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Film-Mechaniker

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  1. Hier unterstütze ich Ligonie 2001 mit der Einschränkung, daß wir selber alle fragende Naseweis gewesen sind und also nicht besser. (Verreckt gutes Deutsch, nicht?) Die Schmalfilmzukunft hat meines Erachtens in erster Linie mit Filmverbrauch zu tun. Da wiederhole ich mich selbst, wenn ich finde, der Rohfilm ist zu teuer. Nach vielen Jahren Prädominanz der -color und -chrome kostet Farbfilm heute wieder mehr als Schwarzweißfilm, und zwar in allen Formaten. 1000 Fuß Eastman-65-mm-Farbnegativ, so nebenbei, kosten US $ 1247.33. 100 Fuß (30,48 m) Fomapan R 100, 16 mm, kosten bei Wittner Euro 21,90 und bei Fotoimpex Euro 28,56. Mehr als Euro 18 sollte das Zeug nicht kosten. Aber eben, wie kurbelt man den Filmverbrauch an? Hat jemand je Fernsehwerbung für Fomapan R gesehen? Hat der Fotohändler ein Werbeplakat im Laden hängen, das Ilford Pan F plus als Schmalfilm anpreist? Ich nehme mich da an der eigenen Nase: Gigabitfilm in 16, Neuneinhalb und 8 muß beworben werden. Die Entwicklung muß sichergestellt sein. Vielleicht fuchtelt Mario Barth bei Gelegenheit mal mit einer 8-mm-Kamera herum . . .
  2. Meine Antworten: 1. Aber ja. Dafür gibt es ihn. 2. Sicher doch. Falls das Prisma fehlt, macht das Bolex rein. 3. Rudolf Muster, Selzach; Werner Baumgartner, Zürich; und wieder Bolex, Yverdon. Die H 16 T(itling) war die günstigste Version dieser Kamera. Den Octameter hatte Paillard wahrscheinlich aus Amerika, bei Keystone gibt es einen sehr ähnlichen.
  3. Gemach, Feind liest mit. Ganz alles werde ich nicht preisgeben. L. A. S. E. R. geht nicht, weil sich Präzision und Tempo gegenseitig ausschließen. Mit anderen Worten: Je schneller ich vorankommen will, umso mehr Leistung muß ich draufhauen. Das Laserstrahltrennen von Kunststoff wie PETP ist ein Schmelzschneiden. Das wird mit zunehmender Leistung bei gesteigerter Geschwindigkeit immer unschöner. Scharfe Kanten, insbesondere in der Perforation, erhält man nur mit kaltem Scherschneiden. Der Vorschlag des freien Zusammenstellens von Streifenbreiten und Lochformen ist ausgezeichnet und Alltag in entsprechenden industriellen Unternehmen. Der Punkt mit der Belichtung stimmt, auch daß es keine Abnützung gibt. Sagen wir, daß gerade die Geheimnisse des mechanischen Perforierens dafür sorgen, daß die Filmhersteller dabei bleiben. Wie schnell eine Laseranlage laufen können müßte, vermittelt die Tatsache, daß mit 20 bis 25 Hüben pro Sekunde perforiert wird. Es ist kein Geheimnis, wie genau die Passung zwischen Stempel und Matrize ist, nämlich als Übergangspassung im Bereich von Zehntausendsteln. Der mittlere Fehler in der Lochform und im Lochabstand liegt bei 0,00038 mm (Angabe Eastman-Kodak). Etwas weniger Offensichtliches, das die Mechanik über die Strahltrennung stellt, ist die Tatsache, daß Abweichungen sanft aufkommen. In den Perforierabteilungen werden ununterbrochen Proben vermessen. Das langsame Stumpfwerden der Werkzeuge kündigt sich meßbar an. Beim Strahlschneiden ist entweder alles gut oder alles gleich total daneben. Man ist immer zu spät beim Eingreifen. Was meinen Apparat betrifft, versuche ich die Säulenführung des Stempels zu umgehen. Es ist mir vollkommen bewußt, daß es möglicherweise nichts bringt, denn die Perforiermaschinen von Debrie, Bell & Howell, Walturdaw, Rademacher, Newman & Sinclair, Prevost u. a. funktionieren alle spielfrei. Die Buko haben eine Prisma-Rollen-Führung. Mich reizt der Bau einer kompakten, schnellen und ungeschmierten Einrichtung. Maschinenöl in Filmnähe macht mir Bauchweh.
