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"Analogisieren" also zurück von DVD auf Super-8 (zweite Version)


Guest_Rudolf 51

Empfohlene Beiträge

Hallo peaceman,

 

Du bist sicher der perfektere von uns beiden, denn so wie ich lese, nimmst du alles sehr genau unter die Lupe...

Das gefällt mir, da kommen immer neue Ideen und Betrachtungesn ins Spiel, von denen ich inzwischen schon recht oft profitiert habe...

 

Trotzdem, ich kann dir im Moment noch keine Antworten auf deine Ideen geben, da ich erst die Meinung des potentiellen Kunden abwarten muss. So, wie der Herr mir am Telefon sagte, ist er der Meinung, dass Bilder mit seiner Auflösung eigentlich ausreichend mit normalem 16mm Film abgedeckt sein müssten. Immerhin, 7,5x10mm Bildfläche (grob gesehen) von 16m Film ist ja auch nicht gerade schlecht, das kommt schon hin.

 

Ich weiss auch noch nicht genau, wie wichtig die Bilder sind, ob es reine Privataufnahmen sind oder ob es sich um irgendwelche speziellen Aufnahmen handelt, das alles steht noch offen.

 

Die Telefonanfrage richtete sich einfach mal grundsätzlich darauf ab, ob es technisch überhaupt möglich wäre, die Bilder so zu archivieren. Details, wie Preis, Termin und allfällige weitere Möglichkeiten wurden noch nicht im Detail besprochen.

 

Ich selber gehe mal davon aus, dass es sich um rein private Bilder handelt, die auch nicht unbedingt dem heutigen Stand der Technik entsprechen, sodass da eher die Angst eine Rolle spielt, die digitalen Bilder durch irgendwelche technischen Probleme am Computer zu verlieren. Es muss ja auch nicht sein, dass die Bilder auf dem Computer morgen verloren sind, sie existieren ja alle noch auf der HD. So gesehen dürfte es schon eher als eine reine Notfallsicherung gehen, die auch einigermassen kostengünstig sein soll.

 

Na, warten wir mal ab, was der Herr am Samstag meint, er ist bis dahin beruflich unterwegs und für mich nicht erreichbar. Die ursprüngliche Frage, ob Umkehr- oder Negativ, das liegt mir noch etwas im Magen, da möchte ich schon gerne eine ehrliche Antwort mit Vor- und Nachteilen abgeben können...

 

Ich tendiere eher zu Negativfilm, da lassen sich dann problemlos Papierabzüge herstellen, sollte dann irgendwann mal der Fall eintreten (Gott behüte...), dass die digitalen Bilder verloren gehen. Ich werde sehr wohl darauf hinweisen, dass durch regelmässiges "backupen" der Daten die Bilder nicht gar so gefährdet sind, wie man von gewisssen militanten "Analogikern" oftmals zu hören bekommt.

 

Rudolf

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Hmm, wenn jetzt schon über Belichtungsreihen geredet wird, um bessere Farben und Superresolution zu erreichen...ob vielleicht nicht dann doch ein hochauflösender SW-Film für Farbseparationskopien besser ist (wo jedes Bild 3x hintereinander aufbelichtet wird, allerdings immer nur ein Farbkanal). Dann wäre der Farbumfang und die Auflösung auf jeden Fall in guten Händen. Nur Abzüge lassen sich nicht mal so eben bewerkstelligen. Jedes Bild müsste mit Passermarken versehen werden und beim reproduzieren übereinandergelagert werden. So macht es zB "Hollywood" vor.

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Den Ilfochrome Microgaphic gibt es konfektioniert als 100ft / 30,5m Rolle.

Also vielleicht doch eine Idee. Ansonsten würde ich Dir den Vision3 50D als Negativmaterial sehr empfehlen.

Es ist sehr feinkörnig und bietet eine unglaublich gute Farbwiedergabe, fast nach dem Prinzip "What you see is what you get".

Allerdings ausgehend von einem auf 5500K eingestellten Monitor mit entsprechend gutem Farbraum.

 

Ich arbeite gerade an eben diesem Thema - Allerdings mit einer SR3 und einem guten HD-Monitor.

Deine Kopierstation gefällt mir aber als eigenständiger Aufbau deutlich besser!!

