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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Meine Anführungszeichen galten einer Tendenzhaltung, einem Gedankengut unter jenen Vertretern der Moderne, die glauben, über die Vergangenheit erhaben zu sein. Direkt den Zitationsregeln zuzuordnen wäre erst die Juxtaposition von Autor, Verbum und Direktzitat, in etwa in Ableitung zu der von Dir beanstandeten Passage wie folgt zu formulieren: "Allein die Tatsache, daß Du es geschafft hast, das gegeneinander auszuspielen und auf die Ebene des Sarkasmus zu manövrieren und am Ende jegliche Diskussion, die sich um Vergleiche zwischen Gegenwart und Vergangenheit bemüht ins Lächerliche zu schieben sowie in einer neuen Rubrik "Nostalgie" zu isolieren, in der sich die, wie Du sagst, "Fantasten, Spinner und Ewiggestrigen" ein Stelldichein geben, ist Dir nicht positiv anzurechnen." Erst die in diesem Beispiel rot markierte Einfügung entspräche meinem Zitationsverständnis, d.h. der Zuordnung eines Direktzitats, konkret. Somit stelle ich fest, daß Du nicht "Fantasten, Spinner und Ewiggestrige" erwähnt hattest. Das Schlagwort "Ewiggestrige" wurde von Dir erst nach meinem Posting übernommen - anscheinend gefällt Dir meine Wortprägung nun doch.
  2. Ich finde das alles nicht sonderlich "scherzhaft". Immerhin geht es um Arbeitsweisen und Technologien der Vergangenheit, mit denen eine gewisse Identifikation verbunden wird. Dabei ist überhaupt nicht strittig, daß es heute nicht auch andere oder effizientere Arbeitsweisen gibt, anderherum aber gibt es zu genüge Beispiele für Elemente traditioneller Arbeitsweisen und auch Formate, die erhaltenswert gewesen wären. Allein die Tatsache, daß Du es geschafft hast, das gegeneinander auszuspielen und auf die Ebene des Sarkasmus zu manövrieren und am Ende jegliche Dikussion, die sich um Vergleiche zwischen Gegenwart und Vergangenheit bemüht ins Lächerliche zu schieben sowie in einer neuen Rubrik "Nostalgie" zu isolieren, in der sich die "Fantasten, Spinner und Ewiggestrigen" ein Stelldichein geben, ist Dir nicht positiv anzurechnen. Die Eingabe Deines Thread-Themas hat nichts anderes als eine Art neues Fraktionsdenken herbeigeführt. So muß fortan jeder durchaus ernstgemeinte Versuch, Kinematographie-Geschichte zu analysieren, in diesem Forum als Nostalgiker-Anfall erscheinen. Damit hast Du wirklich etwas angerichtet. Vielen Dank. :x
  3. Ach @umlenkrolle, wenn man Dich über Ausbildungsberufe, technologischen Wandel, menschliche Qualitäten sowie Orthographie und Grammatik oder Autofabrikate philosophieren hört, entsteht beinahe der Eindruck, als würde Herr Ackermann von der Deutschen Bank sein neues Menschenbild verkünden. Leider stehen Deine Wertungen menschlicher Wertschöpfung in keinem Verhältnis zu dem Spielbetrieb früherer Kinos, aus denen ich Dich noch zu kennen glaube. Ach ja, zur Semantik Deiner Traktate: was drückt bei Dir die Vokabel "sinnfrei" aus? Ist das ein Neologismus? Dieser Terminus ist uns Philologen unbekannt ("sinnvoll" oder "sinnlos" träfe es besser). Vielleicht war es die Sehnsucht nach dem wahren westlichen Production Code, die in Deiner Exegese aus "Sinn" schlicht "frei" macht. :oops:
  4. cinerama

