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35mm-Vorführtermine


u1amo01

Empfohlene Beiträge

und bekam zu hören, von Schiwago hätte es auch Technicolor-Kopien gegeben.

Ja ... gab es zum Glück ... die m.E. interessantste Möglichkeit, den Film anzuschauen, wäre eine unversehrte 35mm Technicolor Kopie des Filmes mit synchron laufendem unkomprimierten 5.1 Ton vom DCP. Ein Challenge ... müssen wir mal angehen :-)

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Noch einmal zurück zum obigen Post von Preston Sturges:

das liest sich amüsant und gekonnt satirisch, sagt aber wenig zur Sache.

 

Er versteht nicht (oder schiebt es absichtlich beseite), dass seine Behauptung, nachdem es so gut wie kaum Nachweise für Gravuren und Stanzungen in VistaVision-Negativen gibt, einfach nicht durchzubringen ist.

 

Es gibt allerdings ein Zitat einer Aussage meinerseits, die auf Irrtum beruhte (von 2006). Bei nochmaliger Beschäftigung mit dem Thema bleibt es bei den bisherigen Aussagen: die F-Signaturen in der 70mm-Version von VERTIGO befinden sich in abwegiger Position und haben keinerlei Funktion.

Sie können nicht, wie Preston Sturges behauptet, aus einem Kameranegativ sein. Weder graviert noch gestanzt. Gestanzt sind sie allenfalls im Duplikatnegativ!

 

Also noch einmal Annäherung die Fragestellung: da die F-Signaturen in VERTIGO auf 70mm in der Opazität nicht vergleichbar sind mit Durchstanzungen in einem Originalnegativ (wovon Preston Sturges ausgeht), da es ihnen an entsprechender Schwärzung fehlt (ich hatte die Kopie kürzlich wieder in der Hand), zeigt dies eine vom üblichen VistaVision-Verarbeitungsprozess total abweichende Bearbeitung- Für die es kein weiteres Beispiel in der Geschichte gibt.

Also sind diese F-Signaturen eine Neuschöpfung von 1997. Man hätte sie dann aber zumundest in der common top-Lage vernünftig positionieren sollen - so wie gehabt machen sie einen Sinn und sind allenfalls ein Gag!

 

Preston Sturges möchte bitte einen einzigen weiteren Titel von über 80 VistaVision-Filmen nennen, der ein vergleichbares F-Zeichen wie in der 70mm-Kopie von VERTIGO aufweist. Ich bitte freundlich darum.

 

Spätestens an diesem Punkt sollte doch auch er stutzig werden ... was, da es nicht der Fall ist, sehr wundert.

Hat Preston Sturges jemals einen Irrtum eingeräumt oder Aussagen revidiert? Ob ich das noch erlebe?

 

***

 

Auch die Überblendzeichen sind bei Technicolor nicht in den Originalnegativen oder Schwarzweiss-Auszügen eingraviert/eingestanzt. Würden sie dort eingestanzt sein, ergäben sich im Prozess der Herstellung von Matrizen und schliesslich der Theaterkopien ungeahnte Deckungsprobleme und Farbsäume! Bitte einmal darüber in Ruhe nachdenken.

 

Es gab, darunter auch ÜBER DEN DÄCHERN VON NIZZA, einige Kopien auf 35mm ohne F-Signatur. Ich weiss durchaus, dass es auch welche mit den Signaturen gibt.

 

Wir konnten nicht alles klären, jedoch ist sind die Annahmen

a) F-Signatur von VERTIGO stammt aus dem Orignalnegativ,

b ) Überblendzeichen in den Technicolor-Negativen,

c) F-Signaturen sind generell ins Kameranegativ graviert

meines Erachtens nicht mehr zu halten.

 

Polemik führt dann zu nichts anderem, als zu Vergiftungen der Diskussionskultur.

