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Schauburg erwirbt Nachlass von Peter W. Jansen
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Nostalgie
Noch gestern war in diesem Thread ein weiterer Post eingetragen (der des Forumskollegen @heutekino). Hat er ihn zurückgezogen oder wurde er gelöscht? Ich bedanke mich für eine freundliche Information über eventuelle Gründe. -
Kann ich Dir nachempfinden. Aber Ähnliches empfanden auch kritische Zeitgeister auch 1977/78 und zurecht. Als Zeitzeuge der ersten S.W.-Premiere erinnere ich mich noch ganz gut: damit begann eines (so seit "Goldfinger" nicht mehr oder noch nie dagewesene) Merchandising-Flut. Es war furchtbar! (Und wir als Schüler gingen ernsthaft und zur geistigen "Erholung" in deutsche Autorenfilme, die damals durchaus noch eine existentialistische Grundierung aufwiesen). Auch auf dem Super-8-Markt gab es frühe Home Cinema-Verwertungen von S.W.. Remakes müssen demnach nicht untergehen, wenn sie in 1 Woche bereits die Produktionskosten einspielten ("Vorteil" des Overscreenings oder der "digitalen Streuung" auf mehreren Plattformen). Das Drehbuch 1977 (obwohl der Verfasser jahrelang dran arbeitete, bis allen Mythen zusammenpassten) wurde beim Kinostart belächelt. Die Sensation, die auch hartnäckige Gegner ins Kino trieb, waren die mit Motion Controll gefilmten postmodernen Raumgleiter-Modelle und Matte Paintings, die neoromantische Symphonik des Filmkomponisten, massiver Einsatz von Laserduellen, Reminiszenzen an die Riefenstahl-Ästhetik, imperiale Kriegsmythologie mit Mehrkanal-SoundöMix aus allen möglichen Foleys - und natürlich der Einsatz auf damals noch existenten Roadshow-Kinos mit extrem hohen und breiten Bildwänden. In den kinotechnisch müden 1970er Jahren, ohnehin arm am Breitwand-Blockbustern und gefüllten Roadshowkinos, resultierte daraus ein Massen-Event. 2009 wiederholte sich dies mit dem "Avatar"-Movie mit vergleichbaren Angriffen auf Drehbuchschwächen. Ich vermeute, dass die Lucas-Serials aber eine langjänhrigere Fangemeinde ausbildeten als die Cameron-Events. Man schreibte es dem "naiven Charme" zu, der Cameron gänzlich abgeht, der zudem auch bei Wahl der Filmkomponisten und Kameraleute m.E. ein weniger glückiches Händchen unter Beweis stellte. Disney hat doch FORBIDDEN PLANET, TRON, BLACK HOLE und TRON LEGACY produziert. Man wird entsprechende Fachkräfte einspannen, die in kalkulierter Synthetik eine Anpassung der Genrebedürfnisse an die Moderne realisieren, ohne in Kitsch und Lächerlichkeit ("Madagascar"-Syndrom) unterzugehen.
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Erschreckend, wie die Gegebenheiten einfach umgedreht werden. Wir bewegen uns in eine fatale Richtung mit Langzeitfolgen für Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Aus: http://www.dvdbeaver.com/film4/blu-ray_reviews57/lawrence_of_arabia_blu-ray_/large/large_lawrence_of_arabia_blu-ray_x01.jpg Diese Szene sieht meines Erachtens nicht schlecht aus. Bis auf die Darstellung von (allgemein bekannten) Auflösungsverlusten der Texturen der Blu ray Disc trifft kein einziger der Szenenvergleiche seitens @preston sturges die Tatsachen.
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Ironie ist fehl am Platz, vor allem, wenn Sie nur Ausdruck des Gefühls ist, einen fachlich begr´ündbaren Dialog nicht mehr aufrechterhalten zu können. Es kam von @mibere bisher kein einziges Szenenbeispiel, leider kein einziger Hinweis auf Eigenheiten von Filmmaterialien oder deren Bearbeitung. Das ist kennzeichnet aus meiner Sicht eine Verbissenheit in geheiligte Standards und Meßkurven, ohne das filmische Endprodukt einmal auf den Prüfstand zu stellen. Kein Einzelfall, denn der Streit herrschte bereits zu Analogzeiten. In meinen Augen ist es eine nicht durchzuhaltende Argumentation, wie hier von einem Kinomann weiter oben auf Biegen und Brechen irreführende Angaben gemacht werden, die unter durchaus korrekter Zitation von Blu ray Standards leider falsche Bildbeschreibungen abliefern. Weder die orangfarbenen Hauttöne, das Nichterkennen von Filmkorn noch die Zeichnungsverluste von Grünabstufungen in der Wiese oder angebliche Zeichnungsverluste in den Grauabstufungen der Anzüge entsprechen den Tatsachen der Blu Ray Edition. Weder handele ich mit Superbit-DVDs noch habe ich ein Interesse an der Propagierung oder Abwertung von Blu ray oder DCI im Zusammenhang mit LAWRENCE OF ARABIA. Das zu behaupten ist nicht sehr witzig, sondern zeigt, dass jemandem die Argumente ausgehen. Die zumindest aus meiner Sicht im Connex mit der Neuerscheinung von LAWRENCE OF ARABIA aufgezählten Fehler haben ursächlich nichts mit diesen Medien zu tun. Es sind Restaurierungsfehler, keine Wiedergabefehler! [diesen Abschnitt bitte ich fett und kursiv zu lesen] @mibere: entweder gehst Du darauf ein, und zwar szenenweise, oder wir verfallen in eine Serie bösartiger Ironie-Anfälle.
