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Herr Kollege, Mr. Sturges

einen Nachbericht, bitte.

 

Behauptet wurde, die REAR WINDOW-Kopie habe eine gute Schärfe: aber die Grundabstimmung tendiere zu Magenta (Ähnliches in DES KÖNIGS ADMIRAL zu erinnern).

Da ein Restaurierungsvergleich in Karlsruhe gezogen wurde, würde ich inhaltlich gerne erfahren, welches Resumee gezogen wurde.

 

Welche Vor- und Nachteile kann man der WA-Version von 1983 zuweisen, welche der Technicolor-Version von 1999? Warum ist das so und wie lauten die Begründungen der Restaurateure?

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Kommenden Sonntag, 14. November 2010 um 15.00 Uhr in der Schauburg Karlsruhe, Cinerama-Saal

 

Jean-Luc Godard

"Le Mépris - Die Verachtung"

Frankreich 1963 - Originalfassung mit deutschen Untertiteln

35mm - FranScope - Technicolor

 

... mit Filmeinführung durch Wolfgang Petroll und anschließendem Filmgespräch

 

http://www.youtube.com/watch?v=ogZB-6yLSlQ

Sehr sehenswerter Trailer - von Godard selbst gestaltet!!

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einen Nachbericht, bitte. [...]

Welche Vor- und Nachteile kann man der WA-Version von 1983 zuweisen, welche der Technicolor-Version von 1999? Warum ist das so und wie lauten die Begründungen der Restaurateure?

Im Anschluß an die Vorführung der Fassung von 1999 wurden ein paar Minuten vom Anfang der 1983er Version gezeigt, anschließend das gleiche Stück der Harris-Restaurierung.

 

Ich bin kein Fachmann; meine unmaßgebliche Beobachtung: hätte ich raten müssen, welches die neuere Fassung war (von der ich ein besseres Bild erwarten würde), hätte ich falsch getippt. Im direkten Vergleich fand ich, dass die neuere Kopie wesentlich mehr Korn und härtere Kontraste hatte. Die gezeigten Minuten der älteren Kopie fand ich von der Bildqualität besser. Hat mich überrascht. Meiner bescheidenen Meinung nach haben beide Kopien einen Farbstich.

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In zwei Wochen, 26.11 um 23 Uhr, im Filmtheater Universum Bramsche:

 

Ethan & Joel Coen - The Big Lebowski

Deutsch, 35mm

Vorher läuft der Kurzfilm "The Saddest Boy in the World" (OV).

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Wobei - nochmals Hitchcock - mir die 84er WAs (deutsche Fassungen) in gleichermaßen unguter Erinnerung geblieben sind (seinerzeit wohl vier von fünf gesehen): starke Tendenz, blaue Bildbestandteile als türkis wiederzugeben; die Gesichter von durchgängig texashafter Bräunung, neutrales Weiß überwiegend von Gelb überlagert (gelbliche Wolken in Vertigo!) ...

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Werner Grassmann, Mitbegründer des Hamburger Abaton, hat ja bekanntermaßen ein Buch geschrieben ("Hinter der Leinwand"), aus dem er morgen (21. November) im Abaton (das am 1. November sein 40jähriges Bestehen feierte) vorliest. Anschließend tourt er damit durch die Republik - am 30. November ist er im Berliner "filmkunst 66" (20:00 Uhr - auf der homepage des 66 zur Zeit leider noch nicht ausgewiesen).

 

Das Abaton kündigt die "filmische Leseshow" wie folgt an:

 

Werner Grassmann liest zwar aus seinem Buch "Hinter der Leinwand" vor, unterbricht sich aber, plaudert über skurrile Begebenheiten, zeigt ein paar Fotos, spielt einige Filmschnipsel ein: plaudert, liest, erzählt Abenteuerliches aus seinem Kinoleben – eine ungewöhnliche, unterhaltsame Show.

