Zum Inhalt springen

magentacine

Mitglieder
  • Gesamte Inhalte

    3.192
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

  • Tagessiege

    39

Alle erstellten Inhalte von magentacine

  1. magentacine

    1:1,66 veraltet?

    Vom 1.75 rate ich ab, das wird dann sowieso 1.85 vorgeführt. Ich kenne kein Kino, das Objektive und Masken für 1.75 hat, und wenn, dann irgendwelche Uralt-Optiken aus grauer Vorzeit. Wenn es Dir wichtig ist, daß vertikal nichts beschnitten wird, dann laß Dir das Blowup so machen, daß das 1.66-Bild sich im 1.85-Bildformat befindet, die leichten schwarzen Balken an der Seite, die u.U. weniger stören werden als beschnittenes Bild. Empfehlenswert ist genaue Absprache mit Kopierwerk vor Produktionsbeginn, ferner möglichst Verwendung niedrig- und mittelempfindlichen Materials und bestmöglicher Optiken, um aus dem S-16 die bestmögliche Qualität herauszuholen. Viele S-16-Blowups sehen nur schlecht aus, weil Kameramann bzw. Regisseur/Filmemacher ihr Handwerk nicht verstanden haben, daher: sprich vorher mit dem Kopierwerk und mach ein paar Tests mit Material, Optik usw. - es zahlt sich aus.
  2. magentacine

    1:1,66 veraltet?

    chemo, was ist Dein Produktionsformat? Super-16? Digitalvideo? In beiden Fällen würde ich dazu raten, das Blowup bzw. Ausbelichten auf 1,66 vornehmen zu lassen, bei der Aufnahme aber zu berücksichtigen, daß keine bildwichtigen Teile (z.B. Schriften) zu nah an die obere und untere Kante kommen. Auf diese Weise hättest Du eine Kopie, die in Kinos mit 1.66 laufen kann, aber auch auf 1.85 abkaschiert funktioniert. Alternativ könnte man das 1.66-Bild bei der Umkopierung/Ausbelichtung auch ins 1.85-Format hineinsetzen, so daß definitiv kein Höhenbeschnitt in der Projektion erfolgen kann. Vorteil wäre zumindest bei Videoausgangsmaterial, daß weniger Auflösung verloren geht. Wenn Du hingegen auf 35mm drehst, was für Dokfilme ungewöhnlich ist, stellt 1.85 kein Problem dar.
  3. Deutsche Kameraleute können oft über den Bundesverband Kamera (BVK) kontaktiert werden, auch Gernot Roll kann hier gefunden werden: http://www.bvkamera.org/cameraguide/detail.php?id=279 Daß er eine "Multiformat-Auswertung" vorhatte, kann ich mir nicht vorstellen. Bei einer deutschen S-35-Produktion verlangte Roll ausdrücklich ein 2.39-Bildfenster (also in der Größe des später extrahierten Breitbildes aus dem sphärisch aufgenommenen Bild), um zu verhindern, daß für irgendwelche TV- oder Videozwecke mehr zu sehen sei als die eigentliche Bildkomposition. Fragen kostet nichts! :wink:
  4. @superwidescreen: Da geht offenbar nicht viel vor. Zu den originellen, vom OT völlig unabhängigen Neuschöpfungen der Vergangenheit fehlt die Fantasie, also wird aus Worthülsen und schlechtem Deutsch bzw. Pseudoenglisch irgendwas zusammengestoppelt. /subjektivmodus an/ Außerdem ist zu bedenken, daß die Mehrzahl der heutigen Mainstream-Filme (ausgenommen Action) auf die Zielgruppe der Frauen Ende Zwanzig mit unterdurchschnittlicher Allgemeinbildung und schlechtem Geschmack zielt, denn die entscheiden durch Quengelei, welchen Film Paare und Freundeskreise gucken. Daher ist so eine Hirngülle wie WENN TRÄUME FLIEGEN LERNEN absolut kompatibel mit dem Kitschreflex der durchschnittlichen Kinogängerin. /subjektivmodus aus/
  5. Der Begriff "restored" (to restore= wiederherstellen) wird oft mißverständlich verwendet, wenn eigentlich nur die ursprüngliche Kinofassung gegenüber gekürzten Wiederaufführungs-Schnittfassungen präsentiert wird. Solche WA-Fassungen, teilweise absurd verstümmelt, dienen dann als Vergleich, um mit der Zahl der wieder eingefügten Spielminuten zu werben. Eine Restaurierung des Films von Originalmaterialien (Kameranegativ, Farbauszüge o.ö.) und die Behebung vorhandener Schäden ist damit nicht unbedingt verbunden.
