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albertk

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Alle erstellten Inhalte von albertk

  1. Vielen Dank an die Mitarbeiter der Schauburg, die für den reibungslosen Ablauf des sicher anstrengenden Festivals gesorgt haben! Das Essen wird übrigens von mal zu mal besser, zumal auch mehr an Gemüse, Salat und Suppen gedacht wurde! HOWARDS END war mein persönliches Highlight. In den frühen 90er Jahren noch in London gesehen. 2016 in der Schauburg sah die Kopie aus wie neu. Auch das schwachauflösende Ursprungsformat (Super-35) sah man diesem Film nicht an. Die deutsche Synchronisation störte mich anfangs. Der Film war auf englisch leicht verständlich und zeigte die großen Klassenunterschiede deutlicher. Die Vorlage ist ein sozialer romantischer Roman über eine Patchworkfamilie - aber mit dem Stand von 1910! Ein exzellenter Stoff, exzellent verfilmt. EMPIRE OF THE SUN lief im Format 1:1,85. Leider nicht so gelungen fotografiert wie die INDIANA-JONES-Serie. BATMAN V SUPERMAN: DAWN OF JUSTICE mit zahllosen Formaten von 16mm bis IMAX abgedreht, wirkte unübersichtlich. Es fängt mit der Explosion zahlloser Hochhäuser an und steigert sich allmählich noch... Verdienstvoll endlich mal wieder einen neuen Film auf 70mm zu sehen, leider inhaltlich und optisch wenig verblüffend. Die angekündigten Kurzfilme CONCORDE und BRIDGE TO SPACE konnten leider nicht gezeigt werden. Stattdessen lief eine historische Kopie von THE MARCH OF TODD-AO. Der Film zeigt u.a. die Expo 1958 (wo übrigens auch in mehreren Pavillions Cinerama, Kinopanorama und Circlorama lief). Danach lief ein STUYVESANT-Spot und ein Trailer zu BARRABAS - übrigens noch ein Super-Technirama-70 der noch nie auf diesem Festival zu sehen war. BOLSCHOI BALLETT 67 war in Sovscope 70 gedreht, aber nur in russischer Sprache. Was erzählten diese Ballettszenen? In Musicals oder z.B. in dem Technirama-Ballettfilm PINK TIGHTS erzählen Ballettszenen eine Handlung - wie ein Stummfilm! Die Kopie war übrigens farblich sehr gut erhalten. GORILLAS IM NEBEL war spannender als erwartet - und auch noch in passabler Kopie. JAGD AUF ROTER OKTOBER hat mich weder visuell noch von der Geschichte beeindruckt. Auf 70mm sieht man alles, manchmal leider auch die weniger beeindruckende Fotografie des ursprünglichen Formats. Wie gelungen sehen dagegen die U-Boot-Aufnahmen in EISSTATION ZEBRA aus. THE HATEFUL EIGHT hatte ich bereits im Februar gesehen. Eine zweite Sichtung war eindrucksvoll. Gewiss, er ist zu brutal. Mit der Logik hapert es öfter, und man fühlt sich an Locked-Room-Mysteries à la THEN THERE WERE NONE nach Agatha Christie erinnert. Aber HATEFUL EIGHT hat visuell zahllose Einfälle, was man mit dem ausgesprochen breiten Format anfangen kann! Damit ist er zumindest allen anderen neuen 70mm-Produktionen wie INTERSTELLAR oder THE MASTER meilenweit überlegen! Sonntag früh lief ein Vortrag über eine Reise aus den 90er Jahren, die Johan Wolthuis und Thomas Hauerslev nach den USA unternommen hatten - mit zahllosen Fotos aus Stätten der Geschichte des 70mm-Films. DICK TRACY, da hätte man sich bei den Vorträgen und der Festivalbroschüre mehr über die Matte Paintings gewünscht. Das ist die wahre Qualität dieses Films. DER STOFF AUS DEM DIE HELDEN SIND war weniger nach meinem Geschmack. Bei mehreren Zentnern Patriotismus schlief ich ein und brauchte anschließend einen Beruhigungskaffee... Das ganze hatte leider auch gar keinen 70mm-Look. THE LITTLE SHOP OF HORRORS lief in einer guten OF-Kopie und wirkte so gar nicht gealtert. Kein Wunder, dass eine der Vorlagen sogar immer noch auf Bühnen, sogar einigen Stadttheatern in Deutschland läuft. LETHAL WEAPON 2 werde ich hier nicht besprechen, da ich mittendrin ging, um den Nachtzug nicht zu verpassen. Generell hätte ich mir eine frühere Veröffentlichung des Programms gewünscht. Die beiden DCP-Sichtungen davor konnte ich leider nicht wahrnehmen. BEN-HUR auf großer Leinwand in originaler Breite, das ist schon ein besonderes Erlebnis!
