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magentacine

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Alle erstellten Inhalte von magentacine

  1. Es gibt neben dem Arrilaser noch eine ganze Reihe CRT-Belichter im Einsatz. Eine interessante Diskussion aus dem cinematography.com-Forum berührt diese Frage am Rande: Interessant fand ich die Anmerkungen von John Pytlak: Wen's interessiert: http://www.cinematography.com/forum2004/index.php?showtopic=18428[/url]
  2. Nicht jedes Kopierwerk hat alle Materialtypen vorrätig. Wenn Du ausdrücklich Acetatkopien möchtest, kann man das Material bestellen, ist nur eine Mengenfrage. Filmotec/Orwo PF2 ist ausdrücklich auf Acetat- oder Polyesterbasis erhältlich, Mindestmenge 2x610m 16mm (siehe Datenblatt): http://www.filmotec.de/Produkte/PF_2/V-I-TI-PF2_4.pdf Ich habe in der Vergangenheit mehrfach Orwo s/w-Material für Kopien angefordert, wurde jedesmal anstandlos erledigt. Wenn es natürlich nur um einen Miniauftrag von 50 oder 100 Meter geht, kann man verstehen, daß das Kopierwerk dafür kein sonst nicht verwendetes Material auf Lager legen will. Notfalls selbst bestellen oder Kopierwerk wechseln!
  3. Ein interessanter Thread aus www.cinematography.com über eine Veranstaltung der American Society of Cinematographers: http://www.cinematography.com/forum2004/index.php?showtopic=18471 Verglichen wurden 35mm Aufnahme, 65mm Aufnahme, 70mm Kopie, 35mm in 4K-DI und 4K-Digitalprojektion.
  4. "Flasch-Animation", ja das passiert leicht. Hat man zu tief in die Buddel geschaut, beginnt sich alles zu drehen... Kann sogar mit Reh-Animation (durch Revierveterinär) enden! :roll:
  5. Wenn man sich schon aufregt, sollte man wenigstens wissen, wovon man redet: Nein, es ist nämlich noch keine 60 Jahre her, daß Freitags Programmwechsel war statt Donnerstag... :wink: Hübsch auch, wie er sich über Besucher aufregt, die sich den kompletten Nachspann ansehen! Der Besucher scheint generell den Betriebsablauf zu behindern, der ungewaschene, nicht stubenreine, begriffstutzige Lümmel, der sein Gehirn nicht benutzt, ein bedeutungsloses Dasein führt und nichts als dumme Fragen stellt. Da hat man als intelligenter, kultivierter Filmvorführer (der im Deutschunterricht zwar fehlte, als Rechtschreibung drankam, sich aber dafür aber vieler hochstehender & menschenfreundlicher Vokabeln ("Schlitztiere") bedient, natürlich einen schweren Stand. Mir fällt da nur noch ein angeblich chinesisches Sprichwort ein: "Wer nicht zu lächeln versteht, der sollte morgens nicht seinen Laden aufschließen."
