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Der Cinemaxx-Chef im Interview


RaKna

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Der Cinemaxx-Chef im Interview „Es sieht mau aus mit dem deutschen Film“

 

Christian Gisy findet die Ticketpreise fürs Kino völlig in Ordnung.

Den Cinemaxx-Chef treiben die Filmpiraten um und er ärgert sich über die deutsche Filmförderung.

 

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/der-cinemaxx-chef-im-interview-es-sieht-mau-aus-mit-dem-deutschen-film/9421804.html

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Im Vorstand sitzt der Diplom-Volkswirt und Ex-Wirtschaftsprüfer seit 2006. Gisy, Sohn eines Diplomaten, absolvierte eine internationale Schulausbildung in Afrika und Europa und schloss sein Studium in Bonn ab. Er war unter anderem bei der WestLB und für den Musiksender Viva tätig

 

Kein Kommentar nötig. So sieht die Elite in unserem System aus.

 

"Kino ist in seiner Wertigkeit in der Vergangenheit nicht angemessen bepreist worden."

 

Stimmt, und jedes Wort kommt aus der Geisteshölle der Berater-Klone. Langsam mehrmals nachsprechen.

 

Aber wir werden weiter versuchen, den Menschen, die schon eine Kinokarte haben, Bedürfnisse aufzuzeigen, von denen sie gar nicht wussten, dass sie sie haben.

 

Ja, so denkt die international geschulte Elite, das neolieberale Führertum, das auf das wimmelnde Chaos der Normalverbraucher herabsieht: Konsumvieh, bei dem man die richtigen Reflexbögen finden muß. Dagegen war der gute olle Vance Packard mit seinem "Don't sell the steak, sell the sizzle" (Verkauf nicht das Steak, sondern das Brutzeln) ein blutiger Amateur.

 

"Es muss das richtige Haus [gemeint: für Premiumkino] sein, am richtigen Standort, das Catering darf nicht zu lange Wege haben. Am Potsdamer Platz, wo wir 19 Säle und eine Lounge haben, könnte man sich so etwas vorstellen."

 

Mit bakterienfreiem Boden, ohne Kotze und Ausscheidungen auf den Sanitäranlagen, wenn wieder mal an der Reinigung gespart wurde? Ein Saal für die besseren Leute, mit exklusivem Eingang, damit der Anblick des Pöbels nicht ertragen werden muß? Wenn schon, dann bitte konsequent, wie einst im Kolosseum...

 

"Cinemaxx wird niemals seelenlos sein. Der Kinobesucher will Menschen treffen, keine Maschinen. Kino wie Easyjet oder Ryanair – das funktioniert nicht. Die Billigflieger braucht man, Kino gönnt man sich."

 

Meine persönliche Überzeugung sagt mir, daß man automatisch ca. 50.000 Jahre im Fegefeuer landet, wenn man "gönnen" so verwendet - strafverschärfend wirkt nur noch der Gebrauch von verwöhnen. - Nein, möchte man rufen, wenn man denn Heuschreckisch spräche, sowohl der Billigflug als auch der Kinobesuch sind Vergnügung, weil kein Geschäftsreisender Orte wie "Frankfurt"-Hahn mit Busfahrt durch den Alten Nachtwald auf sich nimmt, um billiger zu fliegen. Mit einem Unterschied, wenn RyanAir ihr Geschäft so betriebe wie die Kinoketten, dann fielen täglich drei bis vier Jets vom Himmel.

 

Piraterie. Oder die begrenzten Budgets von Jugendlichen im Zeitalter von Smartphones und Internet. Das sind Themen, die mich umtreiben.

 

Kann ich nicht mehr kommentieren, der Hirnschlag droht.

 

Der Vertrag mit der Kirche [gemeint: Gottesdienste im Cinemaxx) hat einen profanen Hintergrund. Wir haben uns unsere Kosten angesehen, unsere auslastungsschwachen Zeiten und gefragt, wie können wir das kompensieren. Wir setzen mit diesem Geschäft, also mit alternativen Inhalten wie Konzertübertragungen, Shows, Betriebsversammlungen und anderem, im Jahr vier Millionen Euro um.

 

Ja, Religion als alternative content ist eine prima Sache. Besonders, wenn man später sowieso in die Hölle kommt.

 

Blanker Haß, mehr kann ich bei so etwas nicht mehr empfinden.

