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"Gefundene Filme" schneiden oder doch nicht?


Fairchild Cinephonic

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Ich habe einmal wieder einen interessanten Schatz aufgetan. Einen Stapel selbstgedrehter Reisefilme eines unbekannten Filmers, alle vor 1970.

 

Dabei ist eine Reise nach Moskau, die ich gerade aufbereiten will.

 

Dabei muss ich meinem Grundsatz untreu werden, möglichst nicht an solchen Filmen herumzuschneiden, sie möglichst so zu belassen, wie der Filmer sie einst erstellt hat.

 

Filme verschiedener Autoren zusammenzuschneiden, um "Kunst " daraus zu machen, ist lächerlich und überflüssig, dazu habe ich mich bereits geäußert. Darum soll es in diesem Thema ausdrücklich nicht gehen.

 

 

Mir geht es darum, ein sehbares Ergebnis zu erhalten, den Film nach Möglichkeit zu vertonen.

 

 

Im konkreten Fall handelt es sich um sehr scharfe, extrem schönfarbene Bilder, inges. 120 Meter besagter Moskau Reise einer westdeutschen Familie.

 

Leider sind die scharfen Bilder und der gute Bildstand eben nicht alles. Immer wenn Sohnemann die Kamera führt, wird auf und ab, und wieder retour geschwenkt. Man muss also den ruhigsten Punkt suchen und hoffen, dass die Kamera wenigsten 4 Sekunden auf einem Motiv verharrt, den Rest davor und danach wegschneiden.

 

Im Moment habe ich alle Einstellungen einzeln getrennt! Es entsteht nun auch dramaturgisch ein neuer Film. Ich denke jedoch, das geht trotzdem in Ordnung. Mehr als 50 Meter bleiben nicht.

 

Bilder von vor 1970 werden nun langsam interessant. Ich finde, es wäre wirklich schade, gerade diese Bilder im Archiv schlummern zu lassen, nur weil die Aufnahmen so sind, wie sie sind.

 

Leider betrifft das aus meiner Sicht besonders diese Zeit. Super 8 kam im Westen als preiswerteres Medium gegenüber Normal 8 auf den Markt. Es erschloss offenbar auch neue Kundengruppen.

 

Ach ja, zur Vertonung inspiriert mich derzeit die Tonfassung des russischen Assofoto Filmchens, vom Nevastrand (Tanzende Leute), welches hier irgendwo einmal zu sehen war. (selbstentwickelter ORWO Chrom Film)

 

 

Beschäftigt sich noch jemand damit, solche Filme zu sammeln?

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falls mal jemand was aus st. tropez (hafenpromenade) findet, so 1957-70, wäre ich an bildern interessiert.

generell finde ich solch alte landschafts/städte-aufnahmen sehr spannend. und auch durchaus legitim, neues draus zu schaffen.

theoretisch könnte ja auch "wieder zurückgeschnitten" werden.

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Nun - als Collage sehe ich die Filme nicht. Ich achte darauf, den Ureindruck zu erhalten. Den Ton kann ich auch ausschalten. Zurückschneiden geht aber nicht.

 

Ich montiere zum ersten mal einen Film komplett neu. Ich bearbeite auch zum ersten mal einen "West"film in Super 8. Man merkt einfach, wie mit dem Filmmaterial rumgesaut wurde.

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Hallo in die Runde,

ich bin auch so ein Sammler von Super8 oder Doppelacht -Filmen (wenn Glück: auch 16 mm) -egal welcher Jahrgang. Ich lasse diese Filme im Originalzustand -mich interessieren besonders die Personen und deren Umfeld auf solchen Filmen. Hatte jüngst für € 10.- auf Flohmarkt 11 120m-Spulen -sauber beschriftet -von 1974 (Silberhochzeit) bis 1991 (3. Amerikareise zur Tochter) ergattert. Es war anstrengend alles zu sichten -Eindrucksvoll war die intensiv gefilmte Silberhochzeitsfeier mit Interieuraufnahmen (Wohnung, Hotel, Kirche) -offensichtlich Stativ genutzt sowie eine Hilfsperson mit Filmleuchte; dann Hochzeit Tochter, deren Umzug stateside (Amerikareise 1 bis 3 der Eltern), heranwachsende Enkel -voll amerikanisiert, Enkelin gleicht der Tochter aufs Haar, als jene 1974 mit ihren Eltern feierte. Stolzer Schwiegersohn vor seiner Villa in Visconsin oder so, dann: sold-Schild vor Haus und Blick auf den nächsten Bau .. Es war eine echt spannende Familiensoap. Anhand Autokennzeichen und Titel konnte ich dann auch die Heimat des unbekannten Filmers orten (Kreis Neuss nähe Garzweiler). Bin bislang selten enttäuscht worden -achte natürlich darauf, ob die Filmdosen noch ordentlich aussehen -ob es sich um einen einigermaßen "peniblen" Amateur handelte.