  6. THE RIGHT STUFF (Der Stoff, aus dem die Helden sind) ist ein Blowup von 35mm Breitwand 1.85. Allerdings können auch solche Blowups wesentlich besser aussehen als die 35-mm-Kopien, sofern a) bei der Aufnahme sorgfältig gearbeitet wurde (Schärfe, Optiken, Belichtung, niedrigempfindliches Filmmaterial, evtl. mit Überbelichtung/kürzerer Entwicklung zur Kornminimierung; b) die 70-mm-Kopien im Direkt-Blowup vom Kameranegativ erstellt wurden. Positives Beispiel für 1.85-auf-70-mm: DAS DRECKIGE DUTZEND (1967) Negatives Beispiel für 1.85-auf-70-mm:: ALIENS - DIE RÜCKKEHR (1986) THE RIGHT STUFF habe ich leider nicht gesehen und kann dazu nichts sagen.
  7. Prinzipiell hast Du Recht. In der Praxis sieht es so aus, daß der Sachverhalt nicht beweisbar ist. Ich könnte durchaus einige Freunde bitten, mal darauf zu achten, welche Plätze man ihnen verkauft, aber das liefe darauf hinaus, Stiftung Warentest zu spielen. Wenn man als Besucher auch noch - ich spreche jetzt nicht für das Frankfurter Kino, sondern für die ganze Branche - mangelhafte Hauptfilmkopien, endlose Vorprogramme und Mängel in der Vorführung reklamieren wollte (bei Betreibern, Verleihern, Werbeagenturen usw.), so liefe das effektiv auf ein Michael-Kohlhaas-Verhalten hinaus. Bei dem erwähnten "gelben Reformhaus" habe ich die Konsequenz gezogen (die Waage dankt es bereits nach wenigen Wochen :) ), was Filme angeht, bin ich noch nicht bereit, mich ins autistisch-resignative Homecinema-Reservat zurückzuziehen, wie es viele Leute bereits getan haben. Ich werde einfach in Zukunft genauer hinschauen und nicht davon ausgehen, daß mein Kaufwunsch an der Kasse verstanden und/oder respektiert worden ist. Welchen Stellenwert für Frau Kieft und Konsorten das Filmerlebnis (Vorführung) hat, kann ich an den Horrormeldungen aus dem benachbarten Turmpalast ablesen, dem mittlerweile selbst die hartgesottenen OV-Fans aus meiner Bekanntschaft fernbleiben, und die Häuser des Herrn Flebbe betrete ich aus prinzipiellen Erwägungen nicht. Übrigens ist eine mehrseitige, höflich, konstruktiv und sachlich gehaltene Mail zu diversen Technikmängeln an den entsprechenden Theaterleiter seinerzeit ohne jede Antwort geblieben! Bei allem Respekt vor denen, die innerhalb des jeweiligen "Systems" versuchen, ihre Arbeit gewissenhaft zu erledigen und das zu kompensieren, was gewissenlose und zynische Betreiber und Bankrotteure dem seriösen Betrieb an Knüppeln zwischen die Beine werfen: Ich bin nicht mehr bereit, in dieser pervertierten Form der Marktwirtschaft dem Kapitalisten nachzulaufen und ihn besorgt auf Einhaltung der Minimalstandards anzubetteln. Verbessert wird m.E. in solchen Betriebsformen nur etwas, wenn Einzelpersonen sich überdurchschnittlich selbstausbeuten und unbeliebt machen. Nur frage ich mich, ob ich dazu noch jemanden "anstiften" sollte, denn die Folgen für diejenigen sind gesundheitlich und beruflich bedenklich.
