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Manipulativ ist, wenn eine angekündigte Veranstaltung (die verleihrechtlich nach drei Seiten sauber geprüft wurde) damit versucht wird zu torpedieren, dass preston sturges (der ja vieles auf allen Gebieten besser zu wissen suggeriert und Ratgeber rund um die Uhr ist) "Zweifel" an der Rechtmässigkeit der Aufführung kommen. Gott hat gesprochen. Zweifel kamen ihm im übrigen auch an unseren Einsätzen in einem anderen Kino weges eines Hotspots oder eines nicht gegebenen 5-Kanal Front-Layout: deren Durchführung es ebenfalls galt, offensichtlich zu erschweren. Zitat: Beitrag anzeigenpreston sturges sagte am 03 August 2012 - 08:35: "Freiem Eintritt" ... so kann man natürlich den "Wert" einer Kino-Vorführung und hier speziell einer 70mm-Vorführung erfolgreich verbrennen und dem Publikum signalisieren, dass Kino nichts kosten muss. Total falscher Ansatz ... Wundert mich, dass die komplizierte Lizenzsituation bei KRIEG UND FRIEDEN solche "Für Umme Shows" überhaupt zuläßt. Für Aussenstehende (und für preston sturges Nahestehende) ist der Zusammenhang kaum erkennbar und sogar verwunderlich, aber - diese Aussage habe ich gründlich abgewogen: - er versucht einen Keil zwischen mir und andere Akteure zu treiben. Aus tiefsten Motiven: um eine bestimmte Aufführungspraxis und deren Filmtitel in Dtl. für sich zu monopolisieren. Allerdings lohnt der Aufwand kaum, und die Rechnung, die er dafür zahlen muss, liegt höher als der "Nutzen". Zitat: Kein Verbot, aber der Film ist seit Jahren für diese Gebiete bedauerlicherweise nicht lizensiert. preston sturges wäre nach meiner Auffassung kein honoriger Zeitgenosse, so bald er andere Akteure auf diesem Gebiet, die mit ihm nun einmal nicht in geschäftlicher oder werblicher Verbindung stehen oder sich bewusst auf Distanz halten, nach meinem Eindruck kaltstellen würde.
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Da kann ich leider nur raten, was die Fassungen so unterschiedlich macht, denn auf der (auflösungsreduzierten) Blu ray Disc sind keinerlei Bearbeitungsmängel erkennbar. Wegen der hohen Auflösung bei 65mm-Film kann man auf diesem Blu ray-Medium m.E. schwer ausmachen, ob Korn gefiltert wurde oder nicht. Wie gesagt: über hochwertigen Home-Cinema-Beamer war der erste Eindruck der Neuversion perfekt. Ganz anders als in der missglückten 4k- so wie auch der Blu ray-Version des WideScreen-Rivalen BEN-HUR. Gibt es aus dem Hause SONY vielleicht Vorversionen (auf DCP bspw. für die vielfach beschworene "Kino-Lokomotive"), die sich von den zumeist makellos postproduzierten Blu ray-Discs unterscheiden? Man beachte auch die Diskussion über TAXI DRIVER in diesem Forum (und die Unfähigkeit einer Berliner Kinemathek, hierzu Auskünfte zu erteilen, zumal der 4k DCP-EA-Aufführungen von deren Seite als Event vorgefeiert wurde und hernach die Server nicht mit den Beamern kompatibel waren). M.E. wurden zumindest die Titel in der LAWRENCE-Neuversion gegenüber allen früheren Versionen verbessert. Die mir durch Zeitzeugen verlässlich übermittelte Farbabstimmung im Gold-Rot-Bereich fehlt der heute strikt neutralen Version. Dabei hatte auch SONY noch vor wenigen Jahren darauf Bezug genommen und die jüngsten 70mm-Kopien auf den alten Look hin abstimmen wollen (was in anbetracht des Dupmaterials und des neuen Printmaterials seit 2001 gründlich gegenüber den Versionen von 1963 und 1988 misslang). Korn besitzt dieses Werk mit Sicherheit und mehr noch als in Super Technirama 70-Filmen ab 1963. Auch der Raumeindruck und die Feldtiefe unterscheidet sich klar von AROUND THE WORLD IN 80 DAYS oder WOINA I MIR. Es gibt somit zwei (recht willkürlich aufgenommene und eben so schlecht vergleichbare) Screen-Shots aus der Digi-Knipse, a. aus der karlsruher DLP-Projektion und b. aus einer karlsruher 70mm-Projektion von etwa 2008, c. aus unserem Einsatz mit 70mm-Material von 1989, mit dem ich zur Zeit der Aufnahme um 2001 noch nicht zufrieden war (und es später auswechselte):
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Aber allemal sehr, sehr nah dran - so dass zumindest ich nicht wüsste (ohne Blick in die Tageszeitung ... wird nachgeholt), welcher Film es sonst gewesen sein könnte? Aus unserer WideScreen-Filmgraphie nur dieser Eintrag: Vsadnik na zolotam kone - "Der Reiter auf dem goldenen Pferd" (UdSSR 1980). Eine Stereo-70-Produktion, von denen im "Kino International" auch einige in 70mm gelaufen waren. Oder auch der Einsatz eines uns noch nicht bekannten 3D-Films, evtl. auch auf 35mm? Da der Chefvorführer des Kinos vor 5 Jahren verstarb, sind meine Quellen versiegt. Vielleicht weiß @TomCat Näheres, auch in Bezug auf die Existenz von 3D-Optiken für 35mm? [Der in der Bildlegende zitierte Matthias L. muss auf den Buchstaben genau mein westberliner Klassenkamerad von 1979 sein. Oder ein osterberliner Namensvetter. Sehr irrtierend.]
