Soeben kommt eine Zuschauerfrage in die Redaktion, ich schalte mal rüber:
Lieber Filmtechniker,
Vermischt Du hier nicht chromatische Aberration mit unzureichender Farbneutralität komplexer Linsensysteme?
Wenn hier jemand von "zeichnet wärmer" und "zeichnet kühler" spricht, so meint er doch nicht die hässlichen Farbsäume, sondern die Gesamtfärbung. Deine (hochinteressanten) Ausführungen zu Achromaten, Apochromaten und andern Konglomeraten von Gläsern unterschiedlicher Dispersion haben doch mit dieser generellen "Warmzeichnung" gar nichts zu tun, oder?
Erwähnenswert wäre auch noch, dass sich zumindest CA einfach durch abblenden sehr gut minimieren lässt. Der neue E100D beispielsweise mit seiner hier oft so verfluchten Empfindlichkeit kommt uns hier also entgegen.
Und diese generellen Farbfehler -- wenn einen die wirklich stören, dann korrigiert man die doch einfach mit einem Skylight oder sonstig komplementär gehauchtem Filter, oder? (Um dabei natürlich erneut verfälschendes Glas ins mühsam errechnete Linsensystem einzuführen.)
Meine Meinung zur allgemeinen "Wärme" oder "Kälte" von Ojektivsystemen (und nur dazu): So lange ich nicht Material zusammenschneiden muss, das mit verschiedenen Kameras bei gleichem Licht aufgenommen wurde, ist sie mindestens schnurzpiepegal. Die Entwicklung oder auch die Projektionslichtfarbe schwanken ebenso, und unser Auge (bzw. Hirn) adaptiert eine Menge.
Uups, Zeitkonto.
Wir geben zur an den Filmtechniker.