  8. @AzraelMA: Du wunderst Dich zu Recht, allerdings hieß der Film in Deutschland: ZWEI GLORREICHE HALUNKEN also eher ein Halunke zu wenig, nicht einer zu viel! http://www.filmevona-z.de/filmsuche.cfm?wert=14569&sucheNach=titel Der englische Titel entspricht übrigens dem italienischen, der lautet nämlich IL BUONO, IL BRUTTO, IL CATTIVO
  9. @ TheGood: Da hast Du natürlich recht. Da es aber kurz vor Beginn des Hauptfilms war und eine Reklamation zwei Stockwerke rauf & runter bedeutet hätte, habe ich widerstrebend darauf verzichtet. Nächstesmal wird gleich kontrolliert und nötigenfalls protestiert...
  10. Das denke ich mir auch immer wieder. Wenn gut durchorganisierte Konzerne Betriebsabläufe vorgeben, gibt es immer wieder Vorgänge, die man "naiv" als "Betrug am Kunden" betrachten kann, die sich aber logisch aus dem System ergeben. Ein Beispiel: Wenn ich be einer bestimmten Fastfood-Kette (ein Kollege bezeichnete sie liebevoll als "Das gelbe Reformhaus" ;) ) fritierte Hähnchen-Formfleischteile in einer Pappschachtel bestelle, bekomme ich in 80% der Fälle relativ frische Ware. Weniger frisch, also nach mehr als 5 Minuten Warmhaltestrahler, schmeckt dieses Produkt eher nach alten Schuhsohlen. Nach Ablauf der "Lagerzeit" müssen die Hähnchenteile weggeworfen werden. In der Regel beschwert sich ein gewisser Prozentsatz der Thekenkunden, wenn er trockene und ledrige Hähnchenteile bekommt, die werden dann anstandlos zurückgenommen und durch frisch ersetzt. Nun ist es auffällig, daß in Filialen des Unternehmens, die über einen Drive-In-Schalter verfügen, die kurz vor der "Ausmusterung" (=Mülleimer) stehenden Hähnchenteile dem autofahrenden Kunden verkauft werden. Betriebwirtschaftlich sinnvoll, die Ware ist weg, weniger Verbrauch an Ausgangsmaterial und weniger Warteseiten. Auch ist es sehr wahrscheinlich, daß der Autokunde nicht nach zwei Kilometern umkehrt und eine sinnlose Diskussion mit dem Personal anfängt, zudem wird ein Teil der "mobilen Ware" ohnehin erst später gegessen oder mikrowellen-aufgewärmt, so daß der ledrige Geschmack nicht auffällt. Als "Normalkunde" wird man sich vielleicht betrogen fühlen, und manche Fastfood-"Experten" parken sogar lieber, um ihre Schachtel Hühnerfritiertes nicht am Drive-In-Schalter, sondern im Innenraum des Lokals zu erwerben. Überall, wo Profitmaximierung und billiges Personal das Rückgrat des Unternehmens bilden, ist am Ende der Kunde der Depp. Konsequenz kann darin bestehen, solche Ketten zu meiden (im Ernährungsbereich kein Problem, beim Kino wirds da schon schwieriger...). Der Konsument ist erstaunlich leidensfähig.
