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Ehemaliger UFA-Palast Hamburg: Erstes Kinocenter in Deutschland?


Christian_Mueller

Empfohlene Beiträge

Hallo!

 

Stimmt es eigentlich, daß der Hamburger UFA-Palast durch die Übernahme von Heinz Riech und die Unterteilung in sieben Säle das erste Kinocenter in Deutschland war? Und das schon 1974?

 

Ich las davon kürzlich in einem Buch über die Kinoszene in Hamburg wo von einer Zerstückelung eines großen Kinosaales (mit fast 1000 Sitzplätzen) in sieben Schachtelkinos die Rede war. Waren das wirklich alles kleine Schachtelsäle mit minderwertiger Ausstattung, oder gab es da wenigstens zwei oder mehrere hochwertige, große Kinosäle mit guter Ausstattung (von der beschriebenen Säule im Kellersaal mal abgesehen ;-) )?

 

Bei der Riech Übernahme des Hamburger Savoy wurden anschließend ja sogar gleich zwei Säle mit Dolby Systemen ausgestattet...

 

mfG

Christian

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Christian,

das dürfte stimmen. Ich war in dem Palast als Junge vor der Zerstückelung, und als Schüler waren es dann sogar 17 Kinos, glaube ich. Teile waren der große Saal.

Der Einbau sog. "Dolby" Anlagen hat nicht immer besseren Ton gebracht. Im Savoy blieb die GRoßbildwand erhalten, dafür hörte der Bestuhlungsbereich nach den "billigen Platzen" auf. Bild schrieb damals: 5 neue Kinos in 3 Wochen. Besitzer Riech packte selber mit an.

Daß ein zu großes Foyer und ein Notausgang als Kino geeignet waren, ergab sich von selbst. Daß dsie Phillips Breitbänder hinter der Großbildwand hängen blieben, und jetzt mit Bahnhofsendstufen statt Röhren befeuert wurden, denen ein Dolby CP vorhing war einfach nur mit grausam zu bezeichnen. Ich erinnere mich an eine Vorstellung "In 70 mm" beworben, die war kontrastfrei, dunkel (vert. 2,5 kW auf 21 m Bild, Todd AO Cine Apergon Linse No- 1), unscharf und quälend krächzig. Die Erwachsenen Besucher darauf "Das ist also 70mm, Schlechter als das normale. da gehn wir nie wieder hin".

 

Von guter Machart konnte bei Riechs Stuben keine Rede sein. Nein danke, da war uns jedes der noch existierenden Stadtteilkinos, vom Rialto in Wilhelmsburg, über das Smoky in Langenhorn, den Bahrenfelder Spiegel, Fama, Elbe, Blankeneser Lichtspiele bis zum Palette Cinemasdcopetheater in Garstedt lieber, auch wenn diese nur Monoton boten, so war der wenigstens Klangfilm kompatibel....

 

 

Stefan

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das dürfte stimmen. Ich war in dem Palast als Junge vor der Zerstückelung, und als Schüler waren es dann sogar 17 Kinos, glaube ich. Teile waren der große Saal.

Der Einbau sog. "Dolby" Anlagen hat nicht immer besseren Ton gebracht. Im Savoy blieb die GRoßbildwand erhalten...

 

Ok Stefan, aber inwieweit wurde beim UFA-Palast die Großbildwand bzw. der große Saal in Mitleidenschaft gezogen? Du hast geschrieben, daß im Savoy die Leinwand erhalten blieb. Wie war das beim traditionsreichen UFA-Palast?

 

Immerhin blieben die Großraumsäle des Berliner Royal Palastes (Royal und City) trotz Riech Besitz von Umbauten jedweder Art verschont. Da wurde nur das Foyer mit drei zusätzlichen Sälen erweitert.

 

Leider gibt es offenbar weder im Netz, noch in dem Hamburger Kinobuch (Mach Dir ein paar schöne Stunden) nähere Informationen über den Riech Umbau des UFA-Palastes am Gänsemarkt. Nichtmal die Sitzplatzzahlen der neuen Säle des 1974er Umbaus sind irgendwo zu finden.

 

mfG

Christian

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Hallo Christian.

 

Die Bilbreite blieb zunächst, zumindest bei der ersten Umbauaktion nach Riech Übernahme.

Nur, ob das mit den 16 oder 17 Kinos noch so war, erinnere ich nicht. Da ist man einfach nicht reingegangen, das war zu schlecht.

