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Film-Mechaniker

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  1. Freunde, ich fände es toll, das Schlafzimmer außer Acht lassen zu können, um bei der Technik zu bleiben. Sonst machen wir doch besser im Talk weiter. Es haben sich also zwei Themenbereiche aufgetan. Einer ist der praktische Aspekt, wie ihn der Vorführer empfindet, vom krummen oder geraden Filmlauf über die so oder anders gestaltete Tonrolle bis zum Schärfetrieb. Der andere ist der historische, wo man Materialien noch nicht zur Verfügung hatte, die vielleicht heute in Gebrauch sind. Alles Käse. Noch niemand hat eine Konstruktion genannt, die serienmäßig 24 und 25 Bilder pro Sekunde bietet, keiner weiß eine Konstruktion zu nennen, die vom Bildstand her alles andere überragt, und puncto Schärfe hat nur Stefan2 etwas erwähnt. Ich bin etwas provokativ, zugegeben, aber überlegt mal hart und trocken, was als Investitionsgut taugt. ■ Meopta scheint tatsächlich eine Maschine für fünf Jahre zu sein, dann läßt sie nach. Laufen da nicht Stahlwellen direkt im Grauguß? ■ Bauer haben Qualität. Warum ist Bauer dann vom Markt verschwunden? ■ Bei Philips hat man die Röntgen-Geräte-Abteilung mit den Projektoren beschäftigt, Nachbau von Nitzsche-Projektoren, ehe mit dem F.-P. 20 eine neue Ära begann, von der ich persönlich nicht begeistert bin. ■ Italien? Fedi, Cinemaccanica, Prevost . . . ■ Warum genau sind die DDR-Maschinen eigentlich gut? ■ Kennt jemand französische Theatermaschinen? ■ Sind Simplex zu kompliziert oder zu teuer? How about Strong? Das kriegen wir doch hin. Immerhin wären wir mit dieser Diskussion allen anderen, auch den USA, voraus. Die schaffen sich gerade selber ab, denn ins digitale Kino geht kein mechanischer Vorführer zurück. Täusche ich mich?
  2. Wie das Wort sagt, handelt es sich nicht um die Krankheit, sondern um das Syndrom, den Ausdruck einer Krankheit. Die chemische Instabilität ist dem Material bei der Fabrikation mitgegeben. Es sind auch stets bestimmte Chargen, die später zerfallen, so z. B. eine von Agfa-Gevaert aus dem Jahre 1962, die bekannteste, weil heftigste. Bild- und Magnetfilm geht völlig in die Binsen. Man kann gegen die ablaufenden chemischen Prozesse nichts machen. Man kann sie nur nach Möglichkeit hinauszögern, indem man dem Material das Wasser entzieht. Durch trockene Lagerung verlangsamt man den Zerfall. Gigabitfilm ISO 40 ist in 16 mm, einseitig perforiert, erhältlich. Ich bin eben im Gespräch mit Herrn Ludwig, Geschäftsführer der Gigabitfilm-G. m. b. H., über das weitere Vorgehen im Vertrieb, weil wir Anfragen aus den USA bekommen nach Gigabitfilm HDR ISO 32, den es aber nur in 35 mm gibt.
  3. Das Original steht in Potsdam. Abbildung auf S. 18, Patentzeichnung auf S. 19 in: Unsichtbare Schätze der Kinotechnik. Kinematographische Apparate aus 100 Jahren im Depot des Filmmuseum Potsdam. Parthas-Verlag, Berlin, 2001; ISBN 3-932529-30-8
  4. Bis ins letzte Detail kann ich da nicht Auskunft geben, das müßte ein Abtastspezialist tun. Allgemein aber ist es schon so, daß "flache" Kopien leichter abzutasten sind.
