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Film-Mechaniker

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  1. Hallo und Willkommen zu dieser Versandliste! Nur ein paar Worte als Dank an alle, die unterzeichnet haben, obschon gegenwärtig nicht mehr als eine Marke auf der Ferrania-Homepage erscheint. Wir glauben, es ist es wert, einige Fragen zu beantworten, die bei den Diskussionen oft aufkommen, die wir auch verfolgen. Wie Sie wissen, stellte Ferrania ihre fotografischen Produkte vor einigen Jahren ein und danach sind einige Gebäude und Einrichtungen abgebaut oder verkauft worden, da die Zukunft des Films nach Einführung der Digitaltechnik für immer beschränkt erschien. Offensichtlich träumen wir davon, den Film in ein neues Zeitalter zu tragen, wo er in Eintracht mit digitaler Bildtechnik leben kann. Nach mehr als einem Jahr Arbeit versuchen wir endlich, eine kleine Filmerzeugung anzufangen. Doch das Anpassen eines Ablaufs ist keine einfache Sache: Einige chemische Produkte sind nicht mehr erhältlich auf dem Markt, frühere Ferrania-Angestellte und Ingenieure müssen wieder mit einbezogen werden in einen vollständig neuen industriellen Vorgang, u. a. m. Wir beschäftigten uns mit einem Haufen der genannten Dinge und sind nun stolz zu sagen, daß der Zeitpunkt gekommen ist, wirklich Film zu machen. Gerade jetzt gibt es ein halbjähriges Forschungsprojekt, das darauf abzielt, die erste Großrolle herzustellen. Falls wir während dieser Periode alle verbliebenen technischen Aufgaben lösen können und wenn der Markt uns vernünftiges vorgängiges Interesse anzeigt, werden wir weiter machen und im ersten Quartal 2014 frischen Film verschicken. Also, nun ist die Frage: was für ein Film? Wir glauben, es ist besser, mit der Wiederaufnahme der zuletzt fabrizierten Emulsionen zu beginnen. Die ersten zwei, die wir machen werden, sind ein Farbnegativfilm, der vom Ferrania Solaris FG-100 Plus abgeleitet ist (nur für Fotobilder), und ein professioneller Farbumkehrfilm in Anlehnung an den Scotch Chrome 100. Welche Formate? Wir haben die Ausrüstung, um Film in fast allen fotografischen und kinematografischen Formaten zu konfektionieren: 110, 120, 126, 127, 135, 220; Super-8, Doppel-8, 16 mm, 35 mm und 70 mm; aber zunächst werden wir nur das auflegen, was am Markt verlangt wird. Mehr Einzelheiten folgen, bitte bleiben Sie dran! Grüße Das Ferrania-Film-Team
  2. Der Beitrag Geschichte der Schweizer Filmkopierwerke hat mich natürlich interessiert, aber auch die Texte über Ax und die HADEKO sind spannend. Enttäuschend die technische Buchgestaltung, Format und Typografie