  11. Kleine Anekdote zum Thema "Samstagabendpreise": Beim letzten Samstags-Kinobesuch sehe ich mir den Sitzplan 10 Minuten vor Kinbesuch im Netz an, gehe zur Kasse und bitte klar, deutlich und freundlich um zwei Plätze in Reihe F (nachdem man sich ja von einer numerischen Reihenkennzeichnung verabschiedet hat, habe ich mir für die verschiedenen Säle notiert, wo ich am liebsten sitze). Im Saal stelle ich dann kurz vor Beginn des Hauptfilms fest, daß a) ich eine Karte für Reihe H, also zwei weiter hinten erhalten habe,; b) daß in Reihe F jede Menge Plätze, auch in der Mitte, frei sind; c) daß - natürlich rein zufällig - die "Preisgrenze" hinter Reihe F verläuft. Also zahle ich mehr dafür, nicht auf dem (freien) Platz sitzen zu dürfen, den ich angefordert habe. Da an der Kasse kaum Betrieb war, ist akustisches Mißverständnis ausgeschlossen. Auch eine Möglichkeit der "Umsatzoptimierung"... :(
  12. Frankfurt/M.: Kino im Deutschen Filmmuseum (regulärer 600m-Überblendbetrieb, max. 1800m) Filmforum Hoechst (max. 1800m IIRC) Überblendbetrieb ist sinnvoll, wenn jeder Film nur ein- oder zweimal läuft, auch dürfen viele Archivkopien definitiv nicht gekoppelt werden.
  13. Das Kino mit den Wasserspielen heißt KASKADE: http://www.uni-kassel.de/fb12/afks/Deutsch/fl_text/ab_progr.htm http://www.dooyoo.de/kinos-national/kaskade-kassel/244084/
  14. Ein Kollege, der sich als passionierter Kinogänger bei H&M, Kieft und der Union Werbeverwaltung über den "Heulsusenterror" (O-Ton) beschwert hatte, erhielt folgende erhellende Worte von H&M. Wer also wissen will, was Werber sich so alles denken, wenn der Tag lang ist...Hervorhebungen von mir. Jetzt verstehe ich alles viel besser. :lol: Liebe Werbedummis, hier sind meine hilfreichen Anmerkungen: - Da wird sich Shakespeare aber posthum freuen, denn auf die Idee, "Romeo und Julia" aufzubereiten (vgl. "Dummdeutsch", Bd.1), ist noch keiner gekommen. - Natürlich ist es in der Werbung nicht besonders wichtig, deutsch schreiben zu können, und im Deutschunterricht hat man damals wohl eher TEMPO oder (je nach Jahrgang) MEN'S HEALTH bzw. COSMOPOLITAN gelesen. Daher ist es dem Kreativteam entgangen, daß Julia keineswegs den/die Mörder ihres Geliebten tötet, sondern Romeo und Julia gemeinsam Suizid begehen. Aber Selbstjustiz ist ja ein cooles Sahnehäubchen für euren Spot, und schließlich werden ja Leute dafür bezahlt, Konzeptsätze wie "Romeo und Julia, die zeitlose Lovestory im modernen MTV-Gewand" bei Meetings zu erbrechen. http://www.klassenarbeiten.de/referate/deutsch/williamshakespeareromeojulia/williamshakespeareromeojulia_51.htm - "Lange Beziehung" mit einer H&M-Jeans? Ich wußte gar nicht, daß H&M-Klamotten bei regelmäßiger Wäsche mehr als eine Saison halten - aber Jeans sind ja sehr robust! - Das mit dem "Leute berühren können, ohne sie dabei aufzuregen" hätte man ja vielleicht mal mit Testvorführungen außerhalb der eigenen Medien-Inzucht-Community testen können, bevor man monatelang zahlendes Publikum traktiert. Die "Emotionen und Gefühle" werden in der Tat ausgelöst - ich glaube übrigens keine Sekunde lang, daß ihr Werbefuzzis überhaupt den Unterscheid zwischen E und G kennt! Tut Buße, entschuldigt euch bei den armen Eisverkäuferinnen und Einlaßmädels, die für den H&M-Spot allerhand zu hören bekamen, und klickt mal bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Emotion Weiterhin viel Glück mit eurem Emotional Content eurer Image Campaigns... :roll: [/url]