  2. In diesem Forum ging ihr Tod leider vergessen. Deutsche Nachrufe waren rar. Dabei schrieb sie Filmgeschichte - und auch Breitwandfilmgeschichte! Geboren wurde sie als Margaret Nixon McEathron in Kalifornien am 22. Februar 1930. Sie war eine ausgebildete Opernsängerin (Sopran) und lieh zahllosen Hollywood-Stars die Gesangsstimme. Ich liste hier nur einige wenige auf: 1948 synchronisierte sie erstmals den Gesang einer anderen Schauspielerin, sie sang für Ingrid Bergmann in JOAN OF ARC. 1953 lieh sie Marilyn Monroe ihre Stimme - nur für die hohen Töne - in GENTLEMEN PREFER BLONDES. Wenn Marilyn "Diamonds! Diamonds!" trällert, traut man ihr das zwar zu, aber es war Marni Nixon! In ihrer Stimme war sie erstaunlich wandlungsfähig. Einige Breitwand-Musicals verdankten Marni Nixon viel: In THE KING AND I sang sie für Deborah Kerr. Ein Monat soll es gedauert haben, bis sie die die Stimme der damenhaften britischen Gouvernante imitieren konnte. In WEST SIDE STORY sang Marni Nixon für Natalie Wood und Rita Moreno. In MY FAIR LADY synchronisierte sie Audrey Hepburn (wir Deutschen hatten allerdings Monika Dahlbergs Stimme). Ihr Name wurde in den Vorspännen - und auch auf den Platten - nicht genannt. Erst bei THE SOUND OF MUSIC durfte Marni Nixon "Sister Sophia" spielen und wurde auch endlich einmal in den Credits erwähnt. Marni Nixon trat in späteren Jahren als Opernsängerin auf, lehrte Gesang und arbeitete auch noch für Filme, z.B. in MULAN. Am 24.7.2016 starb sie in New York im Alter von 86 Jahren. Nachruf im britischen Guardian 25.7.2016 https://www.theguardian.com/film/2016/jul/26/marni-nixon-obituary New York Times 25.7.2016 http://www.nytimes.com/2016/07/26/arts/music/marni-nixon-singer-soprano-dies-86.html
  3. Eine Kuriosität am Rande: In Bradford lief einmal der Film THE DOOR IN THE WALL. Gedreht in 35mm VistaVision und DynamicFrame, d.h. die Bilder sind unterschiedlich abgekascht auch mit Hochkantformat. Auf der Webseite von British Pathe und auf YouTube ansehbar: 2. Teil
  4. Ich schrieb von spielbaren 70mm-Kopien!
  5. Wo sind denn die spielbaren 70mm-Kopien von DR. SCHIWAGO? Ja, wo laufen Sie denn?
  6. Interview mit Tarantino über die "Abscheulichen 8" in der Frankfurter Rundschau von heute: http://www.fr-online.de/film/interview-mit-quentin-tarantino--bei-mir-wird-es-richtig-dreckig-,1473350,33591242.html
  7. Seit wann gibt es FSK-Freigaben ab 14? Und was bedeutet "genullt"?
  8. Noch ein Nachtrag zum LE GRAND REX. Die Webseite des Kinos gibt keine Leinwandmaße oder Details für Vermietungen preis, aber die frz. Wikipedia nennt - wie ich- auch die zwei Leinwände "Un écran de 16,90 m de base situé sur la scène (sous l'arche lumineuse) (...) Un écran appelé Le Grand Large de 24,90 m de base et 11,35 m de haut. (environ 280 m2). (Il se déroule et s'enroule devant l'arche lumineuse)." Fotos gibts übrigens auch auf "Cinema Treasures" http://cinematreasures.org/theaters/6785/photos
  9. LE GRAND REX in Paris hatte einmal zwei Leinwände. Dazu muss man wissen, dass der eigentliche Bühnenrahmen praktisch halbrund ist (in den Fotos feuerrot erkennbar). Das Kino wurde 1932 gebaut, also für Normalformat. Aber in späteren Jahren wurde eine zusätzliche größere Leinwand installiert, die vor dem Bühnenrahmen herabgelassen wurde. Auf dieser größeren Leinwand sah ich 1988 LE GRAND BLEU (IM RAUSCH DER TIEFE). Der Taucherfilm taugte meiner Meinung wenig, also dafür tauchte ich in diesen Art-Deco-Palast ein und sah ihn mir ausführlich an und betrat alle 3 Ebenen. Irgendwie beeindruckend, aber nicht für alle Filmformate geeignet. Die große vordere Leinwand war fürs Parkett zu hoch, der 1. Rang ("Mezzanin" heißt das bei den Amerikanern) lag unter dem 2. Rang, der wiederum mehr vorkragte, so dass man dort auch nicht alles sah. Daher schickte man damals auch die Zuschauer auf den 2. Rang! Die Projektion erfolgte aus einem Bildwerferraum am Ende des sehr steilen 2. Ranges, extrem steiler Bildwurf 20-30°; das hat man aber in angelsächsischen Ländern bei atmosphärischen Kinos aus dieser Zeit oft. Logisch, dass man jetzt für 70mm extra einen Projektionsraum im 1. Rang eingebaut hat. Aber die Fotos mit dem Testfilm weiter oben deuten darauf hin, dass man hier die kleinere Leinwand bespielte. Für Ultra Panavision 70 wäre das schade, weil viel zu klein. Das passendere Kino in Paris wäre das "MAX LINDER" gewesen.