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Diese Darstellung diskutierte ich mit unabhängigen Personen der Branche, und sie löste massives Erstaunen und Unverständnis aus. Es kam auch zu mentalen Angriffen auf die Person des Urhebers dieser Zeilen, dem sogar eigennützige Motive in der Bewertung von Versuchsanordnungen unterstellt wurden. Als ursächlich für jene Beobachtungen in der obigen Analyse wird eine fehlerhaft kalibrierte Anlage des Verfassers respektive der Einsatz eines falsch eingestellten Blu ray Players (oder eines anderen BD-abspielfähigen Geräts hier nicht genannter Type) vermutet. Über die Eigenheiten des Media-Blocks des Verfassers möchte ich kein Ratespiel beginnen, aber die Ursachen für die starken Abweichungen im Bildeindruck DCP versus Blu ray Disc liegen definitiv nicht in den Spezifikationen des Blu ray Disc-Standards. Geraten/ vermutet wird eine falsch eingestellte Gradation - wie bereits von einem unserer Mitdiskutanten in diesem Thread in Erwägung gezogen wurde. Folgenden Passagen wurden entschieden widersprochen: - Farben: Das grün der englischen Landschaft zu Beginn des Filmes unterscheidet sich zwischen BR und DCP. In der BR ist es einfach nur sehr sehr grün, während es im DCP ein nicht so stark saturiertes grün ist. Es ist viel feiner gezeichnet mit unterschiedlichen Grünabstufungen und nicht nur einfach ein grüner Wiesenfarbklecks am Rande der Strasse wie in der BR. - Nächste Szene: Auf den Treppen nach der Trauerfeier. Sehr interessant zu beobachten ist das unterschiedliche Schwarz der Anzüge der Trauergäste. Während das 4K DCP die Schattierungen und Abstufungen des "schwarz" und der unterschiedlichen Stoffe in Krawatte, Anzügen, Mäntel und Revers deutlich erkennen läßt, ist es in der BR fast nur schwarz mit kaum erkennbaren Unterschieden. {...]. - Uns fällt auf, dass die Gesichter auf der BR mal mehr mal weniger deutlich zu einen Orangestich neigen. - Das erklärt nun auch die deutlich feineren Farbabstufungen der "Grünen Wiese" sowie die deutlich bessere Detaildarstellung in dunklen Bildinhalten des 4K DCPs. Das "Orange" Rot, das sich vor allem in den Gesichtsfarben der Blu-ray aufzeigt, hat seine Ursache zudem im relativ kleinen Farbraum BT.709. - Genau aus diesen Gründen taugt eine Blu-ray nicht zur Farbabmusterung, um die Qualität eines nativen 4K DCPs zu "bewerten" - und somit ist auch der Vergleich mit dem 70mm Filmband diesbezüglich untauglich. Die kritisierten Restaurierungsfehler/Materialmängel würden m.E. in allen Medien (sogar auf dem iPhone oder einer VHS-Kassette) erkennbar sein. Um diesen handwerklichen oder materialbehafteten Defizite/Fehler ging es mir. Die Differenzierung zwischen Blu ray Disc und DCI-Modellen ändert leider nichts an den erkennbaren Defiziten/Verschiebungen. Zu einem weiteren Zitat: - Das 4K DCI-DCP hat eine Farbtiefe von 12 bit pro Farbkanal bei 4096 Kontrastabstufungen (JPEG 2000) Es wird immer subtile und subtilere Abstufungen in der Medientechnik geben, die man bewundern darf oder gelassener hinnimmt. Falls analoge filmtechnische Hintergründe zu erwähnen heute noch akzeptiert werden: beim Negativ-Analizer der subtraktiven Farb- und Lichtbestimmung waren maximal 47 Abstufungen (Punkte) möglich, von denen die Hälfte allenfalls zur Anwendung kommen/kamen. Bell & Howell bot zeitweise Halbwerte an, sofern jemand solche Abstufungen überhaupt noch wahrnahm. Wir wissen, dass in der voll-analogen Zeit perfekte Filmkopien weitgehend ohne Verluste und analog zum analogen Negativ-Original möglich waren und zu meisterlichen Ergebnissen führten. Da die restaurierte Version von LoA (egal ober auf Blu ray Disc oder auf dem entsprechenden DCP) alles andere als meisterlich gelungen ist, und da zusätzlich zu den anzunehmenden Material-Alterungen im Negativ auch noch ein fehlerhafter Farb- und Lichtausgleich durch den Coloristen in 2012 hinzutrat, darf die Frage nach einer Wiederholung und Korrektur der neuen Version erlaubt sein. Diverse Fehlschaltungen und Defizite in der Farbsättigung konnte ich in meiner 70mm-Kopie nicht ausmachen, die jedoch einer anderen Farb- und Lichtbestimmung unterlag und zu einer Zeit gefertigt wurde, als das Negativ noch 24 Jahre jünger war.
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Grundsätzlich taugt jedes noch so veraltete und rückständige Medium zum Vergleich. Ziemlich eindeutig beeindruckte die farblich starke Nähe der DVD CLEOPATRA zum Premieren-Original von 1963 versus der deutlichen Verlust auf BluRay Disc von 2012, eben so bei BEN-HUR. Wir hatte dies in mehreren Beispielen im Forum gegenübergestellt: in diesen und anderen Fällen zu ungunsten der in Kompression und Farbauflösung höher stehenden BluRay Disc. Feinere Durchzeichnungen in einem 4k DCP (vs. BluRay Disc mit niedrigerer Auflösung und höherer Kompression) - weiter obenstehend anhand von Ausschnittsvergrösserungen in den Fokus gerückt - beziehen sich auf Normen elektronischer Medien, nicht konkret aber auf zu diskutierende Fehler oder Unmöglichkeiten im Restaurierungsprozess und im Workflow. Dabei ist recht unabweisbar der Erhaltungszustand des Materials und/oder der Umgang damit entscheiden, die zu den Schwankungen im Ausgleich und in der Abstimmung führten, insbesondere bei CLEOPATRA und BEN-HUR. Da BluRay Discs von ICESTATION ZEBRA von 2012, fabrlich auch MUTINY ON THE BOUNTY und viele Titel der Vorjahre zeigen aber weder aus analog-puristischer Sicht (klassischer Lichtbestimmer der analogen Ära) noch aus digital-konditionierter Sicht (Beamer-Techniker und Installateure) sichtbare Mängel oder Verluste. Somit liegen bei CLEOPATRA/BEN-HUR/LoA eben Bearbeitungsfehler und/oder Materialfehler vor. Die vom obigen DCP-Spieler genannten Szenen sind allesamt satt belichtet und womöglich fern von einem Dichteverlust. Sie sollten sogar verglichen mit einem 8 Jahre alten Transfer für die Superbit-DVD Vorteile aufzeigen. Bei vielen Innenaufnahmen von BEN HUR hat die DVD von 1999 jedoch mehr Zeichnungen und Farbdichten zu bieten als die BluRay Disc. Bei einigen Einstellungen in LoA fallen müde, entsättigte Hauttöne eben so auf wie Verluste