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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Dieses hier? Mit richtigem Konzert und echter Oper hat das nur bedingt zu tun. Schlimmstenfalls hebelt man auf diese Weise die Kernkompetenz von Filmtheatern aus, die programmatisch den Fernsehsendern gleichgeschaltet werden. Bis zum "Kurzschluß", wäre zu prophezeien. Und 19 Euro für HDTV wären kein sehr soziales Angebot. High-Society in Abendgarderobe ist demnach angesagt - für das gemeine Volk kein Zutritt. Wie gut, daß es mitunter Schöneres als nur Kino gibt!
  2. Ist das so einfach? Wie verhalten sich das Dolby-System ( http://www.dolby.de/about/news_events/news/news_05.html ) und das Dipit-System ( http://www.kinoton.de/dipit-3d.htm ) zueinander? Was machen 75% der Filmtheater (8, 16, 35, 70mm, Imax), die auch 2012 (jüngste Prognose) nachwievor nicht diese oder beide Anlagen (wir brauchen ja Doppelprojektion) installiert haben. Gehen diese unter oder - eher anzunehmen - bleiben sie aufgrund der Konzentration auf das Kerngeschäft Spielstätten mit seriöserem Nimbus. ähnlich den Theatern mit narrativem Content? Wieviele Realfilme werden derzeit (oder wurden in den vergangenen 20 Jahren) in 3-D angeboten und haben die Fernsehflucht tatsächlich verhindert (was eher dem Breitwandfilm zuzuschreiben wäre!)? Wie definiert sich Fortschritt? Lebenssimulation und 3-D-Rendering von Fantasy-Gestalten aus der PC-Konsole oder Fokussierung auf reale und geschichtliche Probleme? Da ein Großteil des Publikums immer älter wird (das jüngere wird von einigen Forschungsinstituten als zu eng dem PC-Spieltrieb zugeordnet), wie prickelnd findet dieses die Produkte von Disney wirklich? Man zeige mir einen 3-D-Film mit herausragender Bildgestaltung und künstlerischer Ambition. Ich warte schon mein Leben lang darauf. :lol: (Nichts gegen "New-York 3-D" in Imax, ein halbwegs ernst sich gebender Versuch - aber außer Trash-Filmen [Frankenstein 3-D, Schrecken von Amazonas, Gefahr aus dem Weltall] kenne ich keine weiteren Titel mit Wideraufführungs-Status, "Bei Anruf Mord" einmal ausgenommen. Das war zwar noch vor DVD-Zeiten, ändert aber nichts an der mangelnden Rentabilität exorbitant teuer 3-D-Umrüstungen in Spielfilmkinos...wewegen dort schon frühzeitig auf 1-Bandbetrieb umgestellt wurde.)
  3. Digital Cinema Projektor. Wofür steht die "30"? (Für's Lampenhaus "S" oder "L"-Stärke oder für "270" gefallene Spartaner?? :lol: ) Gähnend langweilig: http://www.kinoton.de/Prospekte/DCP30_d.pdf Mit "CineblackTM Contrast Management". Irgendwie muß man sich ja ins satteste Schwärzen hineinmogeln, die in natura gar nicht da sind.
  4. Als es brenzlig wurde, da waren Sie nicht zu sehen - so kennt man es von Ihnen. :cry: Freundliche Töne über die UFA höre ich von Ihnen auch zum ersten Male. Kennen Sie wenigstens die Pyrcon UP 700 noch und das dortige 70mm-Programm?