 

http://www.abaton.de/

http://www.filmkunst66.de/index.php

http://www.taz.de/1/...rkus-zu-tun%5C/

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TALES OF HOFFMANN dagegen war auf der Berlinale im Februar sehr bemerkenswert. Anzufragen ist also, ob es hoffentlich die selbe Quelle ist (was man aus "Routine"-Gründen sogar fast annehmen könnte). Nichts wie hin!

Es war so - eine farbliche Offenbarung! Eine alte Technicolor-Kopie mit deutsch-französischen Zwischentiteln und einer umwerfenden Farbintensität. Moira Shearer's Lippen strahlten im bewährten Technicolor-Rot, und was allein die "doll's sequence" an Differenzierungen zwischen gold und gold-gelb enthielt - es war phantastisch. Leider kurzfristig in den kleinen Saal 2 umgezogen, ich hätte die Kopie lieber auf der Bildwand im großen Saal 1 gesehen. Der Ton wurde laut gespielt, blieb aber schön melodisch und unangestrengt; mit Blick auf andere Spielstätten lässt sich da nur festhalten: Es geht doch sehr wohl ...

 

Die rechte Maschine warf etwa 5 cm des rechten Bildrandes auf die Bildwand sowie die - bei alten Technicolor-Kopien doch sehr deutlichen - Ecken-Verrundungen und machte auf diese Weise den Eindruck, als sei sie nie mit Testfilm auf die Bildwand ausgerichtet worden. Dafür stand das Bild wie genagelt - wie es sich für eine B 14 gehört. Die linke Maschine hat dagegen ihre Bildstandsprobleme, um die sich doch gelegentlich mal jemand kümmern sollte. Es ist nach meinem Eindruck kein richtiger Teilungsfehler, eher wohl so, dass die Kopie an einem einzelnen Zahn hängenbleibt; Austausch der Kreuzrolle sollte darüber Gewissheit geben. Beide Maschinen weisen einen deutlich unterschiedlichen Lichtstrom auf. - Alles schon mal von anderen im Forum erwähnt, nur die dortigen Vorführer scheinen es nicht zu bemerken ...

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Das 'taz'-Interview mit Grassmann ist recht anregend. Aber auch hier befriedigt die mir zu kurze Induktion nicht, wonach die Marktbereinigung nur diejenigen erreiche, die keine Festplatte abspielen wollten. Das ist im dt. Blätterwald ein Trugschluss, der auch noch gepflegt wird. Die Marktbereinigung erreicht m.E. alle Spielbetriebe früher oder später, da die Auswertungsfenster fallen, per Satellit statt Festplatte "geliefert" wird und der Sonderstatus einer Kinoauswertung multimedial aber auch durch die sich anpassenden Verleiher/Produzenten unterspült wird.

Das trifft dann die 3D-Kinos mit Digital Cinema eben so (indirekt bei Grassmann herauszulesen) wie die Programmkinos mit bewährter Traditionstechnik und einem Archiv im Hintergrund.

Das Problem ist wohl nicht einvernehmlich lösbar, so sehr das BKM das verspicht. Man rettet allemal noch Reste an Kinokultur, was jedoch nicht allein an der Technologiefrage des Vertriebsmedium "festhängen" kann. Filmrollen wird es immer geben.

 

Zu Grassmann noch eine Einlassung meinerseits auf http://www.filmvorfuehrer.de/topic/7764-werner-grassmann-zu-40-jahren-abaton/page__p__108228__hl__abaton__fromsearch__1#entry108228 , die Kritik erntete.

 

--

 

Die Minuskeln zum Kino 'arsenal' werden trotz aller Bedachtheit und Höflichkeit keine Änderungen bewirken. Wenn mancher (ich z.B.) seinen PC nur soweit rüstet, um den Betrieb aufrechtzuerhalten, dann kann man bei anderen keine vertiefte Liebe zur Kinematographie voraussetzen, zumal dort der Autoreninhalt des Films dominiert, aber die Technik eher als Last und Laster empfunden wird. Es gibt dort m.E. keine mit Entscheidungsbefugnis ausgestattete Kraft im heutigen 'arsenal', die dafür eine Lanze brechen würde. Gregor sagte ja neulich im 'tip': "wir haben hier doch alles". ^_^

 

Trotzdem ist dort eine Unzahl wertvoller Filme und Filmkopien zu sehen: die man nicht missen möchte.

