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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. In Spanien macht fast wieder alles auf, auch Kinos - der letzte lockdown war sinnlos, weil die Spitzen nur kurz waren: https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-bars-und-restaurants-in-barcelona-duerfen-bald.1939.de.html?drn%3Anews_id=1196419&fbclid=IwAR0ASHbXeQ8TR-do8RNpbETzwcbee6oUe7sUHlr7SJkBNDrE5omUUQwbnzM
  2. In Ausnahmefaellen auch annehmbare reboots: "Bat Man begins" "Prometheus" "Psycho" (Gus van Sant) Die Oscar-Verleihung ist seit Anbeginn eine Illusionsmaschine, die sich selbst nährt: kein Wunder - eine Erfindung vom Tycoon L. B. Mayer. Somit eine Marmarketingmaßnahme fast ausschließlich zur Einhämmerung von "must sees", selbst wenn man sie nicht braucht. Der Einpeitscher, um den US-Markt gegenüber fremdländischen Märkten dominieren zu lassen. Zum Glück sind die Auswirkungen dieses Marketingpreises heute nicht mehr so bedeutsam wie in früheren Jahrzehnten: das Publikum denkt nach oder kann seit dem Internetzeitalter viel über die Filminhalte nachlesen und entdecken. Bestimmt folgen in Kürze "Corona-Filme" mit melodramatischem content, oder 007 nimmt sich des Themas an. Die R-Zahl ersetzt die früheren Zwischentitel. Statt wie in "The Shining" die Tage aufzuzählen gibt es eine neue Zeitrechnung: R1, R2, R3 ... schliesslich R~ (= never ending hype). Jedes Jahr ein neues Virus und ein neuer Oscar.
  3. Gerade wenn Disney umdenken würde aufgrund nun überschaubarer Margen mit "Mulan" während der noch jungen Entwicklungsphase des sich durchsetzenden streamings - und den Verlust eines Teilmarktes, dem der Kinoerstaufwertung, verspätet bemerkt - so waere doch ein Kinostreik umso erfolgreicher und nachhaltiger gerade jetzt. Wie soll ein Protest aussehen? Na, so wie er eben aussieht. Buch ausleihen und nachlesen.
  4. Eine dritte Meinung: Ganz klar und mit Dir übereinstimmend halte ich seit März die öffentlichen politischen und medialen Verlautbarungen für völlig unzureichend, verkürzt und auch in die falsche Richtung laufend. Daran hat sich nur wenig geändert. Zur Verständnisförderung eignete sich weit eher die Darlegung eines umfänglichen Virologen-Streits eben auch abseits der sehr bekannten und dominanten Medien. Das trägt die Diskussion und das Erkennen direkt in die Bevölkerung, in der jeder normale Bürger ja nicht über weniger Verständigkeit verfügt als Berufspolitiker, die bekanntlich überfordert waren und sich auch zeitlich nicht in die Materie tief genug einlesen konnten. Also eine Chance für die direkte Demokratie anstatt des Primats der repräsentativen Demokratie, indem wir unsere politische Verantwortung permanent an Repräsentanten "abgeben". Wenn @Jean bei diesem speziellen Thema die Politik unterstützen würde, kann ich hier nicht folgen. Aber ich muss es ihm hoch anrechnen, dass er auf die besondere Situation mit der Fensterverkürzung und dem kaskadenartigen Umfallen der Distributionverhältnisse hinweist. (Als ich das vor zwölf Jahren zu Beginn der Digitalisierung thematisierte, wurde dies in Abrede gestellt.) @Jean wollte jedoch nicht eine monokausale Erklärung auf das streaming (oder auf das Kinofenster?) fokussieren, sondern auf die Phalanx verschiedener, auf den Kinomarkt angreifender digitaler Konkurrenzprodukte. Im letzten letzten Beitrag konkretisiert er offenbar die Teilverträge der beiden amerikanischen Kinoketten und fokussiert die Fensterverkürzung. Goldrichtig, und man sollte sich auf die vordringliche Gefahr fokussieren und sich nicht zersplittern oder abschweifen. Vor einem Jahr versuchte Spielberg mit zwei anderen Filmemachern