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Altes Royal-Kino in Frankfurt am Main


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Geschrieben

Mal eine Frage: Ist das Kino noch in den 70ern gebaut oder erst Anfang der 80er?

Ich war zwar noch nie in dem Kino (und werde wohl auch nicht mehr die Möglichkeit dazu haben), aber so wie es auf den Fotos aussieht war das Kino noch nicht in so schlechtem Zustand. ich habe zumindest schon VIELE Kinos gesehen, die in wesentlich schlechteren Zustand waren. Aber das war ja auch wohl nicht der Grund der Schließung...

Mir zumindest hat es gefallen (ErklÀrung: Lieblingsfarbe ROT).

Naja, schade. Wieder ein traditionsreiches Kino weniger...

Und bestimmt nicht das letzte. :cry: :x :twisted:

sr

Geschrieben

Ich denke eher des Geldes! Bringt ein Kino geld ein, befindet sich allerdings in einem miserablen Zustand, wird es genutzt bis es auseinanderfÀllt! (Evtl. fÀllt dann dem Betrieber mal ein zu renovieren! (wenn Punkt 1 der Fall ist!))

Geschrieben

Das Royal wurde als "MGM-Theater" 1957 eröffnet und hieß nach der Übernahme durch Olympic/Ufa ab ca. 1980 ROYAL. MGM hat damals auch ein "Schwesterkino" in Berlin gebaut, genaue Daten kann sicher cinerama beisteuern.

 

Das ROYAL war das Ufa-"Flaggschiff" in Frankfurt und nach Schließung der ĂŒbrigen großen EinzelhĂ€user das einzige mit einer gewissen AtmosphĂ€re.

Zusammen mit Torsten Emrich von www.emrichcreativ.de und dem letzten VorfĂŒhrer des Hauses habe ich die damalige Abschlußveranstaltung "Goodbye Royal" organisiert.

 

Es ist fĂŒr Frankfurt/M. ein extrem trauriges Kapitel, weil man an dieser Innenstadtlage - ein paar Schritte von der "Zeil" entfernt - und mit dem 50er-Jahre-Ambiente einiges hĂ€tte bewegen können, aber die Entscheidung, alles verkommen zu lassen und keinen (damals) Pfennig mehr zu investieren, hat die marode Ufa vor langer Zeit getroffen, und die letzten Betreiber sahen betriebswirtschaftlich keinen Sinn darin, dem Riech-Clan noch die Renovierung eines Hauses zu bezahlen.

 

Bis zum vermutlichen Abriß gibt es Zwischennutzung als Club mit Wochenendbetrieb, sehr stilvoll gemacht, aber dennoch niederschmetternd fĂŒr jeden, der große Erinnerungen an das Haus und damit verbundene Filmerlebnisse (2001 in 70mm, Bond, Disney, Klassiker in Magnetton) hat.

 

Alles sehr deprimierend, auch das Engagement einzelner Multiplexe kann diese alten Theater nicht ersetzen.

 

Einer der DP-70 Projektoren wird ab nÀchstes Jahr als Exponat im Deutschen Filmmuseum stehen.

Geschrieben

... noch einige NebensÀchlichkeiten zum Thema ...

 

Seit dem 13.10.1967 mit stark gekrĂŒmmter CINERAMA Leinwand und 70mm Projektion. Es kam eine der ersten volltransistorisierten Tonanlagen zum Einsatz, die sage und schreibe 35 Watt pro Kanal bot. Erster 70mm Titel war GRAND PRIX. Damals kam auch die bis zum bitteren Ende durchgehaltenene rote Einrichtung nebst Vorhang und aus den USA importierten Kippsitzen zum Einbau.

 

Damalige Eintrittspreise: von DM 5,-- bis DM 9,-- auf dem Balkon.

 

Man darf aber den Untergang nicht nur den Riechs, der UFA und dem letzten Betreiber in die Schuhe schieben. Das wĂ€re zu einfach. Das ROYAL hatte, bis sich zum letzten Mal der Vorhang schloss, stets eine einwandfreie Projektion und war trotz in die Jahre gekommener Einrichtung gepflegt mit grĂ¶ĂŸtenteils kompetentem und freundlichem Personal. Es kam nur niemand, trotz gleichem Blockbuster wie im Multiplex nebenan.

