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fcr

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Alle erstellten Inhalte von fcr

  1. Es geht wieder schlecht mit Kodak - 46 Millionen Dollar Quartalsverlust bei 379 Millionen Umsatz. 425 Angestellte werden entlassen und Investionen reduziert: https://www.dpreview.com/news/0316289949/kodak-to-lay-off-425-employees-after-reporting-millions-in-losses
  2. Experimentalfilm-Tausendsassa Pip Chodorov (u.a. Mitbegründer des Künstler-Analogfilmlabors L'Abominable, des Filmverleihs Re:Voir in Paris und des Internet-Forums frameworks) überrascht immer wieder - diesmal mit einem auf Super 8 gedrehtem Musikvideo für eine koreanische Popband:
  3. Kodak kündigt Ektachrome fürs Jahr 2018 an, in diesem Jahr soll es noch eine Vorserie geben: https://www.dpreview.com/news/3211087137/kodak-will-bring-back-ektachrome-film-this-year-start-selling-it-in-2018
  4. Kodak hat offenbar keinen Dienstleister, der Negativfilm mit adäquater Farbtiefe scannen kann. Wenn dieser Dienstleister auch beim künftigen Entwickel- und Scanservice eingesetzt wird, wären die jetzigen Filmbeispiele immerhin ehrlich.
  5. Vermutung: Eine Börse/ein Markt, der sich sowohl an Fotografen (Click) und Filmer (Surr) richtet, eventuell als reisende Veranstaltung wie das Stadtflimmern.
  6. Tippe mal auf einen Filmwettbewerb für super8.tv....
  7. fcr

    Ferrania

    "This is correct. We don't know. It's the very harsh reality. But we have a plan. What became clear the minute we started production of P30 was that we are still far too small to feasibly make color reversal." Muss man das vielleicht mal ins Deutsche übersetzen, für alle Mitlesenden, die im Englischen nicht so zuhause sind: "[Frage an Ferrania:"] Niemand weiß, wann die E6-Filme verfügbar sein werden? "Das stimmt. Wir wissen es nicht. Das ist die grausame Wirklichkeit. Aber wir haben einen Plan. Als bei uns die Produktion des P30 anlief, wurde deutlich, dass wir immer viel noch zu klein sind, um Farbumkehrfilm durchführbar herzustellen". Dann die spätere Zufügung/Korrektur: "'Zu klein' ist, im allgemeinen Sinne, nicht der richtige Ausdruck. Korrekter müsste es heissen, dass wir heute im Jahr 2017 'weniger fähig' sind, die Kickstarter-Filme herzustellen als noch im Frühjahr 2015". Klappe zu, Patient tot.
  8. fcr

    Ferrania

    Ferrania kann doch niemals als reiner S/W-Hersteller wirtschaftlich überleben. Wie soll das gehen in einem schon übersättigten und weiterhin schrumpfenden Markt?
  9. Rollei/Maco hat vorgestern einen neuen 200-400 ISO-Diafilm angekündigt: http://www.thephoblographer.com/2017/06/27/new-rollei-vario-chrome-versatile-slide-film/ Handelt es sich dabei um umgelabelten Agfa Avichrome oder wirklich neues Material?
  10. Schade, da sich "Videofilmen" in den letzten Jahren auf Hintergrundartikel über Film- und Bildgestaltung konzentriert hat statt auf (die zunehmend uninteressante, da weitgehend ausgereifte und -gereizte) Gerätetechnik.
  11. Nur sehr wenige, leider, vor allem nicht bei Brennweiten unter 25mm. Ich würde probieren, einen Arriflex-auf-c-mount-Adapter aufzutreiben und Cooke Kinetals zu adaptieren. Die decken ab 12,5mm Super 16 ab. - Ansonsten wäre ev. noch das Pentax/Cosmicar 12,5mm-und 16mm-c-mount-Objektiv für 1"-Videokameras eine Lösung. Die Zeiss Jena Tevidons (ebenfalls für 1"-Videokameras konstruiert) gibt's ebenfalls mit c-mount.
  12. Kodak verbaut sich damit die Option, den Markennamen "Kodachrome" für zukünftige Imaging-Produkte zu nutzen oder an Dritte zu lizenzieren. Eine so wertvolle Marke sollte man nicht so verschleudern. Dass Kodak sogar noch Geld für die Magazinproduktion ausgibt, statt mit der Marke wenigstens Geld zu machen, verstehe, wer will.
