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Darauf wollte ich hinaus, als ich obenstehend unter a) bis c) die widersprüchlichen Angaben aus diesem Forum zitierte und dementgegen die bessere Dynamik, besseren Frequenzgang und höhere Geschwindigkeit des 70mm-Materials in Erinnerung rief. Neu ist mir aus Deinen Ausführungen jedoch die 1,5 mm-Spaltbreite (für die drei Frontkanäle) beim Wiedergabekopf für 35mm-4-Kanal-Magnetton - wußte ich nicht mehr aus dem Kopf. Mehrmals wird aber in der zeitgenössischen Literatur (konkret: "Philips-Kinotechnik", Heft 18, 1956. S. 3), die Spaltbreite einer Lamelle von 1,27 mm angegeben, die - das hattest Du bereits aus den SMPTE-Normen damit übereinstimmend zitiert - auf eine (gefühlsmäßig aufgetragene?!) Magnetitpiste mit der real nutzbaren bespielen Aufnahme-Spaltbreite von 1,6 mm trifft. Also kann ich die Zahl 1,5 mm einfach nicht zuordnen. Worauf bezieht denn die SMPTE diese Angabe? Auch die Angabe der SMPTE über die Effekttonspur steht im Widerspruch zu den zeitgenössischen Angaben der Philips oder Zeiss Ikon AG. E fehlen jetzt aber nachvievor noch die Normangaben zur 70mm-Magnettonbespurung, wo ebenfalls in unserem Thread alles durcheinanderpurzelte (allein das Schaubild aus "Film- und Kinotechnik" zeigt m.E. einen Widerspruch bei der Bewertung der Bild- und der Tonparameter ... wenn es jemandem auffällt?). Hier gibt die "Philips Kinotechnik" (Heft 13, 1955. S. 5) die inwändige Magnetitpiste mit einer Breite von 1,524 mm an (die beiden Randspuren sind ja hinsichtlich ihrer Trennspur mit dem bloßen Auge nicht auseinanderzuhalten, aber auch hier sind je 1,542 mm je Spur eingezeichnet). Die Spaltbreite an der Lamelle des Tonkopfes ist nicht angegeben, ich kann sie nur (wie bei 35 mm 4-Kanal-Magnetton) mit 1,27 mm schätzen. Unklar bleibt ebenfalls, ob sich die Angabe von 1,524 mm auf die aufgenommene Spurbreite oder die real für den Aufsprechkopf zur Verfügung stehende Pistenbreite bezieht? Welche Angaben liefert die SMPTE? Und steht sie im Widerspruch zur "Philips Kinotechnik" oder der Hauszeitschrift der Zeiss Ikon "Bild und Ton"? Auch die SMPTE-Angabe der Aufnahmespalt-Ambience-Spurbreite bei 35 mm Magnetton von 0,96 mm und der Wiedergabespalt-Spurbreite von 0,91 mm läuft den zeitgenössischen Angaben der Philips oder Zeiss Ikon AG etwas zuwider. Dort sind 0,965 für den Aufnahmespalt und nur 0,75 mm für den Wiedergabespalt notiert ("Philips Kinotechnik", H 18, 1956. S. 3). Frage an echte Profis (ich kann sie nicht beantworten): Wie erklärt sich dieser Widerspruch? Gab es Gründe für Änderungen? Macht es im Einzelfall (und Umgang mit zeitgenössischen Kopien) vielleicht doch mehr Sinn, die damaligen Angaben zu berücksichtigen? (Es ist keine Frage: Bei Neuherstellung einer Magnettonkopie würde ich heute zur SMPTE neigen, sofern sich der Rest der Welt deren Magnettonangaben verbindlich anschließt). Deine letzten Angaben zum dts-Verfahren sind hochinteressant ... und sollten hier vertieft werden.
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Nach dieser "Dolby-Revolution" im GARTENBAU ist das Kino also nicht mehr 70mm- und Magnetton-spielfähig? Weitere, brennend interessante Frage: Wenn es das eher schlechteste der verbliebenen 70mm-Theater war, welche waren interessanter, schöner, größer, herausragender oder bedeutender? Karl Sierek schreibt daher in "Aus der Bildhaft" folgendes über das AUGE GOTTES: Was war das Auge Gottes im neunten Wiener Gemeindebezirk vor seiner Renovierung im Jahr 1990? Ein jubilierender Aufschrei der Lichtspielkunst, ein Rufzeichen vergangener Monumentalfilme. Und heute: Gottlos geworden und somit der Allwissenheit verlustig gegangen, wirkt das Auge wie der lichtbringende Erzengel Luzifer nach seinem Sturz: entrechtet und nur als Seitenflügel eines Coca-Cola-Tempels im Nachbarhaus geduldet Wie also müßte man die Wiener Groß- und Breitfilmtheater angemessen beurteilen?