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Ein Kollege im gleichen Alter wie Ballhaus - allerdings wesentlich fachkundiger in Sachen WideScreen-Movies als Mr. Bollhouse sr. es je war. Der DP70, dem ich heute nachtrauere, weil ich ihn an Mr. sturges veräusserte. Derzeit habe ich nur einen noch, der nach allen Regeln restauriert wird. Und bald kommt ja auch dank unseres bayerischen Mentors OKLAHOMA! in die Region, um die DP70-Motorscheibe endgültig auf 30 fps umzustellen. Beim letzten Male war das Laufgeräuscht erheblich - in Kürze wiederholen wir es auf der Bauer U2, die ebenfalls wie ein Maschinengewehr darherrattert. Bauer U4 wäre dann der dritte Test, dann mit Frequenzumformer: evtl. die letztgültige Lösung. Darf ich das MGM-Schild zurückkaufen - zumal es zu unserem Kino in dieser Region gehört? Und da wir in Berlin öfter die 1968er Version 80 DAYS zeigten, mal mit, mal ohne Moontrip: in welchem Format lief er in Karlsruhe? Ist dies die Kopie vom National Media Museum Bradford oder vom Norsk Filminstitutt Oslo? Aus welchem Archiv stammt die WEST SIDE STORY? eye Amsterdam? Inwiefern DATASAT, wenn nicht dts? Hatte GREAT WALL noch Farben - zudem auf 70mm.com in der Ankündigung des Aufnahmeformats "Technirama" steht, der Film aber auf VistaVision-Format belichtet ist?
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Mir fehlt eine dynamische Wendung, das Ganze bleibt matt und depressiv wie nach einer verflossenen Liebe - daher auch nur eine minimale Intervallkonfiguration, die sich quasi im Kreise dreht. Die Titelsongs von Mainstreamfilmen waren immer Schlager und nie "Kunst". Unter den Schlagern gibt es wiederum Ohrwürmer und langweilige Bettvorleger: der langweiligste aller Zeiten: TITANIC. Und die Grenze zum Pathos oder auch zum Kitsch war immer hauchdünn. Wenn nun bereits ein QUANTUM TROST, worauf @TK Chris anspielt, nirgendwo mehr Saft, sondern nur sinnlose Hektik verbreitet, dann kann man auch von "Schlaftablette" sprechen. Wo das rhythmisch avancierter, asynkopischer und konvulsivischer war, zeigt das Beispiel (des nicht besondern gut gemachten Films) LIVE AND LET DIE
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In Deiner Festival-Broschüre wird ein 25-mm-Objektiv genannt. Heinz Hölscher berichtete mir vor einigen Wochen in Berlin, das 21-mm-Objektiv (120 Grad) sei das eigentliche Panorama-Objektiv gewesen. Später bei MOTION! ist gar ein M.C.S. 70 17.5-mm-Objektiv im Einsatz. Da ich erstmalig im Programmheft 2008 blättere, meine Nachfrage: ist der (ungenannte) Autor der Rubrik "zur Entstehung von..." Herr R. H. aus Fft./M.? Wenn ich daraus zitieren dürfte (?), denn manches lohnt durchaus und findet andere Perspektiven als zu sehr "positivistische", wollte ich nicht einen angeblich unbekannten oder verschollenen Autor anführen. Der Stil der Essays kommt mir sehr vertraut vor. Besten Dank für die gewünschte Ergänzung.
