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Aktwechsel


Regular8

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Was ich mich schon seit langer Zeit frage:

Die Filme mußten ja früher zwangsweise immer in die üblichen Aktlängen unterteilt werden. Jetzt kann es ja mal vorkommen, daß ein international verwerteter Film in einem Land in einer anderen Schnittfassung läuft, als in einem anderen Land. Würde in einem Land eine 5 minütige Szene komplett herausgeschnitten wäre der resultierende Akt (gegenüber einer ungeschnittenen Version) ja nur sehr sehr kurz.

Werden denn dann für jede Schnittfassung auch andere Zeitpunkte für die Aktwechsel festgelegt, oder ist der 3. Akt dann tatsächlich in der US Fassung 10 Minuten und in der BRD-Fassung nur 5 Minuten lang?

Wer hat überhaupt bei der Filmproduktion schön brav drauf geachtet, daß nicht gerade im letzten Drittel eines Aktes eine ungeheuer lange Szene vorkommt, in der sich kaum ein Aktwechsel unterbringen läßt - würde ja ein bißchen doof aussehen und sich anhören, wenn der Aktwechsel eine einzige Kameraeinstellung in zwei eigentlich zusammengehörige Teile zerschneidet.

Wer weiß denn da was dazu?

Wurde sowas (also günstige Zeitpunkte für Aktwechsel, die möglichst mit dem Ende und dem Neubeginn einer Filmszene zusammenfallen sollen) schon beim Drehbuchschreiben berücksichtigt (in other words: hat man schon beim Schreiben in 10-minütigen Sequenzen gedacht und geplant) oder in wie weit hat sowas den Produktionsprozess beeinflußt?

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[...]würde ja ein bißchen doof aussehen und sich anhören, wenn der Aktwechsel eine einzige Kameraeinstellung in zwei eigentlich zusammengehörige Teile zerschneidet.

 

Haben wir in letzter Zeit immer öfter. Und wieso zerschneiden? Wie lange die Akte sind, kriegt der Gast bei sauber gebautem Film ja garnicht mit. (Wären da nicht die verräterischen Überblendmarkierungen...)

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Hallo, Regular8

 

Du stellst eine kulturelle Frage. Schau, mit dem Großwerden des Films in den 1920er Jahren hat man sich schon überlegt, daß die Zuschauer eigentlich wie im Theater sitzen, wo das Geschehen in Akten vor sich geht, wenigstens bei klassischen Stücken. Wallenstein ist da etwas anderes.

 

Man hat sich also teils am ausgewachsenen Fünfakter orientiert, teils frei die Handlung plätschern lassen. Im Grunde geht es ums Bewußtsein aller Produktionsbeteiligten, daß sie da etwas auf die Beine stellen, was eineinhalb Stunden Sesselhocken verursacht. Der gebildete Produzent denkt folglich daran, daß in den Kinos erst eine Exposition geschehen soll, damit man weiß, wie man seine Sympathien und Antipathien verteilen kann. Drehbuchschreiber, Schnittmeister (ich sage es gerne auf Deutsch) und natürlich am meisten die Spielleiter dürfen schon in Abschnitten denken. Du wirst bemerken, daß die meisten großen oder berühmten Filme einen klaren Aufbau in abgeschlossenen Teilen haben. Ausnahmen bestätigen die Regel.

 

Die Schnittmeister mit Ahnung wissen oder wußten um die Bedingungen im Kino und suchten jeweils in Tausendfüßlern zu arbeiten. Bei Tontempo sind 990 Fuß elf Minuten. Nach dem Übergang zur doppelten Filmlänge im Verleih (ab 1936) montierte man immer noch in Tausendfüßlern, bezeichnete sie aber mit A und B, was du manchmal noch auf Startbändern findest, z. B. 3A. Der klassische 100-Minüter (9000 Fuß) besteht also aus fünf Akten zu netto 1800 Fuß. Das Rohmaterial wird von den Filmfabriken in 2000-Fuß-Portionen geliefert, seit einigen Jahren auch in 6000 Fuß.