  4. Ja, die Tierkreiszeichen. Es war ein Mal ein Tierkreis, Zo(o)diak kommt vom Griechischen zoi (neugriechische Aussprache: zī, weiches stimmhaftes s und langes i). In der antiken Mythologie waren oben die Götter, darunter die Halbgötter, dann kam der Mensch und unter ihm befanden sich Tier und Pflanze. So viel Ordnung hatte man schon. Eigenartigerweise empfand man damals das Göttliche zuinnerst und die Natur als am weitesten von einem entfernt. So konnten Sternbilder nur Ansichten von Kreaturen sein. Die zwölf Symbole sind aber nicht alle Tiere. Da ist ein Gegenstand dabei, die Waage. Es gibt Menschenbilder. Das Durcheinander ist vermutlich die Folge mehrerer Ansätze, den verschiedenen Themen gerecht zu werden. Wenn ich mal von der Sonne ausgehe, um nach den The(o)men zu suchen, finde ich sie etwa so: Sein (Sonne; Löwe), Funktion (Merkur; Zwillinge), Form (Venus; Waage), Lebensart (Erde; Stier), Wachstum (Mond; Krebs), Kraft (Mars; Widder), Energie (Jupiter; Schütze), Wissen (Saturn; Steinbock), Hilfe (Chiron; Jungfrau), Haben (Uranus; Wassermann), Liebe (Neptun; Skorpion), Freiheit (Plutoniden; Fische). Um diese abstrakten Begriffe etwas schmackhaft zu machen, bilde ich die sechs Gegensatzpaare (180 Grad auseinander). Sein und Haben, Funktion und Energie, Weiblichkeit und Männlichkeit, Herz und Hirn, Hilfe und Freiheit, Liebe und Leben. Das kommt euch sicher bekannt vor. Astronomisch am deutlichsten läßt sich der Gegensatz bei Sonne und Uranus sehen. Die Sonne bestimmt mit ihrer Rotation das ganze System, Uranus läuft absolut quer dazu mit einer um 98 Grad geneigten Achse. Ein anderes klares Gegensatzpaar sind Mond und Saturn. Während der eine klein ist, an der Erde hin- und herzerrt und sich in gebundener Rotation befindet, ist der andere der zweitgrößte, inmitten der Planeten und dreht sich im Verhältnis sehr schnell um sich selbst. Es bereitet mir immer wieder Mühe, mich klar auszudrücken. Allzu leicht kann man abgleiten in plattes Blabla. Ich finde es wichtig, bei dem wenigen Wissen zu bleiben, das wir haben. Bilder von Planeten sind schnell gemacht, wissenschaftlich anmutende Bilder von der Marsoberfläche, Raumsondenbilder von weiter entfernten Körpern. Wie leicht glaubt man den Raumfahrtvertretern! Wir wissen aber ganz Entscheidendes über die Sonne nicht, zum Beispiel wie es kommt, daß sie im Innern Millionen von Grad heiß ist, an der Oberfläche jedoch nur etwa 6000 Grad. Es gibt da eine kluge Erklärung. Wissenschaftlich erhärtet ist sie nicht. Davon später.
  5. Es hat mich auch schon jemand gefragt, ob es nicht gescheiter wäre, Film mit Wasserstrahl zu perforieren. Ich kann nur antworten, daß es günstiger und einfacher ist, Stufenwellen herzustellen, die miteinander kämmen, und Stempel zu fräsen oder zu erodieren. Wasserstrahlanlagen sind groß, lärmig, einfach das Falsche für die Aufgabe. Es überrascht mich nicht (mehr), daß heute die Mechanik nicht mehr in Mode ist. Wir sind ins elektronische Zeitalter eingetreten. Die wichtigen Sachen werden mechanisch bleiben, vom Türschloß über den Wasserhahnen bis zur Nähmaschine.
