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cinerama

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  1. Tut mir leid. Sehe ich in fast allen Punkten umgekehrt. Wenn Du ausführst, der normale Zuschauer bemerkt dieses oder jenes nicht (den Farbraum), wundere ich mich, daß er plötzlich auf einmal die Vorzüge der digitalen Projektion bemerkt? Damit verstrickst Du Dich in einen auffälligen Widerspruch. Kurzum: ich bleibe bei den branchenüblichen Bezeichnungen für die Tonformate (die Seite @kinoteam enthält viele Vereinfachungen, die mir schon öfter auffielen), ich bleibe auch beim Loblied auf den Bauer-Bildstand und die fast wartungsfreien Köpfe (halbwegs schonende Handhabung und eine Ölung in gewissen Abständen vorausgesetzt), ich bleibe bei der krtischen Beurteilung des (von Dir anfangs gelobten) Farbraums der Video-Produktion "Die Rache der Sith". Es handelt sich hierbei auch nicht um einen marginalen Vergleich der Farbräume Film vs. Video, sondern an diesem Punkt wirklich um himmelweite Unterschiede, und selbst noch bei analoger Projektion mit 20 Jahre alten Ultra-Objektiven (oder noch älteren Kübeln) ist dieser Unterschied frappant. Daher ist "Die Rache der Sith" ein ziemlicher Skandal, was auch Kameraleute, Kopierwerksleute und Rohfilmhändler konstatierten. Ich weiß ganz gut, was ich gesehen habe, und ich hahe einiges gesehen. (Von FP 30-Projektoren oder Ernemann 15 hattest erst Du angefangen, zu reden. Sowas hätte ich - etwa in puncto Bildstandreferenz - nie als Beispiel gebracht. Hier bitte ich wörtlich genommen zu werden, gerade auch durch meine implizite Andeutung, ggf. einen "typenfremden" Projektorkopf improvisatorisch mit dem Lampengehäuse zu verbinden, wenn der alte Kopf definitiv einen schlechten Bildstand hat. Das bezog sich prophylaktisch bereits auch auf die von Dir anschließend benannte Type. Ausnahmen bestätigen die Regel.). Deine Argumentation, für ältere Projektoren werden die Ersatzteile rar, sehe ich als nicht derartig brisant an. Es gibt einzelne Personen, die hier viel nachfertigen. Das ist auch bezahlbar, im Gegensatz zu dem fast (unbezahlbaren) Service beim Digital Cinema. Ich rege neuerlich an, daß die Kinokollegen bei guter analoger Projektion und guten Kopien damit explizit werben sollten. Das ist - obwohl es lächerlich klingt, da man sowas doch seit "100 Jahren" als selbstverständlich ansehen sollte - eine Frage des Überlebens. Natürlich darf und soll mit guter analoger Projektion geworben werden, wo sie etwas bietet, was die DVD wohl nicht bietet. In anbetracht der Begriffsverwirrung durch die Industrie, in dessen Folge Teile des Publikums glauben, im Kino würden DVDs gezeigt, werden diese defensiven PR- und Abgrenzungsmaßnahmen zu einer Frage der Selbsterhaltung. Es muß gerade deshalb mit guter analoger Projektion geworben werden, weil umgekehrt das Marketing-Geschrei der Digital-Anbieter auf ausgesprochen unseriöse Weise versucht, das Kino zu diskreditieren und schlecht zu reden. So grenzt die mit dem Digital Cinema verbundene Marketing-Floskel "in gestochen scharfen, kristallklaren Bildern erleben Sie die Zukunft des Kinos - die Zukunft ist digital!" beinahe an Betrug. Es wird Zeit, daß man sich nunmehr zur Wehr setzt, oder anderenfalls - wie bereits in der stets verdrängten Frage der Auswertungsfenster - kleinlaut untergeht.
  2. Dolby SR.D ist die Bezeichnung für das Kopienformat (kombinierte optische Tonspur mit sowohl Dolby Spectral Recording-Analogtonspur wie auch einer Dolby Digital-Tonspur. Der Werbung des angesprochenen Kinos könnte man entlehnen, beide Formate würden gleichzeitig in Funktion treten (oder auch im Wechsel, Fall-out usw.). Verwirrung hoch drei. Schön, daß das auch mal andere bemerken. Wurde ja hier bisher immer abgestritten... Gute Ausleuchtung (und viel billiger) ist auch bei 35mm-Eqipment erreichbar. Zu dunkle und schlechte Ausleuchtung hat man aber auch bei digitaler Projektion (in Berlin) erlebt! Die Farben von "Rache der Sith" sind synthetisch, steril und ohne Zwischenabstufungen. Das kann selbst ein Super-8-Negativ besser. Übrigens unstrittig, da ja die Videokamera nicht den gesamten Farbraum erfaßt, sondern allenfalls eine Bruchteil des photochemischen Films. Ansonsten hätte man wahrhaftig Anlaß zu Freude, was digital so alles zaubert und vereinfacht. Tut es aber leider nicht. Seit Jahren meine Rede. Hat aber niemanden