  5. Guten Tag nach allen Seiten ! Wer Lust hat, mache mit beim Beraten der rein technischen Gesichtspunkte von Normalfilmprojektoren. Design und Handbuch spielen also keine Rolle. Was zählt, ist allein die Lösung der kinematografischen Grundaufgaben: 1. Tempo. Damit haben die Pioniere gekämpft. 2. Bildstand. Das ist nach wie vor das Hauptproblem der Filmtechnik und wird von der Videotechnik natürlich brutal bloßgestellt. 3. Flimmerfreiheit. Man darf ruhig in der Geschichte kramen. Die Skladanowsky haben mit ihrem Bioscop ja flimmerfrei projiziert. 4. Schärfe. Es geht um die Schwierigkeit, auf der ganzen Bildwand gleichmäßige und wirklich scharfe Abbildung zu erhalten. Man kann sicher auch Komfort einbeziehen, wie ihn die AGA-Baltic geboten hatten mit Schleifenformern, doppelt besetzter Tonlampenhalterung, und anderes mehr. Als Einstieg möchte ich die Tatsache zu Bewußtsein bringen, daß wir im Kino auf Schaltrolle in Verbindung mit Malteser Kreuz angewiesen sind, solange an Filmkopien geschnitten und geklebt wird. Präzisionsmechanismen wären zu gefährdet von den zum Teil abenteuerlichen film joints, die man so antrifft. Also, ich fange an mit der AGA-Baltic (1952), eine Lizenzfabrikation von Ernemann. Wer kennt die Dinger?
  6. Ja, ganz recht, eine Theaterkopie hat einen für die Projektion im verdunkelten Theater nützlichen Kontrast, während eine Fernseh- oder "Sende"-Kopie geringeren Kontrast aufweist, was mit der Bilddarstellung in der Kathodenstrahlröhre und im Flachmonitor zusammenhängt. Der Unterschied ist in schwarzweiß ganz augenfällig. Fernsehkopien bieten auf der Kinoleinwand einen Grau-in-Grau-Sumpf. Zurückweisen! {Bin schon wieder parteiisch.}
  7. In dem Film „Die verrufenen Straßen von Algier“ passierten tolle Sachen. Es war noch ein Stummfilm, und viele Jahre sind vergangen, seitdem er zum letzten Male in einem Vorortkino lief. Unter anderem sollte ein verkauftes und verführtes Mädchen um die Ecke gebracht werden. Eine finstere, unheimliche Gasse. Ein Kerl huscht heran, er ist der gedungene Mörder. Er hebt den Riegel an einer verfallenen Tür und schlüpft in das gespenstische Haus. Ein zweiter Kerl, der zweite gedungene Mörder mit dem Dolch im Gewande, huscht heran, sieht sich scheu um, hebt den Riegel, schlüpft hinein und richtig: Jetzt kommt das Opfer, schön und harmlos. Es geht auf die Haustür zu, die man ihm bezeichnet hat. Das Mädchen fingert am Schloß herum. Es bekommt die Tür nicht auf. Das Publikum stöhnte vor Spannung. Da, eine freundliche Stimme aus dem Zuschauerraum: Der Riegel ist links, Fräulein; bloß hochzuheben.
  8. 1. Metalldosen brechen und splittern nicht. Metallspulen laden sich nicht statisch auf. Der wahre Grund für die weite Verbreitung von Blech ist aber, daß da ein bestehender Industriezweig etwas zu tun hat, wenn Metallteile hergestellt werden. Die Kunststoffverarbeitung ist ganz jung und bei der Chemie angehängt. 2. Das PETP-Polyester hält Jahrhunderte, wenn einigermaßen recht gelagert, sprich: dunkel. Es schrumpft praktisch nicht. 3. Ansteckung gibt es nicht, nur Verstärkung oder Beschleunigung schon laufender Prozesse.
  9. Nein, nein, nein. Das Essigsyndrom tritt bei Celluloseacetatenauf, aceto (italienisch) = Essig. Nitrierte Cellulosen (Nitrofilm) zerfallen unter Ausgasung von Ammonverbindungen, sie riechen nicht essigscharf, sondern dumpf-faul und erstickend. Nitro- bzw. Ammonverbindungen enthalten Stickstoff = Nitrogenium. Beide Materialien als Filmträger sind halbsynthetische Kunststoffe, d. h. man verarbeitet natürliche Materialien wie etwa Holzschliff oder Baumwollfäserchen mit Säuren, Hitze, Druck und Zusatzstoffen weiter.
  10. Es gibt auch praktische keine Kerne, Spulen, Dosen und Kassetten aus Kunststoff auf dem Markt, die Weichmacher enthielten. Das meiste ist Polypropylen und Polystyrol. Der Film enthält Weichmacher: Celluloïd-Film das Campher, Cellulosetriacetat-Film das Essigsäureanhydrid.