 

Ja ... gab es zum Glück ... die m.E. interessantste Möglichkeit, den Film [sCHIWAGO] anzuschauen, wäre eine unversehrte 35mm Technicolor Kopie des Filmes mit synchron laufendem unkomprimierten 5.1 Ton vom DCP. Ein Challenge ... müssen wir mal angehen :-)

Eher nicht. Diese spezielle Technicolor-Kopie des Films ( http://www.ebay.de/itm/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=360469095219&ssPageName=ADME:B:SS:DE:1123 ) war sicher keine adäquate Abbildung der Eastman Color-Farben, die Lean und Young vorschwebte: es fehlt ja fast jedes Grün.

"Challenge" ist also m.E. keine Beschreibung dessen, wie der Film im Gesamtbild erst noch beurteilt werden muss.

Wir können gerne weitermachen mit der Analye. Finde das interessant.

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Der von @preston sturges zitierte Fachartikel ist natürlich interessant. Allerdings sollte man bedenken, daß sich gerade in den Fachzeitschriften der 1950er (American Cinematographer, Kinotechnik, Der Deutsche Kameramann usw.) von den Studiodepartments Prozesse detailliert beschrieben finden, die dann nicht unbedingt über die gesamte "Lebensdauer" eines Bild- oder Tonverfahrens so gehandhabt wurden. (Beispiele: CinemaScope-Seitenverhältnis und Tonformate, anamorphe 8-perf-Kopien, Technirama-Extraktionsfläche)

Bestimmt ist es in einigen Fällen exakt so gemacht wie oben beschrieben, aber deshalb nicht unbedingt immer. Allein der von @Sam angeführte Punkt mit Reduktions-Schmalfilmkopien, in denen die F-Markierungen eben nicht auftauchen, beweist das.

 

 

Ja. Gut, dass wir das herausfinden konnte und somit dt. und fremdländische Quellen komparatistisch gegenüberstellen.

 

Mich würde folgendes interessieren:

 

- Gibt es zeitgenössische 35-mm-Eastman-Kontaktkopien von Paramount-Filmen, in denen das F-Zeichen erscheint, und wenn ja, ist es mitkopiert oder eventuell in die einzelne Vorführkopie graviert? Es gab ja auch für den BWR Schablonen, mit deren Hilfe man von Hand die weißen Kreise in die Kopie ritzen konnte. Die Kontaktkopie vom Kameraoriginal ließe sich daran erkennen, daß an der Filmkante dünne Randnummern des Negativs (nicht aktweise fortlaufend numeriert, weil geschnitten) zu sehen wären, die m.W. bei der Dupkopierung abgedeckt worden wären (zu dieser Überlegung könnte Kollege @cinerama sich vielleicht kurz einlassen?).

 

- Definitiv auf Eastman-Positiv reduziert wurden wohl einige Rank-Produktionen aus England, wo eine Reihe von Kopiermaschinen zur Serienkopierung von VV-Filmen bestand (Beleg: Anzeige in KINEMATOGRAPH WEEKLY, um 1955). Kennt jemand solche Kopien, und welche Art von Ü-Zeichen oder Bildstrichmarkierungen gibt es dort?

 

Die Welt verlangt nach einer Antwort - strengen wir uns an. :lol:

Zum ersten Punkt: den Aufwand, in die Theaterkopie die F-Signatur zu prägen, halte ich für zu gross. Glaube dies nicht. Sie würde auch zu unkontrollierbare Schwankungen führen.

Auch weiss ich nicht, ob bei Technicolor die Horizontalkopien im Kontaktverfahren kopiert wurden (-> subtraktive Kopierung). Vielleicht ja, falls die Horizontalkopie von WHITE CHRISTMAN Signaturen vom Orignalnegativ enthalten würde. Aber der Vorgang an sich ist untypsch für Technicolor, und die Rollengrösse müssten deutlich ansteigen.

Zum zweiten Punkt: Da Du von Rank sprichst, dürften hier andere Voraussetzungen als bei Technicolor gegeben sein.