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Beim nochmaligen Überfliegen der 3 Seiten zum Magnetton sind einige Widersprüche stehengeblieben: a) Filmgeschwindigkeit bei Magnettonkopien auf 35mm und 70mm sei gleich 4,5 cm. b) 1,27 mm betrage die Abtastbreite des Magnetkopfes bei 70mm-Film, 1,3 mm bei 35mm-Film, weshalb letzterer eine bessere (oder gleichwertige) Dynamik haben müßte c) Die Nutzbreite der Magnettonspur bei 70mm betrage 1,27 mm Wir müssen weiterdiskutieren, oder es schafft doch noch jemand, die Fragen "endgültig" zu klären :wink: Zu a) Filmgeschwinigkeit 35mm = 456 mm /Sek. Bei 70mm = 570 mm /Sek. b) Wie soll 35mm-Magnetton denn eine bessere Dynamik oder einen besseren Frequenzgang haben als 70mm Magnetton? c) Die nutzbare Breite eines Magnettonkanals beträgt nach meinem Verständnis 1,52 mm, da genau diese Breite durch den Aufnahmekopf bespielt wurde. Die 1,27 mm breite Lamelle des Wiedergabekopfes kann also in diesem nutzbaren Toleranzbereich vertaumelt sein. In Film- und Kinotechnik (FKT, Nr. 10, 1956, Das Todd-AO-Verfahren, S. 381) wird ebenfalls eine Spurbreite von 1,52 mm angegeben, die bereits von Euch angeführt wurde. Auf Tümmel verlasse ich mich nicht so gerne, da er seine Massangaben oft aus Fachzeitschriften übernommen hat, somit Sekundär- oder sogar Tertiärliteratur benutzte, wie mir schien. Mit dem, was wir bisher herausgefunden haben, bin ich nicht sehr glücklich!
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Die Kopienqualität (Dupnegativschärfe) war beim Wenders gut, darauf können sich sicher alle einigen. Die defokussierten Einstellungen finden sich in anderen Filmen auch weitaus häufiger, nur war der Wenders ruhiger und durchdacher geschnitten, weshalb es mir hier auffiel; aber gerade zur den "Glanzeiten" der Large Formats wimmelt es nur so von Defokussierungen, ganz schlimm tatsächlich bei "Hello Dolly" (insbesondere Matthau beim Marschieren, mir fiel vor zwei Wochen fast der Kiefer herunter), aber auch bereits in "El Cid" (hier vermutlich noch aus Absicht, um Sophia Loren etwas ins Romantische zu verkitschen) und selbst bei "Cleopatra" (offenbar unbeabsichtigt und bei mittleren Brennweiten bei schwächerem Licht konstatierbar). Schlimm auch in "Die Insel", ein Beispiel aus anno 2005 u.a. Bin halt der Meinung, mißglückte Einstellungen schneidet mal lieber heraus und dreht sie noch einmal. Man sieht die Unschärfe noch auf Video deutlich. Aber der Aspekt ist wirklich interessant, zeigt er doch, daß selbst die "Ikonen" der Filmgeschichte immer einem bestimmtem Budget- und Zeitlimit unterworfen waren. "Restaurieren" läßt sich sowas nicht mehr :lol:
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Vermutlich eine weise Entscheidung. Außer der Spielsaloon-Szene habe ich wenig Spektakuläres (oder Sinnfälliges) wahrgenommen, das es wert wäre, in die Ewigkeit mitgenommen zu werden. Kamerarbeit von Frank Lustig, der für Wender bereits "Land of Plenty" gemacht hatte: ist zwar routiniert (obwohl er seit 1996 nicht viel gemacht hat), aber einige Ausleuchtungsfehler bleiben nicht ganz verborgen. Auch ein paar defokussierte Aufnahmen, etwa ein oder zwei Einstellungen des Sohns von Sam Shepard. Wenders erzählte in der Kerner-Show, die amerikanische Landschaft sei so toll, man brauche einfach nur die Kamera aufzustellen und die Bilder würden toll. Sie macht im Film auch sonderlich nicht viel, und das Wetter ist immer gut. Also ganz normales Scope, aber noch keine hohe Ambition. Wenders bei Kerner qualmte pausenlos an seiner Zigarre, stotterte über George Bush und gab wieder erleuchtende Weisheiten zur Mediengeschichte zum Besten. Dankeschön. In Cannes soll sich die Jury vollends überworfen habe, sonst hätte er wohl doch noch die Palme gewedelt. Der Film hat ein oder zwei gute tragische Ideen (tlws. in Forts. zu "Paris Texas"), der Rest besteht aus drögem Drama, pathethisch-leerer Bilderreihung, minimalistischer Country-Gebrauchsmusik und unmotivierten Cameo-Auftritten vergessener Alt-Stars. Wie immer eine typische Wenders-Enttäuschung, ein Film, den niemand freiwillig zum zweiten Male guckt. Oder doch? (Film wurde in einem der renommiertesten berliner Traditionspaläste in 2.55 : 1 gezeigt.)