  13. ...und damit sind wohl Kodaks frühere Andeutungen über eine mögliche Neuauflage des Kodachrome-Films hinfällig. Denn der Markennamen ist ja jetzt für die Zeitschrift verbrannt. Ziemlich kurzsichtige Aktion (auch hinsichtlich anderer möglicher Produkte mit Kodachrome-Markennamen), zumal für den Inhalt der Zeitschrift nur eine englische Werbeagentur angeheuert wurde.
  14. Kann man auch ein zweites Mal 45 Euro stiften und dementsprechend auf ein zwei-Jahresabo hochsatteln? Das wäre wahrscheinlich eine attraktive Option für viele hier im Forum, die schon mit 45 Euro dabei sind.
  15. Ich finde vor allem toll, dass auch echte Mittelständler dabei sind - Kleinfirmen und Ein-Mann-Betriebe, die normalerweise gar nicht das Geld für Sponsoringaktionen haben.
  16. Der Catozzo wäre meine Empfehlung für Normal 8. Sowohl das Gerät, als auch die Bänder sind relativ leicht aufzutreiben.
  17. Derek Jarman, The Angelic Conversation (1985); Jim Jarmusch, Year of the Horse (1997); sowie diverse Filme von Guy Maddin, darunter The Saddest Music in the World (2003) und Dracula (2002) [die allerdings nur teilweise auf Super 8 gedreht wurden]. Wenn man den Kreis noch um Undergroundfilme erweitert, wird's erheblich mehr. (Z.B. alle Punk-Filme des "Cinema of Transgression" von Nick Zedd, Richard Kern, Jennifer Reeves...)
  18. Jürgen, bin dabei & drücke die Daumen! Erfahrungsgemäß ziehen Crowfunding-Kampagnen immer in den beiden letzten Wochen vor Schlussdatum an, insofern bleibe ich Optimist.
  19. Und wieder der Hinweis, dass man Kameras nicht in Echtledertaschen aufbewahren sollte, wegen der Gefahr des Pilzbefalls. (Die bei solchen alten Exemplaren besonders hoch sein dürfte.)
  20. Hallo filma, - beim "get together" gab's durchaus verschiedene Ansichten. Zum Beispiel widersprach Dennis Couzin (der Mann mit dem weissen Vollbart auf einem meiner Fotos) Adriana Vila und Luis Macías (vom CRATER-lab Barcelona sowie Leiter des Expanded Cinema-Workshops in Dresden) vehement in ihrer Überzeugung, dass es noch fundamentale Unterschiede zwischen analogem und digitalem Kinobild gäbe. Ich würde da differenzieren. Umkehrfilm hat meiner Meinung nach kein digitales Äquivalent und bleibt so einzigartig wie Vinyl in der Musikwiedergabe. Bestimmte Projektionstechniken wie z.B. Schleifen und dynamische Veränderung der Projektionsgeschwindigkeiten sind auch nur beim perforierterten Film vernünftig/schön machbar. Hinzu kommt, dass bei Super 8 und 16mm-Film ein 20-100 Euro-Projektor vom Flohmarkt tolle Bilder macht, gute digitale Filmprojektion aber richtig teuer ist. (Der Beamer in Dresden z.B. hatte schlechte Schwarzwerte und DLP-Artefakte. Bei digitalen Projektoren fängt die wirklich gute Klasse - z.B. von Eiki - erst bei rund 10.000 Euro an.) Wenn man aber technisch sehr sauber, im Super16-Format, mit Arri-Kameras und dafür typischen Objektiven (wie Zeiss Superspeeds) auf Vision3-Negativfilm filmt, von Kamera über Labor über Scan eine professionelle Verabeitungskette hat und dann digital schneidet, farbkorrigiert, mastert und projiziert, ist der Unterschied zum volldigitalen Kino (mit Blackmagic, RED oder Arri Amira-/Alexa-Kameras, die in RAW oder Log aufnehmen) nicht oder kaum sichtbar. - Was ja auch nicht verwunderlich ist, denn die Vision2/3-Emulsionen sind ja fürs digitale Scannen und Nachbearbeiten (bzw. den Digital Intermediate-Schnitt) optimiert. Noch zu den Fotos: Von den 67 Bildern, die ich hier eingestellt habe, wurden 2 mit ISO 200, 9 mit ISO 500-800, 10 mit ISO 1000-2500, 12 mit ISO 3200-10.000 und die restlichen 34 mit ISO 12.800 geschossen. Das wäre so mit Film nicht gegangen - und während des Festivals und der Vorführungen zu blitzen, hätte ich asozial gefunden.