interessiert. Fazit: alle Betreiber sollten dieses Problem schleunigst (und in ihrem eigenen Interesse!) lösen. Entweder Nachjustieren des Gesperres, anderes Gesperre oder anderer (fakultativ auch typenfremder) Projektorkopf. Billiger als Dijektion wird dies allemal. Zumeist ist es auch von Dauer. (Bei Bauer-Köpfen hat man bis zu 80 Jahren wartungsfreie Projektorgetriebe erlebt, Bildstand wie am ersten Tag. Darum heisst es dann auch: "Bauer ist von Dauer"). Wozu um Himmels willen brauche ich jetzt 2k-Dijektion? Reine Kapitalverbrennung. Dem hattest Du gerade noch widersprochen (Kopfschmerzen wegen Unschärfe). Aus der Saalmitte hat außerdem auch 35mm eine relativ glatte Struktur, bei exzellenten Kopien aber definitiv mehr Detailschärfe. Das Gebot der Stunde: die vorhandenen Anlagen - Grundlage des Wirtschaftens seit nunmehr 100 Jahren nicht ohne Grund - intelligenterweise optimieren. Es wäre nämlich folgendes Szenario vorstellbar: zum digitalen Roll-out kommt es gar nicht mehr, denn dieser fand längst (infolge der Aufhebung des Kinofensters und des Verkaufs von HD-tauglichen Breitbildschirmen schon ab € 680,--) im Home Cinema statt. Die Kinos sollten daher ihre Anlagen optimieren, die Verleiher zu besseren Kopien bewegen und das Kinofenster verteidigen sowie in ihr Corporate Image mehr investieren. (Siehe Interview mit Heiner Kieft und Hans-Joachim Flebbe im Filmecho der Vorwoche). Das Zauberwort "digitales Kino" könnte durchaus der Dolchstoß für's Filmtheatergewerbe werden. Schon aus rein marketing-technischen Erwägungen ist es die gleiche Begrifflichkeit wie Digital Home Cinema. Kino lebt aber davon, dass es sich davon absetzt. Somit könnte es bald in Mode kommen, daß Kinos mit korrekten 35mm-Kopien wie folgt werben: "Bei uns in der original-analogen Wiedergabe des Produktionsformates zu erleben - keine DVD-Darbietung!. Mal gucken, was passiert...
  3. Auf der Website vom Cinecittá in Nürnberg finde ich folgende Information zum digitalen "Roll-out": Wir zeigen Ihnen eine Testinstallation des Kinos von morgen. (Man höre genau hin: gekauft wurde demnach nichts dergleichen, aber andere Betreiber dürfen das tun, damit es sich für Nürnberg rentiert, das mit 5000 Plätzen beansprucht, eine Vorreiterrolle auszufüllen?). Und die Angaben der Website zum Sound einiger Sälen ebendort lauten: Neben den THX-Kinos bieten auch die Säle 5, 10, 12, 13 und 15 hochwertigen digitalen Surround-Sound nach dem DOLBY SR Digital-Verfahren. Tja, dieses Format kannte selbst ich noch nicht, bin aber wohl etwas zu dröge hierzu? Nun: das alles hört sich natürlich klasse und luxuriös an, und die Werbung dort sieht prächtig aus. :wink:
  4. Kopie in dieser Stadt war exzellent: ohne Rohfilmklebestelle, Digital-Aussetzer oder Unausgeglichenheiten in der Farb- und Lichtabstimmung. Einwandfreie Lichtbestimmung, korrekte Kopierungen, eine (nach heutigen Maßstäben) professionelle Photographie (anamorph in Scope), akzeptabler Bildstand. Sollte man mal im A/B-Vergleich zu "Die Rache der Sith" erörtern, da hierdurch möglichweise die großen (oder doch nur feinen?) Unterschiede zwischen Analog-Filmerei und Digital-Filmerei exemplifizierbar wären. Als Action-Film durchaus annehmbar: jedenfalls mit durchdachteren Zeitbezügen, als bei den Sternenkriegern auszumachen war.
  5. whow ... was es alles für tolle beeindruckende wörter gibt ... richtig cool (Hab' ich von @stefan2 abgeguckt, gefiel mir ganz prima ...) :D @laserhotline: Dem DVD- und Video-Freund wird immer viel versprochen, gut verpackt (und auch vorgegaukelt, ohne Ende!). Die Herangehensweise beim Transfer zumeist an das ("pristine") Interpositiv ist ohnehin kein Verdienst der Video-Branche, sondern erklärt sich aus den Umständen der technsichen Bearbeitung (man "scant" eben nicht von einer Kinokopie oder - wie früher - von einer "Low Contrast"-Kopie). 35mm -Premierenkopein sind i.d.R. "pristine". Die Kopien aus dt. Kopierwerken sind zumeist recht gut. Daß das hochauflösende, nicht komprimierte HD-Videobild im Kino "ruhig" und "sauber" aussieht, ist natürlich ein eminentes Plus. Leider wird über die "Feinheiten" der Auflösung, des Farbkontrastes zu wenig gesprochen. Die wenigsten können dies ja auch objektiv beurteilen in Ermangelung eines direkten A/B-Vergleichs. Somit verbleiben nur die Pluspunkte: keine Klebestellen, kein Wackeln, keine Schramme (und als Negativpunkt: ein "totes" Bild).