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Bericht über Digitales Kino (im Cinecitta Nürnberg)
cinerama antwortete auf showmanship's Thema in Digitale Projektion
Was die Kriterien der Rasterung anbetrifft, allemal. Natürlich, ich räume ein: 8 mm ist nicht ganz so "scharf" wie "2 k-Digital Cinema". Aber: was nicht ist, kann ja noch werden... :lol: (Originalzitat von Hans-Peter Zoller, 1980er-Jahre: "Pixels sagen die Wahrheit!". Recht hatte der Mann.) :smokin: -
Bericht über Digitales Kino (im Cinecitta Nürnberg)
cinerama antwortete auf showmanship's Thema in Digitale Projektion
Die jüngste Blow-up-"Pracht" selbst vom "schmalen" Super-16-Format sahen wir erstmals vor gut drei Jahren bei einer Präsentation eines Rohfilmherstellers für die Kopierwerksleute und Produzenten: das Resultat einer guten Kopierung sah bisweilen besser aus als einige im Dup-Prozeß unzureichend kontrollierte Serienkopien sehr teurer amerikanischer 35mm-Mainstream-Produktionen. Im übrigen ist der derzeitige Stand von "Super 16" der, daß dieses Format leicht oberhalb des Auflösungsvermögens von 2 k-Digital-Produktionen steht. Da nun "Die Rache der Sith" in 817 x 1980 pix lief, also noch unter 2 k-Auflösung im "Letterbox-Format" ausgespielt wurde, kann man sich ausmalen, wieviel mehr ans Details man hätte in den großen CGI-Landschaftspanoramen erkennen könnten, wenn George Lucas sich aufgerafft hätte, wenigstens in 16mm zu drehen. Zweifellos wäre diese Kamera noch leichter und handlicher gewesen als die großen "Brocken" der SONY-HDC-950-Liga. Von 16mm wird man noch viel hören ... hätte ich auch noch vor einiger Zeit nicht vermutet. Es ist rechnerisch derzeit fast exakt das Filmformat, das vom Digital Cinema ohne schwerwiegende Verluste übertragen werden kann. :wink: -
Bericht über Digitales Kino (im Cinecitta Nürnberg)
cinerama antwortete auf showmanship's Thema in Digitale Projektion
Wir hatten die Pro- und Kontra-Diskussion bereits im Board "Digital Cinema" ausführlicher geführt. Daher ist es hier Wiederholung, wenn ich sagen würde, daß defekte Bildstände und Schrammen immer auf mangelnde Wartung oder Fabrikationsfehler zurückzuführen sind, die man aber jederzeit in den Griff bekommen würde. Da aber 35mm ein global massenhaft vertriebenes Produkt ist mit einer langen Geschichte real existierender Equipments, so ist auch klar, daß der quantitativ auffällige Output an Negativsymptomen hier höher anmutet als bei den wenigen gesichteten Digital-Vorführungen, zudem auf neuen Referenzanlagen und unter strengsten Wartunsbedingungen (sonst würden sich die Digitalanbieter sofort in Verruf bringen). So ist es Ermessensache, ein kaltes, farblich kontrastbegrenztes und definitiv nur mittelmässig auflösendes HDTV-Bild als vorteilhafter zu akzeptieren als das 35mm-Bild mit seiner deutlich grösseren Spannweite an Vor- und Nachteilen. Plädiert man für das beste Machbare, kommt man jedoch neuerlich auf 35mm zurück, in der berechtigten Erwartung, daß die international hierfür gesetzten Normen auch eingehalten werden. Darüber wachen neuerdings auch ein Erfahrungsaustausch im HDF-Forum, andererseits aber auch die Rohfilmhersteller soweit als möglich. Allerdings sind noch deutlichere Anstrengungen (auch von der Kinoseite!) erforderlich, um saubere Arbeit abzuliefern. Leider ist oft genug festzustellen, daß viele Filmtheater zwar wie selbstverständlich von hervorragenden Kopien Gebrauch machen (ohne oftmals die Mindestgarantie einzuspielen oder dem Verleiher ein adäquate Marge zu erwirtschaften) und andererseits nicht die mindeste Mühe bei der ständigen Schärfekontrolle oder Sauberkeit und richtigen Justierung der Malteserkreuzgetriebe (oder Schrittmotoren) walten lassen. Dies einmal aus der Sicht der Kopierwerksleute betrachtet, ist ebenfalls als Defizit zu benennen. Es ist somit kein guter Weg, den niedrigsten Kompromiß zu wählen (HDTV für's