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Hallo Schrotti,

 

Nun machst du mich aber echt neugierig: So ein extrem niedrigempfindlicher Micrografic wäre schon etwas ganz besonderers, da würde dann wirklich das letzte Pixel noch aufgezeichnet.

Weisst du mehr darüber, wo man dieses Material als 16mm auf 30m Rollen bekommt und vor allem, wer es hinterher entwickelt...?

 

Die lange Belichtungszeit wäre ja kein Problem, dafür habe ich ja meine Getriebemotoren, die es möglich machen, die Kamera so langsam wie nötig laufen zu lassen.

 

Mag ja sein, das diese Info in den bereits genannten Links drinsteckt, habe mich noch nicht damit beschäftigt, das mach ich erst heute abend, wenn ich Ruhe und Zeit habe.

 

Rudolf

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Hallo Schrotti,

 

Herzlichen Dank für deine etwas "seichte" Information zu Lieferbarkeit und solchen Sachen... *lach

 

Habe mich mal ein klein wenig in die Materie vertieft und bin inzwischen soweit, dass ich weiss, wo ich das Zeugs finden kann und auch, wie man es entwickelt...

 

Also:

 

Es ist richtig, dieser extrem feinkörnige und niedrigstempfindliche Film ist als 16mm auf 30m Spulen erhältlich...

Die Empfindlichkeit ist minimal unter 1ASA, also doch extrem niedrig, was aber kein Problem ist...

Die Auflösung für dieses Films beträgt sagenhafte 325 Linien pro Millimeter...

Die Entwicklung wird auf dem Dokument sehr ausführlich beschrieben und auch die Chemikalien sind bei Ilford erhältlich...

Die Haltbarkeit des (Polyester)Materials und der Farben werden mit mehr als 500 Jahren angegeben... ausser, man glaubt nicht daran... wer wills beweisen...?

 

Über Preise kann ich noch nichts sagen, die kenne ich noch nicht, habe aber mal eben per Mail angefragt. Wenn dieses Material bezahlbar und auch verfügbar ist, ist völlig klar, da drauf werden die Bilder des Herrn archiviert. Vorausgesetzt, der Auftrag kommt zustande...

 

Bei diesen doch sehr extremen Auflösungswerten könnte ich glatt mal auf die Idee verfallen, eine wirklich gute Bluray darauf zu kopieren. Da müssten dann ja auf der Leinwand nie dagewesene Bildqualitäten sichtbar werden...

 

So als Vergleich: Im Kino werden Filme mit normalerweise 2k (2048pix) vorgeführt. Full HD bringt 1920pix, also bloss ein bisschen weniger. Da müsste dann auf einer 16mm Heimleinwand ein Bild entstehen, das über allem steht, was es so gibt... ausser, man hat einen 35mm Projektor rumstehen, der könnte da mit einer ausglutschten alten Filmkopie gerade noch knapp mithalten... oder auch nicht...

 

Bloss schade, dass es dieses Material nicht auch für DS-8 gibt, das ergäbe dann sicher Filmkopien, die effektiv massiv besser wären, als alles, was bisher direkt auf analogen Film gebannt wurde. Hach, wie würde es mich freuen, gewissen "Hardcore-analogikern" zu beweisen, dass ein digital-analoger Mix mehr kann, als eine "gewöhnliche" Super-8 Kamera der oberster Güte... Eine halbwegs brauchbare Full-HD Kamera und dann auf S8 umkopieren... ohne grossen Auflösungsverlust, das wäre für mich echt das Grösste...

 

Ilford schreibt: "Darüber hinaus ist er für den Einsatz in hochmodernen Laserbelichtern perfekt geeignet und kann auch in Ausgabegeräten mit LCD-Schirmen verwendet werden."... die wissen anscheinend, dass ich per LCD Monitor kopieren will... *lach

 

@Peaceman: Magst das Dokument mal durchlesen... Du als Profi in Sachen Entwicklung...?

 

Rudolf

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Danke. Also ein 3-Bad-Prozess, der bei 24° gefahren werden kann und den man sogar in "handlichen" 5 Liter Kits beziehen kann. Da könntest du dann wirklich über eine Selbstentwicklung nachdenken - wenn Ilford die Entwicklung nicht selbst anbietet, müsstest du das sogar. Um auch wirklich die potentielle Auflösung des Films herauszuholen, müsste man wohl sehr konstant arbeiten, wenn man selbst entwickelt...