  6. Die digitale Projektion in 2.39 : 1 hat im berliner ZOO PALAST sehr deutliche Randunschärfen, obwohl die Projektion nicht gerade steil ist. Steil ist die 35mm-Projektion im Londoner ODEON am Leicester Square, allerdings ist dort die Bildwand stark angekippt. Das 35mm-Bild war besser als bei Digital Cinema. Der Qualtitätszugewinn gegenüber den nicht ausreichend kontrollierten 35mm-Serienkopien ist bei 2k-Digital Cinema umstritten. Diese Dijektion ist auch keineswegs identisch mit dem filmischen "Original", wie Du schriebst und viele DVD-Freunde denken (wenn auch dem Cover steht: "directly transferred from a pristine 35mm master"), sondern eine digitale 2k-Spielart eines zumeist einer 4k-Auflösung entsprechenden 35mm-"Film"-Films. Es handelt sich somit bei den hier diskutierten DLP-Dijektionen um einen Substandard. (Ich wiederhole mich.) Von "gutem Willen" kann da leider nicht gesprochen werden.
  7. So gesehen ja, da gibt es noch mehr Geschichten über verschmierte Tonköpfe u.a., die einem zum Anhalten der Vorstellung zwangen. In den allermeisten Fällen aber war der 16mm-Magnetton wuchtig und kristallklar. Möchte jemand stattdessen lieber die 16mm-Lichttonspur fahren? Ich kenne niemanden. Auch würde ich das immer verteidigen wollen: zu sagen, ein Format ist tot, war nie meine Sache. Zur mehr oder weniger geringen Lebensdauer der Tonköpfe (ist 18 Jahre her, da hatte ich einen Bogen-Kopf 35/70 für DM 2.500 mir machen lassen) fällt mir ein, daß unterschiedliche Materialien angeboten wurden: evt. Permalloy, U-Metall, Ferrit und mit am härtesten wohl: Sendust. Natürlich wollte ich das Allerhärteste, aber der Bogen-Ing. riet mir zu einer weicheren Legierung wegen der besseren Permeabilität. Ob bestimmte Legierungen mittlerweile Verbesserungen erreicht haben - keine Ahnung. Immerhin könnte dabei ein hoher, spezifischer elektrischer Widerstand erreicht werden, der die Wirbelstrombildung herabsetzt. In meiner Vitrine steht noch ein neuerer Winkler-Kopf für 70mm, da steht außer den heute gebräuchlichen 80 mH nichts drauf, was einem das Material verrät. Da ich zum Glück keine Tonateliers betreibe, ist ein Schnelltest mir nie abverlangt worden.
  8. Das habe ich positiver erlebt. Zwar schon vorgekommen, daß man die aufgeklebte Magnettonpiste wie eine Schnur von der 16mm-Kopie herunterziehen konnte, ansonsten aber war die Tonqualität mit einem Selecton-Siemens-VV recht gut. Sehr gut sogar im Vergleich zum Lichtton auf 35mm. Mit einem Schraubendreher habe ich es noch nie getestet, da dieser scharfe Kanten haben kann und die Lamellen einen Grat wegkriegen. Das ist auch immer wieder berichtet worden, wo ein Grat am Tonkopf in einem Durchlauf eine komplette Kopie zerfahren hat (z.B. 70mm-Lawrence von Arabien im Wiedereinsatz 1974, Sandalenkino in Berlin). Man streift mit dem Schraubenzieher ja auch nicht über ein Objektiv, um zu testen, ob die Vergütung noch intakt ist. Allenfalls mit der runden Seite des Stils des Schraubenziehers würde ich es wagen, die Lamelle zu berühren. Über die ideale Methode, zu entmagnetisieren, hast Du leider nichts verraten. Wie geht es dann, wenn nicht mit einer kleinen Drossel? (Ich habe dieses Procedere in Kürze wieder einmal vor mir...)
  9. Wie von @preston sturges angedeutet, handelt es sich, wie ich ihn verstanden oder ausgelegt habe, bei jeder Art von brachialen Einführungsversuchen um sehr dünnes Eis. Eine Innovation kann eine Bereicherung darstellen (und tut es auf gewisse Weise auch, denkt man daran, wie kostengünstig immerhin durch das Dolby-Lichttonsystem flächendeckend kleineren Kinos eine gegenüber Mono-Lichtton etwas "modernere" Aufwertung im Blockbusterkino möglich wurde, was später immerhin auch kleineren Produktionen zugute kam.) Andererseits stellt eine Innovation nicht nur eine Ergänzung dar, sondern behauptet immer auch ein Ersatz zu sein für eine veraltete Produktionsweise. Seit langem wird Kritik geäußert, die von Schlagwörten nur so wimmelt wie: Anlernvorführer, Massenabfertigung, Kopienschreddern, Projektoren mit schlechtem Bildstand, geizige (oder am Hungertuch nagende?) Verleiher und infolgedessen schlampige (unterbezahlte) Kopierwerke, zu hohe Kopienkosten und/oder zu hohe Kinopersonalkosten, unbehinderte (?) künstlerische "Freiheit" am Set und in der Postproduktion, gleichbleibende Qualität in den Kinos, die den DVD-Ansprüchen der Kunden entgegenkämen usw. usf. Diesen Thesen, die mitunter unter Marketing- und merkantilistischen Aspekten scheinbar schlüssig sind, wird die Respektierung des optischen Wertes des Schauererlebnisses und das Wissen von der Andersartigkeit und photographisch qualitativen Überlegenheit des photochemischen Films geopfert. Schon vor 30 Jahren war der Paradigmenwechsel einfach geworden (zumal Magnetton- und 70mm-Anlagen in der Phase des seinerzeitigen Kinosterbens bei Aufkommen von drei fast gleichzeitig am Markt erscheinenden Home-Videosystemen miserabel gewartet wurden) zu behaupten: Dolby-A sei besser als Magnetton, und neuere in Scope gedrehte Filme hätten eine ebenso gute Auflösung wie die (mittlerweile uralten) 70mm-Reprisenfilme. Hier hatten es die Special-Effect-Regisseure relativ leicht, ihre Systeme Dolby, THX, 70mm-Kopien von flauen 