Kino), und das in der Illusion, es kehre damit mehr Stabilität (auch wirtschaftliche?) ins Geschäft ein. Man kann zurecht jederzeit schlechte Kopien angreifen (tue ich auch: am laufenden Bande!), muß die Fehler aber auch begründen und nachweisen können (d.h. konkret benennen, welche "x-te" Generation denn gemeint ist?). Man muß sich, auch und um kompetent mit den Verleihern sprechen zu können, ein wenig in die Kopierwerksmaterie hineinlesen, nicht zuletzt auch, um zu erkennen, welches Potential im 35mm-Film liegt. Im Board "Digital Cinema" (und auch im HDF-Forum) wurde hervorgehoben, daß ein HDTV-Standard (2 k) aber auch 4 k nicht Schritt halten können mit dem in Kürze hereinbrechenden Quantensprung in der Emulsionsentwicklung des Films, worauf von meiner Person hingedeutet wurde. Film wird demnach auch in der Massenkopie bald deutlich besser, da der große Vorsprung des filmischen Negativs auch aus der Kopie heraussticht. Hier kleben 2 k- und 4 k-Digital Cinema technologisch alsbald am Fleck, abgesehen davon, daß die Projektion auf übergrosse Bildwände mit DLP-Beamern äußerst problematisch ist gegenüber der verfügbaren 35mm-Technologie. Und auch die Gefahr der Insolvenz der Betreiber und die Raubkopierproblematik ist nachwievor ungeklärt. Daher ist es gegenwärtig kein Thema, ja geradezu ein Sichdrehen im Kreise, sich HDTV oder 2 k zuzulegen, wenn 35mm schon die nächsten Evolutionsschritte vollzogen hat - und das seit bereits 120 Jahren tut. Ich habe da grosses Vertrauen in das, was kommt, und vermute, daß das Digital Cinema aus diesem Grunde nicht ins Rollen kommt, weil es nicht wirklich Sinn macht. Ganz abgesehen vom Alltagsformat 35mm kann man ja auch Filme in 65mm drehen oder Kopien in 70mm ziehen. Alle die, die uneingeschränkt und mit Begeisterung für Digital Cinema plädieren, sollten auch respektieren, daß mit diesem älteren und bewährten Format nochmals weitere Höhenflüge erreicht werden könnten. Tlws. ist das sogar bei über 40 Jahre alten Filmen noch heute in verblüffender Weise erkennbar, und wer Lust und Zeit hat, mag sich das dann im Oktoberfestival im Karlsruher Programmkino "an der Südkurve" anschauen. Danach geraten sicherlich die ersten euphorischen Eindrücke vom Digital Cinema (ich hatte sie zeitweilig auch, glückstaumelnd, endlich mal einen tollen Bildstand zu sehen) erneut ins Wanken, und man sehnt sich nach ganz anderen Visionen der Kinos. Mit dieser langen Ausführung mochte ich begründen, daß aus meiner Sicht kein Sieg des HDTV-Kinos erkennbar ist, da die Dinge in Bewegung sind und auch die Filmproduzenten nachwievor zum qualitativ besseren Produktionsformat greifen, und das ist nun einmal nicht der HDTV-Dreh. (Das gilt, ganz nebenbei formuliert, auch für die TV-Produzenten, die möglicherweise wieder auf 16mm-Format drehen werden.) Digital Cinema derzeit ist aber nur auf HDTV abgestimmt und in meinen Augen eine (wenn auch streckenweise raffinierte) Mogelpackung. Vertrauen wir dem Film, er kann es in vielen Parametern deutlich besser. :wink: -
Bericht über Digitales Kino (im Cinecitta Nürnberg)
cinerama antwortete auf showmanship's Thema in Digitale Projektion
In der Tat. Die elektonischen Kameras liegen hier generell um "Lichtjahre" unter dem Leistungspotential des 35mm-Farbnegativs, woran sich voläufig auch (leider) nichts ändern wird. Wäre daher schön, wenn die hier gesammelten Erfahrungen einmal an die betreffenden Jubelredaktionen in den Sendern zurückgeposted werden würden. Hoffentlich begreifen die mal langsam, wie peinlich es ist, den Zuschauern beständig Märchen kolportieren zu müssen, nur weil gerade irgendwo wieder ein neues Produkt auf den Markt gepusht werden muß. :cry: -