  11. Schon interessant. Ich habe eine Lösung für den Film, und zwar die, daß man ihn dünner macht. Es sind seit einigen Jahren Schwarz-Weiß-Materialien auf dem Markt von etwa halber Stärke des Üblichen. Wenn man auf ein Drittel herabgeht, etwa 0,044 mm Gesamtstärke, dann nehmen die Farbenauszüge nicht mehr Platz ein als das Color-Ausgangsmaterial bzw. eine Color-Zwischengeneration. Das Silberbild ist stabil. Dünnfilm muß mit ganz anderen Mechanismen transportiert werden. Diese Technik ist erst im Entstehen, aber vielversprechend. Leider bin ich bis heute noch nicht auf Interesse gestoßen von Jean-Pierre Beauviala über IMAX bis zum UCLA Film Archive. Kommt Zeit, kommt Rat.
  12. Lutz Stückrath hatte in dem Film «KLK an PTX ― Die rote Kapelle» einen Zeitungsverkäufer gespielt. Etliche Wochen nach der Dreharbeit wurde ihm mitgeteilt, daß seine Szene leider der Schere zum Opfer gefallen wäre. Allerdings stände sein Name noch in der Reihe der Mitwirkenden. Um die Kosten für eine Änderung zu vermeiden, bitte die DEFA um Einverständnis, den Vorspann unverändert mit seinem Namen laufen zu lassen. Stückrath war's zufrieden. Als der Film in den Kinos lief, fing unter seinen Bekannten ein Rätselraten an: Niemand hatte ihn entdecken können. «Ja,» meinte der Schauspieler, «das ist eben die Kunst der vollkommenen Verwandlung!» (Aus: Anekdoten rund um den Film. Henschel-Verlag, Berlin, 1972)
  13. Gut, laßt uns unterscheiden zwischen Nostalgie und Dingen, die nie veralten. Was nie veraltet, ist zum Beispiel das Feuer und der Umgang mit ihm: Heizen, Kochen, Metallgewinnung, Schmieden, Kremation. Der offene Flammenbogen zwischen überlasteten Kohlen nach Heinrich Beck ist, wie ich schon beschrieben habe, etwas anderes als der Entladungsbogen zwischen Wolfram-Elektroden im geschlossenen Glaskolben mit Edelgasunterstützung. Der Unterschied liegt im Ultraviolettanteil.
  14. Kuckuck ! Vorneweg: Agfa-Movex-8-mm-Film-Projektoren waren zum Teil mit Objektiven ausgestattet, die einem die Augen aufgehen lassen, nämlich so Dinger von Dr. Staeble. Eumig P 8 und andere vielverkaufte Apparate kamen mit fürchterlichen Zoom-Objektiven. Hugo-Meyer-Linsen, blank, zeigen ganz interessante Qualitäten mit Schwarz-Weiß-Film. Wer hat da etwas beizusteuern ?
  15. Danke für den Wink nicht mit dem Zaunpfahl, eher mit der Telefonstange, aber ich habe meinen Horizont bis zur Krümmung erweitert (hihi), woraus sich der so genannte Überblick ergeben hat, der da besagt: Schrittmacher im Filmtechnikgeschäft waren die Firmen Debrie, Paris, und Bell & Howell, Chicago, und zwar von 1908 bis 1965. Alle anderen waren stets eins hintendran. Mit der Besetzung Japans 1945 hat die amerikanische Hegemonie auch da eine wirtschaftliche Unterabteilung eingerichtet. Man ließ kopieren. Es ist nicht so, daß die Japaner von sich aus westliche Industrieprodukte kopiert hätten. Bell & Howell wurde so ab 1960 in die Kybernetik eingebunden: Komponentenbau, Wegwerfprodukte (man schaue mal in einen heutigen Staubsauger hinein) und beschränkte Betriebsdauer. Wie bei der Kleidermode: Man muß den Markt regelmäßig räumen, um Neues verkaufen zu können.
  16. Wir könnten uns zusammentun und den Filmfabrikanten mitteilen, daß wir Bildstrichmarken wollen und die Kameraleute Lochgruppenmarken.
