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Film-Mechaniker

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  1. Ich habe die Federhäuser aus der Bolex B, Nr. 6726 (1928), und aus der Paillard-Bolex H 16, Nr. 10005 (1938), nebeneinander. Sie haben beide 120 Zähne und den gleichen Modul (Teilung 7:3). Sie sind verschieden hoch. Bei der Feder der Bolex B ist das Sperrzahnrad auf der Innenseite, bei der Feder der PBH auf der äußeren. Das Planetenrad, die Befestigung seiner Achse am Federhausdeckel und das Sonnenrad* sind bis auf wenige Zehntel gleich. Beide haben Lücken für 10 Umdrehungen des Federkerns. Die Feder der Bolex B hat die Maße 0,63 × 12,71 mm, die Länge habe ich nicht bestimmt, weil ich dazu die inneren Windungen ausstrecken müßte, was kaum möglich ist. Es gibt natürlich noch andere Wege, die Länge zu messen. Die Feder der H 16 hat die Maße 0,63 × 14,54 mm. Die Federbüchsen haben den Innendurchmesser 86,3 mm bei der Bolex B bzw. 84,4 mm bei der H. Erkenntnis: Die Genfer Bolex hat eine Halbzollfeder (12,7 mm), die H offenbar eine metrische. Der Innendurchmesser von 86,36 mm entspricht 3.4“. Beide Büchsen sind leicht unrund, was ja nicht verwundert. Das Büchsenblech ist 0,8 mm stark. Die Bolex-Feder hat eine quadratische Öffnung im äußeren Ende und ist an einem kreisrunden Kopfbolzen eingehängt, die H-Feder hat eine rechteckige Öffnung und ist an einem zweiseitig verrundeten rechteckigen Kopfbolzen eingehängt. Was im Vordergrund liegt, ist eine Filzschnur, die die von der Zähnung durchbrochene Büchse von innen her abdichtet. Es ist eine ordentliche Menge Graphit in den Federhäusern vorhanden, meiner Meinung nach viel zu viel. Hier die gesäuberte Büchse: An beide Federkerne bin ich nicht herangegangen, sehe jedoch , daß die Feder angenietet ist. Der Federstahl hat eine leicht gelbliche Färbung, die typische Anlauffarbe von der Wärmebehandlung. Am äußeren Ende ist bläulicher Anlauf von der zusätzlichen Erwärmung fürs Ausnehmen der Öffnung. Beide Federn haben verrundete Kanten. Beide Federn waren mit drei Umdrehungen des Kerns vorgespannt. Der Deckel des H-Federhauses ist mit drei kurzen Schrauben gesichert, bei der Bolex ist er nur aufgedrückt. Körnungen zeigen an, wie Büchse und Deckel zusammengehören. Der Bolex-Federkern ist unter der Feder so geformt, daß die Niete nicht aufträgt, bei der H ist er rund. Ich bin mir zu 99 % sicher, daß Paillard die Federn für Bogopolsky in Genf gemacht hatte. Wenigstens die H-Kamera-Spiralfedern sind schweizerisch mit 7-mm-Vierkant am Kern und Innenlinksgewinde M5. Alles in allem gleichen sich die Federn und die Federhäuser sehr. Das Spannende an der Geschichte ist, daß das Griffstück des Aufzugschlüssels vom Federwerkzusatz zum Cinégraphe von 1923 über die Genfer Bolex bis nach dem Zweiten Weltkrieg, Paillard-Zubehör-Code SLUZE, unverändert das gleiche geblieben ist. Wir müssen uns zum Verständnis in die Wirtschaftskrise ab Herbst 1929 zurückversetzen, so gut wir können. In kürzester Zeit sind damals Firmen zahlungsunfähig geworden, Aktienkapital praktisch auf Null entwertet, alles Materielle dafür aufgewertet worden. Was man hatte, versuchte man in Geld umzusetzen. Jedes Bauteil, auch Halbzeug, bekam steigenden Wert, sofern man es verbauen und Produkte verkaufen konnte. Das Warenlager von Paillard hatte viel mehr Gewicht als die Aktien, und so behielt man selbst das verchromte Warmumformstück in der Kiste, bis es wirklich nicht mehr gewünscht war. Ich habe diesen Januar bei Bolex International nach dem Schlüssel gefragt. Marc Üeter antwortete, daß sie keinen mehr davon hätten. Daß er existiert, hat mir ein Sammler in England mit diesem Bild bestätigt: Obwohl Longines Tischuhren baute, zu denen sie auch die Triebfedern machten, scheinen der Federwerkzusatz zum Cinégraphe und die Federn der Bolex-Auto(matic)-Kameras nicht von ihnen zu stammen. Wenn meine These stimmt, daß Bogopolsky für die Apparate Lizenzeinkäufe machte, Projektoren und Kameras, dann ist es nicht abwegig anzunehmen, daß man ihn bei Longines auf Paillard aufmerksam gemacht hatte, falls er nicht von selber auf die Grammophon-Firma zuging. Somit wäre klar, wie E. Paillard & Cie überhaupt auf die konkursite Genfer Unternehmung Bol gekommen war, die sie Ende September 1930 dann mit Patenten und Material aufkaufte. ___________________________________ *Das Sonnenrad ist die Einzahnscheibe, die am Planetenrad ansteht.
  2. Nnnggn, ganz richtig ist ne jamais couper cette amorce.
  3. An der Stelle doch eine kleine Hymne auf Bogopolsky. Er hatte in den 1920ern ein Patent auf Federwerkschnellaufzug, das ging mit einem dünnen Stahlkabel, an dessen Ende ein Zugring befestigt ist. Ein Auszug, ich schätze, nicht länger als 80 cm, spannte die Feder, aufrollen tat sich das Kabel unter dem Zug einer schwachen zweiten Spiralfeder. Kennt ihr diese Spielzeughelikopter, die man mit kräftigem Schnurzug zum Wegfliegen bringt?