    2001 in 70mm/Delphi

    keine thx ausstattung? welche lautsprecher hat man dort und auf den geräten steht doch sicher irgendwo das wort was nach ray kommt oder täusche ich mich da etwa? auf der anderen seite ist das 70mm engagement natürlich zu begrüssen. [..]so war das früher auch. es musste nicht bei jedem film 70mm mit raumton geboten werden aber eine solche präsentation half enorm neue kinoliebhaber anzulocken und nicht wenige die damals zum beispiel spartacus in breitwand gesehen hatten wurden dadurch zu regelmässigen kinogängern und somit zu stammpublikum. das muss wieder passieren! Expert Grouper Zunächst muß ich @stefans Kausalkette für die Motivweisen der Investitionsentscheidungen etlicher von ihm öfter zitierter Kinoleute relativieren, die er gerne in rosaroten Farben malt: denn Neuanschaffungen jedweder Art lohnen sich nämlich auch als Abschreibungsvorgang für zuvor getätigte Gewinne (zum Beispiel bei Gewinnen im Immobilien-Bereich, die man nicht gerne versteuern möchte). Das wäre in diesem Fall auch in Ordnung und vernünftig, hat aber nichts zu tun mit "jenseits jeglicher kaufmännischen Realität ein 70 mm System aufgebaut", wie @stefan verklärt. Für diese Anschaffung hat niemand hungern oder ansparen müssen, und die kaufmännische Realität ist dort sehr wohl der Primat, und nicht Nostalgie oder Liehaberei. Auch ist - zumindest für @expert grouper, zumal er nicht in Berlin wohnt - womöglich der Eindruck entstanden, hier sei erstmals eine 70mm-Anlage eingebaut worden. Zumindest erweckt @stefans Wortlaut diesen ersten Eindruck. Dazu folgendes: Zu Standardausstattung des "Delphi" am Zoo gehören seit 1958 Kombiprojektoren. Neu ist das in diesem Hause nicht, jedoch wurden 70mm-Filme ebendort bis Anfang der 80er-Jahre (auch und gerade in Reprisen) kontinuierlich gezeigt, was 1983 abbrach. Allerdings gab es auch späterhin noch sporadische Vorführungen, wenn alle Jahre einmal ein neuer Film auf 70mm herauskam ("The Revolution", "Cobra Verde") oder eine Matinee ("Play it again") mit "The Big Blue im Rausch der Tiefe" bespielt wurde. Es wäre eine Verkürzung, ja, eine historische Verzerrung, annehmen zu wollen, es würde nach einem Bruch mit dem 70mm-Repertorie Anfang der 80er-Jahre nunmehr eine Renaissance der Bespielungspraxis eingeläutet werden. Dies ist - nüchtern betrachtet - nicht der Fall, zumal auch die Breitfilmkopie von "2001" keineswegs eine Sonderinvestition hinsichtlich des Einfliegens von ausländischen Kopien und Archiven darstellt, sondern schlichtweg als Berlinale-Beitrag übernommen wurde, der bereits eine Woche zuvor für die "Urania"-Vorführung herangeschafft worden war, d.h. anschließend kostengünstig nachspielbar ist. Die ganze Aktion ist also ausschließlich kaufmännisch inspiriert, sie nutzt eine zeitlich günstige Gelegenheit und die Popularität der laufenden Kubrick-Ausstellung. Soweit zu @stefans Betreiberverklärungen. Andererseits @expert grouper, ist @stefan2 durchaus Glauben zu schenken, daß er in den räumlichen Gegebenheiten des alten Tanzpalastes "Delphi-Kino" eine Optimierung des Magnettons erreicht hat. @stefan2 erklärte ja bereits, die Ausrüstung nunmehr "Dolby-frei" gemacht zu haben. Das, worüber wir uns bei neuerem Equipment also ständig ärgern, ist dort durch hochwertiges Eqipment ersetzt worden ("Panastereo-Prozessor" aus Australien u.a.). Bezogen auf die sonstigen "Lärmmacher" in neueren Kinos, die sich Lautsprecher nennen, ist selbstverständlich der Altec-Variante der Vorzug zu geben. Die A1-, A2- und A4-Systeme, die einst in Royal- und Zoo-Palast standen, hatten einen vollen und ausgewogenen Klang. Deren Nachfolger von JBL und Electro Voice sind leider "Kirmesbuden"-Systeme mit Kompressionsverzerrungen ohne Ende. Ein klirrig-kreischender Ton in beiden Häusern. Fragt sich nur, ob es auch mit alten Bionor-Lautsprechern derart schlecht klingen würde? Eher besser, habe ich in Erinnerung: Aber noch einmal zurück zu @expert grouper: Es ist heute sehr kompliziert, alte Breitfilme wie "Spartacus" oder "Ben-Hur" zur Aufführung zu bringen. Alle alten Kopien haben gravierenden Farbschwund, bisweilen Tonstörungen oder die Filmclip-Sammler haben sich an ihnen bedient. Trotzdem gibt es genügend Altkopien, die unbedingt gezeigt werden müssen und immer noch erstaunliche Eindrücke vermitteln. Äußerst problematisch wird es, wenn eine neue Kopie im Zuge einer angekündigten Restaurierung ("Lawrence von Arabien", "Vertigo", "Playtime", "Spartacus", "2001", "My Fair Lady") einmal auf Tournee geht. Meist sind diese Versionen kopiertechnisch "unter aller Kanone" (eine Kostenfrage), oder es gibt indertat technische Probleme bei der Nachkopierbarkeit vom Original, wenn das Material beschädigt ist oder die traditionelle Kopierwerkstechnik (z.B. Super Technirama) erst rekonstruiert werden muß. Das sind doch eher die Probleme, die einen schlecht schlafen lassen, währenddessen der Ärger über verbaute Kinos sich in Grenzen hält. Der Fall "Delphi" - Sound-Neuequipierung - zeigt ja, daß man die Abspielbasis bei gutem Willen relativ rasch optimieren kann und auch sehr gute neuere Sound-Geräte sich hierfür durchaus anbieten. Leider aber steht diese Ausstattungseuphorie nicht selten im Widerspruch zur Programmpraxis, sodaß der Betreiber naiverweise glaubt, man brauche nur das eigene Kino technisch zu optimieren, und die schönen und guten Kopien kämen schon von selbst hereingeflogen. Genau dies ist eine Paradoxie in der Filmtheaterwirtschaft, wie ich sie schon seit vielen Jahren beobachte. Sonderlich viel kann ich daher für das nunmehr dritte "2001"-Revival in diesem Jahrtausend nicht empfinden. Schöner wäre es allemal, es käme auch mal ein anderer Film zu seinem Recht, und nicht immer nur Kubrick, Kubrick, Kubrick ... es ist mit diesem Titel fast so wie verschwörerisch wie bei den Sekten. 8)
  5. cinerama

    2001 in 70mm/Delphi

    Ja, darauf wollte ich anspielen. (Die Platte mit schönem Cover hatte ich oft nachts gehört, so vor 28 Jahren... es gab kein Video, und Schaukastenfotos besaß nur CIC. So war die Schallplatte ein wunderbares Surrogat und machte gespannt auf die nächste Wiederaufführung in anderthalb Jahren, denn der Film war wieder einmal "gesperrt" wie alle Monumentalreprisen-Klassiker)
  6. ... in der Library of Congress.
  7. Berlin: Kaufhaus soll Royal-Palast ersetzen Der auf dem Bau- und Kulturausschuss des Bezirksamtes Wilmersdorf-Charlottenburg am 2.3.2005 vorgestellte Bauantrag zur “Einfügung eines Kaufhauskörpers”, der vom Europa-Center als wirtschaftlich erachtet wird, hinterließ versteinerte Gesichter im Ausschuss der Bezirksverordnetenversammlung, aber brachte letztlich die erwartete Zustimmung von CDU und besonders der FDP, die beide dort die Mehrheit stellen. Heftiger Widerstand der SPD und von Bündnis 90/Die Grünen. http://www.welt.de/data/2005/03/04/604993.html Die Presseberichte von "Berliner Morgenpost" und "Die Welt" kann ich nicht nachvollziehen: sofern dort behauptet wird, das Kinokonzept des Europacenters ginge nicht auf oder das Center habe 5 Jahre lang um das Kino gekämpft, muß leider angemerkt werden, daß zu keiner Zeit irgendein Kinokonzept dort verwurzelt war und auch kein Kampf geführt wurde, daß das Center allenfalls die Insolvenzverwaltung der UFA hat weiterwursteln lassen, solange kein Investor sich meldete. Obwohl die Filmfestspiele das Haus dringend für diesen Februar anzumieten versuchten, behauptet das Europacenter, es habe nie Verhandlungen gegeben, man kenne Herrn Kosslick gar nicht, und wenn man ihn anriefe, sei er dauernd in Urlaub. Na, was für eine Ehre doch, daß man mich um so besser kannte...und selbst höflich blieb, als ich das Szenario einer ausgebrannten City West vortrug, in der nach Ladenschluss kein Mensch mehr hingeht. Linksseitiges Bild aus: Berliner Morgenpost, 4.3.2004. S. 25 (Kaufhaus-Phantombild am rechten Bildrand) ------- Rechtsseitiges Bild:Kommerzielle Eröffnungspremiere 1965
  8. cinerama

