link vom bereits hier erwähnten Blog, der auch kostenlos abrufbar ist.

Ich empfehle, mehrere Leute bei ARRI zu kontaktieren. Vielleicht klappt es ja. Hatte auch mal wegen einer technischen Zeichnung bei einer anderen Firma im Ausland angefragt. 1 Woche später lag eine plakatgroße Schnittzeichnung kostenlos in meinem Briefkasten. War zwar nicht das was ich suchte, aber ich war doch sehr freudig überrrascht.

 

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vor 4 Stunden schrieb Fabian:

Hmm, also für mich und jeden den ich kenne ist dieses Manual zumindest jetzt gerade nicht zugänglich. Und ich mutmaße, dass du, der sich sicherlich sehr intensiv mit dieser Kamera und ihrer Wartung befasst hat, es auch nicht hast. Von daher unterstelle ich hier schon, dass zumindest Information unter Verschluss gehalten wird.

 

Mir ging es bei meinem Post aber auch garnicht so sehr um die Rolle von ARRI. Die verhalten sich da relativ "normal", wie es Firmen eben tun. Nur bei vielen anderen (älteren) Gerätschaften, mit denen ich so vertraut bin, hat halt irgendwann mal jemand das Service Manual eingescannt und ins Netz hochgeladen. Hier ist das bisher anscheinend leider noch nicht passiert 😞

Nur weil Informationen nicht im Internet für jedermann zur Verfügung stehen, werden sie nicht unter Verschluss gehalten, sie wurden halt schlicht von niemandem eingescannt und an geeigneter Stelle hochgeladen.

Wer sollte das auch tun und warum?

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Ja da hast du absolut Recht und so sehe ich das auch. Falls meine Schreibweise wie ein Vorwurf an wen auch immer klang: so war es nicht gemeint. Das war einfach meine Bilanz der Situation. Wiegesagt: Bei vielen tollen Dingen aus der Vergangenheit gibt es gescannte Dokumentation im Internet; aber natürlich leider nicht bei allem, wie eben auch leider hier.

 

Aber zum "warum sollte das jemand tun?": Ich habe schon oft selbst Dinge eingescannt um sie eben der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Gerade das Hochladen auf Seiten wie archive.org hilft auch, zu verhindern, dass solches Material irgendwann unwiederbringlich verloren geht. Gerade bei so doch zahlenmäßig gering verbreiteten Dingen wie professionellen Kinokameras sehe ich da leider schon die Gefahr.

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Wenn man freundlich beim verbliebenen "Rest" von Arri anfragt, wird man in der Regel gegen Porto und einem netten Brief die Serviceanleitung zugeschickt bekommen.

Oder man fragt freundlich in deren Leihpark an, die sind dort sehr hilfsbereit und kennen sich zum Teil noch mit den "schwarzen Kisten" aus.

 

Das Verlinkte Fett hilft dir beim kleinen Service aber nicht, denn das kommt ins Greiferwerk, hier muss die Kamera auseinander, ohne passenden Kollimator schwierig. Die Ölstellen im Filmfach bekommen ein "Mittelviskoses Uhrmacheröl" ist übrigens das gleiche wie bei der Arritechno und das findet man im Netz 🙂

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vor 5 Stunden schrieb Friedemann Wachsmuth:

Danke, Fabian. Ich tue das auch und finde, es sollten noch viel mehr Leute tun. 

Ich seh das ein bisschen anders, immerhin hat sich vor Jahren eine Firma die Mühe gemacht, das Ding zu konstruieren, und auch eine Anleitung zu schreiben.

Wenn man was veröffentlicht, sollte man vorher IMMER mit dem Urheber in Kontakt treten - sonst kann das schnell teuer werden. Diesen Ärger kann man sich ersparen.

 

Firmen im allegemeinen sind halt keine Wohltätigkeitsorganisationen, die wollen am after-sales auch noch was verdienen, am liebsten eben mit eigenen Technikern.

 

Kinoton z.B verfolgt bis heute jede veröffentlichung ihrer Serviceanleitungen im Netz - obwohl die Kinoton Filmtheater und Studiotechnik GmbH schon lange liquidiert ist und auch viele Teile damals in den Container gewandert sind...

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vor 6 Stunden schrieb TK-Chris:

Das Verlinkte Fett hilft dir beim kleinen Service aber nicht, denn das kommt ins Greiferwerk, hier muss die Kamera auseinander, ohne passenden Kollimator schwierig. Die Ölstellen im Filmfach bekommen ein "Mittelviskoses Uhrmacheröl" ist übrigens das gleiche wie bei der Arritechno und das findet man im Netz 🙂

Danke Chris, dass du das mit dem Greiferwerk nochmal so bestätigst; den Eindruck hatte ich schon beim Überfliegen der Anleitung von Dom Jaeger auf cinetinker. Davon werde ich auf alle Fälle die Finger lassen und erstmal drauf hoffen, dass der Langzeitschmierstoff noch seinen Zweck tut. 

 

vor 6 Stunden schrieb TK-Chris:

Ich seh das ein bisschen anders, immerhin hat sich vor Jahren eine Firma die Mühe gemacht, das Ding zu konstruieren, und auch eine Anleitung zu schreiben.

Wenn man was veröffentlicht, sollte man vorher IMMER mit dem Urheber in Kontakt treten - sonst kann das schnell teuer werden. Diesen Ärger kann man sich ersparen.

 

Firmen im allegemeinen sind halt keine Wohltätigkeitsorganisationen, die wollen am after-sales auch noch was verdienen, am liebsten eben mit eigenen Technikern.

Siehst du das jetzt vor allem rechtlich so, oder auch moralisch? Bei ersterem kann ich dir auf jeden Fall zustimmen: Wenn man weiß, dass es da eine Firma gibt, die "hinterher" ist, dann tut man sich da keinen Gefallen. Zumindest nicht wenn man das unter seinem Namen veröffentlicht und gleichzeitig in Deutschland wohnhaft ist. Die Amis z.B. scheinen da ja deutlich entspannter zu sein.

 

Im Endeffekt braucht man immer etwas Augenmaß.

 

(Nebenbei: Ich denke aber, da wird sich in den nächsten Jahren auch in Deutschland rechtlich viel ändern. Siehe 'Recht auf Reparatur'.)

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Trotz des "Rechts auf Reparatur": bei der  Aneignung fremden, damit auch geistigen Eigentums fällt  die Hemmschwelle ja offensichtlich immer weiter. Raubkopien von Software z.B. sind ja bestenfalls ein Kavaliersdelikt, und es wird  dabei völlig vergessen, wieviel (geistige) Entwicklungsarbeit dahintersteckt, die enormes Geld gekostet hat. Gleiches gilt für die hier ziterten Gerätschaften, die zwar überwiegend  alt sind, deren Entwicklung aber auch gekostet hat.

Ich finde es deshalb völlig in Ordnung, dass Firmen da relativ "zugeknöpft" sind.

Im übrigen bedeutet der Besitz einer Reparaturanleitung noch lange nicht, dass man seine Kamera damit auch repariert bekommt. Kleinere Reparaturen mögen gehen, solange man seine Grenzen kennt, für größere Reparaturen fehlen typischerweise Ausbildung, Spezialwerkzeuge und  der ein oder andere Kniff. An die Arri oder Bolex z.B. würde ich mich nicht herantrauen, das, was beim Cinetinker zur Arri publiziert wurde, ist von Dom Jaeger, einem australischen Kameratechniker, bei dem ichg davon ausgehe, dass er sein Handwerk beherrscht.

 

https://euipo.europa.eu/ohimportal/de/web/observatory/understanding-ip

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