  4. Allonge, Amorce Für Frankophile
  5. Freue ich darüber, daß wir nun mindestens zu dritt sind mit Revere-Spulenkamera. Ich hätte noch zwei 103er, die ich generalüberholt verkaufe. Über Objektive müßte man sich separat unterhalten. http://www.ebay.com/...=item20de97859e
  6. Er bekommt einen Tobsuchtanfall, weil man sich wieder mal nicht an die Norm gehalten hat. Vor pretty women Bauer schlägt Springer. Fallobst. Gruß, Sir Isaac Newton Endlich richtig dunkel Eine vom Schlampenhaus
  7. Die Meopta-Admira 16 A Electric hat Elektromotorantrieb. Ich kenne die Kamera nicht näher. Wohl die günstigste 16-mm-Film-Kamera mit Elektromotor, es gab sie mit einer C-Fassung, mit Zweier- und Dreierrevolver.
  8. Oh, das klärt’s ja auf, High Speed Cameras, da ist Extralänge natürlich von Nutzen. Nix Magnetpiste
  9. Noch ein Bolex-Schmankerl, also mich erheitert’s.
  10. Allerdings, der Prototyp wird zur Hälfte dessen bezahlt, was er mich kostet. Das habe ich als meinen Beitrag zum Suter-16-Projekt eingebracht. Übrigens: http://www.ebay.com/...=item2ecdd45b2e
  11. Die 400-Fuß-Tageslichtspule ist bekannt, das wären die 122 Meter. 137 Meter entsprechen gerundet 450 Fuß. Bitte gib uns den Durchmesser der Spule bekannt, das würde interessieren. Ich denke an COMMAG-Kameras, bei denen man dickeres Filmmaterial verwendet (Magnetpiste).
  12. Hä? Wer sagt, es wurde nicht bezahlt?
  13. Mir gefällt dieser hier: Betrieb geschlossen / Company closed 30.01.2014 - 07.02.2014 Es wird gleich die Firma aufgehoben.
  14. An einer der Gemini-Kapseln beim Verkehrshaus, die seit einiger Zeit nicht mehr ausgestellt ist, habe ich ein Mal ein Gelenk entdeckt, das völlig sinnlos ist, weil beide Gelenkarme fest montiert sind. Ich kann heute nicht mehr sagen, ob genietet oder geschraubt, doch der ganze Mondlandezirkus ist für mich reine Kybernetik. Wie bei Angénieux, Hasselblad und vielen anderen Unternehmen ist man auch bei Kern der verlockenden Einladung gefolgt und hat Technik in die U. S. A. geschickt. Darum ging’s und um nichts anderes.
  15. Wechsle zu Doppelacht! Schier endlose Auswahl an soliden reparatur- und pflegewürdigen Apparaten, günstiges Filmmaterial, weniger Probleme bei der Entwicklung, mehr Freiheit bei den Optiken und geschichtliche Verbindung mit der Wirtschaftskrise ab 1929 im Gegensatz zur Hochkonjunktur der 1960er Jahre [space age, Super-8]. Kennst du die Zeiß Movikon 8? Die lege ich dir ans Herz. Projektor? Bauer T 10 oder Paillard-Bolex 18-5
  16. Warum alt? Es wird ja auch nach wie vor auf Holzglut und Gasflamme gekocht, obschon es Induktionsherdplatten und Mikrowellenöfen gibt. Warum retro? Es ist nie Rückschritt, zum Guten zu wechseln.
  17. Für die LED-Geschichte heißt das eigentlich, eine positive (Sammel-) Linse direkt davor, Brechungskraft abhängig vom Abstand zum Film. 19 Wörter :itchy:
  18. Habe ich das nicht bereits beschrieben? #92
  19. Entschuldigt, bitte, das hier ist ja die Rubrik Schmalfilm.
  20. 75-mm-Film Lumière, 1900
  21. Vielzackenschrift ist die Erfindung des Pioniers Sven Berglund, der die erste öffentliche Vorführung von lippensynchronem Tonfilm durchführte. Das Deutsche Reichs-Patent darauf vom 28. August 1912 erlosch 1932. Seine Technik war ein separater Film mit Doppelzacken über die ganze Breite zwischen den Lochreihen. http://www.filmsound...berglund_a.html
  22. Wenn ich noch einen kleinen Hinweis hinterlassen darf: Projektoren dürfen warm werden, vom Standpunkt des Ingenieuren aus sollen sie sogar warm werden, damit die Schmiermittel in Bewegung kommen. Ich habe erst diese Woche bemerkt, daß der Paillard-Bolex 18-5 eigentlich unzureichende Lüftung hat. Die „schwangere Jungfrau“, das war der Übername der bauchigen 8-V-50-W-Lampe, gibt ja nicht viel Wärme ab, aber immerhin. Die vom Motorventilator eingebrachte Luft staut sich einfach im ganzen Gehäuse und strömt, von der Blende zerhackt, über den Filmkanal ins Lampenhäuschen, das Auslaßschlitze hat. Das Konzept der Erwärmung baut auf die mit Schmiermittel getränkten Gleitlager aus Sinterwerkstoff.
  23. Revere 101, zugreifen! http://www.ebay.com/...=item461918cb11
  24. Für die es nicht kennen, es sieht so aus:
  25. Ja, sieht nach Gaumont-Kalee aus, die britische Firma, 1888 gegründet und ab etwa 1920 im Projektorenbau. Abram Kershaw, Leeds
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