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Berliner MGM-Theater am Ku'damm
cinerama antwortete auf breathtakingcinemascope's Thema in Nostalgie
Hallo lorbern40, wunderbarer Beitrag - es gibt also noch mehr Überlebende aus der "Goldenen Ära"! Impressiv auch das Ventarc-Lampenhaus mit der wassergekühlten Kohle. Wenn Du beizeiten in Berlin einmal weilst, können wir gerne mal einen MGM-"Kultabend" veranstalten, bei dem auch Kinomuseum Berlin e.V. eine Bilderkollektion mitbringt, wo man die historischen Änderungen einmal erinnern könnte. Aus dem Altbestand des MGM, dass 1977 geschlossen wurde, hatte ich von einem meiner Mentoren technische Untensilien und Geräte übernommen. Ein anderer Mentor war mein erster Lehrmeister im Filmvorführen: er residierte dort im BWR um 1961 zur Zeit der BOUNTY-Premiere, als die neue (aber flache( Riesenleinwand eingebaut wurde. Ganz und gar verzweifelt sind jedoch alle, weil sich noch kein Foto der MGM-Bildwand und des Vorhanges hat auffinden lassen. "Aber Abwarten ist die Mutter der Porzellankiste"... Viele Grüsse aus Bln-Charlottenburg! -
Nochmal kurzer Blu ray-Abstecher: Beim MOONRAKER auch gerade das windoboxed im Binder-Vorspann entdeckt - warum ist das so gemacht? Seltsame Gradation und Farbabstimmung, Schärfe aber exzellent. THUNDERBALL leider mit Einschränkungen: offenbar von Zwischenmaterialien transferiert. Originalnegetiv ist ja leider kaputt. A VIEW TO A KILL: vorzüglich in Farben und Gradation! Das Eastman Color-Negativ 5248 von Anfang der 80er bis Ende der 90er Jahre (u.a. BRAVEHEART) war das beste, welches je fabriziert wurde: hervorragend, natürlich und feinkörnig. Kodak Vision III: leider ein deutlicher Rückschritt. NEVER SAY NEVER AGAIN: eine echte Wiederentdeckung. Seinerzeit in ganz guter Dupkopie von Arri-Contrast gesehen (im heutigen Astor Lounge-Kino in Bln, 200 Kopien gezogen), ist jetzt der Direkttransfer eine Offenbarung: ein absolutes, grandioses Meisterwerk der Bildgestaltung von Douglas Slocombe, der bilddramaturgisch gegenüber heutigen Marotten einen wahren "Lichtdom" kreierte (dabei oft 25mm-Panavision-Optiken einsetzt, Tonnenverzerrungen in kauf nimmt, aber Bild wie 3D produziert. Insbesondere in seinen in Untersicht aufgenommenen Ranfahrten an Objekte: ein Highlight auch der Spielberg-Filme!). Leider hat der Film eine furrrrrrrrchtbare Musik. Einfach Ohrstöpsel greifen und dann ungestört die Bilder geniessen! Ich empfehle wärmstens einen Vergleich für alle Filmliebhaber: NEVER SAY NEVER AGAIN einmal Seite-an-Seite mit SKY FALL von der Blu ray Disc rezipieren - das ist ein Schock, an dem man noch sehr lange zu knabbern hat! ;-)
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Frech, wie ich bin und mit diebischer Freude gerne alle ärgere, "beantrage" ich höflichst, die Analog- vs. Digital-Diskussion neuartig zu befeuern! Mehr als 100 000 Filme des 20. Jhds. - gibt es für sie denn digitale Rettungspakte? Die Antwort lautet: nein! Nicht finanzierbar! Geschieht dies auch mit en heutigen Digisaten? Man denkt schon mal an die "Nachkommen" und die "Nachwelt", die ja aus alten Filmen (wie Büchern) etwas "lernen" sollen. Und greift auf analoge Güter zurück.
