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Bauer Schlaufenbildner


B12

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Es kam da neulich mal die Frage auf, wie denn dieser Schlaufenversteller an einer Bauer funktioniert

 

Begrifflich angelehnt an die Bezeichnungen aus dem Ersatzteilbuch der B12, habe ich mal versucht, Aufbau, Montage und Funktion anhand der Vorwickelrolle bildlich und hoffentlich für jederman verständlich in Form zu bringen.

 

Die Einzelteile:

 

post-75018-0-84999400-1400098489_thumb.jpg

 

Bis auf die Zahnrolle werden die Einzelteile von links nach rechts eingebaut.

(Wobei ich aus Anschauungsgründen diese Reihenfolge nicht immer einhalte.)

Nota:

Über die beiden Kronräder wird die Schlaufengröße eingestellt.

Nur die Zahnradhülse und der Stellring rechts außen sind nach der Montage fest mit der Achse verbunden.

 

Die Achse:

 

post-75018-0-24931200-1400098511_thumb.jpg

 

Die beiden Bohrungen für Kegel- und Spannstift haben einseitig eine Kerbe. Nur von dieser Seite aus sind die Stifte einzusetzten. Beide Bohrungen haben einen kegeligen Querschnitt.

Nota: Montage (oder Demontage) des Spannstiftes mit Hammer NUR mit Unterstützung der Welle.

 

Der Zusammenbau:

 

Als erstes die Distanzscheibe, den Tragkörper und die Zahnradhülse auf die Welle schieben.

 

post-75018-0-46826900-1400098545_thumb.jpg

 

Hier kann man sehr gut sehen, daß Tragkörper und Hülse unterschiedlich viel Zähne haben (45/47). Das ist das eigentliche Getriebe, weshalb Bauer das wohl auch als ‚Trieb’ bezeichnet hat.

Wichtig beim Aufsatz der Hülse: Kerbseite auf Kerbseite, sonst geht der Kegelstift nicht rein.

 

Als nächstes das Kronrad zusammen mit dem kleinen Zahnrad auf die Hülse schieben, den Kegelstift einsetzen und das zweite kleine Zahnrad aufsetzen.

 

post-75018-0-05231700-1400098568_thumb.jpg

 

Nun den Zahnkranz, den Stellring für Schlaufe größer und das zweite Kronrad für Schlaufe kleiner aufsetzen.

 

post-75018-0-83207100-1400098591_thumb.jpg

 

Zum Schluß die Federscheibe auf die Achse stecken, Den Stellring hinterher und mit dem Spannstift fixieren.

 

post-75018-0-79714600-1400098621_thumb.jpg

 

Auch hier muß man die Kerbe auf dem Stellring beachten, zeigt sie nach außen, bekommt man zwar mit etwas Gewalt den Spannstift rein, aber die Federscheibe ist dann auf Anschlag und kann keinen sanften Druck mehr auf den äußeren Schaufensteller ausüben.

Sollte sie aber.

Die Folge ist Unwilligkeit des Gesamtensembles bis hin zur Totalverweigerung.

Beim einsetzen des Spannstiftes auch darauf achten, das er schön mittig sitzt. Tut er das nicht, wird der komplette Mechanismus blockiert.

 

Die Funktionsweise ist wie gesagt völlig simpel.

 

post-75018-0-18627000-1400098645_thumb.jpg

 

Zur Erinnerung: Nur die Zahnradhülse ist mittels des Kegelstiftes mit der Welle verbunden. Alle anderen Teile sind drehbar.

Wird der große Stellring (linkes Kronrad) festgehalten, wird über die Zahnradhülse das Zahnrad (1) angetrieben. Aufgrund der unterschiedlichen Zähnezahl dreht sich jetzt der Grundkörper, auf dem schlußendlich die Vorwickelrolle (Zahnrolle) sitzt, etwas schneller als die Welle.

Et voila: Die Schlaufe wird größer.