 

Das Stammpublikum des ROYAL wurde Ă€lter & Ă€lter und ging/geht weniger oder gar nicht mehr ins Kino. Und das junge Publikum kam einfach nicht ins ROYAL. Es ging und geht lieber in die neuen modernen Multiplexe, die ja auch durchaus in der Lage sind, Filme ordentlich zu prĂ€sentieren und emotionales Filmerlebniss im entsprechenden Ambiente eines großen Kinos bieten können.

 

ZurĂŒck bleiben einige Zeitgenossen, die ihren GefĂŒhlen aus vergangenen Filmerlebnissen und -zeiten nachtrauern, so wie die heutigen jungen Leute in 20 Jahren den HERR DER RINGE 3-er NĂ€chten, die die ganze Nacht durchliefen, schwĂ€rmen und nachtrauern werden.

 

So ist das Leben ...

Geschrieben

nur schade, dass man von solchen Kinos immer erst was hoert, wenn sie schliessen, sonst koennte man sie ja auch mal besuchen.. ist wohl auch ein Marketingproblem. :(

Geschrieben

Man darf aber den Untergang nicht nur den Riechs, der UFA und dem letzten Betreiber in die Schuhe schieben. Das wĂ€re zu einfach. Das ROYAL hatte, bis sich zum letzten Mal der Vorhang schloss, stets eine einwandfreie Projektion und war trotz in die Jahre gekommener Einrichtung gepflegt mit grĂ¶ĂŸtenteils kompetentem und freundlichem Personal. Es kam nur niemand, trotz gleichem Blockbuster wie im Multiplex nebenan.

 

Das hat sicher immer verschiedenste GrĂŒnde, die einen Summenfaktor im eng umkĂ€mpften Markt ergeben. Das Haus ist sichtbar farblich und architektonisch gelungen, aber heruntergewirtschaftet, wie man an der Verwahrlosung auf den Fotos, den harten StĂŒhlen und am Teenie-Programm erkennt. Schuld ist m.E. nicht das nicht mehr kommende (Ă€ltere) Publikum, sondern zum großen Teil der/die Betreiber. WĂŒrde nicht "bis zum letzten Pfennig" ausgequetscht werden (bis man dann wie Riech jr. in die Hotelbranche wechselt und nur noch Grundbesitz verwaltet), sondern wĂŒrde engagiert renoviert, modernisiert, programmatisiert werden, wĂ€re das nicht passiert. (Das Personal dort fand ich kĂŒrzlich nicht sehr freundlich oder kompetent, vielleicht an die Falschen geraten?). WĂ€re dort der - hypotethisch ausgedrĂŒckt - fĂ€higste und engagierteste Betreiber der Stadt Frankfurt (mit gewissem finanziellen Fundament) am Wirken, dann gĂ€be es zunĂ€chst erst einmal andere Kinos, die die Schließungsliste anfĂŒhrten.

 

Selbst wenn das Frankfurter MGM/Royal ein First-Class-Kino ist/war, so genĂŒgt oft nur das kleinste Negativum, um Besucher fĂŒr immer zu vergraulen: monatelange programmatische Einsilbigkeit, der auf den Fotos sichtbare nicht sehr einladende UFA-BlĂŒmchenteppich, ewig lange Werbung, Kassierer/Innen, die Fragen des Gastes mit einem Achselzucken beantworten, eine unhygienische Toilette, abstoßende Umgebung mit Milieu etc.

Indertat: das sieht der Zuschauer sofort, es ist ihm nicht abzuverlangen, daß er in einem kĂŒhnen Gedankensprung relativiert, was dieses Kino defacto alles leisten konnte oder könnte, wenn es in neueren Multiplexen stets neuer, sauberer, bequemer und heller ist.