Irre ich mich, oder steht da im Hintergrund hinter der DP70 eine Philips FP5 / 6 :D ? Der Projektorkopf ist nicht zu erkennen. Es kommen also ausserdem noch FP 7 oder FP 56 in Betracht. Könnten unsere beiden Wiener Kollegen vielleicht etwas hierüber ermitteln? (Im Berliner "MGM-Theater Kurfürstendamm" befand sich in der Konfiguration mit 2 Stück DP 70-Maschinen auch noch eine FP 7-Maschine, das ist die gekapselte Version der FP 6. Manchmal träume ich nachts davon.) :)
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Hm: die Idee, währen der Vorführung Filme sehen zu können, wurde mir seit 23 Jahren nicht mehr zuteil (da war es eine "durchgehende" 16mm-Vorführung, wo ich mit Kopfhörer am anderen Kabinenfenster saß und den Film anguckte.) Seitdem ist man sich gewahr geworden, daß so viel im BWR zu überwachen ist, Maschinenpflege, Scharfstellen, Renovierungen und Reparaturen anfallen, daß man guten Gewissens eigentlich nicht das laufende Vorführgerät verlassen kann. Bei automatisierten Anlagen (mit Teller) ist man eher dazu verführt, aber fast überall bedient man zmeist mehrere Säle, so daß auch auf diese Weise keine "Privatshows" anfallen. Man wird ja auch für die Sicherheit und Kontrolle bezahlt, nicht für das cinéastische Wissen! :wink:
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Dies frage bitte @preston sturges...er stachelt mich fortwährend zu Antworten an, die ganz woanders hingehören (Motto: "Wer kennt schon die Wahrheit"?) und spielt liebend gerne in artfremde Threads hinein. :wink: By the way: Die quaderartigen Leuchtkörper im GARTENBAU möchte ich - entgegen meinem obigen Posting - lieber nicht als "häßlich" einstufen. Zwar bleibt der Ausdruck bezogen auf die Potsdamer Platz-Kinos in Berlin aufrechtzuerhalten, jedoch nicht auf das Wiener Traditionskino. Ohne die Inaugenscheinnnahme aber des GARTENBAU vor Ort kann man als Nicht-Wiener die Wirkung nur schwer einschätzen. Oft genug geben Kinofotos kein adäquates Bild der tatsächlichen Aura eines Kinos wieder, wie man immer wieder erfahren kann (erst kürzlich im BELLEVUE CINERAMA in Amsterdam zu konstatieren, das unendlich schöner ist als jedes Foto nur im Entferntesten zu replizieren vermag.) Wenn im GARTENBAU endlich wieder ein etwas handlicheres Filmformat (das breite selbstverständlich) liefe, bin ich sofort im Zug und der erste, der eine Eintrittskarte löst. :)
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Versuch auf die Wahrheit: Für Wittgenstein ist entscheidend, dass ein Satz in beiden Verhältnissen zur Wirklichkeit stehen kann. Ein Satz muss so gestaltet sein, dass es möglich ist, dass er wahr ist, aber auch möglich, dass er falsch ist. Was die Erklärung der Wahrheit anbelangt, vertrete ich die These, dass es im Tractatus keine wahrmachende Relation gibt. Ein Satz ist genau dann wahr, wenn er einen bestehenden Sachverhalt abbildet. Die Abbildungsrelation unterscheidet aber nicht einen wahren von einem falschen Satz, da auch der falsche Satz einen möglichen Sachverhalt abbildet. Der Unterschied zwischen einem wahren und einem falschen Satz besteht vielmehr im Bestehen oder Nichtbestehen des abgebildeten Sachverhalts. Wir müssen zwei verschiedene Auffassungen von Korrespondenz unterscheiden. Die erste Auffassung von Korrespondenz ist die, dass ein wahrer Satz in einer Beziehung zu der Tatsache steht, die er abbildet, und ein falscher Satz in einer anderen Beziehung zu der Tatsache, die er abbildet. Stimmte das, dann wäre der Unterschied zwischen wahr und falsch analog zu dem zwischen dem Lieben und Hassen ein und derselben Person. Um es metaphorisch auszudrücken: der wahre Satz liebt, seine falsche Negation hasst ein und dieselbe Tatsache. Dieses Modell ist nach Wittgenstein unhaltbar. Vielmehr entspricht der Unterscheid zwischen einem wahren und einem falschen Satz dem zwischen einem verheirateten Mann und einem Junggesellen. Beim wahren – aber nicht beim falschen Satz – gibt es eine Tatsache, die er abbildet, so wie es bei einem Ehemann – aber nicht bei einem Junggesellen – eine Person gibt, mit der er verheiratet ist.