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Trotzdem ist dort eine Unzahl wertvoller Filme und Filmkopien zu sehen: die man nicht missen möchte.

So ist es ...

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So durchaus auch eine "konservativ" geprägte Reihe des Vincente Minelli ab 17.12.2010.

Ob manche Werke in Technicolor oder mit Magnetton laufen, ist natürlich ungewiss.

 

Ein Projekt infolge der "Medienpartnerschaft" zwischen "film dienst", "Deutsche Kinemathek" und "Kino Arsenal".

Eröffnungsrede von Gerhard Midding (ein vom vormaligen Direktor Helmut Prinzler herangezogener Autor, dem man zutraute, filmhistorisches Repertoire gebührend aufzubereiten).

 

http://www.arsenal-berlin.de/de/arsenal/programmtext-anzeige/article/2083/304.html?cHash=83dab23a2d

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Welche Titel kämen denn überhaupt für Vier-Kanal-Magnetton in Frage? Wenn ich es richtig übersehe, sind es vier - THE COBWEB, BRIGADOON, SOME CAME RUNNING und LUST FOR LIFE. BRIGADOON dürfte vermutlich - egal in welcher Fassung - in jeder Hinsicht eine Empfehlung sein. - AN AMERICAN IN PARIS musste ich im vergangenem Jahr an anderer Stelle in einer geröteten Eastman-Kopie im Breitwand-Format über mich ergehen lassen (und fühlte mich ziemlich geschlagen). Dem "Arsenal" passiert sowas nicht; schon deswegen auch dafür eine Vormerkung ...

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Ist wirklich schade, dass nirgends vermerkt ist, was da für Kopien zum einsatz kommen. Band Wagon ist einer meiner Lieblingsfilme, ich hatte mal eine 16mm Technicolor Kopie und die war vom Farben her wirklich fantastisch. Cyd Charisse in ihrer besten Tanznummer im roten Kleid, dass nur in echtem TC so leuchtet.

Der Film lief schon öffters hier in Berlin, es müsste sich um die gleiche Kopie handeln. Hatte jemand diesen Film in den letzten Jahren hier in Berlin gesehen?

Auf jedenfall gibt es auch Farbechte nicht Technicolor Kopien, die aber bestimmt nicht so schön wie die Technicolor Kopien sind.

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Kommenden Sonntag, 14. November 2010 um 15.00 Uhr in der Schauburg Karlsruhe, Cinerama-Saal

 

Jean-Luc Godard

"Le Mépris - Die Verachtung"

Frankreich 1963 - Originalfassung mit deutschen Untertiteln

35mm - FranScope - Technicolor

Ist das der FilmKopie von 2002 oder eine alte Kopie? Meine letzte Vision auf eine Kopie der 60 (GTC) war eine Katastrophe. Fransope auf dem Cinerama BildWand, hallo die traurige Gesichter :rolleyes:

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Ein berliner Filmverleih hatte neue Kopien gezogen - zwischenzeitlich wurde auch das Dupnegativ erneuert.

Jedoch war Godard wohl ein Gegner des überwältigenden Panorama-Kinos - und splittete die Bildwand gerne, um den Verfremdungseffekt zu steuern und die Diegese in autonome Räume zu fragmentieren:

 

Er [Godard] dringt in die Wahrnehmungen selbst sein, in den Untergrund des Erzählens, dorthin, wo es einem erst mal die Sprache verschlagen hat und wo die künstlerische Form zum Widerstand gegen Überwältigung wird.

http://www.literatur-live.de/strand/work/roman/kapitel2.htm

 

 

Auch Godard benutzt in „Zwei oder drei Dinge, die ich von ihr weiß" die breiten Bilder zur Darstellung gesamtgesellschaftlicher Unternehmungen - fast im Sinne Dsiga Wertows, der in erfundenen Kleindramen mit individuellen Helden nur eine blinde Fortsetzung alter Kunstgewohnheiten sah

(Frieda Grafe)

 