sich an einer Kampagne gegen das streaming und wurde als "Dinosaurier" der alten Film-Ära verhöhnt. Man muss aber weder jung noch alt sein, um wirtschaftliche Entwicklungen vorhersagen zu können. Dazu sind professionelle Betriebswirtschaftler, also BWLer, ebenso in der Lage wie wie meinetwegen Alt-Marxisten, Soziologen oder Historiker. Auch glaube ich, dass hier einige mehr die Zusammenhänge verstanden haben als sie sich zu erkennen geben, zumal hier die meisten über eine kaufmännische Vor- oder Ausbildung verfügen. Die meisten geben es aber auch nicht zu, weil sie fürchten, damit Schwäche einzugestehen oder das Gesicht zu verlieren. @chrisdae zumindest hat hier seine Position offenzulegen getraut und einen sinnvollen Schritt gewagt. Es kann also m.E. nur darum gehen, auf Grundlage des gemeinsamen Nenners das Postulat u. a. auch von @Jean zu unterstützen: "Wenn ihr weiter eure Zeit und euren Ärger mit der deutschen Politik verschwendet, werden wir nach dem Lockdown bald ohne Ware dastehen. Hier gilt es den Protest zu aktivieren." Also hier weniger streiten, und dies an geeigneter Stelle konkret umsetzen! Schöne Woche noch.
  5. http://www.whitehousemuseum.org/east-wing/theater.htm ("High Tech" ist vom Feinsten und Schönheit kommt von innen....)
  6. Der größte Teil der ins Programmkinoraster fallenden Betriebsstätten bekommt überbrückungsgelder, max. bis Ende 2021. Einigen geht es besser als kurz zuvor. Das ist so in jedem Staat Konsens, um die Intelligenzia stillzuhalten, anderenfalls erwuechse (nach Lenin) gar eine böse "revolutionäre Situation". Aber im Ernst: Kultur ist nicht nur Aufklärung, sondern, selbstverständlich auch im Falle von Kino und auch Arthaus, "Brot und Spiele". Fernsehen mit seinen Unterhaltungssendungen und Schlagerparaden natürlich auch, aber auf minderwertigerem Niveau. Dein Anliegen, Anderen helfen zu wollen, kommt zu früh. Jene möchten das gar nicht, viele verstehen es nicht. Es ist ohnehin nur vorstellbar, es längerfristig im Kinobetrieb täglich zu ertragen, wenn man daran glaubt, dass es ewig so weitergeht. Änderungen nicht erwünscht, Weltverbesserer schon gar nicht. Es sind profane Servicebetriebe. Man man kann aber hin und wieder einige zurzeit ablaufende Systemveränderungen versuchen zu beschreiben, nur bitte ohne Direktanklage an hier allseits beliebte Politiker. Das macht in der Chronik der Threads meines Erachtens Sinn, und man muss Anderen nicht hinterherlaufen, die mit Politik überhaupt nichts am Hut haben. (Politisches Engagement reicht eben nur bis zur Antragstellung bei Medienboards, der FFA oder beim BKM. Aufbegehren in diesem Prozedere gilt als kontraproduktiv.) Allerdings ist das in anderen Bereichen, etwa im Theater oder in der Oper, anders, wo derzeit die Intendanten trotz Förderung auf die Barrikaden gehen: Kultur sei ein Menschenrecht, könne nicht auf Knopfdruck abgestellt werden, und der shutdown hinterlasse verbrannte Seelen, konnte man lesen. Langfristige Folgen der Shutdowns sind also Umschichtungen in der Distributionsweise von Filmen: George Lucas und Steven Spielberg prophezeien Crashs und Neugeburten. Spielberg sieht eine Verdichtung der Blockbuster, um sich formal von künstlerischen Produktionen eben auch auf Netflix zu unterscheiden, obwohl er vorgibt, die kleinen und guten Geschichten zu mögen. Im Falle einer vorgezeichneten Blockbuster Krise, so Spielberg, würde das System kollabieren (das wurde schon vor zehn Jahren von Filmwissenschaftlern prophezeit, ist aber verblüffenderweise nicht eingetreten). Lucas sieht einen Zusammenbruch der normalen Kinolandschaft. Es werde aber nach wie vor Prestigeptoduktionen geben, aber sie