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Dieser Auffassung möchte ich zu 80 Prozent nicht so gerne folgen - auch nicht in Zukunft -, da sie relevante film- und kinohistorische Prämissen brachial der Wirtschaftlichkeit (oder Bequemlichkeit der Neuzeit) opfert. Das ist natürlich eine individuelle Entscheidung, sie kann aber niemals eine Gratmesser für Aufgaben der Filmrestaurierung und Museums-Praxis sein, die sich der Authentizität verschreibt. Das gilt auch für die 16mm-Pflege und auch die des riesigen Ambitus der 35mm-Archivpflege (von Orwocolor über Eastman Color bis hin zu Expertisen und Vergleichen von Technicolor-Filmbandoriginalen). Mit Sicherheit werden wir weiterhin 70mm-Veranstaltungen pflegen, auch und gerade ungefadete Kopien von LAWRENCE OF ARABIA zeigen, farbneutral abgestimmt. Auf die erwähnten und von Dir gescholtenen Projektortypen ist jedoch keiner angewiesen, der ernsthaft 35mm- und 70mm-Shows auf Dauer sich auf die Fahnen schreibt. Projektor-Flimmern lässt sich m.E. immer beseitigen: weit eher als der problematischere Farbraum und Kontrast der DLP-Projektion. Es fehlen eben die Fachleute auf dem Gebiet der Mechanik, die noch einen Projektor einwandfrei herrichten. Wir haben uns daher im Kinomuseum um die Repräsentanz solcher Fachleute bemüht und sehen sie als den Nukleus aller kommenden Projekte. Du liegst diametral zu mir in der Feststellung, ein 4k DCP sei ein Ersatz für die volle Auflösgung einer 70mm-Kopie. Untersuchungen schon vor vielen Jahren bestätigten die Notwendigkeit, die 65mm-Negative mit mindestens 8k zu scannen. Schon deshalb werde ich keinen Cent für 4k-Dijektionen einstiger Todd-AO-Filme ausgeben, die auf diese Weise nicht in den Grundlagen werkgerecht wiedergegeben werden. Schon um der Programmfreiheit wegen möchte ich mir nicht (immwer wieder in diesem Forum) eine spezielle Projektortype aufdrängen lassen: weder der DLP- noch der SXRD-Type. Damit spreche ich eventuell auch anderen Kulturveranstaltern und alternativen Kinos (gerade in Berlin und Umraum) aus dem Herzen. Traurig, wie weit wir beide uns voneinander entfernt haben. Aber nichts für ungut...
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Gewiss. War mein erster 007 (mit 14 gesehen) und faszinierte ob der gebrochenen Liebe zu Teresa Di Vicenzo und dem verdeckt pornographischem Titelvorspann (Gratwanderung zwischen Kitsch und Kunst, vollgeprpoft mit freudianischer Symbolik). Auch der Bruch mit der einsilbigen Macho-Figur war ein Segen - ähnlich soll es Craig ergehen, glaubt man Gerüchten. Spitze auch die Wiederbegegnung auf der Eisbahn zwischen Rigg und Lazenby und die kurz danach folgenden Verfolgungsjagden. Ilse Steppat: tolle Brecht-Darstellerin und als "Fräulein Bund" eine "giftige" Besetzung! https://www.youtube.com/watch?v=o7448tH1tB0 Um die 360 EUR.
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Es geht nicht um unerschütterliche Meinungen. Nur um Transparenz. Hitchcock hasste die Cinerama-Bildwände, die er alle "verbrannt" sehen wollte. Jerry Lewis sah es ähnlich. Beider waren (nachdem von Paramount überzeugt oder genötigt - das weiss ich nicht) später überzeugte VistaVision-Anhänger. Ob beide immer richtig lagen, lasse ich im Gegensatz zu Preston Sturges, der die Meister bedingungslos affirmiert (und damit Argumente eher geschäftlichen Zielen anpasst), offen. Hitchcocks NORTHWEST sollte laut MGM in Ultra Panavision 70 produziert werden: in Nachfolge zu RAINTREE COUNTY und zeitgleich zu BEN-HUR. Nach Hitchcocks Abneigungen gegen Cinerama-Bildwände kann angenommen werden, dass er auch keine CinemaScope- und auch keine 70mm-Formate mochte. Vielleicht dominiert bei ihm a. das Kammerspiel und b. das Klaustrophobische, weshalb zu a. das Format 1.66 : 1 gut passt und zu b. das VistaVision-Format mit gänzlich anderen optischen Wirkungen als bei Super Panavision, Todd-AO oder Ultra Panavision: klaustrophobischer aufgrund des VistaVision.Weitwinkels, der wirksamer auch den Kopf- und Fussraum einbezieht. Was gut ist, entscheidet nicht einseitig ein "Genie" oder ein blinder Fan-Devotismus, sondern die Rezeption seit der Premiere bis in die Neuzeit. Hitchcock war gewiss nicht überall gut beraten: man siehe nur seine gegenüber zeitgenössischen Standards abfallenen Güten bei Rückprojektionen und seine späte Auswahl bei Filmkomponisten und Schauspielern. Einfach mal ein wenig transparenter, weltoffener und kritischer argumentieren, das wäre sympathischer!