  21. Postskriptum zu Klaus' filmkorn-Beitrag: Bei allen auf Super16-Negativmaterial (Kodak Vision) gedrehten, digital projizierten Filmen (Miriam Gossing & Lina Sieckmann, Deborah Stratman, Nino Pezella und dem Wettbewerbssieger) konnte ich keinen Unterschied mehr zu Filmen sehen, die mit digitalen Kinokameras wie der Blackmagic Cinema Camera gedreht werden. Nur die seltenen, fürs Laienauge praktisch nicht sichtbaren weisse Filmkorn-Dropouts "verrieten" das Aufnahmematerial. Dieses Urteil basiert übrigens auf meiner eigenen Erfahrung als Schmalfilmer und Blackmagic-Kamerabesitzer. Anbei noch eine Auswahl meiner Fotos aus Dresden.
  22. Interessant finde ich bei Tuohys Ansatz vor allem den Mikroschalter im Projektor, der bei jedem Einzelbildtransport einen Mausklick auslöst, der die Schnappschusssoftware im PC betätigt. Den könnte man auch zu einem LANC-Schalter modifizieren, der der Blackmagic Pocket ein Start-/Stop-Signal sendet. Dann könntest Du auch in der Kamera CinemaDNG aufzeichnen.
  23. Hier noch mein alter "Schmalfilm"-Artikel zum Selbstbau-Scanner von Richard Tuohy: Schmalfilm-Abtaster selbstgebaut Eine Frame-by-frame-Digitalisiermaschine für 8 oder 16mm-Filme ab 500 Euro, aus Standardbauteilen relativ unkompliziert selbst gebaut: Der Australier Richard Tuohy verspricht’s nicht nur, sondern in seinem Schmalfilm-Labor läuft sie im Dauereinsatz, privat und gewerblich. Damit schließt sich die Lücke zwischen Profigeräten für mehrere zehntausend Euro und simplen, aber qualitativ unbefriedigenden Heimlösungen mit Mattscheiben oder Spiegeln zwischen Projektor und Videokamera. Text: Florian Cramer, Fotos: Florian Cramer, Richard Tuohy Im 3000-Seelen-Ort Daylesford nahe Melbourne ist das Nanolab zuhause, das Tuohy seit 2006 gemeinsam mit seiner Partnerin Dianna Barrie betreibt. Es ist klein und doch einzigartig in Australien: künstlerische Experimentalfilmwerkstätte mit engen Banden unter anderem zu Laborberlin (Schmalfilm 3/2011) und WORM.filmwerkplaats in Rotterdam (Schmalfilm 2/2011), aber auch das einzige verbliebene gewerbliche Schmalfilm-Entwicklungslabor auf dem fünften Kontinent. Richard Tuohy, Jahrgang 1969, begann als Super 8-Experimentalfilmer in den späten 80er Jahren, studierte dann Philosophie bis zum Doktorgrad und kehrte über den Umweg des Klarinettespielens, Hausbauens, Gärtnerns und der Arbeit als Buchhändler 2005 wieder zum Filmemachen zurück. Das tut er konsequent und aus Überzeugung nur auf selbstentwickeltem Zelluloid. Tägliches Brot des Nanolabs sind aber ganz normale Super 8-Entwicklungsaufträge und Schmalfilmdigitalisierung, meistens im Gesamtpaket, bei dem der Kunde zum entwickelten Film auch gleich die DVD erhält. Dafür ist ausschließlich der selbstgebaute Einzelbild-Abtaster im Einsatz. Die Auftragslage ist gut, mittlerweile drei Exemplare der Maschine tun parallel ihren Dienst. Mit etwas Bastelgeschick und auf dem Gebrauchtmarkt günstig erstandenen Komponenten - Filmprojektor, Industrie-Videokamera, Makroobjektiv und ein handelsüblicher Computer, an dem die Kamera hängt - entwickelte Tuohy preiswert eine Maschine, die im Nanolab ihre Praxistauglichkeit bewies und mittlerweile durch zwei weitere Exemplare ergänzt wurde. Drei weitere tun in anderen Ländern ihren Dienst, darunter in Rotterdam bei WORM, wo Tuohy einen Selbstbau-Workshop leitete (siehe Kasten). Die Technik im Schnelldurchgang Die Inspiration zur selbstgemachten, einzelbildgenauen Abtast-Maschine kam von diversen Selbstbauprojekten