Eigentlich sollte das jetzt nicht zur Staatsaffäre werden.
Ich hatte eine ganz einfache Frage in den Raum geworfen.
Dachte nicht, dass das solche Wellen macht.
Aber wenn wir schon dabei sind:
- Ich glaube nicht, dass meine Bauer 508 mehr kann als 40 und 160 ASA (kann mich aber auch täuschen) und trotzdem hat sie eine manuell verstellbare Blende (eventuell aber nicht genug Kraft für den Durchzug von schwergängigeren Pro8 Kassetten - hab ich nicht getestet).
- Verstehe auch nicht, warum es allen komisch vorkommt, wenn man fragt, warum jemand kein Daylight verwendet, wenn er im Daylight filmt. Für mich klingt das nach dem logischsten Schritt.
- Es geht hier ja nicht um ein Urlaubsvideo eines Amateurs, sondern einen gewerblich produzierten Werbespot (es sei denn, ich hab das missverstanden). Man darf annehmen, dass ein Regisseur, der sowas macht, nicht sagen muss "Oh, so ein Pech, hab nur eine Kamera, die 40/160 ASA macht, was mach ich nur? Es gibt zwar Kameras, die können das trotzdem, aber die gehören mir alle nicht. So ein Pech!"
- Der Hinweis auf K40 (Tungsten) hinkt. Damals als S8/N8 für Amateure die EINZIGE Möglichkeit bildete, Laufbild aufzunehmen (16 mm sei mal wegen der Kosten hier ausgeschlossen und Video war in den 70ern noch kein Thema), gab es keinen Grund für Negativmaterialien. Warum hätten Amateure auch auf unprojizierbarem Negativ drehen sollen? Dafür gab es keine ausreichend vernünftige Anwendung (Abtastung auf Video scheidet aus).
Es handelte sich damals schließlich um die breite Masse der stolzen Eltern, die die ersten Schritte ihrer Kinder dokumentieren wollten, oder ihre Katze, Hund, ihren Urlaub oder den Hausbau in greifbaren Erinnerungen festhalten wollten.
Und dass der K40 "Tungsten" war, könnte man damit erklären, dass man für Innenaufnahmen mehr Licht brauchte. Somit eignet sich ein Tungstenfilm (mit ausgeschwenktem lichtschluckenden Konversionsfilter) für innen besser, als ein Daylight mit vorgeschaltetem blauem Konversionsfilter, wohingegen der Lichtverlust bei Aussenaufnahmen durch den KR12 Konversionsfilter egal war, weil aussen meistens genügend Licht vorhanden war.
Wenn heute jemand einen Werbespot auf 8 mm dreht, muss er eigentlich nicht zwangsweise auf 40T Umkehr drehen. Er kann Negativ nehmen, höhere Empfindlichkeit, zwischen Day und Tungsten wählen, auf Schwarzweiss gehen, oder Umkehr nehmen und crossen. Ein Projekt. Viele Wege.
Der Spanier wählte Negativ, 200 ASA und Tungsten.
Und meine Frage war lediglich: warum Tungsten?
Ich hätte auch fragen können, warum Negativ? Oder warum 200 ASA? Oder die ganz böse Frage: Warum S8 und nicht Video?
Hab ich aber nicht.
Für die Wahl optisch-chemischen Films (und in diesem Fall S8) gibts Gründe, die mir einleuchten.
Für Negativ gibts Gründe, die mir einleuchten (Überbelichtungsspielraum, Abtastung...).
Für 200 ASA gibts weniger Gründe (Angebot von niedrigempfindlichen Negativfilmen).
Aber so gar keine Gründe fielen mir zur Wahl des Tungsten ein.
Der Hobbyfilmer hatte in den 70ern kaum eine Alternative zum 40T, der gewerblich produzierende Regisseur heute schon.
Nun sind ja einige Gründe genannt worden, die mir bisher nicht so klar waren (schwergängigere Kassetten, lange Lieferzeiten, schlechte Entwicklung...
Also Danke und Grüße
@ all