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Hallo Filmer,

 

Warten wir einfach mal ab, was dieses höchst interessante Filmmaterial denn kostet. Sollte das Material und auch die Chemie in vernünftigem Rahmen sein, würde ich mich dann auch an eine Selberentwicklung rantrauen. Du weisst ja, ich arbeite grundsätzlich immer sehr konstant... langsam, aber konstant... oder eher konstant langsam... *lach

 

Ich glaube aber, dass es keine billige Sache werden wird, dieses doch sehr spezielle Filmamterial zu nutzen, weil Ilford immer eine recht teure Firma war. Da ja das Thema Langzeitarchivierung sehr aktuell ist und es für solche Sachen nicht sehr viele Anbieter gibt, wird Ilford dieses Material wohl nicht zum Schnäppchenpreis anbieten. Die werden sich dieses tolle Material wohl in Gold aufwiegen lassen...

 

Rudolf

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Sorry Rainer, aber da stimmt einiges nicht ganz.

 

Filmt man S8 von der Leinwand ab,

• geht das Bild durch zwei Objektive

• geht das LIcht zusätzlich über eine reflektierende Wand, die das Licht streut

• gibt es immer einen Parallaxenfehler

• Gibt es oft Synchronisationsprobleme

 

(...)

 

Lieber Friedemann,

 

manchmal habe ich das Gefühl, das Du gar nicht verstehst, was andere meinen. Der Vergleich mit "S-8 von der Leinwand abfilmen" war vielleicht hinkend, aber dafür nebensächlich.

 

Es gibt sehr große Qualitätsunterschiede bei LCD-Panels. Wenn Du die mal gesehen hast, wirst Du mich vielleicht verstehen. Um den Kontrast und Farbraum eines Filmnegativs ausnutzen zu können braucht es schon einen sehr hochwertigen LCD Monitor, die man leider nur im Broadcastbereich findet. Was Rudolf in seiner Konstruktion eingebaut hat weiß ich leider nciht mehr, er hat es mal geschrieben. Es ist auf jeden Fall kein kalibrierter Klasse-1 Monitor, wenn Du verstehst was ich meine - jedenfalls meine ich nciht die Pixelfehlerrate.

 

Ein solcher Monitor kostet einen Haufen Geld - man kann mehr als 1000 EUR einplanen. 16mm ist ohnehin mit 2K überfordert - auch wenn man S16 mit 2k abtasten kann. Alle Informationen bekommt man schon mit 1,6k. Das wird (wurde) bei Digital Indermediate im Kino ürbigens auch so gemacht.

 

Die Konstruktion von Daan Müller ist ein Exot. Bestenfalls ist das Gerät Kleinserie. Das Wort "Bastellösung" vermeide ich mal, denn das Teil funktioniert ja ganz gut. - Meine Meinung.

 

Gruß Rainer

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Hey Rainer,

 

Das mit der Qualität des Panels habe ich Rudolf weiter oben auch geschrieben... da liegen wir gar nicht so weit auseinander. Und das ich Dich bzgl. des Abfilm-Vergleichs missverstanden habe, kann gut sein –– umso besser, wenn man es klären kann. :)

 

De facto ist Rudolfs Kopieranlage nicht anders aufgebaut als ein Gerät zum Ausbelichten von Film - zumindest, wenn man von den Laserbetriebenen Geräten mal absieht. Und das die Qualität letztendlich von der Qualität der Zu- bzw. Ausspielung abhängt, sehe ich genau so -- Farbraum und Kalibrierung (und IMO auch Auflösung) des Panels können also gar nicht groß (bzw. gut) genug sein. Ich würde hier auch eher 2000 € anlegen, gemessen an den Filmpreisen für ein paar zig Kilometer ist das ja noch relativ gering, lohnt sich aber.

 

Deine Aussage zu "alle Informationen [aus 16mm] bekommt man ach schon mit 1,6K" halte ich aber schlichtweg für falsch, selbst wenn das bei DI genauso gemacht wird. Wie viele andere auch übersiehst Du dabei die zusätzliche spatiale und temporale Informationsmenge, die a) durch die erhebliche Informationsredundanz und b) durch die Rasterlosigkeit von Filmmaterial entsteht... Stichwort Super-Resolution. Ich bin sicher (auch wenn ich es noch nicht probieren konnte), das man selbst auf S8-Material unterscheiden könnte, ob von DVD oder von BD zugespielt wurde.

