Zum Inhalt springen

Postkarte von Agfa


k.schreier

Empfohlene Beiträge

Anlässlich einer Diskussion in einer Super8-Gruppe auf Facebook habe ich es jetzt die Tage wieder rausgesucht - und  das wollte ich dem Forum hier nicht vorenthalten:

2001 als ich mit der Entwicklung abgelaufener Materialien anfing hatte ich bei Agfa nachgefragt (ich glaube per Mail) ob noch etwas über den Original-Entwicklungsprozess der Agfa Moviechrome-Filme bekannt ist.

Der Entwicklungsservice wurde ja erst 1995 eingestellt und war damals also gerade mal 6 Jahre zuende.

Agfa konnte mir damals schon nichts über die Entwicklung mehr mitteilen ! - Wie schnell doch solches Wissen verschwindet....

Und ich glaube schon, daß man sich bei Agfa damals Mühe gegeben hat mit meiner Anfrage...mir hat extra ein Dr. J. Haßdenteufel (!!) geantwortet...das ganze handschriftlich auf einer Postkarte !  (und das im Jahr 2001 - jetzt weiß ich warum Agfa bald darauf Pleite ging...)

Dr. J. Haßdenteufel hatte mir u.a. eine Informationsschrift zum Moviechrome beigeheftet - keine Informationen zum Entwicklungsprozess...aber zum Filmmaterial.

DSC06332.thumb.JPG.8a6c4fb9aeb81f4d69ac94f2283ba561.JPGDSC06333.thumb.JPG.fe57dfe2963174bf29015ba10558d984.JPG

So wurde z.B. hier im Forum vor kurzem diskutiert, warum in die Sound-Kassette 15m Film passten, wo doch die Tonspur mehr aufträgt...

Das Rätsels Lösung findet Ihr in dieser Schrift:

Sound-Film wurde auf einer dünneren Trägerlage gegossen.  ..

Bei Kodak wird es wohl ähnlich gewesen sein...

Tja, damals konnte man sich als Filmhersteller noch geringfügig unterschiedlich dickes Acetat-Material aussuchen...heute muss Foma froh sein, wenn es überhaupt noch Trägermaterial bekommt....

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Agfa entwickelte Super 8 zuletzt in Gera. Ich traf vor einigen Jahren einen Mitarbeiter von dort. Auf einer sogenannten Jobmesse der Agentur für Arbeit. 

 

Der wüsste sicher einiges dazu. 

 

Dass nichts dokumentiert wurde ist fast nicht zu glauben. Spricht aber für diese Zeit. Und vor allem gegen sie. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, so war das früher, da wurde nix wirklich archiviert (im Gegensatz zu heutigen Regeln und Grundsätzen). Ich vermute, daß Agfa sogar die Dokumente noch (irgendwo) hatte, aber eben irgendwo. Heute müssen solche Archive ganz anders gepflegt werden, aber früher waren das in den meisten auch sehr großen Unternehmen große Aktenschränke mit unklaren Zuständigkeiten und unklaren Aufbewahrungsfristen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb Helge:

Ich vermute, daß Agfa sogar die Dokumente noch (irgendwo) hatte, aber eben irgendwo. ....große Aktenschränke ....

und mit handgeschriebenen Karteikarten von Dr. J. Haßdenteufel.....

Ich stelle mir vor, daß er bei der Arbeit immer den klassischen weißen Kittel anhatte...

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Stunden schrieb Freund.Filmsammler:

Agfa entwickelte Super 8 zuletzt in Gera. Ich traf vor einigen Jahren einen Mitarbeiter von dort. Auf einer sogenannten Jobmesse der Agentur für Arbeit. 

Der wüsste sicher einiges dazu. 

 

Ich glaube auch, daß die letzten Mitarbeiter die Rezepturen mit in die Rente oder mittlerweile ins Grab mitgenommen haben....

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 18 Stunden schrieb k.schreier:

2001 als ich mit der Entwicklung abgelaufener Materialien anfing hatte ich bei Agfa nachgefragt (ich glaube per Mail) ob noch etwas über den Original-Entwicklungsprozess der Agfa Moviechrome-Filme bekannt ist.