  10. Die Leinwand der Lichtburg in Essen misst nach Eigeninformationen 18m x 7,5m. Dafür ist der Saal nach dem Grundriss mit 35m zu langgezogen. Hufeisenförmiger Rang und Kastenbühne, das sind halt noch Relikte aus der Zeit des Kinobaus vor CinemaScope und Todd-AO. http://www.lichtburg-essen.de/downloads/Technik_Lichtburg.pdf http://www.lichtburg-essen.de/downloads/Bestuhlungs+B%C3%BChnenpl%C3%A4ne_Lichtburg.pdf
  11. Zurück zum Thema: Der Trailer von HATEFUL EIGHT verspricht zumindest Besseres als die wenigen 70mm-Produktionen der letzten Jahre.
  12. Bei Freudschen Fehlern kommt immer so einiges zum Vorschwein...
  13. Ulrich Rügner war hochbegabt und vielseitig interessiert. Egal ob Film, Musik oder Theologie. Wann immer er konnte, schaute er sich die Kopien vorher an. Oft machte er sich spezielle Konzepte für die Begleitung der Filme. Ein paar mal konnte ich mit ihm am Schneidetisch Filme sichten. Kam im Film ein ausgefallenes Lied vor, er fand es und baute es in seine Improvisation ein. Für russische Revolutionsfilme präparierte er den Flügel mit Schrauben. Manchmal spielte er auch im Ausland. Eine seiner Anekdoten drehte sich um die Begleitung eines deutschen Stummfilms ("Der müde Tod") mit erfundenen chinesischen Schriftzeichen, die dort besondere Heiterkeit erregten. Stets war er trotz hoher Kenntnisse gesprächsbereit. Ich werde ihn vermissen.
  14. Bei uns im Mietshaus stellte der Kammerjäger kleine Pappschachteln mit vergifteten Haferflocken auf. Außerdem besorgte ich mir Zement und schloss damit einige Löcher in der Wand, wo bisher auffällig Sand ausgetreten war. Danach fiepste es dann nicht mehr nachts um 3 und Sonntags war auch kein Brot mehr angefressen.
  15. Vorprogramm mit Werbung gehört eigentlich zum kommerziellen Kino. Es gibt hier in Frankfurt aber auch Kinoketten, die sich auf ein paar wenige Trailer beschränken. Das ist für Besucher angenehm, aber ist das wirtschaftlich verkraftbar? Allerdings gibt es dort auch große Verkaufstheken. In den 70ern, als ich anfing ins Kino zu gehen, dauerte das Vorprogramm oft eine halbe Stunde, manchmal sogar bis 40 Minuten. Allerdings mit Kurzfilmen, manchmal sogar noch mit s/w-Wochenschau, Werbung, Werbedias und natürlich auch Trailern. Durch die Mischung war das nie langweilig. Werbefilme waren manchmal besser fotografiert als der Hauptfilm. Spots mit regionaler Werbung waren aber oft auch von mäßiger Qualität - bis unfreiwillig komisch. Unvergessen: eine Tanzschule mit angejahrten Tänzerinnen und Tänzern bei Cha-Cha-Cha, eckig wie die Holzhacker. Oder der Werbespot für einen Kinogutschein: Mit lustlos dreinblickendem Kinopersonal. Der obengenannte Zeitungsartikel spricht nicht sonderlich neue Probleme an, ist aber auch oberflächlich. Es soll auch schon Leute gegeben haben, denen es im Kino zu dunkel war. Wenn ich einen Film im Kino sehen will, ist mir die Silberscheibe zuhause egal. Wer gern in die Oper geht, bleibt ja auch nicht zuhause, weil er CDs von Opern hat.