  6. Kuckuck! Mein Steckenpferd heißt Himmelsmechanik. Das ist ein irreführender Begriff wie Astrologie, denn der Gegenstand der Betrachtung hat mit den Sternen (astra) überhaupt nichts zu tun. Wenn schon, dann geht es um den Zusammenhang zwischen uns und den Körpern des Sonne-Planeten-Systems, in dem wir leben, einen Stern also, zehn diesen umlaufende Planeten und den Erdenmond. Die erste Schwierigkeit, auf die man mit dem Thema stößt, liegt gerade in der Reihenfolge, in der die Wörter Mensch und Planeten ausgesprochen werden. Das Sonnensystem ist viel älter als Leben auf der Erde. Trotzdem sind wir uns selbst am nächsten und verwahren uns erst ein Mal davor, als Produkte irgendwelcher Massen aufgefaßt zu werden. Wir nehmen zwar an, daß wir aus Atomen und Molekülen bestehen, eine umwerfende Biochemie, doch über allem soll doch etwas Göttliches stehen. Das sei niemandem benommen. Jeder glaubt, was er will. Das Unbehagen beim Auftauchen des Wortes Astrologie hängt irgendwie mit Religion zusammen. Logisch, in jeder Religion steht als Mittelpunkt eine Antwort auf Fragen wie: Sind wir alleine unter all’ den Sternen? Wozu das Ganze? Wie lange bin ich hier, was ist nach dem Tod? Was ist vor der Geburt? Astrologie ist etwas anderes, und zwar die Suche nach einer Erklärung eines Phänomens, das ich Richtungswechsel zwischen den Bewegungsebenen nennen möchte. Wenn man den Umlauf der Erde um die Sonne mit seinen Jahreszeiten anschaut, Winter-Sommer-Herbst, dann kann man sagen: Das ist vorwärts. Die Tierkreiszeichen folgen einander Steinbock-Wassermann-Fische-Widder-Stier-Zwillinge-Krebs-Löwe-Jungfrau-Waage-Skorpion-Schütze. Wenn man eine Ebene hinunter geht und die Abfolge der Erdumdrehungen betrachtet, die wir Tage nennen, dann haben wir mit Sonn(e)tag, Mon(d)tag, usw. die Abfolge rückwärts. Die Sonne wird repräsentiert durch das Symbol Löwe, der Mond durch den Krebs. Wieder eine Ebene hinab haben wir die Tageszeiten. Wenn wir 24 Stunden auf 12 Zeichen verteilen, dann haben wir grob gesehen 2 Stunden je für ein Zeichen. Die so genannte Geisterstunde um Mitternacht, das Träumen in tiefer Nacht, das Erwachen, der Tagesbeginn, usw., seht ihr wieder die Folge Steinbock-Wassermann-Fische-Widder- . . . ? Zwei Stunden sind es jeweils genau nur an zwei Tagen im Jahr, zu den Tagnachtgleichen. Ist das nicht faszinierend? Wer jetzt noch nicht die Schnauze voll hat, die oder den lade ich ein, das mit den Himmelskörpern und den Sternbildern beziehungsweise Zo(o)diakzeichen mit anzusehen. Noch immer vertreten vor allem als astrologische Kenner sich ausgebende Menschen Dinge wie Jungfrau wäre von Merkur regiert, Skorpion und Pluto stehen in Verbindung und anderes mehr. Es wird nicht überlegt, daß es bei zwölf Tierkreiszeichen und zwölf Monaten doch auch zwölf ursprüngliche Sachen geben sollte. Die Alten konnten erst nicht wissen, was sie übergehen, wenn sie in verschiedene Richtungen des Sternenhimmels blicken. Die Planeten außerhalb Jupiters waren unbekannt. Doch spätestens seit 1977, als Chiron entdeckt wurde, darf man sich eine neue eindeutige Zuordnung vornehmen, eine eineindeutige, und siehe da: Es geht wundervoll auf. Davon das nächste Mal.
