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Empfohlene BeitrÀge

Geschrieben

Es kam da neulich mal die Frage auf, wie denn dieser Schlaufenversteller an einer Bauer funktioniert

 

Begrifflich angelehnt an die Bezeichnungen aus dem Ersatzteilbuch der B12, habe ich mal versucht, Aufbau, Montage und Funktion anhand der Vorwickelrolle bildlich und hoffentlich fĂŒr jederman verstĂ€ndlich in Form zu bringen.

 

Die Einzelteile:

 

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Bis auf die Zahnrolle werden die Einzelteile von links nach rechts eingebaut.

(Wobei ich aus AnschauungsgrĂŒnden diese Reihenfolge nicht immer einhalte.)

Nota:

Über die beiden KronrĂ€der wird die SchlaufengrĂ¶ĂŸe eingestellt.

Nur die ZahnradhĂŒlse und der Stellring rechts außen sind nach der Montage fest mit der Achse verbunden.

 

Die Achse:

 

post-75018-0-24931200-1400098511_thumb.jpg

 

Die beiden Bohrungen fĂŒr Kegel- und Spannstift haben einseitig eine Kerbe. Nur von dieser Seite aus sind die Stifte einzusetzten. Beide Bohrungen haben einen kegeligen Querschnitt.

Nota: Montage (oder Demontage) des Spannstiftes mit Hammer NUR mit UnterstĂŒtzung der Welle.

 

Der Zusammenbau:

 

Als erstes die Distanzscheibe, den Tragkörper und die ZahnradhĂŒlse auf die Welle schieben.

 

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Hier kann man sehr gut sehen, daß Tragkörper und HĂŒlse unterschiedlich viel ZĂ€hne haben (45/47). Das ist das eigentliche Getriebe, weshalb Bauer das wohl auch als ‚Trieb’ bezeichnet hat.

Wichtig beim Aufsatz der HĂŒlse: Kerbseite auf Kerbseite, sonst geht der Kegelstift nicht rein.

 

Als nĂ€chstes das Kronrad zusammen mit dem kleinen Zahnrad auf die HĂŒlse schieben, den Kegelstift einsetzen und das zweite kleine Zahnrad aufsetzen.

 

post-75018-0-05231700-1400098568_thumb.jpg

 

Nun den Zahnkranz, den Stellring fĂŒr Schlaufe grĂ¶ĂŸer und das zweite Kronrad fĂŒr Schlaufe kleiner aufsetzen.

 

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Zum Schluß die Federscheibe auf die Achse stecken, Den Stellring hinterher und mit dem Spannstift fixieren.

 

post-75018-0-79714600-1400098621_thumb.jpg

 

Auch hier muß man die Kerbe auf dem Stellring beachten, zeigt sie nach außen, bekommt man zwar mit etwas Gewalt den Spannstift rein, aber die Federscheibe ist dann auf Anschlag und kann keinen sanften Druck mehr auf den Ă€ußeren Schaufensteller ausĂŒben.

Sollte sie aber.

Die Folge ist Unwilligkeit des Gesamtensembles bis hin zur Totalverweigerung.

Beim einsetzen des Spannstiftes auch darauf achten, das er schön mittig sitzt. Tut er das nicht, wird der komplette Mechanismus blockiert.

 

Die Funktionsweise ist wie gesagt völlig simpel.

 

post-75018-0-18627000-1400098645_thumb.jpg

 

Zur Erinnerung: Nur die ZahnradhĂŒlse ist mittels des Kegelstiftes mit der Welle verbunden. Alle anderen Teile sind drehbar.

Wird der große Stellring (linkes Kronrad) festgehalten, wird ĂŒber die ZahnradhĂŒlse das Zahnrad (1) angetrieben. Aufgrund der unterschiedlichen ZĂ€hnezahl dreht sich jetzt der Grundkörper, auf dem schlußendlich die Vorwickelrolle (Zahnrolle) sitzt, etwas schneller als die Welle.

Et voila: Die Schlaufe wird grĂ¶ĂŸer.

Beim Halten des kleinen Stellringes (gleichzeitig rechtes Kronrad) wird ĂŒber das Zahnrad (2) das linke Kronrad entgegen der Welle gedreht, der Grundkörper dreht langsamer als die Welle und die Schlaufe wird kleiner.

C’est tout.

 

Ok, das kommt etwa 1oo Jahre zu spĂ€t, aber vielleicht hat’s ja der ein oder andere jetzt endgĂŒltig verstanden. ;-)

  • Like 7
Geschrieben

Hallo Thomas!

 

Eine sehr prÀzise Darstellung dieses Schlaufenformers. Einfach Toll.