 

Zum Thema SR sollten wir aber wohl mal einen eigenen Thread eröffnen. Falls es denn jemanden interessiert.. steckt ja (gerade für analogen Film) noch ziemlich in den Kinderschuhen.

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Rudolf, der Prozess entspricht wohl so ziemlcih dem Cibachrome-Verfahren, mit dem in den 70ern die Heim-Farbverarbeitung begonnen hat. Der Prozess ist absolut unproblematisch.

Das hier verwendete Verfahren benutzt keine Farbkuppler, die Azo-Farbstoffe sind alle schon in der Schicht und werden beim Entwickeln selektiv herausgebleicht. Wenn ich richtig erinnere hat dieser Prozess mehr als ein Dutzend verschiedener Farbstoffschichten, so dass die Zahl an Zwischentönen (und der Farbraum) gigantisch sind.

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Hallo peaceman,

 

ich würde mich sehr freuen, wenn wir das Thema Superresolution vertiefen könnten. Es ist ein Aspekt der bei der "Pixelschieberei"

leider immer noch absolut vernachlässigt wird. Film lässt sich schlicht nicht in eine spezifische

Auflösung zwängen. Das Auflösungsvermögen in Linien/mm gibt nur einen Teil der tatsächlichen "Daten" wieder.

 

Ich habe in den letzten Jahren viele Super8 / Single8 Filme in HD per Flying-Spot abtasten lassen und man sieht den Unterschied mehr als deutlich.

Eine PAL-DVD von der HD-Abtastung wirkt enorm scharf, das Ausgangsmedium lässt sich kaum mehr ausmachen, gerade wenn es sich

um sehr gut abgetastetes Kodachrome-Material handelt oder eben aktuelle Negativmaterialien.

 

Super16 übertrifft bis 250D auf jeden Fall die 2K-Auflösung.

 

 

Pünktlich zum Osterfest stelle ich die Aufnahmen des Festivals (Juli 2011, siehe ältere Threads) auf vimeo und youtube online.

Gerade bei der Mischung von Super16 (200T, 250D, 500T und 500T (10 Jahre alt)) und Super8 (200T) merkt man deutlich was im Film steckt,

das Film auch mit stärkstem Korn "scharf" ist und, auch wenn das nicht unbedingt zum Thema passt, sich Filmmaterial

wunderbar mit digitalen Bildern kombinieren lässt.

 

 

Der nächste Schritt ist dann die Ausbelichtung auf Super16. Entweder mit meiner SR oder vielleicht in Zukunft mit einer "suterschen" Apparatur.

 

 

Grüße schrotti

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Hallo Peaceman,

 

im Prinzip sind wir uns schon einig.

 

Übrigens habe ich gerade gestern mit der SR2 wieder "gefazt". Das geht mit dem EXS2 wirklich prima. Mit der SR 3 ist es wohl noch einfacher, weil man kein externes Gerät mehr braucht.

 

Da es jetzt schnell gehen musste habe ich das Material heute zu Cinepostproduction gebraucht. Momentan mache ich mir wegen LAbor ein paar Sorgen. Ab 31.7. (evtl. auch früher) gibts nur noch Berlin.

 

In Hamburg läuft aktuell nur noch "Neues aus Büttenwarder" auf Super-16. Es ist so wenig geworden, das nicht mal täglich Material zum Entwickeln reinkommt. Nichts ist schlimmer als eine Durchlaufentwicklungsmaschine mit Standzeiten.

 

Gruß Rainer

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Hallo Freunde,

 

Sehr interessant, was da von euch geschrieben wurde...

 

Es wäre mir eine grosse Freude, meine Anlage auf wirklich professionelles Niveau anzuheben, wenn da nicht:

 

a. das liebe Geld eine sehr wichtige Rolle spielt und mich manchmal etwas einbremst...

b. ich mehr Wissen auf dem Gebiet von Farbräumen und solchlen Sachen hätte... (ein bisschen habe ich, aber eben, ich weiss noch lange nicht alles...)

c. ich mehr Zeit zum basteln hätte... (meine kleine Firma "aerobel" muss laufen, davon lebe ich...)