  3. Gerührt, nicht geschüttelt.
  4. Sehe ich etwas anders. Das Ideal ist doch möglichst keine Dunkelpause, wie es mit dem Duplex-Verfahren erzielt werden kann. Bei der Simplex-Projektion sollten die Dunkelpausen möglichst kurz sein. Beim PAL-Verfahren macht die Graupause zwischen den Bildern etwa 8 % aus. http://de.wikipedia.org/wiki/Duplex-Verfahren
  5. Wenn man mit Kaliumpermanganat bleichen will, muß man dafür sorgen, daß das Salz vollständig gelöst ist. Es genügt nicht zu warten, bis man keine Körnchen mehr sieht, es sind immer noch Kristalle vorhanden. Diese kleinen Körnchen können sich in der Gelatine verhaken und dann Schaden anrichten. Bis wirklich alles auf Molekülebene gelöst ist, verdirbt allerdings der Ansatz. Was tun? Man muß unter Luftabschluß und konzentriert lösen, also in voller und verschlossener Flasche aus farblosem Glas. Wie aber in voller Flasche bewegen? Da kommt der Magnetstab in Szene und wir sind voll am Laborieren. Beim Kaliumdichromatbad mit Schwefelsäure, nicht schwefelsauer, das wäre mit schwefliger Säure \Unterschied!\, ist das Lösen des Salzes nicht so heikel, sollte aber auch wenigstens eine Stunde drin haben. Bei vielen Salzen werfe ich die Kaffeemühle an, so ein kleiner elektrischer Küchenheuler. Kalibichromat ist giftig und ich will keinen Staub davon einatmen, also andere Methode: Pistill (Mörser) und mit wenig Wasser einen Brei anstoßen. Das empfehle ich auch bei Entwicklersubstanzen, die möglichst rasch gelöst werden sollen, ohne mit viel Luft zusammenzukommen. In Wasser ist immer Luft gelöst und ein Fünftel der Luft ist Sauerstoff, darum möglichst wenig Wasser und ergo der Mörser. Ich habe meinen von IKEA, glaube ich. Gummihandschuhe! Ein andere Möglichkeit ist Bleichen mit Wasserstoffsuperoxid. Meine Experimente endeten, als ich ein Mal aus Versehen Kaliumbichromat-Bleichbad zu Wasserstoffsuperoxid gegossen hatte, im Dunkeln. Nach etwa zehn Sekunden vernahm ich ein Zischen, ich dachte: Holla, da wird aber Sauerstoff frei, das wird gut bleichen. In Wirklichkeit kochte die Suppe auf, der Film war danach vollkommen blank. Erst beim Lichtmachen sah ich den Dampf in der Duka. Das Bad hatte über 90 Grad . . .
  6. Ich auch, entwickelt habe ich das Material von 1999 bis 2008. Die weißen Pünktchen, so genannte Nadelstiche, rühren von der Bleiche her respektive von der Gelatine. Fomapan R 100 hat nicht gehärtete Gelatine, die dafür mit der Zeit austrocknet. Unterschiedlich alte Filme lassen die Bildung von Nestern verschieden zu, besonders mit Kaliumpermanganat. Das Beste für alle Benutzer des Materials wäre ein Härtevorbad. Ich wollte das mal machen, tat es aber aus irgend einem Grunde nicht. Sagt doch bitte konsequent Fomapan R, wenn ihr den Umkehrfilm meint. Es gibt daneben noch verschiedene Fomapan-Negativfilme.
  7. Entschuldigung, Fomapan R, sauber entwickelt und mit einem gepflegten Projektor vorgeführt, sieht sehr gut aus, z. B. mit einem Eumig P 8 mit 100-Watt-Halogenlampe. Das zumeist vorhandene Eupronar-Zoom sollte aber gegen eine gute Festbrennweite getauscht werden. Kratzer und Schrammen sind vermeidbar.
  8. Aus urheberrechtlichem Grund kann ich keine Bilder einfügen und verweise daher auf Wikipedia und die unten stehenden Links. Er wurde am 7. September 1855 als Sohn eines Metallarbeiters in Bristol geboren. 1869 ging er von der Schule und lernte den Fotografenberuf. 1874 verheiratete er sich mit der in der Schweiz geborenen Deutschen Victoria Mariana Helena Friese. Ihr Vater stammte aus der lutherischen sächsischen Adelsfamilie von Friese(n). Für den Wohlklang fügte Green seinen Namen dem ihren und ein e bei. Er wurde ein erfolgreicher Portrait-Fotograf, ab 1877 mit eigenem Geschäft in Bath. Er hatte je eine Filiale in Bristol und in Plymouth. 1882 machte Green in Bath die Bekanntschaft von John Arthur Roebuck Rudge (1837‒1903), einem Feinmechaniker, der mit der Laterna Magica in Richtung bewegtes Bild experimentierte. 