Beim Halten des kleinen Stellringes (gleichzeitig rechtes Kronrad) wird über das Zahnrad (2) das linke Kronrad entgegen der Welle gedreht, der Grundkörper dreht langsamer als die Welle und die Schlaufe wird kleiner.

C’est tout.

 

Ok, das kommt etwa 1oo Jahre zu spät, aber vielleicht hat’s ja der ein oder andere jetzt endgültig verstanden. ;-)

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Hallo Thomas!

 

Eine sehr präzise Darstellung dieses Schlaufenformers. Einfach Toll.

 

Trotzdem ist in deiner Beschreibung ein winziger Fehler.

 

Wenn die Schlaufe größer werden soll muß sich die Transportrolle langsamer drehen als ihre Antriebswelle.

 

Thomas

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An meiner B8 sind beide Schleifenbildner fest, hatte bisher nicht den Mut die mal aufzuschrauben.

Jetzt weiß ich immerhin wie es funktioniert, ich denke ich werde mich die Tage mal dransetzen.

 

Danke für die super Erklärung

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Vogel hat Recht, die Bedienung ist oben und unten die Gleiche. Ich habe sie nicht nur an meiner B14,

sonder auch an der FP6. Allerdings ist die Philipsversion simpler. Sie ist nur in einer Richtung wirksam und kann nur die Geschwindigkeit verringern. Das beteutet man kann durch bremsen

die Schleifen nur verkleinern. Will man sie vergrößern, muss man den Ring "beschleunigen".

Das ist nicht sehr elegant, geht aber, in dem man mit dem Finger mehrmals schnell vorbeischrammt an dem Rändelring.

post-75932-0-57465200-1400174054.jpg

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Eine nur ganz kleine Anmerkung, die Bohrungen haben einen kegeligen Längsschnitt.

 

Immer wieder gut, über Mechanik zu lesen, ich bekomme nie genug. Gute Bilder!

 

Danke, Simon. für das Lob und die Richtigstellung

Längsschnitt ist natürlich richtig,

Das eine finde ich so wichtig wie das andere.

 

An meiner B8 sind beide Schleifenbildner fest, hatte bisher nicht den Mut die mal aufzuschrauben.

Jetzt weiß ich immerhin wie es funktioniert, ich denke ich werde mich die Tage mal dransetzen.

 

Danke für die super Erklärung

 

Bitte, gern geschehen.

Mechanik ist so etwas wunderbares, so nah am Mensch wird Digi nie sein.

Ein Tip: Nimm beide Stellringe und versuche sie entgegengesetz zu drehen. In beide Richtungen. Wenn du mit minimalem Spiel einen harten Widerstand in beide Richtungen verspürst, wird mit höchster Wahrscheinlichkeit der Spannstift außermittig sitzen.

Es ist auch möglich, das die Mechanik völlig verharzt ist. Dann hast du entweder absolute Schwergängigkeit oder Totalblockade. Habe ich einmal erlebt. Heißluftfön und Petroleum waren meine Freunde. Die Zahnrolle solltest du dann abnehmen, damit du einen einigermaßenen Zugang zur Welle hast.

(Wobei ich davon ausgehe, das der Aufbau bei der B8 praktisch derselbe ist. Ich hatte noch keine in Händen)

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Das möchte ich ebenfalls in Frage stellen.

Der Wellendurchmesser bei Bauer sollte durchgängig rund 15mm für die gesamte B Serie seien.

Die Zahntrommeln waren immer universal anbringbar, auch die neueren mit dem 'Abziehloch' auf den älteren Projektoren. (die Hohltrommeln + Schlaufen-Verstellung, natürlich nur bei entsprechender Wellenlänge & Bohrung)

 

Abweichung kenne ich nur von der Vorläufergeneration, Standard A5 usw. - dort ist die Welle der Vorwickeltrommel dünner. Die Nachwickeltrommel ist auch dort mit denen der B-Serie kompatibel.

 

Schönes Thema auf jeden Fall.