Aus der Platzzahl von 620 in 1989/90 möchte ich mal behaupten, da blieb die Bildgröße. So weit ging Riechs Umbauliebe dann doch nicht. Salong 1 hatte auch Dolby Stereo, und war einer der platzmäßig größten im Riech Imperium in Hamburg.

 

Stefan

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Hallo Stefan!

 

 

Die Bilbreite blieb zunächst

 

Aus der Platzzahl von 620 in 1989/90 möchte ich mal behaupten, da blieb die Bildgröße.

 

 

Dank Dir für die Antwort. Mit anderen Worten war die 17,5x8,2 Meter Bildwand also bis zum Abriß des alten Komplexes (1995) erhalten, auch wenn man den Saal hinten abgesägt hat. Zusätzliche Säle wurden bei weiteren Umbauten (z.B. 1984) zuungunsten der anderen Säle bzw. des Foyers installiert.

 

Hier gibts auch ein paar Angaben zum alten UFA-Palast von 1958 wo man auch die imposante 17,5 Meter Leinwand sehen kann:

 

http://www.filmmuseum-hamburg.de/index.php?id=57&ds_id=457

 

http://allekinos.pytalhost.com/kinowiki/index.php?title=Bild:Hamburg_Ufa-Palast_58.jpg

 

mfG

Christian

 

P.S.: Wieviele Sitzplätze hatten denn Saal 2 und 3 vor und nach 1984?

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Stand an der Stelle des Lessing Theaters, der eigentliche UFA Palast im Blochschen Deutschlandhaus befand sich einen Block weiter, Dammtorstraße/ Eingang Valentinskamp und war seinerzeit das größte Filmtheater Europas, mit Vollbühne, und einer ähnlichen Bildwandgröße.

Allerdings war der architektonische Entwurf um einiges schöner, fuktionalistischer, nicht so bider, wie der 55er Neubau.

Bei einem Bombenangriff fing das Bühnenhaus Feuer, und schädigte den Saal mit. Da schon zu Friedenszeiten die Plätze nicht ausreichend zu besetzen waren, der Senat keine "Theatervorstellungen" genehmigte - die Stödtische Oper vis-a-vis - verzichtene man nach dem Krieg auf eine Wiederherstellung, und zog es vor, das kleinere Lessingtheater, welches den Krieg mit kleineren Schäden überstand, abzureißen und einen kleineren Ufapalast Neubau mit 1000 Plätzen zu bauen.

Projektion zunächst Ernemann X vom Ufa Handel, später Norelco AA für Breitfilm. 1959 3 Streifen Engagement im Strassentheater.

Die Bilder sind zu finden in Phillips Kinotechnik oder Zeiß-Ikon Kinotechnik Heften.

Nur mehr weiß dazu auch nicht.

Doch in dem großen Saal lief ein schwarzweisser Film mit der Weltkugel, der schrecklich langweilig war, bevor Pipi Långenstrømpe die Bildwand erfüllte, in 1.66:1.

 

Stefan

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  • 2 Wochen später...

Hallo!

 

Stimmt es eigentlich, daß der Hamburger UFA-Palast durch die Übernahme von Heinz Riech und die Unterteilung in sieben Säle das erste Kinocenter in Deutschland war? Und das schon 1974?

 

Ich las davon kürzlich in einem Buch über die Kinoszene in Hamburg wo von einer Zerstückelung eines großen Kinosaales (mit fast 1000 Sitzplätzen) in sieben Schachtelkinos die Rede war. Waren das wirklich alles kleine Schachtelsäle mit minderwertiger Ausstattung, oder gab es da wenigstens zwei oder mehrere hochwertige, große Kinosäle mit guter Ausstattung (von der beschriebenen Säule im Kellersaal mal abgesehen ;-) )?

 

Bei der Riech Übernahme des Hamburger Savoy wurden anschließend ja sogar gleich zwei Säle mit Dolby Systemen ausgestattet...

 

mfG

Christian

 

Tag Christian,

 

vor dem Ufa-Palst in Hamburg war als erstes Kino-Center in Deutschland das STACHUS-KINO-CENTER in München eröffnet worden und ich meine auch, daß das KINO-CENTER am Hamburger Hauptbahnhof vor der Zellteilung des Nachrkriegs-Ufa-Palastes am Gänsemarkt in Betrieb ging.

mfg

Kinonostalgiker

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  • 2 Wochen später...

