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Film-Mechaniker

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Alle erstellten Inhalte von Film-Mechaniker

  1. Schon an anderem Orte vermerkt: ANSI und ISO legen die Tonspurmitte auf 6,17 mm und 6,18 mm ab Filmkante fest, während DIN 15505 das Maß 6,22 mm aufführt. Immerhin vier bzw. fünf Hundertstel Unterschied. Die Amerikaner dachten beim Aufstellen der Norm nur an frischen Film, die Deutschen bezogen ein gewisses Maß an Schrumpfung mit ein. Vielleicht schrumpften die europäischen Filmmaterialien damals mehr beim Trocknen. Es gab ja im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten eine Vielzahl von Rohfilmherstellern, siehe meine Liste in der Wikipedia. Wir haben bis heute keine einheitliche Tonspurlage, außer wenn alles nach ISO-Vorschrift läuft. Die von der Kopiermaschine erzeugte Tonspurbreite ist auch nicht identisch: 2,68 mm min. nach DIN und 2,9 mm nach ISO. Man braucht sich also nicht zu wundern, wenn es Probleme gibt.
  2. Was mir da bei leichter Rotstich so einfällt, ihr wollt es gar nicht wissen!
  3. Sprachverdorben ist nur, wer dank mit Genitiv bringt. Wie du richtig vermutest, handelt es ich bei der Braunfärbung um Schwefelverbindungen. Das im Haushalt anlaufende Silber ist nichts anderes als die chemische Verbindung von Silber mit Schwefel, den wir dank den Verbrennungsmotoren in der Luft haben. Es geht halt nichts über den ersten Verbrennungsmotor, den Claude und Nicéphore Niépce erfunden haben, den Pyréolophore. Keine oder fast keine schwefligen Abgase. Mit dem Motor sind die beiden 1807 auf der Saône herumgetuckert. Nicéphore hat dann so nebenbei noch die Photographie erfunden in Form der Héliogravure. Daguerre, Otto, Benz, Diesel, Wankel, alle nur noch Verbesserer. Beste Grüße an alle Jungen, die nur zufällig die wahre Geschichte kennen lernen. Was da z. B. am Fernsehen, Galileo und so, für Halbwahrheiten und Falsches verbreitet wird, beschäftigt mich. Eine papierne Publikation der Katastrofenklasse ist etwa Bahnbrechend. 100 Pioniertaten und Entdeckungen von einem Gondrom-Verlag (selbstverständlich ohne Bindestrich geschrieben), Bindlach, 2005. Bei der Lektüre der Seiten 164 und 165 war mir eher anders brechend geworden. Da steht ein solches Durcheinander, so viel Falsches, daß ich erst dachte, das Buch einfach ignorieren zu sollen. Leider nehmen Laien die Texte aber als Referenz, so daß ich mich dafür einsetze, den Quatsch abzustellen. Das Ärgste ist der Abschnitt GRUNDLEGENDE TECHNIK. Da stimmt kein Satz, aber wirklich nichts! Daß der Lumière-Kinematograph späteren Filmprojektoren hätte entsprechen sollen, ist logischer Unfug. Wenn schon Entsprechung, dann umgekehrt, daß Späteres dem Früheren entspricht. Abgesehen davon stimmt es auch nicht, denn es ist das von Oscar Messter verbesserte Malteser-Kreuz-Gesperre, dem die allermeisten Kinoprojektoren entsprechen. Dann gibt es keinen endlosen Film, er ist nicht 35 Zentimeter breit, sondern 35 Millimeter, er läuft nicht über zahlreiche Walzen im Zickzack und braucht nicht auf diese Weise in ganzer Länge untergebracht zu werden. Hier ist eine Verwirrung mit dem Kinetoskop Dickson-Edison. Am 28. Dezember 1895 eröffneten nicht die Brüder L. das erste Lichtspielhaus. Sie waren zu der Zeit in Lyon. Ihr Vater leitete die Vorstellungen, ohne selber Hand anzulegen. Das tat der Opérateur Félix Mesguich. Auf dem Bild Seite 164 sind nicht Louis und Auguste L. zu sehen, wie die Bildunterschrift geht, sondern Louis L. und jemand außerhalb der Familie, der amüsanterweise Ähnlichkeit mit Silvio Berlusconi hat. Um wieder on topic zu gelangen: Wenn du, lieber Peaceman, eine Möglichkeit findest, den Schwefel aus der Schicht zu holen, hast du immer noch nicht gewonnen, weil das betroffene Silbersalz eben bereits zu Silber und Salzbildner zerfallen ist. Die Redoxreaktionen der Fotografie sind ganz vertrackt.