1885 zog Green nach London, wo er mit Arthur Albert Collings (1859‒1936) als Teilhaber zwei Geschäfte mit Studio eröffnete, an der Western Road 69 in Hove. Es kamen noch einige Filialen hinzu. 1888 wurde die Partnerschaft mit Collings aufgelöst. A. „Esmé“ Collings, wie er sich nun nannte, behielt die Hälfte der Einrichtungen. Er wurde später auch als Filmproduzent in Brighton aktiv. Kaum bekannt ist die erste Kamera, die Green 1888 benutzte. Ich kenne zwei Beschreibungen, eine in Cricks’ Artikel vom Mai 1950 und eine von Brian Coe vom 5. Oktober 1955. Coe spricht von „Bi-Phantascope“ von Rudge und von einer Kamera Greene-Evans mit Prinzipzeichnung, die jedoch nicht dem Stößelmechanismus, sondern der Federrollenkonstruktion nach Cricks entspricht. Gegen Ende 1889 traf Green mit dem Ingenieuren Mortimer Evans zusammen. Lebensdaten von Evans habe ich bis heute nicht gefunden. Sie unterhielten sich über eine Kamera für Reihenbilder. Erbauer waren wieder Annibal Légé & Andrew Theaker Job in London. Es waren angeblich vier bis fünf Aufnahmen in der Sekunde möglich gewesen. Mit einer Umdrehung der Kurbel löste man zwei Aufnahmen aus. Das Wort auslösen wähle ich bewußt, weil die Verschlüsse tatsächlich bei einem bestimmten Punkt durch ihr Eigengewicht fallen. 1890 baute er angeblich eine stereoskopische Reihenbildkamera gemeinsam mit dem Elektrotechniker Frederick Henry Varley. 1893 erhielt er ein Patent auf eine Kamera, die praktisch gleich aussieht wie die von Evans und die von Varley. 1896 tat er sich mit dem Industriellen John Alfred Prestwich (1874‒1952) zusammen, für den er verschiedene filmtechnische Apparate konstruierte. Die vielen einzelnen Quellen und Berichte zu Green sind ungenau oder fehlerhaft. Ein Artikel in British Kinematography von 1950 ist aber technisch aufschlußreich. Unter dem Titel The Place of Friese-Greene in the Invention of Kinematography berichtet R. Howard Cricks da von den Unternehmungen des Fotografen. Zeichnungen der Kameras und ein Nachbau in der Gordon-Trewinnard-Sammlung erlauben festzustellen, daß für die zwei nebeneinander liegenden Verschlüsse je ein Schieber vorhanden ist, was bei einer Stereoskopiekamera zwecklos wäre. Es ist möglich, die Steuerscheiben auf der Antriebswelle beliebig gegeneinander verstellt zu montieren. Das bestätigt mir der englische Filmhistoriker Stephen Herbert, der am Bau der Replik beteiligt war. Genau damit experimentierte Green. Eine Übersetzung des Antriebes war jederzeit möglich gewesen. Das haben laut Stephen Herbert der Filmhistoriker Brian Coe (1930‒2007) und ich unabhängig voneinander erwähnt. Acht Filmschritte pro Sekunde reichen aus, um im Duplex-Verfahren 16 Phasenbilder aufzunehmen. Doch das hat Green erst nicht interessiert. Er legte die Aufnahmenfolge so fest, daß gerade genug Zeit für den Filmtransport zwischen jeweils zwei Phasen verblieb. Der Film war 6¾ Zoll oder 171,45 mm breit, die Bildfenster 3 auf 3 Zoll groß (76,2 mm im Quadrat). Varleys Apparat besitzt einen Stößelmechanismus in Verbindung mit Klemmen, eine einzigartige Idee. Der Zweck dieser Kamera war, Erfahrungen mit in der Zeit unterschiedlich angesetzten Phasen zu machen. Green wollte wissen, ob es möglich wäre, bei Aufnahme und Wiedergabe das Duplex-Verfahren anzuwenden. Im Falle, daß es funktioniert, hätte er ein flimmerfreies System ohne besonderen kopiertechnischen Aufwand gehabt. Die meisten Berichte sind falsch. Was durchweg nicht stimmt, ist die Zusammenarbeit. Green hat im Auftrag bauen lassen, gleich wie Le Prince, die Lumière, die Latham, Marey, Edison. Glatter Widerspruch liegt in folgender Beschreibung: „The stereoscopic effect was obtained by a double lantern with double converging lenses that threw pictures of a continuous band of film. There was a revolving cylinder between the lenses of each lantern, each cylinder being so formed as to cause the intensity of the corresponding view on the screen alternetaly to increase to its full extent and as gradually to diminish to nothing. When one view was at its full brightness, the other was cut off, and vice versa. But the view on the screen had always the same brightness.