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Also noch einmal Annäherung die Fragestellung: da die F-Signaturen in VERTIGO auf 70mm ... nicht vergleichbar sind mit Durchstanzungen in einem Originalnegativ (wovon Preston Sturges ausgeht),

 

Ich gehe nicht von Durchstanzungen aus, wo habe ich das denn behauptet?

 

Die "F" Zeichen, und das ist durch Beyer's Artikel in der "Film Kino-Technik" Nr. 1/56 und das Vorhandensein in der VistaVision Kopie von WHITE CHRISTMAS eindeutig bewiesen, wurden eingraviert.

 

Gerne noch einmal für Dich die Passage aus Beyers Artikel: ""Der (Gravur)Stichel schneidet durch die Emulsion etwa bis zur Hälfte in die Filmunterlage ein. Die V-förmige Eingravierung bzw. der Schneidwinkel ist so gewählt, dass beim Kopieren an seinen Flanken das kollimnierte Kopierlicht eine totale Reflexion erfährt." (Bitte die anderen geneigten Leser um Entschuldigung für die vielen Wiederholungen, aber @cineramas Resistenz gegen bewiesene historische Praxis ist ... nun ja ... nennen wir es mal höflich ... ein sehr "einseitiges Kommunikationsverhalten.")

 

Zur Auflockerung der heißen Diskussion ein kleines Musikstück der ÄRZTE:

 

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Ganz in Ruhe - auch wenn man es nicht einfach ist, die Thesen mit kühlem Kopf zu betrachten (anstatt auf Personen bezogenen Spott zu betreiben):

 

Sowohl durch die Beiträge von @SAM als auch @Magentacine (und seit längerem auch meine Zweifel mit Beispielnennungen) wurde Deine These von der F-Signatur im Vertigo-Kameranegativ und eine generelle Signierung der VV-Kameranegative widerlegt. Auch der frühe Fachartikel der deutschsprachigen Zeitschrift zum VistaVision-Verfahren wurde als nicht repräsentativ erkannt. Das scheint Dich nicht im geringsten zu beeindrucken? [Dafür hätte ich jetzt einen satirischen Vergleich einzufügen, lasse das aber aussen vor]

 

Heute mittag befragte ich zusätzlich Bekannte und Kollegen mit Kopierwerks-Erfahrung in Übersee: niemand mochte sich Deiner These anschliessen.

 

Die Bezeichnung Gravur hatte m.E. ich vor Jahren in die Diskussion gebracht, neuerdings auch Einstanzungen (es kommt auf die von mir genannten Beispiele an). An der Gravur mit Stichel zweifelte ich ebenfalls nicht: die Technik ist seit Jahren bekannt.

 

Die Horizontalkopie von WHITE CHRISTMAS wäre ja als Bildbeleg recht interessant - aber auch da kommt nichts aus Deiner Sphäre kein direkter Nachweis. Diese Kopie wäre der mir bekannte einzige Fall, dass man im VistaVision-Kameranegativ Gravuren /Stanzungen vornimmt. Unabhängig von meiner Widerrede (und Protest gegen die hiesige Darstellung technikhistorischer Abläufe) wird von mehreren Seiten angezweifelt, dass die Signatur in der Horizontalkopie von WHITE CHRISTMAS die Bewandnis hat, die damit kommuniziert wurde. Allein die subraktive Kopierung mit Lichtbestimmung dürfte bei Technicolor massive Probleme in der Kontaktkopierung einer horizontalen Direktkopie mit sich geführt haben.

 

Die Wahrheit über das "F"-Zeichen

 

[...]

- Das Zeichen wurde bereits in das Original Kamera-Negativ "eingraviert". Diese Auffasung habe ich bisher immer vertreten.[...]

 

Wir nicht.