Soweit ich mich erinern kann war das Kinocenter am Hbf mit 6 Sälen (Räumchen) vor dem Ufa-Umbau da.

Ich kann mich an einem Saal erinnern, da ging das bei CS links und rechts um die Ecke an der Wand weiter (LW war von Wand zu Wand ohne Kasch und Seitenwand war auch weiss)

 

Der UFA-Palast war wirklich eine Katastrophe (ich meine es waren 14 Säle) Einige wurden wohl in das angrenzende Parkhaus reingebaut. Teiweise total verwinkelt mit schlechter seitlicher Sicht.

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Einer der Söle im Ufa-Palast nannte sich "Atelier". Ich glaube das War Kino 13 oder Kino 16. So genau weiß ich das leider nicht mehr. Das "Atelier" im Ufa war sehr chick, mit Bühne, Piano darauf, Säulen und verspiegelten (!) Wänden auf der rechten Seite.

Die Kellerkinos waren grottig! Da standen schon mal Säulen direkt vor den Sitzenplätzen der Reihe dahinter.

 

Ein Sprecher der Hamburger Feuerwehr sagte nach einer Prüfung, dass er im Fall eines Feuers nicht im Ufa-Palast sein möchte. So verwinkelt waren die schmalen Gänge zu den Notausgängen. Schon während des normalen Betriebes wurden die Zuschauer nach Filmende darüber hinaus gelassen und es staute sich massiv.

 

Im "Kino Center" war direkt gegenüber von Hauptbahnhof und hatte 8 Säle. Im Kino 1 war der Boden leicht abfallend und ab der Mitte saß der Zuschauer dann "bergauf".

Das Kino 8 war sehr klein. Es wurde direkt auf die Rückwand projiziert. Ich schätze mal, dass die Bildwand um die 4 Meter breit war. Zum Ende hin wurden in diesem Saal "Pornos" gezeigt.

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mibere schrieb:

Im "Kino Center" war direkt gegenüber von Hauptbahnhof und hatte 8 Säle. Im Kino 1 war der Boden leicht abfallend und ab der Mitte saß der Zuschauer dann "bergauf".

Das Kino 8 war sehr klein. Es wurde direkt auf die Rückwand projiziert. Ich schätze mal, dass die Bildwand um die 4 Meter breit war. Zum Ende hin wurden in diesem Saal "Pornos" gezeigt.

 

Am 15.02.1983 hatte ich vor der Prüfungskommission der Norddeutschen Filmvorführerschule in Hamburg eine Prüfung abgelegt und ein Fachkundezeugnis für Filmvorführer erhalten. Die Prüfung fand in der Barke/Barkerole statt. Anschließend hatte ich die Vorführräume einiger Kinocentren besichtigt. Zu diesen gehörte das Savoy mit damals 5 Kinos, das Kinocenter am Bahnhof mit 8 Sälen und der UFA-Palast am Gänsemarkt mit damals 12 Kinosälen.

 

Ein leider für mich damals abschreckendes Beispiel bot das Kinocenter gegenüber dem Hauptbahnhof. Alle Vorführräume waren spartanisch ausgerüstet, manche Räume sahen so aus, als hätte man Kohlenreste zur Seite gefegt , um den notwendigen Platz für einen Projektor und einen 3er-Filmteller zu schaffen. Alle 8 Vorführräume des Kinocenters waren (lasst mich mal nachdenken, denn so genau hab ich es nicht mehr in Erinnerung) entweder mit jeweils einer Philips FP5, FP6 oder FP56-Projektoren bestückt. Es könnten aber auch Bauer B8B oder Bauer B12 gewesen sein.

 

Voran ich mich aber mit Sicherheit erinnern kann, ist, dass alle Vorführräume im Kinocenter gegenüber dem Hauptbahnhof mit den damals üblichen Mono-Misch-Vooverstärker LBB 1142 und/oder der Verstärkeranlage K 5 ausgerüstet waren. in Vorführraum des Kino 1 stand von rechts nach links Teller, Philips-Projektor und ganz links an der Wand ein zweiter Projektor, der jedoch nicht betriebsfähig war. Dieser Projektor war ein Favorit 70 und für 70mm-Filme vorgesehen. Ob im Kinocenter am Hauptbahnhof jemals 70mm-Filme gezeigt wurden, entzieht sich meiner Kenntnis. Außerdem war das Arbeiten in diesem Kinocenter für jeden Vorführer ein Horrortrip, weil alle Projektoren ohne Objektiv-Revolver und ohne irgendeine Programmautomatik ausgerüstet waren. 1 Vorführer war für alle 8 Säle zuständig.