“ (Die stereoskopische Wirkung wurde durch einen Doppelprojektor mit doppelter Optik erzielt, die sich deckende Bilder eines ununterbrochenen Filmbandes entwarf. Es gab eine sich drehende Trommel zwischen den Linsen jedes Projektors, die so ausgebildet war, daß sie die Stärke des zugehörigen Bildes an der Wand abwechselnd bis zur Gänze anwachsen lassen und gleichförmig bis zu nichts verringern. Während ein Bild volle Leuchtkraft hatte, war das andere abgedeckt und umgekehrt. Doch die Ansicht an der Wand hatte stets die gleiche Helligkeit.) Stereoskopie ist damit ausgeschlossen. Stereoskopie war Greens Vorwand für seine dahinter laufende Verfolgung der besten Form lebendiger Fotografie. Ich bin der Meinung, daß Green ausschließlich das Problem des Flimmerns perfekt lösen wollte. 1896 kam er endlich dazu, indem er einen Breitfilm-Duplex-Projektor für Prestwich entwerfen durfte. Der Film darin ist 2⅜ Zoll breit (60,325 mm). Das Gerät existiert noch heute.* Die Kameras der vorausgehenden Jahre sind auch keine Stereoskopie-Apparate, wenn man sich die Unterlagen genau ansieht, insbesondere die erste. Man kann heute mit Bestimmtheit sagen, daß sowohl die Varley- wie die Evans-Kamera das Duplexverfahren schon bei der Aufnahme versuchen. Das Hauptproblem war der Bilderträger, der erst Ende 1889 erhältliche Celluloid-Rollfilm. Green startete parallel mit Le Prince Anfang 1890 ganz neu mit zu diesem Material passender Mechanik. Sein neues Filmformat war, Gegenteiliges noch nicht erwiesen, 1½ Zoll (38,1 mm) mit quadratischen Einzollbildern. 1893 hatte William Friese-Greene seinen fünften Aufnahmeapparat patentiert, der sich kaum von Varleys unterscheidet. Worin besteht der geringfügige Unterschied? In der Übersetzung des Antriebs für acht bis zehn Doppelschaltungen in der Sekunde. Im Patent ist davon nicht die Rede. Das war auch nicht nötig. Der Zyklus war in drei Abschnitte geteilt, einen für den Filmtransport und zwei für die hintereinander erfolgenden Aufnahmen. Es ist einsichtig, daß die Wiedergabe, so wunderbar flimmerfrei sie sein mag, einen stotternden Bewegungscharakter hat. Green ist in eine Sackgasse gelaufen. Es sollte aber nicht übersehen werden, daß er so viel von der Kinematografie verstand, um beim wichtigsten Filmtechnikindustriellen von Großbritannien maßgebliche Beteiligung zu erhalten. Die in die ganze Welt verkauften Prestwich-Kameras, von denen es 1⅜-Zoll-Modelle gab und welche für 2⅜-Zoll-Film, hat William Green entworfen. Beim Versuch mit flimmerfreier Projektion hat aber Prestwich sich durchgesetzt. Er ließ Simplexaufnahmen, also die natürliche Phasenfolge 1-2-3-4-5-6-usw., speziell kopieren, was mit zwei Gängen zu bewerkstelligen ist. Duplex-Positive Prestwich-Green sind beim British Film Institute erhalten. http://books.google.... varley&f=false Ray Zone: Stereoscopic cinema & the origins of 3-D film, 1838-1952. University Press of Kentucky, 2007. ISBN 978-0-8131-2461-2 http://www.deutsche-..._n05-611-02.pdf Über die von Friese(n) *http://www.sciencean...g=2&imagepos=26 http://image.eastman..._1955_04_09.pdf IMAGE, Journal of Photography of the George Eastman House Vol. IV, No. 9 DECEMBER, 1955 Autor angegeben als W. H. Coe, im Text als B. W. Coe. Lebensdaten von Green angegeben mit 1855~1915. Interessant dafür, daß die Duplex-Projektion oder das Überblenden von Rudge als seine Erfindung angegeben wird, die er mit Patent an Green verkauft hatte. http://www.screenonl...5/synopsis.html „Helena Friese, the Swiss-born subject of the photograph, . . . “ http://www.photohist...ollingsAE&K.htm „After he married Victoria Mariana Helena Friese, the daughter of a Swiss baron, in 1874, the young photographer used the grander sounding surname of Friese Greene.“ Trewinnard, Gordon James 38 Talbot road, London England W2 5LJ Australian Securities and Investments Commission Gazette, 27. Mai 2003 Sammler und Financier von Nachbauten verschiedener Pionierkameras Moving image technology: from zoetrope to digital Von Leo Douglas Graham Enticknap. London, 2005 http://books.google....r Evans&f=false „By early 1888 Friese-Greene had designed his first camera which was capable of taking a series of photographs on paper film. This was based on work done with the inventor John Roebuck Rudge in Bath.