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Seit wann ein verstellbarer Höhenkasch? BOUNTY auf Karlsruher Marienstrasse vor etwa 5 Jahren in letterboxed gesehen - und die gerühmte DP75-Maske kann nur ein "Schmetterling" sein (Erfordernis für curved screen-Projektion, damit keine Bildteile in den rundlaufenden Kasch rutschen). Das BIO am Kurfürstendamm projizierte noch in den 1960er Jahren viele bundesdeutsche Nachkriegsfilme mit 1.18er-Maske. Die Kadrierung durch den Kameramann/-frau und die Suchereinzeichnungen sind zwar entscheidend und zumeist auf Breitwand ab 1,66 aufwärts zielend, aber der überkorrekte Projektionst dürfte ein Liebhaber der 1.18er -Maske gewesen sein. Bei Reduktionskopien von VistaVision - Du hattest den Fall bereits erörtert - gab es auch 1.96 : 1 in der Projektion. Die Bildfenstermasken des alten Bauer U2-Projektors des ZOO PALAST (den wir gerne mal exponieren würden) besassen 1,96er Masken - vermutlich von Arnold Ladwig oder seinem Vorgänge Schläger ausgefeilt. Auch DELPHI FILMPALAST AM ZOO zeigte 1983 "DIe Zehn Gebote" in der WA-CRI-Kopie mit 1:2-Maskierung, wie mir Vorführer Klinger bestätigte (was ich aus der Parkettperspektive in etwa bestätigen konnte). Warscheinlich eine Jonigkeit-Anweisung mit Bezug auf die amerikanischen Empfehlungen. Generell aber wies Max Knapp, der stets Kontrollgänge in seinen Weddinger Kinos unternahm, die Vorführer in den 50er/60er Jahren an, generell in 1,85 : 1 zu projizieren. Er legte wohl mehr Wert auf den Effekt als auf die Bildkomposition, aber ihm war auch der 4-Kanal Magnetton letzlich ein entscheidenderer Aspekt der Kindarbietung, zumal er ihn selbst aussteuerte, sofern er durch die Häuser zog. "M" ist ja auf 35mm neuerlich in 1,18 kopiert. Und so auch auf "arte" ausgestrahlt worden. Ein "luftigerer" Kopf- und Fussraum sieht ja generell "besser" aus. Ob es noch Unterlagen zu Fritz Langs Vorführwünschen gibt?
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Falscher Titel, aber konsistenter Thread - daher eine Ergänzung: HELLO DOLLY als neuestes Geschöpf der Blau-Laser-Gemeind ist doch wohl ein Hohn auf Eastman Color? Gerade herausgekommen, sehnt man sich fast nach einer rotstichigen Altkopie. Extrem steiler Kontast und daher matte Rottöne, verfälschte, d.h. rostige Hauttöne, giftgrüner Kunstrasen und absaufende Details in helleren Partien machen diese Neuedition zur Makulatur. War die DVD vor einigen Jahren in sich völlig stimmig und akkurat, aber auch die neu gezogene Belston-70mm-Kopie annehmbar, wenngleich zu blaugrün (die Originalkopien neigten zur Betonung des Gelb), ist nun die Blu ray ein Schandmal der Endabstimmung geworden. Kurioserweise kursieren aber völlig einwandfreie Captures des Films im Internet - wie das? Allein eine exzellente Schärfe und hervoragender Ton lenken von dem Maleur ab. Kurzum: sieht aus wie Orwocolor auf zu steilem Gamma kopiert. Da das Negativ intakt ist, wie die 70mm-Neukopierung beweist, ist das Blauscheiben-Ergebnis von A bis Z erschütternd. [Gelungen bei Zufallssichtungen und zu empfehlen: DADDY LONGLEGS, NEVER SAY NEVER AGAIN]
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Bei der Kapazität schon recht enger Finanzieurngsrahmen... Soweit erkennbar, aber eine Neueröffnung? Auch gut. Allerdings könnte man sich vom Wohnzimmer-Design abheben, finde ich. Ich vermute, dass dieses Design der niedrigen Deckenhöhe geschuldet ist, um eine intensivere Atmosphäre zu verdichten, die jene Höhenbegrenzung ausgleicht. Die Bildwand ist nicht gerade riesig - also leider keine "Vierte-Wand-ist-die Leinwand"-Doktrin wie einst bei Flebbe.