  4. Es ist nicht möglich, Schleier zu beseitigen, der aus dem Alter, von Strahlung, Wärme oder Gas stammt. Darum würde ich mich bei bald 40jährigem Film auch nicht kümmern. Hau ihn in die Kamera und dann in die Soße, es kommt, wie es kommen muß. Du kannst nur deine Entwicklung schleierfrei halten. KBr
  5. Walter Meinel: Hilfsbuch für den Filmvorführer.
  6. Aha, wie gewinnen die Laboranten denn das Vertrauen des Filmers? Ich habe acht Jahre lang auf Trommel getrocknet, was keine Schwierigkeiten macht. Nicht nur „die Russen“ pflegen diese Technik, sondern alle Welt. Es gehören zwei, drei kleine Kniffe dazu und, man glaubt es kaum, körperliche Arbeit. Ganz langsam bekomme ich den Eindruck, persönlicher Einsatz wäre etwas Schlechtes. Nur nicht arbeiten! Möglichst alles maschinell ausführen, möglichst alles berechnet und elektronisch gesteuert durchführen. Raster, Zahlen, abstrakte Werte . . . Filmbearbeitung ist das Reich des Konkreten, ach, zum Glück! Es geht um Hände, flinken Zugriff, Handhabe, eigenes Urteil und höchstpersönliches Geschick. Die Diskussion Film-Video verdeckt stets nur dünn den menschlichen Gegensatz materiell-immateriell. Das Labor suchen und finden, dem man vertraut, muß man, glaube ich, immer auf Schusters Rappen. Ein seriöser Betrieb ist offen für Fragen, da darf man sich bekannt machen und sich die Einrichtungen zeigen lassen. Bei mir hat ein Mal ein Jungfilmer vom Ort 20 Minuten im Dunkeln gesessen, weil er die Entwicklung miterleben wollte. Vielleicht hat er sich die akustischen Eindrücke gemerkt, wer weiß. Mich hat’s nicht gestört. Etwas Theorie. Unbescheiden, wie ich bin, würde ich sagen: die Grundlagen. Zurück zu den Anfängen! Heliogravür, Daguerreotyp, Naßkollodiumplatte, Trockengelatineplatte, Film.
  7. Peaceman, ich könnte des Lobs an Selbstentwickler nicht voll genug sein. So sei es an dieser Stelle: Hoch leben die Foto- und Filmamateure und ihre Arbeit in der Dunkelkammer! Damit möchte ich auch Ligonie 2001 meinen, der von Eigenverantwortung jedoch leider weit absteht. Der Unterschied zwischen D-74 und D-94 oder D-96 ist klein. Das sind alle Metol-Hydrochinon-Borax-Natriumsulfit-Kaliumbromid-Rezepte. D-76 ist übrigens 1927 veröffentlicht worden.