im Internet. Tuohy betont, dass seine Konstruktion weder originell, noch einzigartig ist. Von anderen Bastellösungen unterscheidet sie sich eigentlich nur dadurch, dass sie technisch relativ einfach ist und im Dauereinsatz ihre Praxistauglichkeit bewiesen hat. Sie tut nichts mehr, als mit Hilfe einer Videokamera und eines Makroobjektivs 8- oder 16mm-Filme Einzelbild für Einzelbild direkt, ohne irgendwelche Zwischenprojektion, vom Filmstreifen auf der Projektorbühne abzufotografieren, diese Fotos an einen Computer zu schicken und zu einer Videodatei zusammenfügen zu lassen. Welchen Projektor, welches Objektiv und welche Videokamera man genau verwendet, ist egal, solange bestimmte technische Voraussetzungen erfüllt werden. Der Projektor muss sich auf eine Geschwindigkeit von ungefähr 6 Bildern pro Sekunde verlangsamen lassen können, die Videokamera muss Wechselobjektive haben und im Dauerbetrieb Einzelbilder an einen Computer liefern (was normale Digital-Fotokameras nicht lange überleben), und das Objektiv muss so auf die Filmbühne des Projektors fokussierbar sein, dass es 8- oder 16mm-Einzelbilder bildfüllend erfasst. Dem Projektor werden Umlaufblende und Objektiv ausgebaut, die Lampe mit einer diffuseren Lichtquelle ersetzt, der Greifer mit einem Mikroschalter versehen. Für die schwierige Synchronisation zwischen Filmprojektion und Digitalaufzeichnung schaute sich Tuohy einen so einfachen wie genialen Trick vom amerikanischen Telecine-Kleinhersteller Moviestuff ab: Der Mikroschalter im Projektor-Greifer löst für jedes transportierte Bild buchstäblich einen Mausklick am Computer aus. Der lässt sich auf den Bildschirmauslöser einer gewöhnliche Webcamsoftware richten, die sich damit im richtigen Moment ein Bild von der Videokamera holt. Für die perfekte Synchronität hängt eine kleine elektronische Verzögerungsschaltung, die Tuohy selbst entwickelt hat, zwischen Projektor und Mausklick. Der Film landet als Serie einzelner Bilddateien auf der Festplatte und wird zum Schluss in eine Videodatei konvertiert. Die Qualität des Ergebnisses, und auch der Preis der Gesamtlösung, hängt hauptsächlich von der Videokamera ab, die man einsetzt. Beim Minimal-Budget von 500 Euro empfiehlt sich eine gebrauchte 3-Chip-Industriekamera, zum Beispiel von Sony, mit PAL-Auflösung. Investiert man mehr Geld, können auch HD-Kameras verwendet werden. Sie liefern gute Ergebnisse, weil das Makroobjektiv den von hinten beleuchteten Super 8- oder 16mm-Filmstreifen direkt abfotografiert. Baut man die Videokamera auf eine horizontal und in der Höhe flexibel verstellbare Bühne, können auch zwei verschiedene modifizierte Projektoren - z.B. ein 8mm- und ein 16mm-Gerät - abwechselnd eingesetzt werden. Einschränkungen gegenüber teureren, semiprofessionellen Telecine-Maschinen wie den MWA Flashscans und dem Müller HM73 sind unter anderem, dass das Gesamtsystem nicht in einem soliden Gehäuse steckt und damit fragiler ist, und dass es wesentlich langsamer arbeitet. Die Maschine in der Praxis Die Variante des Nanolab-Selbstbauscanners, die der Rotterdamer WORM.filmwerkplaats seit September 2011 im Einsatz hat und die wir für “Schmalfilm” begutachten und fotografieren konnten, ist die preiswerteste, mit einer gebraucht gekauften Sony DXC 950-Industrievideokamera. Weil die DXC 950 kein digitales Signal liefert, sondern über den Umweg einer preiswerten Analogvideo-Wandlerbox aus dem Mediamarkt am Computer hängt, ist die Bildschärfe bescheiden. Die Ergebnisse taugen für