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Ehrenmedallie weg...


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Geschrieben

Rühmann: War weder Parteimitglied, noch aktiver Nationalsozialist, hat sich aber mit den Nazi für seine Karriere arrangiert.
Riefenstahl: Hatte Propaganda-Filme für die Nazis gedreht, allerdings auch kein aktiver Nazi sondern Mitläuferin zwecks Karriere.

Riefenstahl hat zur damaligen Zeit wesentliches für den Film geleistet in Sachen Schnitt und Perspektiven - das war eine Glanzleistung.
Kontextualisierung ist sicher angebracht, die Aberkennung fällt in den Bereich Cancel Culture, was abzulehnen ist.

  • Thumsbup 3
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb hawkeyelinz:

Riefenstahl: Hatte Propaganda-Filme für die Nazis gedreht, allerdings auch kein aktiver Nazi sondern Mitläuferin zwecks Karriere.

Riefenstahl hat zur damaligen Zeit wesentliches für den Film geleistet in Sachen Schnitt und Perspektiven - das war eine Glanzleistung.
Kontextualisierung ist sicher angebracht, die Aberkennung fällt in den Bereich Cancel Culture, was abzulehnen ist.

 

Diese Ansicht zu Riefenstahl ist lange überholt.

Sie war weit mehr als eine Mitläuferin oder Karrieristin, sondern glühende Anhängerin des Regimes (und z.B. im Fall Willy Zielke auch konkret Täterin) - auch wenn sie nach dem Krieg alles daran gesetzt hat, sich einen Ruf als unpolitische Künstlerin zu schaffen.

 

Vgl. die Recherchen der Journalistin Nina Gladitz: "Leni Riefenstahl. Karriere einer Täterin". Orell Füssli Verlag, Zürich 2020

Bepsrechung hier: https://www.filmdienst.de/artikel/44706/leni-riefenstahl-als-ns-taterin

Oder auch der Riefenstahl-Film von Andres Veiel.

  • Thumsbup 1
Geschrieben (bearbeitet)

Ich höre zum ersten Mal, daß es sowas wie eine Ehrenmedaille der SPIO überhaupt gab. Zu Riefenstahl hat @macplanet bereits das Nötige geschrieben, auch Klaus Peter kann ich nur zustimmen. Rühmann würde ich zwar deutlich anders bewerten, aber welchen Erkenntnisgewinn soll das noch haben? Symbolische Aktionen, wohlfeil und folgenlos. Werden jetzt auch die Heinz-Rühmann-Straße in Neu-Ulm und der Heinz-Rühmann-Platz in Herne umbenannt? Warum kassiert man nicht gleich "Bambis" und die "Goldenen Leinwände" wieder ein? (Bei Waldleitner für das MÄDCHEN ROSEMARIE und Simmel-Verfilmungen verliehen.)

Der Artikel endet hiermit: "Stattdessen plant die Spio einen neuen Preis, der neben besonderen Leistungen in der Filmwirtschaft auch gesellschaftspolitisches Engagement für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit würdigen soll."

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Vielleicht ist es auch generell möglich, bei solchen Auszeichnung fie generelle und persönliche klimafreundlichkeit des Auszuzeichnenden zu berücksichtigen: 

Aktive Tätigkeit dazu bei gleichzeitigem vorliegen zu würdigender filmischer leistungen wird mit einer ehrenmedaille 1. Klasse belohnt.

Passive Aktivitäten zu obigem Sachverhalt mit der Medaille 2. Klasse.  Dazu zählt beispielsweise das unterdrücken von schnellem atmen (weniger sport) für weniger co2-, oder das unterdrücken von übermässigem methanausstoss durch eine entsprechend angepasste Ernährung. Weniger Zwiebeln, mehr Kümmel.

So als Idee.

Klimaschutz sollte ohnehin ein weit höheren Stellenwert einnehmen, als er momentan hat. Basta.

Bearbeitet von Dent-Jo (Änderungen anzeigen)
  • Thumsbup 2
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  • Face with tears of joy 1
Geschrieben

Und gerade die SPIO macht das. 1947 als "legitime Nachfolge der Reichsfilmkammer gegründet, sich ausdrücklich auf Josef Göbbels berufend, und it dem Hinweis versehen, daß "die Arbeit weiterhin von den ersten Fachleuten vorgenommen wird, welxche diese Aufgabe schon vor dem Kriege inne hatten", "damit jeder Filmschaffende weiterhin seine beährte Heimat finde".

