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Geschrieben

Auf Anfrage hab ich gestern gesagt, S8 liegt etwa zwischen HD und 4K. War das zu optimistisch? Mir kommt es auch so vor, dass der E100 bei wenig Licht körnige wird.

Geschrieben

Bei jedem Umkehrfilm sind die Schatten körniger als die Lichter, weil in den stärker belichteten Partien mehr Silber entwickelt wird, das nach Bleichen und Herauslösen weniger Silbersalz fürs Positivbild zurückläßt. In den Schatten ist das Negativbild dünner, wodurch das Positivbild mehr Silber aufweist. Bei Farbumkehrfilmen haben wir Farbstoffwolken anstelle der Silberwolle. Diese gleichen etwas aus.

 

Im Negativpositivverfahren ist die Sache ein wenig anders.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Stunden schrieb rebafilm:

Auf Anfrage hab ich gestern gesagt, S8 liegt etwa zwischen HD und 4K. War das zu optimistisch?

 

Es hat leider nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Ich habe die Quellen jetzt nicht bei der Hand, aber Super-8 liegt deutlich unter HD. Die Filme in HD oder 2K abzutasten ist deshalb sinnvoll, weil man nicht nur die tatsächliche Auflösung einfangen will, sondern den Gesamteindruck. Dazu gehört auch das Filmkorn, und um das zu erfassen, sind höhere Auflösungen nötig.

Wenn 8-mm-Formate in 4K abgetastet werden, ist das für mich wie Plattenspielerfüße aus Duranium, die man 12 Stunden ins Gefrierfach legt, bevor man dann eine LP hört: Der Bereich der Technik ist verlassen, man betritt die Kathedrale des Glaubens.

 

Man kann alles ausreizen und hochzüchten, wobei der Aufwand  zunehmend wächst. Wenn man an einer Logmar S-8 mit Highend-Optik etwas auf niedrigstempfindlichen Spezialfilm aufnimmt, wird das besser aussehen als ein 45 Jahres altes Vario an einer Brot-und-Butter-Kamera für den Consumermarkt.

Als ich vor vielen Jahren mit Minox Kleinstbild fotografierte (8x11mm), haben wir den wunderbaren Ektar 25 mit aus Japan importierten Schneidegeräten vom KB heruntergeschnitten, damit sahen die Papierabzüge fast aus wie vom Kleinbild 24x36. Oder Technical Pan in Neofin-Spezialentwickler - erstaunlich, was man aus dem Miniformat herausholen konnte.

Kann man machen, aber deshalb würde ich nicht behaupten, daß es wie Mittelformat 6x6 aussieht.

 

Wer das alles nicht glaubt, kann mit seiner Kamera-Filmkombination gerne Auflösungs-Testtafeln aufnehmen und sich (vor dem Scannen) davon überzeugen, was im Negativ bzw. Umkehrfilm an Auflösung vorliegt.

 

 

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Früher war klar, S8 ist besser als alles was ein Pal Fernseher so bringt. Vielleicht kommt S8 nicht an Full HD ran, technisch gesehen, macht aber auf der Leinwand einen ebenbürtigen Eindruck, zumindest mit K40. Gute Optiken von Schneider, Minolta oder Nikon dürften auch heute noch jeden Vergleich bestehen. Wenn mir ein Film auf der Leinwand ungewöhnlich scharf erscheint, ist er meist mit der Nizo 6080 aufgenommen. Inzwischen ist mir aufgefallen, dass es vor allem die 60 Kassetten sind, die einen guten Eindruck hinterlassen.Vielleicht war da die Andruckplatte anders oder der Film weniger gewölbt.

Geschrieben (bearbeitet)

@Helge:

Ja, das ist ein sehr guter Artikel, der vieles erklärt. Analog mit Digital zu vergleichen, bleibt immer schwierig. Doch auch in der direkten Projektion habe ich noch keinen Super-8 Film gesehen, der annähernd HD-Auflösung erreicht, also die feinen Details übertragen kann. Aber ich lerne gern dazu, wenn jemand ein Beispiel dafür hat.

 

4K-Scans bei Schmalfilmen habe ich einige gesehen, allerdings wurde dann vom Auftraggeber nur H.264 mit sparsamer Datenrate geordert, um ein paar Euro für ProRes einzusparen. Und das ist dann für mich wieder Esoterik. Aber auch die kann Spaß machen!

 

@rebafilm

Das mit den 60m-Kassetten ist eine interessante Beobachtung. Ich habe kein Foto des Innenlebens zur Hand, aber wenn der Wickelkern größer ist, könnte das Material eine bessere Planlage aufweisen als das in der engeren 15m-Kassette. Reine Spekulation, natürlich.

 

 

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)
vor 25 Minuten schrieb rebafilm:

Früher war klar, S8 ist besser als alles was ein Pal Fernseher so bringt.