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Für das Originalformat (70mm) dürfte nach den SONY-Transitionen doch leider das Totenglöcklein läuten... Und die Ankündigung, auch 70mm-Kopien zu ziehen (die immerhin dem 8k-Digisat nahekämen) war eine Marketing-Vertröstung? Letzlich finden zwar Restaurierungen statt, die aber immer auch kommerziellen Zielen und einer definierten Martkgruppe an Kaufinteressenten (Blu ray Discs) Folge leisten. Was nach der SONY-Doktrin unter die Räder kommt: die Aufführungsform auf historischen Instrumenten, die obsolet gemacht werden soll. Dem werden wir jedoch keine Folge leisten. Würde darin keinen Unterschied machen. Das wäre auch fatal. Wir glauben nicht an brauchbare Antworten aus der Richtung von RAH: leider zu oft Märchen verbreitet. DCP kann prinzipiell farblich und in den Habtonwerten identisch zur Filmkopierung aussehen. Die jetzige Version ist strikt neutral. Also sind auf farblicher Ebene Vergleiche nicht ehrlich oder unehrlich, weil DCP versus Film steht, sondern eine Neuinterpretation stattfindet. Die für sich genommen nicht falsch sein muss. Was mich überrascht, da sie auf der Blu ray dem Orignal näher kommen als in der Harris-Restaurierung 1989. Oder das DCP ist (wieder einmal - wie schon bei der TAXI DRIVER-Premiere) von anderem Look als die Blu ray Disc. Falsch eingestellter Projektor. Sehe ich nicht so. "Für jeden etwas" - das geht doch gar nicht. Der Markt lässt das kaum zu. Ebenfalls überraschend, weil das auf die Blu ray Disc nicht zutrifft. Unpassende Beamer-Kalibrierungen? Das ist in Los Angeles bei einer Tagung der A.S.C. vor ein paar Jahren getestet worden und wurde seitens Rick Mitchells zugunsten einer (vermutlich stimmigen= 70mm-Kopie von BARAKA beurteilt.
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Das Gleiche betrifft auch die 70mm-Fassung von HOW THE WEST WAS WON - noch mehr als die 70mm-Fassung von THIS IS CINERAMA eine Entstellung der integralen Wirkung des Triptychon-Originals.
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Besonders schade, wenn man, weil verhindert, nicht Abschied nehmen kann. Denn so gäbe es noch die Chance einer Abschlussveranstaltung. Meistens aber wird sang- und klanglos geschlossen. :|
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Seriös (im Sinne von ernsthaft und akribisch) klingt dies leider nicht: Das ist alles unrichtig und leider auch manipulierend. Es gibt von Progress - obwohl der Wille dort durchaus vorhanden ist - keine Möglichkeit mehr der Auslieferung der ehemaligen Progress-70mm-Kopie wie noch 2005. Auch die Mosfilm, obwohl weitgehend konstruktiv eingestellt, kann hier nichts mehr erwirken.
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16 : 9 oder 1.85 : 1? 16 : 9 entspräche ja beinahe PLAY TIME. Wenn Anderson mit 16 : 9 gegenüber den SONY 65- oder Red One- und Red Epic-Kameras mit ebenfalls in der A.R. belichtungsfähigen 16 : 9 Sensoren konkurrieren möchte, wird dies nicht einfach sein. Wie gut und richtig zeigt uns der pinkfarbene Ausschnitt von BEN-HUR, wie es sein könnte und auch sein müsste: dessen A.R. von 2.5 : 1 enspricht schon nach Lev Goldowsky dem optimalen Betrachtungswinkel in einem Breitwandtheater. Zumeist wurde BEN-HUR in 2.5 : 1 projiziert, kaum aber in 2.75 : 1. Und auch die 70mm-Cinerama-Kinos (ROYAL PALAST in Berlin) lagen bei 2.5 : 1 und 120 Grad Durchbiegung. Sofern diese "antiquierten" (?) Vorstellungen von 70mm-Erlebnis nun nicht den Vorstellungen von Anderson entsprachen, muß m.E. erst einmal künstlerisch und technisch erwiesen werden, dass das neue Format von 16 : 9 derartig innovativ genutzt wird, dass man geneigt wäre, von der Vergangenheit loszulassen. Die "Zukunft des 70mm-Films" - sie bedürfte wieder monumentaler Sujets und geeigneter Bildwände (evtl. der LiMax-Screens in USA). Auf IMAX flat Screens musste der 70mm-Film leider seine Abkunft vom Todd-AO-Verfahren ebenfalls über den Haufen werden: haushohe Bilder, aber kaum Raumwirkung. Mit 70mm-Material in der Moderne müsste schon eine durchschlagende Distinktion zum HD- und UHDTV-Business geprägt werden. Mit 16:9-Formaten lässt sich m.E. eine Notwendigkeit des Verfahrens nicht länger begründen. Das betrifft tragischerweise auch Meisterwerke wie KRIEG UND FRIEDEN oder FLAMMENDE JAHRE, die durch Orwocolor in ihrer künstlerischen Integrität zerstört sind, und die man sich während entsprechender Screenings "imaginär" auf maskiertem Farbnegativ und Positiv vorstellen muss, um die dahinter brodelnde Kreativität erst würdigen zu können. Umgekehrt gibt es Todd-AO-Filme wie HAMLET (Brannagh), die man in ihrer ästhetischen Prägung (fälschlicherweise) als 16 : 9-Konzeption in die Erinnerung zu speichern geneigt ist. Bei BEN HUR kann einem das nicht passieren. Noch ein Nachtrag zur "Diskussionskultur" und zur Wandlungsfähigkeit der "Marktbereiniger" - was mir gehörig aufstiess: ***
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So oft soll THIS IS CINERAMA! kopiert worden sein, glaubt Strohmeier? Bei den wenigen Kinos weltweit, erst recht um 1952-59? Die in Bradford gezeigte und 1992 neu kopierte 3-Streifenkopie war vollständig. Trotzdem schlechter Zustand des O-Negativs? Und die 65mm-Dupnegative oder Dup-Kopien werden neuerdings von 35mm IB-Technicolor-Altkopien gezogen? Was es nicht alles gibt in der weiten Welt der Selbstvermarktung - in Venedig hat er ja dem Hörensagen nach das Blaue vom Himmel heruntergepredigt! Anscheinend hat er von der 70mm-Kopie gescannt? (Habe die Scheibe noch nicht gesehen). Die bei mir jedenfalls greifbare 70er-Fassung würde ich garantiert nicht wagen, als Äquivalent für CINERAMA feilzubieten...