    2001 in 70mm/Delphi

    Nicht unbedingt. Musik im Film ist nicht Musik auf Platte. (Höre Dir nur das im Film verkorkste "Lux Aeterna" oder "Atmosphaere" von Ligeti in beiden Fällen an! Im Film sind sogar Störgeräusche zu hören, ein indifferentes Gebrummel, daher Out-takes)
  9. cinerama

    2001 in 70mm/Delphi

    Dann mach' doch einfach mal am Sonntag einen Vergleich Magnetton versus SDDS. Uninteressant wäre es nicht, jedoch nicht unbedingt ausschlaggebend! Ein 1967 zur MGM gesandter Grammophon-Schnüsenkel von 2-Kanal-Klassik-Outtakes (!) von Anfang der 60's ist sicherlich kein guter Test, so wie es hier noch keiner bemerkt hat? Und wer weiß, wie der SR-Magnetton mit Kom- und Expandern das ohnehin dürftige Musik-Klangbild von "2001" noch weiter verschlechtert hat? Der "Sound" hier ist dennoch ein "imposanter", weil künstlerischer intedierter, jedoch absolut kein technisches Magnetton-Optimum der 60's (man höre bitte "King of Kings", "West Side Story", "The Sound of Music" und 60 weitere 70mm-Produktionen ohne schlecht umgespielte Musikkonserven). Ich kenne diesen "restaurierten" "2001"-Ton und diese "aufwendig restaurierte" 70mm-Kopie, ich kenne andererseits auch das Delphi (über 1000 Besuche dort seit 1971) - das sind 30 Jahre kontinuierliche Beschäftigung mit diesen Filmen, Formaten und Filmtheatern - trifft mich also der verklärende Nostalgiker-Vorwurf? Nein, sicher nicht. Es sei mir bitte erlaubt darauf hinzuweisen, daß ich keine Erinnerungen verkläre, sondern mich wirklich exakt erinnere und weitere Zeitzeugen aus der Postproduktion mit einem "fotografischen Gedächtnis" kenne, die zu identischen Bewertungen kommen. Auch kenne ich meine eigenen "2001"-Versionen, mit denen ich ebensowenig glücklich bin, oder noch weniger (Farbstich oder Grobkörnigkeit, Lichtton oder gestörter Magnetton, zu steiler oder zu flacher Kontrast - aus unterschiedlichen Gründen und oft altersbedingt, keinesfalls vorzeigbar). Tatsache jedoch ist: die seit vier Jahren kommerziell distribuierte Neuversion auf 70mm hat GENERELL wenig mit dem eindeutig anhand des Tonmasters und des Originalnegativs (dies war auch bereits etwas grobkörniger als andere Todd-A-O-Produktionen dieser Zeit) fixierten Charakters gemein. (Es ist schwierig Leuten, die diesen Film und die Praxis der Umkopierung von alten Filmen zu wenig kennen, dies plausibel zu machen, weil man ja dann als "Spielverderber" gilt. Keineswegs weiß ich nun alles, eher wenig, aber an diesem Punkt ist meine Aussage leider unumstößlich.) Es wäre schön, man hätte bei diesem so bekannten und lukrativen Film wesentlich sorgfältiger kopiert - und man hätte andererseits geeignetere Leinwände in Deutschland und speziell im unterentwickelten Berlin zur Verfügung. Dass der Film dennoch nicht wie zuletzt bei der Wiederaufführung im CinemaxX Kino 9 und in 35mm, sondern in einer tlws. besseren, tlws. schlechteren Version in einem Traditionshaus läuft, wo man auch Führungen sich vorgenommen hat, und daß er einige Leser dieses Threads erfreut, darf man gerne diskutieren. Man kann aber auch nicht "still" sein, wie ein Vorredner so naiv einforderte, sofern es etwas zu ergänzen oder richtigzustellen gibt. Das ist sogar die Pflicht desjenigen, der etwas hierüber weiß, es ist ganz einfach Berufsethos. Die Umkopierung von "2001" ist leider ein mißlungenes Projekt, und man sollte es auch nicht von Hause aus als "aufwendig restauriert" bewerben, sondern klugerweise etwas neutraler umschreiben: "Wiederaufführungsversion aus dem Jahre 2001" z.B. Damit könnte ich gut leben. :wink: Übrigens läuft dieses Ding schon wieder heute Nacht im ZDF: dezidiert mit einem exzellenten Bildstand - und auch dies möchte ich nicht missen. 8) @Expert Grouper hat in seiner Beobachtung der Bildqualität diverser vorgestellter Kopien von "2001" übrigens recht, und das finde ich schon erstaunlich, da alle anderen in diesem Forum bundesweit versammelten Filmvorführer und Ingenieure dies offenbar noch nicht bemerkt haben.
  10. cinerama

