Ganz subjektiv: Für mich kommt mit der Logmar kein rechtes Schmalfilmgefühl auf. Es fehlt vor allem eins: Die Nostalgie.
Das Instamatic-Gefühl der Kassette weicht einem komplizierten Einfädelprozess, der Übung und Hilfswerkzeug erfordert. Ein schneller Kassettenwechsel bei spontanem oder zeitkritischen Live-Filmen (zB einer Hochzeit) ist faktisch nicht möglich.
Statt klassischem Sucher gibt es ein schlechtes, krisseliges PAL-Bild mit zu viel eingeblendeten Informationen und dazu die ständige Sorge, den etwas fragilen Klappmonitor abzubrechen. Statt einem Auslöser am Finger habe ich oben einen Knopf, der beim ersten Drücken startet, beim erneuten Drücken stoppt. Es gibt eine Auslöseverzögerung. Bedingt durch Sucher und Auslöser hält man die Kamera nicht klassisch (wie auch die Kodak-Kamera).
Ja, die Schärfe und der Bildstand der Ergebnisse sind absolut unerreicht. Aber was nützt das, wenn beim Filmen selbst all das fehlt, was (mir) so viel Freude macht?
Ich habe seit 25 Jahren einen 1958er Alfa Romeo Giulietta Spider Veloce. Starre Lenkachse, keine Gurte, kein Bremskraftverstärker, viel Motor, null Komfort oder Sicherheit. Und kein anderes Auto der Welt hat mir je das Lächeln ins Gesicht zaubern können, dass dieses Gefährt immer sicher hervorruft. Neben Nostalgie ist es wohl auch die innere und äußere Eleganz der Technik, die (mich) an ein Gerät bindet.