“ http://www.imdb.com/name/nm1961777/bio http://www.britishpa...rd.php?id=33963 British Pathé Sound Newsreel of September 13, 1951 Da wird eine (die ?) zweiäugige Kamera schon auf völlig falschem Stativ gekurbelt. Kein Wunder, kommt da nichts Brauchbares heraus bei den Briten. Absolutes Desinteresse an der Technik „With his expertise in still photography, Friese-Greene realised the limitations of glass plates. In 1885 he began to experiment with oiled paper and, by 1887, was experimenting with celluloid as a medium for 'motion picture' cameras.“ http://www.mybrighto...7p157p344p.aspx William Friese-Greene did live in Kilburn, the address was 136 Maida Vale. Samantha (30. Januar 2009) http://www.mybrighto...7p157p344p.aspx I have a photograph that I think is William Frieze-Green. It is in a collection of photos from my Masonic lodge presented to the Lodge in 1889. Should anyone like a copy, just email me. By Michael T. Harrington (15. April 2009) Selbe Seite John L. Fell: Film before Griffith University of California Press, 1983 ISBN 0-520-04738-9 http://books.google....sidered&f=false Raymond Spottiswoode: The Friese-Greene Controversy: The Evidence Reconsidered The Quarterly of Film Radio and Television Vol. 9, No. 3 (Spring, 1955), pp. 217-230 (article consists of 14 pages) Published by: University of California Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/1209921 Bleibt noch zu lesen. Vermutlich angriffig, vielleicht auch nicht
  9. Gerade die letzten drei Ausgaben zum Beispiel, weil ich verzerrte Bilder nicht mag, weil ich Skelette mit einer Filmkamera in den Handknochen nicht erbauend finde, weil die jungen Frauen mit den engen Leibchen in meinen Augen auf der Grenze zur sexistischen Ausbeutung stehen. Einen Schritt weiter ist man bei den Pirelli-Pin-ups. Es gibt doch genügend andere Motive für das Frontispiz eines Schmalfilmmagazins.
  10. Danke, Oliver, mich haben verschiedene Titelseiten von Cine 8-16 schon zum Stirnerunzeln gebracht, um es höflich zu sagen.
  11. Es hat noch niemand die korrekte Bezeichnung des Produktes genannt. Vielleicht mit etwas Hilfe: Es ist keine Bezeichnung mit arabischen Zahlen.
  12. Toll, der Mensch im Mittelpunkt, Bewegung, nahe genug dran, motivierte Kamerabewegungen Schnitt könnte alles in Fluß bringen, nur keine Angst vor Kürze, auch eineinhalb Minuten sind in Ordnung. Gefällt mir gut
  13. Ist die Kamera auf dem Heft so verzerrt oder sieht es nur hier im Forumbeitrag so aus?
  14. Bei IMAX schrammt es auch seitwärts, habe ich gesehen. Schon etwas seltsam, wenn man mit senkrechtem Film aufgewachsen ist, aber man gewöhnt sich an allem, sogar am Dativ.
  15. Wenn ich ja, aber höre oder lese, schellen bei mir die Alarmglocken. Dieses Mal nicht zu Unrecht: Magnettonbänder sind im Vergleich zu Kinefilm erheblich schwerer zu spalten, weil der Polyesterträger dünner ist und die Beschichtung abrasiv (abschleifend). Beim gewöhnlichen Eisenoxidband stellt die Beschichtung eigentlich reines Schleifband dar, Rost (Fe2O3) wird auch als Schmirgel benutzt. Genau aus dieser Industrie kommt die Anwendung von Hartmetall-Rundmessern, die dem Verschleiß länger standhalten als konventionelles Werkzeug. Wittner schreibt: Die aus dem sehr harten Wolfram-Carbid gefertigten Messer (eine spezielle Legierung mit Kobalt und Titan) können zwar nachgeschliffen werden - aber dies ist nicht oft möglich. Wolframkarbid ist keine Legierung, sondern Hauptbestandteil des so genannten Hartmetalls. Hartmetallgegenstände werden nach dem Sintern genannten Verfahren gewonnen. Über das Sintern möge man bitte selber nachlesen. Der alte Weg mit Werkzeugstählen (Kalt-, Warmarbeitsstahl und Schnellarbeitsstahl) kann immer noch begangen werden. Man muß das Werkzeug öfter schärfen, dafür ist es erheblich günstiger.