    2001 in 70mm/Delphi

    Bei der ersten Sichtung der neuen Version im Berlinale-Palast 2001 war auch ich zuallererst von der (gegenüber den restaurierten Fassungen von "Spartacus", "Vertigo" und "Lawrence von Arabien" etwas besseren) Bildschärfe angetan. Es ändert aber nichts daran, daß von einer "Restaurierung", wie sie versprochen war, im Grund keine Rede sein kann (wenn man vom Remix auf Dolby-SR-Magnetton einmal absieht, der eine neue Format- und Modulationsform darstellt). Dagegen sprechen die vielen beobachteten Mängel, die sich weitgehendst hätten umgehen lassen können. Möchte zugeben, daß auch ich zunächst endlich über eine neue Kopie (nicht nur altes Material mit braunen Schatten und Rotstich) erfreut war. Dann wurde alsbald klar, daß eine gewaltige Marketing-Kampagne diese Version als "ultimativen Trip" (in den alten Annoncen kenne ich diesen Ausdruck überhaupt nicht) bewarb und pesseseitig vollkommen unkritisch die brillante oder perfekte Restaurierung lobte, die kaum einer wirklich beurteilen konnte. Dann stellte sich auch heraus, daß im Rahmen von Kubrick-Retrospektiven von Düsseldorf über Frankfurt bis Berlin der heutige Erbverwalter des Regisseurs während seiner kunstgewerblichen Vorträge stapelweise DVDs auf seinem Rednerpult darbot, die es angeblich endlich möglich machten, "Stanleys Filme in alle Welt, bis hin nach Südkorea, in brillanter Qualität und in acht verschiedenen Sprachen" zu vertreiben. An diesem Punkt war klar, daß sich im Moment niemand mehr um eine ordentliche technische Bearbeitung dieser Filme mehr kümmert (oder sie einmal anmahnt), wo einige neue, m.E. nicht geglückte und schnell auf den Markt katapultierte Kopien eine Bewertung erfahren, nach der mit diesen angeblich neue Maßstäbe geschaffen würden, etwas, worüber früher kaum jemand redete, als die Kopien wirklich noch sehr gut waren. Anno 2001 wird das dann zum "ulitmativen Trip", wo es zuvor schlicht hieß "Stanley Kubricks Meisterwerk vom Abenteurer im All". Auch die Leinwände und die Akustik, wo der Film gezeigt wurde, wurden immer schmaler und eingeschnürter - und das (ansonsten heute beispielhaft gepflegte) Delphi in Berlin bildet hier keine Ausnahme - was dort schon rein baulich bedingt ist. Dennoch bin ich froh, daß überhaupt einige jüngere Leute sich einen alten Film noch angucken wollen und auf den ersten Eindruck sogar angetan sind (ausgenommen hier @stefan 2, der es eigentlich besser wissen müßte, wie es wirklich sein sollte und sein könnte). Da ich den Film fast vierzigmal in die 70er-Jahren in 70mm-Originalkopie auf 13.50 Meter Bildhöhe und 32,80 Meter Bildbreite gesehen habe, zudem die Wirkung auf einer 120 Grad konkav gewölbten Bildwand deutlich besser war, interessiert es mich einfach, sich diesem Eindruck erneut nähern zu versuchen. Dem stimme ich hinsichtlich des "plastischen Bildeindrucks" zu, obwohl @magentacine tlws. widersprechen wird. Aber das wollten wir demnächst ja einmal austesten, sobald die Kohle hierfür reicht... :)
  11. cinerama

    2001 in 70mm/Delphi

    Das Möglichste wurde aber nicht getan, da es andere Möglichkeiten gibt. Natürlich ist die noch "neue" (wenn auch verfälschte) Farbe der neuen Kopien ein schlagendes Argument gegen die mittlerweile braun- und rotstichigen Altkopien auf Breitfilm. (Ganz persönlich würde ich eine gefadete Altkopie vorziehen, erdreiste mich jedoch nicht, dies als adäquate Alternative zu popagieren, wo jetzt die neue Kopie im Einsatz ist.) Einerseits kann man also froh sein (@Marc ist es eben), daß Warner überhaupt ein paar neue Kopien gezogen hat, andererseits ist es für Kenner des Films (und ältere Zeitgenossen, die ihn sehr gerne wiedersehen wollen) auf diesen Weise eben ein Schock. Sofern also der Nachweis erbracht ist, dass es durchaus besser zu machen ist (sowohl kopiertechnisch wie in der Kinopräsentation), halte ich es für sinnvoll, auch darauf hinzuweisen. Und der Nachweis liegt offenkundig vor, wenn man die Kopierwerksmöglichkeiten kennt. 8)
  12. cinerama

    2001 in 70mm/Delphi

    Und das betrifft nicht nur den derzeit mal wieder ausgegrabenen Kubrick mitsamt seiner Jünger, sondern das gesamte filmische Large-Format-Schaffen der 60's! Siehe aufwändige A/B/C-Rollenkopierungen bei "Cleopatra" u.a. technisch noch aufwändiger als "2001" gestalteten Monumentalfilmklassikern. Der Kubrick hätte in diese Vorführungen und Kopien von 2005 "eine Bombe geworfen", das schimpften meine etwas älteren Kollegen, die seine Filme gut kennen und seine Inspektionen noch miterlebt haben. Solche Worte sind nicht die meinen, aber sie drücken aus, das etwas total danebengelaufen ist.
  13. cinerama