 

Leider, leider, ich beklage es, scheren sich die Editors heute keinen Deut mehr um solche Sachen, die ja mit den Brandschutzvorschriften zusammenhingen. 1000 Fuß Nitrofilm auf dem Projektor sind schon gut zwei Kilogramm feuergefährliches Material. Als Stummfilm läuft das eine Viertelstunde (1000 Fuß X 16 Bilder = 16'000 Bilder, bei 1000 B./min oder 16⅔ B./s ist die Laufzeit 16 min). Rücksichtnahme auf physiologische Bedürfnisse Sitzender, also eine Pause nach etwa einer Stunde, auf Entspannung in einigermaßen regelmäßigen Abständen und auf das Bedürfnis, als Besucher der Veranstaltung wie ein Erwachsener behandelt zu werden, was ein Mindestmaß an geistiger Durchdringung des Themas einschließt, ist rar geworden. Was einen beim ersten Anschauen vielleicht verstaubt anmutet, diese gelassene Darstellung runder Szenen in älteren Streifen, hat oft eine Qualität, von der die aktuelle Produktion nicht zu träumen verdient.

 

Hugh. Ich habe gesprochen.

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Es gibt nur wenig Filme, bei denen die Regisseure derartig lange zusammenhängende Einstellungen wollen. Und wenn es mal nicht anders geht, dann wird eben auch mittendrin geschnitten. Es gibt im übrigens vom Kopierwerk aus genug Schnitte aus Materialgründen, die innerhalb der Akte liegen. Die werden zugegebenermaßen nicht bei jedem Aufbau und Abbau wieder neu gemacht und gelöst, sind also verhältnismäßig 'unsichtbar', aber wenn die blöden Aktwechselzeichen nicht wären, und die Vorführer bei der Behandlung der Klebestellen etwas aufmerksamer, dann würde man auch einen Schnitt mitten in einer Einstellung kaum sehen.

 

Wenn irgendein Experimentalfilmer da mal auf die Kacke hauen will, muss er sich halt über die Konsequenzen im Klaren sein. Solches Material läuft dann aber ohnehin eher nachts auf Arte als im Kino.

 

Die Aktwechsel im Kino berücksicht jedenfalls kein Mensch bei der Filmproduktion, das wäre ne viel zu große Einengung der Entscheidungsfreiheit.

 

Das gibts bestenfalls beim Fernsehen für die Werbepausen.

 

 

 

- Carsten

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...oder man macht es so genial, wie es nur ein Regisseur vom Schlage eines Alfred Hitchcock inszenieren konnte:

Bei seinem Film "Cocktail für eine Leiche" gibt es nur einige Schnitte, und die sind genau beim Aktwechsel. Und damit selbst das nicht einmal auffallen sollte, ließ er zum Schluß des Aktes einen Schauspieler direkt auf das Objektiv zulaufen, so daß es schwarz wurde, in der nächsten Einstellung bewegt sich der Schauspieler vom Objektiv wieder weg und die Szene geht weiter. Wenn man nicht ganz genau aufpasst, hat man die Illusion, der ganze Filme wurde als eine große Szene ohne Pause gefilmt.

Tja, bei manchen heutigen Filmen vermisse ich sie - die Regisseure, die einen Film mit Leib uns Seele gemacht haben... :(

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...ließ er zum Schluß des Aktes einen Schauspieler direkt auf das Objektiv zulaufen, so daß es schwarz wurde, in der nächsten Einstellung bewegt sich der Schauspieler vom Objektiv wieder weg und die Szene geht weiter...

bzw. hielt Hitchcock zu Aktende und - beginn auf ein graumeliertes Jackett in Nahaufnahme.

 

Alexander Sokurov drehte 2002 "Russian Ark" ohne einen einzigen Schnitt (9o min). Weiß jemand im Forum, wie er das gemacht hat?

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Danke Euch allen für die vielen Infos.

Den Hitchcock Film "Rope - Cocktail für eine Leiche" kenne ich und finde es auch genial gemacht.

Das ist wohl einer der Filme bei denen man sich sicher sein kann, dass in allen Ländern und in allen Schnittfassungen die Aktwechsel (zumindest die der "historischen" Vorführkopien) immer an der selben Stelle liegen. Aber wie sieht das bei allen anderen Filmen aus.

Nehmen wir irgendeinen Film X, der in seiner Originalversion in seinem Ursprungsland (ungeschnitten) an der Stelle 22 Minuten folgendes aufweist: Handlung: Der Dialog von Person A und B ist beendet, A verläßt den Raum und macht die Tür hinter sich zu. SCHNITT - AKTWECHSEL).

Mal angenommen, der Film kommt in Deutschland in einer anders geschnittenen Version heraus, mehrere Einstellungen fehlen, die Stelle, die oben beschrieben wurde, befindet sich jetzt nicht mehr bei 22 Minuten, sondern bei 17 Minuten.