kleinformatige Webvideos, aber schon nicht mehr für DVD. Trotzdem sind sie mindestens eine Klasse besser als Simpel-Digitalisierungen mit der Videokamera vor der Leinwand, einer Mattscheibe oder einem Umlenkspiegel: Bei diesen Einfachlösungen leuchtet die Projektorlampe das Bild ungleichmäßig aus, und es entsteht ein Licht-“Hotspot” in der Bildmitte. Und weil der Film nicht direkt vom Streifen abgefilmt wird, verblassen Farben, und das Videoresultat flimmert, weil Projektor und Videokamera nicht bildsynchron laufen. Einzelbild-Abtastung löst diese Problem grundsätzlich. Doch wie bei allen Telecine-Lösungen bleibt der Mensch, der die Maschine bedient, entscheidender Faktor. Auch teure Profimaschinen liefern nicht automatisch gute Ergebnisse. Die Qualität, die der geübte Digitalisierer Richard Tuohy mit seiner Eigenbau-Technik in Australien erzielt, übertrifft die Rotterdamer Resultate - auch dank HD-Kameras - noch einmal deutlich und bewegt sich auf dem Niveau guter gewerblicher Dienstleister. Sogar in Fernsehproduktionen und Dokumentarfilmen wurden Tuohys Schmalfilm-Digitalisierungen mit der Selbstbaumaschine eingesetzt. Fürs Nanolab sind Schmalfilmentwicklung und -digitalisierung das gewerbliche Standbein neben dem künstlerischen Spielbein: Nicht nur für Richard Tuohy und Dianna Barrie, sondern auch für Filmkünstler aus aller Welt, die dort als Besucher zu Gast sind. Die Nanolab-Schwesterorganisation “Artist Film Workshop” veranstaltet außerdem Filmvorführungen und -workshops, zum Beispiel zu experimentellen Labortechniken. Auf artistfilmworkshop.org sind die Ergebnisse zu bewundern - mit Filmstills, die aus der Selbstbau-Telecinemaschine stammen. Einzelbild-Telecinemaschine: Selbstbauanleitung Text und Abbildungen: Florian Cramer / Richard Tuohy Benötigte Komponenten Ein Schmalfilmprojektor, der sehr langsam (mit ca. 6 Bildern/Sek.) projizieren kann oder eine elektronische Geschwindigkeitsregelung hat: Für 8mm z.B. der Eumig 610D, der Elmo K100SM und K110SM; für 16mm Bell & Howell- oder Siemens-Projektoren. Eiki-16mm-Projektoren sind mit Ausnahme der “Athena”-Modelle ungeeignet! Ein Personalcomputer (PC oder Mac), der schnell genug für Videobearbeitung ist. Eine Schwachstrom-Halogenlampe mit Netzteil. Metallleisten, um einen kleinen Lichtschacht zu bauen. Ein Regelwiderstand und ein dreiadriges Kabel. Ein Mikroschalter, zwei zweiadrige Kabel und zwei Miniklinkenstecker; Eine hochqualitative Videokamera mit Wechselobjektivanschluss (am besten c-mount), die sich an den Computer anschließen lässt, wie eine Webcam ein Livebild liefert, von dem sich, gesteuert per Software und Mausklick, Einzelbildaufnahmen machen lassen. Preiswerteste Lösung ist eine gebrauchte analoge 3-Chip-PAL-Industriekamera wie z.B. die Sony DXC 950, die sich an eine der handelsüblichen, preiswerten USB-Videodigitalisierboxen anschließen lässt. Besser sind Kameras mit eigenem digitalem Anschluss (Firewire oder USB) oder Industriekameras, die mit 9 Volt-Impulsen direkt für Einzelbildaufnahmen angesteuert werden können. Ein 75mm-Vergrößerer-Objektiv mit M39-Schraubgewinde, preiswert gebraucht erhältlich. Ein M39-zu-M42-Adapterring, preiswert im Fotofachhandel oder per Ebay erhältlich. Ein M42- (Pentax/Praktica-) Schraubgewinde-Adapter für den Objektivanschluss der Kamera (z.B. c-mount nach M42); gibt es preiswert über Ebay oder kann mit M42-Zwischenringen selbst gebaut werden. Makro-Zwischenringe für M42 (gibt’s billig auf Flohmärkten) oder ein M42-Balgengerät. Eine