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Hab se heute mit Petroleum gängig gekriegt, gehen aber schwer und knirschen. Und schwarzer Dreck kommt raus. Ich will se mal gründlich reinigen, und hoffe das das Petroleum über nach auch etwas um den Spannstift zieht. Das ich den morgen leichter rausbekomme. Kann ich die aufwickelfriktion auch mit Petroleum füllen? Denn die lässt sich war drehen aber nicht bremsen.

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Hab se heute mit Petroleum gängig gekriegt, gehen aber schwer und knirschen. Und schwarzer Dreck kommt raus. Ich will se mal gründlich reinigen, und hoffe das das Petroleum über nach auch etwas um den Spannstift zieht. Das ich den morgen leichter rausbekomme. Kann ich die aufwickelfriktion auch mit Petroleum füllen? Denn die lässt sich war drehen aber nicht bremsen.

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Hallo Nerv,

na, offensichtlich löst du gerade 1oo Jahre Dreck. Tränk noch mal ein wenig nach, laß dir Zeit, dreh hin und wider etwas hin und her, gib ihr wieder ein paar Tropfen. Bis alles so gängig ist, das du ein bis zwei Umdrehungen ohne schlechtes Gefühl machen kannst.

Keine Gewalt, das erwarten diese Maschinen. Sie werden es dir danken mit ewiger Treue.

Wenn du den Federstift raus haben willst, nimm keinen Hammer. Benutz eine Spannzange oder zur Not eine Schraubzwinge, zusammen mit einem kurzen Stift, zur Not auch eine Schraube M3. Unterlagen sind selbstverständlich. Übe sanft steigenden Druch aus. Irgendwann wird es einen leichten Knack geben, der Rest ist kinderleicht.

Trau dich!

Und berichte.

Ich bin gespannt.

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Hallo Nerv,

den Spannstift treibst du in Richtung Kerbe raus. Evtl falsche Richtung versucht? Vielleicht liegt es daran. Die Kerbseite findest du recht einfach mit einer Taschenlampe,wenn du in das Loch des Stellringes schaust.

Das Werk neu lackieren ist sehr aufwendig. Nur abkleben reicht nicht. Mich zumindest würde das Ergebnis nicht zufriedenstellen. Für eine halbwegs professionelle Lackierung baust du alles ab, was an Farbe stößt, den Rest (Wellen etc) kannst du immerhin abkleben. Mit Malerkrepp ist es dabei nicht getan, das ist zu grob für Kanten. Gibt so unschöne 'Farbhügel'. Du brauchst also mindestens ein Profiklebeband aus dem Automobilbereich. Dann noch Oberflächen vorbereiten und anschließend keine Nasen produzieren beim Lackieren.

Huiuiui, Autos waren schon nicht einfach, und das sind große Flächen.

Kommst du aus dem Farbgewerbe?

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Guten Morgen

 

Nein ich bin noch Schüler.

Das Werk neuzulackieren wird für mich dann wohl wegfallen. Ich habe einen gelbbraunen Fleck auf der Vorderseite vom Werk, sobald der angefeuchtet wird isser weg sobald der wieder trocken wird ist der aber wieder da.

Kann man den irgendwie wegmachen?

 

Das ich versucht habe den Stift in die falsche Richtung rauszutreiben kann gut sein. Ich probier's gleich nochmal.

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Moinmoin,

ah, nur ein Fleck. Ich war von abgeplatzter Farbe ausgegangen. Du, den würde ich unter 'Patina' abhaken.

Deine Maschine hat etliche Jahre auf dem Buckel, da gehört so etwas einfach dazu, finde ich. Sichtbare Geschichte, wenn du so willst.

 

Was ich gerade erst sehe:

- 11 Beiträge

- frisch registriert

- ein Jungspund ;-)

 

Mensch, willkommen im Club der Analogfetischischten!

Find ich gut.

Erzähl mal, wie bist du dazu gekommen?

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