  8. Aufgepaßt! Ich habe zwei Mal zwei Drittel Blende gerechnet, wie die Frage ja ging, also vier Drittel oder eine und eine Drittel Blende. Von 4.0 komme ich da auf 5.6 minus eine Drittel, rund 6. Jedes lichtempfindliche Material empfängt von Glühlampen weniger kurzwelliges Licht als von Tageslicht. Der Blau- bis UV-Anteil fehlt zunehmend mit abnehmender Wellenlänge. Für panchromatischen Schwarzweißfilm wird im Allgemeinen die Empfindlichkeit gegenüber Tageslicht (5600 K) angegeben. Die Empfindlichkeitsangaben nach ISO und DIN enthalten die Entwicklungsvorschrift. Was dem vorausging, möchte ich mit folgendem Zitat aus * illustrieren: „When the selection of developers for use in the sensitometric determination of photographic speed came before the American Standards Association Committee on Standardization in the field of photography, they decided that it was more important that the developers selected should be representative of those used in practical photography than that they should conform to the specifications of an ideal developer for theoretical or scientific sensitometric work. Consequently, the American Standard for determining the speed of black-and-white negative materials specifies the use of a Metol-hydroquinone developer typical of those used for black-and-white negative films in commercial processing.“ Das Bewußtsein darüber, daß man sich auf einen Entwickler einigen sollte, daß dieser ein üblicher sein soll und daß es sich nicht um den besten Entwickler handeln wird, war für die ASA-Empfindlichkeitenangabe von Anfang an da. Die heutigen ISO-Normen beruhen weitgehend auf den ASA-Vorschriften, zu denen die Forschung in die 1910er Jahre zurückreicht. Wer mit anderen Entwicklern als dem zu Grunde liegenden D-76 arbeitet, ist tatsächlich auf Versuche angewiesen. Der DIN-Entwickler ist auch festgelegt (Pinselmethode). Ich glaube, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Auf der Packungsbeilage der Kodak-Filme sind die entsprechenden Bezüge zu lesen. Auch FilmoTec macht auf den Datenblättern zu ihren Filmen Angaben zur Entwicklung. PXR 7265 hat 100 ISO. Genau darauf will sich der Kinematograf verlassen können, wenn er seine Aufnahmen einem Entwicklungslabor übergibt. Ich konnte nicht anders entwickeln als auf sauberes Bild bei Belichtung auf Nennempfindlichkeit. Es braucht nicht D-76 sein, was die Labore einsetzen, aber sie stellen ihre Arbeit auf gleiches Resultat ein. An der Stelle findet sich auch die Trennung zwischen Liebhaber und Berufsanspruch. Amateure werden immer pauschal bedient, sie sind ja auch nicht bereit, Mehraufwand zu bezahlen. Noch eine Kleinigkeit: Wenn die Belichtungsautomatik 160 ISO versteht, sollte man nicht sagen, man solle den 100-ISO-Film um ⅔ Blende überbelichten, sondern um so viel mehr oder reichlicher belichten. Rein sprachliche Sache _______________________ * Mees, James: The Theory of the Photographic Process. Macmillan, Collier; New York, London, 1942-1954-1966. S. 419
  9. Au, leck mich am Arm, ja. 7265 hat nicht 40 ISO. Völlig richtig, der Unterschied 100 ISO zu 160 ISO ist zwei Drittel Blenden. Das Konversionsfilter, seien wir froh, schreibe ich nicht Konversationsfilter, schluckt seinerseits zwei Drittel Blenden. Also Blende 4 statt 6.
  10. Nicht ganz. Die ISO-Empfindlichkeitenreihe ist linear. Ein 160er Material ist vier Mal empfindlicher als ein 40er. Der von dir genannte Film wird bei Einstellung des Beli.-Automaten auf 160 ISO um vier Blenden unterbelichtet werden. Der Empfindlichkeitsunterschied zwischen Tages- und Kunstlicht beträgt etwa ein Drittel. Früher sagte man, Kunstlicht ist weniger aktinisch als Sonnenlicht. Beim Kunstlicht müssen wir unterscheiden zwischen Glühlampen- und Entladungslicht. Letzteres kann durchaus Tageslichtqualität haben. Deshalb wurde im angelsächsischen Sprachraum das Fremdwort Tungsten gewählt, schwedisch für Schwerstein, das Erz, woraus Wolfram gewonnen wurde (und wird). Mein Rat: andere Kamera oder Handbelichtung oder Doppel-8-Film. Es ist gerade ein tolles Angebot im Forum zu einer H 8 Reflex. PXR gibt es auch in Doppelacht, wenn es dieser Film sein soll.