  16. Bereits im September begann der Abriss des ODEON WEST END in London. Das lag am südlichen Leicester Square. Nicht zu verwechseln mit dem größeren ODEON LEICESTER SQUARE. 1930 als LEICESTER SQUARE THEATRE erbaut mit beeindruckenden 1760 Plätzen und zwei Rängen und einem Bühnenhaus. Schon nach 3 Jahren wurde es zum Kino umgewidmet. Später erfolgten mehrfache Umbauten, 1968 wurde der 2. Rang (englisch "balcony") einfach abgetrennt, die Wände simpel verkleidet und Ende der 80er erfolgte eine weiterer Umbau, aus Parkett und 1. Rang wurde jeweils ein separates Kino. Die letzten beiden Bauphasen bekam ich als Besucher noch mit. Ein Filmpalast war das schon lange nicht mehr. Nicht vergleichbar mit anderen Großkinos am Leicester Square. Das wirkte auffällig heruntergekommen und diente meistens als Nachspielstätte für Blockbuster. Die Beleuchtung vorm Film: finster, die Wände grau. Die Zugänge zum Rang: Keine Türen und dafür Popcorn-Mief. Das Foyer lieblos modernisiert. Gelegentlich gab es hier aber auch noch Premieren. Einmal trank ich in der Nähe Tee, da hörte ich plötzlich kreischende Teenager und sah John Travolta der zu einer Premiere ging. Die Webseite arthur.loyd.co.uk, die sich der Geschichte englischer Music Halls und Theater widmet, dokumentierte verschiedene Bauphasen, aber auch den Abriss in den vergangenen Monaten: http://www.arthurllo....htm#demolition Hier sind weitere Fotos der Bau- und Umbau-Geschichte: http://www.arthurllo...reFragments.htm Hier ein Artikel und einige Leserbriefe zum Abriss und zum Niedergang der Kino-Meile Leicester Square http://www.westendex...enue-‘disgracef
  17. Also lag es auch nicht an falschen Objektiven, sondern an der Leinwand. Die Rectified-Kopien waren extra für eine stärker durchgebogene Leinwand hergestellt, wie man sie nur in wenigen Cinerama-Kinos hatte (120-146°). Ein Totalumbau dürfen andere andernorts fordern. Bradford hätte die passendere Leinwand für solche "rectified prints", weil stärker durchgebogen. Sonst dürfte es in Europa kaum noch geeignete Kinos geben. Ich sah in Bradford nur einmal einen Film in Ultra Panavision: IT'S A MAD MAD MAD MAD World. Das war aber wohl nur eine normale Kopie. Die anarmophotische Kompression war leider unübersehbar, weil nicht durch einen Anamorphoten (1:1,25) entzerrt. Trotz passabler Kopie sah das unvorteilhaft aus (lauter Eierköpfe) und wurde von den Verantwortlichen gar nicht erst erwähnt. Wie sah das denn in Oslo aus, dort liefen doch auch rectified Prints, aber dort ist die Leinwand gar nicht oder nur schwach durchgebogen? Eigenartig fand ich, dass diese Kopie Untertitel hatte. Die kann ja nur in ganz wenigen dänischen (Cinerama-)Kinos richtig gezeigt worden sein. Sicher gab es auch bei manchen 70mm-Kopien monate- und jahrelange Laufzeiten, so dass sich der Aufwand, extra besondere Kopien für bestimmte Theater zu ziehen, manchmal lohnte. Für BEN-HUR in Berlin war die Leihmiete anfangs so teuer, dass der Kinobesitzer des Delphi lieber eine Kopie kaufte.
  18. Diese Dokumentation ist zur Zeit auf der Arte Mediathek abrufbar und wird am 13.11. 1:35 noch einmal ausgestrahlt: CINEMA PERVERSO - Die wunderbare und kaputte Welt des Bahnhofskinos (D 2015, Oliver Schwehm) http://www.arte.tv/guide/de/048647-000/cinema-perverso
  19. Deutscher Titel war "Der Mann mit den Röntgenaugen". Hier ist übrigens auch ein Trailer mit einigen Prismen-Effekten plus erotischer Wunderbrille Nebenbei: Die urbane Legende über die Brille, die man einfach so bei einem Kiosk kaufen könne, mit der man sogar durch Kleidung hindurchsehen kann, wurde noch in den 70er Jahren bei uns in der Schule herumerzählt: Ungeheuerlich!!!