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Direkmitteilung vom Zeughaus erhalten (den Film habe ich leider nie gesehen): Einstellen einer gewerbl. PM: ++++++++ Pressemitteilung Der fliegende Holländer in einer originalen 4-Kanal-Magnetton-Kopie Am 4. und 8. Mai im Zeughauskino So kraftvoll klingend haben sie die Tonanlage unseres Kinos noch nicht erlebt, und dann auch noch mit Wagner-Musik! In der Reihe Wagner-Kino wird der DEFA-Film Der fliegende Holländer (DDR 1964, R: Joachim Herz) in einer originalen 4-Kanal-Magnetton-Kopie aus den 1960er Jahren gezeigt. Der spätere Chefregisseur der Semperoper Joachim Herz unternimmt 1964 mit Der fliegende Holländer den Versuch, die Inszenierung einer Wagner-Oper nicht einfach abzufilmen, sondern sie mit filmischen Mitteln zu erzählen. Ein essentielles technisches Hilfsmittel, das die kraftvolle Einspielung des Gewandhausorchesters Leipzig und des Chors der Leipziger Oper zu einer überwältigenden Geltung bringt, ist die Arbeit mit 4-Kanal-Magnetton. Der vierkanalige Magnetton ist nach heutigem Standard ein 3.1 Surround-Verfahren, das aus drei Leinwandkanälen (links, Mitte, rechts) und einem Effektkanal besteht. Die Magnetbandbeschichtung wurde neben der Filmperforierung aufgeklebt bzw. aufgedampft. Vier Tonköpfe nahmen das Signal für jeden Kanal einzeln ab. Durch die hohe Durchlaufgeschwindigkeit hatte der Ton – trotz der schmalen Spuren – nahezu Studioqualität. Die vierte Tonspur, die Effektspur enthält besondere Toneffekte, die über die im Raum verteilten Lautsprecher wiedergegeben werden. Das 4-Kanal-Magnetton-Verfahren existierte bis in die späten 1970er Jahre und wurde durch die ersten Dolby-Verfahren abgelöst. Umso seltener sind Kopien und Vorführungen der entsprechenden Filme: im Zeughauskino ist Der fliegende Holländer die erste 4-Kanal-Magnetton-Vorführung seit 1994. Weitere Informationen zum Film und zum weiteren Programm von Wagner-Kino finden Sie auf den folgenden Seiten: http://www.dhm.de/ki...no.html#wagner8 http://wagner-kino.de/Auf Anfrage stellen wir Ihnen gerne Bildmaterial zur Verfügung. *** Progress-Information: http://www.progress-film.de/de/filmarchiv/film.php?id=164&back=true
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BITTERER REIS war Mitte der 80er Jahre eine Wiederentdeckung eines Berliner Kleinverleihers und passionierten Filmsammlers - der den Film in neu gezogenen Kopien herausbrachte. Wir zeigten ihn oft in den damaligen Off-Kinos. Inhaltlich schwankt das Werk zwischen Neoralismus, aber auch bereits ansatzweise spekulativen oder voyeuristischen (sexistischen) Anklängen. Ob dieser Eindruck heute noch aufrechtzuerhalten ist, wäre also auf den Prüfstand zu stellen. Danke für den Programmhinweis! *** Am Montag laufen zudem im ZEUGHAUS KINO in Berlin restaurierte Frühfilme der Gebrüder Skladanowsky, die Jean-Paul Goergen und Egbert Koppe kompetent einführen. Am selben Ort eine 4-Kanal-Magnettonkopie von DER FLIEGENDE HOLLÄNDER (DDR 1964, A.R. 1.66 : 1, schwarzweiss) noch in diesem Monat..
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Meines Erachtens wurde durch "Verkaufsthreads", die sich unter digitaler Projektion oder Nostalgie tarnen, jeder Ansatz von Analyse und Kritik, über die erst Werbung und Wirklichkeit in ein Verhältnis gesetzt werdeh können, mit Spott und Häme überzogen. Diese Marketing-Gurus hätten am liebsten auch gleich noch eine Moderatorenrolle und mehr inne. Irgendwann beginnt aber Schönfärberei zu langweilen. Dann verlassen die Werbenden die irritierte Community und suchen sich geschlossene Chatrooms, z.B. in dem als "Fratzenbuch" verschrieenen Selbstbeweihräucherungsplattformen. Mit den üblichen "likes", "nehme teil" und anderen eigentlich lachhaften Scheinbekundungen. Bleiben wird auf jeden Fall das Filmvorführerforum. Eine Reflexionsschleife für Teilnehmer, die sich nicht verstellen müssen und Standpunkte darzulegen wissen. Es bleiben meiner Ansicht auch die wirklich an filmischer und gesellschaftlicher Auseinandersetzung Interessierten, und die meisten sind noch immer an Bord, vom Nachwuchs ganz zu schweigen. ;-)
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Auch aus meiner Sicht ist das zu beklagen. (Mich traf es zwar nie oder nur selten, aber doch andere, die ohne etwas Verfängliches verbrochen zu haben, plötzlich als dumm, minderbemittelt oder als Troll bewertet wurden. Und sobald ein solcher Vorwurf von mehr als einer Person gegen den ungeliebten Diskutanten geführt wurde, sperrte man entweder ihn oder den Thread.)