  7. Als ich das erste Mal eine quere Movikon in der Hand hatte, fiel mir die Carena ein. Es gibt Ähnlichkeiten beim Filmkanal bis in die Einzelheiten. Die Carena finde ich aber uncool, weil man sie nicht gleichzeitig aufziehen und auf dem Stativ haben kann. Eine andere flippige 8-mm-Kamera ist die Dual-8 von Sekonic. Das Thema ist jedoch DS-8. Wahrscheinlich ist eine umgebaute H 8 das Beste. Teure Kamera, günstiger „Betriebsstoff“. Rohfilm darf nicht zu viel kosten. Deshalb bin ich für Schwarzweiß. 25 Fuß (7,62 Meter) sollten nicht mehr als 6 Euro kosten. Wenn man in der Tschechei ein Röllchen Fomapan R kauft, stimmt der Preis. Unsere Händler wollen auch etwas verdienen, also stimmt der Preis nicht mehr. Nachdem ich das Material Ende 1999 in der Schweiz eingeführt hatte, begann verschiedene Unbill einzusetzen. Bei Foma Bohemia wurden die Preise angehoben, ohne daß sich am Produkt auch nur das Geringste verbessert gehabt hätte. Die Portionen sind nicht zuverlässig gleich lang, das schwarze Döschen bekommt leicht Risse, die äußere Verpackung ist zwar Nostalgie auslösend, aber alles andere als verkaufsfördernd. Dummies, große Schachtelimitate fürs Schaufenster, gibt es nicht. Packungsbeilage? Vergiß es. Ein anständiges Englisch auf der Homesite? Traurig. Es könnte auch Italienisch oder Französisch oder Deutsch oder Russisch sein, Hauptsache klar verständlich und fehlerfrei. Nein, die Nachfahren von Schier & Bárta hängen noch tief im Ostblockgedöns. Ob’s an der slawischen Mentalität liegt?
  8. Das Neckische beim Magenta-Zettel ist, daß da steht, man solle den Sicherheitsfilm bis auf die matte Zelluloidunterlage abschaben. Irgendwie ist da nicht alles bis zum Setzer oder Korrektor durchgerieselt.
  9. Das ist die Agfa Movex Reflex von 1964, ich hatte so eine. Nicht sehr schlau, der Lader um zwei Spulen herum, doch die Kamera hat einige tolle Eigenschaften, und zwar zieht sie mehr als 2000 Bilder durch. Die Feder wird im S geführt, technische eine Etage höher als die gewöhnliche Form. Dann hat sie ein solides Gehäuse, einen guten Sucher und ein Objektivbajonett.
  10. Meine Unterstützung bei der Leicina: Gute Optiken, coole Idee der Kopfstütze über dem Okular. Kompakt. Noch cooler finde ich die Movikon 8.
  11. Andere Dose genügt schon. Alles Metall wegwerfen, nur Kunststoffdosen und -spulen oder -kerne in Filmnähe. Wegen des Triacetats fragst du am besten die Kameraleute. Kaum jemand, der sich nicht in die Hosen macht, wenn man fragt, ob er/sie Polyesterfilm in die Panaflex, in die Arriflex, in die Aaton spanne. Das ist das erste Argument, das zweite ist die Negativmontage. Da gibt es einen ähnlichen Widerstand gegen Polyester. Es ist schon so, daß man mit professionellem Material sehr saubere Spleiße macht. Schweißnähte haben nicht die scharfen Kanten einer Naßklebestelle. Allerdings fällt das nur ins Gewicht bei CinemaScope und Schmalfilm. Damit sind wir in der Kopiertechnik. Ich glaube, du findest selber die Antworten auf deine Fragen, wenn du über Film, Bildformat und mögliche Kopiermethoden nachdenkst.
  12. Da ich gerade dabei bin, mir eine zur H 9 umgebaute Paillard zu kaufen, möchte ich wissen, was das für einen Eindruck hinterläßt.
  13. Super Eight ist 1962 bei der A. M. P. A. S. öffentlich zur Mitarbeit aufgelegt worden. Die Vorlage bestand eigentlich nur aus der Perforation mit hochrechteckigem Loch und Einmittung auf optische Achse. Die Industrie hätte Double Eight folgend einfach 16-mm-Material neu perforieren brauchen (was sie später bei Kopiermaterialien auch tat). Im Hintergrund sind allerdings Kassettensysteme entworfen worden mit 8-mm-Film, Ende 1962 kam noch der Duex-Lader von Kodak auf den Markt, ein letzter Versuch, Doppel-8 auszureizen. Eastman-Kodak- und Fuji-Photo-Film-Leute wußten, was die anderen jeweils machen. Kommerziell waren beide Systeme erfolgreich, Super-8 in gigantischem Ausmaß. Technisch ist die Single-8-Kassette nichts Besseres als ein 9,5er Lader von Pathé. Die Kassette von Eastman-Kodak ist ein klassisches Beispiel dafür, wie man mit einem Produkt mehr Verpackung verkaufen kann als eigentliches Produkt. Die koaxiale Anordnung verhinderte (weitgehend) Rückspulung und erstickte schon die Idee im Keime, anders zu filmen als knipsen. You press the button, we do the rest! Doppel-Super-Single-8 ist die technisch gute Lösung des kleinsten Formates. Interessant wäre eine Entdeckung im Agfa-Umfeld, ob da nicht etwas Entsprechendes thematisiert war? Immerhin ist ja Agfachrome in der Single-8-Kassette nachgewiesen.