im Grün, wo man vermutlich vergass, ein Enhancement einzusetzen. Der Parallelvergleich mit einer 35mm-Technciolor-Kopie oder eine Restaurierungsfassung auf 70mm in der Kopierung von 1988 unterstreicht diese Beobachtung. Teils könnte sie auch im Vergleich zur Superbit DVD ablesbar sein, in der die Grüntöne intensiver und farbgetreuer zu einem Eastman Color-Material liegen. Erschreckend, wenn obenstehend nun berichtet wird, das DCP weise (von feineren Durchzeichnungen abgesehen) eine noch niedrigere Grunddichte um Grün-Bereich auf. Egal was man nimmt: diverse Szenen in LoA sind exzellent abgestimmt, andere jedoch sahen so niemals aus und widersprechen dem Grundcharakter von Eastman Color dieser Zeit (dies erkennt eigentlich jeder Kameramann/-frau oder Kopierwerksfacharbeiter, der originale Filmmaterialien in der Hand weiss und deren Bearbeitungsschritte mitvollzogen haht, sofort). Die im Farbeindruck hin- und herspringenden Farbeindrücke beim Parallspiel von BluRay Disc und DCP in den obigen Vergleichen würde ich wie @Shomansship der evtl. korrigierenswerten Gamma-Einstellung an besagtem Versuchsprojektor zuschrieben - nicht dem Medium BluRay Disc. @miha hatte seinerseits auf einen prinzipiell sehr ähnlichen Charakter der Farbwiedergaben beider Medien hingeweisen - und SONY verweist auf die zeitgleiche Herstellung von BluRay Discs und DVD vom selben Restaurationsmaster von 2012 (anders bei VERTIGO 2012). Noch einmal die Superbit-DVD mit ebenfalls schwacher Grünsättigung (und noch ohne Einsatz der selektiven Farbkorrektur) und zum Vergleich die BluRay Disc von 2012, in der die Palmenblätter leicht ausgeblichen sind, eben so das Himmelsblau. Auch auf die Gewänder der aussenstehenden wäre zu achten: Aus: http://www.dvdbeaver.com/film/DVDCompare2/lawrenceofarabia2.htm Theoretisch könnte das 4k DCP eine bessere Durchzeichnung und auch Sättigung aufnehmen, aber man vernahm obenstehend, die Grundsättigung im Grünspektrum sei dort geringer als in der BluRay Disc.
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In Ausnahmefällen sind ungesicherte VHS-Kassetten oder Laserdisks im Umlauf, die bei einigen Filmen authentische Informationen enthalten, die bei neueren Transfers oder Editionen unterschlagen werden. Prinzipiell steht jeder einmal vor der Sitiation Equipment zu benötigen, von dem man sich bereits glücklich getrennt zu haben glaubte. ;-) Für kommunale Kinos, Museen, Institute und Universitäten z.B. käme dies in Betracht.
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Die Fortsetzungen werden funktionieren, weil es eine Fangemeinde gibt und auch neue Konsumenten hinzukommen, die zu den vergangenen Folgen keine geheiligte Beziehung haben und somit "neue" Filme erleben. Das ist im Business eine ewige Häutung und zuletzt anhand der BAT MAN-Adaption oder der modernisierten 007-Figur belegbar. Keine revolutionär neue Idee, aber es gehen damit einher neue Formen und Varianten mit alten Mythen und eine endlose Plünderungs- und Zitatmaschinerie. Nichts anderes machte Onkel Schorsch 1975-77 in der Zeit seiner Schaffenshöhe und hatte heftige Gegner und Kritiker weltweit (deren Ansätze aufgrund der schon damaligen Oberflächlichkeit der Filme auch nachvollziehbar sind, wenn man mit zeitgenössischen anderen US-Produktionen vergleicht: Cassavetes, Pollack, Coppola, Beatty, Lee Breuer gingen zunächst Wege des politischen Realismus, der alsbald nach JAWS und STAR WARS verdrängt wurde). Sieht man das Ganze ausnahmsweise emotionslos und aus einer "Distanzierheit", kann man erkennen, welche Motive und Zwänge wirklich hinter Mainstream-Produktionen stecken. Unter anderem, alte Drehbuchrechte im Besitz von Studios neu zu verwerten, was kein neuzeitlicher Vorgang ist. Die Fortsetzungen werden kommen so wie das Amen in der Kirche!
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DFM Frankfurt u.a. KoKis spielten ihn auf 35mm, in Berlin liegen zudem 35mm- und 70mm-Kopien. Die von Universal als Kino-DCP verliehene Version weicht stark davon ab.
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Seid nett zum 70mm-Film! (er wird Dispositionspolitiken à la "Verschiebebahnhof" nur schwer überleben - und was soll an einem DCP besonders "Ausstellungsträchtiges" greifbar sein? Online 2k ist dann aber noch einfacher und bequemer.). ;-)
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In der oben aufgestellten Komparation hat Mr. sturges schon richtig verstanden. Die Superbit liegt in der besagten Pool-Szene in der Wasserfarbe und auch im Schwarz des Abgangs von Omar Sharif unendlich näher an allen Filmabandoriginalen des L.o.A. als die Blu ray Disc an besagter Stelle. Ausserdem trefen Transfer- und Restaurierungs-Mängel auf Medien mit noch höherer Datenrate, mit noch geringerer Kompression, mit optimierten Chrominanz- und Luminanzgraphen noch deutlicher hervor. Das 4k DCP soll nach SONY zwar der Blu ray Disc entsprechen, dürfte aber die Abweichungen noch ein wenig deutlicher hervortreten lassen. Dass aber rückständige Medien wie eine VHS-Kassette oder eine Superbit-DVD in einigen Teilen des Films einem brandeneuen Transfer überlegen bzw. film-affiner sein können, wirft berechtigte Fragen zur individuell durchgeführten Postproduktion des diskutierten Filmtitels auf. Nichts anders führe ich seit Jahren an (auch schon zu verunglückten 70mm-Neukopierungen), und das ständige Abstreiten und Karikieren jener Aussage lässt das Gesehene nicht ungeschehen sein. Natürlich. Vielleicht sollte sich die fachliche Kritik an der Substandardisierung von Eastman Color-Farben über den erwähnten Workflow und ein fehlerhaftes Grading entzünden? Erst dann hat man m.E.den Look des 1962-63 gedrehten Films erforscht. Etwa dann das tlws. gefadete oder womöglich 1962 nicht überall standardgemäß fixierte Kamera-Original (Kritik an Technicolor)? Wenn auch dort die Referenzen nicht immer überzeugend ausgelesen wurden, so beginnt ab diesem Punkt die seriöse Forschung, wie ich hoffe. Das wäre die Rettung der immer wieder ins Persönliche verrutschenden Debatte. Danke für diese Mühe (denn ich komme an beide Scheiben nicht mehr heran...)!
