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Film kann gar nicht teuer genug sein


Friedemann Wachsmuth

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Sehe ich ähnlich. Lustige Anekdote dazu:

Ich stehe auf dem Westin in Jakarta und hantiere mit meiner Nizo. Ein Araber fragt mich verächtlich, was das denn für ein altes Ding sei. Als ich erkläre, dass das Film sei, bei dem 2.5min all in über 100 USD kosten, schlug die Verachtung plötzlich in Zustimmung um. 😄

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Sachliche Korrektur: Fuji ist im Gegensatz zu Kodak kein angeschlagener Riese, sondern das Unternehmen floriert (mit umgerechnet 17 Milliarden Euro Jahresumsatz, ggü. 913 Milliarden Euro bei Kodak), nachdem es sich erfolgreich zu einem Kosmetika- und Pharmahersteller umstruktiert hat, übrigens auf der Basis seines Filmchemie-Knowhows. Es macht sogar mit seinem analogen Instax-Filmgeschäft mehr Umsatz als mit seiner Digitalkamerasparte.

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Da möge dann jeder auf seine Weise glücklich werden.

 

Es ist ja nun nicht so, dass man ausschließlich analog glücklich werden kann, und sein Hobby hinschmeissen muss man auch nicht, denn digitale Technik bietet Möglichkeiten, von denen ich als Analogiker jahrzehntelang geträumt  habe. Nachträgliche Korrekturen, Synchronton, Tragbarkeit, um nur einige zu nennen. In phantastischer Qualität, ohne Jitter. Die kleine Panasonic 909 hat gebraucht 300 Euto gekostet, das sind 5 Ektachrome Kassetten...,  und die vielen Reisefilme, Dokumentationen oder Lehrfilme in der Chirurgie, editiert in Edius, die ich damit gemacht habe, wären mit meinen Mitteln technisch und finanziell nicht möglich gewesen. Eine Fuji  XT 3 oder höher ist nochmal ein Quantensprung... . Beispiele habe ich hier eingestellt.

 

An einem 16mm Fillm über Porto in SW arbeite ich seit mehr als 3 Jahren, und selbst in 16mm Qualität bin ich oft noch nicht zufrieden, vom Ton ganz zu schweigen. Damit wir uns recht verstehen, ich finde Schmalfilm und die Gerätschaften schön, wunderschön sogar,  aber genauso wenig, wie ich einen Maler nach seinem Pinsel frage, wenn ich sein tolles Bild  sehe,  hat die Kamera oder das technische Medium am Ende für mich die Bedeutung, die es für viele hier im Forum wahrscheinlich hat. Zumal sehr  viele auch hier großes Interesse am Digitalisieren haben und  ich mich oft frage, warum sie für ihre Filme noch den Umweg übers Analoge wählen.

 

Also: meiner bescheidenen Meinung  nach  muss(!)  Film  bezahlbar bleiben, denn Friedemann allein schafft den Umsatz von mehreren hundert Millionen leider  nicht allein ...😇. Denn wenn Film so teuer wird, dass  die bisher Standhaften ihn sich nicht mehr leisten können oder wollen und der Umsatz einbricht, weil es qualitative Alternativen gibt, dann stirbt er ganz sicher.

 

Sorry,  we agree to not agree.

 

Mein Analoglabor läuft übrigens seit Jahrzehnten, und bestimmt noch lange weiter, für Kb bis Großformat  bis 13x18 (Negativformat), zukünftig sehr wahrscheinlich aber immer weniger für 16mm Film...

 

 

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vor 2 Minuten schrieb jacquestati:

wenn Film so teuer wird, dass sich die bisher Standhaften ihn sich nicht mehr leisten können oder wollen und der Umsatz einbricht, weil es qualitative Alternativen gibt, dann stirbt er ganz sicher

 

Sterben wird er sowieso. Er wird immer teurer werden (wie ja schon seit längerem), nie wieder günstiger, und vielleicht stiegen die Preise sogar auch schon in exponentieller Art und Weise. Irgendwann wird's vorbei sein. Wahrscheinlich zumindest mit Farbumkehrfilm. (Schon jetzt gerade gab das Nanolab ja E6 auf, weil der Durchsatz nicht reicht... den Absatz an 7294 in ANZ wird das nicht steigern.)

Nur: Billigerwerden geht halt einfach nicht mehr. Dann stürbe Kodak nur um so früher. Und im Falle von Farbschmalfilm bin ich eher für einen (Preis-)Schreck ohne Ende als für ein Ende mit Schrecken. 

 

Wer weiß, vielleicht crossen wir in ein paar Jahren schon nähmaschinenperforierten Orwo-Neu-Colorneg in Caffenol-basierter Chemie mit Haarfärbemittel als CD zum projezierbaren Positiv? Man wird sehen. Bis dahin: Weiterfilmen. Ggf. halt etwas kürzer als früher, wenn man nicht andere Genussfreuden wegsparen mag oder kann. 