  14. Unterhaltet ihr euch auf Russisch miteinander?
  15. Empfehlen den Philips FP 3 tu’ ich (Ohrenwackeln).
  16. Sie scheitert nicht, sie ist jedenfalls noch nicht gescheitert. Nix Scheiterhaufen. Ab nächsten Sommer kann ich anfangen, mich mit dem Bau von Schneide- und Perforierapparaten zu beschäftigen. Weil ich irgend einen eignen Stolz habe, will ich etwas Besseres konstruieren, als was noch auf dem Markt erhältlich ist. Die Anlage der alten Perforiermaschinen kenne ich. Es hat sich auf dem Gebiet seit 1936 kaum mehr etwas getan. Ihr lest zwischen meinen Zeilen, daß der Begriff Unabhängigkeit immer wichtiger wird, nicht nur für mich. Zuerst will ich Neunkommafünf anbieten, dann auch Doppel-8 und Doppel-Super-8. Ebenfalls denkbar ist 35 mm mit Perforationstyp DH für Präzisionssachen. Es gibt ja zwei, drei Kollegen, die 9,5 aus 16 konfektionieren, einer in Deutschland, einer in der Schweiz, einer in Frankreich. Monsieur Colland hat eine alte Kodak-Maschine. Die beiden anderen Apparate sind für den Eigengebrauch. Wie heißt es in unserem Metier doch so treffend: Geduld bringt Dosen.
  17. Ihr versteht mich ironisch, wenn ich ernst schreibe, und umgekehrt. Das ist wie die Tonspur auf der falschen Seite, was mir mal passiert ist an den Solothurner Filmtagen. Kollegin hatte einen Kurzfilm eben umgerollt, ich spanne ein wie immer, Film vorne abrollend. Startband zwitschert an, selbstverständlich eines mit Zählern im 16-Schritt-Abstand, schwarz, Knopf drücken. Schöne Aufblende aus Schwarz auf den Titel, dieser seitenverkehrt, kein Ton, Tonspur rechts auf der Bildwand . . .
  18. Zahnpaste. Eignet sich auch zum Fugenkitten und Stopfen von Bohrlöchern in der Mietwohnung.
  19. Richtiger Umgang mit 35-mm-Vorführkopien umfaßt für mich Folgendes. Die Kopie gehört mir nicht. Ich habe keinerlei technischen oder anderen Zwang, sie zu verändern. Ich habe eigentlich auch nicht das Recht dazu. Es gibt an Kinokopien nichts zu schneiden und nichts anzubringen. Von dieser Maxime ausgehend stellt sich beim Wunsch zur Automation die Frage, wie man es ohne Aktkoppelung denn anstellen soll. Die Lösung liegt auf der Hand. Wir stellen mehr als zwei Projektoren auf. In Maschine 1 spannen wir das Vorprogramm, in Maschine 2 den ersten Akt des Films und in Maschine 3 den zweiten. Damit ist etwa dreiviertel Stunde Programm bereit. Es ist zu wenig Platz für drei Maschinen? Vielleicht kann ich sie nicht alle parallel aufstellen, doch eine läßt sich quer anordnen. Nun kommt ein Oberflächenspiegel zum Einsatz und schon läuft die Sache. In die Quermaschine wird Schicht zur Optik eingespannt. Die Tonwiedergabe muß natürlich auf der anderen Seite möglich sein. Die ganze Arbeit im Zusammenhang mit der Aktkoppelung fällt weg. Ist das nicht wunderbar? Würden alle so spielen, hätten wir durchgehend unbeschädigte Akte. Wechseleinrichtungen mit FCC* sind schon lange erhältlich. Du spannst zum Beispiel auf Ziffer 6 der Startbänder ein, tippst an der Steuerung 144 ein und bei der Null sind Bild und Ton draußen. Das kann man sogar selber bauen. Man kann