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LomoKino - Neue 35-mm-Filmkamera


Jürgen Lossau

Empfohlene Beiträge

Wenn ich richtig gesehen habe, nutzt diese Kamera doch nur normale Kleinbildfilme in der 135er Patrone, also nicht einmal anderthalb Meter Film. Wie will man diese Schnipsel irgendwo kopieren lassen? Da wäre das bildweise Scannen sicher am einfachsten. Die geringe Bildfrequenz hat eher was mit Serienaufnahmen mit Fotokameras gemeinsam als herkömmlichen Filmaufnahmen. Ich ordne das Gerät irgendwo als Spielerei ein, ohne dass es ernste Anwendungsfälle gibt.

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  • 6 Monate später...

Du mußt nur auf Negativfilm drehen und Dir ein Labor suchen, das von Techniscope-Aufnahmen normale, anamorphotische 35mm-Prints herstellt.

 

Das würde mich jetzt mal genauer interessieren, wie man beim Kopieren, das Bild staucht. Vermutlich ganz einfach mit einem Anamorphoten. Vermutlich gibt es aber eine andere Technologie.

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  • 11 Monate später...

Eben habe ich das alte Thema hier entdeckt und will auch mal was dazu sagen. Die Lomokinokurbelkamera ist wackelig, die Kurbel anfällig und macht ziemliche Zicken, wenn man den Film nicht richtig einlegt. Das Einzelbildscannen macht eine Menge Arbeit und kann einen schon zur Weißglut bringen. Aber abgesehen davon macht es wahnsinnig viel Spaß, es ist wirklich eine ganz neue Art des Filmens, gerade weil es so reduziert ist. Mich hat es erst zum Schmalfilm gebracht. Über meinen Lomokinofilm L'éternité hatte ich andernorts ja schon geschrieben. Derzeit bin ich dabei, andere Aufnahmen letzten Jahres zu montieren und bin wieder so aufgeregt wie am ersten Tag. Weil man sich Bild für Bild kümmern muss, bekommt man auch eine ungewöhnlich intensive Beziehung zum Dargestellten. Rational kann ich es nicht erklären, aber ich liebe diese kleine Kamera!

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  • 1 Jahr später...

Also, wieso nennt ein Mitteleuropäer so etwas nach einem vergangenen sowjetrussischen Industriekombinat?

Leningradskoje optiko-mechanitscheskoje obedinenije, Ленинградское оптико-механическое объединениеa, kann jeder bei Wikipedia nachlesen. Mir geht das nicht auf und erkläre mir keiner, LOMO wäre gleichbedeutend mit billig und so und hip und heutiges Lebensgefühl. Quatsch von Möchtegernekünstlern!

 

Cool, ich hab den Manfred-Sound übernommen . . .

 

Für nur ein paar Euro mehr kann man sich eine richtige Filmkamera beschaffen, von Eyemo über ARRIFLEX bis Mitchell. Heute kann man für 5000 eine Mitchell kaufen!

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Lomokino erinnert mich daran, wie ich ebenfalls durch 35mm zu Schmalfilm gekommen bin, denn ich wollte damals wissen, wie Kino funktioniert. Ich habe sogar versucht, Einzelbilder auf Notizrollen zu malen und mit Lego Technik zum Leben zu erwecken. Die Technik der Lomokino ist so einfach wie genial, die Zahntrommel hat einfach nur ein Zahn auf jeder Seite und einen gekoppelten Verschluss. Man hätte auch einfach ein einfaches Zahnradgetriebe nehmen können, wobei man einfach das erste Zahnrad halbiert.

 

Ich habe mal vor 14 Jahren eine Lomokino aus Penti-Halbformatkamera und TK35-Getriebe gebaut, allerdings nie fertiggestellt, weil sie doch recht klobig und schwer war.

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Für nur ein paar Euro mehr kann man sich eine richtige Filmkamera beschaffen, von Eyemo über ARRIFLEX bis Mitchell. Heute kann man für 5000 eine Mitchell kaufen!

 

oder für 500 Euro eine "echte" Lomo 35mm Kamera (baugleich mit der Mitchell BNC)

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Ich glaube, ihr versteht Patrick nicht.

Es geht doch gerade um die Reduktion! Das kann kein Schnäppchen ersetzen. Die Freude daran ist vermutlich ähnlich der, die ich mit Lochkameras habe. Da spielt die EOS 5Dmkiii daneben auch keine Rolle.

 

Ins digitale übersetzt hat "Vine" auch zu eigenen (und faszinierenden) Kunstformen geführt, obwohl jedes Smartphone auch stundenlanges Full-HD könnte. Reduce!

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Reduce!

 

Natürlich verstehe ich Patrick, auch ich finde die Einfachheit einer Berufsfilmkamera herrlich wohltuend gegenüber den integrierten Super-8-Kameras mit automatischer Blendenregelung in fest eingebauter Zoom-Optik, eventuell Power Zoom, von der Kassette weggeschwenktem eingebautem Konversionsfilter (respektive nicht), elektromotorisch verstelltem Verschluß, Reflexsucher mit Lämpchen und Skalen, aber keiner Wasserwaage.