  6. Ich war jung und brauchte das Geld - und es war in der Eile keine Bildwand für das Seitenverhältnis 3,32 aufzutreiben... :oops: Man kann sich kaum vorstellen, wie wenig manche "Filmgestalter" von Technik verstehen, das muß man live und in Farbe erlebt haben. Ein Freund von mir wirkte (unbezahlt) als Kameramann bei einem auf 16mm gedrehten halbstündigen Film mit und maß als gelernter Fotograf stets sorgfältig das Licht. Das junge Genie von Regieanfänger rannte inzwischen - dabei an seinem roten Künstlerschal kauend, nachdem er morgens Darsteller und Team erst mal eine Stunde hatte warten lassen - kleine Kreise um den Kameramann und brüllte permanent: "Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit, laß die Messerei, nimm Blende 5,6 !" Diese Blende fünf-sechs forderte er bei Tag- und Nachtdrehs, innen wie außen, in dunklen Unterführungen mit zwei Neonleuchten wie im hellen Sonnenschein. :roll:
  7. Neben den aufgezählten Faktoren, die die Dämpfung beeinflussen, gibt es noch einen weiteren: Anwesenheit des Regisseurs! :shock: Meine leidvolle Erfahrung mit anwesenden Regisseuren ist, daß sie gnadenlos laut aufdrehen, wenn man sie an den Saalregler läßt. Je schlechter der Film, desto lauter muß es sein. Wenn sie sich denn überhaupt für Technik interessieren! Ein Herr-- nennen wir ihn mal unverbindlich "Schöndoof" - meinte auf die Frage nach dem korrekten Format seines millionenteuren neuen Werkes (auf dem Film 1,66-Maske, auf den kopierwerksfrischen Dosen "1.85" mit Rufzeichen vermerkt): "So breit wie's geht!" In diesem Zustand muß er selbst wohl auch das eine oder andere Mal gewesen sein, nach dem Film zu urteilen... :wink:
  8. Der Text, auf den ich mich bezog, ist als Faksimile der damaligen Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift in dem erwähnten Buch "Das wandernde Bild" der SDK abgedruckt, ebenso die umfangreiche Replik eines NS-Professors, dessen Name mir im Moment nicht einfällt. Noch lieber als das Internet sind mir allerdings DVD-Kommentare... Seit ich den Kommentator der langen SOUTH PACIFIC-Fassung von der "30 frames version" des Films erzählen hörte, die dann durch "step printing" irgendwie auf 24B/s reduziert wurde, erwäge ich eine Zivilklage gegen Preston Sturges, der uns in Karlsruhe mit der 24-Bilder-Version in Todd-AO abgespeist hat! :lol:
  9. Ach so, ihr meint Teenie-Windeln... :lol:
  10. Was hat es damit auf sich? :shock:
  11. @Stand-By: Meine Sorge war lediglich, daß in der Praxis leicht auch der Hauptfilm mal mit eingeschleiftem Dynamik-Effektgerät vorgeführt würde (Bedienungs- oder Automationsfehler), und das wäre wirklich fatal. Was das Vorprogramm angeht, stimme ich Dir in allen Punkten zu - hier geht es schon um Gefahrenabwehr (Gehörschäden), da haben ästhetische Fragen zurückzustehen. Die Augen- und Ohrenpest der heutigen Kinowerbung bedarf sowieso keines besonderen Artenschutzes. Das Problem im Kino ist heute, daß die Hörgeschädigten - die sich ihrer Defizite meist nicht bewußt sind, welcher 20jährige macht schon einen Hörtest? - in einem Saal mit der Weichspüler-Ohr-Fraktion zusammenhocken. Letztere erkennt man daran, daß ihre Hand immer reflexhaft zur TV-Fernbedieung zucken will, wenn es im Filmton laut oder leise wird. :)
  12. @Brillo: Ich habe gewiß keine Angst, Max Skladanowsky seine filmhistorische Bedeutung zuzubilligen, genausowenig wie Oskar Meßter oder Ottomar Anschütz. Mit "national" meinte ich nicht "national-chauvinistisch", es gab und gibt aber eine Tendenz, Figuren der Zeitgeschichte romantisierend herauszustellen, von ihrem historischen Kontext zu lösen und nach eigener Vorliebe setimental umzudeuten. Bei Wenders läßt sich das immer wieder beobachten, zum Beispiel in der Verwendung von Schauspielern wie Heinz Rühmann. Aber das ist jetzt doch deutlich off topic, den einen stört's, den anderen nicht, und ehrlicherweise muß ich zugeben, daß es auch Jahre her ist, daß ich den Wendersfilm sah und mich nur an den negativen Gesamteindruck erinnere, nicht an Details. Zustimmen würde ich Dir, daß Castans Bewertung von Skladanowsky etwas negativ ausfällt, aber die Fakten und Hintergründe, die er zusammengetragen hat, machten das Buch für mich zu einer sehr spannenden Lektüre. Im Vergleich dazu sind die hervorragenden Bücher von Deac Rossell über frühes Kino deutlich entspannter und sachlicher. ++++++++++++++++ "Kino ist für ihn, wenn zwei Männer an eine Mauer pinkeln, auf der ALABAMA geschrieben steht." Kameramann Thomas Mauch über W.W.