NatĂŒrlich: imaginiert man, wie schrecklich der durchschnittliche Multiplex-Saal dann im selben verwahrlosten Zustand wie das Frankfurter ROYAL bald aussehen könnte, ist (mir) klar, wofĂŒr man sich entscheidet. Daher ist es auch so unverzeihlich, daß die UFA panikartig sich in mittelmĂ€ĂŸigen Multiplex-Projekten verschuldete (Investitionsruinen, die irgendwann doch wieder schließen werden), aber ihr Tafelsilber verkommen ließ. Das trifft explizit auch auf die "MajestĂ€t" der Road-show- und Breitwandkinos, das Berliner ROYAL zu. Dennoch gibt es in Berlin gepflegte Road-show-Theater (Einzelkinos!) wie das DELPHI oder das INTERNATIONAL, die sehr gut laufen - und massiv von Ă€lterem Publikum frequentiert werden, wĂ€hrend "Matrix Revolution" in den meisten Multiplex-SĂ€len vor fast leeren SĂ€len und mit tumbem Ton daherrattert...

 

Was uns das wohl sagt?

Geschrieben

Hier noch ein Paar Fakten zum Royal:

Das "MGM" war 1957 das erste Filmtheater einer amerikanischen Firma in Deutschland. Eröffnungsfilm war im April 1957 "Die oberen Zehntausend". Im Saal wurden die 879 Sessel, die sich im aufsteigenden Parkett und auf den Rang verteilten, in einem damals sensationellen Abstand von fast einem Meter angebracht und die WĂ€bnde mit schallschluckenden Platten isoliert. Das Foyer mit Marmor verkleidet und zweifarbigem Terrazzo-Fußboden ausgelegt.

Der erste Umbau fand 1968 statt. Damals wurde der Reihenabstand vergrĂ¶ĂŸert und die Technik aufgerĂŒstet, sowie dem Saal das in einem frĂŒheren Beitrag bereits erwĂ€hne rote Interieur verpasst. Die Leinwanbreite betrug nummehr 19 Meter.

Bereits seit Beginn der 90er Jahre, also noch zu Lebzeiten von Riech-Senior, bestanden PlĂ€ne den damals neuen Markttrends, sprich: Multiplex, am (nicht optimalen) Standort SchĂ€fergasse zu begegnen. Geplant war ein Neubau mit 7 Kinos zwischen 600 und 200 PlĂ€tzen. Zeitlich liegen die ersten Planungen fĂŒr den Royal-Neubau parallel zum Neubau der "Harmonie" in Freiburg. Wer letzteres Kino kennt sieht, daß dieser Maßstab qualitativ weit ĂŒber dem liegt, was die UFA und die meisten Mitbewerber zu dieser Zeit oder spĂ€ter gebaut haben; insbesondere was die Integration in das stĂ€dtebauliche Umfeld angeht. Wie also das Royal geworden wĂ€re, bleibt rein spekulativ.

Tatsache ist, daß die NeubauplĂ€ne ĂŒber Jahre durch den benachbarten Kaufhausbesitzer boykotiert wurde und die Stadt Frankfurt ob dieser Uneinigkeit die Baugenehmigung verweigerte. Die UFA hielt jedoch bis Ende der 90er Jahre (Frankfurt war als Großstadt multiplextechnisch ja ein echter SpĂ€tzĂŒnder) an ihren NeubauplĂ€nen fest. Dies ist mit der Hauptgrund, warum in dieses Haus nicht investiert wurde, da man immer noch hoffte es abreißen und ersetzen zu können.

Man darf in diesem Zusammenhang auch nicht alle Riech-Kinos ĂŒber einen Kamm scheren. Im Falle Royal befand sich im selben Haus auch die Theaterverwaltung SĂŒd - erst der Olympic - spĂ€ter der UFA. Schon allein aus diesem Grund war man eigentlich an einem AushĂ€ngeschild interessiert.

An anderen Standorten, und dies betraf auch - aber eben nicht nur - die UFA, liefen in den 90er Jahren PachtvertrĂ€ge aus, wobei viele Vermieter an einem Fortbestand als Kino nicht mehr interessiert waren, und eine Neunutzung mit LĂ€den und höheren Mieten anstrebten. Die Mitlerweile aufgekommene Konkurrenz durch die Plexe tat ihr ĂŒbriges. Dies ist der Hintergrund, das viele dieser Kinos schon Jahre vor der (fĂŒr den Betreiber bereits absehbaren) Schließung vergammelten.