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Verschiedene Sensortypen dieser Entwicklungsreihe und auch anamorphotische Aufnahmen. Off-topic eine Ergänzung - man verzeihe - aber Carax haben wir letzte Woche auf 35mm gespielt in überdurchschnittlich hoherer Güte für eine Serienkopie.
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Absteigende Kreativität und handwerkliches Vermögen leider bisweilen auch: - im Theater - in der Oper - in der Literatur - in der Philosophie - in der Musik - in der Politik - an den Universitäten - in den Arztpraxen - in den Behörden Allmeines Syndrom der Postmoderne, die von Flüchtigkeiten lebt. :blink:
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Danke für einige interessante Clips - siehe oben. Welcher Testfilm ist dies? Ansonsten bringt das Kaspar-Etikett recht wenig - und ein Moderator (preston sturges), der Treibjagden noch unterstützt, sollte m.E. zurücktreten. Auch ich halte von einer Aspect Ratio auf 65mm, wie hier heiss diskutiert, wenig, die verschenktes Potential zur Mode macht. Moderne 35mm-Filmemulsionen ermöglichen jederzeit auch grosse Bildprojektionen in besagtem Format: 65mm bedarf es hierzu nicht. Wenn nun Kubrick NAPOLÉON auf 35mm in der hier debattierten Aspect Ratio konzipierte, verstehe ich auch ihn nicht, der immerhin zwei Large-Format-Produktionen (in 2.21 und 2.34 : 1 mitgestalte - auch wenn Kubrick immer recht hat). Jacques Tati wird nur gerüchteweise nachgesagt, er habe aus patentrechtlichen Gründen die Aspect Ratio auf 65mm begrenzt. Vielmehr plädierte er für die Verwandtschaft seines Formats zu VistaVision, das zu dieser Zeit schon keine gängige Produktonspraxis mehr war. Was Anderson II (der Anderson I inszenierte AROUND THE WOLD IN 80 DAYS und THE SHOES OF THE FISHERMAN) dem Detailpotential von 65mm abgewinnt, wird entscheidend sein für die Affizierung anderer Filmemacher, vornehmlich wohl aus dem Nicht-Mainstreambereich (Nolan ausgenommen). Ein Kollege berichtete von der Mostra, dort habe THE MASTER nur deshalb nicht den Goldenen Löwen als bester Film erhalten, weil er bereits in einer anderen Kategorie die höchste Auszeichnung in Venedig erhielt. Und mittlerweile mehr als ein Dutzend neuer 70mm-Kopien hätte zumindest ich nie erwartet. Die 70mm-Prozesslinie halte ich mittlerweile für sehr verfahren. *** Ausdrücklich haben wir uns Havelländer/Berlin-Brandenburger über Besuch der Teilnehmer im Filmvorführer-Forum gefreut. Manche kamen spontan, unangemeldet und völlig überraschend, was immer die grösste Freude ist - zumal die Anfahrten nicht ohne sind. Konsequent und kontinuierlich werden die Filmformat-Themata weithin von uns erforscht und (hoffentlich verständlich) präsentiert - unbeeindruckt von Digisaten und vom Online-Repertoire. Im Oktober dann ein weiterer Kurzbericht aus Paris: wieder 70mm und evtl. auch IMAX ("Dark Knight Rises"). Für heute fallen die Kollegen hier nach 40 Stunden Schicht einigermassen erleichtert und todmüde ins Bett und zeigten sich wieder überzeugt, dass gerade das sowjetische Kino (nicht nur Lean, Kubrick, Preminger oder Anderson aus dem Westen) grandiose Einfälle zum Vorscheint brachten (die meines Erachtens den Large-Format-Konzepten fast aller westlichen Filmemacher ein Armutszeugnis ausstellen!) Es ist nur eben bedauerlich, dass ein sehr schlechtes Filmmaterial in Osteuropa zur Stigmatisierung führte. Bessere Negative vorausesetzt, würden diese Filme auch beim heutigen, konsumverwöhnten Publikum, Erstaunen hervorrufen. Daher erfordert es bei den Filmformat-Präsentationen aller Art eines didaktischen Gespürs und einer "imaginären Umrechnung" der alten Materialien in jenen Zustand, den sie einst einnahmen. Alte Theaterkopien (selbst wenn Negative zur Neukopierung oder zum Transfer vorliegen) sollte man nach einhelliger Meinung aller heutigen Besucher auch nicht entsorgen - obwohl nicht alle Filmuseen hierzu eine Notwendigkeit sehen. Pic von der gestrigen Marathon-Vorführung (Napoléon vor Moskau - vor 200 Jahren passiert und filmisch nachempfunden auf Sovscope 70):