  11. Großartig! An welches Thema hast du so gedacht?
  12. Darf ich vorstellen? Tonfilmpioniere Robert v. Lieben, 1878—1913 Kathodenstrahlrelais, 1906; 1910 Léon Gaumont, 1864—1946 1906 bis 1928 ( ? ) Chronophone; Nadelton, große Teile an M. G. M. 1918 Elektro-Pick-up (Joseph F. Robertson: The Magic of Film Editing. 1983, S. 18: «Gaumon Gronophone») Eugène Augustin Lauste, 1857—1935 1910-11, Saitenoszillograf, Einzackenschrift; Bildkamera: Pathé industriel. Patentanmeldung am 11. August 1906 durch Robert Thorn Haines; Patent erteilt 1907. Trifft im März 1911 seinen Freund Le Roy (Jossé, S. 117) in den Vereinigten Staaten. Kannte Ernst Ruhmer († 1913). Sven Archadiuson Berglund, 1881—1937 1911 bis 1914 Anstellung bei Carl Paul Goerz; D. R.-P. 282'778 vom 28. August 1912. Kammblende erzeugt Mehrfach-Doppelzackenschrift, 22 Bilder in der Sekunde ( ? ). Welturaufführung am 17. Februar 1921 in Stockholm. Vertrag Filmfotofon, AB, mit Ernemann, Dresden, am 24. Mai 1922, Arbeiten in Laubegast bei Dresden. Trennung von Ernemann Ende 1923 Orlando Kellum 1913, November, Nadeltonverfahren. Mit Bryan M. Battey 1919 zwei Patente; Talking Motion Picture(s), Inc., Frühjahr 1921 erste Filme, 6. April 1921 Rochester NY. Griffith’ Dream Street mit Tonszenen Premiere am 1. Mai 1921. Photokinema Corp., später Kellum Talking Picture Compagny (1923 ?), 1924 vom Markt verschwunden Dénes v. Mihály 1914 Wolfram-Bogenlampe: Sprossen; Könemann-Projektophon, 1917 Theodor W. Case, Earl Ives Sponable 1916 zusammen das Case Research Laboratory gegründet. November 1922 Sprossenschrift mit «AEO Light» (1926 an William Fox), Thalofide Cell, Fox-Case Corp., Schleifspaltoptik aus Quarzglas; Tonkamera: Bell & Howell 2709, 1925. 1926 Vitaphone von W. E. an Warner Bros., 6. Oktober 1927 Uraufführung The Jazz Singer (22 Bilder in der Sekunde). 31. Dezember 1926 Western-Electric-Verstärker-Lizenz an Fox-Case, 21. Januar 1927 Premiere Movietone; 30. April 1927 Fox Movietone News(reel) (20. Mai 1927 mit Charles Lindbergh), Fox Newsreel von 1919 bis 1. Oktober 1963 (InCamera, Juli 1998); Bildkamera: Mitchell, 1000-Fuß-Magazin Hans Vogt (1890—1979), Joseph Massolle (1889—1957), Dr. Jo Engl «Tri-Ergon, Triergon» 1918-19 Sprossenschrift. 17. September 1922 Alhambra, Berlin; 5. Juni 1923 in der Schweiz. Ernemann-Kinox-Projektor als Bildkamera ! 24. September 1923: Das Leben auf dem Dorfe, 42-mm-Film-Kopien. Am 5. Juli 1927 USA-Lizenz über Zürich-Filiale, Falkenstraße 14, für 50'000 Dollar an William Fox Kurt Breusing 1. Juli 1920 Lignose-Hörfilm mit Großplatten, Braun’sche Röhre. Patentanmeldung 1. Juli 1920; Nadeltonfilm 14. Juni 1923. Lignose-Breusing-G. m. b. H., 1926 ( ? ) bis 1933. Aufnahmeapparatur von Frieß [Lee de Forest, 1873—1961 U. S. Patent 841,386 vom 15. Januar 1907: Audion Tube. 1919 Anfang, 9. Juli 1921 erster Film, November 1922 De Forest Phonofilm Corp., Phonogramme mit Case, Vertrag mit Case 1923 bis September 1925, am 16. November 1926 die Rechte gekauft von E. E. Ries. Lizenzvertrag Case-De Forest am 30. August 1923 für die AEO-Light-Glimmlampe: Sprossen]** Charles A. Hoxie (1867—1941), C. W. Hewlett 1920 Experimente bei General-Electric-Tochter R. C. A., G. E. und ATT (Morgan Trust) die Bell Telephone Laboratories, 27. Dezember 1924. 