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Privater Filmabend - S8-Entdeckungen


k.schreier

Empfohlene Beiträge

Ich durfte dieses Wochenende bei einem Treffen von  fünf alten Schulfreunden (alle knapp bzw. 60 Jahre) dabeisein, die zwischen ca. 1978 und 1984 zusammen eine Unmenge an Super8-FIlmen gedreht haben.

 

Einige dieser Filme wurden am Samstagabend in lockerer privater Runde vorgeführt.

Einer der Fünf hat seine damalige Leidenschaft zur Profession gemacht und ist seit gut 25 Jahren erfolgreich im TV/-Film-Bereich tätig.

Und das hat man schon an seinen damaligen S8-Aufnahmen erkannt!

Alles von hoher technischer Qualität und für Filme eines 20jährigen sehr ambitioniert und überzeugend.

 

Zuletzt dreht er lt. eigener Aussage mit einer Beaulieu, die die 60m-Kodak-Kassetten aufnehmen konnte.

Es muss sich also um eine Beaulieu 6008 gehandelt haben - das genauere Modell weiß ich nicht.

Die Aufnahmen (allesamt vom Stativ und immer alles mit 24B/sec aufgenommen) hatten beeindruckenden Bildstand und er verwendete bei Tele-Aufnahmen technisch sehr gekonnt Schärfe-Verlagerungen.

 

Vor allem ist mir aber folgendes aufgefallen:

 

Für Titel hatte er sehr gekonnt Schrift vom Computer (damalige MSdos-Schrift auf schwarzem Bildschirm) mit Doppelbelichtung in die Filmaufnahmen eingefügt.

Diese Titel-Szenen waren deutlich länger als die ca. 5 Sekunden, die bei Kameras mit Doppelbelichtungs-/Überblendfunktion aufgrund des begrenzten Stauraums für rückgewickelten Film dafür zur Verfügung standen.

Auf meine Nachfrage meinte er, mit den 60m-Kassetten hätte man länger (oder unbegrenzt?) doppelbelichten können.

Das war mir bisher nicht bekannt.

Kann mir das jemand hier bestätigen ?

 

Desweiteren war einem Film (Kodachrome 40) am Anfang ein von Kodak mitgeliefertes Testbild eingeschnitten, auf dem war sinngemäß zu lesen, das dieses Testbild von Kodak auf teilbelichtete FIlmkassetten aufbelichtet wurde.

Leider habe ich kein Foto von der Projektion dieses Testbilds gemacht.

Scheinbar wurden Kassetten, die bei Kodak nur teilbelichtet ankamen, mit diesem Testbild fertigbelichtet,  bevor es in die Entwicklung ging.

Auch das war mir bisher nicht bekannt.

 

 

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Ich weiß nicht, ob das hilft, aber es gab mal von Hama? so ein Rückwickelgerät, mit dem man die Kassette um etwa 200 Bilder zurück wickeln konnte. Ob das nur mit 60 m Kassetten funktioniert hat, oder auch mit 15 m Kassetten und ob die 200 Bilder wirklich und immer erreicht werden konnten (oder nur im mittleren Drittel der Kassette) weiß ich auch nicht.

200 Bilder bei 24 B/s wären dann immerhin 8 Sekunden.

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vor einer Stunde schrieb k.schreier:

Auf meine Nachfrage meinte er, mit den 60m-Kassetten hätte man länger (oder unbegrenzt?) doppelbelichten können.

Das war mir bisher nicht bekannt.

Kann mir das jemand hier bestätigen ?

 

Das steht so in zeitgenössischer Literatur wie den objektiv – Braun Film- und Foto-Nachrichten 1980  Heft 1 S.12 & S.14

  • Thumsbup 1
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vor 1 Stunde schrieb k.schreier:

Für Titel hatte er sehr gekonnt Schrift vom Computer (damalige MSdos-Schrift auf schwarzem Bildschirm) mit Doppelbelichtung in die Filmaufnahmen eingefügt.

 

Über Computerschrift auf Super 8 wurde auch schon früh in der Filmtrick-Zeitschrift Cinemagic geschrieben, ich glaube Ende der 70er. Vielleicht hatte Dein Bekannter sogar von da diese Anregung übernommen.

 

Bearbeitet von Lichtspieler (Änderungen anzeigen)
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vor 1 Stunde schrieb k.schreier:

….

Auf meine Nachfrage meinte er, mit den 60m-Kassetten hätte man länger (oder unbegrenzt?) doppelbelichten können.

Das war mir bisher nicht bekannt.

Kann mir das jemand hier bestätigen ?

 

….