  16. Ein Schmiedewerkarbeiter, der sich viele Jahre lang von seinem Wecker auf dem Nachttisch zur Arbeit wecken ließ, nahm diesen am letzten Arbeitstag vor der Pensionierung mit ins Werk. Dort legte er ihn auf den Bär des Dampfhammers und betätigte die Hebel. Erfüllt von Genugtuung nahm er seinen Wecker wieder nach Hause. Der war noch einen Millimeter hoch. Diese schöne Geschichte fällt mir immer wieder ein, wenn das Wort Pathé auftaucht.
  17. Kleiner Nachtrag zum Unterthema 8-mm-Magnetton
  18. Warum habe ich den Eindruck, die Diskussion gleiche einem Balkon mit mehreren Waldorf und Statler? Hihi!
  19. In Produkten aus der Sowjet-Union steckt amerikanisches Know-how. Der Technik-Transfer war umfangreicher, als man sich vorstellen kann. Die Leningrader Geräte haben Kodak-Mechanik drin, die so aussieht, daß es vier feste Anschläge für die Reglerbremse gibt. Auf der Welle des Einstellrads sitzt eine Kurvenscheibe, die man sich als Schneckenscheibe vorstellen kann. Zwischen der kleinsten und der größten Geschwindigkeit fällt die Schneckenkurve jäh ab und bietet dem Bremshebel keinen Halt. Der Regler wird nicht gebremst und ab geht’s. Diese nicht idiotensichere Sache findet man bei vielen Kodak-Filmkameras und noch einigen anderen. Bei der Beaulieu R kann man den Tempoknopf ebenfalls unbegrenzt durchdrehen, doch die Kurvenscheibe ist zwischen 64 und 8 schön verrundet. Bei der Pathé WEBO M ist wieder ein Absatz vorhanden. Die geht immerhin bis 80 Sekundenbilder, besitzt aber einen Notanschlag für den Reglerteller dicht hinter dem Maximum. Der war billiger als eine bessere Kurvenscheibe. Die Frage nach Schäden kann ich so weit beantworten, daß Feder und Getriebe eigentlich nichts passiert. Problematisch ist es im Schaltwerk, der Einrichtung, mit welcher die Energie angehalten wird oder werden soll. Wenn man den Auslöser losläßt, greift eine Klaue ins Getriebe, wo das zweitletzte Zahnrad (meistens) einen Bolzen trägt. Ich habe noch keine Kamera angetroffen, bei der das Schaltwerk beschädigt war. Nur bei einer sehr billigen amerikanischen sind aus einem Verbundstoffzahnrad Zähne ausgebrochen, worauf die Feder auch ungebremst ablief. Das war ein häßliches Geräusch. Meine Empfehlung lautet: nicht ausnutzen. Mit zunehmender Tourenzahl wächst die Belastung der Getriebeteile überproportional. Ansonsten natürlich eine lustige Möglichkeit für Z-e-i-t-l-u-p-e.
  20. Ein seltener 9,5-mm-Lichttonprojektor: http://www.ebay.fr/i...=item4610a1b979
  21. Zu jung? Es werden Falschmeldungen gebracht! Das Academy-Bild ist nicht von 1937, sondern von 1932, und das Seitenverhältnis 1:1,37(5) bezieht sich nur auf das Kamerafenster. In der Projektion wird bis heute das Seitenverhältnis 1:1,333 oder 4:3 herausgegriffen. Das ist das Lichtton-Normalbild. Die Fernsehbildschirme waren von Anfang an 4:3. Und noch andere Schnitzer Immerhin wird William Dickson erwähnt. Edison ist langsam, aber sicher, vom Sockel.