Geschrieben

Seit dem 13.10.1967 mit stark gekrĂŒmmter CINERAMA Leinwand und 70mm Projektion.

 

Nicht ganz korrekt, die DP70-Anlage war bereits bei der Erstinstallation vorhanden (vgl. Programmheft der Eröffnung). Allerdings wurde erst nach 1968 mit 70mm-WA richtig losgelegt, das stimmt.

 

Man darf aber den Untergang nicht nur den Riechs, der UFA und dem letzten Betreiber in die Schuhe schieben. Das wĂ€re zu einfach. Das ROYAL hatte, bis sich zum letzten Mal der Vorhang schloss, stets eine einwandfreie Projektion und war trotz in die Jahre gekommener Einrichtung gepflegt mit grĂ¶ĂŸtenteils kompetentem und freundlichem Personal.

 

Letzteres stimmt. Die Hauptverantwortung trĂ€gt aber die Ufa, denn wer mit der damaligen Marktmacht (Fast-Monopolist am Ort exclusive Jaeger-Betriebe) die VerĂ€nderung in Markt und Programm so verpaßt und immer nur geizt, der hat als Unternehmer versagt. Da beißt die Maus keinen Faden ab!

 

Sicher hat es innerhalb der Ufa Ausnahmen gegeben, aber fĂŒr mich als KinogĂ€nger in dieser Stadt war zeitgleich mit dem Abgang eines bestimmten leitenden Herrn P. , der sich um Außenwirkung und Publikumsbehandlung noch detailliert und unermĂŒdlich kĂŒmmerte, der Niedergang der Ufa-Kinos zu beobachten.

 

Das Stammpublikum des ROYAL wurde Ă€lter & Ă€lter und ging/geht weniger oder gar nicht mehr ins Kino. Und das junge Publikum kam einfach nicht ins ROYAL. Es ging und geht lieber in die neuen modernen Multiplexe, die ja auch durchaus in der Lage sind, Filme ordentlich zu prĂ€sentieren und emotionales Filmerlebnis im entsprechenden Ambiente eines großen Kinos bieten können.

 

Die ĂŒblichen Probleme eines Einzelhauses waren fĂŒr die Ufa mit ihren vielen LeinwĂ€nden in Frankfurt nicht gegeben, und ein Publikum ĂŒber 25 hĂ€tte es auch gegeben, wenn man nicht ein Jahrzehnt lang hirnlos Blockbuster-Kinderprogramm gemacht hĂ€tte.

 

Stichwort Multiplex, und um unproduktives Klagen zu vermeiden: Ausnahmen bestÀtigen die Regel :wink: !

Geschrieben

ich kenne es nur so:

da wo die UFA rausging, kam meistens die abrissbirne. leider...diese firma war halt immer eine philosophie fĂŒr sich- verstanden habe ich es nie, warum diese gesellschaft alles ausquetschte um es danach wie einen abgenagten apfel in die tonne zu werfen...

 

wenn ich an die vielen hÀuser denke die heute noch bestehen könnten wenn hier ein anderes, branchenorintiertes marketing vorhanden gewesen wÀre...

 

letztlich kann es nur einen grund haben: es ging nur um cash nicht um das medium film.... :cry:

Geschrieben

Sicher hat es innerhalb der Ufa Ausnahmen gegeben, aber fĂŒr mich als KinogĂ€nger in dieser Stadt war zeitgleich mit dem Abgang eines bestimmten leitenden Herrn P. , der sich um Außenwirkung und Publikumsbehandlung noch detailliert und unermĂŒdlich kĂŒmmerte, der Niedergang der Ufa-Kinos zu beobachten.