 

Im UFA-Palast stand pro Kinosaal nur jeweils 1 Projektor, wobei einige Kinosäle einen gemeinsamen Vorführraum hatten (Kino 1 mit zwei weiteren Kinosälen). Im Vorführraum von Kino 1 stand eine Philips DP70, im Kino 4 verrichtete eine Bauer U2 seinen Dienst, die vom City-Kino in Hamburg kam. Die Bauer U2 wurde installiert, nachdem ein anderer 70mm-Projektor (Fabrikat mir nicht bekannt, aber mit Gewissheit keine Bauer U2 und Keine Philips DP70) während einer Vorstellung einen kompletten 70mm-Film in zwei 35mm-Breiten zerlegt hatte.

 

Einziger Vorführraum mit zwei betriebsfähigen Projektoren war Kino 1 vom Savoy mit zwei Philips DP70. Bei Kino 2 und Kino 3 des Savoy-Kinocenters mußten man sich fast hinlegen, um den Film in den Projektor einzulegen, da diese Projektorenwerke ohne "Tischplatte" quasi auf den Boden installiert wurden. Die Projektion fand über Spiegel statt. Es waren "amputierte" Bauerprojektoren ohne Auf- und Abwickelfriktion.

 

Zum Thema "Erstes Kinocenter in Deutschland" fällt mir noch etwas ein:

Das Gloria-Center in Hannover wurde auch in der ersten Hälfte der 70er Jahre errichtet, weil der Gloria-Palast abgerissen werden sollte. Die beiden Philips DP70-Projektoren aus dem Gloria-Palast wurden ausgebaut und in das Kino 1 des Gloria-Centers installiert.

 

Für die Philips DP70-Projektoren kamen aus dem City-Kino in Bremen der zweite Bauer B14-Projektor und ein weiterer Bauer-Projektor (Typ unbekannt, müßte aber unser Forumsmitglied "Lindenhof" wissen) aus einem geschlossenen Bremer Kino zum Einsatz. Diese beiden Bauer-Projektoren leisteten bis zum Abriss des Gloria-Palast in Hannover ihren Dienst.

 

Ein paar Fakten zum Gloria-Center in Hannover:

Beide Philips DP70-Projektoren wurden im Gloria-Palast mit Kohlebogenlicht gespielt. Im Gloria-Center wurde der rechts stehende Projektor auf Xenon umgerüstet. Die links im Vorführraum stehende DP70 kam im Gloria-Center nie zum Einsatz und mußte für Ersatzteile herhalten. Der Filmteller ST270 stand an der Rückwand des Vorführraums quasi fast zwischen den Projektoren. In meinem Archiv habe ich ein Foto davon und sollte es vielleicht mal in diesem Forum veröffentlichen. Ein einziger 70mm-Film kam während des Spielberiebs im Gloria-Center für 14 Tage zum Einsatz. In Kino 2 und 3 des Gloria-Centers stand jeweils eine Bauer B12 mit Filmteller ST200. Die damals bekannten Mono-Mischverstärker waren in allen 3 Sälen vorhanden.

 

So, jetzt habe ich fast soviel geschrieben, wie "cinerama" immer schreibt. Oh, ist mir das peinlich. :blush:

 

Gruß

Maximum

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Danke für die tollen Antworten! :)

 

Das heißt also, daß es im Hamburger UFA-Palast auch mit der Zerteilung in gleich zwei Sälen (1 und 4) 70mm Vorstellungen gegeben hat und die 17,5 Meter Großleinwand von Saal 1 bis zum Umbau von 1995 unangetastet blieb.

 

Wurde der große Saal denn überhaupt 1974 oder später unterteilt, oder sind das nur Gerüchte die man immer wieder liest. Es könnte ja auch sein, daß Riech den Reihenabstand mit moderneren Sitzen vergrößert hat wodurch sich dann die unterschiedliche Sitzplatzanzahl zwischen 988 und 620 ergibt. In Wien gab es solche Beispiele.