 

 

Ja, das ist korrekt, die 60m-Kassette konnte man komplett zurückspulen. In den Nizos 6056 und 6080 ging das aber m.W. nur über die Programmierung, d.h., man hat den Szenenanfang der doppelt zu belichteten Szene markiert, am dann zu markierenden Ende wurde automatisch an den Anfang zurückgespult und man konnte die zweite Belichtung vornehmen.

Es gibt längere Doppelgänger-Aufnahmen die ein Freund von mir gemacht hatte, die so entstanden sind (mithilfe des Kompendiums und Caches).

Bearbeitet von Helge (Änderungen anzeigen)
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vor 28 Minuten schrieb Regular8:

Hama? so ein Rückwickelgerät,

 

Gerät ist bekannt - aber das war es nicht!

Es wird dann wohl schon so gewesen sein, wie mir der Filmer erzählt hat und es in den Braun-Nachrichten geschrieben steht

 

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"Unbegrenzt" halte ich ja immernoch für eine Falschaussage. Auch wenn's so in den Anleitungen und Werbegazetten stand. Unbegrenzt hiesse, bis zu 60m in der Kassette stauen zu müssen. Die gebende Seite bietet keine Möglichkeit, von außen angetrieben zu werden.  
 

also: Lang ging sicher, unbegrenzt — da habe ich meine Zweifel. 

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vor 4 Stunden schrieb Benutzername:

Er hätte übrigens auch mit einer japanischen Beaulieu drehen können, z.B. einer Beaulieu 1028 XL 60.

Kann ich mir bei dem Herrn nicht vorstellen - der war schon damals Perfektionist und wollte bestimmt "was gescheites".

Ausserdem waren ziemlich zeitgedehnte Zeitlupen-Aufnahmen dabei.

Die 6008S hatte nach meinen Informationen max. 56B/s - die Zeitlupen-Aufnahmen sahen aber definitiv "nach mehr" aus, ca. 3-fache Zeitdehnung.

Da im Normalgang immer mit 24 B/s gefilmt wurde, schätze ich, daß mit der 6008Pro gearbeitet wurde, da diese 80B/s Zeitlupe anbietet.

Desweiteren wurde stumm gefilmt und nachvertont - also vermutlich keine Tonkamera verwendet, was auch für die Pro spricht....  

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vor einer Stunde schrieb Friedemann Wachsmuth:

"Unbegrenzt" halte ich ja immernoch für eine Falschaussage. Auch wenn's so in den Anleitungen und Werbegazetten stand. Unbegrenzt hiesse, bis zu 60m in der Kassette stauen zu müssen. Die gebende Seite bietet keine Möglichkeit, von außen angetrieben zu werden.  
 

also: Lang ging sicher, unbegrenzt — da habe ich meine Zweifel. 

Beide Spulen (Ab- und Aufwickel) hatten keinen Antrieb, das ganze System arbeitete auf der Spulenseite nur über Federn (evtl. beide Spulen gegeneinander abgestützt?).

Insofern wäre volles „Rangieren“ möglich…😉

Der ursprüngliche Kassettenantrieb geht bei der 60m-Kassette m.W. auf eine friktionsgetriebene Zahnrolle.

Bearbeitet von Helge (Änderungen anzeigen)
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vor 14 Stunden schrieb k.schreier:

Ich durfte dieses Wochenende bei einem Treffen von  fünf alten Schulfreunden (alle knapp bzw. 60 Jahre) dabeisein, die zwischen ca. 1978 und 1984 zusammen eine Unmenge an Super8-FIlmen gedreht haben.

 

Einige dieser Filme wurden am Samstagabend in lockerer privater Runde vorgeführt.

….

Solche Events sind nicht nur eine tolle Zeitmaschine in die eigene Vergangenheit. Es ist auch immer wieder höchst beeindruckend, welche Qualität vor 40-50 Jahren schon möglich war und wie gut sich diese bis heute „gehalten“ hat.

Machen wir in meinem Freundeskreis auch immer wieder mal, immer gemischt (altes und neues Material).

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vor 15 Stunden schrieb Theseus:

Hier gibt es noch Bilder vom aufwendigen Aufbau der 60m Kassette im innern: https://web.archive.org/web/20160324091351/http://www.nakanocam.com/8mm_page/200feetcartridge.html


Sehr interessante Einblicke in die 60 Meter-Kassette. Das ist die gleiche Seite, die Einblicke in die Elmo 8S-800 Single8-Kamera gewährt 😉 Der Antrieb der Aufwickelspule erfolgt also nach meiner Auffassung über das Federwerkprinzip. Ich frage mich, wie die abgelaufene Feder für eine zweite Belichtung neu aufgezogen wird, da sie ja recht zerknäuelt aussieht.
Über eine weitere Feder wird wohl die axial doppelte Zahntrommel gegen die Aufwickelfriktion der Kamera gedrückt, so dass die Friktion "abgeschaltet" wird.