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Weiterer kleiner Nachtrag (als Diskussionsanregung - keine "Klugscheisserei"):

 

Überblendzeichen bei Technicolor-Kopien:

 

im Kamerannegativ kaum vorstellbar, weil es dafür ein paar weitere Gründe gäbe:

Gestanzte Überblendzeichen standen nie perfekt ruhig im Bild, auch nicht die Dreiecksstanzungen des ZDF u.a.

Man kann sich also förmlich vorstellen, wie die in den 3 Schwarzweissnegativen der Technicolor-Filme "theoretisch" eingestanzten Zeichen in der Theaterkopie zu wackligem Durcheinander mit Farbsäumen geführt hätten.

Schaut man sich die Überblendzeichen der Technicolor-Theaterkopien an, sind die grünen Kreise meines Erachtens immer sehr sauber und scharfkantig.

Auch hier bieten sich m.E. nur die Matrizen an für die entsprechenden Einbringung von Überblendzeichen an. Gegenvorschläge?

 

Gegen eine Gravur der F-Signatur in Kameranegativen spärche auch die sehr filigrane Struktur (gegenüber etwa runden Lochungen), die früher oder später zu Kantenausrissen führen würde. Ein doch barbarischer Akt, der sich nicht als Regelfall empfiehlt.

 

Dies ein paar "Praxisberichte", auch wenn ich mich immer über neue Literaturhinweise (etwa zur RANK-Kopierung) sehr freuen würde.

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Sowohl durch die Beiträge von @SAM als auch @Magentacine (und seit längerem auch meine Zweifel mit Beispielnennungen) wurde Deine These von der F-Signatur im Vertigo-Kameranegativ und eine generelle Signierung der VV-Kameranegative widerlegt.

 

Wahrscheinlich habe ich da etwas verpaßt. Kannst Du bitte mir darlegen, wann und wo @magentacine und @sam die Signierung im Originalnegativ "widerlegt" haben sollen? Ich finde keine dementsprechende Aussage der Beiden.

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Wenn Du dies möchtest...

Zum einen wurde darauf verwiesen, dass entsprechende Fachartikel in Frühphasen nicht immer ausschlaggebend für den dann regulären Produktionsprozess waren.

Zum anderen auf VistaVision-Filme verwiesen, die auf 16mm keine F-Signaturen enthalten, weshalb diese Signaturen kaum im Kameranegetiv sein können.

Und dann wurden meinerseits einige Titel genannt, die auf 35mm in zumindest in dieser Region gelaufenen Kopien keine F-Signaturen enthielten.

Letzlich wurde auf die Kopierwerkspraxis aufmerksam gemacht und die Symptome und Methoden im Einzelfall einer ersten Untersuchung zugeführt.

 

Das alles zu ignorieren, verstehe ich überhaupt nicht. Die Gründe hierfür aber kann ich mir denken.

 

Die gleiche Frage mal etwas anders gestellt (weil die Beweiskraft der BluRay-Editionen vielleicht wirklich nicht überzeugend ist): Warum habe ich noch nie in einer Technicolor-16mm-Kopie das F-sign finden können? Da die originalen Überblendungszeichen doch mitkopiert (und nicht in der Höhe oder an der Seite abgeschnitten sind), müssten die F-signs genauso erscheinen - vorausgesetzt, sie wurden wirklich ins OCN eingraviert.

 

Der von @preston sturges zitierte Fachartikel ist natürlich interessant. Allerdings sollte man bedenken, daß sich gerade in den Fachzeitschriften der 1950er (American Cinematographer, Kinotechnik, Der Deutsche Kameramann usw.) von den Studiodepartments Prozesse detailliert beschrieben finden, die dann nicht unbedingt über die gesamte "Lebensdauer" eines Bild- oder Tonverfahrens so gehandhabt wurden. (Beispiele: CinemaScope-Seitenverhältnis und Tonformate, anamorphe 8-perf-Kopien, Technirama-Extraktionsfläche)

Bestimmt ist es in einigen Fällen exakt so gemacht wie oben beschrieben, aber deshalb nicht unbedingt immer. Allein der von @Sam angeführte Punkt mit Reduktions-Schmalfilmkopien, in denen die F-Markierungen eben nicht auftauchen, beweist das.