  17. Nein, Cellophan® ist nicht nitrierte Cellulose, sondern so genanntes Zellglas. Die so lustig knisternden Bonbontüten sind aus Cellophan, und man profitiert noch heute von seiner Eigenschaft, etwas luft- bzw. gasdurchlässig zu sein. Ich packe alle Filmoriginale sofort nach der Entwicklung auf PP-Kern (Polypropylen) in Cellophanbeutel ein. Sie laden sich auch kaum statisch auf, noch ein Vorteil. Sie sind etwas teurer als andere. Campher ist der Weichmacher im Nitrofilmträger. Keine Apfelstücke, die trocknen auch aus. Man kann das Klima eigentlich nur mit der Temperatur steuern, und zwar ist das Dichtemaximum von Wasser bei knapp 4 Grad Celsius zu beachten. Gemüse wird im Kühler aus dem Grunde schlapp, daß bei 4-5 Grad am wenigsten Wasser verdunstet. Beim schweizerischen Filmarchiv kühlt man die Nitrobestände auf 12 Grad Celsius, was sich bewährt. Metalle haben sich bei vielen chemischen Reaktionen als Katalysatoren erwiesen. Dazu mehr in Wikipedia.
  18. Magnettonköpfe auf Filmprojektoren sind oft schief abgeschliffen, weil der Film durchhängt. Kodak hatte mal wirklich gutes Material in einem 8-mm-Film-Projektor, Alfenol-Köpfe. Die sind hart und magnetisch doch brauchbar. Kurzsichtigkeit übrigens hilft beim Betrachten kleiner Dinge, man ist eben kurzsichtig. Ich zum Beispiel sehe bis etwa 20 cm scharf, dann wird's flou.
  19. Mach' das ja nicht. Ich habe seit elf Jahren ein Film-Labor und würde die Filme zum Befeuchten waschen. Dazu gehört aber, daß sie nachher wieder sauber trocknen können. Mit einem feuchten Lappen klebst du Fusseln in die Gelatine, die man nie wieder wegbringt. Längerfristig befeuchten kann man mit einem Glycerinbad, das ist Wasser mit 1, 2 % Glycerin. Dieses ist hydrophil, bindet also Wasser an sich, wodurch die Gelatine weniger austrocknet. Jetzt haben wir aber noch nicht vom Träger gesprochen. Wenn der austrocknet, kann man eigentlich nichts unternehmen, nur langfristig mit teurem Konditionieren. Dabei wird Film offen in feuchtem Klima gelagert, sei es in Spirale, sei es auf Rahmen. Die Gefahr dabei ist Schimmel- und Bakterienbefall, was man mit Röntgen-Strahlen-Duschen bekämpft. Das kostet alles Geld und lohnt sich praktisch nur bei wertvollen Originalen oder Duplikaten. Vorführkopien stammen ja von Negativen, und bei den Archiven sollte man sich um diese kümmern, nicht um Positive. Alte Kopien hätscheln ist meines Erachtens gegen den Zweck der Archive gearbeitet. Damit deine Schmalfilme besser wegkommen: Alles Material auf größtmöglichen Kern oder Spule mit großem Kern wickeln, nicht zu stramm, in Cellophan-Beutel legen (ja, die gibt es noch) und in Kunststoffdosen liegend aufbewahren. Weg mit allem Metall, weil das katalytische (unterstützende) Wirkung auf den Filmzerfall hat. Überschüssiges Material der Beutel nach oben schlagen, nicht unter die Filmwindungen.
  20. Ruf doch ein Mal an bei http://www.bogen-electronic.de/
  21. Ins Kino gehen nach wie vor die meisten Besucher nicht wegen der Fressalien, nicht wegen der Werbung, nicht fürs Beiprogramm, das es nicht mehr gibt, nicht, um die Wochenschau zu sehen, nicht zum sich Verstecken, nicht weil es günstig ist und nicht, weil es gleich um die Ecke ist, sondern für einen Film. Die einzige und beste Kundenbindung ist ein attraktives Programm oder die Gewähr, daß immer das Neueste läuft.
  22. Und ich muß mich korrigieren: Die Herstellung von Primärzellen mit Quecksilber ist weltweit eingestellt, offiziell.
  23. Finde ich auch. Die Normen sind nicht außer Kraft und es gibt immer noch Hunderte, wenn nicht Tausende von Kinos, wo man überblendet.
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