zielten auf allergrößte Häuser mit absolutem Hightech-Equipment, dort auch mit Eintrittsgeldern von 100 oder 150 EUR/Ticket (das halte ich ebenfalls für blühende Fantasie.) Sollte es dennoch zu Umschichtungen kommen, ist das auch die Stunde der unabhängigen autonomen Kulturakteure - jenseits der rein neoliberal gesteuerten Betriebe ohne vertieftes Filminteresse. Dann wäre ein Zerbrechen des DCI-Kartells nur zu begrüßen. An originellen neuen Staetten, in Museen, Kleintheatern, Kirchen etc., könnten kulturell ambitioniert kuratierte Filme gezeigt werden, nicht nur im Abnudelbetrieb. (Schon deshalb hatte ich das vor 10 Jahren bereits gestartete A -Cinema mit Sympathie begrüßt. Aber die hierfür professionell federführende Person wurde ja gerade in respektlosester Weise belehrt und vertrieben): https://www.theverge.com/platform/amp/2013/6/13/4425486/steven-spielberg-george-lucas-usc-film-industry-massive-implosion?__twitter_impression=true&fbclid=IwAR3tXPTsa-UB6Zkj5KSJ2GxFGgg7K76pIRh2URBW7YK4Ce4_OByKAG9A1ng
  7. Dies ist einer der fundiertesten Beiträge der letzten Jahre, und es erfüllt mich mit Entsetzen, wie nachdenkliche und befähigte Personen aus dem Forum vertrieben werden. Herzlichen Dank, Herr Wein, für Ihr Engagement. Bleiben Sie uns erhalten.
  8. Umgekehrt gemeint: Wären Blu-ray Disc, HD-Medien und streaming-Portale erst 2020 oder später zur Marktreife gelangt, würden nirgendwo spekulierende Berichte über das angeblich jetzt bevorstehende "Ende des Kinos" Schlagzeilen machen. Die Corona-shutdowns wären mehr oder weniger verkraftbare Unterbrechungen eines nach wie vor funktionierenden Marktes. Und tatsächlich wird der langfristige Schaden, der derzeit angenommen wird, in den Ländern, in denen ein überbrückungsgeld bezahlt wird, mit Sicherheit nicht wegen Corona entstehen. Der Schaden tritt durch streaming-Dienste ein. Genauer gesagt nicht durch Streaming-Dienste, sondern durch die fortgeschrittene Digitalisierung, welche streaming-Dienste und Derivate erst möglich machte. Anders formuliert: Indem durch die Digitalisierung Streaming-Dienste und auch blu-rays u.a. zur Marktreife gelangten, verschoben sich die Leitmedien: der Kinomarkt hat seither eine geringere Bedeutung und die Schutzfenster werden immer kürzer. Durch die Umgewöhnung an neue Medien nimmt die intensive Bindung an eine Theatererfahrung und ihre hervorstechenden oder exklusiven Möglichkeiten weiterhin ab. Daraus lässt sich ableiten, dass ein technologischer Wandel, in dieser Epoche ist es die Digitalisierung, zum Totengräber der "cash cow" Kino wurde. Anderenfalls müsste die Digitalisierung vornehmlich Kinoformen ermöglichen, die nicht auf andere Plattformen übertragbar sind. Oder digitale Errungenschaften würden von der filmproduzierenden Industrie ausschließlich für die Filmtheaterauswertung monopolisiert werden. So wie es einst mit dem 35mm-Film gewesen war. Stimmt dieser Vergleich? Eine solche Festlegung auf Kino und eine vergleichbare Produktionsbasis wie zuvor 35mm sehe ich nicht. Daher sind es sind es Kuratoren, Kulturfreunde, leidenschaftliche Kleinunternehmer und eventuell Gemeinden, die den Restbestand verbleibender Kinoformen ("poor dogs") in Zukunft aufrecht erhalten müssen, was eine höchst ehrenvolle und extrem wichtige Aufgabe ist, während sich die Industrie zunehmend aus dem Kinobereich zurückzieht. Ich glaube, das vor 18 Jahren hier bereits vertreten zu haben unter heftigsten Anfeindungen. Die Lösung: kompromissloses Verbot der Streaming-Dienste und drastische Verlängerung der Kinofenster, falls die produzierende Industrie dies wünscht. Dafür müsste nun eine Kampagne in großem Maßstab beginnen.