Bleibt der Aktwechsel für die deutsche Auswertung jetzt an der Stelle 17 Minuten (handlungstechnisch selbe Stelle wie im Original), oder wird der Aktwechsel nun versetzt an eine handlungstechnisch völlig neue Stelle, aber Spielzeittechnisch eben wieder 22. Minute?

Das ganze interessiert mich jetzt vorallem auch in dem Zusammenhang wie man es früher gemacht hat, als die Kinos hauptsächlich noch im Überblendbetrieb mit zwei Projektoren gefahren wurden.

Auch wenn man sich heute erlauben kann den Aktwechsel auch mitten in einer Einstellung zu machen, so stelle ich mir vor, dass man da früher nicht so willkürlich den Aktwechselzeitpunkt festlegen konnte, oder?

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Gegenfrage: Warum hätte man die Aktwechsel verschieben sollen? Hätte doch mitmaßlich nur zusätzlichen Aufwand im Kopierwerk bedeutet ...

 

Extremes Beispiel für beibehaltene Aktwechsel: LAWRENCE OF ARABIA (von 228 Minuten heruntergekürzt auf 187 Minuten). Da sah man schon jedem einzelnen Akt am Umfang in etwa an, wieviel dort von der Originallaufzeit herausgeschnitten war. Die 187-Minuten-Fassung hätte jedenfalls nicht die - erinnere ich mich richtig: 14 Akte? - gebraucht, in der die 35mm-Fassung ausgeliefert wurde. Und Technicolor gehörte zu den Kopierwerken, die üblicherweise die 2000-Fuß pro Akt ziemlich voll machten.

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Alexander Sokurov drehte 2002 "Russian Ark" ohne einen einzigen Schnitt (9o min). Weiß jemand im Forum, wie er das gemacht hat?

 

Dazu gabs ein paar Berichte im Kameramann damals.

 

Der wesentlichste Aspekt war natürlich gute Planung und nicht allzuviel Ambition in Richtung 'Spielhandlung' ;-)

 

Die letzte aufwendige lange Einstellung, wenn auch garantiert reichlich getrickst, fällt mir gerade ein, die Dünkirchen Strandszene in 'Abbitte'. Nicht nur über 5 Minuten lang, sondern vor allem extrem räumlich ausgedehnt über den ganzen Strand.

 

Das Argument von Regisseur und DOP war angeblich, dass es so einfacher gewesen wäre, Zeitplan und Budget hätten keine Aufteilung in mehrere Sets erlaubt. Zusätzlich kam noch die Flut dazu (und das begrenzte Durchhaltevermögen des SteadyCam Operators ;-)

 

 

 

- Carsten

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Die meisten Einstellungen sind doch heutzutage eh sehr kurz, da nimmt mal halt die nächste. Und zusammen mit anderen Aspekten der Kopiermastererstellung interessiert doch hier niemanden, wie die Aktaufteilung einer US oder sonstigen Kopie hier aussieht oder aussah. Man kann halt nur auf der Basis der Kopie arbeiten, die man vor sich hat.

 

Du stellst Dir das komplizierter vor als es in der Praxis abläuft.

Kein Mensch schreibt vor, dass ein Akt exakt 20min dauern soll. Findet man eine bessere Position bei 18.23, findet es halt da statt. Und in anderthalb Minuten ist reichlich Platz.

 

Das ist ne rein technische Entscheidung.

 

- Carsten

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Die Aktwechsel legen lt. Aussage einer professionellen Cutterin die Cutter fest, Wenn sie schon mal im Kino gearbeitet haben, dann gibts wohl meist vernünftige Rollengrößen, sonst wohl eher nicht (Vermutung meinerseits).

Jens

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Mal geraten: Je mehr Akte, desto teurer die Kopie, desto mehr Umsatz (Gewinn?) beim Kopierwerk.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Aktaufteilung dem Kopierwerk überlassen wird und beim Verleih kein Interesse an einer Kontrolle besteht, ob die Mehrkosten gerechtfertigt sind.

Ist nur so eine Vermutung, geboren aus der Verärgerung, wenn mal wieder so ein Stapel halbvoller Rollen auf den Teller zu wickeln sind.