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"Star Trek Into Darkness" (2013) - echtes 3D oder nicht?
cinerama antwortete auf Und tschüüüüsssss!'s Thema in Allgemeines Board
Es staunt also auch bei ihm der Kehrtwende zum Filmdreh. Scheint von Nolan gelernt zu haben.... -
Ja, von vorzüglicher Qualität: dank eines der besten Projektionisten/Kinofachleute.. Von daher sollte man durchaus hoffen: das "Cinema Paris" ist unsterblich! Eine Aufgabe können sich m.E. Bezirk und Kultursenat nicht leisten, da gerade die bürgerliche Klientel in diesem Kino einen festen Anlaufpunkt hat - seit Jahrzehnten.
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Stefan2 - damit das so nicht unkommentiert bleibt, könntest Du hier gelegentlich weiter ins Detail gehen? (Auf meiner Seite doch Irritationen nach der Aussage zumal einige Kinobetriebe einen Programmkinopreis vom BKM erhielten, jedoch nicht zu den Kriterienkinos, sondern m.E. zu den Marktkinos gehören. Woraus ich entnehme: Kultur muss wirtschaftlich sein und wird aus staatsrepräsentativen Gründen am liebsten an "Leuchtturm-Standorten" gefördert - obwohl die Peripherie evtl. relevanter, brisanter und volksnaher agieren könnte.)
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o.k, das ist zutreffend. Andererseits: einige Kinostätten werden konträr zu ihren Ursprungs-Mythen und Gründungszusammenhängen umgewidmet zum Kulturbetrieb. Im Connex Deiner Vereinsziele z.B. spielen diese Momente bereits eine elementare Rolle - bei einer ausnahmsweise auch historisch bedeutsamen Kinostätte ein guter Anfang, diese Idee der kommunalen Kinos weiterzutreiben. Auch hülfe es, bei Umwidmungen zu kommunalen Kinos Willkür und WIldwuchs (technisch wie geschäftlich) einzudämmen. Als einzigen Wermutstropfen bliebe anzumerken, dass leider zu selten die baulich, technisch und architektonisch herausragendsten Kinostätten einen Status als kommunales Kino erhielten oder Förderungen erlangten (die sich meist auf das "Programm", manchmal technische Innovationen, aber m.W. nicht auf architektonische Bedeutung einschwenkten). Förderung und Zuschüsse für Stätten mit Programmen jenseits der Blockbuster-Mentalität ist einsichtig - allerdings sind die Avantgarde, Quer- oder Repertoire-Programme zumeist nur in Stätten weit unter dem Immobilienwert der Flaggschifftheater durchsetzbar gewesen, weshalb diese Stätten keinen Leuchtturmcharakter erwerben können. Und so liefen interessante programmatisch Ausgrabungen zumeist in technisch und architektonisch bescheidenen Stätten, während das monotone Schielen auf das Auszehren des Blockbusters bis in die letzte Prolongationswoche stets in den stattlicheren Kinosälen stattfand und diese in den Augen der Filmkritiker und Politiker zu "Kommerztempeln" abstempelte, die keiner Förderungen bedürften. Auf diese Weise sind radikale Verjüngungen und Innovationen in stattlicheren Kinotempeln - sobald sie erst einmal in eine Krise geraten waren - kaum noch realisierbar gewesen: wirtschaftlich in Verruf geraten, versagten laut FFG plötzlich die Referenzförderung. Und programmatisch in Verruf geraten, war auch kein Programmpreis ex post abrufbar, um den Krisenpunkt zu überwinden und einen Paradigmenwechsel herbeizuführen. Und ohne das Dreisäulenmodel, VPF-Hub und andere Maßnahmen hätte die Etablierung der DCI-Verwertung vermutlich bis zu 30% der Kinos die Existenz gefordert. An diesem Punkt zieht allerdings Stefans Beobachtung, dass sehr viele Filmtheater unwirtschaftlich sind, indirekt subventioniert werden, dennoch aber Vorteile der im vollem Unternehmerrisiko stehenden Marktkinos mit in Anspruch nehmen. Zwar empört mich persönlich dies nicht - aber der Widerspruch ist schon evident und dürfte zu Auseinandersetzungen führen.