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Ja - und nein. Gründliche Handreinigung einer alten Kopie kann sie selbstverständlich - wie jede andere Kopie - für PTR vorbereiten. Was sich hernach an Schmutz verteilt, ist marginal und ohnehin bei der nächsten "Nachreinugung " leicht entfernbar. Auf alle Fälle aber keine ungeprüfte ältere Kopie über die PTR-Rollen laufen lassen, das ist völlig richtig.
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Den Vergleich mit EPISODE I kann ich im Moment nicht durchführen, da ich nicht an die Vorführkopie herankomme. Man sollte aber solche Vergleiche durchführen, zumal es sich stets um orchestrale Musik und die des Komponisten Williams handelt, für mich daher ein wichtiger Gradmesser.
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Wie ungerecht Du zu dem armen Mann bist, machst ihn gar noch depressiver! Eine Gegenthese zur Videofixierung bei Wenders: "Vor Jahren" hat er noch etwas anderes prononciert: "Video - das ist der Krebs!". Wie auch immer: wir sind ja alle liebe und faire Zeitgenossen und wollen doch bitte den "ganzen Menschen" Wenders würdigen! Außerdem muß man ihm zugute halten, daß er in der Produktionsvorbereitung von "Bis ans Ende der Welt" wahrhaftig Tests mit der ARRI 765 durchführte, das Gerät ihn auch begeisterte, aber es ihm zu schwer wurde. :cry: Fritz Göttler schreibt im Feuilleton der "Süddeutschen Zeitung" (24.8.05, S. 11) zum "neuen Wenders": WER DIE WEISHEIT TEILT Ein Märchen, das wunderschön ist in seiner Verwandlungsgfähigkeit und seiner Unbegreiflichkeit, man sieht, dass Wenders Lynch ein gutes Stück näher gekommen ist in den mehr als zwanzig Jahren, da er Filme macht in den Weiten Amerikas. So eigenwillig wie dieses Tauschgeschäft ist auch dier erzählerische Ökonomie des Films. Das heißt, das kaum einer der Aktivitäten und Handlungen hier einen definitiven Gegenwert an Sinn und tieferer Bedeutung erhält. Das heißt, dass die Menschen hier immer unangemessen reagieren, egal ob in Gelassenheit oder am Rande der Hysterie. Das heißt, dass der Film wunderbar balanciert zwischen Naivität und extremer Künstlichkeit, den Manierismus zur natürlichen Tugend erklärt. (...) Es war in einem schönen Text über Anthony Mann, in dem sich die Regeln des Wenders-Kinos formuliert finden. "Der Weg eines Films von Anthony Mann", heißt es da, "ist gelassen wie der Weg Gary Coopers im 'Mann aus dem Westen', der, als Julie London ihn fragt, was er tun werde, antwortet: Ich weiß nicht. Erst mal abwarten, wie sich die Dinge entwickeln werden." Otto Demenz? :lol: :drink: Wim wunderts!