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Im Alter von 95 Jahren verstarb der Charakterdarsteller Herbert Lom. Immer wieder war er Gegenstand der Diskussion auch im Nostalgie-Thread der Filmvorführer: kein anderer Darsteller dürfte derart gehäufte Auftritte in sog. "Large Format"-Filmen wie Lom gehabt haben. Bekannteste Werke: DER ROSAROTE PANTHER (USA 1963) so wie KRIEG UND FRIEDEN (USA/I 1956) https://www.youtube.com/watch?v=3Pst3QYMQCg
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Unter den technischen Neuerungen und Modifikationen sei noch die umgebaute Klebepresse beschrieben: Wir entfernten in der Vereinswerkstatt die 8 Registrier-Pins einer Catozzo-Stumpfklebepresse für 70mm und ersetzten sie durch 4 Pins der Stumpfkleberpresse für Filme einer 70mm Aerial Shot Kamera der NASA. Notwendig unsere Erachtens darum, weil alle 60er bis 80er Jahre-Materialien geschrumpft sind und beim Einpassen der Filmstücke bei der Filmklebung die normierten Pins stets die Perforation zu stark beanspruchen. Also hier eine kleine Eingabe auch an alle anderen 70mm-Spieler im "In- und Ausland" - wenn sie nicht bereits ähnliche Vorkehrungen getroffen haben. Derzeit ist auch der Aufbau des Bauer U4 in vollem Gange. Eine Version mit Einflügelblende, herausragendem Bildstand und 3-fach Objektivrevolver so wie Laser-Abtastung für den Normalfilm. Für DTS sind gleichfalls Anschaffungen im Gange, um u.a. auch VERTIGO oder TITANIC spielen zu können. Erst einmal aber soll der Umblendbetrieb ingang kommen. Primär für Orwocolor-Materialien könnte dies segensreich sein, so ein Plädoyer gegen den generellen Tellerbetrieb.
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Danke für die vielen aufmerksamen Beobachtungen und Anregungen und Änderungsvorschläge! Kurze Unterbrechung der Diskussion wegen Programmänderung: Zum 200. Jahrestag des Einmarsches von Napoléon in Russland - Monumentalklassiker bei freiem Eintritt! KRIEG UND FRIEDEN ("Wojna i mir") Eine Mosfilm-Produktion, UdSSR 1964-66 in deutscher Synchronfassung. Ausgezeichnet mit dem "Oscar" für den besten fremdsprachigen Film 1968. Alle 4 Teile des teuersten Films aller Zeiten am Sonntag, den 30. September 2012 ab 13.00 bis 21.00 Uhr - deutschlandweit exklusiv auf 70mm-Breitformat-Filmrollen mit 6-Kanal Stereoton (garniert mit Gesprächspausen, Snacks und Getränken...). Die produktionshistorische Einführung hält Marc Hairapetian, M.A. ("film-dienst", "Berliner Zeitung", "Spiegel Online" u.a.: 13.00 Uhr "Krieg und Frieden, Teil 1 Petersburg tanzt" Originaltitel: WOJNA I MIR Spielfilm - SU, 1965, Farbe, 153 min., FSK: 12 Literaturverfilmung, Historienfilm Regie Sergej Bondartschuk, A. Tschemodurow Produzent Mosfilm-Studio Drehbuch Sergej Bondartschuk, Wassili Solowjow Literarische Vorlage Nach dem gleichnamigen Roman von Leo Tolstoi Kamera Anatoli Petrizki, Dmitri Korshichin, Alexandr Schelenkow, A. Senjan, Tschen-Ju-Lan, G. Aisenberg Musik Wjatscheslaw Owtschinnikow, Sinfonieorchester der Moskauer Philharmonie, Chor und Orchester des Allunions-Rundfunk- und Fernsehkomitees Plakatkunst Ebel (1966) Darsteller Ljudmila Saweljewa (Natascha Rostowa), Sergej Bondartschuk (Pierre Besuchow), Wjatscheslaw Tichonow (Andrej Bolonski), Wiktor Stanizyn (Ilja Andrejewitsch Rostow), Kira Golowko (Gräfin Rostowa), Oleg Tabakow (Nikolai Rostow), Irina Gubanowa (Sonja), Anatol Ktorow (Nikolai Andrejewitsch Bolonski), Anastasia Wertinskaja (Lisa Bolkonskaja), Oleg Jefremow (Dolchow) Sprecher Sigrid Göhler, Günter Grabbert, Winfried Wagner, Siegfried Weiß, Sabine Krug, Carl-Hermann Risse, Monika Lennartz, Herwart Grosse, Angelica