Welche Titel kämen denn überhaupt für Vier-Kanal-Magnetton in Frage? Wenn ich es richtig übersehe, sind es vier - THE COBWEB, BRIGADOON, SOME CAME RUNNING und LUST FOR LIFE. BRIGADOON dürfte vermutlich - egal in welcher Fassung - in jeder Hinsicht eine Empfehlung sein. - AN AMERICAN IN PARIS musste ich im vergangenem Jahr an anderer Stelle in einer geröteten Eastman-Kopie im Breitwand-Format über mich ergehen lassen (und fühlte mich ziemlich geschlagen). Dem "Arsenal" passiert sowas nicht; schon deswegen auch dafür eine Vormerkung ...

GIGI wäre noch 4-Kanal-Magnetton gewesen, wenn man die Premierenzeit berücksichtigt.

 

Dem 'arsenal' passiert zwar keine absichtliche Bildbeschneidung (abgesehen vom leicht angeschnittenen Format der dort eingerichteten Bildfenster-Masken), aber auch Gutgemeintes (das meint das Credo. alles zu zeigen, was auf der Kopie bei Draufsicht erkennbar ist), entspricht nicht historischer Aufführungspraxis.

REAR WINDOW hätte daher im Sommer nicht in Normalformat, sondern Breitwandformat vorgeführt werden müssen.

Aber gut hätte das auch nicht ausgesehen bei der beschriebenen Kopie auf Technicolor von 1999, die wir ja bereits als farbstichig ausgemacht hatten, und die @u1amo01 so treffend beschrieb (auflösungsmässig nämlich 16mm nahekommend) - sodass man in diesem Kino vielleicht Angst vor jeweder Grösse bekam? Auch ist im Kino 2 das Normalformat so bedrückend unterdimensioniert, dass selbst Home-Cinema-Vorführungen mittlerweile vorzuziehen sind. Bei REAR WINDOW zeigte dies ein anschliessender Vergleich mit der Silberscheibe.

 

Ist wirklich schade, dass nirgends vermerkt ist, was da für Kopien zum einsatz kommen. Band Wagon ist einer meiner Lieblingsfilme, ich hatte mal eine 16mm Technicolor Kopie und die war vom Farben her wirklich fantastisch. Cyd Charisse in ihrer besten Tanznummer im roten Kleid, dass nur in echtem TC so leuchtet.

Der Film lief schon öffters hier in Berlin, es müsste sich um die gleiche Kopie handeln. Hatte jemand diesen Film in den letzten Jahren hier in Berlin gesehen?

Auf jedenfall gibt es auch Farbechte nicht Technicolor Kopien, die aber bestimmt nicht so schön wie die Technicolor Kopien sind.

 

BAND WAGON lief vor etwa 5 Jahren (bei der Berufung eines M. Koerbers zum ordentlichen Professor) im 'arsenal'-Kino als sein Wunschfilm. Man bestellte typischerweise mal wieder eine in etwa "neue" (d.h. nachgezogene) Kopie: mit schrillen und völlig verfälschten Farben, die mit Technicolor nun wirklich keinerlei Ähnlichkeiten mehr hatten. Es darf angenommen werden, dass aufgrund dieser Auswahl, die auf keinen Widerspruch stiess, die gleichen Archive auch diesmal in Betracht gezogen werden, anstatt nach Alternativen zu suchen. Auch SINGIN IN THE RAIN, den ich vor 15 Jahren noch im alten 'arsenal' in der Welserstr. sehen durfte, zeigte man in einer "neuen" Kopie auf Eastmancolor, die schreiend bunte und falsche Farben hatte. Ob man 2010 plötzlich eine historische Kopie mit stimmigeren Farben herbeischafft, wage ich zu beweifeln.

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Werner Grassmann ....