 

mfG

Christian

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Ein Blick in's Archiv mit dem Artikel von der Eröffnung der ersten 7 Kinos im Film-Echo vom 11. Oktober 1974 gibt Antwort auf viele Fragen. Bin mir allerdings ziemlich sicher, dass es schon vor 1974 Kinoteilungen gegeben hat und Heinz Riech verweist im Interview auch stolz darauf, nicht nur Kleinkinos gebaut zu haben - und der mußte es schließlich wissen! Werde etwas weiter stöbern und wünsche bis dahin viel Spaß!

 

 

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Werde etwas weiter stöbern und wünsche bis dahin viel Spaß!

 

Vielen Dank robpl! :) :) :)

 

Ein wirklich eindrucksvoller und sehr detailierter Bericht von der Eröffnung!

 

Fazit: Der alte UFA-Palast Saal wurde vorne etwas zurückgenommen (3-5? Meter), was man im Unterschied vom Leinwandabstand zu den Lampen zwischen altem Photo und dem Zeitungsbild erkennen kann, um in der ehemaligen Bühne genügend Platz für Saal 2 zu machen.

 

Insgesamt kann ich die ständigen Horrorberichte vom "schrecklichen" Riech Umbau in diesem Fall nicht ganz nachvollziehen. Sehen doch eigentlich ganz gut aus, die neuen Säle. Auch am Sitzkomfort und Reihenabstand dürfte sich hier schon einiges getan haben, wodurch sich auch der Unterschied in der Sitzplatzanzahl von Saal 1 zu früher ergibt.

 

mfG

Christian

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@Christian Mueller:

Naja, ich weiß ja nicht so recht. Die neuen Dinger sehen ja topfeben aus und nehmen wir zum Beispiel Kino 5: Leinwandgröße 2,80 x 5 Meter (was für ein Bildformat ist denn bitte das und wetten, da wurde trotzdem auch CS drin gespielt?) Bei einem Reihenabstand von 1,80 Meter da Servicekino aber dann: 150 Plätze. Was für ein Schlauch muß das denn gewesen sein und was hat man von der letzten Reihe aus noch vom Bild gesehen?

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Ich hatte als ehemaliger Ufa Mitarbeiter mehrfach die Möglichkeit den Ufa Palast in Hamburg vor dem Umbau zum Multiplexx zu besichtigen und glaubt mir: Das Kino war entsetzlich. Immer wieder wurden Kinos dazugebaut und eins war geschmackloser als das andere. Das Motto der Ufa bei Umbauten in den 70er und 80er Jahren: Hauptsache billig und in möglichst schneller Zeit hoher Profit für die Riechkinos. Das Motto wurde nicht nur gegenüber dem Hauptbahnhof sondern auch beim Ufa Palast so umgesetzt. Ein Großteil der Kinos waren stinkige, kleine, verwinkelte Kinos mit schlechter Bild- und Tonqualität und miesen, durchgesessenen Sitzen mit kleinem Reihenabstand. Wieviele Kinos waren es zum Schluss? Ich glaube 20 auf 4 oder 5 Etagen...

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Danke für den Artikel aus dem Film-Echo! Die schwarz-weiß-Fotos wirken wenig anmutend. Die Leinwandmaße sprechen teilweise für sich, besser gegen einige Kinos. Dort gab es also nicht nur eine Zellteilung, sondern es wurden andere Räume genutzt, bzw. auch neues drangebaut. Ich kenne den Bau nur von außen, als es noch ein Kino war. Das Foyer sah Anfang der 70er zumindest beeindruckend, einladend und geräumig aus.

Heinz Riech rühmt sich in dem Artikel, daß er als einziger seit 1959 ein Kino mit 500 Plätzen gebaut hätte. Superlative lassen sich immer leicht behaupten. Aber nach 1959 wurden sogar noch Großkinos gebaut, u.a. auch für 70mm. Z.B. das Hamburger GRINDEL, 1962 CITY in Karlsruhe (mit Cinemiracle), 1965 der ROYAL-PALAST in West-Berlin mit der damals weltweit größten Leinwand.

Natürlich mußten in den 60er Jahren die Kinos durch das Fernsehen immer häufiger schließen. In der Stadt meiner Kindheit Offenbach am Main wurden sogar noch nach 1970 noch mehrere Kinos zu einem existierenden dazu gebaut, u.a. das GLORIA mit mehr als 600 Plätzen (steht übrigens heute leer und ist vermietbar).