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Kopierwerksausnutzung muß wirtschaftlich sein, wie Filmtechniker bestätigt, wird Rohfilm in Längen zu 2000 amerik. Fuß oder 6000 amerik. Fuß geliefert. (Amerikanischer Fuß deswegen, weil die europäischen Füße in Preußen, Dänemark, Würtemberg, der Eidgenossenschaft, bei den Bayern, ... andere Maße hatten. Da es sich um eine Nicht ISO Größe handelt, bitte immer angeben, um welchen Bezug es sich handelt. Film läuft bei Tonbildern mit 1,5 amerik. Füßen pro Sekunde.) Wegwerfen ist bei den derzeitigen erzielten Endpreisen nicht unbedingt drin, 400 EU pro Kopie , 600 mit Lasertiteln, und andererseits bedeutet mehr als 1 Laborklebestelle pro Rolle zu 600 m Kopierwerksausschuß, den der Kunde zurückweisen kann. Geht auch nicht. Daher ist die Frage nach der Schnittstelle des Aktwechsels berechtigt.

Die Handhabung kenne ich aber auch nicht.

 

Stefan

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Deswegen glaube ich auch nicht, dass der Cutter den Aktwechsel festlegt. Der macht bestenfalls Empfehlungen. Und wenn er Erfahrung hat, nimmt er einen Kompromiss, der seinen und den Ansprüchen des Kopierwerkes gerecht wird. Weil er ansonsten nicht berücksichtigt wird.

 

 

- Carsten

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Macht ja auch durchaus Sinn wenn man weiss, wie Aktwechsel dann üblicherweise im Kino aussehen und man sowas nicht ausgerechnet zwischen zwei Augenaufschlägen der romantischen Hauptdarsteller haben will.

 

 

Aber ob es berücksichtigt wird?

 

- Carsten

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(Amerikanischer Fuß deswegen, weil die europäischen Füße in Preußen, Dänemark, Würtemberg, der Eidgenossenschaft, bei den Bayern, ... andere Maße hatten. Da es sich um eine Nicht ISO Größe handelt, bitte immer angeben, um welchen Bezug es sich handelt. Film läuft bei Tonbildern mit 1,5 amerik. Füßen pro Sekunde.)

 

Stefan

Sprechen wir vom Filmfuß. Das angelsächsische Längenmaß foot entspricht 0,3048 m. Weil auf der internationalen Filmindustriellenkonferenz von 1907 in Paris der Schritt des Normalfilms von ¾ Zoll (19,05 mm) auf 19 mm geändert wurde, sind 16 Normalfilmschritte 0,304 m. Schmalfilm 16 umfaßt 40 Lochabstände respektive Bilder je Fuß, der Schritt beträgt 0.3" (Zoll), was 7,62 mm entspricht. 40 X 0.3" = 12" = 1' (Fuß). Kleinfilm 9,5 hat auch 40 Bilder je Filmfuß, dieser mißt 0,3016 m. Kleinfilm 8 hat 80 Bilder pro Fuß, das Doppelte von 16, und Kleinfilm 8-S hat 72 (Filmschritt 1/6 Zoll = 4,2333 mm).

 

Im Filmgeschäft interessiert eigentlich nicht die geometrische Länge, sondern der Filmfuß mit seiner jeweils ganzen Anzahl Bilder. Ich habe die Liste Hundert Filmkopien im Meßinstrument eingestellt, damit endlich angefangen wird, Bilderzahlen zu handeln, und nicht Meterangaben, die erstens nie stimmen und zweitens wegen der Filmschrumpfung unsinnig sind.

 

Die Liste stammt aus meinen Jahren des Kämpfens mit Verleihern, des Kämpfens für einen brauchbaren technischen Dienst beim Kinoverband, des Kämpfens dagegen, als Kinobetreiber nicht zum Komplizen des Verleihers zu werden beim Betrug an den Zuschauern, die den vollen Eintrittspreis bezahlen, jedoch nicht den ganzen Film geboten bekommen. Das erscheint wahrscheinlich spitzfindig oder pingelig, aber:

Wenn, sagen wir 30 Sekunden, über 100 Minuten verteilt in einer Kopie fehlen, dann ist das etwas anderes, als wenn die halbe Minute am Stück fehlt. In solchem Fall bin ich des Verleihers Freund und Verbündeter auf der Suche nach jenem Szenenjäger, der den Verlust verursacht hat. 30 Sekunden sind 0,5 % von 100 Minuten. Wo liegt die Schmerzgrenze? Bei 1 %, einer Minute?