35mm-Negativen, Digitalton plötzlich als technologische Revolution zu verkaufen. In Wahrheit aber waren zumindest die hochwertigen Filmprodukte wie Magnettonkopien - und in der Bildgüte die Kopien von Large-Format-Negativen der 50er und 60er Jahren - in etlichen Kriterien überlegen. Zählt man die seinerzeitigen Klassiker dieser aufwendigeren Kopien (Magnetton oder Large Format) auf, staunt man mitunter über die Box-Office-Zahlen, die bei weitem heutige Blockbuster-Erfolge auf den hinteren Rang verweisen. Nach der "Dolby-Revolution" sind es heute die kleineren Programmkinos und Autorenfilmemacher, die massiv eine Elektronisierung des Bildes befürworten und Vorreiter für die Mainstreamkinos sein wollen. Aktuell kommt 2005 die erodierende Wirtschaftskrise hinzu, die die Consumer-Freundlichkeit ausbremst, dem trotzdend überall in Europa einige Filmtheaterketten sich seit Anfang der 90er Jahre gegenseitig an Kinostandortakquisen übertrafen, den Banken eine Goldene Ära des Kinos versprachen und durch einige Neuheiten und "Synergieffekte" den harten Kern der tradierten Filmtheaterkultur aufzuweichen verstanden. Mittlerweile stehen wir überall vor leeren Sälen, in denen selbst die neueste Fantasy-Saga in den größeren Sälen nicht mehr als zwei Wochen überleben kann und 80% aller Film-Massenkopien kaum mehr Ihre Erstehungskosten einspielen. Zwar müßten hiervon kleinere Verleiher profitieren, die durch gezielte Vermarktung intelligenter Nischenprodukte eigentlich auf die optische Qualität (und Haltbarkeit) einer wieder optimierten 35mm-Produktionskette setzten (auch und gerade für das verschüttete Repertoire), welche aber virzugsweise - ebenso wie die Mainstreamverleiher - eine angeblich breitere Produktpalette (mehr Filmtitel) anstreben, wobei Ihnen verstärkt die Art-Häuser mit einer HDTV-Einrichtung eine Steilvorlage bieten. Das optische "Premium-Produkt" wird derzeit von mehreren Seiten entweder ignoriert oder bewußt verdrängt im Glauben, der Kunde sei auch mit der elektronisierten Kompromißware zufriedenzustellen.. Und selbst die IMAX-Häuser dümpeln dahin. Die Zange greift nun von mehreren Seiten, nicht nur aus Nürnberg. Der dortige Betreiber fürchtet offenbar, wie ich vermute, um seine Amortisationsfähigkeit (und die Glaubwürdigkeit gegenüber den Banken), wenn nicht ab sofort permanent ein Content-Nachschub für seine neue Technologie erfolge. Dabei sollen andere Betreiber überredet werden, seinem Beispiel (immerhin das erfolgreichste Multiplex Deutschlands) zu folgen, bei Strafe des angeblichen Untergangs. Wieviel hiervon tatsächlich aufrichtiger Überzeugung entspricht, und wieviel dem Ehrgeiz geschuldet ist, die Vorreiterrolle (durch schnellere Amortisation, wobei es nur nebensächlich im die Frage DLP oder Film geht) noch weiter auszubauen, vermag ich nicht zu erkennen. Tatsächlich aber beginnen die Begrifflichkeiten zu verschwimmen, da selbst "alte 70mm-Fans" (wie der obige Beitrag von @filmempire lehrt) von der 2k-Projektion begeistert sind, und auch ich vor 5 Jahren anfänglich erstaunt war. Nicht all zu große Bildwände vorausgesetzt, ferner berücksichtigend, daß in vielen Sälen ohnehin durch Tube Lights und Notausgangsleuchten Kontrastminderungen eintreten, vorausgesetzt, daß die neuen DLP-Anlagen nicht ausfallen wie Nürnberg behauptet (was Berlin und einige US-Städte massiv widerlegen), könnte man durchaus im normal-mittelmäßigen Betrachtungsabstand heutige Säle mit 2k-Projektion als "optimal" empfinden. Leider aber machen wir damit einen Schritt zurück hinter die Artenvielfalt des Kinos in 110 Jahren seiner Entwicklung, in dem alles, was spektakulär den Vorsprung gegenüber den Home Cinema-Technologien beförderte (7- oder 8-Kanal-Magnetton schon anno 1952, Large Formats ab 1955 [bzw. schon seit den 20er Jahren]) jetzt durch eine Festlegung auf die 2k-Digital Cinema-Variante endgültig konkurrenzunfähig gemacht wird, wie es der Nürnberger Betreiber unfreiwillig forciert. Eingedenk dessen, daß ein 35mm-Negativ momentan zwischen 4k und 6k Auflösung schwankt, Filmmaterialien aber nachwievor beständig weiterentwickelt werden und auch die bisweilen mindertige Anfertigung der Serienkopien optimiert werden könnte, frage ich mich, was das Nürnberger Cinécittà wohl nachinvestiert, wenn in zwei oder drei Jahren seine 2k-Anlagen nicht mehr "up to date" sind? Nun: vielleicht verfügt ja das Cinécittà über permanenten Cash Flow (nicht erst seit dem Digital Cinema-Experiment aus dem Vormonat diesen Jahres) und kann den ständigen Technologiewechsel locker finanzieren. Die aber von ihm überredeten, ihm folgenden Kinobetreiber, könnten dann aber in den Konkurs fahren oder sich in ungewollte Abhängigkeiten begeben, wenn unversehens der nächste Evolutionssprung der 35mm-Kopien sich ankündigt und man mit 2k-DLP-Panels von anno 2004 wie eine "Graue Maus" dasteht. Nach meinem Ermessen handelt es sich um eine brandgefährliche Verallgemeinerung, die das Nümberger Cinécittà der Branche weismachen möchte, wobei denjenigen, denen am Erhalt der Qualitätsvorsprünge des Filmmaterials gelegen ist, dringend anzuraten wäre ... ... vernünftige Argumente nicht nur in dieses Forum zu posten, sondern auch schriftlich an den HDF oder das Filmecho weiterzugeben.