    2001 in 70mm/Delphi

    Nein, die berliner Kopie war nicht besser als die frankfurter, sondern dieselbe. Und Deine Bescheibung der frankfurter Kopien reicht zur Gesamtbewertung nicht aus, weil Du zu kurz darauf eingehst. Daher übernehme ich das mal an dieser Stelle, obwohl wir beide völlig eins sind in der Bewertung der Versionen und hoffe, Du bist einverstanden? Also zu @stefan 2 und dem, was er bedauerlicherweise in eine vollkommen verkehrte Richtung interpretiert, die ich seiner zeitlichen Überlastung zuschreibe. So ganz verstehe ich Dich, @stefan, da nicht (im mdl. Gespräch lässt sich das viel rascher klären, man erreicht Dich nur nicht): So Du anführst, die Vorführung anno 2005 (an diesem Sonntag zufällig im Delphi-Berlin) sei historisch nicht unbedingt korrekt, ist nicht sofort klar, ob „historisch korrekt“ negativ oder positiv gemeint ist. Im folgenden räumst Du ein, den Film bis 1981 nicht gesehen zu haben, und dann erst mit leicht braunstichigen Kopien. Daher nehme ich zunächst hierzu Stellung: die von mir 1982 im Mai wiedergesehene 70mm-Kopie war leicht bräunlich in den Schatten, hatte aber weitestgehend noch den Originallook und die Schärfe (Print vom 65mm-Kameraoriginal), d.h. ihre Plasitizität erhalten. Sie war weitestgehend nach wie vor „wie aus einem Guß“. Nächstens insinuierst Du, die zu dieser Zeit gängigen Vorführpraxen (2.5 kW auf 21-Meter-Leinwand und mittelmäßige Objektive) hätten Dir wenig Lust gemacht, den Film zu sehen (?). Auch hier widerspreche ich: es ist ein Fehler, Filme zu versäumen, nur weil technisch etwas nicht klappt (das gilt auch für Bradford-Widescreen-Festival-Besuche, wo Du gerne den Saal verlässt, weil es Dir vom Ton her nicht gefällt o.Ä.) So Du also Filme nicht sehen magst, die etwas minderwertiger projiziert werden, so ist es bei mir andersherum, dass ich Filme nicht (zum mittlerweile tatsächlich 49.-mal wie bei „2001“) wiedersehen möchte, die eine minderwertige Kopie zur Aufführung bringen. Deine und des Delphis Bemühungen zur technischen Verbesserung wurden bereits gelobt und auch von mir zu keiner Zeit angefochten. Eine andere Wahrheit ist es, über die Gestalthaftigkeit von Filmen sprechen zu können, egal, ob man sie „modern“ oder „nostalgisch“ auffasst und bewertet. Diesen Film habe ich weit eher als Ereignis (2001-2005 heißt es „Trip“ oder meinetwegen „Event“) gerade zu Zeiten minderwertigerer Projektion (mit Oma-6 sowie dem ollen Super-Cinerama-Objektiv oder einem T-Kiptagon von 1963) besser und brillanter in Erinnerung, insofern die Kopie herausragend war (selbst noch, als sie leicht bräunlich 1982 gefadet war), und der Film noch auf Cinerama-Leinwänden zu sehen war, was im Delphi-Filmpalast so nicht replizierbar ist oder war. Die Oma-6-Tonwiedergabe (allerdings im neuwertigen Zustand und bis etwa 1977) war etwa im bedeutend geeigneterem berliner Kino Royal-Palast nicht schlecht, die Überbreite des Saals vermochte den Ton noch panoramatischer zu führen und der Bildeindruck sorgte beinahe für Schwindelgefühle. Im Delphi-Filmpalast sah ich „2001“ mal im kurzen Wiedereinsatz um 1987 mit einer braunstichigen, aber noch immer scharfen Kopie und miserabler Magnettonwiedergabe von nicht gewarteten Stereodyn-Verstärkern. Die Bildschärfe war jedoch besser als die der jetzigen Kopie, die sattsam bekannt ist. Deine Beschreibungen speziell dieser neuen Version auf 70mm treffen bedauerlicherweise nicht zu (...auch ich irre mich in vielen Punkten auf anderen Gebieten). Dabei ist der erste Eindruck des neu kopierten Films durchaus so, der Film sähe besser aus als manch heutiger gedrehte. Dies ändert aber nichts an Fehlern heutiger Kopierwerke und der historischen Verschiebung im Look der Wiederaufführungskopien. Das möchte ich konkret begründen, zumal ich alle Kopienversionen dieses Films kenne (oder besessen habe): 2001 konnte es sich IFB-Festivalleiter de Hadeln nicht entgehen lassen, seinen Lieblingsfilm als Abschlußfilm seines letzten Berliner Festivals zu positionieren. Angekündigt war eine „digital restaurierte [...] längere“ Fassung. Zu sehen war die alte, im Auftrag Ted Turners (MGM/UA) 1989 umkopierte Version, zwar nochmals als 70-mm-Kopie, allerdings bereits von einem Dupnegativ angefertigt. Im Klartext: Es gab nie eine digital restaurierte, geschweige denn längere Fassung als die alte. Es machten auch zu keiner Zeit weder Produzent Kubrick, noch Erben Anstalten, solches herauszubringen – im Gegenteil. Das Resultat des 70-mm-Rivivals fällt zu den gleich breiten Erstaufführungskopien von 1968 körniger und kontrastreicher aus – als „grell-aufgestylt“ und dennoch „flach“ („moderes“ Print- und Dupmaterial) zu umschreiben - und der optisch-akustische Qualitätsvorsprung zur zeitgleich 2001 herausgebrachten 35-mm-Version ist nur bedingt zu verteidigen. Die vollständig verwackelte Bildwiedergabe war die warscheinlich instabilste seit Aufkommen des 70-mm-Kinos schlechthin, sichtbar „erzitternd“ nicht nur bei ruhigen Weltraum-Spaziergängen (Vermutung: Probleme kinetischer Reibungsverhältnisse in der Filmbahn des FP-75 E-Projektors, der anstelle eines Malterkreuzes einen Schrittmotor verwendet). In der „Star Gate“-Sequenz wurden pumpende Bildbereiche und schwankende Schärfen sichtbar - Anzeichen für fehlerhaft umkopierte Orginalmaterialien (zumal die Special Effects damals bereits als optische Arbeiten über Intermdiates erstellt wurden, die anoom 1989/2001 unterschiedlich zu den auf Originalnegativ beruhenden Szenen schrumpfen können). Mehrere Takes in der Schlussszene während des Alterns des Astronauten Bowman beinhalteten bereits seit längerem ausgeflickte „Klammerteile“, was wiederum auf schadhafte Partien im Originalnegativ, die infolge mechanischer Beschädigung herausgenommen worden waren, schließen läßt. Ingesamt war die neue 70mm-Kopie zu hell, zu flach und zu steil im Kontrast und verlor somit deutlich an Schärfe und Dichte: vom „70mm-Charakter“ der Erstaufführungskopien war nur wenig noch wiedererkennbar. Die Enttäuschung auf der Berlinale wurde begleitet von einem kaum hörbaren, dort nach „Mittelwellenfunk“ klingenden Dolby SR-Magnetton, welcher durch die Festspieltechnik-Inspektion und eine weltbekannte Kinotechnik-Firma überstürzt angeschlossen und eingemessen wurde. Dieser Event, präsentiert nicht zuletzt aufgrund der im ‚Berlinale Palast’ ohnehin zu kleinen und fast flachen Leinwand, war signifikant getrübt: ein Sitznachbar des Verf., der DEFA-Autor Kohlhaase, schlief auf dem weit zurückliegenden Rang unverzüglich ein. Nach der „Berlinale“ holte sich das National Museum of Film and Photographie (NMPFT) in Bradford diesselbe Kopie für sein jährliches „Widescreen-Festival“. Zur Berlinale 2005 wurde nochmals diese neue 70-mm-Kopie in der berliner ‚Urania’ gezeigt. Dabei wurden neuerlich der Ton falsch eingemessen, da nach aktweisem Überblendungsbetrieb beständig extreme Lautsärke- und Dynamikwankungen vernehmbar waren. Die ab Ende Februar 2001 auf 35 mm gestarteten Revivalkopien, ebenfalls aus dem Hause Warner, ließen auf andere Weise akustische wie optische Brillanz missen: sie waren relativ grobkörnig - was kaum auf eine Umkopierung von neuesten Zwischenmaterialien, konsequent ausgehend vom Originalnegativ, schließen läßt, sondern auf ein Zurückgehen auf sehr alte 35-mm-Interpositive des seinerzeitigen Kaltprozesses hindeutet. Weiterhin zeitigte die Kopierung auf neuerem Kodak-Vision-Printmaterial seltsame Blüten: sozusagen „ausblutende Säume“ um die Ränder der Planeten hatten - in der Art dieses Effekts - gewisse Ähnlichkeit mit einer Kopierung über Internegativ, sowie man ein solches von einer älteren Kinokopie zieht. Klanglich enttäuschten auf 35 mm sowohl die Analog- wie auch die drei Digital-Tonspuren. Selbst bei SDDS-Wiedergabe klangen die einstigen Frequenzspitzen des Magnettons dumpf und leblos: der tiefe Streicherbaß der Zarathustra-Fanfare grollte verzerrt-hintergrundlastig, die Höhenpegel schienen wie abgeschnitten, auf ein eher steriles Summen herabgedrückt, (exemplarisch beim hohen Pfeifton während des durch Sonneinfall „aktivierten“ Monolithen zu beklagen, denn Besucher unzähliger früherer Magnettonvorführungen mußten sich damals angesichts der Brillanz die Ohren zuhalten), die Donauwalzer resonierten auffallend hölzern daher und die einstige Direktionalität der deutschen Sprachmischung wurde aufgegeben (was auch anhand der auf identische digitale Zwischenträger zurückgreifendem DVD-Version der Warner von 2001 festzustellen ist). Das nährt erneut Zweifel an der Bearbeitungsweise oder der Technologie an sich (fragwürdige Umkopierung über im Gamma zu „flache“ neuere Printmaterialien), in jedem Fall aber nährt es Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Transfers älterer Magnetton-Master auf digitale Medien via Datenreduktion, so wie die Resultate der bislang gesichteten Film-Revivals jedesmal mit drastischen Verschiebungen des Originals einhergingen, obwohl der „konventionelle“ Weg über den alten analogen Magnetton auch für Neukopierungen nach wie vor offen steht und überlegenere Eindrücke abgäbe. Zum DVD-Transfer von „2001“: Im Grunde richtige Herangehensweise durch Verwendung eines 65mm-Interpositivs. Nur leider ist die Lichtbestimmung unausgegoren: mal sind die Affenfelle braun, dann grau, dann gräulich. Allerdings auch ein Ausleuchtungsfehler (bläuliche Randeinfärbungen) konstatierbar, der offenbar auf die schwierige Justage der Kopierlampe für die 65mm-Abtastung zurückzuführen ist. Deine letzten Ausführungen, die Delphi-Veranstaltungen anno 2005 interessierten sich nicht für „vermeintliche“ Tradition und richteten sich auch nicht an ältere Zuschauer mit ihren nostalgischen oder sonstigen Roadshow-Erinnerungen, sondern zeigten Modernität, ist die traurigste Bemerkung, die ich von Dir je gehört habe. Ich verstehe sie auch nicht, kennt man Dich ansonsten doch anders.
  14. Fall ROYAL PALAST, Berlin: die Bezirksverordnetenversammlung reicht nach Eingang des Abbruchantrages durch den Vermieter nun eine Empfehlung zum Erhalt der Spielstätte ein - einhellig und parteiübergreifend: http://www.charlottenburg-wilmersdorf.d...2t322.html Man ist dessen gewahr geworden, wie und warum die City West Berlins derart unattraktiv geworden ist: 2005 auf 4 Kilometern Kurfürstendamm/Tauentzien eine Klamottenmeile von Halensee bis Wittenbergplatz - alles andere als eine "Weltstadt". http://www.charlottenburg-wilmersdorf.d...kinos.html Im April feiert das Europa-Center, mit dem zeitgleich der ROYAL PALAST eröffnete, sein 40-jähriges Jubiläum. Es gilt daher, die Daumen zu drücken, daß die 40 Mio. EUR, die jetzt zur Renovierung des Shopping-Centers investiert werden, nicht dummerweise für Kinoabrisse vergeudet werden. Ohnehin: Die Verwertung des Kinoinventars steht NICHT auf der Tagesordnung, wie mir das Europa-Center mit Schreiben vom 25.02.2005 mitteilte. Das hat wohl seine Gründe.
  15. cinerama