Es wird jetzt im Rahmen der Digitalisierung vermehrt entsorgt -Hinschauen lohnt sich jedenfalls.

Ernst

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Ich habe mal eine Kiste mit 16mm Material beim Trödler gefunden. Hab sie eigentlich hauptsächlich wegen der Volvo-Werbefilme aus den 50ern genommen. Mit dabei waren aber auch einige Rollen s/w-Material aus den 20ern. Später stellte sich heraus, dass diese wohl aus den Beständen des Fürstenhauses Hannover stammten.

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18 Bilder ist die Super 8 Geschwindigkeit. Zu fast 99 Prozent, würde ich sagen.

 

Ich habe einen einzigen Film in 24 gedreht, bislang. Meinen Welt Spaß Theater Streifen.

 

 

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Mir hat mal ein Flohmarkthändler eine Eumig C3 verkauft und einen neunfünfer Film dazu. "Der wurde mit der Kamera aufgenommen, hundertprozentig!"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Danke an den Admin, der die Überschrift korrigiert hat.

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Bei uns im Dorf wurde vor Jahren einmal ein Haus entrümpelt, da stand der Container auf der Straße, ich kam gerade von der Schule heim und sah, dass da ein Leinwandgestell herauslugte. Nun was macht der Christian? Genau, er steigt in den Cointainer und sucht nach "brauchbarem"

Fazit des Tages: Ein Bauer T60, eine Nizo 4056 und 19 120m Spulen Super 8, gedreht von 1970 bis 1990. Unter anderem die Typische Chronologie der Tochter, Auslandsreisen, hier Neuseeland und die Beerdigung der eigenen Ehefrau. Danach war Schluss. Die letzten Einstellungen verharrten noch auf den Originalen Kodak-Spulen, das war die Beerdigung Sep. 90.

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ich hab nur meinen allerersten super8 film mit 18 b/s aufgenommen - damals war ich 13 oder so. das ist einfach eine furchtbare bildfrequenz, speziell bei so unruhigen amateuraufnahmen strapaziert das die augen wahnsinnig. 24 hingegen sieht halt gleich mal amtlich aus.

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ich hab nur meinen allerersten super8 film mit 18 b/s aufgenommen - damals war ich 13 oder so. das ist einfach eine furchtbare bildfrequenz, speziell bei so unruhigen amateuraufnahmen strapaziert das die augen wahnsinnig. 24 hingegen sieht halt gleich mal amtlich aus.

 

Das war eben vor allem eine Geldfrage. Omi am Kaffeetisch, da muss kein filmamtliches Siegel drauf.

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@Fairchild Cinephonic:

 

Ich würde sagen, da Du sozusagen der Retter dieses Filmmaterials bist, das vom Eigentümer (oder seinen Nachfahren) aufgegeben wurde und sonst vermutlich in den Müll gekommen wäre, ist es allein Deine Entscheidung, in welcher Form Du es bearbeitest.

Ich finde einen straffenden Schnitt legitim, wenn Du die Bilder vertonst, denn damit führst Du ja bereits eine Bearbeitung oder Weiterentwicklung durch. Manchmal machen aber gerade die technisch schlechten Passagen, das nicht Weggeschnittene und Ungeglättete, den Reiz von Amateurfilmen aus. Interessantes Hobby auf jeden Fall.

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Ich habe kürzlich vier Filme auf Ebay erstanden die Anfang der 80er in Fernost entstanden sind. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich damit machen werde...

Ich ziehe drei Möglichkeiten in Betracht, da ich das Material noch nicht sehen konnte:

- Rück-/Frontprojektion für ein anderes Musikclip-Projekt

- Vertonung (Collage) was sich anbietet, da ich ja auch gerne Musik mache, bzw auf einen Fundus zurückgreifen kann

- digitale Verarbeitung und Verfremdung, sowie Vertonung

 

Musik/Ton ist mir in jeden Fall sehr wichtig (50%)

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Gestern abend habe ich mich bis spät nachts mit dem Film beschäftigt. Da ich Moskau ein wenig kenne, ist es schon beeindruckend, wie modern und "offen" die Bilder von 1971 erscheinen. Ich war auf der eigentlichen Reise damals ja leider nicht dabei.

 

Die Breschnew Ära setzte ganz offenbar die Öffnung und wirtschaftliche Annähreung des Ukrainers Chruschtschow, weiter, auch sichtbar im täglichen Leben, fort. Alle Menschen wirken fröhlich und keineswegs, wie ängstlich in einem Regime des Bösen, eingesperrte Opfer.

 

Ähnliche Eindrücke ließen mich schon nach einem 16mm Film einer ostdeutschen Reisegruppe, ein Jahr später, im Kinosessel zurück.