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Möglicherweise ja: über diese dialektische Wendung hatte ich in letzter Zeit sehr oft nachgedacht: In 20 Jahren verteidigt man das, was heute profan wirkt. Aber dieser scheinbare Widerspruch ändert nichts an zeitgenössischen Tendenzen, die aus dem Blickwinkel eines Befürworters von ständiger Sensibilisierung der cinéastischen Ausdrucks- und Präsentationsmöglichkeiten einst kritisert wurden: so wurden Filmtheater in den 20er Jahren als Tempel der Verblendung für die von der Weltwirtschaftslage abgelenkte Bevölkerung angesehen, entwickelten aber aus sich selbst heraus eine eigene Ästhetik in der Repräsentanz der Unterhaltungskultur. In den 60er Jahre wurden sie fast völlig geschleift - es entstanden an exponierten Standorten der Welt "funktionalere", auf die Technik- (und Weltmacht-)Repräsentanz konzipierte Roadshow-Kinos in Ost und West. Diese "Sehmaschinen des Luft- und Raumfahrtalters" waren in der Ära des wilden Fernseh- und Videokonsums der 70er Jahre und dem Entstehen der Kinocenter ein Dorn im Auge all derjenigen, die multivariable Filmverwertung und die Gewohnheiten des "Zappens" der TV-Konsumenten bedienten. Im Zeitalter der Multiplexe verschwinden offenbar sämtliche als programmatisch und saalarchitektonisch interessant erscheinenden Zeugnisse der Filmdindustrie (siehe auch Georg-Seeßlen-Artikel in der "Zeit", den Du im Forum wärmstens empfehlen mochtest). Es wäre aber denkbar, daß die sog. Synergieffekte, etwa das Zusammenkommen in riesigen Foyers der Multiplexe mit ihrer Überhäufung im Warenangebot in 20 Jahren einmal als Mekka des Filmkonsums betrachtet werden, als noch in dunklen Sälen durchgehende Handlungsfilme vor größeren Zuschauerschaften gezeigt wurden und der Output an jährlich erscheinenden Filmtiteln besonders hoch war. So sind es diejenigen, die das Häßliche und Alte verteidigen, den Verlust beklagen und auch das Profane gegen das Neue verteidigen, in dem eine bestimmte Schaukultur keinen Platz mehr findet. (Ein 2-Minuten-Beitrag von mir: er ist nicht ausreichend durchdacht, will aber eine These zur negativen Dialektik andeuten.)
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Warum schreiben Sie dann, wenn Sie es nicht verantworten können? Zum Thema "Filmpalast Berlin" haben Sie leider nichts Informatives mehr beizutragen, danken lieber mit Spott ab und rücken diverse Filmvorführer in die minderbemittelte Ecke (siehe "Zitatenlexikon" auf Seite 2. Ferner auf http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...sc&start=0 ). Mit der Karikatur von Honnecker schließlich, die Sie mir charakterlich affichieren, haben Sie unser Mittwochsrätsel neu belebt, vielen Dank dafür. Das betreffende Filmtheater ist es eigentlich wert, sich seriöse Gedanken darüber zu machen. Da Sie es als "schönstes Kino in Berlin" beworben haben, bleibt es bescheiden, daß Sie für diese Behauptung kaum Argumente finden. Nur so kann sich aber eine Diskussion zur Außenwirkung eines Kinos entfalten und weniger durch die Stories von schraubenzieherwedelnden Einbrechern oder Hunden mit Frauen im BWR. Wenn Sie dieser Auffassung sind, dann präsentieren Sie die positiven Züge des "Filmpalast Berlin"! (Muß dies erst die Marketing-Abtl. der Max-Knapp-Filmtheaterbetriebe am Zoo übernehmen oder schaffen Sie es?) Lassen wir doch Argumente wirken. Sie bekunden Dankbarkeit: Hat er auch @umlenkrolles Rechnungen aus dem hinterlassenen Kino in Berlin-Schöneberg beglichen? :roll:
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@cinerama ... bitte nicht äpfel mit birnen vergleichen. Lieber ggfls. recherche anstellen, bevor man lospostet ... HAMLET wurde in deutschland mit einer gebrauchten 70mm original kopie von concorde ausgewertet ... das ist in diesem fall ja nicht möglich, da es keine (günstigen) gebrauchten 70mm kopien gibt. DON'T COME KNOCKING: UIP verleiht nicht, sondern vertreibt den film in diesem konkreten fall. die entscheidung einer 70mm kopie lag bei dem verleih, sprich Reverse Angle Pictures, Berlin, die sich, trotz Wim Wenders vollmundiger ankündigung auf der Berliner Trade Show, dagegen entschieden haben. Nur ruhig Blut ... bei HAMLET konnte nur auf Pressdruck und unsere Anschreiben der Concorde-Filmverleih überzeugt werden, für ein paar Monate diese Kopie in den Verleih zu nehmen, da warst Du noch nicht dabei. Bei DON'T COME KNOCKING berufe ich mich auf Branchenmagazine wie etwa das "Filmecho", die über die Option zur 70mm-Kopie berichteten und diesbezüglich bei UIP anfragten. UIP gab hierauf die Antwort, es sich überlegen zu wollen. Somit ist mir keine falsche Recherche zu unterstellen, sondern doch nur die Erinnerung der offiziellen (!) Verlautbarungen zu dieser Frage. Wer letztlich im Hintergund die Entscheidung fällt, kann ich schwerlich erahnen. Mit "Äpfeln und Birnen" hat es nichts zu tun, sondern mit der Presseabteilung der United International Pictures (UIP), mit Verlaub. :oops:
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Dank für die Bilder! Besessen haben ich diesen Projektor leider nie, sondern nur "besucht", aber alle mir vertrauenswürdig erscheinenden Personen plädieren lebhaft für diesen Kofferprojektor: vielleicht der beste, der je gebaut wurde? (Superleise, super-filmschonend, teuer nur die 40-zähnige Transportrolle und die Kufe.)