  5. Lieber @preston st., als die Rundkino-Initiative im August im August 2004 einen Tag der Offenen Tür unter dem Motto "Rundkino Revisited" veranstaltete, war ich begeistert zugegen. Leider habe ich Sie dort nicht gesehen. Auch gehe ich davon aus, daß Sie bislang noch keine Zeit fanden, diese grandiose Kinostätte zu besichtigen. Meine 2-k-Cinema-Kritik, die Ihnen in Wahrheit mißhagt, wurde zeitweise auch von einem der Initiatoren der Rundkino-Initative in einigen Punkten geteilt, siehe hier: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=4180 Verstehe also nicht Ihre (schon ein bißchen "scheinheiligen") Vorwürfe. Sie mochten das Kino seinerzeit bekanntlich nicht übernehmen. :wink: In diesem Falle ist man froh, daß der Nürnberger in Dresden einsteigt. Anderseits wünscht niemand sich einheitlich nur Cinecittà-gestylte Kinos und die Ablösung des 15-perf-70mm-Filmbandes durch HDTV durch seine Texas-Instruments (oder @sturges' ECP 30). Licht und Schatten - das ist die Branche. Gegen das Überwintern ist nicht einzuwenden. Auch keine "Erfindung" von Herrn @sturges. (Für zwei Kinospielstätten hatte ich mich ebenfalls für eine Zwischennutzung heftig engagiert, als sonst nur der Abriß drohte.) Einem der schönsten 50er Jahre-Kinos Berlin, dem heutigen "Neues Off" in Neukölln, ist das Überleben als Pornobetrieb ("Rixi"-Kino) zu verdanken. Einer meiner schärften Lehrmeister war dort tätig und klärte mich als Jungspund über die 2-bandige 3-D-35mm-Vorführung auf Ernemann IV auf. Herzlichen Dank posthum an ihn, heute auf Wolke 7... :)
  6. Bei @magentacine dürfte bekannt sein, daß er sich hinreichend genug mit 3-D-Verfahren beschäftigt hat, um durchaus Anhänger gelungener Darbietungen zu sein. Schaut man sich aber die "Kunstwerke" des neueren 3-D-Films mit seinen flitzenden Computertierchen in Grell-Bunt-Chromatik an, scheint jede Diskussion über Auflösung und Kontrastumfang (antiquiertes Ideal und Richtschnur bei 100 Jahren Film) überflüssig. Eine 3-D-Welle gab es 1952-54 - aber im 21. Jhd. hat sie nicht einmal das Imax-Verfahren retten können. So ist der wahre Hintergrund der Umrüstung, daß bspw. das Nürnberger Kino am liebsten raus aus dem Imax-Vertrag will und daher schon vor drei Jahren zu Promotionzwecken seinen DLP-Beamer auf die Imax-Leinwand richtete mit den Worten: sieht um Welten besser aus als 35mm wenn nicht sogar 70mm. Über Geschmack und Geschäftspolitik läßt sich streiten, nicht aber über Grundlagen der Kinematographie. Das ganze ist und bleibt aber ein widernatürliches Scheinerlebnis. Allenfalls Imax-3-D (ohne tonnenschwere Shutterbrille) konnte man gerade noch ertragen. Und daß bei Disney wieder innovative Filme für Generationen gedreht werden, wäre ja fast so überraschend wie die Weltrevolution. 8)
  7. cinerama