  10. Aber nicht mehr lange, nachdem Du gerade den Rauswurf der Stuttgarter DP-70 gelobt hast, die tollen Landschaften der CGI-Hintergünde nebst perfekter DLP-Ausleuchtung zum neuen Maßstab erhoben hast und (als angeblich bekennender 70mm-Fan) den ahnungslosen Betreibern eine Steilvorlage für die Abschaffung gepflegter analoger Technologie bietest. Besten Dank für solche "Diagnosen". Nunmehr ist die Verwirrung auf die Spitze getrieben worden, anstatt endlich genaue Beobachtungen und Diagnosen zum Zuge kommen zu lassen.
  11. Ein leider vollkommen willkürliches Urteil, das subjektiv alles wild durcheinanderwürfelt und vergleicht, was nicht zusammengehört. Wer behauptet, dies sei keine schlechtere Bildwiedergabe als gutes 35mm Scope, leidet unter einer Augenkrankheit (oder hat drei Bierchen zuviel getrunken). Wer dann noch kolportiert, mit Rauswurf einer DP-70 sei das Bild in diesem oder jenem Kino "verbessert" worden, verdreht die Ursachen und Wirkungen. Zudem gibt die Aussage "1 Meter vor der Bildwand" überhaupt keinen Bezugsparameter preis. Daher bleibe ich dabei: bei einem Betrachtungsabstand entsprechend der Höhe der Leinwand aus betrachtet sieht man definitiv die Pixel einer 2k-Projektion, und nicht erst "mit der Nase davor". Dies hat auch die Digital Cinema Intitiative bei 2k-Projektoren ermittelt, da kann hier noch so viel subjektive Video-Schwärmerei verbreitet werden. Die Farbbalance (auch in Relation zu den Hauttönen) war bei dieser Produktion ("Rache der Sith") völlig aus dem Gleichgewicht, Kontraste und Schattierungen ebenso. Im übrigen wurde dies von berufsmäßigen Kameraleuten und Kopierwerkstechnikern klar bestätigt, so daß ich Äußerungen wie denen von @filmempire keine Glaubhaftigkeit mehr beimesse. Auch die Debatte um die "Tiefenschärfe" greift zu kurz und läßt sich nicht platt nur aus einem einzigen Beispiel des 70mm-Kinos (hier "Lawrence von Arabien") ableiten. Denn gerade die Tiefenschärfe ist m.E. der einzige Vorzug der neuen Digital-2k-Kameras! Leider wird sie durch Spezialdapter wieder zu einem "flach-filmischen" Look degradiert!) Dann zu dem Spruch "tolle Qualität ohne Säume": Es mag sein, dass die Säume der früheren Travelling-Mattes entfallen, jedoch war die Matte-Technik bereits in den 80er Jahren so ausgereift, da ihr Einsatz einen realistischeren Look ergab als die sterilen, flachen, zuckerwattigen und tortenartig-verwischten CGI-Landschaften der "Sith". Dies nunmehr als "toll" zu bezeichnen, dazu gehört schon eine Portion an Alterszynismus. (Vielleicht in den letzten Jahren zu viele Videos gesehen, als mal etwas gründlicher in die derzeit möglichen, mitunter durchaus guten Kopienqualitäten hineingeschaut? Wie wär's mit einem fairen A/B-Vergleich anstelle subjektivistischer Schwärmerei?)
  12. Dann würden die sichtbaren und hörbaren Vorteile gegenüber dem Niveau der Duplikat-35mm-Kopien (und unsteten Projektionen, die man überall erlebt) leicht überwiegen. Nicht zu reden jedoch von Extremfällen, in denen ein derzeitiges Daylight-35mm-Negativ bis an die Grenze von 6k aufzunehmen ist, nicht zu reden vom Evolutionssprüngen der Materialentwicklung im photochemischen Bereich (sodaß auch ein 4k-Panels eines Tages nicht mehr adäqaut sein dürften), nicht zu reden von der Serverarchitektur der neuen Anlagen, die rasanten Produktverfallszyklen unterworfen ist, weshalb kaum eine dieser Anlagen zukunftsträchtig oder standardisierungsfähig ist. Insofern gibt es 35mm weltweit und schon seit mehr als hundert Jahren: man kann fast alles darauf kopieren: Schlechtes, aber künftig auch zunehmend viel Besseres. Flexibler kann ein Format gar nicht sein!