 

Sie lassen keinen Cent nach, wenn die Kopie unvollständig ist. Es interessiert die Verleiher nicht, wo die Fugen zwischen den Akten sind, das ist Sache der Produktion, ganz recht, das legt der Schnittmeister fest, doch die Kopie gehört in den meisten Fällen dem Verleiher, und wenn nicht, dann verwaltet er sie treuhänderisch. Er ist ein unfähiger Verwalter, wenn er sich nicht protokollarisch vergewissert, in welchem Zustande sich der Träger des Geschäftsinhaltes, des Films eben, befindet.

Wie bei jeder Mietsache guckt man sich die Sache mit Vorteil an und schreibt akribisch auf, was krumm ist. Zum Glück ist eine Filmkopie total durchgenormt, das weitest gehend genormte Industrieprodukt überhaupt. Daß es in Verleihkreisen weltweit an filmtechnischem Grundwissen mangelt, ist ein Grund für den Niedergang der Filmkultur. Ich habe schon lange volles Verständnis für den Executive in Los Angeles, der apodiktisch sagt: F----- the distributors and let's screen the contents ourselves. Let's go digital. {V------ die Verleiher und laßt uns den Inhalt selber auf die Bildwände schicken. Laßt es uns digital machen.}

 

Aktwechsel von Hand mit leicht brennbaren Tausendfüßlern, das ist keine schlechte Kinoschule; dabei Kohlen, Handumroller und von Hand vorgeführte Dias. Vorführer sollen doch dafür bezahlt sein, daß sie etwas tun, nicht daß sie möglichst nichts tun. Produzenten engagieren auch keine Schnittleute, damit diese nur das absolute Minimum erledigen. Meine Güte, Kino, was ist aus dir geworden !

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... und von Hand vorgeführte Dias

Jepp - auf separatem Diaprojektor (kein Abwinkler), Reinkohle. Zwei Gleichrichter im BWR, Vorfilm + Wochenschau BW, erster Trailer - pardon: Vorspann sagte man seinerzeit dazu - CS, zweiter Trailer wieder BW; das Ganze also auf Abriss zwischen den beiden Maschinen und dem Diaprojektor - vor jedem Trailer/Vorspann selbstverständlich zunächst das zugehörige Ankündigungsdia ("Unser nächstes Programm", "Ab Dienstag", "Ab Freitag"). Werbedias/Vorfilm+Wochenschau/Dia/Trailer 1/Dia/Trailer 2+Eiswerbung - das war vor zwanzig plus Jahren ein ganz normaler Vorprogrammablauf. Wer's durchstand (auf Abriss), dem haben nie wieder die Nerven geflattert ...

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Leider, leider, ich beklage es, scheren sich die Editors heute keinen Deut mehr um solche Sachen, die ja mit den Brandschutzvorschriften zusammenhingen.

 

Warum auch? Nitrofilm ist nicht mehr in gebrauch und chemischer Film wird durch digitalen Ersetzt. Das arbeiten in/mit Akten ist an sich vollkommen überflüssig und sollte abgeschafft werden.

 

Rücksichtnahme auf physiologische Bedürfnisse Sitzender, also eine Pause nach etwa einer Stunde, auf Entspannung in einigermaßen regelmäßigen Abständen ...

 

Das Oper und Theater auf pausen ausgelegt sind stimmt, aber auf heutige Filme trifft nicht zu. Ausnahmen bestätigen da nur die Regel.

Ehrlich gesagt empfinde ich Pausen als Nötigung zum konsumieren überteuertem Fast-Foods der mich aus der Handlung reisst.

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Das Oper und Theater auf pausen ausgelegt sind stimmt, aber auf heutige Filme trifft nicht zu. Ausnahmen bestätigen da nur die Regel.

Ehrlich gesagt empfinde ich Pausen als Nötigung zum konsumieren überteuertem Fast-Foods der mich aus der Handlung reisst.

Du mußt nichts konsumieren in der Pause. Wenn du dich durch eine Pause aus der Handlung gerissen fühlst, bist du aber total am Konsumieren.

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Wenn du dich durch eine Pause aus der Handlung gerissen fühlst, bist du aber total am Konsumieren.

 

Ähh ja man solls nicht glauben, aber ich gehen im Gegensatz zu manch anderen hier ins Kino um einen Film zu sehen. Und wenn dann mitten in der Handlung das Licht angeht dann stört mich dies ungemein.

Irgendwelche Vorhang-Dia-Trailer-Spielereien finde ich auch nicht sehr interessant.

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