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Mit Einführung und Bevorzugung des Digisats sehe ich keine Begünstigung oder Renaissance des Filmbandformats mehr. Es sei denn, es würde durchgängig analog und authentisch reproduziert werden: in Bild und Ton: 70mm plus Magnetton. Das macht Sinn auf Grundlage intakter Negative und Sound-Master; Diskussionen um Migration von Farbräumen oder Datenkompression und Rasterungen (was mich so wie so nicht so stark interessiert) würden damit weitgehend obsolet werden, da die analogen Materialien sich traditionell ergänzen und einander entsprechen. Kostenaufwendig wird eine analoge Kopierung natürlich durch 3 oder mehr Korrekturkopien: gerade in anbetracht fehlender oder pensionierter Fachkräfte. Es ist aber eine Frage des Know-hows und der Organisation, die hierfür richtigen Personen zusammenzuführen. In USA ist das auf diesem traditionellen Film-Sektor kaum mehr gelungen - dafür bisweilen in der digitalen Postproduktion, die einen Profitsektor darstellt. Dennoch hatten SONY und FOX seit 2000 bis etwa 2009 einige 65-mn-Produktionen noch einmal auf 70mm kopieren lassen: verwunderlich, aber sicher mit dem Mastering für DD-Editionen zusammenhängend. Man hätte in der Art weiterverfahren sollen und aus anfänglichen Fehlern auch lernen können (oftmals gelbstichige Kopierungen durch Nichtbeachtung der Rot- oder Orangemaskierung in Negativen oder andererseits ein totaler Blaustich). Ich fürchte, es wird kaum noch etwas nachkommen. THE MASTER hätte ich nicht für möglich gehalten, weil ich den 65mm/70mm-Duprozess für kaum mehr kontrollierbar halte - aber dieser Film wurde dann von 65mm-Original-Negativrollen direkt kopiert. Was ein Desaster wie bei FAR AND AWAY (und offenbar auch HAMLET dem Vernehmen nach) vermutlich umschiffen konnte. Meßtechnisch und bei subtilem A/B-Vergleich unbestritten. Aber geradezu vernachlässigbar, gemessen an den wirklich groben Schnitzern bei der heutigen Bildaufnahme oder auch einer schlechten Lichtbestimmung/Grading durch menschliche Fehlbarkeit. Beispiele: BEN HUR, CLEOPATRA, NORTH BY NORTHWEST und ansatzweise LAWRENCE OF ARBIA zeigen nicht deswegen Mängel, weil der Farbraum der Blu Ray Disc nichts Besseres zulässt, sondern weil das Grading fehlerhaft war, evtl. Negativalterung eine Rolle spielt oder kommerzieller Druck zu einem Abweichen von einem authentischeren Look führte. Der Direktvergleich mit den Edition GRAND PRIX, MUTINY ON THE BOUNTY, 2001, WEST SIDE STORY, DOCTOR ZHIVAGO, THE TEN COMMANDMENTS und jüngst ICE STATION ZEBRA zeigt derartige Mängel nicht. Einige dieser Editionen liegen im Farbcharakter und im Gamma täuschend nahe an 70mm-Premierenkopien, einige Szenen in DOCTOR ZHIVAGO leuchten schöner denn je: keine Spur von Flachheit, farblich Stumpfheit, absaufenden Schatten, fehlendem Grün oder aschfahlen Hauttönen. Das könnte ein Grund sein, allerdings habe ich die Bitraten nicht abgerufen oder die Kompression bewertet. Halten wir dies einmal offen: denn eigentlich war diese Superbit-Version des LAWRENCE ein Flaggschiff aus dem Hause SONY mit "Referenzcharakter". Und insgesamt stimmiger und homogener als die Blu ray Disc. Direktausbelichtungen auf Printmaterial dürften die Kopienkosten um ein Mehrfaches in die Höhe treiben. Eher würde der Restaurateur/Filmverleiher, falls dies erstmalig (?) komplett von A bis Z von einem auf 65mm gedrehten Film erwogen werden würde, auf die Ausbelichtung auf Duplikatnegativ hinzielen. Davon dann eine 70mm-Kopie. Allerdings wären das Ausnahmen oder Sonderfälle - und noch ist ja die neue SONY-70mm-Kopie nicht erschienen. Sie würde zwar vom 8k-Scan deutlich in der Schärfe profitieren gegenüber der DCI-4k-Wiedergabe. Aber einmal konsequent in der digitalen Welt sich aufhaltend, sind eher Optionen wie das Stakken von vier 4k-Beamern warscheinlich. Und auch dies nur für riesige Bildwände. An eine Verheiratung von D.I.-Prozess und 70-mm-Kopie glaube ich nicht mehr. Im 35-mm-Bereich hat dieser Prozess bereits viel Schaden angerichtet. Alte, aber intakte Negative sollten authentisch auf Film eine adäquate Positivkopie finden. Mängel der Produktionszeit (Schlieren, Druckbelichtungen, Kamera-Bildstandswacken oder das Wackeln der HiCo-Masken bei den Flanken der steinernen Tribüne des Kaisers Augustus in Rom in BEN-HUR würde ich so belassen. Später, etwa durch die Kopierung hinzugetretene Schäden (die nicht in der Premierenkopie enthalten waren) aber zu eliminieren versuchen: Beispielsweise durch einen Schmitzer-Naßkopf am Bell&Howell-Durchlaufprinter Model C für 65/70mm-Filme (in der Art verfuhr Harris 1988 bei der Umkopierung vom Originalnegativ auf 65mm-Interpositiv in LOA), oder bei nicht durch die Naßkopierung behebaren Schäden durch Scannen, Retuschierung und Rückbelichtung auf 65-mm-Film. Darum würde ich dringend bitten. Die Quinn-Szene mit der "Kunstnase" ist ganz am Ende des Films. Auch spechen Quinn und Sharif miteinander vor einem Schwimmbecken in einer Indoor-Szene, und Sharif verschwindet im richtigen Schwung in einem schwarzen Schatten, womit der die politische Bühne verlässt. In der Superbit-DVD noch nachvollziehbar, in der Blu ray stimmt etwas mit dem Schwarz nicht und der schwungvolle Angang verfälscht sich. Ausserdem ist dort das Wasser im Schwimmbecken eher blau-hell, im Original jedoch und später auch auf der Superbit-DVD hat das Wasser einen dunkleren und kaltblauen Charakter.