  9. Falls @Stephan.Wein gesperrt ist, kann er auch nicht antworten. Es wäre auch verwunderlich, inmitten des Mainstreams überhaupt ernst genommen zu werden. Die Standpunkte auf der anderen Seite sind offensichtlich: nie wieder zurück zu alten 35mm-Zeiten. Dass dieses nun lästige Produktionsmittel erst zur Herausbildung der Filmtheater führte, möchte mal nicht zu Buche schreiben. Ebensowenig, wie das neuere Produktionsmittel (digitaler Vertrieb) nicht länger zur Herausbildung der Filmtheater, sondern der Streaming-Dienste und des Hightech Home Cinemas führte. Dabei wurde das Kerngeschäft zunehmend geschwächt und in paradoxer Weise alternativer content (über den man sich selbstverständlich freuen könnte) zum künftigen, lückenfuellenden und bald alleinigen Kerngeschäft gemacht. (Es empfiehlt sich immer, stets auch in einer aufgeklärten, gesunden Distanz zur eigenen Tätigkeit oder zu liebgewonnenen Produktionsinstrumenten den Focus auf die Folgen unserer Produktionsweise zu lenken.) In welchen Illusionen aber sind wir gefangen? Prototypisch dafür ein Beispiel: "Kampf gegen die streaming-Dienste" sei "der falsche Weg", behaupten Akteure der Branche. Bloss nichts bekämpfen, warum auch: wir sind wohlerzogen und brave Kinder der Kohlschen Spaßgesellschaft. Man bildet sich ein, man wäre Kurator, macht sein Hobby zum Beruf und erfindet den Markt neu nach dem Wunschbild kleinbürgerlicher Kulturwerte des 19. Jahrhunderts, in denen sich stürmig Theaterkulturen herausbildeten. Ein heiler Markt nach aussen kommuniziert, der in Wahrheit gezielt und nicht nur von streaming-Diensten unterwandert wird. Und kulturbeflissene (und paradoxerweise apolitische) Illusionisten beherrschen somit auch die Schlagzeilen, derweil keiner weiß, wohin die digitale Reise geht: https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-zukunft-der-kinos-der-kampf-gegen-streamingdienste.2168.de.html?dram%3Aarticle_id=486734&fbclid=IwAR1aSNJR_4KONV3u5ZIi6cLaksjHmLIUu59PojglkqXk0U2Ow5BBVCVb3UU
  10. Man hat versucht, es so lange wie möglich zu verhindern. Aber: "das Fernsehen war stärker'. Alle wussten bereits auf den Funkausstellungen Anfang der 80er Jahre bei Präsentation von HDTV, was passieren wird. Passierte dann erst 30 Jahre später. Digitale Medien genügen sich selbst, bedürfen keiner Theaterlandschaft. Die Bedeutung von 35mm: war als Produktions und Reproduktionsmedium auf Filmtheater angewiesen, hatte zu seiner Zeit unschlagbare Alleinstellungsmerkmale (riesiger Vorsprung in Bild- und Tonqualität gegenüber allen anderen Medien) und glich einem nicht austauschbaren Anlagegut (kein Substitutionsgut!). Einige im Forum glauben immer noch, sie hätten mit einer hochwertigen digitalen Anlage das Kino auf lange Zeit gerettet. Solchen Glauben hätte ich gerne auch. Aber natürlich mag auch ich gute Bilder und Töne in 2020. Sie sind nur nicht länger mit Filmtheatern verbandelt. Es existiert einfach kein Beweis, dass es theaterbasierte Filmaufführungen in der Fläche "immer" geben wird. Einige (sogar Professoren) behaupten das aber immer wieder und berufen sich auf Träume und das menschliche Kontaktbedürfnis. Gut, dass diese Märchen und Legenden endlich einmal erschüttert wurden und ernsthaft das Nachdenken beginnt. Mangels schlagkräftiger Agenda wird aber auch klar, dass die Verbände diese Widersprueche lange genug unter den Teppich gekehrt haben. (Gerade in diesem Punkt sind auch wir beide uns einig).