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Bei Farbumkehrfilm sehe ich das genau so wie Du, der bricht irgendwann weg, zu teuer, zu wenig Umsatz, kostengünstige und hochwertige, digitale Alternative.

SW noch nicht, vielleicht später. Ich finde ja, dass den alten Maschinchen, mit denen wir uns hier abgeben, schwarzweiss ganz besonders  gut steht.  Einen Segelfilm von 2002 mit der Bolex Rex 4 in SW 16mm ist knapp 20 Jahre später zusammen mit den Kumpels von damals schon  ein Event. 

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vor 13 Minuten schrieb jacquestati:

Bei Farbumkehrfilm sehe ich das genau so wie Du, der bricht irgendwann weg, zu teuer, zu wenig Umsatz, kostengünstige und hochwertige, digitale Alternative.

SW noch nicht, vielleicht später. Ich finde ja, dass den alten Maschinchen, mit denen wir uns hier abgeben, schwarzweiss ganz besonders  gut steht.  Einen Segelfilm von 2002 mit der Bolex Rex 4 in SW 16mm ist knapp 20 Jahre später zusammen mit den Kumpels von damals Schonzeit ein Event. 

Genau, das ist auch meine Ansicht!

Es geht um das (Kunst)"werk" , nicht um die Pinselsorte. Und da ist auch der von Friedemann in seinem Artikel vernachlässigte SW Umkehrfilm zu nennen. Der immer noch günstig ist und auf seine Weise für bestimmte Themen und Aussagen optimal wirkt. Auch digitalisiert. Ein Hoch auf den Foma!

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vor 22 Minuten schrieb St1600:

Genau, das ist auch meine Ansicht!

Es geht um das (Kunst)"werk" , nicht um die Pinselsorte. Und da ist auch der von Friedemann in seinem Artikel vernachlässigte SW Umkehrfilm zu nennen. Der immer noch günstig ist und auf seine Weise für bestimmte Themen und Aussagen optimal wirkt. Auch digitalisiert. Ein Hoch auf den Foma!

Sicher, ein schöner Film, fehlt halt manchmal nur die Farbe 😉

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vor 9 Stunden schrieb Helge:

Natürlich jubelt da keiner, es jubelt heute schon keiner über den Preis, aber es gibt keine Alternative.

Ich verwende Farbe nur dann, wenn es absolut nötig ist. Ansonsten günstigen Foma direkt vom Hersteller, der blitzschnell liefert. Übrigens: gestern kamen wieder zwei Rollen des neuen Fomas von Andec zurück, er sieht hervorragend aus. 

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Puh, entschuldigt bitte, aber diese Diskussion ist wirklich wahnsinning oberflächlich!

 

Ich lese, wir fahren SUV, kaufen teures Schnitzel und Bier für über 5€? Das ist wirklich harter Tobak 😉

 

Bitte bedenkt: wer anfängt, mit Film zu fotografieren oder gar zu filmen, ist nicht unbedingt Araber oder SUV Fahrer:in, sondern mit großer Warscheinlichkeit am Studieren oder schlimmer: in der Schule! Nicht auszumalen gar professionell unterwegs?

 

Für 20€ hätte ich mir nie Diafilm gekauft und ich bin froh, das nicht zu müssen. Mit RA4 habe ich mehr von Leben 😉 … wenn auch nur 5€ (und ein Bild an der Wand).

 

Kurz: bei den Preisen wird die Wahrscheinlichkeit SEHR groß, dass Nachwuchs NOCH uninteressierter wird und schön fotografierte Reportagen auf Film mwird sich auch kein Profi mehr leisten wollen (ja, noch gibt es sie).

 

Nebenbei: Künstler:innen beißen nicht. Wen es interessiert, der unterhalte sich gerne mal mit ihnen über Farben, Pinsel oder Malgründe. Natürlich sind das genauso Themen wie in der Fotografie!

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vor 3 Minuten schrieb filma:

Verdammt! Jetzt bin ich auch auf Friedemanns Clickbaiting reingefallen!

Haha! Mir lag ja auf der Zunge bei der Überschrift: "Film kann gar nicht teuer genug sein": Das sagte Wittners Unternehmensberater auch immer. 🙂

Bearbeitet von Patrick Müller (Änderungen anzeigen)
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vor 14 Stunden schrieb fcr:

Sachliche Korrektur: Fuji ist im Gegensatz zu Kodak kein angeschlagener Riese, sondern das Unternehmen floriert (mit umgerechnet 17 Milliarden Euro Jahresumsatz, ggü. 913 Milliarden Euro bei Kodak), nachdem es sich erfolgreich zu einem Kosmetika- und Pharmahersteller umstruktiert hat, übrigens auf der Basis seines Filmchemie-Knowhows. Es macht sogar mit seinem analogen Instax-Filmgeschäft mehr Umsatz als mit seiner Digitalkamerasparte.