 

Hm, nach Herrn P. kam, sollten wir hier von dem Verwaltungsdirektor reden, der auch die Kollumne "Der Filmfachmann empfielt" oder so Ă€hnlich in der UFA-Filmillustrierte verfasste und Hauptberuflich Verwaltungsdirektor-SĂŒd war, Herr W., und der war meiner Meinung nach der Beste in dieser Position den die UFA je hatte. Nichts gegen Herrn P., aber ich entsinne mich gut, daß diesen Herrn eine enge Freundschaft mit dem Verleiher P-H K. verband. Dies fĂŒhrte dazu, daß bis Mitte der 90er Jahre, wenn Herr P. nur noch zur Urlaubsvertretung fĂŒr Herrn W. (spĂ€ter Herrn A.) walten durfte, alle SĂŒddeutschen UFA-Center ab Kino 3 abwĂ€rts mit Reprisen von "Excalibur", Tinto Brass und "TĂŒrkische FrĂŒchte" beglĂŒckt wurden, deren miese filmische QualitĂ€t von der KopienqualitĂ€t nach unten noch um einiges getoppt wurde. Sorry, aber was das an Außenwirkung und Publikumsbehandlung bedeutete, war mir als Theaterleiter damals - allerdings nicht in Frankfurt - oft mehr als peinlich.

Geschrieben

sehr ĂŒberzeugende arbeit leistete auch herr h. damals im verbund mit frau l. und herrn h-2. danach kam dann herr t., der leider nicht so den durchblick hatte, den sein assistent, herr b., aber hatte und so viel arbeit von herrn t. mit ĂŒbernehmen konnte. ganz frĂŒher gab es auch mal den legendĂ€ren herrn k., dem wirklich niemand das wasser reichen konnte und der selbst dem herrn r. noch etwas vormachte.

 

es grĂŒsst herr p.s., der schon viele herren a.b.c.d.e.f.g.h. usw. hat kommen und gehen sehen

Geschrieben

In Freiburg gab es aber auch ein Beispiel, wie man sich verspekularisieren kann, dennoch, die "Harmonie" macht was her.

 

Vor nunmehr ĂŒber 5 Jahren kam ebenfalls das AUS fĂŒr 2 sehr schöne UFA SĂ€le, ebenfalls recht groß, rote Wandbespannung wie hier in Frankfurt, ich mochte es. Die Projektion war stets O.K. Der Theaterleiter war selbst "alttestamentarisch" (Streng!!!) ausgebildeter VorfĂŒhrer.

 

Als dann MÀrz 1998 der neue Ufa-Palast eröffnete, ging es dicht :evil: .

Dieser konnte das Rennen mit dem schon seit Herbst 1997 eröffneten, erfolgrareichen Cinemaxx nicht machen. Vor zwei Jahren oder so, musste die UFA das endlich auch erkennen, der keine 3 Jahre alte Filmpalast wurde aufgegeben. Der ehemals grĂ¶ĂŸte Saal wurde zur Heimat fĂŒrs Planetarium.

 

Die eingangs erwĂ€hnten 2 SĂ€le gibt es noch, der eine wurde zur Heimat fĂŒr eine Tanzschule, der andere jener einer alternativen amerikanischen Kirche. Gottesdienste bei noch erhaltener, erwĂ€hnter roter Wandbespannung :) :) ....

Geschrieben

@robpl

 

Das mit den K.-Filmen wußte ich nicht, finde es aber lustig.

 

Also, ich möchte hier nicht einzelne Theater- oder Bezirksleiter X. oder Y. preisen (da hab ich ja was angerichtet), was ich sagen wollte war, daß der Ă€ußerliche , fĂŒr den Besucher sichtbare Verfall der HĂ€user sich nach dem Personalwechsel beschleunigte.

Alte frankfurter Ufa-Hasen haben mir bestĂ€tigt, daß die InspektionsrundgĂ€nge und Reparatur/InstandsetzungauftrĂ€ge unter dem genannten Leiter den Standard etwas lĂ€nger aufrechterhielten.

Was nichts an der generellen Tendenz der Firma Àndert, den letzten Pfenning/Cent aus Personal, GerÀten und Bausubstanz zu pressen.