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Leider mußte ich erst mal kotzen gehen, daher kein Editieren mehr möglich, nur ein Nachtrag:

 

"Menschen treffen", ja das ist der Grund, warum der Besucher ins Kino geht. Endlich mal junge, unverbrauchte strahlend frische Zitronen Leute sehen, die arbeitgebersozialleistungsverträglich ein paar Jahre ausgepreßt die herrliche Welt der Kinobranche kennenlernen dürfen. Und natürlich jene Menschen, die rülpsen, furzen, reden, lauthals telefonieren, SMSen, Boden und Gestühl einsauen (auf einer Müllkippe läßt man fallen, was nicht mehr gebraucht wird) und sich so benehmen, wie sie das eigentlich überall tun. Ob der Herr C.-Chef mit seiner Familie in solchen Vorstellungen sitzt, ob er sein Wasser auf betriebswirtschaftlich optimiert instandgehaltenen C.-Aborten abschlägt? "Man weiß es nicht", wie Herr Raab immer so schön sagt.

 

Menschen treffen, wirklich eine feine Sache! Natürlich, die begrenzten Budgets gerade der jungen Menschen sind bedenklich, denn mancher sucht zum Menschentreffen auch Billigdiscounter, Chinaschrott-Eineuroläden, Kinderarbeit-Spottpreistextiler oder Flatratebordelle auf - das Kino steht da in harter Konkurrenz.

 

Erinnert sich jemand an Invasion of the Body Snatchers (Die Körperfresser kommen) von 1978 (Originalfilm Die Dämonischen von Don Siegel aus den fünfzigern ist auch gut) ? An den mußte ich denken beim Satz

 

Cinemaxx wird niemals seelenlos sein.

 

Mir kommt es vor, als ob die "Pods" aus dem Film längst unter uns sind, und manche geben Interviews und haben eventuell sogar eine Seele. An guten Tagen.

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Heute nachmittag, als ich auf dem Weg nach Braunschweig war, tönte im Rundfunk die (neoliberal geprägte) Wirtschaftssendung des deutschen Zentralsenders. Dort hatte man den Billigflieger Ryanair aus Sicht der Börse am Wickel, weil dieser in letzter Zeit viel Geld verloren hatte.

Eines hatte dieser immerhin zu bieten, moderne Flugzeuge geringen Alters. Schon aus Gründen des Treibstoffverbrauchs und der Kostenseite her.

Ansonsten gingen Ihnen im letzten Halbjahr massiv die Kunden verloren, weil sie wrklich nur noch für ganz wenig Geld von (Oslo) Torp nach (Frankfurt) Hahn oder (Kopenhagen) Malmö usw fliegen wollen. Auch sind die Gäste es leid, die ewige Leier einer Aufpreisliste, vom Koffer bis zu den erhobenen 70 TEURO "Gebühr" für den zuhause vergessenen Ausdruck des "Print at Home" Tickets zu zahlen. (Hier kann Gisy noch was lernen.)

Der Chef der Airline fordere zudem von seinen Mitarbeitern einmal häufiger zu lächern und freundliche Auskünfte zu geben. Gleichzeitig peilt er einen Ticketpreis von 30 EUR pro Sitzplatz und Richtung an.

 

Ich zitiere dann auch einmal:

"Kino ist in seiner Wertigkeit in der Vergangenheit nicht angemessen bepreist worden."

 

Man vergleiche 14,50 EUR für die Kinokarte vom Kostenniveau mit 30 EUR in einem modernen Airbus. Ein Kinosaal kostet etwa <1 Mio EUR, ein Airbus ein vielfaches. Und letzterer hat erhebliche Wartungs- und Sicherheitsauflagen. Und selbst beim Billigflieger gibt es pro 100 Sitzplätze eine vielfache Menge an Personal an Bord, verglichen mit dem Plex. Und vor dem Abflug gesäuberte Lavatories und Gänge.

 

Nein, dieser Vergleich zieht nicht, nicht einmal aus der Sicht eines AFD Anhängers.

 

 

Stefan

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Für Nichthessen vielleicht der Hinweis: "Frankfurt-Hahn" ist kein Ortsteil von Frankfurt am Main, sondern ein Dorf im Hunsrück (ja, da wo sie die "Hoimod" gedreht haben) und lässige 130 Kilometer entfernt. :mrgreen: Nach ähnlicher Logik könnte man den Airport Kassel-Calden als "Frankfurt-Nord" bezeichnen...

 

Up, up and away...

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Christian Gisi jammerte:

 

Oder die begrenzten Budgets von Jugendlichen im Zeitalter von Smartphones und Internet

 

Dann `mach doch ne Online-Platfform auf: Downloads und neue soziale Netze unter dem Branding von "CinemaxX".

Gisi, Du bist der Mann der neuen Märkte, auf den wir gewartet haben! :roll:

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Für Nichthessen vielleicht der Hinweis: "Frankfurt-Hahn" ist kein Ortsteil von Frankfurt am Main, sondern ein Dorf im Hunsrück (ja, da wo sie die "Hoimod" gedreht haben) und lässige 130 Kilometer entfernt. :mrgreen: Nach ähnlicher Logik könnte man den Airport Kassel-Calden als "Frankfurt-Nord" bezeichnen...

 

Up, up and away...