 

Zellteilung gab es aber auch schon vor dem Hamburger UFA-PALAST. So wurden schon in den 60er Jahren in Frankfurt im TURM-PALAST (1200 Plätze) und vorher im FILM-PALAST (1500 Plätze) die Ränge für separate Kinos abgetrennt. Ich dachte immer, dieses Prinzip hätte es in Berlin längst vor dem Hamburger UFA-PALAST gegeben. Krasse Beispiele dieser Art schildert Rolf Giesen in "Kino wie es keiner mag".

Kleine Kinos sind okay, wenn die Proportionen stimmen. Das bieten Multiplexe wenigstens öfter. Doch wo Scope kleiner gezeigt wird als Normalformat, wo der Raum 3m Höhe unterschreitet oder eher für eine Kegelbahn taugt, stimmt nichts. Da geht mal einmal hin und nie wieder. Meine Oma, Jahrgang 1902, nannte solche Kinos "Flohkisten". Die gab's zwar schon immer, angefangen mit Ladenkinos nach 1900, aber dort ist der Kinogenuß eher gering.

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Danke für den Bericht. Interessant, daß sich zu derartigen Anlässen immer die gesamte Prominenz beim Wettbewerber einfindet, um gemeinsam Lobhudeleien loszulassen.

Obschon wir als Schüler den Ufa Palast mieden, weil jedes Bezirkskino mehr Charme und Kinospaß versprach, sollte zu dem hier dargestellten Erstumbau 1974 doch nicht nur negatives gesagt werden.

Das spätere 17 - 20 er Kinocenter war unakzeptabel, technisch, räumlich und aus Sicht der Brandsicherheit war es eine tödliche Falle. Wer das genehmigungsmäßig zu verantworten hatte, muß schlaflose Nächte gehabt haben.

 

Hingegen wirkt der 1974er Umbau in dem FE Bericht noch geradezu wertig, zeichnet sich andererseits auch Dipl.Ing. Glüer dafür verantwortlich, ein bewährter Kinoarchitekt, der auch Savoy, Grindel, und viele Andere geplant hatte. Trotz zeitgemäß wirkender Innenausstattung (gruselig) läßt sich eine gewisse Wertigkeit nicht absprechen: Edelholzverkleidungen und Kupferapplikationen, sowie Vorhänge aus guten Stoffen zeugen hier noch von einer positiven Investitionsbereitschaft dem Publikum gegenüber.

Der große Saal, unter Wegfall der Bühnenfläche, etwa 5 m verkleinert, wirkt dann auch vom Bildeindruck insgesamt besser, als vorher. Es war nicht alles schlecht.

Das, was wenige Jahre später dort geschah, war dann schlimm und unakzeptabel, und lockte uns gar nicht mehr, obschon im typischen Kinoalter.

 

Grüße

 

Stefan

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@robpl:

Danke für den Artikel!

 

 

@Stefan2:

Also, die abgebildeten Kinos 5-7 wirken auf mich schon gruselig! Wie sieht ein CS-Bild in Kino 5 aus? Vorhang gibt's wohl keinen, bei Kino 6 stelle ich mir das Streulicht von der Theke lästig vor, Verhältnis Bildwandgröße/Raumgröße nicht erkennbar. Bei Kino 7 soll wohl ein Todd-AO-Effekt erzeugt werden, indem das Publikum ab 1,60m Größe ins Bild hineinragt? Natürlich geht es immer noch schlimmer, aber für mich sind das - soweit die Fotos tragen - bereits die typischen Riech-Hasenställe.

 

Wie problematisch war das verbaute Kupfermaterial der Einrichtung in puncto Reflektion während der Vorführung?

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Das hat doch damals kaum jemanden interessiert. Damals fand man halt Kupferdengeleien und vergoldete Decken als hochwertiges Interieur. In Festbeleuchtung sehen solche Säle dann halt beeindruckend aus. Die Ansprüche ändern sich aber, heutzutage würde jeder Cineast am liebsten in einem vollschwarzen Raum ohne Notebeleuchtung sitzen um das letzte Promille Kontrast rauszukitzeln und die Architektur müsste sich auf Fassade und Foyer beschränken.

 

 

 

- Carsten

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@robpl:

Danke für den Artikel!