In einem gut laufenden Innenstadtkino, das vornehmlich OVs zeigt, fielen mehrfach Vorstellungen aus, weil kein Ersatz fĂŒr den bei irgendwo um die 4000 Stunden dahinfunzelnden Xenonkolben mehr da war - zerstören, zerteilen, verkommen lassen und dabei die Besucher ignorieren - das ist das Erbe der Ufa.

Vielleicht war`s andernorts ja anders, aber ich habe fast 3 Jahrzehnte Ufa-Plage als (damals zwangsweiser) Besucher hinter mir, sowas prÀgt! :)

 

 

@preston sturges betreffs der herren a.-g.:

 

Man kann sich ĂŒber jeden freuen - ĂŒber die einen, wenn sie kommen, ĂŒber die anderen, wenn sie wieder gehen! ;)

Geschrieben

Hallo,

so sehr man die riechschen Schachtelkinos hassen kann und darf,

haben sie doch mitgeholfen, daß das Kino die nicht nur filmbetreffenden fĂŒrchterlichen 70er Jahre ĂŒberdauert hat.

In unserer Stadt gab es das GerĂŒcht, daß das Ufa Kino Nummer vier ein ehemaliger Aufzugschacht war, ganz so schlimm war es nicht, jedoch, man mußte den Kugelschreiber aus dem Hemd nehmen, weil man sonst nicht in den BWR gepaßt hĂ€tte. :D :D :D

Auch sollen alle FilmvorfĂŒhrer auf strenge DiĂ€t gesetzt worden sein,

sie hÀtten sich sonst nicht im BWR an den Maschinen und Tellern vorbeischlÀngeln können. :D :o :D

Geschrieben

Das bringt mich auf eine spannende Frage:

Was war die kleinste UFA-Schachtel (auch wenn schon geschlossen)?

 

Mein Gebot:

Zeil 5 in Frankfurt/M., hat 25 PlÀtze in 5 Reihen - wer bietet weniger? :D

 

so sehr man die riechschen Schachtelkinos hassen kann und darf,

haben sie doch mitgeholfen, daß das Kino die nicht nur filmbetreffenden fĂŒrchterlichen 70er Jahre ĂŒberdauert hat.

 

Das will ich nicht bestreiten, andererseits hat die ZerstĂŒckelung und Parzellierung das Publikum auch an einen suboptimalen Standard der FilmprĂ€sentation gewöhnt, so daß die heutigen Multiplexprobleme und die im Schnitt unzureichende KopienqualitĂ€t gar nicht mehr als Problem wahrgenommen werden. :roll:

 

Aber wirtschaftlich hast Du recht und man sollte vermutlich froh sein, daß einige große EinzelhĂ€user noch zehn, zwanzig Jahre lĂ€nger bestanden, als es ohne die Einbindung in das Riech-Imperium der Fall gewesen wĂ€re.

 

Wobei ich zum eigentlichen Thread-Thema noch ergĂ€nzen wollte, daß dasMGM/ROYAL zu seiner Zeit keineswegs das große Roadshow-Theater war, denn in den ersten Jahren spielte man dort eher ein Familienprogramm, und auch die 879 PlĂ€tze (erst '68 auf 721 reduziert) waren angesichts der damaligen Großkinos nichts besonderes. Aber nachdem die großen HĂ€user schlossen und die bleibenden verkleinert und geteilt wurden (Metro im Schwan, dort gab`s anno '53 die erste deutsche CS-Demo-VorfĂŒhrung; Turm-Palast ursprĂŒnglich mit Todd-AO; Europa-Palast heute ohne Balkon) blieb es einfach als letztes Traditionskino ĂŒbrig!

 

Wer sich fĂŒr die frankfurter Kinogeschichte interessiert, dem empfehle ich das sehr schöne Buch "Lebende Bilder einer Stadt", herausgegeben vom Deutsche Filmmuseum, ĂŒber Buchhandel oder hier erhĂ€ltlich.

 

http://www.deutsches-filmmuseum.de/pre/ft6.php?id=body&img=3img6&main=pubindex&ass=shop-u

 

EnthÀlt alle Kinos und Betreiber (bis 1991) und interessantes Interviewmaterial.