  11. https://www.spiegel.de/kultur/kino/das-bedeutet-der-corona-shutdown-fuer-das-kino-a-fed70705-119c-49db-bcc3-aa26ce1fae3a?sara_ecid=soci_upd_KsBF0AFjflf0DZCxpPYDCQgO1dEMph
  12. Trotz des Verweises auf eine bereits abgewiesene Kartellrechts-Klage hat es eine diesbezügliche Petition bei der EU gegeben. https://www.openpetition.de/petition/online/schluss-mt-der-us-amerikanischen-kino-technikbevormundung-dci-frei-fuer-alle Vielleicht wäre das ein Ansatz?
  13. Das ist so schön hier. Ich fühl mich so geborgen. Vielen Dank für die Wärme hier. Bitte Gewerbefachmann Horst Gebhardt nicht vergessen, der mich, neben Herrn Knapp sitzend, 1985 für den Gloria Palast (tödliche Konkurrenz der Riech-Betriebe) als Hilfe einstellte, und wenig später zur anderen Strassenseite wechselte. Dort traf ich ihn im Marmorhaus bei Riech und Tante Uschi wieder. In der Stimme gereizt, misstrauisch. Dabei mochte er doch sooo sehr "junge Menschen"? Welches Schicksal wohl ihn ereilte?
  14. Ach? Das war bei mir genauso! (Als mein alter Herr erfuhr, für wen ich alles tat, fauchte er: "du verkommenes Subjekt!".) Im Royal Palast mussten ja die Mitarbeiter Spalier stehen und wurden vom Luzifer abgezählt. In dieser Art: "Sie bleiben. Und Sie bleiben ebenfalls. Aber Sie? Sie gehen!". Seine letzte Theaterleiterin dort stichelte hinter dem Vorhang: "über die Ufa könnte man einen Kriegsfilm drehen - mit Heinz R. in der Hauptrolle von Adolf H. --- Aber Herr Flebbe, jaaa: das ist für mich deeer neue Kino König!". Als ich sie später wiedertraf und frohlockte, dass ich jetzt für einen Flebbe arbeitete, hieß es mit erloschenen Augen: "das ist ja noch schlimmer...". Und damit hat sie vollkommen recht behalten. Ein Schlachthof zwischen Multiplex und Lounge Kinos, den Ex-Berlinale Direktor Wolf Donner, mit dem ich stets sympathisierte, zum Glück nicht mehr kennenlernte: aber er moege in Frieden ruhen, wir ehren ihn. Riech hatte oft (so einige, emotional mit der Kinostaette verbundene) Mitarbeiter wieder zurückgeholt. Aus so einer Art Sippengefühl heraus. In heutigen Multiplexen absolut undenkbar. Prägende Erinnerungen an das Riech-Imperium bleiben ewig und die gemachte Lebenserfahrung, in der man alle Tiefen, aber auch die höchsten Höhen kennenlernen durfte. Unter Riech bestanden noch die größten Leinwände Europas und klassischen Zweckbaukinos. Flebbe und Hintermänner zogen dann in die Stadtzentren und verdrängten solche Kulturbauten: eine barbarische Tat.
  15. Das ist doch alles überhaupt keine Schande, das "versagende Geschäft mit dem Strohhalm zu retten". Aerosole werden auch beim Sprechen und Lachen von Kindern im Klassenraum verstrahlt, nicht nur bei einem Filmtheaterbesuch. Gerade durch die Vertreibung aus den Stätten in den Privathaushalt finden erst dann gerade dort die Anballungen und Ansteckungen statt. Ich kann mich nur noch wundern.
  16. Wenn Schulunterricht lokal verlagert wird, ist er immer noch Schulunterricht. Auch im Kino. Die möglichen Abstände der Schüler zueinander liegen im Kinosaal höher als im kleinen Klassenzimmer. Wenn der Pfarrer im Kino eine Einführung hält, gilt die Veranstaltung als Gottesdienst und Kirche. Sollte man inderart auch intensivieren.