 

Und ich glaube schon, daß man sich bei Agfa damals Mühe gegeben hat mit meiner Anfrage...mir hat extra ein Dr. J. Haßdenteufel (!!) geantwortet...das ganze handschriftlich auf einer Postkarte !  (und das im Jahr 2001 - jetzt weiß ich warum Agfa bald darauf Pleite ging...)

 

Danke fürs Posten. Da ich mich die Moviechrome-Entwicklung seit einiger Zeit beschäftigt, hatte ich bei mir gedacht, wie ärgerlich, dass man bei AGFA nicht nachfragen kann bzw. das vor der Pleite versäumt hat. Jetzt weiß ich wenigstens, dass es jemand versucht hatte.

 

Inzwischen hat aber bei den allermeisten Filmen die Alterung eh so zugeschlagen, dass man vermutlich auch mit der originalen Rezeptur keine bahnbrechenden Erfolge hätte. Da ist eher Experimentieren mit Antischleiermitteln, Temperatur und pH-Wert angesagt.

 

Die Rezepturen sind auch nicht ganz so festgelegt, wie man meint. Sucht man nach E6-Rezepturen, dann findet man verschiedenste Rezepte. Gemein haben die fast nur, dass sie alle CD3 und Citracinsäure enthalten. Von daher können beim Moviechrome auch verschiedene Wege zum Ziel führen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb Theseus:

Von daher können beim Moviechrome auch verschiedene Wege zum Ziel führen.

Moviechrome (oder Revuechrome - ist nur von Foto Quelle umgelabelt) der Anfang der 90er abgelaufen ist kann für sein Alter noch ganz hervorragende Ergebnisse bringen.

Es geht Entwicklung in E6:

Ich habe dabei die besten Erfahrungen gemacht mit 24°/20min für FD und CD -das hat Friedemann ursprünglich mal für Orwo UT15 vorgeschlagen-

Manche entwickeln ihn auch bei 30°/11min.

Generell tut den alten Filmen etwas weniger als die normale E-6 Temperatur ganz gut.

Man kann den E6-FD auch durch Orwo-A71 S/W-Entwickler ersetzten - habe mal einen kleinen Test gemacht - da konnte ich keinen Unterschied feststellen.

Es geht aber auch Entwicklung in Kodak R-3000 bzw. Tetenal UK3 (wenn man diese Chemie noch hat oder bekommt)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Weil ich ja vor kurzem eine Diskussion in einer Facebook-Gruppe hatte, habe ich grad die Bilder parat:

 

Bild 01

Kurioserweise sollte man Moviechrome mit seiner ursprünglichen Empfindlichkeit belichten (was natürlich bei Automatik-Kameras sehr bequem ist), wenn man in E6 entwicklelt.

Scheinbar wird durch die E6-Chemie der Empfindlichkeitsverlust irgendwie ausgeglichen.

Hier ist ein Beispiel mit 2 Blenden Überbelichtung (Canon 310XL mit aktiviertem Gegenlicht-Schieber) - überbelichtet (und dieses Bild ist noch mit am dunkelsten auf dem Film, da gegen das Licht aufgenommen)  

DSC_0326.thumb.JPG.3a6fa99f724704f77d97be847e08e843.JPG

 

Bilder 02 bis 04

Die 24°/20min - Methode

2013 belichtet und entwickelt

Bisher mein  bestes Ergebnis, was die Farben anbelangt.

Der Titel - Bild 04 wurde mit Kunstlicht ohne Tageslichtfilter aufgenommen - Die Farben sehen aus wie auf der Filmpackung, die ich abgefilmt habe.

DSC_0332.thumb.JPG.de5f8981da4920e01466d3f13bc7dc5a.JPGDSC_0333.thumb.JPG.083251dd3373a31ab91da9f435696134.JPGDSC_0341.thumb.JPG.e37fb3acb908327e08996c9687da65b6.JPG

 

Bilder 05 und 06 von diesem Frühjahr.

Bild 05 mit A71 als Erstentwickler, Bild 06 mit dem E6-Erstentwickler.

Eigentlich kein Unterschied. Insgesamt leider nicht so schön farbig geworden...generell liegt so ein lila-Schleier über den Aufnahmen.