Makro-Stativschiene oder zwei Holzbretter und zwei Holzschienen für den Selbstbau. Eine selbstgelötete Elektronikbox, mit der die Schaltimpulse des Projektors an den Computer verzögert werden, siehe den Schaltplan auf S. ???. Eine beliebige drahtgebundene USB-Computermaus; größere Mäuse lassen sich leichter umbauen als kleine. Eine Software zum Schiessen der Einzelbilder mit der Videokamera. Beim Mac geht das z.B. mit Apples vorinstallierten Hilfsprogramm “Digitale Bilder”. Noch besser ist das Programm CaptureMate, das 26 englische Pfund kostet: http://www.bensoftware.com/capturemate/. Für Windows empfiehlt sich das Programm Cincecap von http://www.alternaware.com, Kostenpunkt 69 Dollar. Eine Software zum Umwandeln der Einzelbilder in Videodateien. Das geht mit zahlreichen Videoschnitt-, Animations- und Video-Formatumwandlungsprogrammen. Umbau des Projektors Lampe Die Projektorlampe und ihr Gehäuse entfernen. Die Feder, die Lampe hält, aufbewahren. Mit Metallteilen einen externen Lichtschacht im 90˚-Winkel zur Gehäusefront bauen, der mit einem 45˚-Zwischenwinkel an den internen Lichtschacht des Projektors anschliesst (siehe Foto). Am äußeren Ende des externen Lichtschachts die Schwachstrom-Halogenlampe mit der alten Lampen-Feder befestigen. (Alternativ: eine Glühbirne mit internen LEDs, die noch weniger Hitze entwickeln.) Im 45˚-Zwischenwinkel des Lichtschachts ein Stück weisses Papier spannen, um das Licht weich zu streuen. Sollte das Licht trotzdem ungleichmäßig auf den Film fallen, kann das Papier stattdessen auch am Ende des Lichtschachts, kurz vor der Filmbühne eingesetzt werden. Eventuell hier auch ein Blaufilter einbauen, um das Kunstlicht auf die Farbtemperatur von Tageslicht zu korrigieren. (Das ist zwar nicht unbedingt nötig, hilft aber beim Digitalisieren von Farbnegativmaterial.) Geschwindigkeitsregelung Der Projektor muss auf ca. 6 Bilder/Sekunde gedrosselt werden, damit der Computer beim Abfotografieren und Speichern der einzelnen Filmbilder nicht überfordert wird. Wejj der Projektor ab Werk nicht langsam genug projizieren kann, aber eine interne elektronische Geschwindigkeitsregelung besitzt, lässt er sich dementsprechend modifizieren. Dafür den Regelwiderstand für die Geschwindigkeit auf der internen Platine finden. Projektoren, die sich zwischen 18 und 24 Bildern/Sekunde unschalten lassen, besitzen zwei solcher Regelwiderstände nebeneinander, einen für jede Geschwindigkeit. Den Regelwiderstand für 18 Bilder/Sek. aus der Platine herauslöten und seine drei Anschlusspins durch drei Kabel ersetzen. Die Kabel aus dem Projektor herausführen und an einen Regelwiderstand mit eigenem Gehäuse anschließen, der die gleiche Ohmzahl wie der ursprüngliche Regelwiderstand besitzt. Mit einem Drehknopf ist es dann möglich, die Projektorgeschwindigkeit extern stufenlos zu regeln. Umlaufblende Die Umlaufblende des Projektors vollständig entfernen. Das geht umständlich durch Zerlegen der Projektor-Innereien oder schneller und risikoloser, indem man die Blechflügel der Blende mit einer Metallschere sorgfältig abschneidet. Achtung: Auch das ist immer noch Schwerarbeit. Sorgfältig darauf achten, dass sich danach der Rumpf der Umlaufblende immer noch gut dreht. Schaltereinbau Der Projektor steuert so, wie er läuft, den Computer beim Digitalisieren an, nicht umgekehrt. Er schickt mit jedem transportierten Filmbild einen elektrischen Impuls, der den Computer ein Videokamerabild einfangen lässt. Dazu wird ein Mikroschalter in