1925 Pallophotophone-Galvanometer: Zacken, Resonanz bei 10 kHz. 22. März 1927 R. C. A. Photophone, Inc., per 1. April Harry Grindell-Matthews, 1880—1941 1921 ( ? ) Joseph T. Tykocinski-Tykociner, 1877—1969 Anfänge 1918. 1921, Sprossen. Professor an der Universität von Illinois. Bild und Ton innerhalb der Filmlochreihen. 9. Juni 1922 Aufführung Axel Petersen, Arnold Poulsen 1918 Electrical Fonofilms Co., AS. 1923 Zacken, zwei Streifen 1926 Lizenz an die Deutsche Tonfilm-Ag., davon an TOBIS. Lizenz an Léon Gaumont: Cinéphone Gaumont-Petersen-Poulsen (Georg Otto Stindt: Tonfilmkursus. Verlag Film-Kurier, Berlin, ohne Datum (1931 ?) Edward Christopher Wente (1889—1972) 1914 zur Western-Electric-Engineering-Abteilung, angestellt für bessere Mikrofontechnik, 1916 Erfindung des Kondensator-Mikrofons. Bei Bell Telephone Laboratories, elektromagnetischer Lichthahnen, Zweiband-Lichtschleuse, am 8. Juni 1926, Resonanz bei 9500 Hz, Sprossen Erwin Gerlach Bei Siemens & Halske, G. m. b. H., 1927 elektrodynamischer Lichthahnen, Zacken. Klangfilm, G. m. b. H., elektromagnetischer Lichthahnen Hans Thirring (1888—1976) und Oskar Czeija (1887—1958) gründen 1929 die Selenophon-Licht- und Tonbildgesellschaft, Wien. Elektrodynamischer Saitenoszillograf, Resonanz bei 14 kHz, Sprossen und Einzacke ** In Klammern, weil er selber eigentlich nichts erfunden hat.
  13. Also, übers Duplizieren macht euch keine Gedanken. Es sind fantastische Materialien auf dem Markt, die perfekte Umkehrkopie erlauben, man muß bloß perforieren. Dazu gehören Gigabitfilm, Kodak 2468/3468, Agfa-Gevaert- und Fuji-Mikrofilm-Dupfilme u. a. m. Alles schwarzweiß Es brauchen überhaupt nicht nur technische Themen sein. Wie ich anfangs schrieb, kann es auch etwas Kaufmännisches sein oder das Programmieren (Filmauswahl, Jahreszeit) oder was weiß ich. Wie ich leider zu spüren glaube, schreiben sich die wenigsten Filmamateure auf, was sie produzieren wollen. Schade, denn damit beginnt es erst, interessant zu werden.
  14. Ein gefundenes Fressen für mich! Erstens, was soll an einer Sprossentonspur nicht normal sein? Zweitens sind die letzten Patente aufs Intensitätverfahren 1943 abgelaufen. Drittens gibt es noch heute oder vielmehr heute wieder Sprossen. In der Wikipedia ist im Artikel Tonnegativ ein Bild von mir dazu. Ich finde, warum Stereo und teuer, wenn es auch mono und günstig geht. Etwas näher bei dir, TG, mit der Aufnahme auf Magnetfilm ab Ende 1940er Jahre hat man die Sprossentonkameras eingemottet, nett ausgedrückt.