    2001 in 70mm/Delphi

    Was nutzt der (musikklassische) Ton, wenn unscharfe Kopien hergestellt + eingesetzt werden und es keiner merkt. Dann lieber die alte Version von 1968! 8) "2001" ist für mich "abgehakt" ... bis alle Ewigkeit.
  16. cinerama

    Befreiung

    Nun war ich an diesem Wochende nach Karlsruhe gereist und konstatierte einen sehr gleichmäßig eingepegelten und recht unverzerrten 6-Kanal-Magnetton - keine Selbstverständlichkeit in einer Kinozeit der vielen Dolby-08/15-Anlagen. Es machte überwiegend Spaß, trotz gelegentlich älteren Materials. (Zwar besitze ich selbst eine 70mm-Kopie "Krieg und Frieden", allerdings war mir erstmals in der Karlsruher Nacht 2005 die bis dato beste Darbietung des Films vergönnt.) In Bezug auf die "Todd-AO"-Wirkung der sowjetischen Filme mutet es mir aber unfair den Filmen gegenüber an, sie nur an Michael Todd und Eastman Color messen zu wollen (im Guten wie im Bösen). Sollte man die russ. Monumentalfilme etwa nicht zeigen dürfen, zudem mit einem nicht unbeträchtlichen Vorführaufwand in der dann bestmöglichen Version? Man sollte froh darüber sein... und auch der Inhalt und die künstlerische Gestaltung sind ja etwas wert, nicht allein der Todd-AO-Standard. Was jedoch die etwas hastige Format-Ankündigung des Kinos "in Todd-AO" anbetrifft, stimme ich Dir zu. Ich würde das Label heute auch nicht mehr verwenden, sondern allgemein "in 70mm" schreiben, zumal ja Kopien unterschiedlichsten Bildcharakters gezogen wurden. Dunkle Ränder in der 70mm-Bild-Ausleuchtung gab es bei "Krieg und Frieden" heute nicht zu sehen: bei meinem Besuch waren neben dem Ton auch die Spiegel den Möglichkeiten entsprechend sorgfältig einjustiert (eine Bildfensterlinse [z.B. Lichtanamorphot] hätte darüberhinaus zwar eine 1000000%-tig gleichmäßige Ausleuchtung zu bieten, würde aber schlagartig das Bild duster machen!). Dort wird zur Zeit wohl viel umgebaut und modernisiert (DP-70 sollen auch noch hinzukommen, hörte ich gerüchteweise.) Sicherlich auch die dünne Projektionsscheibe ersetzt werden, das ist ja keine so große Sache. Fazit: die Dinge sind deutlich in Bewegung. So gab es eine Einführung, drei Pausen des 7 1/2-Stunden-Epos (des übrigens teuersten Films der Welt - noch vor "Titanic"!) sowie im Morgengrauen ein opulentes Frühstück mit Sektempfang. Ich wüßte nicht, an welchem Ort dieses Wochenendes ich mich lieber aufgehalten hätte...
  17. cinerama