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Aus der Sicht des Konversators und Traditionalisten könnte man dem Schwarzwald-Family-Betrieb nostalgisch sogar alles Gute wünschen - ich auch und gerne. Mit diesem Beispiel aber - und hierin erkenne ich die Ursachen der rigorosen Kritik von @stefan2 - betreiben wir jedoch auch eine ziemliche Verschleierung der Widersprüche in einer Marktwirtschaft: wir benennen und kritsieren sie nicht mehr, sondern deckeln sie zu: so fungiert dieses Beispiel zweifellos. Staat und Steuerzahler und auch Multiplexbetriebe (durch FFA-Pflichtabgabe) retten zunehmend Kultur, die in früheren Zeit auch "wirtschaftlich" noch funktionierte: weil Kino als Leitmedium den ersten Platz innehatte. Einige der Schwarzwaldbetreiber (hier für einen Typus stehend) interessierten sich weder für Kunst, fortschrittliche oder zumindest gepflegt Technik noch für Avantgarde, sondern saugten die Immobilie nur aus, kauften sich einen Mercedes und investierten keinen Cent in ihre Bude. Plötzlich geraten sie in den Genuss von Kriterienförderung - und hier setzt Stefans Ablehnung einer solchen Sonderkonjunkturmassnahme ein - nicht zu unrecht. Durch die Digitalisierung ergeben sich neue Marktforderungen, die der tradierten Theaterwelt eine Umstrukturierung abverlangen. Mit Aufnahme neuer Medieninhalte, die oft auch schon on demand abrufbar sind, ändern sich die "Alleinstellungsmerkmale" der Kinos im tradierten Sinne trotz Subvention unaufhaltsam. Die letzte verbliebene avantgardistische oder auch kommerzielle Kulturstätte zeigt dann immer öfter Überschneidungen mit on demand oder anderen televisionären Angeboten, Übertragungen und Downloads, die leider auch auf nicht theaterbezogenen Plattformen aufrufbar sind. Bereits an diesem Widerspruch kollidierend, äusserten vor Jahren schon Kulturbeauftragte in Ländern und Städten lapidar (Fft Main. Mecklenburg-Vorpomern u.a.): der Verlust eines bestimmten Kinos sei verkraftbar, da durch eine Vielzahl an öffentlichen und privaten Sendeanstalten, aber auch dem DVD-Angebot in Videotheken und Bibliotheken, der "Bedarf" trotzdem gedeckt werden könne. Natürlich ist das "Kulturbanausentum". Aber wir erkennen sozusagen "suborbital", dass Marktkräfte gegen eine Kinoauswertung oder deren Unterhöhlung arbeiten, um sich immer grössere Stücke vom Kuchen der Filmproduktion für andere Verwertungswege abzuschneiden. Schon vor 15 Jahren gab es einen Bedeutungswandel in der theaterbasierten Auswertung: und der eigentliche Paradigmenswechsel wurde vielleicht nicht durch digitale Kinoprojektoren, sondern durch die digitale DVD eingeleitet. Angenommen, das "Schwarzwaldkino" wäre prototypisch sogar eine "Kommerzbude", wenn ich frei von der Leber zwei o.g Beispiele einmal auf einen gemeinsamen Nenner hin (als Abstraktion) "zusammendenke", so steht es als Kriterienkino noch immer im Vorteil zur avancierten Programmkino-Klitsche (die äusserlich besehen heruntergerockt ist). Hier fördert der Staat aber nicht die textuellen Film-Inhalte, sondern als Vergeber von Krediten und Zuschüssen für Wirtschaftsförderung etablierte, "repräsentative" Lichtspielbetriebe, die als Standortfaktor einen weissen Fleck hinterliessen, wenn sie verschwänden. "Weg mit der Förderung" als Motto würde ich unter folgenden Bedingungen bei Stefan als keinesfalls merkantilistisch herauslesen, sondern anders deuten. Und auch in einer nochmaligen Thesenumkehrung neu interpretieren: 1. Gäbe es keine DCI-Einstiegshürden, sondern die Format- und Barrierefreiheit und 2. sänken dadurch die Beamer-/Server-Stückkosten, und 3. wäre durch barrierefreies Programm ein vitaler Spielbetrieb möglich, der seinen Mitarbeitern einen Lebensunterhalt sichert (dies ses ich als Stefans berechtigte Hauptkritik an der verschleierndern Subventionspolitik), dann bedürfte es der Förderung nicht. Aber einer anderen Marktordnung bedürfte es, die auf verzerrende Staatsverschuldung und Bürgschaften (ähnlich den Wiederaufräumarbeiten in der japanischen Atomindustrie oder dem Berliner Bankenskandal) nicht angewiesen wäre. Gerne würde ich hierzu noch einmal eine Präzisierung von Stefan hören, zumal ich einiges doch stark verkürzte. Vielen Dank und weiterhin spannende Diskussionen hier...