 

Eine Filmkamera ist die LOMO, sie gehört aber nicht in die Kinematografie, die definitionsgemäß einigermaßen fließende Bewegungen liefert, sondern in die Chronofotografie, daher Wiederaufnahme des Standes der Technik um 1892.

 

Dagegen habe ich auch nichts, im Gegenteil, Ursprüngliches pflegen ist mir selber ein Anliegen. Was mich anätzt, ist das Plastik. Die Verbindung zur Geschichte, in diesem Fall mehr als ein Jahrhundert zurück, ist von der Wegwerfhaltung der Moderne getrübt. Mit Moderne meine ich die Zeit seit dem Börsensturz 1929. Gut, es sind „nur“ 79 Euro oder noch weniger, doch wenn das Ding nach ein paar Filmen den Geist aufgibt, war es dieses Geld zuviel.

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Das ist verständlich. Kunststoffe und das Problem der weltweit fachgerechten Entsorgung (im Pazifik schwimmt ein Plastikteppich in der Größe von Europa) sind Segen und Fluch zugleich. Mit vollmechanischen Kameras früherer Jahrzehnte kann man diese Kamera, die ja eigentlich auch keine ist (sie heißt ja auch Movie-Maker), nicht vergleichen. Sie ist für eine deutlich kürzere Gebrauchsdauer pro Projekt gemacht (2-3 Kleinbildfilme statt Hunderte Meter bei einer 35mm-Kamera). Ich habe mittlerweile mit meiner LomoKino in allen Wetterlagen 50 Filme verdreht und auch wenn die Kurbel irgendwann ein Problem darstellen könnte: noch geht sie tadellos. Man muss Plastikprodukte allerdings nicht zwangsweise wegwerfen, sondern kann sie auch weiterverwenden. Ich besitze auch die oft verpönte Holga-Fotokamera (ursprünglich für den chinesischen Markt konstruiert), welche gerade wegen Ihrer Plastiklinse und der ungewöhnlichen Vignettierung träumerisch schöne Fotos macht. Da ist bislang ebenfalls noch nichts kaputtgegangen und sie ist viel im Einsatz und macht auch großen Spaß, wenngleich sie äußerlich eher hässlich aussieht. Martin Rowek hatte mich kürzlich darauf hingewiesen, dass gerade im asiatischen Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit Kunststoff an Kameras nicht das Schlechteste ist, weil er eben nicht rostet. Vielleicht ist das auch ein Grund, weshalb Fuji viele seiner Single-8-Kameras aus Kunststoff gebaut hat.

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Ich persönlich fände es gut, wenn Lomography irgendwann eine stabilere und hochwertigere Variante der LomoKino herausbringen würde, ähnlich der neuen LC-A120. Aber zur Zeit scheinen die Vimeo-Videos stark zurückzugehen, da das Scannen der Einzelbilder eben doch sehr aufwändig ist, was für Technik-Laien ohne guten Foto-Scanner kaum zufriedenstellend machbar ist. Aber schön, dass trotzdem jemand diese verrückte Idee zu diesem Movie-Maker hatte. Schon allein die Bedienungsanleitung zeigt, wieviel Spaß die Konstrukteure dabei hatten.

Bearbeitet von Patrick Müller (Änderungen anzeigen)
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  • 1 Jahr später...

Nach drei Jahren wieder ein neuer Lomokinofilm. Diesmal zu einem Text von Whitman. Für deutsche Untertitel bitte den CC-Knopf in der Wiedergabeleiste drücken.

 

Es ist tatsächlich das erste Material, dass ich jemals mit der kleinen Plastikkamera im Sommer 2013 gedreht habe. Ich hatte damals munter ganze sechs Fotofilme à 144 Einzelbilder verkurbelt. Aus verschiedenen Gründen hat es aber drei Jahre gedauert, bis das Filmchen fertig war. Vor allem hatte ich mich schwer getan, die unzähligen Einzelbilder des Nikon Coolscan farbzukorrigieren. Vor einem Jahr bin ich dann auf Lightroom gestoßen, die das ganze unglaublich vereinfacht (und für mich bedienbar gemacht) hat. Die schwierigsten zwei Minuten meinen bisherigen Filmerlebens.

 

 

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  • 3 Wochen später...
Am 19.1.2017 um 21:42 schrieb ATRIUM:

… ein wunderschön poetischer Kurzfilm von 2 min! Meine Gratulation. Lomokino: "This is what you shall do"

Danke! Das englischsprachige Lomography Magazine hat dazu auch einen schönen Artikel verfasst. https://www.lomography.com/magazine/326923-this-is-what-you-shall-do-a-short-lomokino-film-by-patrick-mueller

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