den Projektor eingebaut, und zwar so, dass irgendein Teil seiner Mechanik, das sich mit jedem Einzelbildtransport bewegt, ihn mit jedem Schub betätigen wird. Normalerweise wird man hierfür am Greifermechanismus fündig: Mit jedem Schub des Greifers muss der Mikroschalter klicken. Man sollte ihn so befestigen, dass sich seine Position noch nachträglich feinjustieren lässt. Sein Kabel wird aus dem Projektor herausgeführt und ein Miniklinken-Stecke am Kabelende befestigt. Objektiv Zum Schluss das Objektiv des Projektors entfernen. Als Telecine-Maschine projiziert der Projektor nämlich nicht mehr, sondern das Makroobjektiv der Videokamera ‘guckt’ direkt auf die Filmbühne. Videokamera Anschluss an den Computer Die Videokamera so an den Computer anschliessen, dass mit einer Software nach Wahl mit ihr auf Mausklick Einzelbildaufnahmen gemacht werden können. Bei einer analogen Videokamera muss eine USB-Konverterbox für Analogvideo zwischengeschaltet werden. Objektivanschluss Am besten das gute alte M42-Spiegelreflex-Schraubgewinde als Standard verwenden und alles davor und dahinter adaptieren. Sollte die Videocamera z.B. einen c-mount-Anschluss haben, lassen sich M42-Adapter kaufen und simpel aufschrauben. Bei Industriekameras wie der Sony DXC 950 kann man einen Adapter relativ einfach selbst bauen, indem man aus einem Stück Alublech einen Kreis schneidet, der ins Kamerabajonett passt, daran einen M42-Makroring mit Sekundenkleber festklebt und dann ein Loch fürs Licht schneidet. (Da der Adapter kein großes Gewicht tragen muss und man das Objektiv normalerweise nicht wechselt, funktioniert diese Bastellösung gut.) Objektiv Der Empfehlung für das 75mm-Vergrößerer-Objektiv folgen - bereits bei 50mm Brennweite kann der Abstand von der Videokamera zum Projektor zu kurz sein. Mit einem Adapterring, den’s im Fotohandel oder auf Ebay gibt, lassen sie sich unkompliziert aufs M42-Gewindemaß adaptieren. Befestigung Am einfachsten bringt man die Kamera auf gleiche Höhe mit dem Projektor, indem man sie auf passend hohe Holzstücke setzt und mit starken Gummibändern fixiert. Die Kamera wird dann scharfgestellt, indem man den Projektor vor- oder zurückschiebt. Dafür den Projektor setzt auf ein Holzbrett stellen, das auf einem größeren Holzbrett liegt. Auf dem größeren Brett werden Holzleisten als Längsschienen angebracht, die das kleinere Brett führen. So kann man den Projektor einfach in kleinen Schritten bewegen und so die Bildschärfe richtig einstellen. Oder man fixiert den Projektor und stellt die Kamera auf Makro-Schienen, die man preiswert bei Ebay findet. Steuerung des Computers Verzögerungs-Elektronikbox Der Greifer des Projektors löst den Mikroschalter genau in dem Moment aus, in dem der Film transportiert wird. Das Filmbild soll aber erst kurz danach mit der Videokamera abgelichtet werden, wenn es ruhig steht. Dafür ist eine kleine elektronische Schaltung nötig, die den Impuls des Mikroschalters minimal verzögert. Diese Box lässt sich auf der Grundlage dieses Schaltplans leicht selbst bauen: Den Miniklinkenstecker am Kabelende des Mikroschalters in die Elektronikbox stecken. Die Schaltverzögerung der Box lässt sich an ihrem Drehregler justieren. Computermaus Dieser Umbau ist relativ einfach: Die Maus aufschrauben und zwei Kabel genau an der Stelle auf ihrer Platine einlöten, an der die linke Maustaste ihren Schaltimpuls gibt. Die zwei Kabel herausführen und wieder jeweils einen Miniklinken-Stecker an ihren Enden befestigen. Die Stecker an