  13. Nur zum Trost gesagt: die Pixel sind wahrnehmbar. Zwar nicht aus der Saalmitte und aus den hinteren Reihen, sehr wohl aber im vorderen Parkett-Teil: das Ganze wirkt wie ein totes Fliegengitter auf mich... Um deutlich zu werden: ich habe diese Vergleiche schon seit 5 Jahren (und mehr als einmal sowie auf verschiedenen DLP-Typen) gezogen. Fakt ist, daß selbst die jüngste Überprüfung meines Eindrucks auf einem 2k-Kopf ganz klar die Pixelraster aus folgendem Betrachtungsabstand aufzeigte: die Betrachtungsentfernung war noch immer etwas größer als die Bildhöhe des dijizierten Bildes. Da ich ohnehin von Natur aus zur Kurzsichtigkeit neige, sollte an dieser Aussage nicht gezweifelt werden.:wink: Das ist auch der Grund, warum die DCI für die Einführung des 4k-Standards wirbt.
  14. Auf der Website von IMAX, http://www.imax-kinos.de/ , sind nachwievor sechs Kinos gelistet: Discovery Channel IMAX Berlin Cinestar IMAX Berlin IMAX am Cinecitta Nürnberg IMAX im Technikmuseum Sinsheim IMAX im Technikmuseum Speyer Galaxy im Phantasialand Brühl Ob und wann München wieder spielt, täte mich auch interessieren, momentan laufen ja dort sozusagen "Anti-Imax"-Veranstaltungen, http://www.digitale-cinematographie.de/dc/index.htm : Digitale Cinematographie 2005 am 30. Juni, im forum am deutschen Museum (ehemals Forum der Technik, Museumsinsel 1, 80538 München) Einlass ab 9:00 Uhr Programm ab 10:00 Uhr Informieren Sie sich über die Vorteile der digitalen Produktion!
  15. Deine Beobachtungen sind richtig und wurden bereits bei dern allerersten DLP-Vorführungen gerügt. Du solltest Dich darin auch nicht verunsichern lassen: bei den alten Star-Wars-Filmen tauchten diese "Effekte" in der Tat nicht auf. Diese Filme waren auch (zumindest Epsiode V und VI, das ist auf heute noch vorhandenem Erstaufführungsmaterial sichtbar) photographisch überlegen und auch detailschärfer. Wer das Gegenteil behauptet, irrt leider. (Wir haben den A/B-Vergleich einmal durchgeführt.)
  16. Nein: http://www.batmannews.de/gotham_city_ce...05/23.html Auch vom CineStar-Imax Berlin hörte ich vor einiger Zeit, man wollte die Versuche mit den DMR-Spielfilmeinsätzen (meist kamen sie ja erst vier Wochen nach Premiere zum Einsatz) nicht fortsetzen. Deutschland hat momentan die schlechtesten Kinobesucher-Quoten in Europa und ist gleichzeitig eine Goldgrube der DVD-Vermarkter. Hier hat der Staat seine Pflichten der Marktregulierung sträflichst vernachlässigt und hat das Problem noch immer nicht begriffen. (Vgl. auch: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=4431 ) :roll:
  17. Aber nicht Mr. Spielberg bitte, der wieder verlautbaren ließ, er wolle weiterhin (anders als sein Kollege Lucas) mit Film drehen, da dies so "sinnlich" sei. Von einer Sinnlichkeit des photochemischen Films war bei der gestrigen Premiere von "War of the Worlds" (1.85 : 1, massiv Teleaufnahmen und Weichzeichner) wenig zu erkennen. Das sind leider immer die falschen Leute, die plötzlich den Film wiederentdeckt haben und das Gegenteil dessen erreichen, was sie eigentlich vorgaben.
  18. Schon komisch. Das Cinerama-Theater in Seattle spielt das Werk nicht auf seiner DLP-Anlage, sondern in 35mm, und wirbt auch explizit damit! http://www.cinerama.com/ (Ganz nüchtern bin ich der Auffassung, was digital gedreht ist, gehört auch 1 : 1 auf eine entsprechenden Pixelfläche, und eine FAZ bringt hier immer nur Unwägbarkeiten und Degradierungen mit sich. Nach den Erfahrungen jedoch mit der Digitalprojektion dieses Films, die mulmig wirkte, möchte ich zumindest eines bestätigen: die Sichtung der 35mm-Kopie war zwar nicht "authentischer", aber sie war entspannender. Dies muß offenbar auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu Konsequenzen geführt haben. Nur weiter so!)
  19. Das ist möglicherweise eine Doppelouvertüre und ein Kuriosum. Für längere Zeit hört man Musik vor einer (blauen! noch nicht rotstichiges Material vorausgesetzt) Vorhangszene zunächst ein "Musiktepppich", bis dann nach nach anderthalb Minuten et:wa die Besetzungstitel und danach der Prolog beginnen). Aber vor die Vorhangsequenz habe ich noch eine weitere, wieder angefundene Ouvertüre aus "Porgy and Bess" geklebt, die nachweislich nicht zum 2. Teil (Entré-acte-Musik) gehört, sondern sich merkwürdigerweise nur an den Beginn der ersten Rolle in sinnvoller Weise ankoppeln läßt. Das Ergebnis ist ein fast schon monströs langes Opening, dass Zuschauer, die wenig von Musik halten, auf eine eminente Geduldsprobe stellt, die ihresgleichen sucht. All das hab' ich dann in der Art mutwillig in verschiedenen Ländern so gezeigt, es hat sich nie einer beschwert, was mich wirklich wunderte. Die Agogik der Musikpassagen und Phrasen steigern sich tatsächlich bis zum Ende des Prologs, gleichsam einer "Akklimatisierung" zur Location von Catfish-Raow. Hier lohnt es sich tatsächlich, mit einer stufenweise geplanten Lichtdimmung zu verfahren. Die Dynamik der Magnettonspur ist exzellent, sie war selbst durch dickwandigste Vorhangstoffe recht passabel anzuhören.