    300

    Die Bezüglichkeiten NS -> Antike sind in jeder staatlichen Schule erlernbar. Neu in Sparta 2007 sind die Goebbels- und Göring-Reden und digitales Fantasy. Aber auch schon Herodot war Geschichtsfälscher: er schrieb Siegergeschichte. (Darf ich mir als Ex-Politikstudent erlauben anzumerken.) Manche haben den Film gar nicht gesehen, aber beschwichtigen schon im Vorfeld. Alles unter dem Mäntelchen von Fun und Fantasy. Der Witz mit dem Apfel ist auch gut.
  8. Vielleicht dort: International Buster Keaton Society Deutsche Kinemathek Berlin (Retrospektive)
  9. cinerama

    300

    Noch andere Passagen aus Kritiken ( -> "faschistoid" beginnt nicht erst mit Bücherverbrennungen und Tötungslagern): [...] Besonders Leonidas (Gerald Butler), König Spartas und Held des Films, schwingt alle fünf Minuten Reden, die sich stilistisch irgendwo zwischen Schulhofstreitereien und Josef Goebbels situieren. Diese Tiraden fallen während des Films allerdings kaum auf, da sie sich mühelos in ein Werk einpassen, das überzeichnet zu nennen eine Untertreibung sondergleichen wäre. [...] Snyders Helden sind braungelockte, muskulöse Recken, die im von goldflutenden Weizenfeldern umgebenen Sparta vor allem mit Männlichsein beschäftigt sind. Die persische Armee besteht dagegen aus äußerst düsteren, dunkelhäutigen oder verhüllten Gestalten sowie missgestalteten Monstern aller Art und wird von prunksüchtigen, deutlich homosexuell konnotierten Anführern in die Schlacht geschickt. Die bösen Absichten sind letzteren schon im Gesicht abzulesen, verhandeln kommt also nicht in Frage und Mitleid schon gar nicht. [...] Allzu ergiebig ist 300 in dieser Hinsicht dennoch nicht. Schließlich enthält noch fast jede Comicverfilmung der letzten Jahre faschistoide Momente und einem Actionfilm Gewaltverherrlichung vorzuwerfen, ist ein allzu einfaches und meist wenig produktives Unterfangen. (Aus: http://www.critic.de/index.pl?aktion=kritik&id=814) Zunächst zum Thema Faschistoid: Ja, ich denke 300 ist faschistoid. Aber das ist nicht schlimm - Dirty Harry ist faschistoid, Dark Knight Returns ist faschistoid... denn faschistoid ist bei weitem nicht das gleiche wie faschistisch. Frank Miller spielt gerne mit diesem Gedankengut und es zieht sich generell als roter Faden durch die Popkultur. (Aus einem Forum: http://www.comicforum.de/showthread.php?t=76577&page=20) „300“ will nie altgriechische Geschichte darstellen, auch nicht die Legende des Kampfes bei den Thermopylen im Jahr 480 vor Christus. Dennoch lässt er im Voice Over die Story als Historie erzählen, als Exempel für künftige Zeiten: ein breit angelegtes Schlachtengemälde, das Blut und Boden, Stärke und Ehre und Treue, Opfer und Kriegsarbeit, die frei macht, propagiert. Von Kind an werden in Sparta Kampfmaschinen herangezüchtet, missgestaltete Säuglinge werden weggeworfen, um eugenisch reine, arische Krieger in die Schlacht schicken zu können, denn der Krieg ist das Lebensziel eines jeden Spartaners. Diese spartanische Grundeinstellung stellt der Film nie in Frage, ja, er affirmiert diese Mentalität ausdrücklich durch seine Ästhetik der Körperlichkeit, die sich vor allem darin ausdrückt, dass große, mächtige Körper kleinere, degenerierte Körper in heroischer Pose mit Speeren blutspritzend durchlöchern. Während andere Kriegsfilme, auch allerschlimmste Propaganda, immer die Haltung einnehmen, dass Krieg zwar notwendig, Frieden aber die bessere Alternative sei, zieht „300“ die Option der Kampflosigkeit nie in Betracht. Die Freiheit, für die Spartas elitäre Schutzstaffel der 300 kämpft, ist die Freiheit, wann und wo immer Krieg führen zu können, ist die Freiheit, im Felde der Ehre zu fallen, ist die Freiheit, den martialischen spartian way zu leben. [...] Das also ist, was Zack Snyder für cool hält: faschistische, rassistische, kriegsverherrlichende Männlichkeit, martialisches Geschrei und heroische Blicke, Unbarmherzigkeit und Testosteron, Fetischisierung von Waffen und Heldentum, Ruhm und Ehre und Tod für Führer, Volk und Vaterland. Der Film bejaht Krieg nicht nur, sondern fordert ihn ausdrücklich, denn er ist niemals ironisch gebrochen, baut niemals eine zweite Ebene von postmodernem „Ist ja nicht so gemeint“ auf (auch wenn er in seiner Bildauswahl reichlich eklektizistisch ist und am Ende auch noch das Kornfeld aus Gladiator klaut). [...] FAZIT: Gute Digitaltechnik darf nicht eine derart faschistische Kriegslüsternheit rechtfertigen. (Aus: http://www.cinefacts.de/kino/review/ans...?reid=1001) Außer einigen Schauspielern ist fast alles im Computer entstanden. Scheinbar ist der bedrohlichen Wirklichkeit (Klimakatastrophe, Liberalisierung) nur durch nostalgische Fantasy noch beizukommen? Wer sowas in seinem Kino zeigt, muß immer auch die Bereitschaft einiger Gäste zum Verbrechen kühl einkalkulieren.
  10. In den 1990er Jahren wurde sogar eine neue Kopie vom Original-Kameranegativ gezogen. Tournierte auf einige A-Festivals (auch in Bln. gesehen). Das ist echtes Kino! (Wird aber für nur eine sporadische Veranstaltung schwerlich beschaffbar sein - aber man sieht immer wieder: es gib alles.) Genialer Film und Vorbild aller Action-, Bond- und sonstiger Streifen der Neuzeit. :D
  11. cinerama