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Eine zu harte Bürste ist tatsächlich nicht empfehlenswert, ebenfalls das starke Rubbeln, erst recht ohne Wasserzufluss. Vielleicht sind solche Szenarien von IMAX gemeint, zurecht. Daher kann ich nur erzählen, wie ich es positiv erfahren habe: reinigen unter lauwarmen Wasser, jedoch mit Seife wegen der Emulsionsrückstände. Die PTR-Oberfläche hat sich hierdurch nicht eingetrübt und bislang auch nicht ihre Wirkkraft verloren. Keine Erfahrung habe ich bzgl. Anwendung bei historischen Magnettonkopien. Da ziere ich mich etwas mit einem Einsatz und putze lieber von Hand, wo man besser sieht, was geschieht. :?:
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Das war eine Wenders-Idee, dem salopp einfiel, daß einige Spielstätten ja noch über dieses Format verfügten. Zweifellos gibt es auch neben den Multiplexen noch einige größere Traditions- und Programmkinos (in Köln, Karlsruhe, Berlin, Essen, München u.a.), die diese Kopie erfolgreich sogar in EA hätten auswerten können. Aber auch für eine Tournee im WA hätte eine Kopie als besonderer Event, wie ihn Wenders sich vorstellte, ihre Kosten eingespielt. Jedoch hielt sich UIP von Anfang an bedeckt. Fazit: man hätte hier, wie seinerzeit bereits bei HAMLET (1996) erfolgreich geschehen, den Verleih mit Faxen bestürmen müssen, damit er sich dazu aufrafft. :bounce:
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Mit einem Tuch ließen sich hartnäckige Rückstände nicht immer entfernen. Wir verfahren seit Jahren (auch im Kopierwerk) nach der Methode, mit der Handbürste vorzugehen. Die PTR-Rollen sind rund um die Uhr im Einsatz und konnten keinerlei spürbaren Verschleiß durch Gebrauch der Handbürste aufweisen. Der Einwand von IMAX ist uns unerklärlich. Wird er denn dort überhaupt erklärt? Ich kann hier nur zur Handbürste zuraten, keinerlei negative Folgen feststellbar ... :D
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Den Erfahrungsberichten wollte ich zustimmen: Reinigungsgerät + PTR-Rollen sind die ideale Kombination. Ob die PTR-Rollen dann jede Vorstellung gewechselt werden müssen, hängt sicher vom Zustand der Kopie und der Sauberkeit des Vorführraumes ab. Bei nur geringem Staubansatz ist der Wechsel nur alle paar Tage erforderlich, Ein Wechselrollensatz ist sehr praktisch, mitunter kommt man doch in Zeitnot, etwa bei neu eintreffendem Material. Gereinigt habe ich die PTR-Rollen immer mit Handbürste und Seife, dies genügt vollauf. Die Trockung erfolgte unter einem Gebläse-Handtrockner (der aus den WCs), bei Erwärmung in etwa 20 cm Abstand. Danach standen die PTRs noch ein Viertelstündchen auf dem Becken, danach wurden sie wieder in Betrieb genommen. Nur würde ich bei stark verschmutzten und verklebten Kopien unbedingt immer vorher eine supergründliche Handreinigung vornehmen, da sonst das Filmreinigungsgerät und die PTR-Rollen verschmieren und den Dreck einiger Stellen über die ganze Kopie verschleppen...
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Das ist eines der vielen Unwahrheiten aus diesem Hause. Es wundert mich, daß kaum jemand dem widerspricht? (Meine "Imperium-schlägt zurück"-Rollen von 1979 sind tadellos, besserer Sound als "Rache der Sith" 2005). John Allen und Walther Murch könnte man eher zuneigen, Douglas Trumbull indessen war vielleicht eher ein Bildenthusiast. (Ich würde aber dennoch nicht von "Gleichstand" der sehr unterschiedlichen Modulationsarten in der Tonaufzeichnung sprechen, man kann es schwer vergleichen und muß eben eigene Prioritäten setzen, für welchen Zweck und welchen Klang man sich letzlich ein analoges oder digitales Medium erwählt.) @moses, @preston sturges: Dank für die neue Bogen-Adresse. Hoffentlich nehmen die auch meinen Winkler-Kopf zur "Behandlung" an.