  20. Unwichtig nicht, da Du ja selbst die Interpretationsbreite vom Bühnenstück zur Filmversion thematisiert hattest: ich folge diesem. Im FILM entfällt bei den genannten Titeln in der uns interessierenden Roadshow-Vorführanweisung nun die Ouvertüre. Es gibt die Opening-Sequence/Eingangssequenz/Vorspanntitel, die mitunter die frühere Ouvertüre des Bühnenmusicals musikalisch zum Inhalt hat. Von daher liegt doch die von Robert Wise überwachte DVD-Herstellung nicht falsch mit "Opening Squence". Gleiches gilt für alle Vorführanweisungen, in die sich für diese Sequenz schwerlich der Hinweis "Ouvertüre" einschreiben liesse (am Ende schneidet noch jemand die "Opening-Sequence" heraus, denn Ouvertüren sind ja unzumutbar für die Wahrnehmungsweise von Fernsehmuffeln, die sich zufällig ins Kino verirrt haben :lol: ) Da war ich in diesem Frühjahr in London auf dem Sprung, endlich dort hinzufahren. Dann erzählte mir eine Mitarbeiterin des Filmmuseums BFI, dieses Kino sei nicht mehr original, angeblich sei innen alles neu und multiplexös umgebaut. Die Enttäuschung war natürlich riesig, hatte Jahre auf die Gelegenheit gewartet. Nun bleibt einem nur noch die Abbildung im Buch "Westend Cinemas", die in etwa 23 Meter Bildbreite erahnen lässt. Weitere Fotos dieses Kinos - wenn sie jemand hat? - fände ich schon sensationell. (Bei LAWRENCE war nicht nur der verhallte Neuton zu bedauern, sondern vor allem die neue Farbabstimmung, das Bildschaukeln, die stärkere Körnung und eine zu flache Gradation. Müßte noch einmal restauriert werden, nicht nur für die DVD, sondern auf Film: von Anfang an)
  21. Das fiel mir auch vorhin noch ein aufgrund Deiner Ergänzung, dass im Bühnenstück eine Ouvertüre gegeben ist. Das ist für den Film dann nach vorne erlagert worden, ebenso wie die Verlängerung des Prologs mit neuer Bernstein-Musik versehen wurde usw. Im FILM fungiert dies (fimsemantisch gesprochen) als Titelsequenz. Die von Regisseur Robert Wise persönlich intendierte und überwachte DVD-Herstellung (man sieht ihn am 65-mm-Abtaster Feinheiten der Farb- und Lichtkorrekturen anweisend) vermerkt ganz klar den amerikanischen Begriff OPENING SEQUENCE. Für die Filmfassung (und unseren Thread) betreffend würde ich dies auch nur so handhaben wollen: es gibt im Film infolge dieser syntaktischen Umstellung keine Ouvertüre mehr, nur noch den Eröffnungstitel/-vorspann.
  22. Das ist der Vorspann, nicht eine "Ouvertüre vor geschlossenem Vorhang", von der wir sprechen. (Ebenso im Fall "2001: A Space Odyssey", wo man bei der Richard-Strauss-Fanfare, während derer der Filmtitel auf- und abblendet, ebenso wie bei WEST SIDE STORY, auch nicht von "Ouvertüre" spricht".) Das hat rein gar nichts mit irgendeiner Ouvertüre zu tun, denke ich doch. Man spricht auch nicht beim - ebenfalls von Saul Bass - entworfenen Vorspann zu SPARTACUS von einer Ouvertüre, wiewohl dieser Film - im Gegensatz zur WEST SIDE STORY eine solche hat und die Credits am Anfang und nicht am Ende gezeigt werden. Zumindest für mich ist dies sonnenklar (auch ohne Brille). 8)
  23. Lean hat im hohe Alter viel Unsinn gestiftet, u.a. LAWRENCE sehen und höre sich nun besser als als vor 26 Jahre zuvor. Im ODEON am Leicester Square er für die WA-Premiere due kokave Leiwnawnd ausbauen lassen und gegen eine flacher ersetzt. DANCER IN THE DARK war eine Reminszenz auf THE SOUND OF MUSIC, daher die Ouvertüre. Auch etliche 80er-Jahre-Titel hatten sie: DAS SCHWARZE LOCH, STAR TREK - THE MOTION PICTURE. Von WEST SIDE STORY kenne ich keine Ouvertüre. Allenfalls ein dreifaches "Pfeifen", ca 7 Sek. auf Schwarzfilm vor der Saul-Bass-Titelaufblende. (Ich glaube es wissen zu müssen.) Äussert spannenden Frage, ich höre demnächst mal rein in meine Kopie, ob dies so ist. "Niemals die nackte Bildwand zeigen": eine der wichtigsten Regeln des Kinogewerbes. Dass sich heute keiner mehr daran hält, sagt aus, wie weit es mit der Shomansship gekommen ist: auf den "blanken Hund". Welcher "weisse Vorhang"? Nun: die kompletten Endetitel von IN 80 TAGEN UM DIE WELT sowie DOKTOR SCHIWAGO zeigen auch Gegenteiliges. Sonst mag es stimmen. Absolut zutreffend. (Die meisten Home Cinema-Betreiber mit Beamer, die ich kenne, haben sich alle einen Rollo-Vorhang - wenn nicht sogar seitlichen Vorhang - gebaut.) Heute ist ja das strahlende Weiss der Leinwand eine moderne