    1:1,85

    Ja, so ist es in der Branche üblich gewesen. Aber die DIN-Normen schreiben immer Breite : Höhe. Konkret: 1,33 : 1; 1,66 : 1 usf. [hier mit Komma geschrieben]. Die Frage wäre für mich gelöst. Enz verwendet beides: 1 : 2,2 für das Seitenverhältnis sowie 48,59 x 23,0 mm für die Bildabmessungen. Tümmel beschreibt H : B (Bild- und Ton, Sept. 1953), aber zwei Seiten weiter verfährt sein Kollege Ulffers genau umgekehrt: B : H. Anfechtbar bleibt wohl der Begriff "Amerikanische" Breitwand. :cry: Streitig auch der 50er-Jahre-Begriff 4 : 3 für das Tonfilm-Normalformat, 1.37 : 1. :?: [Rechnerisch ergäbe es ja 1.33 : 1.]
  12. cinerama

    1:1,85

    Also von 16 : 9 abgekupfert - na, na - hier aber heftiger Widerspruch! Eigentlich interessierte mich auch die US-Schreibweise nur nachrangig. Es sollte nur logisch sein und der dt. Rechtschreibung nahekommen: demnach alphabetische Reihung von Begriffen (Breite, Höhe). [Weitaus haariger sind Oberkategorien wie Standardfilm, Normalfilm, Normalformat und die resultierenden Unterkategorien. Bei Enz durch Tabellen gelöst, aber in der Kapitelsystematik schwer fassbar, ohne in Querverstrebungen zu enden (Allokationsproblem). Erst nach 1000 Seiten Manuskriptseiten habe ich das halbwegs logisch "in die Reihe" bekommen.] In einer älteren, fotokopierten Tabelle (war es Enz oder Tümmel? [s. 18 f, Tafel 2]. Oder war es Bild & Ton [DDR]?) reiht sich ebenfalls Breite zu Höhe. Unter den DIN-VDE [iSO inkl.]-Normen (Kapitel 37.00010; Kinematographie im allgemeinen) steht ebenso Breite : Höhe. Also doch der deutschen Rechtschreibung angepaßt. Branchen-Usus aber war fast immer die Angabe Höhe : Breite. Der Rechtschreibung widersprechend, aber zu den Handwerksinnungen konform? Ganz falsch scheint "CinemaScope" zu sein: kein einziges dt. Wort wird inderart zusammengeschrieben. Nächstes Aufgaben-Paradoxon: man gliedere bitte die Seitenverhältnisse der filmischen -Formate. Dann lautet eine Überschrifft für ein Kapitel der Scope-Systeme: 2.68/66/55/34/35/39/0 sowie 1.17 : 1 . :lol: Oder (Stummfilm und TV-Raster inkl.): 1.18/1.2/1.33/1.34/1.37/1.5 : 1. :roll: Bleiben wir doch ruhig - dem Thread entsprechend - bei Amerikanische Breitwand, 1.85 : 1 (Breite : Höhe).
  13. cinerama

    1:1,85

    Also ich finde den Trailer besonders schlimm aussehend: hatte mal vom rotstichigen Material etwas über Kodak-Internegativ umkopiert - und dabei war durch Anhebung des Cyan-Bereichs der Rotstich zurückgedrängt worden, aber dafür die Hauttöne aschfahl und weiße Schrift und weißer Hintergrund oft stichig geworden, die in der Rotkopie neutral blieben. Dasselbe passiert selbst bei Abtastung und digitaler Nachkorrektur: die Farben kreuzen sich. :wink: Die Breitwandformate betreffend sind zeitliche Abgrenzungen fast unmöglich. Schon in der Frühzeit gab es sowohl die Full Aperture (bis hin zur Verleihkopie, aber kaschiert vorgeführt) wie andererseits auch a) hard matting und b) soft-matting - d.h. Breitwandfenster in der Kamera oder später erst eingesetzt: in der Schrittkopiermaschine. In West-Dtl. aber auch DDR ist oftmals von 1.65 : 1 die Rede, anstatt 1.66 : 1. Gleichzeitig wurden nachwievor Normalbildfilme gedreht und auch in Normalformat (1.37 : 1) vorgeführt. Unter letzteren waren noch in den 1960er Jahren bisweilen Tonfilm-Produktionen üblich, die mit Stummfilmfensterhöhe aufgenommen wurden und in gewissenhaften Kinos (bspw. im BIO am berliner Kurfürstendamm) auch in 1.18 : 1 projiziert wurden. Breite : Höhe - dem Alphabet entlehnt: http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitungsformat
  14. cinerama