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Derzeit kann ich nicht alle erwünschten Angaben machen oder vernünftige Screen-Shot liefern: die Blu ray habe ich wieder zurückgereicht und kann auch nicht stundenlang ein Studio mit auftragsfremden Belangen okkupieren. In der Auslegung des Workflows von SONY bin ich nicht sattelfest: mehr Fragen als Antworten. Momentan daher nur singuläre Aspekte beleuchtbar: Dabei berief ich mich lediglich auf die SONY-Deklaration, daß DCP und Blu ray Disc vom selben Master stammten. Mdl. Schilderungen über das DCP folgend, waren die Beobachtungen jedoch gänzlich andere als meine zur Blu ray Disc: insgesamt sehr kritisch zum DCP, wogegen ich die geäusserte Kritik anhand der Blu ray Disc nicht bestätigen könnte, die die groben Fehler und Schäden hervorragend beseitigte. Ein fraglos veralteter HD-Transfer noch aus Vor-DCI-Zeiten. Auf diesem Level läßt sich nun aber ein sehr sorgfältiger Farb- und Lichtsausgleich konstatieren. Die Farbsättigung liegt jedoch unter der der zeitgenössischen Eastman Color-Kopien. Die Blu-ray-Disc ist nicht generell farbentsättigter: einzelne Szenen weisen sogar stärkere Sättigungen auf (Sektion Wüste und Himmel selektiv korrigiert, eine Szene in den Grünbereich verschoben, wodurch Weintrauben so grün aussehen wir nie zuvor). In anderen Abschnitten erkenne ich das von SONY eingeräumte Negativ-Fading. Dennoch: unbahängig vom Fading ist die Gradation der neuen Fassung wesentlich flacher als in zeitgenössischen Kopien. Auch die nicht sehr stark gesättigten Farben auf der Superbit-DVD scheinen mir mehr im Farbgleichgewicht zu stehen. Schwankend (und nicht auf Materialwechsel zurückzuführen) sind aber die tlws. unausgeglichenen Abschnitte, wo dem Coloristen vielleicht die Zeit fehlte. Ziemlich esoterisch (und garantiert eine Steilvorlage für die kommenden Hohn- und Ironie-Tiraden hier im Forum!!!), aber ein Indiz darauf, wie kompliziert die Verfahrensweisen sind - zumal ich mich frage, ob der Scanner über eine passende Material-Matrix für die OCN- und die IP-Anteile verfügte -: beschauen wir mal die "Kunstnase" des Antony Quinn, so ist sie im Negativ erkennbar, wurde aber von der Schminke seinerzeit so gefärbt, dass eine Kompatibiltät mit den Printmaterialien von Eastman Color und Technicolor ermöglicht wurde. Als "Kunstnase" war sie somit in den zeitgenössischen Theaterkopien nicht erkennbar, sehr wohl aber nach dem heutigen Scan vom OCN. Könnten wir aber, wenn guter Wille nach einer Szenenanalyse vorhanden ist, uns ein wenig von den Säulenheiligen (im AVS-Forum regulär angebetet) lösen? Aus meiner Sicht ist jenes Geschäft nicht besser (oder schlechter) als die Politik: sodass Kritik an der Tagesordnung ist. Lean gefiel die 1988 von Harris restaurierte Version augezeichnet. Er und Co-Finanzier Spielberg äusserten, dass im Grund alles besser sei als je zuvor. Das war für Menschen, die die früheren Aufführungen gut kennen, nicht unbedingt nachvollziehbar. Objektivierte Kriterien wurden zu keiner Zeit von Seiten anderer Filmtechniker angestrengt: weltweit nicht. Allenfalls wenige verzweifelte Objektivierungsversuche auf Journalistenseite, die sich über die Sound-Mischungen bei LAWRENCE und VERTIGO wunderten. Vermasselt ist die neue Restaurierung sicher nicht. Aber Folgendes könnte diskutiert werden: aus meiner Sicht neigt der heutige Colorist (oder weit eher noch der Filmemacher) zur Vermeidung stark gesättigter Farben. Auch der Remix der Harris- oder Fox-70mm-Restaurierungen auf jüngere Tonformate wie Dolby-A oder DTS brachte Verluste oder Änderungen mit sich und untermauerte kommerzielle Zwänge. Da würde ich den Rückgriff auf zeitgenössische Interpositive gerne stark machen. Entweder sind sie mechanisch in besserem Zustand als die Orignalnegativ, fast immer aber enthalten sie die Farb- und Lichtbestimmung der Premierenzeit. Dank dieser zeitgenössischen Sicherungsmaßnahme konnten seit den 1990er Jahre zahlreiche DVDs oder Blu ray Discs in farblich beachtlichen Versionen erscheinen. Hätte Robert H. also nicht Ausleuchtungsfehler in des 65mm-IP des LAWRENCE O.A. von 1988 induziert, wäre dieser Version farblich ein besserer Garant als das Orginalnegativ. Das ist zum grossen Teil zu bejahen. Aber ohne Kenntnisse des Originallooks (oder einen Zugriff auf intakte Archivfassungen) wird das Grading eines alten Negativs zum Experiment. Fehlgeschlagen sichtlich in DER SCHWARZE FALKE. Das Folgebild habe ich mangels Capture-Möglichkeit von der Bildwand abgeknipst: natürlich keine Referenz! Also bitte auf kalibrierten Anlage DCP oder Blu ray Disc bewerten. Danke für das Verständnis...