Gerade da ist das ein widerlicher Alkte. Eine Nazi Organisation regt sich über Mitläufer und bewährte Filmkünstler der Vergangenheit auf?

Zur Lektüre sei das Sammelwerk "Der neue Film", welches jeder Filmtheaterbetrieb haben mußte, empfohlen. In den ersten Seiten finden sich diese Zitate. 

  • Like 1
  • Thumsbup 2
Geschrieben (bearbeitet)

@Dent-Jo

Die Ex-Spio-Medaillenträger erfüllen diese Anforderungen vorbildlich, indem sie tot sind und weder durch Autofahren, Flugreisen, Heizen oder Würstchengrillen das Klima belasten. Freue mich auf den neuen, weltanschaulich tadellosen Spiopreis, der nur an charakterstarke, bewährte Kulturschaffende aus Fernsehkrimi und Talkshow vergeben wird.

Bearbeitet von Jeff Smart (Änderungen anzeigen)
  • Like 2
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Jeff Smart:

@Dent-Jo

Die Ex-Spio-Medaillenträger erfüllen diese Anforderungen vorbildlich, indem sie tot sind und weder durch Autofahren, Flugreisen, Heizen oder Würstchengrillen das Klima belasten. Freue mich auf den neuen, weltanschaulich tadellosen Spiopreis, der nur an charakterstarke, bewährte Kulturschaffende aus Fernsehkrimi und Talkshow vergeben wird.

 

Noch viel besser - Verkehrswende schon damals vorangetrieben!

 

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*SCNR*

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Geschrieben (bearbeitet)

Den Film kenne ich auch.

Sehr vorbildlich. 

Eine genauere Prüfung und entsprechende zertifizierungen zu den verschiedenen gesichtspunkten ist allerdings obligat. Sollte sich beispielsweise nachträglich herausstellen,  dass die Drahtesel nicht co2 neutral hergestellt wurden, sieht es schlecht aus. Fraglich auch, ob posthum co2 Abgaben für das beim Dreh und in der Herstellung  verwendete Filmmaterial noch zu leisten sind.

 

Bearbeitet von Dent-Jo (Änderungen anzeigen)
  • Thumsbup 1
  • Smile 1
Geschrieben (bearbeitet)

[ironie]

 

"Vorbildlich"? - Ich muß doch sehr bitten!

 

  • Nur "alte weiße Männer", keine Frau, keine ethnische Vielfalt!
  • Gamsbart, Wadenstrümpfe und Lodenjacke sind politisch äußerst verdächtig!
  • Fahrradmarke "Victoria" - Firma hat auch Verbrennerfahrzeuge gebaut!
  • Erhardt und Kulenkampff waren Kriegsteilnehmer, also Nazis. 

[/ironie]

 

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
  • Face with tears of joy 1
Geschrieben

Also was Heinz Rühmann anbelangt, kann ich das ganze nicht wirklich nachvollziehen.

Er hat sich während der NS-Zeit weitestgehend neutral verhalten, lediglich einmal hat er für die Propaganda als Kurierflieger in der Wochenschau mitgewirkt.
Er war schon damals ein beliebter Schauspieler und bestens bezahlt, entsprechend hatte er natürlich auch einen gewissen Einfluß.

Seine erste Ehe war eh zerrüttet, weshalb er sich von seiner Frau mit jüdischen Wurzeln hat scheiden lassen.

Seine zweite Ehefrau hatte ebenfalls jüdische Wurzeln, weshalb beide nur mit Sondergenehmigung arbeiten durften.

Sicher mußte er dementsprechend Zugeständnisse machen.

Er hätte es sich damals sicher auch einfacher machen können, hat er aber nicht.
Bei der Entscheidung ihm den Preis abzuerkennen hätte man besser auch mal die damaligen Begleit- und Lebensumstände berücksichtigen sollen.

Und nur weil er nach dem Krieg sich nicht entsprechend wie Hilmar Hoffmann verhalten hat?

Viele wollten damals diese Kapitel einfach nur noch vergessen.

 

https://www.dhm.de/lemo/biografie/heinz-ruehmann

https://www.wort.lu/kultur/heinz-ruehmann-und-die-nazis-eine-umstrittene-karriere/21650348.html

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