  17. https://www.cnbc.com/2020/10/22/warner-bros-says-tenet-wasnt-a-home-run-not-optimistic-about-cinemas.html?fbclid=IwAR0uPXHtQ_-KiQymdM0KgBNjyMc3Lfgf7MWTX7dvRa7nxtVOUiq90T1ZBDI
  18. "We do not comment on rumors. The film is not for sale. The film’s release has been postponed until April 2021 in order to preserve the theatrical experience for moviegoers,” an MGM spokesperson told Variety." aus: Variety
  19. https://www.amazon.de/Kinos-Paul-Bode/dp/B0000BGN7H
  20. Korrekt, und das können auch nur Insider nachfühlen und nicht nostalgisch inspirierte, getäuschte Gäste. Hinter der süßlichen Schale verbirgt sich nicht selten ein zynisch kalkulierter Kern, auch im Rahmen eines sogenannten Kulturprogramms. Gerade die am meisten auf Kultur spielen, drückten sich schon immer vor Tariflöhnen und zahlen noch heute nicht mehr als den gesetzlichen Mindestlohn. Wie hoch dann die Privatentnahme ist, geschieht nach Gusto. Außerdem ist bei den sogenannten historischen Festivals eine Unmöglichkeit der Veranstalter zu konstatieren, in irgendeiner Weise Ursprung und Herstellungsweise ihres Produkts (etwa der Filmkopie) zu erklären oder zu hinterfragen, also nennt man das Konglomerat schlicht "Traumfabrik". Die Abzocke beginnt nicht erst beim Popcorn und beim Vorbestellsystem, sondern bereits bei Prädikaten wie "Event" oder "exklusiv". Eine immer wieder funktionierende Irreführung. Bei der digitalen Projektion wird nicht selten mit 4K-Projektoren geschwindelt, die lediglich 2K-Objektive oder 2K-DCPs zur Regel haben. Nirgendwo ist auch nur annähernd ein Kontrast zu erreichen, den man mit billigsten consumer-Geräten zu Hause erreicht mit fast kostenlos hinterhergeworfenen 4K UHD-Playern. Und Blu-ray-Discs liegen preislich unter dem einer Kinokarte. DCI - eine einzige Sinnlosigkeit? state-of-the-art-Tonanlagen findet man in der deutschen Hauptstadt sowieso keine, die besten, größten oder schönsten Kinos wurden schon vor langer Zeit abgerissen. In den kommunalen Kinos oder Museumssätten herrscht ein kunterbuntes Durcheinander der Medienträger zwischen Filmrolle oder Digisat. Warum entweder das eine oder das andere zum Einsatz kommt, wird auf Auskunft weder fundiert begründet, noch dem Publikum didaktisch vermittelt. Wie schon schon @Filmtechniker andeutete, besteht die Performation nicht mehr aus einem einmaligen kreativen Akt, sondern in der Auswertung einer Konserve. Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, als Ornament der Masse. Auf dem derzeitigen Stand seiner Entwicklung handelt es sich langfristig um ein Auslaufmodell, so bedauerlich dies auch wäre. Und dass sich die Kinobranche neu erfindet, ist nicht erkennbar. Sie beruhte ja auf dem Privileg einer technischen, also audiovisuellen Überlegenheit gegenüber häuslichen consumer-Medien mittels einer exklusiven Auswertung, wonach oft erst nach Jahrzehnten ein Film erstmals für eine Fernsehausstrahlung zugelassen wurde und Kultstatus erreichen konnte. Alle derzeitigen Trends laufen dem zweifelsfrei zuwider. Dann gibt es aber zur allergrößten Glück noch immer andere Formen wie etwa das Konzert oder die Oper, die jeden Besuch wert sind, habe immer mehr Freude daran.