    1:1,85

    Paramount zeigte schon vor der THE ROBE-Premiere mit SHANE das Kaschbreitwandformat 1.66/1.75 : 1, Universal bei THUNDER BAY sogar 1.85 : 1. Auch in West-Dtl. gab es - bevor DAS GEWAND seinen Start erlebte - diverse Kaschbreitwandvorführungen: auch und gerade auf 1.85 : 1. THE CAINE MUTINY ist eine COLUMBIA-Produktion, die in jener Zeit ebenfalls projektionsseitig zu 1.85 : 1 konvertierte.
  15. Die Geräte sind auch über 40 Jahre nach Einführung in streßbehafteten Situationen von Übel. Wer beim Filmauf- und abbau zeitlich "Kompromisse" machen muß (Schuld ist ncht selten die Mehrsaal-Überlastung), kalkuliert mehr oder weniger Filmmaterialschäden mit ein. Beim Filmabbau hat sich bei älteren Modellen besonders die Umlenkrolle am Make-up-Tisch als Falle gerade für Vorführanlernlinge erwiesen. Vom möglichen Nachziehen der Gewindelagen beim Abbau der Kopie ganz zu schweigen. Gar nicht zu reden von anderen Tellerfabrikanten wie Neutronic (der Name klingt schon bedrohlich genug - so wie Neutronenbombe :wink: ). M.E. hat sich der 1800 Meter-Spulenbetrieb der Programmkinos bei häufigem Auf- und Abbau der Kopie besser bewährt, wenn Motorumroller und Projektor über regelbare Friktionslösungen verfügen. Ohne diese verschrammen auch dort die Filmenden in Nähe des Wickelkerns, aber mit Filmreiniger wäre dieses Manko in den Griff zu bekommen.
  16. cinerama

    300

    Besser wären gar keine Reaktionen gewesen - weil Vergeudung von Zeit. Ein Betreiber, der NS-Propaganda mit Augenzwinkern spielt und sich auf interessante und hitzige Diskussionen beruft, ist nur an der Kohle interessiert, nicht aber an nutzbringender Diskussion. Ist aber keine neue Erkenntnis, sondern Beleg für ein Hurengewerbe. Jedenfalls kenne ich zu genüge andere aufrechte Programmkinobetreiber, die keinen Bock auf sowas haben und lieber Filmkunst spielen. http://molodezhnaja.ch/300.htm http://www.dasmanifest.com/01/300.php
  17. cinerama

    300

    Schade. Aber woanders dürfen wir in einstmals renommierten Programmkinos "Blut und Boden" gepredigt bekommen: Voraussichtlich ab Donnerstag 5.4. 300 Opulente und bildgewaltige Verfilmung des Kultcomics von Frank Miller (Sin City), in dem König Leonidas mit 300 Spartanern in den Krieg gegen das gewaltige Heer von Perserkönig Xerxes zieht. Grauschwarz der Himmel, aggressiv aufgestellt die muskulösen Krieger, blitzend die Augen in den Schlitzen der Helme, mächtig die Schilde, auf denen sich das Licht der Götter bricht, ahnungslos der Feind, bevor sich die Kampfmaschine Spartas in Bewegung setzt, um mit dem Blut der Perser Geschichte zu schreiben. Martialisch und nihilistisch, von druckreifer Lakonie durchsetzt ist der Ton in Zach Snyders wuchtigem Actionfresko, das Frank Millers Comic einen Schrein errichtet. Geradlinig erzählt ist der Plot, der aus der Aussichtslosigkeit Hoffnung generiert. Für Realismus interessiert sich "300" nicht, nur für den Mythos, der die Jahrtausende überlebte. Im Hintergrund stehen die Perserkriege, die Versuche des Großreichs, die griechischen Stadtstaaten zu unterwerfen. Im Vordergrund platziert ist die berühmte Schlacht am Engpass der Thermopylen, in der sich ein von 300 Spartanern angeführtes Kleinheer einer riesigen Übermacht von Orientalen in den Weg stellte. Ein Prolog zeigt, wie der junge Leonidas, der spätere König Spartas und Kopf der 300, mit List einen monströsen Wolf erlegt. Ein Epilog deutet an, welche Bedeutung das Blutopfer für das Selbstbewusstsein der antiken Demokratie und die folgenden Siege gegen den Erzfeind hatte. "300" ist nichts für zarte Gemüter und kritische Realisten, ist kein Stimmungsmacher für aktuelle US-Kriege, sondern ein antikes Heldengedicht, ist nie Arthur Penn, aber oft John Ford, ist Herodot, übersetzt von Leni Riefenstahl. Und folgt nur einem Ziel, mit dem der Erzähler die Geschichte beschließt: "Erinnert Euch unser". Ein Film fürs Langzeitgedächtnis. (Originaltitel: 300) USA 2007 Buch & Regie: Zack Snyder 117 Minuten (in digitaler DLP-Projektion) Aus: www.schauburg.de (Vorschau, 12.3.2007)
  18. cinerama