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Genau diese Szene (Landung in Raumstation 5 so wie Dom-Metapher mit Raumschiff Aries) betrachtete ich heute mittag mit einem Bekannten: und auffallend waren darin außerdem Disproportion der Composits mit Darstellungen der Controll- und Mannschaftsräume am unteren Bildrand zur Mitte so wie links- und rechtsseitig. Wer fleissig sucht, findet immer Fehler. Allerdings wirken die Modell-Aufnahmen aufgrund grosszügigerer Proportionen, anderer Einstellungsgrössen und Brennweiten gegenüber vergleichbaren in ICE STATION ZEBRA herausragend und zeitlos überzeugend. Ein anderer, älterer Filmfachmann jedoch zu mir (nicht meine Meinung): "technisch veraltet und inhaltlich eine falsche Vorspiegelung nicht durchführbarer Mondbesiedlungen". :grin: Würde diese Vermeidung als Industrie-"Standard" erachten und an alle Formate jener Dekaden knüpfen - keinesfalls nur an VistaVision. VV scheint jedoch geringere Probleme und Brüche beim Wechsel von Einstellungsgrößen und Brennweiten aufzuweisen als Todd-AO-Aufnahmeverfahren. Die Ausleuchtung des Monologes des alten Charlton Heston finde ich überragend. Darüberhinaus das Set "dreidimensional" nicht nur durch Ausleuchtung und Weitwinkel, sondern durch unverzeichnete und bewegte Panoramen sowie durch die Perspektivierung einer Szene aus verschiedenen Blickwinkeln in einer einzigen Kamerafahrt (Erschliessung eines Panoramas durch bewegte Kamera nach André Bazin) einzufangen, finde ich auf 65mm mutig: wurde dem Format doch jahrzehntelang Starrheit vorgeworfen. In den sog. WideScreen-Klassikern der 1960er Jahre finden wir solche Kamerafahren m.W. nicht (ausgenommen in IL GATTOPARDO): traditionell wird immer auf Grossaufnahmen von Gesichtern umgeschnitten, um Perspektivwechsel zu ermöglichen. Aber außer mir gefällt diese HAMLET-Szene kaum jemandem: Bildrechte bei Warner Communications, 2001:
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30.12.12 im ASTOR LOUNGE Berlin um 10.00 Uhr DOKTOR SCHIWAGO (dt. Vintage Print, mechanisch guter Zustand), weiterhin GRAND PRIX (dt. Vintage Print, zusammengesetzt). Die beste 2001: A SPACE ODYSSEY-70mm-Kopie Europas liegt im British Filminstitut: im NFT beglückt gesehen. Die zweitbeste im Norsk Filminstitutt. Die in Farbe und Dichte besterhaltene deutschsprachige Komplett-Kopie in einem Berliner Staats-Archiv (kommt aber erst im Frühjahr zum Einsatz). Im Einzugsbereich von Seattle lief einmal eine vielleicht "weltweit beste" Kopie: Direktkopie aus den 1980er Jahren. Die farblich beste "Kopie" ist m.E. die NTSC-DVD von etwa 1999, gefolgt von der 35mm-Kubrick-Kopie aus den 1990er Jahren. Aufgrund der vielen Travelling-Mattes und Trickkopien fanden aber schon 1967 minimale Beeinträchtigungen der Schärfe statt. LA BIBLIA hatte feinere Texturen und tiefgreifendere Raumeperspektiven zu bieten, die in SPACE ODYSSEY lediglich beim Einsatz der Fairchild-Lens hervortreten. Guter Hinweis auf die Notwendigkeit der Large Formats für Panoramen. Die "wegfliessende" Schärfentiefe bei Nah- und Grossaufnahmen war in FAR AND AWAY bereits konstatierbar. Dagegen nun HAMLET, den ich in einer wirklichen Spitzenkopie (Berlin und Hamburg) erlebt hatte: mit durchaus einigen Panorama-Shots (im Fecht-Saal und auch Open Air) und nur selten verrutschten Schärfenebenen. Schwächen zweifelsfrei (darunter Kamera-Fehler, sichtbar innerhalb der 2. Rolle, so weit die Erinnerung trägt), aber der Kameramann Alex Thomson war nach kritischen Gesprächen zum Look moderner 70mm-Filme der Erwiderung nach ausdrücklich gewillt, "mehr Licht" zu setzten, um Schwächen der flachen Schärfenebene entgegenzuwirken. Es gibt also noch weitere, zu erforschende Ursachen für den Mangel an Plastiuität, Reliefierung und Räumlichkeit in den modernen 65mm-Produktion (zu hinterfragen sind Kameras, Optiken und der moderne Filmstock). Also die tolle HAMLET-Kopie hatte das allerfeinste Korn, dass ich je auf einer Bildwand ausmachen konnte - getoppt vermutlich nur von THE MASTER. Dann wurden bei HAMLET leider aber nicht nur Direktkopien, sondern auch 70mm-Dupkopien gezogen, die zu dem geschilderten hässlichen Eindruck vielleicht teilweise mit beitrugen? Auch FAR AND AWAY sah als Direktkopie deutlich besser aus: das Duplikat war seinerzeit mißglückt (dazu auch Leserbriefe im "American Cinematographer").
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Danke für ausgiebige Infos zu THE MASTER und auch den ODEON-Kinos. MASTER erweckte schon in der Vorschau den Veracht, ein HDTV-geplagter Kameramann habe dieser Verwertungsschiene Tribut gezollt. Nach den heftigen Zurechtweisungen durch einen Forumsteilnehmer, dahinter stecke eine VistaVision-Ästhetik, will ich es nun sehen. VV im klassischen Sinne hätte jedoch vertikale Bildwinkel, die in Innenräumen durch Einbeziehung der Deckenformation sehr "schwere" gravimetrische Achsen ausbilden. Auch davon hinsichtlich THE MASTER nichts gehört. Aber auch eine verflachte Tiefenschärfe, gekoppelt an kornlose Bilder, könnte ihren Reiz haben? Oder das Filmsujet ist so wie es ist, und Large Formats verlangen nach anderen, emrh experimentellen oder monumentalen Tableaus? Nachdem in den Links Cinemeccanica-ähnliche Bildwerfer bei Steilprojektion im ODEON WESTEND erkennbar waren, habe ich erst maln kalte Füsse bekommen. 2005 gefielen mir eigentlich alle Kinos am Leicester Square in ihrer unterschiedlichen Zielsetzung. Das berühmtere ODEON am Platz hinterliess gemischte Gefühle: die Tigerfell-Texturen der Sitzbespannunge: Geschmackssache. Die Bildwand: minimal gekrümmt, bei Scope o.k. und trotz Steilprojektion sehr ansehnlich, aber auch keine echte Roadshow (obwohl hier LOA Premiere feierte, aber auch VV horizontal profjiziert wurde). [in unserer Stadt gefielen mir ZOO PALAST und vor allem ROYAL PALAST um Lichtjahre besser]. ODEON MARBLE ARCH soll noch immer die grösste Bildwand Londons haben - trotz des Austausches des D-150-Rahmens durch David Lean 1988. Zumindest könnte dort die Bildhöhe beibehalten worden sein? THE MASTER hätte in 5-Perf 70mm besser im BFI Imax laufen sollen. Der Regisseur, der sich so sehr um passende Kinos bemüht, wäre dort besser beraten gewesen. An der Spree soll er bald ebenfalls ein Stelldichein geben... Hier das "falsche" ODEON - hier läuft THE MASTER nicht. Aber am selben Platz. Bild: @cinerama, 2005
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Als Kultfilm der jetzigen Generation zw. 20 und 40 sollte er schon eine Rolle im derzeitigen dt. Verleihgeschäft und in der Repertoirebildung spielen, hoffe ich. Die Zahlungen über den Zwischenhändler jenseits des Teichs ärgern immens, wenn Filme früher einfacher und günstiger zu bestellen waren. Und wenn man die favorisierte Kopie noch selber auftreiben muss, gibt es nicht einmal einen Rabatt bei den Zwischenhändlern. MG + Prozente vom KN. Lizenz bleibt jenseits des Teichs.