 

Kassel-Calden ist ja immerhin noch "Hesse".....

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Stefan, eine Wirtschaftssendung, die nicht neoliberal ist, nennt sich Verbrauchermagazin :-D

 

Unter betriebswirtschaftlicher Sicht hat Gisy mit vielem sicher recht, aber das Problem ist, er ist einfach kein Cineast. D.h. er ist Vorstand einer Popcornbäckerei, aber nicht einer Kinokette.

 

Was mich an dieser Zustand stört, dass die Popcornplexe von den jungen Leuten als der normale Kinotyp und nicht der Tumor in einer Kulturlandschaft wahrgenommen werden. Da kann man dagegen anarbeiten, wie man will, die bestellen nach wie vor zuerst das Popcorn und dann die Kinokarte an der Kasse.

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... und das ist dieselbe Klientel Geschäftsführer, die uns Sendungen wie das "Dschungelcamp" als anspruchsvolle Unterhaltung unterjubeln.

Aber wie man an den Quoten und den Zuschauermeinungen sieht, gibt es ja für jeden Mist einen Markt und jede Menge Konsumvieh, die ihn bedient. Mir tun auch nicht die Cinemaxx-Kunden leid, sondern eigentlich nur die an der Front beschäftigten Servicekräfte.

 

Und zur "Elite" (wie ich diesen Begriff liebe) gehört Hr. Gysi sicherlich nicht. Er ist auch nur einer von vielen austauschbaren Geschäftsführern im Angestelltenverhältnis. Die wahre "Elite" sitzt in den Vorstandsetagen der Hedgefonds.

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Das Plex als die wahre (von "Ware") Missionstätte ist sehr gewitzt:

 

Hirte Franz-Peter, der sich insgeheim als künftiger Papst (samt Kapital der Vatikanbank) sieht, beschuldig die Medien, Lügen über ihn zu verbreiten, drum stellt er im Rahmen der Rede die Sachverhalte richtig.

Er nimmt viel Geld in die Hand und baut die Christen-Erlebniswelt „Bimbam-Klimbimburg“ mit kirchlichem Rummelplatz-Flair. Im Laufe der Rede führt er das Publikum verbal durch seinen Kirchen-Event-Park und bittet die Leute dabei immer wieder kräftig zur Kasse, damit Geld für die Erweiterung des Parks reinkommt. Zwar gibt er vor, die Attraktionen seien für die Besucher bestimmt, in Wahrheit nutzt die Einrichtungen aber nur er selbst; alles natürlich zum Seelenheil der Besucher, wie er immer wieder betont:

 

• Auf der Achterbahn büßt der Bischof für die Sünden seiner Schäfchen.

Im Panoramalift demonstriert er die Himmelfahrt.

Die berühmte Badewanne ist ein See-Genezareth-Nachbau,

wo er vor aller Augen übers Wasser geht.

Natürlich muss man auch für die Absolution bezahlen.

 

Attraktionen:

Ein Taufbrunnen voll Wein (in dem aber nur der Bischof badet)

Ein Mercedes-Benz mit originellem Navi

Das Himmelsbrot Manna, täglich frisch aus dem Himmel geliefert,

wird zum Kauf angeboten – und ein Kochbuch gleich dazu

usw.

 

Aus: http://www.pointen.at/shop/Buettenreden/Der-Bischof-von-Klimbimburg---So-baendigt-er-den-Mammon---Buettenreden-2014-II.html

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Man vergleiche 14,50 EUR für die Kinokarte vom Kostenniveau mit 30 EUR in einem modernen Airbus.

Bei all der berechtigten Kritik gegen das CinemaxX, aber ich finde, dass dieser Vergleich hinkt.

Auf der einen Seite der Normalpreis (Kinokarte) auf der anderen Seite ein stark limitiert erhältlicher Flugpreis.

Fairer wäre meines Erachtens:

5,00 Euro (Kinotag) vs. 60 Euro Airbus (limitiertes Kartenkontingent für 30 Euro oder weniger plus Flughafengebühr und sonstiger Kosten).

14,50 Euro (Nicht-Kinotag) vs. 650 Euro (Normalpreis).

;-)

 

"Kino ist in seiner Wertigkeit in der Vergangenheit nicht angemessen bepreist worden."

So denken viele Kaufleute... - Es ist immer zu wenig.

 

 

"Oder die begrenzten Budgets von Jugendlichen im Zeitalter von Smartphones und Internet"

Dann muss die Kinobranche insgesamt mehr dafür tun, dass die Jugendlichen ihr "begrenztes Budget" eher ins Kino als zum nächsten Smartphone-Anbieter tragen. Vielleicht hat Gisy ja recht - und das Kino ist mit Eintrittspreisen von bis zu 18,- Euro tatsächlich nicht angemessen bepreist...

:idea:

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