  15. Ah! Gestern endlich wieder ein Kinoabend ohne H&M-Folter! Leider folgte als Hauptfilm BROTHERS GRIMM... :lol: Den Verantwortlichen beim Verleih wünsche ich mir in die Foltermaschinen, die im Film gezeigt werden, die Kopierqualität war unter aller Sau. Unscharf, unscharf, unscharf, stellenweise extrem körnig und Bildstand bescheiden. Aber wie Brad Miller in film-tech.com so sinnig schrieb, als sich ein Forumsteilnehmer über mehrere Rohfilmklebestellen in einem Akt beklagte: "Wenigstens hat sich DeLuxe (das Kopierwerk) den richtigen Film ausgesucht, um die Reste aufzubrauchen." :roll:
  16. Ich habe das Ding in den Sälen 10, 8 und Nummer weißnichtmehr des Frankfurter CineStar Metropolis gesehen, und da ist der DD-Ton in der Regel ziemlich voluminös und druckvoll. Das H&M-Filmchen klang im Vergleich mit dem restlichen Vorprogramm ausgesprochen dünn, der Gesang überfordert und piepsig. Über Geschmack läßt sich im Grunde nicht streiten, aber ich möchte (zumal vor "Erwachsenenfilmen") nicht mit solchem Always-Ultra-Geschmachte belästigt werden. Musikvideos gibt's bei MTV oder VIVA, ich bin solcher Kaugummi-Einheitsbreimusik für Frauen, die gern windschief mitsingen, ohne den Text zu können, in der Öffentlichkeit bereits hinreichend ausgesetzt. Nicht im Kino, bitte. Daß die zitierten Mädels das Ding aufgrund seiner Bahlsenkeks-Werbespot-Fotografie für einen Spielfilm-Trailer hielten, sagt einiges über das durchschnittliche Kinoangebot im Bereich Komödie/Liebesfilm aus... Die von mir erlebten Publikumsreaktionen waren durchweg negativ, besonders an der Stelle, da der Film zu enden scheint und leider dennoch weitergeht. Ein Glück, daß wir davon nun erlöst sind, ich fühlte mich schon an traumatische Wiederholungserlebnisse mit dem bei der UFA seinerzeit wohl sehr beliebten Kulturfilm "Streichen Sie doch mal den Eiffelturm" (techniken des Feuerverzinkens) erinnert! :roll:
  17. @Stand-By: Dankeschön, das nenne ich eine eine gute Nachricht! :dance2: @LaserHotline: Ein Single Malt hätte nicht gereicht, zumal im Publikum einige Vertreter der "Ich-AG"-Videotenfraktion saßen, die JEDEN Vorgang im Hauptfilm mit einer eigenen Kommentarspur versahen. Floh ans andere Ende des Saales, was die Störkulisse um 6dB senkte. WÄCHTER DER NACHT war etwas konfus, als ausgesprochene Folter empfand ich aber nur die Bildqualität, die meist deutlich unter 16mm anno 1980 lag, teilweise sogar auf Videobeamer-Niveau. (Vorführung war übrigens 100% korrekt.) Bereits das Fox-Searchlight-Logo war kontrastarm mit zu geringer Schwärzung, anscheinend haben mangelhafte Dupkopierung und Digital-Intermediate-Schritte in 2K alles vernichtet, was an Qualität im Original mal vorhanden gewesen sein mag. Was ich vom Film selbst halten soll, weiß ich immer noch nicht so recht...