Domröse, Dieter Wien 16.00 Uhr "Krieg und Frieden, Teil 2 Natascha" Originaltitel: WOJNA I MIR Spielfilm - SU, 1966, Farbe, 101 min., FSK: 12 18.00 Uhr Krieg und Frieden, Teil 3 Borodino 1812 Originaltitel: WOJNA I MIR Spielfilm - SU, 1966, Farbe, 81 min., FSK: 12 19.30 Uhr "Krieg und Frieden, Teil 4 Pierre Besuchow" Originaltitel: WOJNA I MIR Spielfilm - SU, 1967, Farbe, 96 min., FSK: 12 Literaturverfilmung, Historienfilm Regie Sergej Bondartschuk, A. Tschemodurow Produzent Mosfilm-Studio Drehbuch Sergej Bondartschuk, Wassili Solowjow Literarische Vorlage Nach dem gleichnamigen Roman von Leo Tolstoi Kamera Anatoli Petrizki, Dmitri Korshichin, Alexandr Schelenkow, A. Senjan, Tschen-Ju-Lan, G. Aisenberg Musik Wjatscheslaw Owtschinnikow Darsteller Anatol Ktorow, Viktor Stanizin, Kira Golowko, Irina Gubanowa, Wjatscheslaw Tichonow, Ljudmila Saweljewa, Sergej Bondartschuk, Oleg Jefremow, Oleg Tabakow Der Kampf gegen Napoleon bildet den Hintergrund für ein facettenreiches Gesellschaftspanorama aus der Zeit von 1805 bis 1812. Im Mittelpunkt steht die Freundschaft zwischen dem patriotischen Fürsten Andrej Bolkonski und dem illegitimen Grafensohn Pierre Besuchow. Aufwendig inszenierte, monumentale Tolstoiverfilmung in vier Teilen. 1812. Napoleons Heere stehen vor Moskau. Kutusow gibt schweren Herzens den Befehl zum kampflosen Rückzug aus der Stadt. Auch die Rostows, die einen schwerverwundeten Offizier aufnahmen, fliehen aus Moskau. Seit Natascha weiß, dass dieser Schwerverwundete der Fürst Andrej Bolonski ist, wacht sie am Krankenlager. Der sterbende Andrej erkennt sie und bestätigt seine große Liebe zu ihr. “Es ist wahrscheinlich die beste Tolstoi- und Leinwandhistorie, die es je gab. Auch die ausführlichste, längste, aufwendigste und teuerste.“ (aus Hamburger Abendblatt, 11.03.1967) Prädikate / Auszeichnungen / Festivals Academy Awards USA 1969: Oscar für den Besten ausländischen Film, British Academy of Film and Television Arts London 1970: nominiert für Beste Regie, USA 1969: Golden Globe für den Besten fremdsprachigen Film, National Board of Review New York 1969: NBR-Preis für den Besten fremdsprachigen Film, 59. Internationale Filmfestspiele Berlin 2009: Retrospektive "70 mm – Bigger than Life" ( zitiert aus: http://progress-film.de/de/filmarchiv/filmsuche.php?regietitel=Krieg+und+Frieden&suchen=suchen&encode=%C3%84&hauptgenre=alle&land=alle ) *** Bildquellen: a ) Bildwand-Shot zur IFB 2009, Kino International b ) Ruscico: DVD-Edition "War and Peace" https://www.youtube.com/watch?v=lKkKJ07_hfM
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Die A.R. bei VV ist Ermessensache, da auch die produktionsseitigen Angaben oft suboptimale Ergebnisse nach sich ziehen. Sehr rühe VV-Filme (um 1954) würde ich in der A.R. von 1,66 : 1 halten, die späteren können und dürfen jedenfalls in 1,85 : 1 maskiert werden. 1,75 finde ich hoch interessant und ebenfalls legitim, gleichwohl Paramount hierzu nie Angaben machte. Der Safety Aerea-Bereich im Negativ lässt mannigfaltige Umkopierungen und Verkleinerungen - bis hin zum TV-Format von 1,34 : 1 - zu. VERTIGO auf 70mm-Format enthält eine neu am Originalnegativ nachempfundene A.R. von 1,85 : 1, die mehr Format enthält als eine auf 35mm auf 1.85 abzukaschierende 35mm-Kopie (welche bereits seitliche Beschneidungen durch die Ausschnittskopierung erfuhr). Da jedoch die Auflösung der 35mm-Kopie dieses Films (sowohl auf Eastman Color wie auf Technicolor) ihre Grenzen hat, finde ich 1,66 : 1 legitim. 1,66 : 1 ist gemäss Loren Ryder auch zugelassen für alle Filmtheater, die über keine 1,85:1-Maske verfügen, ausschlaggebend für die Richtlinien der Paramount Pictures. Im Zweifelsfalls sieht man auf die Art also "mehr" vom Film - und hat auch im Eindruck ein in sich geschlossenere Bild dieses Werks aufgenommen. Viel Glück beim Besucherandrang!