  13. Die amerikanischen Vorführungen sind durchaus durch Presse, Rezensionen und Patentanmeldungen belegt, die m.W. am besten belegte wissenschaftliche Arbeit hierzu stammt von Deac Rossell, der auch Kurator der Ottomar-Anschütz-Ausstellung vor einigen Jahren war: Rossell, Deac, Living Pictures: The Origins of the Movies (New York: State University of New York Press, 1998) Rossell, Deac, 'The New Thing with the Long Name and the Old Thing with the Name That Isn't Much Shorter: A Cinema Chronology, 1889-1896', Film History vol. 7 no. 2, special issue, Summer 1995 Der letzte Artikel bietet eine mit Quellen versehene umfangreiche Zeittabelle der wichtige Entwicklungen, Vorführungen und Patentanmeldungen. Skladanowsky hat sicher seinen Platz in der Reihe der vielen Tüftler und Bastler auf dem Weg zur Kinematografie, aber sich als Begründer der Filmindustrie zu gebärden, wie er es in späteren Jahren tat, ist unhaltbar. Richtig ist auf jeden Fall, daß es keinen "Erfinder des Films", noch weniger des Kinos gab, weil sich weltweit Erfinder auf verschiedenen Wegen und mit verschiedenen Ansätzen der Lösung des Problems der "Lebenden Bilder" genähert haben. Wann die erste Vorführung, die erste öffentliche Vorführung, die erste vor zahlendem Publikum usw. war, ist eigentlich auch nicht so wichtig. Im Grunde könnte man auch Dickson/Edisons Festlegung des 35-mm-Formates für das Kinetoscope nehmen, auch wenn die entstandenen Filme noch nicht projiziert, sondern nur per Okular&Scheibenblende bei kontinuierlichem Lauf direkt betrachtet wurden!
  14. Als Ausgangspunkt würde ich mal mit 20 B/s anfangen, vor 1920 können auch Frequenzen bis runter zu 15, 16 Bildern vorkommen. Gegen Ende der Stummfilmzeit ist zwischen 20 und 24 Bildern alles möglich. Am besten, man macht einen Testlauf und achtet auf "Naturphänomene" wie z.B. Pferde, Hunde, fließendes Wasser usw. (natürlich nicht gerade die gedopte NOSFERATU-Kutsche) und stellt danach die Frequenz ein. Ganz wichtig: Die wenigsten Filme sind mit einer festen Bildfrequenz gedreht, sie variiert durchaus je nach Inhalt. Langsam spielende Darsteller wurden unterdreht und somit in der Wiedergabe "beschleunigt", handlungswichtige kurze Vorgänge durch Überdrehen (= leichte Zeitlupe) so gedehnt, daß der Zuschauer sie nicht verpasste (Beispiel: etwas Wichtiges fällt vom Tisch). Als Guido Seeber in seinem Buch DER PRAKTISCHE KAMERAMANN um 1924 schrieb, der Kameramann solle berücksichtigen, daß mancher Kinobesitzer sonntags mit höherer Geschwindkeit vorführen ließe, um eine Zusatzvorstellung zu gewinnen, hätte er wohl nicht geahnt, daß die Praxis der Bildfrequenz-Mogelei im Jahr 2006 immer noch praktiziert wird! ;)
  15. Die Filmwissenschaft hat inzwischen die Sache mit der Skladanowsky-Premiere zu den Akten gelegt. Es gab in den USA Filmprojektionen, die zeitlich vor den Bioscop-Aufführungen lagen. - Am 21. April 1895 zeigte Woodville Latham in New York der dortigen Presse seinen Eidoloscope bzw. Panoptikon-Projektor. Latham gilt auch als Erfinder des Ausgleichs durch Filmschleifen, die deshalb bis heute im Englischen manchmal als "Latham loop" bezeichnet werden. - Am 20. Mai 1895 fand ebenfalls in New York die vermutlich erste Filmvorführung vor zahlendem Publikum statt. Der achtminütige Film Young Griffo vs. Battling Charles Barnett zeigte ein Boxmatch, das auf dem Dach des Madison Square