  15. Adele Sandrock mißtraute den modernen Geldtransaktionen. Sie ließ sich ihre Gage nie per Postanweisung auszahlen oder auf ein Bankkonto überweisen. Sie pflegte höchstpersönlich zur Kasse zu gehen. Während die Aufnahmen zum Film Der Kongreß tanzt gedreht wurden, unterbrach die Schauspielerin plötzlich ihre Probe mit Erik Charell mit der Begründung: „Die Kasse schließt gleich, ich muß mir meine Gage holen.“
  16. Also, eine schrille Kinethek stelle ich mir persönlich nicht vor. Wir wollen doch an uns selbst halten. Deshalb Wiederholung des Begriffs Filmproduktion. Selber gemachte kurze Streifen, technisch wenn möglich Duplikate wegen der aufgebrachten Bedenken, die ich eigentlich teile. Wir müssen auch nicht Hunderte Titel zusammentragen. Das liefe auf einen Filmverleih hinaus, der sich eh nie rentiert. Nein, der Vorschlag geht in die Richtung, forumeigene instruktive Bilder zu haben, die irgend etwas ums Kino anschaulich machen. Wir könnten einzelne Projekte miteinander finanzieren im Rahmen von vielleicht 200 bis 400 Euro. Drei Minuten gut geschnittene Darstellung, wie man den Ölwechsel macht, zum Beispiel. Zwei Minuten über das Schweißen von Polyesterfilm, als Idee. Usw.
  17. Stecke den Kopf nicht in den Sand. Es gibt immer einen Ausweg. Der kluge Vorführer installiert zwei Abtasteinheiten, eine für Altes, eine für Neues. Das dürften die Kinotechniker schon lange anbieten. Frage an die Gemeinde: Gibt es das kommerziell? Je nach Tongerät ergibt das eine Drehumschaltung oder einen Schieber. Wie moderne Doppelspuren mit zwei getrennten Zellen abgetastet werden müssen, sollen monaurale Tonspuren vollflächig erfaßt werden. Bei Einfachzacke, zwar selten, und Doppelzacke in Tonspurmitte geht es gar nicht anders.
  18. Hallo und dergleichen ! Viele von uns haben einen Projektor. Ich meine, so einen kleinen tragbaren, den man schnell mal aufgestellt hat. Einige von uns machen Filme. Die Schnittmenge davon könnte man mit Filmproduktion für andere Gleichgesinnte bezeichnen. Irgend etwas ist interessant genug, um vor die Linse gesetzt und inszeniert zu werden, damit es andere ohne Dateigerangel anschauen können. Zum Beispiel, wie ich meine Favorit frisiere. Das Publikum an Weihnachten im Saal. Was an der Kasse abgeht oder im Büro. Der Einbau eines neuen 16er Projektors. Solaranlage auf dem Kinodach. Was ich mit meinem Verleiher machen möchte. Eine besondere trickreiche Einrichtung am Umroller. Was hält ihr davon, Filme im Format 8, 9.5 und 16 in einen Pool zu geben, der unserem Forum gehört, also allen, und von da ausgeliehen werden können. Jemand müsste das natürlich in einem Raum aufstapeln, griffbereit halten, auf Bestellung verschicken, usw. Es könnten auch andere Streifen in den Pool gelangen, von Mickey Mouse bis Spielfilm im Kleinformat. Ich denke mir, kein Wettbewerb, es ist nicht wichtig, wer den besten Film herstellt, sondern daß Neue sich anhand von Film in den Film einleben können, daß eine sensationelle Makroaufnahme eines technischen Details mehr als 1000 Worte sagt. Daß auch einfach freundschaftlicher Austausch entsteht, bei dem man seine Fortschritte in der Filmentwicklung diskutieren kann oder Menschen porträtiert. Film ist nicht anfällig auf Magnetfelder und sonst schön stabil, also besser für Postversand geeignet als Memory Stick und Tape. Sprechen wir darüber?