    Befreiung

    Aha, hatte den Termin von Forumsmitgliedern falsch verstanden, was am Samstag läuft, sorry. Besten Dank. (Ich fand aber auch gestern auf der Website www.schauburg.de ) nicht die nötigen Informationen auf der linken Seite aus irgendeinem Grunde. Gerade jetzt ist diese Programmleiste wieder aktiviert... Alles klar dann soweit!
  18. cinerama

    Befreiung

    Dies gibt auch mir zu denken. Ich sah zuletzt Ende der 80er-Jahre auf DDR I die beiden Sovscope 70-Produktionen "Krieg und Frieden" sowie "Anna Karenina" in Normalformat. Dass man bei "Befreiung" einen höheren Aufwand trieb, zumal 35mm-Master vorlagen, wundert mich dann schon. "Krieg und Frieden" sah ich erstmals wohl im ZDF 1979, er lief in 4 Teilen jeweils nachts und ich schwänzte morgens die Schule. Faszinierend, obwohl in 1.85 : 1-"Scope" und auf Schwarzweiss-Fernseher mit Bildschirmdiaganale von 12 cm, war dies doch für mich eine Jahrhundertentdeckung. Die Riesen-Cinerama-Leinwand dachte ich mir in der Fantasie durch Autosuggestion dazu, und teilweise gelang es auch, dies zu imaginieren. "Die Befreiung" in allen 5 Teilen hintereinander und in 70mm zu sehen, ist also an diesem Samstag, dem 26.2. in der 'Schauburg', Karlsruhe, ein Luxus, der so nicht wieder kehrt. Fand gerade noch eine amerikanische Kritik auf www.imdb.com : Also Known As: Освобождение (Soviet Union: Russian title) Befreiung (East Germany) Liberation (International: English title) The Great Battle (USA) Runtime: East Germany:439 min (5 parts) / USA:118 min Country: Soviet Union / East Germany Language: Russian Color: Black and White / Color Sound Mix: 70 mm 6-Track Certification: Finland:K-16 / Sweden:15 OSVOBOZHDENIYE User Comments: 1 out of 1 people found the following comment useful:- The best version of "The Last Days of Hitler", 29 July 2002 Author: Guy33134 from Coral Gables, Fl This film is a colossal Soviet-East German production, entitled in the feature length video I saw as THE LAST DAYS OF HITLER (or "Os Ultimos Dias de Hitler"). The original film or TV series lasts a very Soviet-like 7.5 hours. But the video available in the West is less than two hours long. In fact, no mention is made on the video cover that the original film runs so long. I just found that out on this site. In fact, the film was hard to find on the site. Only listed in its Russian title, I found the film researching the actor who plays Hitler. The production is reportedly "the most expensive film endeavor in the history of the Soviet Union," with "fortunes spent on reconstructing the Fall of Berlin, featuring the most impressive war scenes on film." Whether this assertion is true or not, the blend of rare archival footage and original shots are unique and unforgettable. The Soviets did indeed take Berlin, and occupied it all on their own for many weeks. So they do have the best archival footage, and the most authentic props. Their East German partners had the actual bombed out buildings to offer, and both countries offered virtually unlimited resources to recreate the "triumph of communism over fascism" - budgets never seen in the West. Plus the Soviets and East Germans had the right ethnic types. No British accents, or fake Nazi and pan Slavic accents. Definitely NOT like the many other "Last days of Hitler" indeed! The film is, of course, not without its faults; namely the excessive almost religious exaltation of the perfectly correct Soviet soldiers and commanders. But more glaringly, there are no "bad" Germans, other than those in Hitler's bunker. The overwhelming (if not all) Germans left in Berlin are depicted as good communist partisans (even Christian clerics), victimized by a few Nazi demons, as the Russians hade been enslaved the Czars. Anyway, the heavy-handed (what an understatement!) propaganda is to be expected. At least in the short two hour version I saw, all that is not a bad price to pay for the fantastic pluses: military authenticity, and the realistic documentary feeling you'll get from seeing this film. It really is like seeing the Fall of Berlin with your own eyes (or through Soviet eyes), without the over dramatism of Western big name actors playing German and Russian characters, in very fake locations. This is one hell of an overlooked war film. I guess World War II has been so over filmed that there isn't even enough room left to bring back this masterpiece. It's a shame. As propagandistic as it may be, this movie is no more so than the post war Western Allied films. And infinitely more realistic! If you find the video, don't miss the opportunity to view it.
  19. Neben dem BABYLON in Berlin-Mitte, das im März schließt, soll im August das Roadshow-Kino/Multiplex KOSMOS in Berlin-Friedrichshain schließen. Ein Mietinteressent habe sich beim Bezirksamt gemeldet und wollte das 10-Säle-Haus als Veranstaltungscenter weiternutzen. Das in Berlin - Hauptstadt der DDR 1962 nach Plänen Josef Kaiser und Herbert Aust erbaute, mittlerweile denkmalgeschützte Kino weist im großen Saal 1001 Plätze auf, und wurde durch Premieren wie "Goya" (1971 präsentiert in DEFA-70mm) oder "Minority Report" (2001 anwesend: St. Spielberg und Tom Cruise) weltbekannt. Besessen wurde das Haus bis zuletzt von der Familien Riech und wurde trotz der Insolvenzmasse der Firma immer als intakter Teil des Theaterparks vom Insolvenzverwalter akzeptiert und aus dem Kokursverfahren herausgehalten. Ein Kurzfilm der rbb-Abendschau informiert hierüber: http://www.rbb-online.de/_/abendschau/b...16812.html Ein tief erschütterter Berliner, der seit 1945 alle Kinopremieren hier miterlebt hat, schrieb mir am Tag der Hiobsbotschaft: Nächsten Monat soll nun auch das Babylon geschlossen werden. Im August sogar das Cosmos. So ein Kinosterben hat es noch nicht einmal vor 50 Jahren gegeben, als Fernsehen sich ausbreitete. Damals hat man wenigstens mit Cinemascope, Cinerama und 70 mm und Stereoton dagegen angekämpft. Heute werden dagegen solche attraktiven Kinos wie der Royal-Palast abgerissen. Haben wir es nur noch mit Idioten zu tun ? Das ist die Stimmung des "Mannes auf der Strasse", der nun für die Verfehlungen einer Stadtneuordnungspolitik die Zeche zu zahlen hat. Oben: BABYLON. Mitte und unten: KOSMOS, Kino 1 (Bilder aus: www.kinokompendium.de )
  20. Das Thema verdient durchaus eine sehr umfänglichere Bewertung. Der Wandel von einer Präsentationsform, die sich an zunächst ladenähnlichen, dann theaterähnlichen Etablissements und heute an shopping-ähnlichen Wanderungen orientiert, geht auch einher mit unterschiedlichen Rezeptionsweisen und Inszenierungen der Filme selbst. Obwohl sich leidlich über Vor- und Nachteile der Kinotypologien streiten ließe, bleibt doch ein fahler Nachgeschmack, daß im Moment wenige Kinoketten - und sie haben sich fast ausschließlich auf eine bestimmte Betriebsweise "spezialisiert" - andere Formen verdrängen. Ob das nun der "Wandel", der "Gang der Zeit", "das Leben", "wirtschaftliche Vernunft", "Modernisierung", "Vielfalt" usw. ist, konnte nirgendwo bisher gründlich ausdiskutiert worden. Vielleicht sollte man dies nachholen?
  21. Welche "Handwerksrolle"?? :lol: Wer ... ist tot? :roll:
  22. cinerama