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Wirklich "händisches Vorführen" im besten Sinne des Wortes. "Operator" ist das richtige Wort für einen Beruf, der Ehre macht. Würde das Band in einen Samtsack laufen (und mit Handschuhen gearbeitet werden), muss der Filmverschleiss und die Schrammenbildung gar nicht mal schlimm sein. Klebt er mit Klebelade oder Zwirnsfaden? Und ist das ein FP3-ähnlicher Projektor? (Auf meinem Mini-Schirm leider nicht erkannt)
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Dramaturgisch sehr komplex und ambivalent - vergleichbar mit Nolans düsteren Reflexionen. Die derzeit auch besten Bösewichter im heutigen Filmbusiness arrangiert Bildtechnisches ist eine andere Angelegenheit: Film-Look leider durchmischt, trotz grandioser Schauplätze wie Istanbul.
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Vor der Einstellung einiger Screen-Shots, die mir evtl. interessant erscheinen für die hiesige Debatte, anbei ein Link zu einer Geschichtssendung im Connex mit Lawrence & Co: http://phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/238311 http://www.phoenix.de/238333.htm Zur Bewertung von Fakt und Legende echt spannend, gerade die erste Folge gesehen. Dergleichen - anstatt der Legendenbidungen oder Firmen-PR - könnte auch zur Filmentstehung, Rezeption, Postproduktion und Restaurierung gemacht werden.
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DIe Kosten sind mir als Kopierwerksmensch von Fall zu Fall bekannt, Kinos gibt es aberhunderte in der Welt, die SAMSARA in 70mm zeigen können, eben so LAWRENCE OF ARABIA. Bei SAMSARA dürften die Kosten der 70mm-Kopie vergleichsweise sehr gering sein gegenüber einer neuen Kopie und Ausbelichtung von LAWRENCE OF ARABIA. @mibere hat bereits angefangen, eine Systematik für komparatistische Versuche aufzustellen. Darin obsiegt aber der aktuelle Eindruck und auch Anspruch des heutigen Konsumenten auf Parameter der digitalen Welt: Artefaktfreiheit, Auflösung, modern aussehende Farbabstimmung usw. Bildruhe, Artefaktffreiheit und bestmögliche Auflösng finde ich auch gut, aber nicht so gerne auf Kosten des Originallooks (siehe die zweite Edition von GLADIATOR im Home Cinema-Bereich als weiteres kritisches Beispiel, obwohl die 35mm-Erstaufführungskopien dieser Super-35-Produktion sehr schön waren). Es gibt bei der Bestimmung des Looks eines älteren Films diverse Möglichkeiten sich zu nähern - oftmals auch nicht. Es ist schade, dass da meine Hinweise nicht gelesen werden oder nur karikiert werden, zumeist wegen Beleidigtheiten (meine Erklärung: der aktuelle Rezipient, der gerade den restaurierten Film XY gesehen hat und dafür Geld ausgab, der zunächst auch euphorisch auf Verbesserungen reagierte, ist natürlich irritiert oder verärgert, wenn behauptet wird, man habe eine nachbesserungsfähige Ware erworben.) Hinweise auf Abstimmungen geben frühere Interpositive, im weiteren auch Farbauszüge, manchmal auch Erfahrungen geschulter Kameraleute und Lichtbestimmer (handwerklich befähigt, ähnlich den Experten, die Musikinstrumente auswählen und stimmen können) oder sogar ältere Home Cinema-Editionen mit authentischerem Look. Bei LAWRENCE OF ARABIA kann nicht auf "Knopfdruck" das Beispiel einer authentisch aussehenden Szene vorgelegt werden. Aber allein der Vergleich zur Superbit-DVD zeigt und Verluste im neuesten Transfer der SONY-Restaurierung für die erste Welle an DCPs und Blu ray Discs. Sowohl Verluste wie auch mangelnder Szenenausgleich, den man auch ohne Hintergrundwissen, ohne Materialkenntnis recht einfach korrigieren könnte, um zumindest das gewollte "neutrale" Ergebnis konsistent zu halten. Rotstichige Kopien des Titels LOA haben wir noch nie aufgeführt: die Frage richtet sich an eventuell andere Teilnehmer. Dennoch liefern einige Kopien mit Farbverlust relevante Eindrücke der filmischen Textur, der klanglichen Originalmischung und der zeitgenössischen Herstellungsweise eines Roadshowfilms. Da selten alle Ansprüche unter einen Hut zu bringen sind, handelt es sich bei dem Thema der 70mm-Restaurierungen um eines der schwierigsten Annäherungsversuche an ein film- und kinohistorisches Thema überhaupt. Daher bin ich oft entsetzt über die Jubelmeldungen, die man hin und wieder im Zusammenhang mit den Reprisen lesen muss.
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Was war falsch daran - Frage an die beiden oben postenden Karlsruher Veranstalter - eine Liste zu THE MASTER zu versuchen (da es bislang noch keinen Versuch der Komplettierung gab) und zu beginnen, eine Meinung hinzuzufügen und das Odeon Westend zu erwähnen? Neidkomplex auf andere Kinos, die in den Genuss eines Regeleinsatzes kommen?