  18. Gestern abend beschloß ich, mir WÄCHTER DER NACHT in einer Spätvorstellung anzusehen. Werbeprogramm - na gut, das steht man durch, wir sind ja alle fernsehgestählt. Auch die zwangsweisen dummen Krombacher-Biergläser nehme ich mittlerweile kaum noch wahr - - aber dann kam das Grauen. Zum fünftenmal in den letzten Wochen sah ich einen schlechtgemachten Musikclip, den der Teenie-Stretchtop-Hersteller H&M (Hennes&Mauritz) uns Kinobesuchern großzügig spendiert hat. Eine untalentierte Heulsuse mit dünnem Stimmchen jault sich durch geschätzte 5 (gefühlte 12) Minuten eines erbärmlichen Musikclips, an dessen Produzenten die letzten 20 Jahre MTV vorbeigegangen sind. Der Plot von WEST SIDE STORY in Groschenheftausgabe, "ästhetisch" fotografiert, zu dumm selbst für 13jährige H&M-Kundinnen. Im TV kann ich so etwas wegschalten, im Kino nicht. Muß ich diesen Dreck jedesmal in voller Länge ertragen, wenn ich ein Cinestar-Kino besuche? Will H&M das Publikum foltern? Das Publikum in allen Vorstellungen, in denen ich zugegen war, war über diese "Musikeinlage" zunächst verwundert, dann befremdet und äußerte sich danach ausschließlich negativ, besonders die, die es schon ein- oder mehrmals gesehen hatten. So besch***en die meisten Werbespots auch sind, immerhin sind sie nach 30 bis 60 Sekunden vorbei. DIESES DING NICHT! gerade, wenn man erleichtert denkt, es sei vorbei, geht das Geheule dieser Schmalspur-Whitney-Houston wieder los. Wenn das Ding länger läuft, ist selektiver Kinoboykott angesagt, auch wenn die Alternativen in dieser Stadt wenig berauschend aussehen. Daß die Betreiber nichts dafür können und nur ihrem Werbeeinschaltvertrag folgen, ist mir klar, aber die Schmerzgrenze ist mit solchen Dingern einfach erreicht. Meine Frage: Gibt es in den Kinos, die dieses Machwerk zeigen, eigentlich keine Beschwerden von Besuchern?
  19. Hallo T-J, das Phänomen ist nicht einfach ein medizinisches. Es gibt ein "Nicht-Schärfe-erkennen", auch wenn die betroffene Person normalsichtig ist oder ihre Fehlsichtigkeit durch Brille, Kontaktlinse o.ä. kompensiert sein sollte. Du hast völlig recht, im Grunde ist das Scharfstellen eine banale Sache, wenn man nicht gerade mit gewölbten Archivkopien oder unzureichend eingestellten Anlagen zu tun hat. In der Praxis kannst Du aber einigen Leuten definitiv nicht beibringen, Unschärfen wahrzunehmen und die Schärfe korrekt einzustellen. Sie könnten es vielleicht mit einem Bildtestfilm, aber bei bewegtem Szeneninhalt projektionsbedingte Unschärfe auch nur wahrzunehmen, ist für viele offenbar nicht möglich. Manche Vorführer, Kameraleute, Kopierwerkstechniker und andere, die gewohnt sind, genau hinzusehen, haben mir dieses Phänomen bestätigt. Eine Erklärung hat niemand dafür, ich habe über die Jahre zunehmend die vermutung, daß es mit einer gewissen visuellen Abstumpfung zu tun haben könnte. Wer mit degradierten Bildern (VHS-Video, schlechte MPEG-Kompression, "schicke" Korn- und Farbstich-Looks und künstliche Unschärfen/flache Schärfentiefe in der Filmfotografie) aufgewachsen ist, empfindet vielleicht ein unscharfes Bild nicht mehr als störend, also löst Unschärfe bei ihm keinen "Alarm" mehr aus, während andere Menschen ein matschiges Bild als fortgesetzte Vergewaltigung ihres Sehens empfinden. Wer dieses "Leidenszustand" nicht empfindet, nimmt eventuell auch nicht mehr wahr, daß ein Drittel des Kinobildes in Unschärfe zerfließt. Zugegeben, nur eine Vermutung, aber bisher habe ich noch keine bessere Erklärung gehört.