 

Trotzdem ist in deiner Beschreibung ein winziger Fehler.

 

Wenn die Schlaufe grĂ¶ĂŸer werden soll muß sich die Transportrolle langsamer drehen als ihre Antriebswelle.

 

Thomas

Geschrieben

An meiner B8 sind beide Schleifenbildner fest, hatte bisher nicht den Mut die mal aufzuschrauben.

Jetzt weiß ich immerhin wie es funktioniert, ich denke ich werde mich die Tage mal dransetzen.

 

Danke fĂŒr die super ErklĂ€rung

Geschrieben

Die Getriebe sind oben wie unten gleich.

 

Nur die Schlaufen sind verschieden, deshalb muss die untere Schlaufe "spiegelverkehrt" geregelt werden.

Geschrieben

Bedienung ist gleich, weil sich die Nachwickelrolle andersrum dreht.

Also kleiner Ring macht Schlaufe kleiner, großer macht grĂ¶ĂŸer.

Geschrieben

Vogel hat Recht, die Bedienung ist oben und unten die Gleiche. Ich habe sie nicht nur an meiner B14,

sonder auch an der FP6. Allerdings ist die Philipsversion simpler. Sie ist nur in einer Richtung wirksam und kann nur die Geschwindigkeit verringern. Das beteutet man kann durch bremsen

die Schleifen nur verkleinern. Will man sie vergrĂ¶ĂŸern, muss man den Ring "beschleunigen".

Das ist nicht sehr elegant, geht aber, in dem man mit dem Finger mehrmals schnell vorbeischrammt an dem RĂ€ndelring.

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  • Like 1
Geschrieben

Eine nur ganz kleine Anmerkung, die Bohrungen haben einen kegeligen LĂ€ngsschnitt.

 

Immer wieder gut, ĂŒber Mechanik zu lesen, ich bekomme nie genug. Gute Bilder!

 

Danke, Simon. fĂŒr das Lob und die Richtigstellung

LĂ€ngsschnitt ist natĂŒrlich richtig,

Das eine finde ich so wichtig wie das andere.

 

An meiner B8 sind beide Schleifenbildner fest, hatte bisher nicht den Mut die mal aufzuschrauben.

Jetzt weiß ich immerhin wie es funktioniert, ich denke ich werde mich die Tage mal dransetzen.

 

Danke fĂŒr die super ErklĂ€rung

 

Bitte, gern geschehen.

Mechanik ist so etwas wunderbares, so nah am Mensch wird Digi nie sein.

Ein Tip: Nimm beide Stellringe und versuche sie entgegengesetz zu drehen. In beide Richtungen. Wenn du mit minimalem Spiel einen harten Widerstand in beide Richtungen verspĂŒrst, wird mit höchster Wahrscheinlichkeit der Spannstift außermittig sitzen.

Es ist auch möglich, das die Mechanik völlig verharzt ist. Dann hast du entweder absolute SchwergĂ€ngigkeit oder Totalblockade. Habe ich einmal erlebt. Heißluftfön und Petroleum waren meine Freunde. Die Zahnrolle solltest du dann abnehmen, damit du einen einigermaßenen Zugang zur Welle hast.

(Wobei ich davon ausgehe, das der Aufbau bei der B8 praktisch derselbe ist. Ich hatte noch keine in HĂ€nden)

Geschrieben

Ja, das kann ich bestÀtigen, der Aufbau ist derselbe.

Habe auch schon mal einen B8b Schleifensteller an eine B11 montiert. Das ging eindwandfrei. Klappt ĂŒbrigens auch bei B8 Modellen :)

Geschrieben

Meine B11 hatte die gleichen wellen wie die B8b. Der B8b Kopf ist ein Abtaster gewesen, evtl. sind dort die Wellen anders? Das war "plug and play" von der einen Achse runter, auf die andere drauf.

Geschrieben

Das möchte ich ebenfalls in Frage stellen.

Der Wellendurchmesser bei Bauer sollte durchgĂ€ngig rund 15mm fĂŒr die gesamte B Serie seien.

Die Zahntrommeln waren immer universal anbringbar, auch die neueren mit dem 'Abziehloch' auf den Ă€lteren Projektoren. (die Hohltrommeln + Schlaufen-Verstellung, natĂŒrlich nur bei entsprechender WellenlĂ€nge & Bohrung)

 

Abweichung kenne ich nur von der VorlĂ€ufergeneration, Standard A5 usw. - dort ist die Welle der Vorwickeltrommel dĂŒnner. Die Nachwickeltrommel ist auch dort mit denen der B-Serie kompatibel.