    300

    Braucht man nicht. Es geht in diesem Thread bereits so "bräunlich" zu, da hilft auch keine "reinrassige" Dijektion mehr weiter. :cry:
  19. cinerama

    300

    Tja, das sagt mein alter Freund, der schon im Thread "Das Kinosterben geht weiter" unseren heißgeliebten berliner Royal-Palast als eines der "schlechtesten Kinos" schmähte und wie kein anderer das Filmbandorginal als quasi tot erachtet. Heute mal ohne Alkohol zugegen? :wink:
  20. cinerama

    300

    :?: :idea: :shoot3:
  21. Genau das ist der Tod des Kinos, was Dich nun freut. Deine persönlichen, individuellen Vorlieben sind naturgegeben nämlich den Selbsterhaltungpflichten der Theaterbranche (aber auch allgemein kollektiven, kommunikativen Bedürfnissen unter den Menschen, die ebenfalls eine Funktion haben) entgegengesetzt. Hier bahnt sich hemmungslos das Chaos den Weg: Technische Fortschritte und Individualisierung einerseits - zivilisatorischer Rückfall in die Urzeit und pure Egomanie andererseits. :wink: Der SPIEGEL-Artikel ist (von kleinen Fehlern abgesehen) ganz hervorragend. Die Verbände sollten ihn sich dringend und gründlich zu Gemüte ziehen. (Abgesehen von der vertriebstechnischen Frage, daß nur noch ein einziges professionelles Trägerformat Bestand haben soll. Denn gäbe es nur für das Kino ein einziges verbindliches Profi-Format [zumindest bis 1952 war es das Monopol], so könnte man ja lächelnd aufatmen.)
  22. Was macht das "Erstaufführungpublikum" privilegierter gegenüber dem Programmpublikum? Nieder- und hochklassiges Publikum? Das eine taub, das andere dolbysiert? Das sind Klischees, die an den (eher individuell verortbaren) Wahrnehmungsmaßstäben vorbeigehen. Szenario: Das HARRY-POTTER-Publikum verlangt die 20-kHz-Surroundspeakerkurve oder verläßt sonst den Saal; aber das Publikum von RHYTHM IS IT ist jederzeit happy, lichttonverprasselte Geigentremolos auf brüchigen Holzsitzen sogenannter Kinos mit "Programm" zu zu bewundern. -> Immerhin können sich Programmkinos noch eine Vorführkraft für oft nur einen Kinosaal leisten, unbenommen des Luxus, bisweilen über zwei oder drei Projektoren in einem BWR nebst Vorhang, Kaschierung und Gong verfügen zu können. - So einige Kinofabriken, die sich Erstaufführer nennen, weil sie nach dem Fast-Food-Vorbild eines Discountgschäftes konzipiert sind, sind m.E. weit armseliger dran. :cry:
  23. Zu meinen fünf filmkundigen Vorrednern würde ich dennoch leichte Widerrede halten: - Der US-Mainstream ist heute teils avancierter und abwechslungsreiche als in den 70er/80er Jahren: professionellere Drehbücher, wandlungsfähigere Schauspieler, einfallsreicheres Production Design, näherer Bezug zur Tagespolitik in den Action-Streifen. Negativ ist ihm der Rückgang der "auratischen Bilder" und sinnlich ausgeleuchteten Tableaus anzulasten, der mißverstandene Begriff interessanten Sounddesign (Berieselungscluster für den Adrenalystoß) oder der entfesselten Kamera (Übernahme der Reality-TV-Schmuddeligkeiten) - Der europäische Mainstream ist in den genannten Kategorien demgegenüber konformer, pflegeleichter und unpolitischer geworden. Zumeist ist aber die Herkunft des europäischen Kunstgewerbsverständnisses im literarischen Bildverständnis noch immer erahnbar: die Bilder sind "verbindlicher". Noch