Design-Idee ideenloser Architekten, so frei, so luftig wie die Popcornhülse auf des Nachbars Sitzplatz. Das Schärfste, was ich je an Ouvertüre und Intermezzo erlebt habe, war eine Vorführung von BEN-HUR in 35mm 4-Kanal-Magnetton. Da war es dem Vorführer zu "verdanken", dass Rozsas Musik rückwärts gespielt wurde! Ich glaube aber, dass das außer mir im Kinosaal niemand bemerkt hat. Ich habe das natürlich dem Personal gemeldet in der Hoffnung, dass alle folgenden Vorstellungen eine entsprechende Korrektur erfahren. Keine Ahnung, ob das dann auch gemacht wurde. Das kommt daher, dass etliche Kinobetreiber in den 70er und noch 80er Jahren ihren Vorführern die Anweisung gaben, "die Schwänze abzuschneiden" (Fall DELPHI PALAST, Berlin). Bei Rückversand wurden sie wieder "angeklebt", oft unter Bildverlust. (...) oft spendieren die herren der konzernzentralen nur den grössten sälen oder gar nur der allergrössten leinwand gar einen vorhang der für einen glaubwürdigen kinobetrieb allerdings ein muss ist. wenn ich daran denke was für schrott so anstelle der notwenigsten dinge für ein kino angeschafft wird bekomme ich das staunen. hier scheinen eher vertreter einer disko das sagen zu haben denn anders sind solche zustände nicht mehr zu erklären. Diese "Ideen" kommen allesamt von Emporkömmlingen und Quereinsteigern aus anderen Branchen, die ihre dekadenten "marketing"-Konzepte, made aus US-Discotheken, in den Filmtheaterbereich übertragen wollten. Der erste in Dtl. mit solchen "Ideen" war noch Heinz Riech persönlich. Jedoch hatte selbst er es seit Ende der 80er Jahre nicht mehr gewagt, vorhanglose Kinos anzubieten und führte sie wieder ein. selbstverständlich kann man auch in verbindung von 35mm 4:3 anschreiben um in kurzer zusammenfassung exakt zum punkt zu kommen. im übrigen hat während und nach der einführung von CS doch bitte kein mensch von 1,33:1 (einskommadreiunddreissig zu eins) oder vollformat sondern natürlich von 4:3 (vier zu drei) gesprochen. und "academy" (ich hasse diesen ausdruck) oder gar stummfilmformat war und ist auch nicht wirklich angebracht um den unterschied zwischen vor und hauptprogramm aufzuzeigen. daher bleibe ich dann schon lieber bei 4:3! Ich wusste dies auch nicht und muss daher @preston sturges in Schutz nehmen, da ich den Begriff auch tunlichst meide, so weit es geht (bin zehn Jahre nach der CinemaScope-Einführung geboren). Interessant ist das schon, hier hätte ich etwas gelernt. Na, wir wollen doch nicht auf jeden Seitenstich immer gleich "zurückschlagen"? Wäre schade um den schönen Thread, in dem alle ähnlich denken. Irgendwie ist das konsequent: Schließlich ist 4:3 (1:1.33) das Stummfilmformat (Wird auch im TV verwendet). Baut jetzt Expert Grouper nicht nur die digitalen, sondern auch die analogen Tongeräte aus?Tonfilm (Normalformat): 1:1,37! Auch so eine (ironische) Unsachlichkeit, die das gute Thema verbaut. Warum sollte man die analogen Tongeräte ausbauen, wo Du doch bestens darüber im Bilde bist, daß frühe Tonfilme sogar ein Seitenverhältnis von ca. ca. 1.2 : 1 hatten? Man sollte die erfahrenen Vorführkollegen nicht dümmer darstellen als sie sind! Ein etwas ernsthafterer Beitrag (wie im Falle "Cinemiracle") wäre doch mal wieder erfreulich. :wink:
  24. Alle von mir dargestellten Szenenausschnitte sind typisch für den jeweiligen Film und zeigen anamophotisch zum Ellipsoiden tendierende Hintergünde (Kerzenflammen, Kerzenkörper, Darsteller u.a. Objekte). Bewegtbilder sind natürlich noch evidenter, diese aber kann ich hier nicht wiedergeben. Mit einem sphärischen Film (Beispiel "Barry Lyndon") sind meine Beispiele jedoch nicht vergleichbar. In keiner Weise? Einige Kriterien zeigt uns nur der Rasterfilm. DER SCHATZ IM SILBERSEE war "ultrascharf", das Negativ ist durch die damalige Originalkopierug heute schwerwiegend beschädigt: eine prägende Kindheitserinnerung: plastisch besonders die Bilder am See, quasi "drei-dimensional", d.h. pseudo-plastisch.
  25. Sehr richtig: darum konzentrieren wir uns auf das, was an Gutem präsentationsbedürftig bleibt, benennen aber auch (gerne etwas deutlicher) die inakzeptablen "Roadshow"-Tendenzen (siehe "Star Wars"-Produktion und Distribution), die den Stellenwert der Gattung "Filmtheater" langfristig leider nicht stabilisieren. :wink:
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