  19. Stelle erst fest, ob es sich um Film mit Polyesterunterlage oder mit der halbkünstlichen Triacetatunterlage handelt. Polyesterfilm erscheint als Wickel gegen das Licht hell durchscheinend, Triacetat bräunlich grau durchscheinend. Im Vergleich sieht man das sofort. Eine andere Methode, das herauszufinden: je ein Stück Film von Hand zerreißen. Polyester kriegst du nicht durch, Triacetat relativ leicht. Wesentlich ist auf jeden Fall zu bestimmen, ob und wie viel der Film geschrumpft ist. Die günstigste Schrumpflehre ist ein Stück Polyesterblankfilm, den du bei jedem Kopierwerk bekommst, in der Länge von einem halben Meter. Den klebst du an der Fensterscheibe fest oder auf dem hinterleuchteten Milchglas am Umrollplatz. Nun malst du je eine Marke über ein Lochpaar im Abstand von 100 Löchern oder 475 Millimetern. Den zu prüfenden Film darauf legen, Übereinstimmung der Löcher bei Null einrichten. Beim nächsten Lochpaar, das wieder mit dem Blankfilm übereinstimmt, hast du eine Anzahl Lochabstände, z. B. 113. Somit ist das Material um 100/113 % geschrumpft = 0,885 %. Bis 0,8 % Schrumpfung gilt Normalfilm (35 mm) als spielbar. Wenn es nach mir ginge, wäre die Grenze bei 0,4 %. Wenn du keine Schrumpfung findest, umso besser: Polyester.
  20. Ja, Martin, was nur fehlt, ist die Mechanik. Wie bewegen sich zwei Filme im Kontakt unter dem Kopierlicht? Überlegungen dazu sind schon in den 1930er Jahren angestellt worden und haben zu den so genannt schlupffreien Tonkopiermaschinen geführt. Mit diesen Anlagen ist es möglich, geschrumpfte Tonnegative ohne Rutschen zu kopieren, das Schlimmste, was man sich denken kann. Nur, das ist jahrzehntelang übersehen worden, führt man mit schlupffreien Kopieranlagen einen neuen Fehler ein, der streng genommen selbst bei frischem Tonnegativ dabei ist, wenn aber in sehr kleinem Maße. Ohne in die Details zu gehen, möchte ich in diesem Zusammenhang nur festhalten, daß es in Europa vermutlich eine oder zwei Personen gibt, die sich für so etwas interessieren. Die Kopierwerkangestellten müssen mit dem Tonnegativ werken, das in der Dose liegt. Sie können nicht ein Mal auf die seitliche Positionierung Einfluß nehmen. Von der Geschäftsleitung wird eine Kopiermaschine immer als Ganzes gut oder schlecht eingeschätzt. Es wird viel zu schnell kopiert. Was ausschlaggebend ist, hat mit der Materialstärke zu tun. Die Kopiermaschinen sind in ihrer Geometrie für Triacetatfilm von etwa 0,135 mm konzipiert. Nun ist das Tonnegativ mit Polyesterunterlage aber 0,125 mm stark. Ein Hundertstel Millimeter spielt bei 90 oder 180 Fuß pro Minute keine Rolle. Bei 2000 Fuß in der Minute aber schon. Auch das Bild leidet darunter: Wer kennt nicht das in sich schwabblige, schwimmende Bild besonders bei den Eignerzeichen, Titeln und Verleihersigneten? Das ist alles kontinuierlich belichtendes Duplizieren und Kopieren. So wie es praktisch keine Schrittkopieranlagen mehr gibt (Ausnahme Ausbelichter), so ist die Tonspur oft Opfer des überdrehten Tempos in unserem Gewerbe.