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Sehr interessant und sich objektiv anhörend. Von den Filmiteln her abwechslungsreich durchmischt. Die tschechischen Titel sind wohl superrar, während es von JEDI ("Blau in den Schatten" wundert mich, weil ich nur Kopien auf LPP kannte) noch andere Kopien gibt. Wünschenswert wären noch mehr Titel, die vom Large Format-Negativ direkt kopiert wären. Die DOLLY dürfte optiches Highlight gewesen sein? Enttäuschend seinerzeit die optische Leistung der Projektion: auch Th. Ha. kritisierte sie bei seinem seinerzeitigen Besuch ("issues of lenses"). Meine Frage oder Bitte wegen einer evtl. Suche oder Gebtrauchtankauf anderer Optiken kommentierte J. Kl. leider mit "have you the money?". Vielleicht klappts ja 2014!
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Preston Sturges, was hast Du Rick McCallum entlocken können, da Du am 13.4. vermutlich teilnahmst, dem Wortlaut Deiner Motivationsansprache folgend? Meine Frage an die Experten: reanimiert McCallum den 70mm-Film? Nun fand ich staunend folgendes Interview: "And once it'll get down to film, there'll be an amazing loss of resolution". "Jedes Pixel, dass der Zuschauer sieht, wollen wir kontrollieren." Und hier ein Kommentar von Bobby Handerson auf film-tech.com: Rick McCallum's comments make him sound just like some of the dishonest sales droids I have encountered in various electronics stores. Some sales guys like flat out lie about product specifications and other items just to make a sale. And I have to wonder if Lucas Digital is getting some kind of a payment from companies like Texas Instruments to lie about the strengths and limits of film and video. They're obviously pushing the DLP thing. If those guys really cared about having the very best image quality and presentation available, they would have filmed these Star Wars prequels on 65mm film and distributed a bunch of 70mm prints. I think the larger issue is the making money thing and tie-ins to consumer electronics, which is what the whole "digital projection" thing is realy about. It is just a slick way to sell more TVs. The sad thing is DLP is just not the best way to do it. http://www.film-tech...f1/t006775.html
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Von 35mm zu digital 4K in 3:44 min...
cinerama antwortete auf Sony Digital Cinema's Thema in Digitale Projektion
Eben - die Verhältnismässigkeit stimmt absolut nicht mehr. Unbenommen dessen, dass ich von den Möglichkeiten eines R 515 schon beeindruckt war, verläuft die gesamte 4k-Strategie nicht konzis - und verläuft sich möglicherweise. Ein Nebenschauplatz in der 4k Debatte - etwa auf Home Cinema Ebene - zeigt zwar Vorzüge auch des Heimbeamers VPL 1000 ES (falls er so heisst - ist aus dem Kopf zitiert), gepriesen werden dann jedoch in der "Audiovision" feinste (und kleinste!) Steward-Rollo-Bildwände als Analogon zur mächtig aufgemotzten Pixelschleuder. Es fehlen immer mehr die Grossbildwände weltweit (erst recht nach dem Abdanken der Roadshow-Kinos und später der Imax-Kinos). Die DCI-Formatstandards von nur 1.9 : 1 haben eine Renaissance derselben auch nicht gerade beflügeln können. Im Heimkinomarkt scheinen die Beamer sogar auf dem Rückzug zu sein: angeblich sollen Marantz und Yamaha die Produktion zurückgefahren oder eingestellt haben. Im Kommen sind die übergrossen Flachbildschirme fürs Heim. Und vermutlich auch die Riesendisplays für den Kinoeinsatz: aufgepasst! -
Von 35mm zu digital 4K in 3:44 min...