 

 

 

- Das Zeichen wurde bereits in das Original Kamera-Negativ "eingraviert". Diese Auffasung habe ich bisher immer vertreten.

 

Eine Gravur ins O-Negativ muss die Minderheit gewesen sein: vermutlich bezieht er sich auf kleine Labore.

Man kann dies auf Warner- und MGM-Produktionen im Einzelfall beziehen, die im Gegensatz zu Technicolor die Eastman Color-Strecke bedienten, sofern Gravuren im OCN stattfanden. Man müsste daher noch einmal in den SCHWARZEN FALKEN hineinschauen, ob dieser die Cue Marks enthält: durchaus möglich.

Warner unterhielt dafür auch ein eigenes Labor (daher die relativ schlechte Farbgüte des SCHWARZEN FALKEN). Bei Universal eben so, wo, wie man ja anhand der 70mm-Kopien nun weiss, bei VERTIGO im OCN keine Gravuren enthalten waren.

 

Es gibt jedoch nachweislich 35mm-Kopien diverser VistaVision-Titel, die ohne F-Signaturen am Kinomarkt waren: WIR SIND KEINE ENGEL, AN EINEM TAG WIE JEDER ANDERE sowie ÜBER DEN DÄCHERN VON NIZZA (dessen Kopie im berliner KRISTALL PALAST ohne F-Signaturen angeliefert wurde). Keine einzige der Paramount-Editionen auf der Blu ray enthält F-Signaturen.

 

 

Es würde mich schon nicht mehr erstaunen, wenn die sog. F-Signatur im 8-Perf-Kameranegativ ein einmaliger Vorgang wäre, zumal Du offenbar die Horizontalkopie von WHITE CHRISTMAS vorzuliegen hast?

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Wenn Du dies möchtest...

Zum einen wurde darauf verwiesen, dass entsprechende Fachartikel in Frühphasen nicht immer ausschlaggebend für den dann regulären Produktionsprozess waren.

 

Ja und? Ein Hinweis auf eine hin und wieder erkennbare Tendenz, aus der aber kein konkreter Gegenbeweis meiner These abgeleitet werden kann und soll und wohl auch in Deiner Auslegung nicht so von @magentacine beabsichtigt gewesen ist.

 

Zum anderen auf VistaVision-Filme verwiesen, die auf 16mm keine F-Signaturen enthalten, weshalb diese Signaturen kaum im Kameranegetiv sein können.

 

Auf welcher Titel wurde konkret verwiesen?

 

Und dann wurden meinerseits einige Titel genannt, die auf 35mm in zumindest in dieser Region gelaufenen Kopien keine F-Signaturen enthielten.

 

Was zumindest im Falle von ÜBER DEN DÄCHERN VON NIZZA widerlegt ist.

 

Letzlich wurde auf die Kopierwerkspraxis aufmerksam gemacht und die Symptome und Methoden im Einzelfall einer ersten Untersuchung zugeführt.

 

Du kennst die Praxis der Kopierwerke der 50er Jahre nicht. Beyer hat in seinem zeitgenössischen Artikel, der in einer renommierten Fachzeitschrift erschienen ist, ausführlich die Kopierpraxis beschrieben. Sei mir nicht böse, wenn ich da dem gut informierten Zeitzeugen in der Fachzeitschrift glaube und nicht Dir. :-)

 

Das alles zu ignorieren, verstehe ich überhaupt nicht. Die Gründe hierfür aber kann ich mir denken.

 

Du neigst dazu, Dir vieles falsch zu denken ...

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Auf welcher Titel wurde konkret verwiesen?