 

 

@Stefan2:

Also, die abgebildeten Kinos 5-7 wirken auf mich schon gruselig! Wie sieht ein CS-Bild in Kino 5 aus? Vorhang gibt's wohl keinen, bei Kino 6 stelle ich mir das Streulicht von der Theke lästig vor, Verhältnis Bildwandgröße/Raumgröße nicht erkennbar. Bei Kino 7 soll wohl ein Todd-AO-Effekt erzeugt werden, indem das Publikum ab 1,60m Größe ins Bild hineinragt? Natürlich geht es immer noch schlimmer, aber für mich sind das - soweit die Fotos tragen - bereits die typischen Riech-Hasenställe.

 

Wie problematisch war das verbaute Kupfermaterial der Einrichtung in puncto Reflektion während der Vorführung?

 

Hallo magenta.

 

Das hat uns auch nie gefallen, weshalb wir da nicht hingingen, in diese Riech Kinos am Gänsemarkt.

Für mich war bzw. ist heute der Unterschied, daß diese Säle noch durch einen "erfahrenen Kinoarchitekten" geplant worden waren, und eine gewisse Wertigkeit vorhanden war. Daraus solltest Du nicht auf die Akzeptanz der Raumgeometrien etc. schließen.

Nur eines zum Gänsemarkt 45: Weitere Umbauten sind dann nurnoch mit minderwertigerem Material und scheinbar ohne Konzept eines Planungsings entstanden. Das waren dann die echten Rattenkäfige.

Mal anders überlegt, sind denn die Umbauten eines Volker Nielsen irgendwie akzeptabel? Die hatten, bei denen, die ich sehen durfte, immer so ein Gefühl hinterlassen, daß der Mageninhalt nach draußen wollte. Die 70er waren da baukulturmäßig ein echter Tiefstand.

 

@carsten:

 

Ich glaube nicht, daß Cineasten in Schwatzen Löchern sitzen wollen, das hätte man eventuell in einem ausgbrannten Kino 1946 mit provisorischem Dach akzeptiert.

Dunkel, ja, aber Kontrastwirkung hängt stark von der Intelligenz beim Bauen und einer korrekten, gewarteten Projektionsanlage mit guten Kabinenscheiben, modernsten Lampen und Objektiven, oder zeitgemäßen D-Kino Anlagen in geschickt gestalteten Räumen zu tun.

 

Daß Metallbelegte Flächen nicht in den Sichtkreis gehören kann ich gut nachvollziehen, mit dem Denkmalgeschüztzten "Schauinsland" Bildportal in Gold....

 

Es gibt genügend Farben und wertige Kombinationen, um das Bild bestmöglich wirken zu lassen.

 

 

 

St.

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@Christian Mueller:

Naja, ich weiß ja nicht so recht. Die neuen Dinger sehen ja topfeben aus und nehmen wir zum Beispiel Kino 5: Leinwandgröße 2,80 x 5 Meter (was für ein Bildformat ist denn bitte das und wetten, da wurde trotzdem auch CS drin gespielt?) Bei einem Reihenabstand von 1,80 Meter da Servicekino aber dann: 150 Plätze. Was für ein Schlauch muß das denn gewesen sein und was hat man von der letzten Reihe aus noch vom Bild gesehen?

 

Sorry robpl, aber 16:9 Leinwände kenne ich auch von aktuellen Multiplexxen, da brauch ich garnicht soweit zurück gehen.

 

Man hatte vor dem Umbau an diesem Standort einen großen Saal und nach dem Umbau eben vier große Säle, wobei der Premierensaal von früher kaum verändert wurde. Immerhin hat es Riech geschafft, die Kinos mit diesem Konzept über die Jahre ganz gut zu betreiben, das sollte man nicht vergessen. Alleine die größeren Reihenabstände und die wesentlich breiteren, bequemeren Sitze zeugen doch nicht von einem Billigumbau des UFA-Palastes.

 

Über die Architektur von damals zu sprechen halte ich für wenig sinnvoll, da man 1974 ganz andere Ansprüche an diese als heute hatte. Ich bin mir jetzt auch sicher, daß man diese sieben Säle nicht weiter verändert bzw. verkleinert hat, sondern zusätzliche Säle über Zubauten bzw. Neuflächennutzung entsprechend adaptiert hat. Somit bleiben die alten Legenden wohl das was sie wohl schon immer waren. Legenden.

 

mfG

Christian

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@Christian Mueller:

Was man in manchen Plexen auch gemacht hat, braucht nicht gut zu sein. Und das die Dinger in HH wegen der Platzanzahl groß und ergo gut waren bestreite ich. Und Legenden sind das nicht würde ich als langjähriger Mitarbeiter einer legendären Kinokette behaupten.

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