Garden gedreht wurde. - Im September bzw. Oktober 1895 zeigten C. Francis Jenkins and Thomas Armat mit ihrem "Phantascope" Filme auf der Cotton States Exposition in Georgia. Eine gute Zeitleiste der Pioniere und Daten findet man z.B. hier: http://www.filmsite.org/milestonespre1900s.html Der Skladanowsky-Doppelprojektor, der aufgrund seines langsamen Schaltwerkes zwei Filmbänder benötigte, um auf eine ausreichende Bildfrequenz zu kommen, wird heute als Ausläufer der sog. Chronophotographie betrachtet. Weder konnte die damalige Kamera in Echtzeit (=Projektionsgeschwindigkeit) aufnehmen, weshalb die Akteure besonders langsam spielten, noch fand eine Registrierung durch Perforation bei der Aufnahme statt. Projektion von photographisch hergestellten Serienbildern gab es schon bei Ottmar Anschütz, der mit seinem "Projektions-Schnellseher" hochwertige Aufnahmen in Großprojektion zeigte. http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrischer_Schnellseher Schöne Bilder & Dokumente: http://www.ansichtskarten-pankow.de/pankowfilm.htm Wer eine fundierte Geschichte der Skladanowsky-Arbeiten lesen möchte, findet sie hier: Max Skladanowsky oder der Beginn einer deutschen Filmgeschichte von Joachim Castan erschienen im Füsslin Verlag 1995 263 Seiten Der Filmpionier und Kameramann Guido Seeber hat bereits 1935 in einer sehr schlüssigen technischen Analyse erläutert, warum Max Skladanowskys Erfindung nicht den Anspruch auf die erste Filmvorführung der Welt stellen kann, als Faksimile nachgedruckt in dem Buch Stiftung Deutsche Kinemathek (Hg.): Das wandernde Bild. Der Filmpionier Guido Seeber. Berlin 1979. Der Wenders-Film ist meiner Meinung nach eher Ausdruck eines gewissen Wunsches, anläßlich von hundert Jahren Kino mithilfe des "verkannten Erfinders und Autodidakten" S. das Medium Film doch noch national zu reklamieren. Aber was soll's - wir glauben ja auch nicht, daß es im alten Ägypten so zuging wie in CLEOPATRA mit Frau Taylor und Herrn Burton - das ist eben Kino... :wink:
  16. Möchte mich Stefan2 anschließen: An der Dynamik des Hauptfilms soll definitiv nicht herummanipuliert werden, auch wenn man über die ästhetische Qualität vieler Abmischungen sehr geteilter Meinung sein kann. Maßgeblich ist m.E. die Dialogverständlichkeit, die sollte gegeben sein. Ansonsten kann kein Normpegel das (gesunde) Gehör und den eigenen Verstand ersetzen. :)
  17. OTTO - DER FILM war noch kompetent von Xaver Schwarzenberger fotografiert (in anamorphotischem 2.35:1), danach ging es richtig abwärts. Tiefpunkt war aber wohl der zweite Film mit der peinlichen BAUKNECHT-Schleichwerbung (und ca. 10 andere Markenartikel, dummdreister hat man's nur noch in ZAHN UM ZAHN getrieben, wo Schimanski im Flugzeug auf einer Art geflochtener Bastschale die Hustenbonbons serviert bekam, für die er im wahren Leben gerade warb - von den Hektolitern Sinalco ganz zu schweigen, die im Film getrunken wurden.) Bereits der erste OTTO-Film war ein unverschämtes Recycling von Gags aus den 1970ern, aber bekanntlich ist noch keiner daran bankrott gegangen, das Publikum zu unterschätzen... ;) Vielleicht soll man es auch nicht so eng sehen, ist doch inzwischen eine weitere Generation herangewachsen, die über Oberförster-Pudlich-Witze und die Christopherus-Plakette an der Orgel lachen kann. Das Originellste am neuen Zwerge-Film scheint mir dann doch der Titel zu sein !