Ich glaube, irgendwie bin ich da wohl indirekt angesprochen, weil ich die Sache mit 16mm eingebracht hatte. Weiß zwar nicht, inwiefern das die Diskussion voranbringt, bleibe aber auch ungern eine Antwort schuldig. Mit Bestimmtheit sagen kann ich es für

 

WHITE CHRISTMAS (Eastman Neukopierung) Paramount

TO CATCH A THIEF (Technicolor US) Paramount

WE'RE NO ANGELS (Technicolor US) Paramount

ANYTHING GOES (Technicolor US) Paramount

IT STARTED IN NAPLES (Technicolor US) Paramount

DER UNSICHTBARE DRITTE (MGM labs Neukopierung) MGM

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Nach der obigen Auflistung der Filmtitel, die ausweisen, dass keine Signierungen im VistaVision-Kameranegativ enthalten gewesen waren - und bei einigen der Titel kann auch ich das Fehlen der Signierungen in anderen in Berlin gesichteten Theaterkopien bestätigen - erweist sich der Fachartikel der Kinotechnik als Reportage eines technisch kundigen Fachjournalisten, aber nicht eines Kopierwerksinsiders (ich habe diverse Artikel von ihm seit 2006 gescannt vorzuliegen: auf Wunsch bitte melden).

Gelogen hat auch wieder Robert Harris, dessen Stories man ebenfalls ad acta legen darf.

 

Ein Experte der 60er Jahre-Kopiertechnik, den ich in der Sache befragte, entgegnete mir schon vor 2 Wochen kalt: "In WHITE CHRISTMAS sollen die F-Signaturen in der Horizontalkopie laut Archivistenauskunft von Originalnegativ stammen? Wenn das bei den anderen Filmen Unfug ist, warum macht es bei diesem Film Sinn?"

 

Überraschende Erklärung. Musste hinsichtlich des kolliminierten Kopierlichts erstmal wieder meine Physik-Grundlagen auffrischen.

Überraschte nicht nur Dich, sondern auch andere in der Kopierwerksszene: es wurde laut gelacht. "Licht ist Licht" (und fliegt nicht mal gerade eben dreimal um die Ecke...).

 

 

Ich tippe auf "Wetgate Kopierung" des Originalnegatives und durch die eingespülte Flüssigkeit wurde der Brechnungsindex des Kopierlichtes verändert oder durch eine andere Kopierlichtquelle oder Verfahrenweise.

 

Das "F"-Zeichen hatte in 35mm Kopien einen sinnvollen Zweck zu erfüllen ... bei Blu-Ray oder DVD ist der Zweck des "F"-Zeichens überflüssig. Daher hat man es bei einigen Filmen entfernt [...]

 

Gerne noch einmal für Dich die Passage aus Beyers Artikel: ""Der (Gravur)Stichel schneidet durch die Emulsion etwa bis zur Hälfte in die Filmunterlage ein. Die V-förmige Eingravierung bzw. der Schneidwinkel ist so gewählt, dass beim Kopieren an seinen Flanken das kollimnierte Kopierlicht eine totale Reflexion erfährt." [...]

 

 

Das alles erntet hier nur noch Kopfschütteln.

 

Es ist aber noch nicht das Ende der VistaVision-Diskussion, weil nun noch andere Fragen abzuarbeiten sind, die zur Kameratechnik anfielen.

 

***

 

Zur Herstellung der Balance Diskussion / Filmankündigungen ein Hinweis nah am Thema:

 

der VistaVision-Film KRIEG UND FRIEDEN läuft im Zeughaus Kino Berlin.