 

 

Was wollte ich eigentlich sagen: ach ja / Filmmaterial ist Kodachrome II A. Das ist sicher der beste Schmalfilm, der je zur Verfügung stand. (mein pers. Eindruck)

 

 

Ich habe mehrere hundert solcher Filme. Wenn es kein Material mehr gibt, bearbeite ich die alle.

 

 

 

 

Inzwischen habe ich mir eine abschließende Meinung gebildet.

 

Schneiden ist in Ordnung, solange es einem komfortablen Seherlebnis dient.

 

 

Collagen ("Kunst") erstellen ist nicht in Ordnung. Denn das Einverständinis des Autor fehlt. Der Tod des Autors befreit uns nicht von seinem Recht, Ja zu sagen.

Ich möchte nicht, dass einer meiner Filme in einem Kaspertheater der Eitelkeiten unzureichender JOIZ Künstler zur Schau gestellt wird.

 

Kürzlich betonte hier ein Dozent, seine Filmschüler hätten mehr drauf, als die meisten Beitragschreiber hier im Schmalfilmforum.

 

Ich finde, dies sagt schon viel über das, was da auf uns zukommt. Wenn man betonen muss, dass ein Filmstudent mehr kann, als ein Hobbyfilmer, wars das.

 

 

Ein Kompromiss ist die Verabeitung in Digitalen Dokumentarfilmen / Filmbeispiel als Beitrag zum Thema.

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Gestern abend habe ich mich bis spät nachts mit dem Film beschäftigt. Da ich Moskau ein wenig kenne, ist es schon beeindruckend, wie modern und "offen" die Bilder von 1971 erscheinen. Ich war auf der eigentlichen Reise damals ja leider nicht dabei.

 

Die Breschnew Ära setzte ganz offenbar die Öffnung und wirtschaftliche Annähreung des Ukrainers Chruschtschow, weiter, auch sichtbar im täglichen Leben, fort. Alle Menschen wirken fröhlich und keineswegs, wie ängstlich in einem Regime des Bösen, eingesperrte Opfer.

 

Ähnliche Eindrücke ließen mich schon nach einem 16mm Film einer ostdeutschen Reisegruppe, ein Jahr später, im Kinosessel zurück.

 

 

Was wollte ich eigentlich sagen: ach ja / Filmmaterial ist Kodachrome II A. Das ist sicher der beste Schmalfilm, der je zur Verfügung stand. (mein pers. Eindruck)

 

 

Ich habe mehrere hundert solcher Filme. Wenn es kein Material mehr gibt, bearbeite ich die alle.

 

 

Hallo,

ich war 1976 in Moskau und wohnte in einem der Hotels die "im Zuckerbäckerstil" erbaut waren (wie die Lomonossow-Universtät, ich glaube es gab damals in Moskau nur drei). Die Fahrt vom Flughafen ins Stadtinnere blieb mir haften weil "es ewig dauerte" und dann das Tempo mit dem der Bus fuhr und wie modern er ausgestattet war. Die Russin mit der ich es zu tun bekam war eine selten hübsche Person, sprach perfekt deutsch und war - blond. Der Kaffee war... na ja, das polnische Bier schmeckte nicht und auf der Stadtrundfahrt wurde mir der Begriff "russischgrün" klar. Wir sahen mehrere Hochzeiten unterwegs (die Frauen festlich in Weiß, die Männer in Uniform) und meine Begleiterin wurde nicht müde zu betonen wie sie sich freute daß wir zu Besuch da waren und wir sollten doch wiederkommen. Im Kreml eine Panne die mich noch heute ärgert. Da gibt es zahlreiche Kirchen und ich wollte das Grab von Iwan dem Schrecklichen sehen. Und hatte die Rubel vergessen. Der Einschätzung "modern" und "offen" würde ich nicht widersprechen.

Manfred

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Danke, Manfred.

 

Ich war zu dieser Zeit noch zu klein (Baujahar 1970). Mein erster Eindruck der SU ist von 1985. Damals zeigten Wirtschaftsembargo, ÖL-preismanipulation der USA / OPEG bereits ihre Wirkung, vor allem aber der Bankrott durch die Folgen von Tschernobyl. Angenehm waren meine Reiseeindrücke damals nicht.

 

Was ich auf AMI Amateurfilmen sehe, ist nicht anders. Auch dort heiratet man teilweise in Uniform. Aber das ist natürlich in Ordnung, weil dort die GUTEN wohnen.

 

Ich werde mal versuchen, einen SU Geschichtsquerschnitt hinzubekommen. Mein erster Amateurfilm ist von 1961. Dann gibt es noch einen DEFA Heimfilm von 1955. Kreuz und quer durch die Sojwetunion. Inklusive Flug in der TU 104. Das deutlich größere und modernere Düsenflugzeug, als der Comet.

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