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magentacine

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Alle erstellten Inhalte von magentacine

  1. @Lichtspieler: Ich versuch's nochmal anders herum: 🙂 Wenn der Tricktisch eine Feldlinse für Aerial Image/Luftbild hat, dann kann man die Vordergrundfigur (es kann eine gezeichnete Figur auf transparenter Folie sein, aber auch ein Legetrick à la Monty Python), und den Hintergrundfilm in einem Arbeitsgang aufnehmen. Sie sind im Sucher so zu sehen, als befänden sie sich beide physisch auf einer Ebene, und so wird die Kombination auch aufgenommen. Das FL/BL-Verfahren (=front light/back light) ist eine Möglichkeit, bei der Animation Vordergrundbild (farbige Figur) und Silhouettenmaske für spätere Einkopierung in Realfilm ohne Spezialkameras herzustellen. Auf Seite 25, rechte Spalte, 2. Absatz des Artikels wird erwähnt, daß die Technicolor-Infrarot-Methode nach unbefriedigenden Tests aufgegeben wurde und man stattdessen Miniatur-Rückprojektion und andere Techniken einsetzte. Die FL/BL-Animation wurde auf Farbnegativ aufgenommen, immer alternierend Figur/Figurenumriß. Davon stellte man auf der optischen Schrittkopiermaschine zwei neue Streifen her, wobei der eine nur die Schattenriß-Figur zeigte (Bild 1,3,5,7 usw., der andere die farbige, beleuchtete Figur vor schwarzem Hintergrund (Bild 2,4,6,8 usw.). Deine Idee mit den Fotoabzügen verstehe ich, es erscheint mir aber sehr arbeitsaufwendig. Was genau möchtest Du als Ergebnis haben? Das Filmtrick-Buch von Reff/Vasarhelyi ist toll, genauso gut gefällt mir ihr "Film-Bastel-Buch".
  2. Hallo @Lichtspieler, sicher nicht alle Puppen, aber einige. Die Figur des gehörnten Cormoran, der sich als Harlekin verkleidet hat, wäre ein Beispiel für FL/BL-Animation. Als Quelle und Bildbeleg nenne ich den hervorragenden Artikel in CINEMAGIC, der die Produktionsgeschichte von JACK THE GIANT KILLER spannend nachzeichnet und besonders auf die Effekt eingeht. Auf Seite 25 dieser PDF-Ausgabe von CINEMAGIC Nr. 34 findest Du eine Abbildung, die von den original Arbeitskopien reproduziert wurde. Man sieht das Prinzip sehr schön. Ob die weitere Maskenkopierung auf einem optischen Printer oder per Bipack erfolgte, kann ich nicht sagen. Der Artikel ist auch toll, weil er beschreibt, wie nach SINDBADS SIEBTE REISE der Produzent Edward Small versuchte, einen Harryhausen-Film ohne Harryhausen zu machen...und wie es ausging. Bei ILM fällt mir die konkrete Anwendung nicht mehr ein, aber ich poste es, wenn die Erinnerung zurückkommt.
  3. Bei ROGER RABBIT fand die Hintergrundaufnahme und die gesamte Trickkopierung im 8-perf VistaVision-Format statt. Das reduziert die mechanischen Toleranzen deutlich, und die Szenen mit Trickfiguren gleichen in puncto Korn und Schärfe ungefähr den normalen, in 4-perf 1:1.85 aufgenommenen Realszenen. Bei der Front/Backlight-Aufnahme hat man es mit klar abgegrenzter "Flachware" zu tun. Daher entstehen dort nicht die bekannten Bluescreen-Artefakte, die man bei Aufnahmen mit realen Darstellern hat (z.B. mit Haar, Pelz, spiegelnden Glatzen, Helmen usw.), wenn aus dem Original-Farbnegativ die verschiedenen Masken gewonnen werden müssen. Das geht übrigens auch mit Trickpuppen, so verwendet in JACK THE GIANT KILLER (Der Herrscher von Cornwall, 1962) und bei vielen Effektjobs von ILM.