das Vorprogramm auch auf den ersten Akt pappen und eine Pause programmieren. Der Projektor läuft durch, nur steht während der Zeit von Ende Vorprogramm bis zum ersten Bild des Hauptfilms, der allermeistens mit Eignermarken anfängt, ein Dia. Das Saallicht ist schwach an. Zusätzliche Schaltungen ermöglichen Überblendung. Leute, ich finde jede Diskussion über Start- und Endbänder, Kerne und Wicklung sinnlos. Wenn mal ein Siebenakter von 100 Minuten auftaucht, ist das etwas anderes, da hole ich mir die Erlaubnis des Verleihers zum Ummontieren ein. Bei Polyester mache ich selbstverständlich eine saubere Schweißnaht. Bis 110 Minuten hat man fünf Akte. (1980 Fuß laufen bei 24 B./s zwanzig Minuten, was auf die Rohfilmportion von 2025 Fuß paßt.) Wie ist es mit vier Projektoren? Ist da eine Telleranlage nicht doch das Gescheitere? Ein Tellerturm ist kein Projektor. Mit vier Projektoren kann ich weit über eine Stunde Programm laufen lassen. Es gibt eine gültige Norm für Steuerspuren, ISO 17266, es gibt das FCC und es gibt die Schaltfolie. Der automatische Wechsel sollte die Schere schon längst abgewehrt haben. Mit vier Projektoren habe ich so viel Reserve, um Pannen zu begegnen, daß Gegenargumente rar werden. Mit mehreren Maschinen sind Bildformatwechsel ein Genuß, weil ich sie ohne Zögern durchführen kann. Ich kann das auch sanft machen. Die optische Voreinstellung, die Möglichkeit, nach jedem Akt zu prüfen und zu putzen, das kleinere Drehmoment der Friktionen, die Praxis beim Einspannen, das befriedigt VorführerInnen doch. Teller sind nicht filmschonender als Spulen oder Wickelkerne. _______________________ * Frame Count Cueing, Bilderabzählen. Verbindungssteuerung mit Impulsgeber, Zählwerk und Schalter, die nach beliebigem voreingestellten Zählerstand schaltet, zum Beispiel die „Lichtventile“ einer Kopiermaschine oder Lampe, Motor, Lichtklappe, Ton und Antrieb von Spiegeln.
  20. Ja, ich mag Klares. Der richtige Begriff ist jedoch farblos. Foma tue ich nicht bevorzugen, ich habe bloß schon einige Male erklärt, daß Fomapan R 100 der einzige echte Umkehrfilm ist, den es noch gibt neben Agfa-Scala. Die Fotohändler könnten das Material wie blöd verkaufen, wenn sie nicht so blöd wären. Manch' einer nähme eine 8-mm- oder 16-mm-Kamera mit auf die Reise, jetzt war wieder Sommerurlaub. Du kriegst ja eine 8-mm-Knipse für eine Handvoll Eier. Ich mußte noch Flohmärkte durchkämmen, heute kannst du bei ebay die tollsten Geräte finden. Eine Sekonic Dual-Eight habe ich eben gesehen, die ist witzig. Es ist für jeden Geschmack etwas da.
  21. Dunkler Michael, Filmotec verkauft ausschließlich Schwarzweißmaterialien.
  22. Er hat Perforierapparate, kauft unperforierte Orwo-Materialien und gibt sie als Umkehrfilme aus. FilmoTec fabriziert keinen einzigen Umkehrfilm. Die Perforation ist auch nicht sauber.
  23. Ich sage auch, Filmvorführerforum, ein Wort. Wenn ihr aber unbedingt eine Trennung des nicht eben kürzesten Wortes der Welt wollt, könnte man ja den Typen zwischen Filmvorführer und Forum stellen mit einem unterschlagenen Bindestrich.