  18. Hier gibt's nett gekrümmtes Glas (Kowa-Anamorphot): http://cgi.ebay.com/Kowa-Prominar-Anamorphic-16-H-lens-16mm-japanese-lens_W0QQitemZ200038492687QQihZ010QQcategoryZ30077 Englischer Forumsbeitrag dazu: http://www.filmshooting.com/scripts/forum/viewtopic.php?p=142762&sid=19330337e2b5981d41b217d5ce7211d0 Anamorphotenhalter für Aufnahme und Wiedergabe: http://www.ffr-film.de/Katalog/Seiten/Anamorphotenhalter.htm Artikel von Martin Baumgarten (engl.): http://www.fortunecity.com/lavender/lavender/569/anamorphic.html Übersicht über verfügbare Amateur-Anamorphottypen: http://super8wiki.com/index.php/Anamorphic_Lenses_and_Format_Compression_Ratios
  19. Wenn man Projektionsanamorphoten verwendet, stellt sich die Frage, auf welche Mindestentfernung der Vorsatz justiert werden kann. In der Regel sind das minimal 5-6 Meter, was bei der Filmarbeit einschränkt. Für ein paar Effektshots ist das vielleicht kein Problem, man kann ja lange Brennweiten verwenden oder eine Vignettierung als Effekt akzeptieren. Projektionsvorsätze sind eben für längere Brennweiten gemacht, und selbst wenn noch keine Vignettierung eintritt, kann man in den Randzonen Schärfeprobleme bekommen, weil dieser Bereich nicht die optimale Abbildungsleistung liefert. Eine gute Lösung für "Low Budget Scope" ist übrigens der KOWA 8-Z (US: 16-H) Aufnahmevorsatz, der immer wieder günstig bei eBay angeboten wird. Man kann ihn für 16mm (ab ca. 25mm) und 35mm (ab ca. 45-50mm) einsetzen, er hat eine sehr gute Schärfe und leichte tonnenförmige Verzeichnung. In Roger Cormans THE PIT AND THE PENDULUM (eine Edgar-Allan-Poe-Adaption von 1963, gedreht in Panavision) werden übrigens verdrehte Anamorphoten für eine alptraumhafte Rückblende sehr wirkungsvoll eingesetzt, noch dazu farbig gefilter. Sehenswert! http://www.amazon.de/Das-Pendel-Todes-Vincent-Price/dp/B0002VL5LK
  20. Tja, die Lichttemperatur ändert sich eben mit der Tageszeit...wenn Du genau hinschaust, siehst Du auch die Schatten mitwandern! :wink:
  21. @oceanic: Eine DVD kann sehr wohl als Anhaltspunkt für einen bestimmten Look dienen, natürlich nicht als Referenz im reproduktionstechnischen Sinn. Im Fall von SOUTH PACIFIC deuten eine mäßig gefadete alte Filmkopie und auch die ältere NTSC-DVD darauf hin, daß alle "Nicht-Effektfilter"-Szenen auf möglichst neutral abgestimmte, realistische Wiedergabe von Hautton, Himmel und Vegetation hin geplant waren. Der subjektive Vergleich zu der ins Gelbliche tendierenden neuen 70-mm-Kopie ist daher schon sinnvoll, auch wenn es sich um verschiedene Aufzeichnungs- und Wiedergabesysteme handelt, deren Farbraum nicht meßtechnisch vergleichbar ist. Einfacher gesagt: Was in der Filmkopie gelbstichig wirkt, ist (zumindest in der mir vorliegenden älteren NTSC-DVD) zumindest neutral gefiltert, so wie es meinem Eindruck aus der Sichtung der älteren Filmkopie entspricht.