  21. Zum Beispiel ein 50-1.6, blank, das ich auf einem Diksi-Tfp. fand Unsere Filmtechnikindustrie ist nicht gut erforscht. So hat mir mal jemand gesagt, Dixi hätte eine 35er Kamera für die Armee gebaut. Ein ausgedienter Offizier habe so eine bei sich im Schrank. Das Erscheinen der Paillard-Bolex-H-Kameras ist auch alles andere als klar belegt. Sicher ist, daß das erste Modell einen Aufzugschlüssel hatte. Die Aufzugkurbel kam erst als Zubehör und später seriell mit der Kamera. Man konnte beim zweiten Modell noch, dessen Kurbel noch nicht einschiebbar war, am Federkern während der Aufnahme aufziehen. Die optische Industrie ist total a. A. Nicht ein Mal die Augenoptiker bearbeiten selber Gläser, die allermeisten beziehen von Reize u. a. Immerhin habe ich vor Jahren eine Firma gefunden, die mir Graukeile machte. Daß Kern nicht in die Projektion gegangen ist, werde ich nie begreifen. Wild ist natürlich auch Opfer der Elektronik geworden. Es ist eine ganze Generation, die das Konkrete scheut, die lieber verwaltet, der wir den Untergang unserer Mechanik- und Optik-Industrie zu verdanken haben. Sie sitzen auch (noch) in der Politik, die einstigen Cohn-Bendit, künftigen Koch-Kardinal, scheidenden Leuenberger. Dr. Carl Schleußner, geboren 18. Oktober 1868, war auch königlicher Handelsrichter, aber bedeutend witziger als die heute 60jährigen. Sie enthalten mir in der Mechanikerlehre die klassische Mechanik vor. Aber ich hole sie mir selber.
  22. Dafür nehme ich Prüffilm nach ISO 6025. Hoppla, da bin ich noch auf etwas gestoßen, das mir bis heute nie auffiel: In ISO 7343, der Vorschrift für Zweikanal-Lichtton auf Normalfilm, ist der Abstand Filmkante ↔ Mitte der gesamten Tonspur 6,18 mm ± 0,03. Wieder ein anderes Maß :-? Warum soll man nicht messen als Vorführer? Das ist sehr lehrreich.
  23. Hallo, Freunde, immer erst den Film untersuchen, dann die Maschinerie. Normen für Lichttonspuren gibt es seit 1929, also da macht euch keine Gedanken. Nur ist eben nicht alles nach Norm belichtet. Wenn es in ISO 2939 heißt, daß der äußere Rand der Tonspur auf dem Positiv maximal 4,90 mm von der Filmkante entfernt sein darf, hat man schon einen ersten Anhaltspunkt. Meßschieber zücken, nachsehen. Dann soll der innere Rand der Tonspur, also der ans Bild grenzende, den Abstand 7,80 mm –0,15 +0,08 von der Filmkante haben. Ist das in Ordnung, wird es eine Ecke schwieriger, den Film zu verwerfen. Immerhin soll die Mitte der vorhandenen Tonspur den Abstand 6,17 mm ± 0,08 von der Filmkante haben. Das ist oft nicht der Fall, weil das Tonnegativ entweder falsch belichtet oder geschrumpft oder auf der Kopiermaschine nicht nach Norm geführt war. Wie das Tonnegativ auszusehen hat, ist in ISO 70 beschrieben. Dort übrigens Mitte der Aufzeichnung 6,17(22) mm ± 0,05 von Filmkante. DIN 15505, Lage des Tonstreifens [sic] und des Spaltbildes: Mitte Spaltbild ↔ Anlagekante 6,22 mm ± 0,03. Nachdem das geprüft ist, muß der Lichtstreifen respektive müssen die Lichtstreifen des Tongeräts mittig auf 6,17 ab Filmkante stehen, egal ob mono, stereo, digi- oder multiphänomenal. Die Filmproduktion hat sonst keine Möglichkeit, ihr Erzeugnis ohne Einschränkung vors Publikum zu bringen. Ich hoffe, daß diese wenigen technischen Vorschriften auch ein Mal von ein, zwei Verleihervertretern beherzigt und die Positive beim nächsten Kopierauftrag nachgesehen werden. Versetzte Tonspuren gibt es bei allen, bei den Ami, bei den Franzosen, bei den Ösi, bei die Tschechen, bei die Spaghetti.
  24. Geh’ schau’, schon der zweite mit einer Uhler, den ich treffe.
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