DSC_0347.thumb.JPG.cb5f5c246811bb449eabc50c3f1a2452.JPGDSC_0350.thumb.JPG.6b48dd23d68f267abfc7a2cb403e312f.JPG

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

für mich macht das Entwickeln von viele Jahre abgelaufenen Filmen keinen Sinn. Ist ein lustiges Experiment - aber sinnlos für jemanden der wirklich FILME machen will.

Vielleicht noch eine Speilwiese für Leute die mit Entwickler rumspielen wollen. Mehr aber nicht.

 

Hab das auch probiert. 3 Kassetten belichtet, von einem hier bekannten Forumsmitglied entwickeln lassen, angesehen ........................ und weggeworfen. Ist nichts was sich in den nächsten Jahren mal jemand auf der Leinwand ansehen will ?!!! Das kann man höchstens noch als Experimentalfilm für Veganer deklarieren.

 

Schönen Basteltag noch .....

 

  • Like 2
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was wir hier sehen, ist meist der Überlagerung geschuldet. Und wer den Zufall as Assistenten begrüßt, kann damit auch echte Filme machen, ob vegan oder nicht!

 

Sinnvolle Korrekturversuche lassen sich nur machen, wenn man mehrere Filme aus einer Charge hat, die garantiert gleich gelagert wurden. Daher: Dreierpacks nie auspacken, bis man sie belichtet und entwickelt!

 

Bei Einzelfilmen, die besser werden sollen, hilft nur, kurze Abschnitte von circa 10 cm. Zu entwickeln und sich langsam ran zu tasten. Das funktioniert natürlich nur, wenn man zu Beginn des Films eine Testtafel aufgenommen hat. Mir ist der ist Assistent Zufall da lieber.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb SandroP:

Ein Moviechrome von mir stach aus der Masse heraus. Einer der ersten Generation mit Ablaufdatum 1983.

 

 

Der ist aber herrlich farbig geworden !

Von denen liegt grad einer belichtet aber nicht entwickelt im Keller-Kühlschrank.

Hast Du den auch mit 5 Min bei 38° entwickelt?

Wie waren die anderen Zeiten?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke für die vielen Beispielbilder. Klaus Beispiele decken sich auch mit meinen Erfahrungen. Ich habe eine Versuchsreihe zur Entwicklung mit einem schlecht gealtertem Moviechrome gemacht. Die Temperatur des Erstentwicklers hat einen riesigen Einfluss auf die Ergebnisse. Während bei 32-38°C nur noch Blau mit einem Hauch Rot übrigbleibt und Gelb komplett fehlt, kommt bei 20°C Rot recht gut und auch Gelb taucht auf. Besser als Klaus Beispiel 3 wird es aber nicht. Bei den hohen Temperaturen schleiern Rot und Gelb weg bevor der Entwickler tief in den Film eindringt und die blaue Schicht ausreichend entwickelt. Bei niedrigen Temperaturen hat der Entwickler mehr Zeit die blaue Schicht zu entwickeln ohne die rote und gelbe Schicht komplett zu verschleiern. Eigentlich bräuchte man einen Entwickler der am Träger bei Blau anfängt und dann nach außen zu Gelb vorarbeitet.

 

Sandro da hast du mit deinem Moviechrome richtiges Glück gehabt. Der war wohl in einem Tiefkühler vergessen. Das zeigt, dass E6 grundsätzlich gar nicht so verkehrt ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 31.10.2018 um 20:09 schrieb k.schreier:

Der Entwicklungsservice wurde ja erst 1995 eingestellt und war damals also gerade mal 6 Jahre zuende.

 

Agfas Entwicklungslabor zog zwar erst 1990 oder 1991 nach Gera um, wurde aber bereits kurze Zeit später an eine Tochterfirma namens "Gera Color" (oder war's "Gera Colour"?) übergeben. Dabei dürften sämtliche Unterlagen in den Besitz dieser Tochterfirma gewandert sein.

(Das Labor in Gera gibt es übrigens immer noch, nun allerdings unter dem Namen "Eurocolor Gera" und im Besitz von Fujifilm....)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.