 

Es hatte Gründe, daß man nach Versuchen in den 1970ern Super-8 nicht als Aufnahmemedium für PAL-TV einsetzte. Es gab dazu mal ein EBU Paper, das mir leider nicht vorliegt. Zusammengefaßt war das Problem, daß erstens die Optik der meisten verfügbaren Kameras unzureichend war, zweitens nur mit niedrigempfindlichem Umkehrfilm akzeptable Körnigkeit zu erreichen war, was drittens den Einsatz im Reportagebereich erschwerte. Ich möchte noch hinzufügen, daß die damalige Filmabtastertechnik für 8mm-Film die Nutzbarkeit weiter einschränkte.

 

Was den Eindruck in der Projektion angeht, so sah das Super-8 Bild sicher "filmmäßiger" aus. Dann müßte man es aber mit einem PAL-Bild nicht über Monitor, sondern über korrekt eingestellten Dreiröhren-Beamer aus dieser Zeit vergleichen, und das wird auch wieder schwierig: 25 Bilder interlaced (= 50 Halbbilder) elektronisch gegen 24 Bilder progressiv-analog: Was vergleicht man da wirklich?

 

Für den praktischen Gebrauch finde ich selbstgemachte Testaufnahmen immer spannend, die die gesamte Abbildungskette widerspiegeln. Was man dann (auch bei laufendem Bild, nicht nur im Einzelbild!) erkennen kann, ist nutzbar.

 

 

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
  • Thumsbup 1
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb magentacine:

Es hatte Gründe, daß man nach Versuchen in den 1970ern Super-8 nicht als Aufnahmemedium für PAL-TV einsetzte.

 

Wie schon an anderer Stelle erwähnt: Super 8 war - von bildtechnischen Aspekten abgesehen - zu piepsig und fummelig für den Alltags-/Sendebetrieb.
Die schneidende Zunft hätte da nicht mitgemacht 🙅‍♀️

  • Like 1
  • Thumsbup 2
Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb magentacine:

 

Es hat leider nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Ich habe die Quellen jetzt nicht bei der Hand, aber Super-8 liegt deutlich unter HD. Die Filme in HD oder 2K abzutasten ist deshalb sinnvoll, weil man nicht nur die tatsächliche Auflösung einfangen will, sondern den Gesamteindruck. Dazu gehört auch das Filmkorn, und um das zu erfassen, sind höhere Auflösungen nötig.

Wenn 8-mm-Formate in 4K abgetastet werden, ist das für mich wie Plattenspielerfüße aus Duranium, die man 12 Stunden ins Gefrierfach legt, bevor man dann eine LP hört: Der Bereich der Technik ist verlassen, man betritt die Kathedrale des Glaubens.

 

Man kann alles ausreizen und hochzüchten, wobei der Aufwand  zunehmend wächst. Wenn man an einer Logmar S-8 mit Highend-Optik etwas auf niedrigstempfindlichen Spezialfilm aufnimmt, wird das besser aussehen als ein 45 Jahres altes Vario an einer Brot-und-Butter-Kamera für den Consumermarkt.

Als ich vor vielen Jahren mit Minox Kleinstbild fotografierte (8x11mm), haben wir den wunderbaren Ektar 25 mit aus Japan importierten Schneidegeräten vom KB heruntergeschnitten, damit sahen die Papierabzüge fast aus wie vom Kleinbild 24x36. Oder Technical Pan in Neofin-Spezialentwickler - erstaunlich, was man aus dem Miniformat herausholen konnte.

Kann man machen, aber deshalb würde ich nicht behaupten, daß es wie Mittelformat 6x6 aussieht.

 

Wer das alles nicht glaubt, kann mit seiner Kamera-Filmkombination gerne Auflösungs-Testtafeln aufnehmen und sich (vor dem Scannen) davon überzeugen, was im Negativ bzw. Umkehrfilm an Auflösung vorliegt.

 

 

Ich glaub das schon. Die Filme die ich mit der LX5 mache, gefallen mir ja auch sehr gut, obwohl die nicht mal full HD kann. Auflösung allein ist nicht alles. Minidisc klingt auch ausgezeichnet, obwohl ne CD mehr Daten hat. 

Bearbeitet von rebafilm (Änderungen anzeigen)
  • Like 1
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Helge:

Du hast recht, was das Einzelbild betrifft, aber m.E. nicht, was das bewegte Bild betrifft.

Genau so ist es. Das Auflösungsvermögen eines Einzelbildes in Linien pro mm (oder gar "K", bekloppte Einheit) zu messen, ist absolut Nichtssagend, wenn wir den Detailreichtum des Bewegtbildeindrucks vergleichen wollen. 

  • Thumsbup 5

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