 

 

 

*** Text der kommerziellen Bewerbung des Zeughaus-Kinos

 

KOSTÜMFILME

War and Peace

Krieg und Frieden

USA/I 1956, R: King Vidor, Kostüme: Maria De Matteis, Giulio Ferrari, D: Audrey Hepburn, Henry Fonda, Mel Ferrer, Vittorio Gassman, Herbert Lom, Anita Ekberg, 208' 35 mm, DF

 

Die Schilderung der Napoleonischen Kriege aus der Perspektive zweier russischer Adliger, die im Krieg die Möglichkeit sehen, ihren unglücklichen, hochkomplizierten Liebesbeziehungen, den Ausritten zur Jagd, den Herrenhäusern und Tanzveranstaltungen zu entfliehen. Mit immensem Aufwand rekonstruiert die italienisch-amerikanische Adaption von Leo Tolstois grandiosem Roman Krieg und Frieden (1868) den Russlandfeldzug Napoleons im Jahre 1812, bei dem einer der Protagonisten in Gefangenschaft gerät, den Brand von Moskau und den Untergang der „Großen Armee“. Das Resultat ist ein beeindruckender Monumentalfilm mit Audrey Hepburn an der Spitze einer internationalen Starbesetzung. Bei den Dreharbeiten in den Cinecittà-Studios bei Rom und der Darstellung der Schlachten kamen an die 8.000 Statisten zum Einsatz, und einmal mehr wurde der Vergleich mit Gone with the Wind gezogen. Der eigentlich skeptische Film-Dienst lobte: „Der kolossale Aufwand an Kostümen und Bauten, das Massenaufgebot an Menschen und Pferden werden nie zum Selbstzweck, auch die Schlachtenszenen und der Todeszug durch den russischen Winter wirken als menschliche Tragödien und Protest gegen den Krieg. Trotz der Breitwand-Effekte gibt es Szenen von großer Innigkeit. (...) Alles in allem ist dies kein Monstrefilm im üblen Sinne, sondern ein in seinen ungewöhnlichen Dimensionen interessantes und ansehnliches Werk.“ (14.2.1957). (ps)

 

am 22.7.2012 um 19.00 Uhr

 

 

Ende des Textes der kommerziellen Bewerbung des Zeughaus-Kinos ***

 

Aus: http://www.filmvorfuehrer.de/index.php?app=forums&module=post&section=post&do=reply_post&f=11&t=7470&qpid=167152

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Habe gerade gelernt - man lernt ja auch nie aus! -, dass die F-signs bei unseren englischen Kollegen plimsoll lines heißen; das sind die Lademarkierungen an Schiffen. Ähnlichkeit in der Tat frappierend. Meine Hoffnung allerdings, mit diesem neuen Schlagwort im Internet Neues zu unserem Mysterium zu finden, haben sich zerschlagen - da gibt's unter diesem Suchbegriff leider nichts Einschlägiges außerhalb der Schiffswelt ...

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Darf ich mal - steinigt mich! - die Frage stellen, ob jemand aus diesem Kreis den halben SCHIWAGO ersteigert hat? Würde mich ja zu gern zu einer Sichtung einladen ... und mal einen Blick darauf werfen, was denn die Start- und Endbänder so verraten. (Mit dem US-amerikanischen Gebrauch bin ich halbwegs vertraut, aber dies ist ja offenkundig eine Kopie von Technicolor Italiana - vielleicht schlummern da noch ein paar Überraschungen ...)

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zurück zum Threadthema ...

 

Schauburg-CINERAMA, Karlsruhe

 

Begleitend zur Ausstellung „Literatur in Baden-Württemberg 1970-2010“ im Literaturmuseum im Prinz-Max-Palais in Karlsruhe zeigen wir in

drei Doppelvorstellungen Filme, die auf ganz unterschiedliche Weise etwas mit der Literatur im "Musterländle" zu tun haben.

Am Samstagnachmittag werden je zwei Filme gezeigt, die thematisch und motivisch in einer Beziehung zu einander stehen,

die auch ein Spannungsverhältnis sein kann.