 

Ich bin weniger der Theoretiker, der da Formeln schiebt und nach irgendwelchen Messdaten arbeitet. Ich bin eher der Praktiker, der einfach mal loslegt, etwas baut, um dann festzustellen, dass es nicht funktioniert. Also eben nochmals nachdenken und nochmals bauen, irgendwann habe ich noch alles zum laufen gebracht. Ihr habt es ja miterlebt, zumindest virtuell...

 

Um auf den Kern zu kommen: Natürlich träume ich von einem grossen, hochauflösenden und gut kalibrierbaren Monitor, wenn da eben nicht a. wäre. so habe ich also einfach mal mit meinem vorhandenen Monitor angefangen und habe dabei festegestellt, dass das gar nicht mal so schlecht ist, was da rauskommt. Auf die Farbtests warte ich noch, die sind beim Entwickler. Ein wichtiges Argument ist natürlich auch, dass für meine Anlage kaum ein grössere kommerzieller Hintergrund vorhanden ist. Wenn da zwischendurch mal ein Röllchen Film für einen Filmfreund belichtet wird, heisst das noch lange nicht, dass es ein Erfolg sein wird, zumindest nicht in finanzieller Hinsicht. Ein Bluray Player kann logischerweise mehr bieten, das leuchtet sogar mir Sturkopf ein, aber das alleine löst eben das Problm nicht. Ich weiss, dass ein Ferrari schneller fährt als mein Golf, aber was hilft mir das...?

 

So muss meine Anlage im Prinzip ja lediglich meine Ansprüche erfüllen, alles andere ist Zukunft und wird sich zeigen. Sollte ich mit Kopieraufträgen überschüttet werden (was wohl nicht passieren wird...) dann lohnt es sich auch, mehr Geld in so eine Anlage zu investieren. Bis dahin muss nun eben mein "gewöhnlicher" Monitor und PAL Auflösung genügen. Meiner Philosophie entsprechend lasse ich es einfach mal auf mich zukommen...

 

Ach ja: Der Auftrag, die mehr als zehntausend Bilder auf Film zu kopieren, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit zustandekommen, nachdem ich die Vorzüge von Ilford erklärt habe. Es wird aber noch etwas Zeit brauchen, bis ich soweit bin, um diesen Auftrag auszuführen. Ob dann mein Monitor noch reicht, wage ich zu bezweifeln. Ich bin aber bereits am rumgucken, wo ich etwas besseres finde, das irgendwie noch in mein leider doch recht beschränktes Budget passt. Der Herr meint, dass es nicht eilt, vorderhand sind die Daten ja noch problemlos verfügbar und mehrfach digital gesichert.

 

Rudolf

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Hallo Filmfreunde,

 

Heute habe ich den Tag mit Herrn Ruedi Muster in Selzach verbracht. Zuerst einmal schnell das geschäftliche erledigt, Zahntrommeln für DS-8 und entsprechende Führungen gekauft, danach gings dann los: Ein Rundgang durch die "heiligen Hallen" des genialen Mechanikers, der die Bolex H8 auf DS-8 umgebaut hat (und immer noch umbaut). Es ist unglaublich, was man da alles zu sehen bekommt: Da kann sich jedes Film- und Kinomuseum eine Scheibe abschneiden. Unheimlich, wieviele Kameras, Projektoren und andere Gerätschaften da ausgestellt sind, ich habe echt weich Knie bekommen. Es wimmelt da von Kernobjektiven aller Art bis hin zu solchen, die kaum jemand kennt. Kameras in den unmöglichsten Umbauten, bis hin zu ganz wilden Sachen und auch solche, die nie auf dem Markt bekannt wurden. DS-8 ungesplittet und in voller Breite belichtet, schon "fast" ein 35mm Filmbild... wow...

 

Ist lange her, seit ich zum letzen Male eine Bolex Pro und auch eine alte Webo DS-8 und eine der allerersten Urväter aller H-Kameras in Händen hielt, heute habe ich es reichlich getan. Es ist einfach nicht zu fassen, welche Schätze da rumstehen. Dann die Werkstatt, wo die legendären DS-8 Bolöex hergestellt wurden, das ganze Lager und dann natürlich auch noch eine speziell zu Demonstrationszwecken skelettierte H8 DS-8, in der man die komplette Mechanik mit umgebautem normgerechten Greifer bestaunen kann. Ach, ist das ein Paradies für einen Bolexfreund wie mich. Lustigerweise stehen da aber auch etliche Canon 1014 XL-S rum, auch Herr Muster sieht diese Kamera als die Krönung von "gewöhnlichem" Super-8 an... (genau wie ich auch...)