War ein außerordentlich unterhaltsamer Abend. Was für ein Geschichtenerzähler! Das Buch verspricht unterhaltsame Stunden zu Weihnachten, wenn die Familie mal wieder nervt oder man wegen Schnees im Zug festsitzt. Werner Grassmann setzt übrigens seine Lesereise fort - nächste Woche auf einem Kreuzfahrtschiff in der Karibik. - Schade: der Besuch war etwas schwach (nicht gut angekündigt - und außerdem herrscht heute in Berlin eine sibirische Kälte): mehr Freunde und Bekannte (der gute Herr Eckelkamp!). Und an Lutz Scherer (schon lange verstorben) wurde mal wieder erinnert ...

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Wollte kommen, denn Person und Thema interessierten sehr! Grassmann und dann noch Eckelkamp, der PLAY TIME nach Deutschland brachte! Gibt es einen Videomitschnitt?

(Leider gestern zeitgleich Mitgliederversammlung des Förderkreises des Museums für Film und Fernsehen. Ohne Antrag - aber aufgrund eines Schreibens zum "Boulevard der Stars" - wurde einem das Mikro in die Hand gedrückt, danach stürzten auch die Temperaturen unter Null).

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Gibt es einen Videomitschnitt?

Leider nein. Wobei W.G. andeutete, er spiele mit dem Gedanken - auf der bevorstehenden Kreuzfahrt, da habe er ja Zeit. Schien ganz ernst gemeint ...

 

... und dann noch Eckelkamp, der PLAY TIME nach Deutschland brachte!

... nicht zu vergessen: Scherer, der HAROLD AND MAUDE nach Deutschland brachte ...

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... nicht zu vergessen: Scherer, der HAROLD AND MAUDE nach Deutschland brachte ...

 

Scherer ist (leider) fast vergessen ... schön, dass Grassmann ihn in seinem Buch erwähnt ... Scherer war einige Jahrzehnte Verleihchef der Universal, später dann der CIC in Deutschland. Organisierte für Hitchcock deutsche Kameraleute und ließ diese Recherche- und Hintergrund-Material für TORN CURTAIN drehen, unterstützte (obwohl Boss eines amerikanischen Majors) auch immer wieder junge deutsche unabhängige Verleiher (AG Kino, Impuls Film etc.) und holte junge Leute in den frühen 70ern in das damals sehr veraltete Verleihgeschäft, hörte (wenn auch nicht immer) auf sie und gab Ihnen Chancen. Mochte ihn sehr ... ein aufrichtiger 130KG Bulldozer.

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Das hört sich doch recht positiv an, da damals das Lagerdenken noch stärker ausgeprägt war, und ein Mann des knallharten Box-Office-Denkens hier eine Schneise für die aufkommende Programmkinobewegung bereitet.

Wo auf der anderen Seite die Programmkino-Hardliner es lange verpönten, Lean, Kubrick oder Hitchcock zu zeigen, weil zu "spekulativ". Im Zeitgeist der 70er Jahre allerdings verständlich. So konnte man auf kinematographischen Gebiet und dem Durchführen des Kanons des "Filmkunstkinos" eher mit den liberal-konservativen und etablierten Kinofürsten etwas unternehmen als mit den Revoluzzern mit ihrem Interesse mehr an einer Politisierung: wobei leider Filmästhetik oft ins Hintertreffen gerieten.

 

Da man ja mit den Alt-68ern täglich zusammen ist, sind die Scherers der Sechziger Jahre für mich die wahren Entdeckungen und Vorbilder. Verwandt und in dieser Linie liegt auch Flebbe.

 

Man sollte mehr Bücher über solche für die Kinolandschaft prägenden Figuren schreiben.

Wenn ich das nicht durcheinanderbrachte, war Scherer auch bei Premieren in Österreich und der Schweiz zugegen, vermutlich mit kontinentalen Befugnissen ausgestattet?

 

Übrigens ein super Projekt, so richtig auf Weltniveau:

 

Boulevard der Stars

 

"Round up the usual suspects!"

 

Mit integrierter Berufsberatung: "So kommen Sie zum Film!".