 

TN-leben.jpg :roll:

Geschrieben

zeil 5 genoß nach betreiberwechsel im jahre 2001/2002 noch eine renovierung und damit verbunden eine großzĂŒgigere bestuhlung auf dann nur 20 plĂ€tzen.

 

zur zeit geschlossen und soll in kĂŒrze mit neuem programmkonzept wieder eröffnen (kein witz!!)

Geschrieben
auch an einen suboptimalen Standard der FilmprĂ€sentation gewöhnt, so daß die heutigen Multiplexprobleme und die im Schnitt unzureichende KopienqualitĂ€t gar nicht mehr als Problem wahrgenommen werden. :roll:

[/img] :roll:

Hallo,

@Magentacine,

welche Multiplexprobleme meinst du,

bei uns bekommt jeder Zuschauer die optimale Ton- und BildprÀsentation, Kinosessel, die zum Einschlafen einladen, leider viel zu lange Schlangen an den Theken und Kartenkassen.

Einzig selbst bemĂ€ngeln will ich die kurzen Projektionsentfernungen, die zu kranken (ultrakurzen) Brennweiten und damit zu vermehrten optischen Fehlern fĂŒhren.

Wenn du damit einen Betreiber meinst, wo die Leute fĂŒr drei Euro auf die Hand arbeiten, die der deutschen Sprache nicht mĂ€chtig sind, muß ich dir leider Recht geben.

Auch geht in einem unserer HĂ€user jede zweite Interlockvorstellung in die Hose, auch gibt es das GerĂŒcht, daß dieses Kino jeweils mit mindestens zwei Kopien beliefert wird, da sowieso Laufstreifen ÂŽreingefahren werden.

Geschrieben
zeil 5 genoß nach betreiberwechsel im jahre 2001/2002 noch eine renovierung und damit verbunden eine großzĂŒgigere bestuhlung auf dann nur 20 plĂ€tzen.

zur zeit geschlossen und soll in kĂŒrze mit neuem programmkonzept wieder eröffnen (kein witz!!)

 

 

 

BetrĂŒbt mich aufrichtig, das zu hören!

Es sah einfach klasse aus, wenn man ins Zeil 5 hineinlugte und dort Menschen ĂŒber 1,80m KörpergrĂ¶ĂŸe mit dem Knie direkt unter dem Kinn eingepfercht saßen! Erinnerte etwas an das berĂŒhmte Foto von den armen Versuchskaninchen, die in Reih & Glied Zigaretten testrauchen mĂŒssen.

Was kann das fĂŒr ein neues Programmkonzept sein?

 

Man könnte Straub/Huillet-Filme endlich mal vor ausverkauftem Haus zeigen (kein Popcornverkauf!).

8)

 

 

Hallo T-J !

 

Ich meine damit:

 

- bauliche Fehlleistungen, die auch der engagierteste VorfĂŒhrer nicht Ă€ndern kann (BildgrĂ¶ĂŸen, die aus Protzerei denen der Konkurrenz ĂŒberlegen sein mĂŒssen, daß die ersten zehn Reihen eigentlich optische Körperverletzung sind, kĂŒmmert keinen);

 

- Unterbezahlung des technischen Personals, was entweder zur freiwilligen Selbstausbeutung oder zu einer "Hauptsache, es lĂ€uft irgendwie"-Haltung fĂŒhren muß (das hat zwar in der ganzen Branche Tradition, ist aber auf den "Premiumartikel" Multiplex angewandt einfach Irrsinn);

 

- ruinöse Preispolitik, die das Produkt Filmerlebnis zu einem Ramschartikel degradiert (siehe Kieft-Donnerstag und Ă€hnliche Ideen). In diesem Land an die SchnĂ€ppchenmentalitĂ€t zu appellieren, ist hochgefĂ€hrlich. Es ist aber die logische Konsequenz aus verfehlter Auswertungsstrategie der Verleiher (immer teurere Filme immer aggressiver in immer mehr Kinos prĂŒgeln, was die Laufzeiten reduziert. Die Zeche zahlen die Betreiber und damit letzten Endes Personal wie Besucher).