@k.schreier
Ich mochte früher auch gern Verlagerungen der Schärfentiefe im Telebereich. Dadurch wirkte eine Aufnahme räumlicher. Ohne Telebereich klappt das nur, wenn man die Belichtung über verstellbare Sektorenblende halbiert und eine größere Blendenöffnung wählt 🙂

 

Bearbeitet von Martin Rowek (Änderungen anzeigen)
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Die 60 m Kassette ist wohl immer noch ein ungelöstes Rätsel und Myterium. Immer wenn man glaubt, jetzt hätte man es verstanden, kommt was anderes neues dazu, das deine Theorie wieder über den Haufen wirft. Ich dachte bisher auch, der Film wird im Rückwärtsgang einfach gestaut. Angesichts des Zahnkranz und Filmführungswirrwarrs auf den Bildern glaube ich jetzt aber nicht mehr daran. Das hätte doch schon nach ein paar Zentimetern am Zahnkranz für Stau und Klemmer gesorgt.
Mir gefällt die Theorie von Helge, dass die darin enthaltene Feder die Spulen gegenseitig "auf Zug" gehalten hat. Während die volle sich langsam abwickelt, muss die leere Spule schnell drehen und aufholen. Da zieht also die eine die andere auf. Irgendwann sind beide gleich voll und dann kehrt es sich um.

Ich weiß nicht genau wie, aber es klingt irgendwie machbar.

Bearbeitet von Regular8 (Änderungen anzeigen)
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vor 2 Stunden schrieb Martin Rowek:

Ich frage mich, wie die abgelaufene Feder für eine zweite Belichtung neu aufgezogen wird, da sie ja recht zerknäuelt aussieht.

Es lohnt sich die Seite aus dem japanischen Übersetzen zu lassen. Auf japanisch steht dort, dass sich die Feder  beim Auseinandernehmen zerkneult hat.

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@Theseus, ich wollte gerade auf den Beitrag von Regular8 antworten, nun kann ich dass in einen Rutsch auch auf Deinen Beitrag antworten, weil es ja im Prinzip die gleiche Thematik betrifft:  In meiner angezeigten Übersetzung ist von einer S-förmigen Feder die Rede. Vermutlich ein ähnliches Prinzip wie die offenen Federwerke bei einigen D8-Kameras.

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Wenn man dem Autor der japanischen Seite glaubt, dann ist im Bild obenauf die Aufwickelspule und unten die Abwickelspule. Der Einlauf der Aufwickelspule ist rechts, sie wickelt also gegen den Uhrzeigersinn auf.

Die Abwickelspule unten hat links den Auslauf, wickelt also gegen den Uhrzeigersinn ab.

Es drehen sich also beide beim Filmen gegen den Uhrzeigersinn, beim Rückspulen im Uhrzeigersinn.

Damit scheidet eine Feder die mit den beiden Enden zwischen den Spulen befestigt ist aus.

Die Spiralfeder muß also beiden Spulen eine Gegenkraft im Uhrzeigersinn liefern, daher vermutlich 2-geteilt und z.B. am festen Dorn das Gegenlager.

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vor 25 Minuten schrieb jacquestati:

ob man den Behälter mit dem Filmvorrat nicht drucken und den Antrieb mit einem kleinen Motor hinbekommen könnte.

 

Dann fehlt - wie für selbstbefüllbare Kassetten - ausreichend Auswahl an Meterware...

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vor 25 Minuten schrieb k.schreier:

Dann fehlt - wie für selbstbefüllbare Kassetten - ausreichend Auswahl an Meterware...

Dafür scheint es ja irgendwie Lösungen zu geben…

Jürgen hat ja auch eine Quelle für Single-8.

vor 52 Minuten schrieb jacquestati:

Feder hin oder her, ich frage mich gerade, ob man den Behälter mit dem Filmvorrat nicht drucken und den Antrieb mit einem kleinen Motor hinbekommen könnte. Die eigentliche Kassette dann unten drunter angebracht. Das wäre mal was.

 

Man müsste vermutlich den unteren Teil (den in der Kamera) so nachbauen wie in der Kodak-Kassette.

Den Vorratsbehälter könnte man sicher auch mit Motoren umsetzen. Bei meinem Tonbandgerät wird die Spannung des Bandes an beiden Tellern auch mit direkt gekoppelten Motoren erreicht.

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