 

Im ersten Fall ist das ganz bestimmt so: „Schwarzwaldmädel“(1950), die Verfilmung einer Operette, stand am Beginn einer Reihe von Heimatfilmen,

die das Bild von Papas Kino in den 50er-Jahren prägten. Die Schmonzette von Hans Deppe, der erste Farbfilm der damals blutjungen Bundesrepublik,

machte Rudolf Prack und Sonja Ziemann, trotz des offensichtlichen Altersunterschieds, zum Traumpaar des frühen Nachkriegsfilms, erhielt den

deutschen Filmpreis, Bambi, der damals noch unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in Karlsruhe verliehen wurde, und ließ die Kinokassen klingeln.

 

Letzteres kann man von „Viehjud Levi“(1999) nicht sagen. Didi Danquart bearbeitete und verfilmte das erste Theaterstück seines Freundes,

des bereits 1995 verstorbenen Thomas Strittmatter, in dem am Beispiel eines jüdischen Viehhändlers gezeigt wird, wie und mit welchen Folgen

der Nationalsozialismus sich im Schwarzwald, Strittmatters Heimat, breitgemacht hat.

 

Samstag, 7. Juli um 14.30 Uhr

 

Schwarzwaldmaedel-Plakat-web.jpg

 

„Schwarzwaldmädel“

Deutschland 1950

Regie: Hans Deppe

Darsteller: Sonja Ziemann, Rudolf Prack, Paul Hörbiger

 

35mm AgfaColor-Farbfilmkopie (Normalformat 1 : 1.37)

 

Mit Einführung von Dr. Peter Kohl

 

Die filmische Bearbeitung der gleichnamigen Operette war der erste bundesdeutsche Farbfilm nach dem Krieg und der erste Heimatfilm.

Die folkloristisch angehauchte Liebesgeschichte zwischen einem Maler aus der Stadt und einer Sekretärin aus dem Schwarzwald wurde

der größte deutsche Kinoerfolg des Jahres 1951 mit über 16 Millionen Besucher. Das hatte Folgen ...

 

 

 

 

... anschließend um 16.30 Uhr

 

viehjud levy.jpg

 

"Viehjud Levi"

Deutschland/Schweiz/Österreich 1998/1999

Regie: Didi Danquart

Drehbuch: Didi Danquart, Martina Döcker

nach einem Bühnenstück von Thomas Strittmatter

Kamera: Johann Feindt

Musik: Cornelius Schwehr

Darsteller: Bruno Cathomas, Caroline Ebner, Bernd Michael Lade, Martina Gedeck, Ulrich Noethen, Eva Mattes, Wolf Bachofner

 

35mm Kopie - Eastman Color - 1 : 1,85

 

"Gerade mal etwas mehr als 20 Seiten umfasst Thomas Strittmatters erstes Bühnenstück, das Ende 1982 seine Erstaufführung in Stuttgart erlebte.

Die Fabel um den jüdischen Viehhändler Benjamin Levi verstand der 20-jährige Strittmatter als Reflexion über seinen Begriff von Heimat,

wobei er die in seiner Kindheit aufgeschnappten Erzählfetzen um die authentische Figur des von den Schwarzwald-Bauern „Viehjud Levi“

genannten Händlers mit Bildern und Handlungen seiner Fantasie vermischte.

Strittmatter starb 1995 im Alter von 34 Jahren; für Didi Danquart war die Verfilmung von „Viehjud Levi“ auch der Versuch, sich von einem Freund

und engen Vertrauten in Würde zu verabschieden, „indem ich mich intensiv mit seiner Sprache beschäftigt und sie in meine Filmsprache übersetzt habe“.

(Hans Peter Koll im filmdienst 1999)

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  • 2 Wochen später...

Deutsches Filmmuseum, Frankfurt/M.

 

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Mittwoch, der 11.7.12

20:30 Uhr

DARK PASSAGE

USA 1947. Regie: Delmer Daves

106 Min. OF

 

Großartiger "Film Noir" von Delmer Daves mit Humphrey Bogart und Lauren Bacall.

35mm-Kopie in englischer OV mit deutschen Untertiteln.

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