 

Daß man Leute im Kino fĂŒr 3€ arbeiten lĂ€ĂŸt, schockiert mich, das liegt noch weit unter allen Löhnen, die ich von Kollegen kenne. :cry:

 

 

Es gibt, wie so oft im Leben, keine einfachen Lösungen und keine eindeutig Schuldigen. Jeder macht, so gut er kann, und viele weitaus mehr als sie mĂŒĂŸten. Trotzdem kann ich Dir versichern, daß etwa ein Drittel der von mir besuchten Vorstellungen (Einzeltheater und Multiplexe gleichermaßen) nicht dem Minimalstandard entsprechen. Der sieht fĂŒr mich so aus:

 

- Korrekt scharfgestellter Hauptfilm im richtigen Format, projiziert durch ein sauberes Objektiv ohne FingerabdrĂŒcke und Ölspritzer;

 

- Vorprogramm, das nicht aussieht, als ob es von Clint Eastwood durch die Steppe gezogen worden wÀre;

 

- Ruhiger Bildstand (soweit es die Kopie erlaubt) und richtig eingestellter Bildstrich (bei BW keine angeschnittenen Köpfe und Titel), bei CS kein sichtbarer Bildstrich.

 

- Tonwiedergabe mit verstÀndlichem Dialog, soweit es die Abmischung erlaubt, und in einer Saal-LautstÀrke, die der Besucherzahl angemessen ist.

 

- VollstÀndige Wiedergabe des Nachspanns.

 

 

T-J, es freut mich, wenn es bei Euch anders ist. Gern demonstriere ich Dir hier vor Ort in der Ebbelwoi-Filmmetropole am Main, wie`s zugeht, wir können ja um einen "HandkÀs' mit Musik" wetten... :)

Geschrieben

Hy,

 

womit wir wieder beim alten Thema wÀren.....

 

es fÀllt allerdings in letzter Zeit hÀufiger auf, das die Anzahl der Schlauberger unter den GÀsten stÀndig zu, das Niveau derselbigen stÀndig abnimmt.

Ich muss mir mindestens einmal tÀglich anhören, das ich keine Ahnung habe wie man einen Projektor bedient, weil unsere "Luther" Kopie in Sachen Bildstand mit einem Erdbeben gleichzusetzen ist, nur wie macht man einem durch ComputerBild und anderen "FachblÀttern" gebildeten Menschen klar, das eventuell das Ausgangsmaterial schuld ist ??

 

Im ĂŒbrigen sind nicht nur die LohnverhĂ€ltnisse schuld am Dilemma, sondern des öfteren auch die Spezies des "langjĂ€hrigen Mitarbeiters" der technisch irgendwo beim Monoton stehengeblieben ist, MehrkanalWiedergabe fĂŒr Spielkram hĂ€lt, vorhandene dts CD's tapfer ignoriert, Umspultische als Ablage fĂŒr den Aschenbecher sieht und Trailer deswegen unter Zuhilfenahme des Fussbodens (der natĂŒrlich nicht regelmĂ€ssig gesaugt wird) umspult und regelmĂ€ssige Saalkontrollen durch eine durchgehende Zigarettenpause ersetzt hat. Da nĂŒtzt die beste Technik nix !

 

 

Stand-By

Geschrieben

 

Nicht ganz korrekt, die DP70-Anlage war bereits bei der Erstinstallation vorhanden (vgl. Programmheft der Eröffnung). Allerdings wurde erst nach 1968 mit 70mm-WA richtig losgelegt, das stimmt.

 

WO steht denn das im Programm? Bitte um Ablichtung! Die erste feste 70mm-Todd-AO-AusrĂŒstung in Dtl. gab es ab dem 14.3.1957 im Hamburger SAVOY, ab Sommer 1957 war das MĂŒnchner ROYAL das zweite Kino Deutschlands mit dieser AusrĂŒstung. Wennaber im April 1957 das Frankfurter ROYAL bereits DP 70 hatte, erstaunt mich das sehr. Ohnehin lief dort BEN-HUR nach dortigen Aussagen alter Frankfurter noch um 1960 im 35mm, aber in Berlin in 70mm. :idea:

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