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THE MASTER ist also ein nahezu kompromissloser Einsatz für das unüberbotene70mm-Format - während SAMSARA-Produzent Magidson unmutig und heuchlerisch in die Knie vor der Allerweltsprojektion "4k" zu sinken scheint. Aber es fehlen für 70mm-Perfektion die wirklich riesigen Bildwände ab 30 Metern, die durch die 1970er-Jahre-Umbrüche in der Filmproduktion, letztlich aber auch durch die Multiplexierung und die Digitalisierung geschleift wurden. Zugunsten der Argumentation für die Aspect Ratio 1.85 : 1 für Todd-AO-Produktionen lässt sich ausser PLAY TIME auch David Leans Wunschprojekt NOSTROMO anführen - vor seinem Tode geplant in 1.85 : 1. Verschiedene Einsätze für THE MASTER: 8/3 - LA - Aero 8/16 - Chicago - Music Box 8/19 - NYC - MOMI 8/21 - SF - Castro 9/1 - Venice, Italy - Sala Grande Theatre, Palabiennale Theatre 9/7-9/16 - Toronto, Canada - TIFF Princess of Wales Theatre, TIFF Bell Lightbox 1 and the following 70mm engagements: 9/14 - NYC - Village East 9/14 - LA - Arclight 9/21 - Austin - Alamo Ritz 9/21 - Boston - Coolidge Corner 9/21 - Seattle - Guild 45th (unconfirmed) 9/21 - Oakland - Grand Lake 9/21 - Silver Spring - AFI Silver Weiterhin: Cinerama, Seattle Arc Light Cinema (Cinerama Dome), Los Angeles Alamo Drafthouse's Ritz in Austin Ziegfeld in New York Village East's big Auditorium Landmark in L.A. New York's Village East and Lincoln Square Varsity in Toronto 70mm Prints not Verified: Iceland 12 October 2012 Greece 1 November 2012 Australia 8 November 2012 Poland 16 November 2012 UK 16 November 2012 Portugal 29 November 2012 Spain 28 December 2012 Denmark 3 January 2013 Belgium 9 January 2013 France 9 January 2013 Italy 10 January 2013 Netherlands 10 January 2013 Norway 11 January 2013 Turkey 1 February 2013 Argentina 7 February 2013 Russia 15 February 2013 Germany 21 February 2013 Angeblich auch im ODEON Westend, London, Anfang November, wo ich wegen der sehr guten und endlich auch unverzerrten Projektion gerne hinfahren würde (wenn jemand mitkommt). *** Evtl. Bilder von "70mm in Paris - im Oktober 2012"
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Wurde nicht behauptet, sondern allgemein die ältere und die beiden neueren Kopien gegenüber gestellt. Daraus hervorgehend, dass kaum beide Fassungen gelaufen sein können, die seit 1992/2009 sehr bekannt sind und mehrmals auch in Berlin liefen (Filmpalast Berlin, CineStar 8 u.a.) Das ältere Negativmaterial (bspw. EXR Color Negative, Typen 5296 und 5248) sowie das Kopiermaterial auch auf EXR 5386 und die Intermediates liessen gegenüber SAMSARA Rückschlüsse auf die Auflösungsrate und den mehrmaligen Scan-Prozess zu. So bleibt sehr erfreulich, dass der Schweizer Filmfreund im AVS-Forum so treffend auf die Notwendigkeit einer 70mm-Kopie für SAMSARA hinwies und auch den derzeitigen Industriestandard 4k berechtigt anzweifelt. Von preston sturges hörte man derart objektivierende Aussagen zu keiner Zeit. *** Bitte sehr gerne Anmerkungen zur szenenweisen Schaltung in L.o.A. Traut preston sturges sich dies zu? Nur die Selbstdarstellungen der Firmen (und irgendwelcher Jubelperser) zu posten und zu verlinken - anstelle einer eigenen und unabhängigen Meinung - finde ich total bedenklich.
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Auffassungsunterschiede haben aber nichts zu tun mit Redeverbot und dergleichen: Solches zu unterstellen empfinde ich als Ablenkung, als gäbe es Angst, mehr Licht in den Zusammenhang zu bringen? Den Beitrag im AVS-Forum habe ich heute komplett gelesen und glaube den Autor zu kennen: ein WideScreen-Festivalexperte aus der Schweiz. Auch geht es nicht um eine amerikanische Sichtung, sondern wieder die der grünstichigen, klatsch-hellen, ausrangierten Einzelakte in Karlsruhe (von denen ich eine Aufzeichung besitze). Der Autor fügte hinzu: And now to "Samsara". This film is modern 65mm. And this is another beast than Lawrence. Here clearly the 4K is a compromise and not giving us enough of what is on the negative. Don't get me wrong. The 4K looks superb, and from a normal viewing distance this must have looked damn close to perfect, but from a pixel peeping distance the image falls somewhat apart. The problem is that there is considerable fine detail beyond 4K and during downsampling from 8K apparently the decision was made to not sacrifice sharpness with strong antialiasing filtering. As a result the 4K is tack sharp but also fine detail is more or less all the time aliased. Even moiré is visible at times. If in time we have 8K projectors this is a candidate for remastering. Till then the 4K is very impressive nonetheless, just keep a bit of a distance so the 4K pixels start blurring into each other. smile.gif The BD of this should be top demo material. http://www.avsforum.com/t/1381022/lawrence-of-arabia-uk-sep-17-2012/270 Er hat teilweise recht, wo er sich auf Teile des Films bezieht. Meinerseits ebenfalls Lob zu Teilen der jüngsten Restaurierung. Kaum erörtert wurden die deutlich hervorspringenden Bearbeitungsfehler der Restaurierung, die sie gegenüber der Harris-Sicherung von 1988 zurückfallen lässt. Es ist m.E. nicht intolerant oder böswillig, darauf einzugehen, sondern eine Frage von Integrität und Moral. Sollte man darüber schweigen und jedem nach dem Munde reden? "Natürlich nicht", wird preston sturges jetzt erwidern. Ohne einen einzigen konkreten Bezug auf die benannten Symptome in diesem Film nehmen zu wollen. Als Vorreiter von Diskussionen sehe ich ihn weniger, Verzeihung. Darauf sollten wir noch einmal eingehen: Und ergänzend: Du hast 4k mit neuestem Equipment gesehen, 70mm jedoch mit einer Steinheil-Optik von 1959. Ich hatte dort von Stefan ein 8-Perf-Objektiv einmal ausgetestet, und der Unterschied war atemberaubend! Schade, wenn bei Deinem Besuch somit eine Einschränkung des optischen Systems gegeben war. Dennoch ist BARAMA als Film fast 20 Jahre älter als SAMSARA, was sich natürlich bemerkbar macht. Auch im damaligen Print-Material der Erstaufführung von BARAKA (mit pflaumenweichem Schwarz: EXR 8330). Die nachgezogenen Kopien mit DTS-Ton haben andere Eigenheiten. Und der Film liefert auch nach meinem Eindruck keinen klassischen Todd-AO-Look, wie Du einmal zu neuerem Material in anderem Zusammenhang ausführtest.