 

Das allerverrückteste war aber, als ich während des Mittagessens meinen Elmo GS800 erwähnte, den ich vor Jahrzehnten mal auf einer Messe als "Vorführmodell" günstig kaufen konnte, obwohl das Gerät absolut neu war. "Ach, sie waren das..." "Ja, ich war das..." "Dann kennen wir uns ja von damals, ich habe ihnen damals diesen Projektor günstig zugehalten". Dann kam die Erinnerung bei mir wieder hoch, dass wir ja schon damals über H8 und solche Sachen geplaudert haben. Der Witz ist der, dass ich genau diesen Projektor noch heute nutze und er immer noch wie neu funktioniert.

 

Nachdem ich nun die ganze Sammlung an Geräten, das Lager an speziellen Teilen aus dem Hause Bolex und auch den Maschinenpark von Herrn Muster kenne, verstehe ich sehr gut, warum diese Umbauten nie ganz billig waren. Wenn irgendwo auf dieser Welt eine Bolex Pro repariert oder gewartet werden muss, sogar Bolx International schickt sie zu Herrn Muster. Er hat damals das gesamte Lager an Ersatzteilen übernommen und steht bis heute dafür gerade, dass diese Kameras immer gut laufen.

 

Der Herr Muster ist inzwischen 68 Jahre alt und macht sich echt grosse Sorge darum, wer denn nun dieses "Vermächtnis" an Teilen und ganzen Geräten mal übernehmen soll. Er ist sich der Situation, dass kaum noch ein nennenswerter Markt für analogen Schmalfilm besteht, sehr wohl bewusst. Dass sein Fachwissen irgendwann einmal verloren gehen wird, das weiss er genau. Ich habe echt noch nie einen dermassen "Bolex-Wissenden" wie Herr Muster erlebt. Man spürt richtig, wie dieser Mann sein ganzes Leben dem Thema Film und Kinematografie gewidmet hat, er lebt Film. Ach, hätte ich das Geld, ich würde gerne zumindest einen kleinen Teil dieser Sammlung übernehmen...

 

Aus einem blossen kurzen Besuch, um ein paar Teile zu kaufen, wurde nun also fast ein ganzer Tag, den wir mit fachsimpeln und bestaunen all der Sachen miteinander verbracht haben. Es hat riesigen Spass gemacht, wieder mal so richtig sautief in die Filmwelt einzutauchen, wieder mal ein paar legendäre "Schätzchen" aus dem Hause Bolex oder Kern in Händen zu halten und sehr kompetent Informationen dazu zu erhalten. Hach, welches Gefühl, den Urvater aller Bolex Kameras mal ans Auge nehmen zu können, bloss, um den Unterschied zur letzen Kamera, der Bolex Pro zu erleben, die da auch mehrfach rumsteht und auch auf die Schulter genommen werden kann. Herr Muster hat auch mit sehr offenen Ohren meinen Ausführungen und meinen Argumenten zum Thema "analogisieren" zugehört. Er meint, dass es noch viel mehr Leute bräuchte, die den Mut haben, etwas zu machen, was heute zwar kaum noch grossen Sinn macht, aber eine inzwischen bald verlorene Zeit zurückzuholen versucht. So hat er meine Anlage also auch sehr positiv bewertet, da er selber inzwischen ja auch irgendwie "hybrid" denkt. Auch Herr Muster arbeitet mit Video, er steht diesen Sachen interessanterweise auch sehr offen gegenüber.

 

Ich denke, dass ich in Zukunft öfters mal nach Selzach fahren werde, es ist schlicht nicht möglich, alles in ein paar Stunden zu erfassen, was es da zu sehen und zu hören gibt. So, Freunde, ich muss aufhören, sonst wird dieser Beitrag noch ein Buch. Für mich war der heutige Tag schlichtwegs eine Reise zurück, ich fühlte mich wieder wie damals, als ich von Bolex träumte und Film das ultimative Thema für mich war. Heute ist es ja bloss noch ein Hobby, das spass macht, aber damals war ich genauso filmverrückt wie der Herr Muster... Ich hoffe, dass er sich dazu durchringen kann, mir eine der über 20 noch verfügbaren fabrikneuen Bolex H8 DS-8 halbwegs günstig anzubieten... er will mal drüber schlafen, wie er sagte... Hach, ich träume heute vermutlich ganz wild...