cinerama antwortete auf Sony Digital Cinema's Thema in Digitale Projektion
Sehr zutreffend. Und zeigt auch - bei allem Modernisierungswahn auf der Kinoseite [die der Modernisierungsresistenz der 70er folgte] - eine mittelalterliche Naivität auf seiten der Betreiber: einerseits die Hoffnung, alte Feudalstrukturen ins Medienzeitalter hinüberretten zu können, andererseits Unmündigkeit gegenüber dem Abspieldiktat der in California ansässigen "Film"-Firmen. Und da man denen schon nicht mehr traut, läuft seit Längerem die Siche nach "alternativem Content" (mit der Frage, ob dieser einen Eintritt oder eine Grossprojektion überhaupt rechtfertigt). Mit einer nicht selten schon seit 80 Jahren laufenden Bauer-35mm-Maschine (betriebsintern leicht in Gang zu halten) konnte man sich zumindest vom amerikanischen Markt und anderen Konzernen abkoppeln, so man dies wollte. -
Traurige Nachricht. Ebert konnte man fast immer zustimmen. Gleichwohl "wertkonservativ" eingestellt, war auf seine Einschätzungen Verlass.
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Selbstkorrektur: es wurden im Zuge neuerer Digital-Transfers wohl nicht alle Titel der Serie einheitlich bearbeitet. Staunte man noch über GOLDFINGER und fiel einem bei FROM RUSSIA WITH LOVE "die Kinnlade runter", macht sich in anbetracht der Digi-Transfers von YOU ONLY LIVE TWICE und ON HER MAJESTY`S SCRET SERVICE herbe Enttäuschung breit: farblich ausgemergelt und mit einme durchgängigem Mangel in der Sättigung der Cyan-Schicht gezeichnet, müssen evtl. Negativ-Fadings befürchtet werden. Bei der Produktionssteigerung, die bei Technicolor London in der Entwicklung von Eastman-Color-Negative Mitte der 1960er Jahre einsetzte, muss vermutet werden, dass die Beschleunigung des Durchlaufs in den ECN-I-Entwicklern bei gleichzeitig erhöhten Temperaturen jedoch zur Verschleppung von Bleichbad-Substanzen ins Fixierbad usw. führte: dementsprechend anfälliger sind Negative gegen Verschmutzung und in der Langzeitagerung beim Schwund von Farbschichten. Wer einen Riesenaufwand nun betreibt, um massenhaft Technicolor- u.a. vorzeigbare Kopien zusammenzutreiben und stimmig zu kompilieren, könnte - aus der puristischen Warte - vielleicht Ansätze des Original-Looks der Filme bewahren. Auf digitalem Wege zeigte sich nun, dass dies bei nicht allen Titeln durchführbar war. Bzgl. THUNDERBALL erzählte mir ein Produktionsfachmann der Zeit, das Originalnegativ sei bereits in den 1960er Jahren "zerstört" worden: 5 Blow-up-Kopien seien für den amerikanischen Markt für eine 70mm-Version hergestellt worden, und beim Kopiervorgang sei ein schwerwiegender Schaden fabriziert worden.
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Das freut den Werner-Experten und North-Anhänger Ma.Ha. ganz gewiss, mit dem wir in Berlin die Gedenkveranstaltung durchführten: im Astor auch der bis dato beste conventional magnetic-Klang der gerade angelaufenen Reihe: http://www.spirit-fa...tor-matinee.pdf http://www.in70mm.co...ounge/index.htm Die Blow-up-Technik war zuderzeit wohl auf dem Höhepunkt angelangt:und noch 30 Jahre später fiel erfahrenen Filmvorführern die Kinnlade runter, als ich ihnen den Film mal zeigte. Die Rolle für Werner wie massgeschneidert, was mir für NAPOLÉON vorzustellen schwierig fällt. Der Film war progressiv - die Gegenwart in den USA konservativ und halb-faschistoid. Ähnlich 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM so wie ZABRISKIE POINT. Fime, mit denen eine Major Company seinerzeit Wagnisse einging. Warum IN DEN SCHUHEN DES FISCHERS derart floppte, bleibt mir ein Rätsel. Leider merkt man dem Schluss des Films die überstürzten Drehpläne an, da das Ende etwas abrupt daherkommt.