Die Website hat Pro7 eigentlich ganz gut hinbekommen. :)

Der Vater des (erzkommerziell erscheinenden) Projekts, Gandert, ist aber auch Derjenige, der länger als irgendjemand sonst die Exilantenforschung vorantrieb. Sonst fällt mir nur noch Günter-Peter Straschek ein (in 35mm im Okt. 2010 auf der Viennale wiederaufgeführt), der zur Zeit der APO aufgrund seines radikalen Engagements vom späteren Kinematheks-Direktor Rathsack aus der dffb "religiert" wurde. Ob Gandert und Straschek sich verstanden haben?

Gandert ist Mitgründer des doch weltberühmtem 'arsenal'-Kinos in Berlin. Da ich mich über diesen Boulevard beschwerte, bot er einem gestern noch galant ein Rederecht für Gehässigkeiten an. Hinterher tat mir das dann leid.

Denn es hilft ja auch nicht, auf die Pro7-Fassade des Boulevards Farbbeutel zu werfen, wenn die Erinnerung an die Exilanten tatsächlich - so Ganderts Befürchtung - in Vergessenheit zu geraten droht. Er scheint auch an jeder Gedenktafel wie an eigenen Angehörigen zu hängen - die ihn über Jahrzehnte der Forschung "begleiteten". Daher hat ihn das mitgenommen, dass die Plaketten durch das Granulat immer mehr verkratzen (Fertigungsfehler).

Dieser Boulevard ist trotz multimedialen Schnickschnacks auch nicht gut besucht, und man kommt nicht umhin, sofern man dieses Modell der Aufarbeitung nicht mitvollziehen kann, selber die Exilanten-Gedenken voranzutreiben. Da bin ich ja der Meinung, es gibt nichts Besseres, als deren Filme zu zeigen. Und der Etat für den Boulevard hätte vielleicht 1000 neue 35mm-Kopien Realität werden lassen können. Aber dem widerspricht natürlich das Interesse der Stadtplanung an attraktiven Orten, die geschichtlich als Mahnmal oder Monument fungieren: und somit Werbemittel im Tourismus hergeben (denn mit einer Filmkopie lassen sich keine Berlin-Kataloge füllen).

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Lutz Scherer konnte auch seine "Oberen" in L.A. davon überzeugen den Film "Die 10 Gebote" n i c h t an´s TV zu verkaufen. Er meinte, daß mit diesem Film im Kino noch einmal ein großes Geschäft zu machen sei. Widerwillig wurde ihm von Hollywood gestattet eine WA in Deutschland zu organisieren.

Und diese WA war dann ein solch großes Geschäft, daß sogar Lutz Scherer nur staunen konnte. Ob des großen Erfolges wegen den Hollywood Indianern die Augen aus den Köpfen gefallen sind, darüber hat man nie etwas vernehmen können...

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Nachdem David Lean in Berlin mit LoA gerade auf großer Leinwand zu sehen war, kommt jetzt zufällig eine seiner frühen Komödien ins Kino: HERR IM HAUS BIN ICH (mit Charles Laughton in der Hauptrolle) läuft am kommenden Sonnabend (4. Dezember) um 15:30 Uhr im 'filmkunst 66' in der englischen Originalfassung. Gewann auf der Berlinale 1954 den Goldenen Bären (und ein Jahr später die Auszeichnung als bester britischer Film). Seinerzeitige tagline: A Masterpiece of Lusty, Gusty, Rowdy Entertainment. (Die Adjektive in etwa mit der Bedeutung: urwüchsig, stürmisch, rauflustig ...)

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Was heisst "digital" im Zusammenhang mit dem filmkunst 66? DVD? E-Cinema? DCI?

 

Apropos 35mm-Klassiker:

Diesen Sa. und So. jeweils 15.00 Uhr im Moviemento Berlin-Kreuzberg die Curt Linda-Version von "Konferenz der Tiere" (1969) in "authentischer" Erstaufführungskopie (1,66 / Mono / Klebestellen ...).

Traurig, was MFA immer wieder unter "Wiederaufführung" versteht. Irgendeine Kopie, die rein vom Ansehen her zumindest nicht sofort in sich zusammenfällt aus dem Lager kramen und "WA" draufschreiben... :-( Dennoch ein sehenswerter Kinderfilm für die kleinen und etwas größeren... ;-)

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