  4. @Martin Rowek Es gibt allerdings mehrere Techniken dafür. Bei Zeichentrick sind die Figuren ja mit Tusche auf Folien ("cels") gemalt und dann von der Rückseite her "ausgemalt". Es gab eine Technik ("front light/back light"), bei der diese Folien in zwei Durchläufen mit der Trickkamera abfotografiert wurden. Im ersten Durchlauf gab es einen schwarzen Hintergrund und die Folien wurden mit Auflicht beleuchtet. In einem zweiten Durchlauf nahm man sie vor einer hellen Mattscheibe ohne Frontlicht auf, so daß ein Film nur mit der Silhouette der Figuren vor hellem Hintergrund enstand. Aus diesem Film kopierte man dann auf Hochkontrastmaterial eine Maske und Gegenmaske. Diese wurden dann entweder in der optischen Schritt-Kopiermaschine (optical printer) oder in der sogenannten Bi-Pack-Kontaktkopierung zu einem kombinierten Film aus Vordergrund (Trickfigur) und Hintergrund (Realaufnahmen) vereint. Die Bildqualität des Hintergrundfilms ist gegenüber dem "aerial image" am Tricktisch besser, weil kein zusätzliches optisches System dazwischensteht. Vorteil der "aerial image"-Technik ist aber, daß man bei der Aufnahme am Tricktisch gleich im Sucher der Kamera sieht, wie projizierter Hintergrund und Vordergrundelemente zusammen wirken. In diesem Video über die Pumuckl-Filme wird das Aerial-Image-Verfahren gezeigt (ab 5:00 Vorbereitung der "cels", bei 6:00 ist kurz die Feldlinse und der Ausschnitt für die Vorlagen zu sehen. Wie das "Front/Backlight" funktionierte, wird in diesem (englischsprachigen) Artikel erklärt, das Flußdiagramm zeigt die verschiedenen Masken und Gegenmasken-Filmstreifen. Im Fall von FALSCHES SPIEL MIT ROGER RABBIT ist es besonders komplex, weil man zusätzlich zur eigentlichen Einkopierung der Figuren noch spezielle Körper- und Halbschattenmasken erzeugte, damit die Trickfiguren räumlich und dreidimensional wirken. Ein unfaßbarer Aufwand.
  5. @filma: Einige Crass-Tricktische konnten auch einen projizierten Hintergrund mit Auflichtvorlagen (z.B. Animationsfolien, Titelschriften usw.) kombinieren. Der Projektor konnte dazu einzelbildweise das bewegte Hintergrundbild von unten auf eine große Kondensorlinse ("field lens")werfen, über der die Aufsichtsvorlagen angebracht waren. Die Feldlinse erzeugte dabei ein "virtuelles Bild", das von der oben angebrachten Kamera wieder erfaßt wurde (engl.: "aerial image printing"). Der Vorteil dieser Lösung war, daß anders als bei Rückprojektion auf Mattscheiben oder ähnliches keine zusätzliche Struktur im Bild erschien und daß die Vorlagen (etwa eine gezeichnete Trickfigur) hell ausgeleuchtet werden konnten, weil ein "Luftbild" ja nicht ausgewaschen werden kann. Das war früher ein Standardverfahren, um Zeichentrick mit Live-action zu kombinieren, besonders in Werbefilmen. Im Netz findet man dazu etwas unter "aerial image projection animation". Ein guter Artikel, der das Ganze erklärt, ist hier ab Seite 6 zu finden. Vielleicht auch interessant dieses kleine Video über den Crass-Tricktisch (DIAF)
  6. Es sieht sehr nach 16mm-Aufnahmeformat aus.
  7. magentacine