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Für ein Kino hatte ich erst heute früh [heute Nacht] Scope-Masken ausgefeilt, wobei die Unterscheidung zwischen 2.39 und 2.35 : 1 nicht der bestimmende und bildrelevante Faktor war. Es geht in der Diskussion, wie ich sie verstand, um den Gegensatz zwischen Cinema-Scope und 16 : 9. Anscheinend sind hier keine Kompromisse möglich, um einer "Vereinheitlichung" der Formatfrage ernsthaft Auftrieb zu geben. Also ist 16 9 vermutlich falsche Weg, oder? Was dank dieser Diskussion vielleicht etwas klarer geworden ist. :mrgreen:
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Sind halt die Fakten. Findest du in guten Postproduktionshäusern gerne bestätigt, wenn es dich einmal dort hin verschlägt?
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Es trifft in der Tendenz zu: 2.39 fungiert als Abkömmlung einer nativen 16:9-Filmproduktion. Die nur kurzfristig im Kino läuft (dort zwischen 2.35/9 / 2.41 : 1), aber den "Hauptmarkt" (das sind die Monitormedien) mit 1.78 : 1 bedient. "CinemaScope" bezeichnete zu seiner Zeit ein vollständiges anamorphotisches Prinzip von der Aufnahme bis zur Wiedergabe. Für abweichende und hybride Formate könnte man als Oberbegriff "Scope" verwenden, so mein Vorschlag. Es trifft eben so zu, dass ein Kompromiss zwischen westeuropäischer und US-amerikanischer Kino-Breitwand-Norm von der TV-Industrie angestrebt wurde. Eben so folgte darauf die fragwürdige Idee, ein "Globalformat" mit 16 : 9 zu kreieren, was selbst im American Cinematographer ansteckende Wirkung zeigte. Dabei stiess die CRT-Fertigung der billigeren Consumer-Fernsehr in 16 : 9 bereits an massive Schwierigkeiten, die Kathodenstrahlen gezielt so zu führen, dass keine Randunschärfen auftreten (nach zehn Fernsehern seinerzeit war erst der Panasonic Quntrix hierzu in der Lage, mich ruhen zu lassen: kostete aber auch das Fünffache). Die preston-sturges-Ergänzungen von AVATAR-Auswertungen auf dem US-Markt könnte man noch weiter treiben, als dass dieser Titel etwa 14 verschiedene Kinformate nach sich zog. Mit der SMPTE aber hat das nichts zu tun, hatten doch bereits die Windowbox-Formate bei IMAX mehr Verwirrung als Sinn angestiftet. preston sturges: "BTW: CS ist seit geraumer Zeit laut SMPTE als 1:2,39 festgelegt." So wohl als auch und ausserdem 2.41 : 1. 2.3942856 : 1 wurde erstmals ab 1972 in den USA für Bildfenstermasken der Kino standardisiert, aber für viele Kinos, gerade auch in Europa und die dortigen Kopierwerke war dies nicht maßgebend. 2.3942856 : 1 wurde neuerlich nochmals geändert auf 2.3913042 : 1 beim Wechsel der Spezifikation für die modernen Lichttonformate. Auf 2,41 schliesslich geändert zugunsten der Kaschierung von Negativblitzern bei geschnittenen 35mm-Negativen. 2.35 : aber dominierend für das Ground Glas der Arri Alexa-Kamera. Bei 35mm Panavision zum Vergleich sind es 2.3661201 : 1. Die derzeitige ANSI-Norm für 35mm-Scope-Projektion beträgt 2.39132915002852 [...] Arri spezifiert 2.3157894 : 1 als nutzbare Aperture für die 35mm-Aufnahmekamera und nur 2.3076922 : 1 für das Projektionsverhältnis. Ob man bei preston sturges in seinem Saal aber Unterschiede zwischen 2.76 : 1/2.5 : 1/2.35 : 1 oder zwischen 2.39 und 2.35 : 1 ausmachen kann, kann sicherlich nicht meine Ferndiagnose, wohl aber sein Screen Shot verraten. Wäre sehr spannend, dort eine Tagung der SMPTE abzuhalten? BEN HUR soll ja neulich im Originalformat gelaufen sein: http://www.filmvorfu...760#entry190632 Seit geraumer Zeit zeigt ja jeder, was er möchte.