  22. Entwicklung geht mit Friedemanns Rohrsystem und mit LOMO-Spirale, bei der man in 8-mm-Zusammenstellung eine Distanzscheibe aus Kunststoff von 1,5 mm Stärke einlegt. Auf diese Weise benutzte ich das JOBO-System für Herrn Otte und einige andere Kunden. Projektoren und Klebepressen findet man auf eBay.fr und in England. Wer auf 9,5 filmen will, kommt schon zu seinem Material. Es ist eine Paillard-Bolex H 9 zu haben, allerdings überteuert.
  23. Als technisch bei den Pathé WEBO M Eingeweihter kann ich der 9,5er mit auf den Weg geben, daß es bei dem Format keine Probleme mit der Filmseitenführung gibt, ganz im Gegensatz zu den DS-8-Modellen.
  24. Laßt uns auf dem Teppich bleiben. Ich hatte selber einige sehr intensive Jahre als Kinounternehmer, von denen die mit dem Sputnik, etwas außerhalb Basels, am ärgsten waren. Ich hatte Kämpfe mit den Leuten von Centfox in Genf zum Beispiel an Hand einer Ruine von Hello, Dolly! (35mm, Perforationstyp P, CS, COMMAG auf COMOPT, Himbeer, mehrere Minuten fehlend), mit praktisch allen Verleihern in der Schweiz, weil sie sich die Schuhe an so einem kleinen Betrieb abputzen wollten. Daß ich der einzige Streiter wäre, der alles richtig macht, und die anderen alles falsch, merkte ich nicht. Selbstverständlich machte ich einiges richtig und würde es nie anders machen, doch es war ein Pärchen Frieseke & Hoepfner 66 da mit Xenon-Licht und ein Cinelabor 16 mit Xenon-Licht, mehr nicht. Ich kämpfte im gottvergessenen Kanton Solothurn zu Füßen der Anthrosophen mit dem Dornacher Kino ums alte Lichtspiel, anderthalb Jahre mit Kohlen, reinem Handbetrieb, sogar der Umroller hatte nur eine Kurbel, und einem Röhrenverstärker. Immerhin, ein Pärchen Ernemann V und ein Diksi-724 auch mit Hi.-Kohlen. Ebenso das Labor mit Handentwicklung und zwei Kopierapparaten von anno Tobak. Steenbeck 35, Steenbeck 16, Projektoren für alle Formate, eine Tonkamera im Aufbau u. a. m. Kurz: Man ist oft sehr einsam beim Film. Freunde versuchen einem beizubringen, daß man sich eventuell verrenne, doch die einzige Sprache, die man versteht, ist die der Wirklichkeit. Sie hat mich eingeholt und gelehrt, daß zur Meisterschaft auch das Wissen gehört, wo man steht. Was kann ich, was geht nicht? Wer sein Fach beherrschen will, muß auch sagen können: Das mach’ ich nicht (mit). So verstehe ich preston sturges gut. Die Schauburg ist ein tolles Haus mit schönen Möglichkeiten. Die Zeit verlangt das Aufgreifen alles Bestehenden, ein Dasein mit der Geschichte, doch die Wirksame dabei ist eine Vorwärtsbewegung. Haushalten hat Politik abgelöst. Argumente verwehen im Wind, was zählt, ist der Betrieb und den finanzieren die Besucher. Mir wären die Farben von Playtime egal gewesen, wenn man mir nicht den Ton mit 96 Dezibel entgegengeschleudert hätte. Es gibt durchaus objektive Feststellung von Lautstärke, auch unabhängig von der Tonspurmischung. Zwischen einer Filmkopie im Licht von Reinkohlen und binär-numerisch gesteuertem Display im Licht von HMI- oder Xenon-Lampe ist ein wesentlicher Unterschied. Nitro- oder Acetatträger spielt optisch keine Rolle. Doch der Schritt weg vom Filmmaterial ist immer der Schritt weg von der Geschichte. The General wurde fürs Kohlenkino produziert, wenn ich es mal so sagen darf, gerade die Filme der 1920er Jahre leben vom fotografischen Silber. Wer das verkennt, sieht auch in einem schön gemachten Buch nur einen Papierstapel mit Druckerschwärze oder auf dem Teller halt Stärke, Fett und Eiweiß.
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