  22. @ T-J: Korrekt! Meine Kritik richtet sich auch nicht an preston sturges, sondern an jene Zahlenschieber, die in technischen Fragen nur allzugern meinen, eine Sache sei "gut genug" oder "völlig ausreichend", wenn die Arbeit nur halb getan ist. Der übelste Satz - meistens zu lesen in Postproduktions- oder Spezialeffekt-Zusammenhängen: "We could get away with (hier bitte technische Schweinerei nach Belieben einfügen)." :evil:
  23. Das mit dem Budget ist natürlich richtig. Setzt man aber die Werbewirkung der 70-mm-Screenings auf Festivals (für DVD-Verkäufe und den "Katalogwert" eines Filmtitels) in Relation zu den überschaubaren Kosten für ein oder zwei Minuten Dupkopierung von Separationen, so erscheint es mir am falschen Fleck gespart. Ich weiß nicht, was Kubrick dazu gesagt hätte, aber es gibt einen wunderbaren Satz von David O. Selznick, der mit GONE WITH THE WIND einen Maßstab für Roadshow-Auswertung und erstklassige Präsentation gesetzt hat: "There are only two classes - first class and no class." 8) http://www.brainyquote.com/quotes/authors/d/david_o_selznick.html
  24. @preston sturges: Ich meine, in die Wahrnehmung und das Erleben eines Films spielen so viele Faktoren hinein, daß es schon sinnvoll ist, das rein technisch-gestalterische bzw. restauratorische Gebiet getrennt zu diskutieren. Die persönliche Seherfahrung wird u.a. beeinflußt - durch frühere Seherfahrung, die das Wieder-Sehen überlagert; - durch persönliche Wahrnehmungsmuster - der eine reagiert mehr auf Ton und Musik, nimmt hingegen Schärfe/Texturen und Farbnuancen weniger wahr, der andere hat kein Ohr für musikalische Feinheiten; - dadurch, wie gut der Film für einen selbst "funktioniert": Bei SPARTACUS bin ich trotz aller Mängel immer wieder fasziniert und tauche in die Erzählung ein, während ich mich nach dem Abgang von Rex Harrison in CLEOPATRA mehr darauf konzentriere, welche Wölbung die Säulen bei Verwendung welches Objektives annehmen und wieviele Statisten ich im Hafen von Alexandria noch erkennen kann. :) Es geht ja primär um das Geschichtenerzählen und -erzähltbekommen, und wenn wir hier einen Ausschnitt, nämlich das Technisch-Gestalterische betrachten, bedeutet es nicht, daß dieser auch das wichtigste Element sei. In diesem Sinn bin ich auch froh, alle neugezogenen 70-mm-Kopien des letzten und dieses Festivals gesehen zu haben, da sie doch eine deutliche Annäherung an das ursprüngliche Seh-Erlebnis ermöglichen. (Am deutlichsten THE AGONY AND THE ECSTASY, der mir als einzige neue Kopie den echten Todd-AO-Look vermittelte.) An AIRPORT (ausgenommen Splitscreen-Montagen), GRAND PRIX (Spielszenen) oder RYANS TOCHTER (ganzer Film) beeindruckt trotz Farbfading der Positivkopien immer noch der "samtartige", kornlose Look. Diese spezielle Ästhetik und Brillanz vermisse ich bei den neuen Kopien. Es kann nicht darum gehen, das herabzusetzen, was dankenswerterweise als Nebenprodukt der DVD-Produktion neukopiert wurde, sondern den Unterschied klar zu benennen, damit man sich seiner bewußt sein kann. Oder klar zu kritisieren, was aus Sparsamkeit oder Gedankenlosigkeit versäumt wurde und hätte getan werden müssen! Gerne greife ich Deinen Hinweis auf 2001: A SPACE ODYSSEY auf: Wie sich bei der