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Was man aus der hiesigen Stadt an einigen Standorten leider bestätigen muss: 60 Jahre und mehr ein halbwegs tranparenter Ton (trotz diverser Wechsel der Lautsprecher- und Verstärkersysteme mit nicht immer weltbewegendem Durchschlag). Und dann kam die "DCI-Bildwand" (Mirko-Perf) und man fühlt sich zurückversetzt noch unter das Niveau der ersten Nadeltonversuche um 1926... Allerdings hätten hochauflösende 2D-Formate - gekoppelt an übergrosse Panorama-Bildwände und Kuppeln, die es in Dtd. nicht mehr gibt, eine Alternative zu den stereoskopischen Verfahren (in er Alltags-Realtit leider = Trübkontrast und Dämmerungssehen) sein können). Vorwärtweisende Kinos müssten in Zukunft ganz anders gebaut werden. Und die Filmemacher müssen hierfür formatgerechte, adaptionsfähirge Visualisierungskonzepte anstossen. Ansatzweise gab es das auf den Vergnügungsparks mit einigen Ride-Filmen (T2, Back to the Future). Wurde bedauerlicherweise nicht konsequent zu ende geführt, mangels Nachfolger.
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Warum der obige Herr so übellaunig ist - es wissen nur die Götter... Irgendwie fand die dt. SAMSARA-Premiere doch in der Provinz statt (Berlin)? Man sah auch die Annonce einer Weltpremiere in einer anderen dt. Stadt, die nicht stattfand. Aber warum gleich immer Denkverbote aufrichten? Auch Paul Raython kritisiert Entwicklungen der Distribution und der Vermarktung: er vermisst den Mangel an Logo-Präsenz für das 70mm-Format: http://www.in70mm.com/news/2012/the_master/la/index.htm Trotzdem freuen sich alle sehr über den limited release start, wirklich mutig. Ist auch kein Hindernis, sich der Bildanalyse neuerer 65mm-Produktionen und der Architektur der heute noch am Markt stehenden 70mm-Kinos zuzuwenden. Ginge man ausschliesslich nach Umsatz, wäre RYANS TOCHTER einer der "schlechtesten" und THE SOUND OF MUSIC neben STAR WARS der "beste" 70mm-Mainstream-Film überhaupt. Das Abfeiern von Rekorden sollte nun wirklich kein Ersatz für Meinungsfreiheit in einem Diskussions- und Fachforum sein. Vorzutragen, SAMSARA läge mit seinem Digital-Start weit über den Startergebnissen des Vorgängerfilms BARAKA (der im limited release 1993 zunächst nur in 70mm anlief, auch wieder in der "Provinz" [heutige Astor Filmlounge]), kann nach preston sturges obiger Begründung nun bedeuten, 70mm brächte kein Geld... was ich nicht teile. Das bleibt ein Widerspruch. Und preston sturges meidet es m.E. konsequent, auch unbequemen Wahrheiten auf den Grund zu gehen. Einige von mehreren unbequemen Wahrheiten sind m.E. dramatische Änderungen in der Vorstellungen eines Todd-AO-Looks in den Jahren seit 1992, eine andere Auffassung der Montage-Konzeption und eine oft an 35mm- oder HDTV-Konventionen orientierte Wahl der Einstellungsgrössen, Änderungen in der Beleuchtung und Kopierung/Projektion. Sprechen wir nicht über diese Änderungen, weil es als "Miesmacherei" abgecancelt wird, so wird auch die kritische Erinnerung an die Geschichte eines Tages vom Marketing "zugemüllt", fürchte ich. Wir hatten einmal eine A/B-Vergleich RYANS TOCHTER mit FAR AND AWAY durchgeführt, und danach war das Staunen gross.
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Bei SAMSARA hätte doch der Produzent alle Möglichkeiten hierzu gehabt - zumindest für 1 Polyester-Kopie (die schon nicht so schnell "unspielbar" sein dürfte). Ein auf chemischem Negativ aufgenommener Film ist auch nur adäquat auf einer (perfekten) photochemischen Kopie des gleichen Formats repräsentativ. Entscheidet man sich für Digitalisierungen jedweder Art, braucht es nicht zu wundern, dass für die photochemische Filmkopie kein Sonderetat zur Verfügung steht. Anstatt dies nur zu "bedauern", würde ich es doch vorziehen, Ursachen und Wirkungen ungeschminkt anzusprechen. Da bereits RED EPIC-X oder SONY F-65 und andere elektronische Kameras hoch auflösen, und da auch Sie sehr positiv über diese Kameras im Forum berichteten, und zumal auch die Bildwände über 26 Meter kaum mehr anzutreffen sind, wüsste ich nicht, wie man einer neuen "70mm-Infrastruktur" den Weg bahnen könnte, ohne dabei die flexibler erwirtschaftbaren Margen aus DCI-Auswertungen zu beschädigen (oder darauf zu verzichten)? Vermutlich bedeutsamer, als ausgerechnet 2012 die 70mm-Filmproduktion neu anzukurbeln, empfinde ich eine Aufstockung der Etats für Archiv-Neukopierungen älterer Breitfilmklassiker. So hätte THE MASTER auch in HDTV gedreht werden können, und die Produktionsfirma hätte diesen Etat sinnvoller zugunsten der Klassiker-Pflege spenden können. Mit anderen Worten: für THE MASTER würde ich keinen Cent zahlen - für eine Neukopierung von 70mm-Klassikern indes alles verfügbare Geld heranziehen. Ich halte die Vergangenheit diese Ouevres für so viel bedeutender als die Breitfilmexperimente seit 1992, dass eigentlich nur aus dieser Richtung stilbildende Erkenntnisse zu erhoffen wären.