die elektronische Verzögerungsbox anschließen. Setzt man eine teurere Industriekamera ein, die sich mit 9 Volt-Stromimpulsen auslösen lässt, ist die Maus nicht mehr nötig. Die Kamera kann dann direkt an die Verzögerungsbox angeschlossen werden. Erstellen des Videos Alle Geräte wie oben beschrieben anschließen und verbinden. Die Videokamera gut auf den Film auf der Bühne des Projektors scharfstellen. Das Computerprogramm zum Schießen der Einzelbilder mit der Videokamera starten und den Mauszeiger so auf dem Bildschirm positionieren, dass jeder Klick ein Bild auslöst. Den Film durch den Projektor bei niedrigster Geschwindigkeit laufen lassen. Wenn alles funktioniert, schiesst der Computer mit der Videokamera jetzt laufend Bilder, für jedes Film-Einzelbild eins. Nachdem der Film durch den Projektor gelaufen ist, die Einzelbilder mit geeigneter Programm zu einer Videodatei zusammenfügen. Esther Urlus vom WORM.filmwerkplaats zu ihrer Praxiserfahrung mit der Maschine Aufgezeichnet von Florian Cramer Seit Herbst 2011 haben wir die Selbstbau-Telecinemaschine im Einsatz. Beim Zusammenbau half uns Richard Tuohy vor Ort. Mittlerweile ist sie eine unserer beliebtesten und meist gebrauchten Maschinen. Als eingefleischte Analogfilmerin bedauere ich das manchmal! Trotzdem arbeiten im Filmwerkplaats keine Digitalfreaks. Wir können nicht das letzte Quäntchen Qualität aus der Maschine herausholen, abgesehen davon, dass wir nur die preiswerteste Variante mit einer analogen PAL-Videokamera im Einsatz haben. Das bedeutet Abstriche bei der Bildauflösung. Ich bin aber sehr zufrieden mit den Farben und spare mir nach der Abtastung meistens die Farbkorrektur. Unsere Resultate reichen fürs Internet. DVDs sind ein Grenzfall, für digitale Projektion sollte man schon mit einer digitalen HD-Kamera abtasten. Bei unserem Apparat und Können jedenfalls bleibt der Unterschied zur hohen Bildqualität, die zum Beispiel Daan Müllers HD-Framescanner liefert, enorm. Für die Filmemacher, die bei uns arbeiten, sind andere Dinge aber wichtiger. Zum Beispiel, dass sie mit der Telecine-Maschine schnell und einfach eine Positiv-Vorschau eines auf Negativmaterial gedrehten Films erzeugen können. Ob man so eine Maschine braucht, hängt vor allem davon ab, wieviele Filme man pro Monat oder Jahr macht. Für mich ist sie ideal - ich wusste gar nicht, wie nötig ich sie hatte, bevor sie hier stand. Sie hat uns komplett unabhängig von externen Dienstleistern gemacht. Das beschleunigt das Filmemachen und gibt ihm neues Leben. Kein Außer-Haus-Geben mehr, keine Verzögerung! Man kann den Film schon digitalisieren, wenn er gerade getrocknet ist. Wir überlegen uns sogar, einen eigenen PC nur für die Telecine-Digitalisierungen anzuschaffen. In neun Monaten intensivem Einsatz ist uns die Maschine noch nicht kaputtgegangen. Allerdings ist sie nicht sonderlich robust, sondern empfindlich und zerbrechlich. Ihre Kosten werden umso niedriger, je mehr Zeit man für den Zusammenbau hat. Sie hängen vor allem davon ab, welche Bauteile man bereits besitzt und wie lange man es sich leisten kann, darauf zu warten, dass noch fehlende Komponenten - vor allem die Industrie-Videokameras - preiswert auf dem Gebrauchtmarkt auftauchen.
  24. Der Kelvinwert wird Auswirkungen auf das Kamerabild haben, weil die meisten Sensoren auf Tageslicht (5400-5600K) kalibriert sind. Wenn Du das nach 2700 verschiebst, verlierst Du dementsprechend Dynamik im Blaukanal.
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