Vergleichsvorführung alt/neu gezeigt hat, ist in einigen -sicher nicht in allen - zeitgenössischen 70-mm-Kopien die "Gabel-Passage" bereits vom Duplikat kopiert. Das war der damalige Ablauf: 1. Beschädigung des Kameranegativs bei Kopierung 2. Einfügen der Passage (Duplikat-Intermed-Negativs) ins Kameraoriginal 3. Herstellung weiterer Kopien. Ergebnis: Leichte Einbuße an Bildschärfe, Zunahme der Körnigkeit, Farbabweichungen Dann wird - dreißig Jahre später - von 2001 ein neues Dup-Negativ hergestellt. Der korrekte Weg hätte nun so ausgesehen: 1. Feststellen, welche Passagen im Originalnegativ durch Dup ersetzt sind. 2. Wiederherstellung der betreffenden Einstellung von Farbauszügen oder Interpositiv auf heutiges, hochwertiges Intermednegativ 3. Einfügen ins neuerstellte Intermednegativ des Gesamtfilms 4. Herstellung der neuen Kopien Stattdessen geschah folgendes: 1. Dup-Kopierung des Originalnegativs mit eingesetzten Dupszenen. 2. Herstellung der neuen Kopien. Ergebnis: Die "Gabel"-Sequenz hat jetzt die Generationsfolge O-Negativ>Interpositiv>Internegativ>Interpositiv>Internegativ>Positivkopie im Gegensatz zu O-Negativ>Vorführkopie (bei den Originalkopien) und im Gegensatz zu O-Negativ>Farbauszüge>Internegativ>Positivkopie (bei korrekter Restaurierung)- sie ist also ein Produkt sechster Generation statt vierter! Selbst ein Blowup von 35mm-Ausgangsmaterial hätte in der "Gabel"-Sequenz noch bessere Bildqualität geliefert! An diesem Beispiel sieht man deutlich, daß man sich keineswegs darauf verlassen kann, daß Rechteinhaber und Studios, seien sie noch so gutwillig und engagiert, sich schon um eine korrekte Präsentation des Films kümmern werden. Auch bei 2001 wurde immer wieder behauptet, der Film habe noch nie so gut ausgesehen wie in der Neukopierung, während exakt das Gegenteil der Fall war. Ich bin jedenfalls gespannt, welche Beobachtungen andere gemacht haben, nur sachlicher Autausch kann zu produktiver Erkenntnis führen! 8) PS: Ich persönlich empfinde einen 48-seitigen Thread, in dem sich über zwei Jahre vieles wiederholt und aufhebt, als abschreckend (eher als "threat" sozusagen :lol: ), während ein klar bezeichnetes Einzelthema - hier die technische Diskussion der gezeigten Kopien - eher zum Nachlesen reizt. Aber das ist natürlich Ansichtssache...
  25. @TomCat: Der Bildstand der neuinstallierten DP70 war gut, auch an der DP75 fand ich (bei der Vorführung von MEUTEREI AUF DER BOUNTY) bildstandsmäßig nichts zu beanstanden. Ob ein minimaler (!) Schärfeabfall zu den seitlichen Bildrändern hin auf die Filmführung der DP75 oder den Anamorphoten zurückzuführen war, kann ich nicht sagen. Probleme mit unterschiedlichem Material (Acetat, Polyester, mit und ohne Magnetspur) konnte ich keine bemerken, abgesehen von der BARAKA-Kopie, die in der linken Bildhälfte auch auf DP70 ein unangenehmes Pumpen und Flattern und merkwürdige Dichteschwankungen zeigte. Da das Phänomen bei keinem anderen Film auftrat, vermute ich Schaden an der Kopie. Sehr angenehm war das verminderte Laufgeräusch im Vergleich zum "MG-Sound" der DP75 im Vorjahr. Obwohl man es durch die letzten zwei Akte von AGENTEN STERBEN EINSAM mühelos hätte kaschieren können... :wink:
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