 

Es gibt in der (ZDF?) Mediathek einen spannenden Beitrag über Fuji!

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vor einer Stunde schrieb filma:

bei den Preisen wird die Wahrscheinlichkeit SEHR groß, dass Nachwuchs NOCH uninteressierter wird


Das stimmt schon, Jan — meine Haltung da ist elitär. Aber so ist es eben mit Luxusgütern, und Farbumkehrfilm ist schon lange eines davon. 
Natürlich ist es hart, wenn nicht jeder mehr Filmen kann, weil der Anschaffungswiderstand so hoch ist. Aber was nützt es, wenn Kodak mangels Marge eingeht? Billiger geht nicht mehr, denn ein den Umsatz kompensierendes Käufervolumen existiert nicht mehr und wird auch nie mehr existieren.  

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Irgendwann, aber absehbar werden Heizung, Mobilität etc. für viele so kostspielig, dass sie Prioritäten setzen (müssen).  Da wird dann der superteure Film dazu führen, dass noch mehr analoges Gerät in der Vitrine stehen bleibt und verstaubt. Für die einmalige kurze Urlaubserinnerung, per Whatsapp an den Fanclub weitergeschickt, reicht das Handy schon jetzt für viele mehr als aus.

 

Und dann ist der Schuss für analoges Umkehrmaterial nach hinten losgegangen. Game over.

Bearbeitet von jacquestati (Änderungen anzeigen)
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vor einer Stunde schrieb Patrick Müller:

Das sagte Wittners Unternehmensberater auch immer


WIttner hat seine Preise immer mit "Perfektion" und "Investition in langfristige Verfügbarkeit" gerechtfertigt. Bei Perfektion hat er nie enttäuscht. Bei der langfristigen Verfügbarkeit hat er leider zu früh aufgegeben, das war ein nicht gehaltenes Versprechen und das darf man ihm auch übelnehmen. 
 

Wittner gab seine Domäne, die Filmfertigung für Mikronischen, auf, als seine Preise nicht mehr akzeptiert wurden. Das Ist konsequent, denn er hat nicht ein einziges Mal an der Perfektion gekratzt. Leider hat er aber all die enttäuscht, die jahrelang bei ihm in die Langzeitversorgung investiert haben. (Die öffentliche Entsorgung tausender (?) Single-8 Kassetten war dann leider auch noch eine überflüssig hämische Abschiedsgeste.)

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vor 2 Stunden schrieb Patrick Müller:

Ich verwende Farbe nur dann, wenn es absolut nötig ist. Ansonsten günstigen Foma direkt vom Hersteller, der blitzschnell liefert. Übrigens: gestern kamen wieder zwei Rollen des neuen Fomas von Andec zurück, er sieht hervorragend aus. 

Naja „absolut nötig“ ist ein großes Wort 😀

Der eine filmt nur in Farbe und der andere nur in S/W und viele mischen irgendwo dazwischen. Das ist am Ende einfach nur eine persönliche Entscheidung. Farbe ist ja jetzt auch nicht einfach „mehr“ oder „besser“ als S/W , sondern S/W ist eigentlich der Sonderweg, wenn man beim Filmen einen anderen Fokus hat als die direkte Darstellung der Natur (Abstraktion, Reduktion und was es alles an Gründen für S/W gibt.

Insofern sehe ich es umgekehrt, ich filme nur dann auf S/W wenn es dem Film nützlich ist und das Thema unterstützt, sonst in Farbe.

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vor 33 Minuten schrieb jacquestati:

Irgendwann, aber absehbar werden Heizung, Mobilität etc. für viele so kostspielig, dass sie Prioritäten setzen (müssen).  Da wird dann der superteure Film dazu führen, dass noch mehr analoges Gerät in der Vitrine stehen bleibt und verstaubt. Für die einmalige kurze Urlaubserinnerung, per Whatsapp an den Fanclub weitergeschickt, reicht das Handy schon jetzt für viele mehr als aus.

 

Und dann ist der Schuss für analoges Umkehrmaterial nach hinten losgegangen. Game over.

Nun, die Alternative wäre, das Material mit Verlust zu verkaufen, das halte ich für extrem unwahrscheinlich (auch von uns arbeitet keiner für lau, denke ich). Oder, die dritte (dann wahrscheinlichere) Alternative ist, die Produktion einzustellen, dann ist der Schuß für uns nach hinten losgegangen.

Für den Hersteller geht da „kein Schuß nach hinten los“, der hat nur die Wahl zwischen teuer oder nix.

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