 

Rudolf

 

P.S. Die gekauften Teile sind auf meiner Webseite zu sehen: http://www.swiss-comp.ch (fragt bitte nicht nach dem Preis... *stöhn...) Ach ja: Da hätte vor ein paar Jahren mal ein Bericht im Magazin Schmalfilm erscheinen sollen, der sich mit Herrn Muster und dessen Arbeit auseinandersetzt. Dieser Bericht ist aber leider nie erschienen, obwohl der Herr Lossau damals in Selzach war jede Menge Bilder aufgenommen habe... Was ist da wohl schiefgelaufen...?

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Übrigens habe ich gerade gestern mit der SR2 wieder "gefazt". Das geht mit dem EXS2 wirklich prima. Mit der SR 3 ist es wohl noch einfacher, weil man kein externes Gerät mehr braucht.

 

Da es jetzt schnell gehen musste habe ich das Material heute zu Cinepostproduction gebraucht. Momentan mache ich mir wegen LAbor ein paar Sorgen. Ab 31.7. (evtl. auch früher) gibts nur noch Berlin.

 

Hallo Rainer,

 

magst Du ein bisschen genauer erläutern, was SR2 und EXS2 sind? Sagt mir so gar nichts, klingt aber verdammt interessant. :)

Und welches Labor macht Ende Juli zu? Hat der NDR ein eigenes? Irgendein Teil Information fehlt mir da...

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Hallo,

 

Ich Faze...

Du Fazt...

Er Fazt...

Wir Fazen...

Sie Fazen...

Wir alle Fazen...

 

So ist es recht sollen alle Fazen, was das Zeugs hält... *lach

 

Spass beiseite, auch ich würde gerne mehr darüber erfahren, was der Rainer da eigentlich macht, ich verstehe auch bloss Bahnhof... und Fazen... es darf gefazt werden... oder so...

(Natürlich weiss ich, was Fazen ist, mich erstaunt bloss immer wieder, welche Wortschöpfungen und Abkürzungen da rundum benutzt werden...)

 

Rudolf

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@Friedemann,

 

SR2 ist eine 16mm-Kamera von ARRI :-)

 

@Rudolf,

 

vielen Dank für den tollen Bericht über die Firma Muster in Selzach. Schade, dass es neben dem Bericht keine Fotos oder Videos gibt. DS8-Umbauten interessieren mich sehr. DS8 in voller Breite belichtet ist aber schon bekannt.

 

Er geht davon aus, dass sein Wissen verloren geht. Dem kann man zumindest etwas entgegenwirken, eine Video-Dokumentation, die den Umbau einer Bolex H8 auf DS8 beschreibt.

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Er geht davon aus, dass sein Wissen verloren geht. Dem kann man zumindest etwas entgegenwirken, eine Video-Dokumentation, die den Umbau einer Bolex H8 auf DS8 beschreibt.

 

Überhaupt könnte man mal eine Dokumentation von ihm machen, so wie das klingt. Fairerweise sollte man diese auf seinem DS-16:9-Format machen. Seine Werkstatt klingt nach einem dankbaren Motiv und Herr Muster selbst nach einer spannenden Geschichte.

 

Übrigens...ein wenig aus dem Zusammenhang, aber bin gerade drüber gestolpert: Falls einigen hier wieder mal der -mir fremde- Schwermut überkommt, wofür man noch Schmalfilm macht oder obs das alles bringt, sollte man sich mal dieses wirklich schöne kleine (englischsprachige) Video mal anschauen...aber auch ruhig mal so:

 

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Ja, die Frage ist, ob Ruedi Muster nochmal eine Bolex H8 auf DS8 umbaut und man dann die Gelegenheit bekommt, den Umbau auf Film oder Video zu dokumentieren.

 

Mich persönlich interessieren seine Werkzeugmaschinen und bestimmte Fertigungs- oder Arbeitsprozesse. Es wird wohl schwierig werden, das Wissen, Dokumente Unterlagen, Geräte etc. für die Zukunft zu erhalten.