  21. cinerama

    Tenet 70mm OV

    Wenn ich da an die tolle Raumakustik der Zweckbauten Savoy Filmtheater Hamburg, später Europa Palast Essen, Regina Bremen, Grindel Hamburg und Royal Palast Berlin denke, wären die Herausforderungen nicht zu groß. Aber die hier besprochenen Problemfälle passieren wohl immer wieder in irgendwann auf Breitwand umgebauten ehemaligen Schlauchkinos mit nun abgetrenntem Rang und unproportional hoher und unbedaempfter Decke? Wie @Sebastian schrieb, ist dieser Film offenbar für IMAX-Kinos zu präferieren. Wollte man Maßstäbe aus der klassischen Zeit der 70mm-Filme daran anlegen, scheitert der Anspruch in allen Belangen. Schade um das teure Filmmaterial, schade auch um die wirklich guten Tonanlagen (etwa im Delphi Berlin) bei einem derart einfallslosen Film.
  22. Meine Erinnerung an Ring-Film trügt nicht. Zeitweise telefonierten wir um 1990 unter der Telefonnummer der Kinokasse, und manchmal berief sich der Verleiher P. K. auf momentan hektischen Publikumsbetrieb. Die Korrespondenzen und Vertragszusendungen gingen an Ring-Filmverleih, Ottostraße 72. Und das ist der Standort eines der obenstehend erwähnten, derzeit betroffenen Kinos in Ottobrunn. (Den Vertrag mit Anschrift habe ich dir ja gestern zugeschickt).
  23. Nochmals in Wiederholung: das war eine Fehlinformation aus W. - aber Sie können weiterhin genüsslich darauf herumreiten. Entweder, man nimmt den Irrtum wahr, oder man verschwendet weiterhin seine Zeit. Es gibt doch täglich Fehlinformationen zum derzeitigen Hauptproblem in einigen Ländern mit direkter Auswirkung auf Kinobetriebe. Das tangiert Sie weniger als die Fehlmeldung ums Filmecho? Und das finden Sie o.k.?
  24. Unglaublich, wie der Moderator (aus Karlsruhe) beständig Beitragende löscht, die von Beleidigingen, Schmaehungen oder Verunglimpfungen keinen Gebrauch machen, anders als er es zu tun pflegt respektive sehr spezielle Freunde. Allein wie ZDF-, ARD- oder n.tv Sendungen, sofern ich sie im Connex mit Corona und der Kinoperspektive zitiere, gelöscht werden, zeigen erhebliche Defizite des Moderators an Bildung und Moral. Wäre es nicht besser, er gestaltet das Filmvorfuehrerforum zu einer Marketing-Plattform seiner Business-Interessen um? Was hat eine in der Filmbranche und seit 2002 auch in der Programmkinoszene erfahrene, mittlerweile der Weisheit naherückende Person von 67 Jahren bitte in einer film-tagespolitischen Diskussion zu beleidigen und zu zensieren, wenn sie selbst keinerlei Ausbildung in politischer Wissenschaft, Jura, Soziologie, Filmwissenschaften oder Pädagogik durchlaufen hat? Wenn diese Person auf der einen Seite engagierte Beiträge, die niemanden persönlich angreifen, löscht, anderseits aber Forumsteilnehmer mit Diktatoren wirrster Coleur vergleicht? Und damit eine Reihe an Nachahmern ermutigt, welche unschuldige Forumsteilnehmer wechselweise mit StaSi, Hitler- und Scientology-, Nordkorea-, oder AfD-Naehe bewerfen? -> Wir sind keine Mitglieder solcher Organisationen und haben andere damit niemals in Zusammenhang gebracht! Für einen ernstzunehmenden Programmkinomacher muten derartige Entgleisungen bizarr und unkultiviert an. Es wäre klug und an der Zeit, wenn er seine Moderatorentätigkeit niederlegen würde. Er kann weiterhin seine Erfahrungen aus betriebswirtschaftlicher Sicht wie auch seine Veranstaltungen zu historischen Themen posten, sollte es aber möglichst unterlassen, im Stil der römisch-katholischen Inquisitoren Erkenntnisprozesse zu stark zu behindern und ggf. zu diffamieren. Damit werden seit vielen Jahren leider kritische und forschende Bemühungen "durch den Kakao gezogen". Eine Entscheidung allerdings, kuenftig "noch mehr inhaltliche Zensur" ausüben (anstatt Unterbindung der Schmaehungen), waere daher grotesk, da damit nur das Unvermoegen des Moderators geschützt wird und man glaubt, es wuerde danach alles ruhig und friedlich werden, "sobald die Politik verschwindet".
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