  20. Da bin ich ganz anderer Meinung, denn bereits unter Vorführern gibt es eine erhebliche Anzahl von "Nicht-Scharfsehern". Das ist nicht medizinisch gemeint, sondern wahrnehmungspsychologisch - es gibt einfach Leute, die den Unterschied zwischen "unscharf", "fast scharf" und "richtig scharf" einfach nicht erkennen. Ob die dann ausgerechnet Filmvorführer werden sollte, ist eine philosophische Frage und gehört sicher nicht hierher. Als Kinobesucher, Ex-Vorführer und Kameramann kann ich zwischen "geht so" und "scharf" ganz gut unterscheiden, bei der genannten Gruppe ist es nicht böser Wille, sondern fehlendes Erkennungsvermögen. Daher würde ich dagegen plädieren, Saalpersonal an der Schärfe Einstellungen vornehmen zu lassen. Auch die Zeitverzögerung der Fernschärfe in Kombination mit der "ruckweisen" Tipptaster-Bedienung macht es wesentlich schwerer, per Fernschärfe korrekt einzustellen. Wenn jetzt das Bedientableau weit vorn angebracht ist, kann es passieren, daß der Bediener auf die ihm nähere Seite des Bildwand-Trapezs einstellt, den Rest kann er nämlich gar nicht genau erkennen. Bessere Lösung: Saalpersonal kontrolliert meinetwegen bei Vorprogramm, ob es irgendwie läuft, bei Hauptfilmstart prüft der Vorführer die Schärfe noch einmal gründlich. Benutzung eines Fernglases (notfalls selbst anschaffen, gebraucht bei eBay oder sonstwo) löst die Frage ein für allemal.
  21. Guter Hinweis - gemeint war Super-35 im Vergleich mit 35mm Scope.
  22. Preisfrage: Was ist für Kinoton besser - eine liebevoll aufgearbeitete 45 Jahre alte Maschine oder ein Neugerät? :lol:
  23. Tja, viel mehr wird da nicht mehr auftauchen - als die europäischen 70-mm-Verfahren aufkamen, gingen die Besucherzahlen bereits zurück. Deutsche Produktionen waren i.d.R. nur für den Binnenmarkt interessant (= kaum exportfähig), hatten dementsprechend niedrigere Budgets und Schauwerte als US-Filme, daher sprachen Kosten und Ergebnis gegen den 65/70mm-Einsatz. M.W. wurden auch die deutschen MCS-70-Produktionen in Frankreich bearbeitet, wo sich mehrere Kopierwerke zusammengeschlossen hatten, um europäische Coproduktionen mit Breitfilmbearbeitung zu bedienen. In den späten 1960ern langte es dann immerhin noch für gelegentliche Scope-Filme, oft auch in TechniScope (2-Loch-Schritt, Anamorphose bei Kopierung) und wechselhafter Bildqualität. Da der neue deutsche Film i.d.R. vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen bezahlt wurde (Film-Fernseh-Abkommen) und den meisten einheimischen Regisseuren Breitformat sowieso verdächtig war (pfuibäh, Kommerz und Naturalismusverdacht), lief dann in den Folgejahren alles über TV-freundliches 1:1.66. Als dann in den 1990ern wieder deutsche Filme mit Erfolg im Kino liefen, stürzten sich die Produzenten begeistert aufs sogenannte Super-35-Format, das bekanntlich eine um 60% kleinere Negativfläche hat. Ergebnisse bekannt, siehe Filme wie DER GROSSE BAGAROZY und zahllose andere Meisterwerke der gepflegten Unschärfe. :roll: Die Anfang der 1990er entwickelten modernen 65mm-Kameras verstauben derweil bei Arri und Panavision in den Regalen... :(
  24. Eigenbau empfiehlt sich nur, wenn man elektrotechnisch und in diesem Fall auch in optischen Berechnungen bewandert ist. Daher in jedem Fall jemanden zu Rate ziehen, der in der täglichen Praxis mit Beleuchtungstechnik zu tun hat. In vielen Fällen steht bei Verleihfirmen ein Spezialgerät herum, das leicht und insgesamt für weniger Geld angepaßt werden kann. Habe oft genug gesehen, wie bei einfacheren Aufgaben (Umbau von Projektoren auf andere Lichtquellen) Zeit und Geld mit "unkonventionellen" Lösungen Marke Eigenbau vertan wurde - keines der Daniel-Düsentrieb-Geräte bewährte sich im praktischen Einsatz. Aber natürlich darfst Du Dein Geheimnis auch für Dich behalten! :lol:
  25. Für alle, die RYANS TOCHTER gesehen haben, hier noch ein nettes Foto von den Dreharbeiten mit Sarah Miles und Panavision-65mm-Kamera: http://www.widescreenmuseum.com/widescreen/wingsp2.htm
×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.