    DEFA 70

    Von Cunada, Hulland und Urgentinien spricht mal wieder keiner... 🙂 Der ideale Produktionsort für neue Todd-AU-Filme wäre natürlich Uruguay! Alice in Wonderland © 1951 Walt Disney
  8. magentacine

    Bahnhofskino

    Macht euch nur lustig! Immerhin war selbst das Treppenhaus mit 4-Kanal-Magnetton ausgerüstet... 🙂
  9. Das gezeigte Gerät wurde auch (weiter unten) in diesem Thread erwähnt: https://www.filmvorfuehrer.de/topic/27530-passend-zum-vertonen-sony-tc-d5/
  10. Zwei seltene Ausnahmen davon: Bestimmte 3-D-Zweibandkopien aus den 1950ern (damit nach Filmriß bildgenaue Synchronität durch Auffüllen mit Schwarzfilm möglich ist) und Cinerama-Einzelpanels (35mm 6-perf, gleicher Grund).
  11. magentacine

    Bahnhofskino

    Fairchild Technicolor (verschiedene Cartridge-Größen sind zu sehen)
  12. Lesenswert: http://www.lusznat.de/cms1/index.php/kinomuseum-muenchen/gerhard-fromm
  13. Hallo Loriboe, fang mit Lesen an, hier drei Empfehlungen: Zur Geschichte des Filmkopierwerks Dominic Case, Filmtechnik in der Postproduktion engl. Original gegen Registrierung bei archive.org lesbar: https://archive.org/details/filmtechnologyin00case Bernard L. Happé: Your Film and the Lab Photographic theory for the motion picture cameraman Die Bücher sind in Bibliotheken, antiquarisch bei zvab.com oder ebay und z.T. über archive.org online verfügbar. Wenn Du die Grundlagen verstanden hast, lohnt sich gezieltes Fragen mehr. Viel Erfolg!
  14. Die Erfindung der Behauptung einer "plötzlichen Kopierung", mit der Kollege @cinerama herausplatzt (was ihn wohltuend von Alibis unterscheidet, die lediglich platzen können), verstört mich unbeschreiblich. 🙂 Ich schließe mich den Ausführung meines Vorposters an und sehe den Kollegen @cinerama in der einstweiligen Bringschuld. Die Geheimnisse von Gamma und Kopierlicht wird er allerdings, da er 1963 dabei war, weiterhin als Geheimwissen hüten müssen. Welche seiner Aussagen zur Kopierung den transkribierten Zeitzeugen-Interviews damaliger Technicolor-Mitarbeiter diametral widersprechen, zeigt nur, wie wenig man auf das Wort derer geben sollte, die "nur" dabei waren. Solche Vergleiche wären allenfalls geeignet, die Bevölkerung zu verunsichern - meine Lippen (und Tastatur) bleiben daher versiegelt.
  15. Ja, dann benenne sie doch! Ich hindere Dich in keiner Weise daran. Was soll vorgelegt werden? Bestehen begründbare Zweifel daran, daß die Lawrence-Breitfilmkopien (EA) vom Originalnegativ stammten? Wenn ja, bitte Quellen und Daten oder technischen Hintergrund der Vermutung nennen.
  16. Warum das? Wurde bereits am 10. Oktober gegeben, einfach zurückscrollen. Ich hingegen warte auf Deine Erläuterung des originalen Looks, aber da scheint nichts zu kommen. "Putinversteher", "Kaltprozeßleugner", "Querdenker", "Kopienverschrammungsverschleierer", "Inersterpersonantworter" und "fünfte Kolonne der M-Straße" fehlen noch, bitte nachtragen.
  17. Mit dem Testbild (Test Pattern), das sich beim Christie aufrufen läßt, sollte doch jemand vor Ort kurz prüfen können, ob das Scope-Bild eine Schärfenkorrektur braucht.
  18. Ein ganz heikles Thema! Viele Projektorhersteller installieren aus Kostengründen nur chinesische Entzerrungsmodule minderer Güte, etwa der Meihao Shíguang Co. Bei Neuanschaffungen sollte man daher besser einen hochwertigen Anamorphoten, z.B. die Cyligon-Baureihe der Optischen Werke Möller (Wedel) verlangen. Zufriedene Besuchermienen danken es einem.