 

Schönes Thema auf jeden Fall.

Geschrieben

Hab se heute mit Petroleum gĂ€ngig gekriegt, gehen aber schwer und knirschen. Und schwarzer Dreck kommt raus. Ich will se mal grĂŒndlich reinigen, und hoffe das das Petroleum ĂŒber nach auch etwas um den Spannstift zieht. Das ich den morgen leichter rausbekomme. Kann ich die aufwickelfriktion auch mit Petroleum fĂŒllen? Denn die lĂ€sst sich war drehen aber nicht bremsen.

Geschrieben

Hab se heute mit Petroleum gĂ€ngig gekriegt, gehen aber schwer und knirschen. Und schwarzer Dreck kommt raus. Ich will se mal grĂŒndlich reinigen, und hoffe das das Petroleum ĂŒber nach auch etwas um den Spannstift zieht. Das ich den morgen leichter rausbekomme. Kann ich die aufwickelfriktion auch mit Petroleum fĂŒllen? Denn die lĂ€sst sich war drehen aber nicht bremsen.

Geschrieben

Hallo Nerv,

na, offensichtlich löst du gerade 1oo Jahre Dreck. TrĂ€nk noch mal ein wenig nach, laß dir Zeit, dreh hin und wider etwas hin und her, gib ihr wieder ein paar Tropfen. Bis alles so gĂ€ngig ist, das du ein bis zwei Umdrehungen ohne schlechtes GefĂŒhl machen kannst.

Keine Gewalt, das erwarten diese Maschinen. Sie werden es dir danken mit ewiger Treue.

Wenn du den Federstift raus haben willst, nimm keinen Hammer. Benutz eine Spannzange oder zur Not eine Schraubzwinge, zusammen mit einem kurzen Stift, zur Not auch eine Schraube M3. Unterlagen sind selbstverstĂ€ndlich. Übe sanft steigenden Druch aus. Irgendwann wird es einen leichten Knack geben, der Rest ist kinderleicht.

Trau dich!

Und berichte.

Ich bin gespannt.

Geschrieben

Hallo

Ich hab se jetzt leichtgÀngig gemacht, den Stift hab ich aber noch immer nicht rausgekriegt. Ich probier es aber morgen nochmal.

Ist es eigendlich sehr aufwÀndig das Werk neu zu lackieren?

Geschrieben

Hallo Nerv,

den Spannstift treibst du in Richtung Kerbe raus. Evtl falsche Richtung versucht? Vielleicht liegt es daran. Die Kerbseite findest du recht einfach mit einer Taschenlampe,wenn du in das Loch des Stellringes schaust.

Das Werk neu lackieren ist sehr aufwendig. Nur abkleben reicht nicht. Mich zumindest wĂŒrde das Ergebnis nicht zufriedenstellen. FĂŒr eine halbwegs professionelle Lackierung baust du alles ab, was an Farbe stĂ¶ĂŸt, den Rest (Wellen etc) kannst du immerhin abkleben. Mit Malerkrepp ist es dabei nicht getan, das ist zu grob fĂŒr Kanten. Gibt so unschöne 'FarbhĂŒgel'. Du brauchst also mindestens ein Profiklebeband aus dem Automobilbereich. Dann noch OberflĂ€chen vorbereiten und anschließend keine Nasen produzieren beim Lackieren.

Huiuiui, Autos waren schon nicht einfach, und das sind große FlĂ€chen.

Kommst du aus dem Farbgewerbe?

Geschrieben

Guten Morgen

 

Nein ich bin noch SchĂŒler.

Das Werk neuzulackieren wird fĂŒr mich dann wohl wegfallen. Ich habe einen gelbbraunen Fleck auf der Vorderseite vom Werk, sobald der angefeuchtet wird isser weg sobald der wieder trocken wird ist der aber wieder da.

Kann man den irgendwie wegmachen?

 

Das ich versucht habe den Stift in die falsche Richtung rauszutreiben kann gut sein. Ich probier's gleich nochmal.

Geschrieben

Moinmoin,

ah, nur ein Fleck. Ich war von abgeplatzter Farbe ausgegangen. Du, den wĂŒrde ich unter 'Patina' abhaken.

Deine Maschine hat etliche Jahre auf dem Buckel, da gehört so etwas einfach dazu, finde ich. Sichtbare Geschichte, wenn du so willst.

 

Was ich gerade erst sehe:

- 11 BeitrÀge

- frisch registriert

- ein Jungspund ;-)

 

Mensch, willkommen im Club der Analogfetischischten!

Find ich gut.

ErzÀhl mal, wie bist du dazu gekommen?

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