nie gab es so viele Filmproduktionen und Filmseher wie heute. Die Branche boomt in allen Bereichen und definiert sich ständig neu. Wem es schlecht ergehen wird, das sind die Filmtheater. Infolge von Multimedia und des kommenden Weltproduktionsstandards HDTV wird es viele neue kinoähnliche "Locations" geben, die sich billig anbieten, und über die der Kunde sogar (anders als im zu "Respekt" und "Beherrschung" aufrufenden Theatersaal) beliebigen Einfluss nehmen kann. Wenn der DVD-Markt für die produzierende Industrie seit Jahren einen Boom darstellt, währenddessen das Kino als schrumpfendes Marktsegment nur noch das kulturelle Feigenblatt für einen weiteren PR-Effekt darstellt, so werden die Strategien offensichtlich, wohin die Produktion sich primär wenden möchte, um schnellstmöglich bei risikobehafteten Filmproduktionen Margen zu erzielen, noch bevor sich herumspricht, wie schlecht der Film denn sei. Daß in diesem Konnex Auswertungsfenster abgeschafft werden und Filmtheater doch bitte freiwillig den Bezug brieflich versandter Festplatten (gegenüber dem Premium-Filmkopie) "schlucken" sollen, sind nach meiner Einschätzung völlig logische Bestrebungen produzierender Gewerbe, die den Untergang des Kinowesens achselzuckend inkauf nehmen. (Jeder Produzent hat ja mittlerweile einen häuslichen oder firmellen HD-Schirm, der ihm - auch persönlich - das Wegbrechen des Kinomarktes versüßt.) Ist das Auswertungsfenster weg - das wäre eine gewagte These - so verschwindet die flächenbildende Infrastruktur der Filmtheater auf immer. :roll:
  24. Beschwerden bitte endlich einmal an Blickpunkt:Film weiterreichen: nicht zum ersten Male zitiert man dort Sekundärquellen, die offenbar der Red. keiner autorenrechtlichen Überprüfung wert sind.
  25. Blickpunkt:Film zitiert ein Videobranchenmagazin, einige Passagen daraus: 40 Prozent Verlust für Kinobetreiber Die einstige Regel, einen Film erst sechs Monate nach seinem Kinostart auf DVD [...] zu bringen, ist schon lange passé. Mittlerweile ist ein viermonatiges Kinofenster üblich. Eine internationale Studie zeigt laut "Welt" nun auf, wer die Gewinner und die Verlierer einer weiteren Fensterverkürzung wären. So prognostizieren Forscher der Bauhaus-Universität Weimar, der Londoner Cass-Business School und der US-Universität Missouri-Columbia den Kinobetreibern im Durchschnitt Einnahmeeinbußen von 40 Prozent, wenn die Studios bei einem gleichzeitigen Filmstart für Kino, DVD-Verleih und Video-on-Demand den jeweiligen Titel nach nur drei Monaten in den Kaufhandel bringen würden. Für die Studios hingegen würde dies eine Umsatzsteigerung von bis zu 16 Prozent bedeuten. [...] Doch schon heute haben Kinobetreiber damit zu kämpfen, dass mit dem alleinigen Verkauf der Eintrittskarten kein Gewinn erwirtschaftet werden kann. Erst mit dem Verkauf von Getränken und Popcorn können sie den Verlust von durchschnittlich 57 Cent pro verkaufter Eintrittskarte wieder ausgleichen. Für die Studie wurden 1.770 Konsumenten in den USA, Deutschland und Japan befragt. Die komplette Studie soll im Oktober im "Journal of Marketing" erscheinen. Quelle: VideoMarkt Aus: http://www.mediabiz.de/newsvoll.afp?Nnr=227620&Biz=dv&Premium=N&NL=FID&uid=m19265
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