    Berlinale

    Allerdings ist die Presse voll der Hähme über den mittelmäßigen Wettbewerb und seine noch mittelmäßigere Jury. Allein die Themenankündigung, es ginge um "Politik, Sex und Fußball" ließ einiges erahnen. Beachtlich in diesem Jahr war wieder die hohe Anzahl von HD-Projektionen, wobei die kurzfristigen Justagen immer zu irgendwelchen Bildmängeln führten wie krumme Randschatten mangels korrekter Höhenausrichtung oder ein (absichtlich?) ins Unscharfe gezogenes Objektiv, um vermutlich die Pixelstruktur zu verwischen. Das absolute Randdasein mußte man der Retrospektive bescheinigen, die in einem kleinen Black-Box-Cinema Number xX ohne historisch gebührendes Projektionsequipment schlechter besucht war als die Vorjahre und mit dem "Filmheft 9" einen Tiefststand an Dokumentationsniveau offenbarte. Bittere Beschwerden des Publikums waren zur restriktiven Kartenvergabe der Administration zu vernehmen, nach der die Eröffnungs- und Abschlußveranstaltung generell für nicht akkreditierte Gäste gesperrt wurde, um Platz für Politprominenz und die Schickeria zu schaffen, die sich gar nicht dem Film, sondern nur den Live-Kameras der TV-Stationen widmen mochten. Ein Faux Pas auf einem Publikumsfestival!
  23. Um Gottes willen, diese Teaser noch anderwo zeigen, damit Werbung für Daimler- und Sony-Kinos gemacht wird? :cry:
  24. Die Kontextualisierung von @sewi ist völlig abstrus. Bitte erst lesen, dann schreiben! Im obigen Text von @expert grouper las ich nichts von Kundenschelte (obwohl auch das Publikum nicht von Kritik befreit sein darf), sondern ein Bedauern des Verlustes an Handwerk im Filmschaffen. Gescholten werden Verantwortungsträger, gewisse Firmen und "Charaktermasken" (=Manager). Der Verlust des Handwerks ist auch in fast allen Branchen zu bedauern und ein Phänomen der Video- und Internetzeit geworden, wo keiner mehr bastelt, musiziert, malt oder Bücher liest und folglich bald jeder noch blöder wird. Dem wäre beizupflichten. Hinzu kommt, daß 1993 in dem Berlinale-Retrospektiven-Kino selbst der beste Vorführer und/oder größte Sound-Spezialist kaum Chancen gegen die Plexiglas-verplompte THX-Anlage ebendort gehabt hätte, da die betreffende amerikanische Ingenieursfirma die Auffassung vertritt, Kinomitarbeiter als Bazillen zu betrachten, die vor Plastikplatten abgeschirmt gehören ("X-Men" läßt grüßen). Zwar betraf die Verplombung nicht den MPU-Vorverstärker mit der Schleusenkarte, jedoch: lediglich eine MPU-Einmessung ist für alten Magnetton (für neuen gibt's ja Dolby-A) absolutes Gift im Zusammenwirken mit den für heutige Tonformate angeglichenen Saalequalizerkarten Cat. 64. Sowohl THX als auch ein Standard-CP 200 oder als Standard ausgelieferter MPU ist global der Tod für jede "conventional"-Magnettonwiedergabe gewesen. Auch @preston sturges scheint dies mittlerweile erkannt zu haben, obwohl er wie obenstehend immer zu vielen "Kompromissen" rät und schon einmal bessere Beiträge geschrieben hat. Zum hier debattierten Berlinale-Kino 1993 ist noch anzumerken, daß selbst nach dieser den Gedanken der Kinobreitwand schwerwiegend und nachhaltig geschädigt habenden Retrospektive man heute auf alle Knie fallen würde, sofern dort wieder Retrospektive sein könnte. Leider aber ist die Berlinale zum Daimler/Sony-Gelände umgezogen und die Retrospektive genießt ein Ghetto-Dasein in einem Multiplexschachtel-Black Box-Cinema Number 8, vollgedröhnt von Foyer-Durchsagen in der Aura eines Großflughafens (in diesem Jahre auf diese Weise "popcorn-versalzene" Ouvertüren von "Gone with the Wind" zu hören). Die Annahme von @magentacine, es gäbe geeignete Techniker in Berlin zur Lösung der durch neue Anlagen überwiegend verbauten neuen Spielstätten (und auch der älteren) kommentiere ich nur kurz: das Festival mit seinem großen Apparat erkennt weder die Mißstände noch die Inkompetenz in bezug auf Planung, Einbau und Inspektion der Filmfestspiel-Projektion. Nur so läßt sich die Euphorie der Macher der Berlinale-Programmsektionen über das Digital Cinema seit 2004 erklären: sie haben eben noch nie ein brillantes Filmbild und einen überwältigenden Ton in dieser Stadt sehen können. Am wenigsten etwas, das von den Nostalgikern für beachtenswert empfunden würde. Anything goes...
  25. Die rechte Tonspur wird nicht abgetastet und gehört zum angeklebten Vorlauf. (Siehe auch Einfärbung.)
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