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P.S. Die gekauften Teile sind auf meiner Webseite zu sehen: http://www.swiss-comp.ch (fragt bitte nicht nach dem Preis... *stöhn...) Ach ja: Da hätte vor ein paar Jahren mal ein Bericht im Magazin Schmalfilm erscheinen sollen, der sich mit Herrn Muster und dessen Arbeit auseinandersetzt. Dieser Bericht ist aber leider nie erschienen, obwohl der Herr Lossau damals in Selzach war jede Menge Bilder aufgenommen habe... Was ist da wohl schiefgelaufen...?

 

Hallo Rudolf,

 

vielen Dank für Deine Steilvorlage. Auf so einen Bericht habe ich lange gewartet. Er zeigt, dass Herr Muster noch voll da ist u. sein Betrieb auch noch existiert. Deine Zeilen machten mich so richtig melancholisch. Ich musste an 1988 denken als ich meine Bolex H8 RX zur Umrüstung nach Selzach brachte. Ich hätte damals fast den ganzen Tag in der Werkstatt verbringen können. Ich war danach auch so begeistert, dass ich über diesen Besuch im Schmalfilm einen Artikel schrieb. Damals war Frau Rendez-Voigt Redakteurin des Schmalfilms. Gerne denke ich an diese Zeiten, nicht wegen des damaligen Layout des Magazins, sondern wegen seiner pünktlichen Erscheinungsweise. Auch als Schmalfilm nur noch alle zwei Monate erschien, kam er immer zum Anfang des Monates mit dem vorab angekündigten Datum. Den heutigen Zustand, wie zum Beispiel in der Ausgabe 1/2012:

 

``SCHMALFILM´´ 2/2012 KOMMT ENDE APRIL ZU IHNEN´´

 

finde ich unmöglich für ein renommiertes Magazin. Es ziemt sich nicht so schlampig zu erscheinen. Nun dies ist meine persönliche Meinung, andere sehen es vielleicht nicht so, aber im ZOOM geht es doch auch so wie damals bei Frau Rendez-Voigt u. bei allen Magazinen die monatlich erscheinen.

Wie Du am Ende Deines Berichtes anmerkst sollte vor Jahren im Schmalfilm ein Artikel über den Betrieb von Ruedi Muster erscheinen. Deine Frage was da schiefgelaufen ist, dass er nicht erschien, hätte Dir Herr Lossau, der heute hier in diesem Thread um 13:44 auf Friedemann´s Frage von gestern antwortete, gut beantworten können.

 

Zu Deiner Anmerkung:

 

Im Schmalfilm Ausgabe 5/2008 wurde in der Vorschau ganz groß u. sogar mit einem Bild von Ruedi der Artikel: ``Besuch bei Ruedi Muster´´ angekündigt. Ich habe mich damals sehr über die Ankündigung gefreut, da ich in dem Bericht etwas über seine neuen Firmenräume, die ich nicht kenne, hätte lesen können. Groß war die Enttäuschung als er in der Ausgabe 6/2008 nicht erschien. Aber in der Vorschau wurde er für die Ausgabe 1/2009 angekündigt .Leider erschien er da wieder nicht. . Ich habe mich damals darüber sehr geärgert, so geht ein Magazin, das was auf sich hält, nicht mit seinen Lesern bzw. Abonnenten um.

Manfred hat danach hier im Forum gefragt, warum der Artikel nicht erschienen ist. Damals antwortete Herr Lossau sinngemäß fragend, ob denn Herr Ruedi Muster überhaupt noch im Geschäft sei. Diese Antwort empfand ich nur als eine ungeschickte Ausrede. Er hätte gleich sagen sollen, dass er den Artikel nicht mehr veröffentlichen will u. den Grund dazu nennen.

Mir war nach seiner zweiten Verschiebung bewusst, dass der Artikel nicht mehr kommen würde. Warum, kann wie weiter oben angedeutet, nur Herr Lossau beantworten. Rudolfs exzellenter Bericht über seinen Besuch bei Ruedi Muster hat gezeigt, dass es keinen nachvollziehbaren Grund gab diesen nicht zu veröffentlichen.

 

Gruß

 

:grin: Joachim

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