  24. Cargo ist meine Eigenentwicklung. Ich habe mit den JOBO-Geräten jahrelange Erfahrung gesammelt, bis Gigabitfilm kam. Dann wurde es kritisch mit den Kunststoffspiralen. Nach kurzem kräftigem Nachdenken war mir klar, was geändert werden müsste. Hier noch ein Ausschnitt aus dem provisorisch aufgesetzten Prospekt: Vorteile der Handentwicklung mit den maschinellen vereint !  Größte fotochemische Gleichmäßigkeit innerhalb jeder Portion  Bessere Ausnutzung der Bäder und bessere Wässerung  Zeitgewinn, keine Leerläufe wie mit Zugfilm in Maschinen  Flexibilität: sofortige Änderung der Bäder und Zeiten möglich  Konzentration der Entwickler auf die Arbeit, keine Ablenkung  Beste Pflege: perfekte Reinigung des Materials  Jede Filmdicke möglich, auch hauchdünn, Schäden ausgeschlossen  Sicherheit, keine Maschinenpannen  Gleichmäßige Aufwicklung des Materials, saubere Trocknung Aus meiner jahrelangen Praxis der kommerziellen Filmentwicklung mit Spiralen und Maschinen habe ich dieses halbautomatische System entwickelt, das die Vorzüge der Spiralen- mit denen der maschinellen Bearbeitung verbindet. Der nasse Teil spielt sich von Hand ab, das Trocknen geht maschinell vor sich. Es gibt bloß zwei kritische Momente, die sich gleichen, und zwar das Einspulen des belichteten Materials in die trockene Spirale und das Ausziehen des entwickelten Materials aus der nassen Spirale. Dünnerer Film erfährt seit Jahren zunehmend Verbreitung. 2001 kam das erste perforierte Material von knapp sieben Hunderstel Millimetern Dicke in die Kinematografie. Weitere Reduktion der Dicke auf 0,044 mm ist realistisch. Mit Cargo sind Sie bereit, auch Dünnfilm problemlos zu entwickeln. Technisches Der Platzbedarf ist ähnlich wie für eine automatische Entwicklungsmaschine, doch Rohre, Schläuche, Pumpen, Filter und Temperierung fallen weg. Der Elektrizitätsbedarf ist sehr gering. Wasser wird weniger verbraucht. Man benötigt kein Leermaterial (Zugfilm), keine rostfreien Klammern, kein wasserfestes Klebeband, keine Schweißeinrichtung, keine Lochzange und keine Abstreifer. Beim Aufziehen des Films auf die Trockentrommel wird nur billiges Material gebraucht. Entwickelt wird auf Tischen in praktischer Arbeitshöhe. Die Filmspiralen werden in leichte und preiswerte Entwicklungsbottiche gebracht. Während Standzeiten legt man Schwimmer auf die Bäder und Deckel über die Bottiche. Die Spiralen werden in soliden lichtdicht verschließbaren Behältern untergebracht. Eine Spirale besteht aus Kern, Flanschen und Stützen. Es gibt die nominellen Größen 100, 500, 1000 und 2000 Fuß. Wirkliche Höchstlängen: 108, 508, 1010 bzw. 2020 Fuß So viel heute. Da noch nicht alles feststeht, was auch Einfluß auf den Preis haben wird, möchte ich keine weiteren Informationen veröffentlichen. Es geht aber, das kann ich hier schon schreiben, um eine kleine Serie. Wir werden ein gutes Produkt herstellen, das im harten Alltag Bestand hat. Glaubt mir, ich weiß, worauf es ankommt.
  25. Wenn ihr noch eine Weile Geduld habt, kann ich in ein, zwei Jahren, aber nicht vor September 2011, das Filmentwicklungssystem Cargo anbieten. Es soll die Nachfolge der JOBO-Geräte antreten, besser, auch teurer. Damit sind Längen bis 400 Fuß (122 Meter, netto) in verschiedenen Breiten zu bearbeiten. Aus dem Prospekt: „Wegen der kräftigen Ausführung halten die Teile lange Jahre. Bei richtiger Pflege werden sich keine Schwierigkeiten einstellen. Wir leisten lebenslange Garantie auf unveränderte Teile.“ Es gibt schon Interessenten in Australien und in den Vereinigten Staaten auf meiner Warteliste. Es geht einfach nicht vorher.
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