  19. Ja, der Film heißt PICASSO (Le Mystère Picasso, R: Henri-Georges Clouzot) und ist von 1956. Ist als 4K-Restaurierung inzwischen auf Bluray verfügbar. Soweit ich mich erinnere, sagt Picasso etwas wie "Gebt mir eine größere Leinwand!", worauf der Film für die letzte Rolle auf CinemaScope wechselt. Aus DER SPIEGEL Nr. 52/1956: "Das ist der Beitrag, den Clouzots Film zur Deutung des »Wunders Picasso« liefert. Für das letzte Bild, das Picasso unter den Augen des Publikums anfertigt, weitet sich der Film plötzlich zur Breite der Cinemascope-Leinwand. Picasso beginnt mit einem Geflecht von Linien und Punkten die Szenerie abzugrenzen, auf der er das »Strandleben von La Garoupe« abbilden will. Achtzig Stunden arbeitet er an dem Gemälde, von dessen Werdegang auf der Leinwand nur - wie im Trickfilm - die Stationen weitergegeben werden. Der Rand des Bildes füllt sich mit Badeszenen, einem Wellenreiter, Faulenzern, dem Publikum, das unter einer Sonnenmarquise im kühlen Strandcafé sitzt."
  20. Tom Ewell zeigt uns, wie es sein sollte (ab 0:35 min): Schlager-Piraten
  21. In den wenigen verfügbaren Quellen zum Produkt Covaral (Meier, Filmhandbuch) wird erwähnt, in welchem Lösungsmittel die Schutzbeschichtung, wenn sie selbst durch Nutzung verschrammt ist, wieder abgewaschen werden konnte. Habe das Buch leider gerade nicht zur Hand. Das berüchtigte Photogard war ein polymerisiertes Silikon (ich weiß nicht, ob das mit "Silkonharz" richtig übersetzt wäre) das unter hoher Temperatur aufs Filmmaterial aufgebracht und mit UV-Licht gehärtet wurde. Die Eigenschaften aus den damaligen Beschreibungen klingen nach vollständiger Versiegelung (hier ein Thread bei film-tech.com)
  22. Vielleicht könnte jemand mit Kopierwerkshintergrund wie @Film-Mechaniker etwas dazu sagen. Zum Anlösen der Trägerseite wurde m.W. Aceton verwendet. Welche Mittel zur Vorreinigung der Materials von den verschiedenen Betrieben benutzt wurden, kann ich leider nicht sagen.
  23. "Hurricane" ist in 35mm mit "Todd-AO 35"-Anamorphoten aufgenommen. Die Zahl 35 wurde auf Plakaten und in Credits gern mal weggelassen (siehe FLUCHT INS 23. JAHRHUNDERT). Möglicherweise handelte es sich um Verzeichnungen von Personen am Bildrand bei Weitwinkelaufnahmen. Auch von Technicolor kann keine Rede sein, wenn die abgetastete Kopie auf Eastman-Positiv war. Aber immerhin hat sich der Techniker Gedanken gemacht. Danke für die schönen gescannten Dokumente!
  24. @Majorsmith hat recht, daß die Schutzbeschichtung eine versiegelnde Wirkung haben kann. Es gab aber auch Kopien, die nur regeneriert wurden (also Träger angelöst und "blankgebügelt"), ohne daß hinterher eine Schutzbeschichtung erfolgte. Insofern kann man es durchaus versuchen, wenn der Wert oder die Seltenheit der Kopie das rechtfertigt. Es gibt aber zu denken, daß manche Kopien aus den 1950ern/1960ern, die zum Teil mehrfach regeneriert und neubeschichtet wurden (Beispiel: lange Disney-Zeichentrickfilme), nach bis zu 65 Jahren frei von Essigzersetzung sind. Andere Kopien derselben Titel, die ebenfalls im TC-Prozeß hergestellt wurden und in den selben Filmlagern/Verleihlagern aufbewahrt wurden, zersetzen sich zunehmend. Berüchtigt war als "Essigbeschleuniger", wenn man amerikanischen Sammlern und Archivaren glauben will, das in den USA verwendete Produkt 3M Photogard, eine Schutzlackierung, die das Verkratzen der Vorführkopien verhindern sollte.
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