  20. Es gab Nobel-Projekte, für die man in der DDR lieber Eastman-Farbmaterial nahm. Als Bertolt Brecht mit Wolfgang Staudte um 1954/1955 eine Verfilmung der MUTTER COURAGE planten, sollte der Film in Eastman Color und CinemaScope realisiert werden. Damals für die DDR ein sehr teures Projekt. (Wie um 1954 Farbfilme der DDR aussahen, kann man am aufwändigen zweiteiligen Thälmannfilm von Kurt Maetzig sehen. Das erklärt den Wunsch nach besserem Farbmaterial.) Der Courage-Film wurde nie fertiggestellt. Belegt ist, dass die beiden politisch und menschlich nicht miteinander zurechtkamen. Beide hatten zudem ein unterschiedliches Verständnis von Film. Brecht wollte den Film literarisieren und eine epische Form hineinbringen, Staudte hatte eher eine Neigung zum engagierten Unterhaltungsfilm. Was die Dreharbeiten angeht, so widersprechen sich die Quellen. Die einen behaupten, dass nie eine Szene gedreht wurde, die anderen geben an, dass 20 Minuten abgedreht wurden, die jahrelang noch Besuchern der DEFA-Studios vorgeführt worden seien. Als Brecht 1956 starb, drehte Staudte längst im Westen. Es liegt hier auch der Verdacht nahe, dass das teure Projekt wegen mangelnder Unterstützung der DDR-Führung scheiterte. Suspekt waren sie den DDR-Oberen beide, Brecht wegen seines Theaterstils (der nicht zum sozialistischen Realismus passte), Staudte wegen seiner Vergangenheit im 3. Reich und weil er auch schon früh in West-Berlin wohnte. Einen Courage-Film gab es später, aber nicht nach Brechts und Staudtes Drehbuch. 1960 realisierte der frühere Assisten von Brecht Manfred Wekwerth eine Schwarzweiß-Fassung in Totalvision von MUTTER COURAGE nach der Bühneninszenierung des Berliner Ensembles. (Nachzulesen bei Wolfgang Gersch: Film bei Brecht. Berlin, 1975. Brecht-Gesamtausgabe: "Arbeitsjournal" und im Band "Texte für Filme")
  21. ich kann mir gut vorstellen, dass eine erhöhte bildfrequenz einen optischen gewinn bedeutet. laut trumbull ist das ja längst bei flugsimulatoren möglich. hier ist ein interview mit trumbull, u.a. über den magi-filmprozess: http://www.rogerebert.com/interviews/the-magic-of-magi-douglas-trumbulls-quest-to-explore-a-new-planet-of-cinematic-potential die erhöhte bildgeschwindigkeit überzeugte mich schon bei todd-ao: z.b. bei OKLAHOMA! der mit 30 b/s vor einigen jahren in bradford lief, oder dieser kurzfilm über las vegas, der einmal in karlsruhe zu sehen war. showscan (mit 60 bildern pro sekunde) sah ich leider nur 2x mit ziemlich schrecklichen kurzfilmen, die eher wie dürftige 70mm-blowups aussahen. u.a. im bavaria-studio münchen und newcastle, allerdings mit drastisch wackelnden sitzen, die die mäßige bildqualität durch zwangs-akrobatik ausglichen. das wurde dann als 4d beworben. und der hobbit mit 48 b/s sah hier in frankfurt/main (in real-d) auch grauenhaft aus: special effects schlimmer als schlechte rückpros und tatsächliche natur- und landschaftsaufnahmen häufig optisch vergeigt. leider fehlt noch ein eisenstein, kubrick oder lean, der solche formate meistert. "das beste werkzeug ist nur tand, in eines tumben toren hand!"
  22. Wo bleibt eigentlich der Bericht über die damalige geheime 70mm-Veranstaltung? Da waren ja Leute schon schwer beleidigt, dass man überhaupt zu fragen wagte, wo diese Veranstaltung denn sei.
  23. Die Schauburg Karlsruhe plant 70mm-Einsatz ab 28.1.2016 - so zumindest ein Plakat im Foyer ("ohne Gewehr").
  24. 11x war ich beim Festival und entdeckte immer wieder Neues. Diesmal war es THE GREAT RACE. Ein fantastisch-vielseitiger Film, der sich auf der großen Leinwand erst richtig entfaltet und zeigt, wie unterschätzt Blake Edwards immer noch ist. Leider hat er nie einen richtigen 70mm-Film gedreht, aber fast alle Filme in Scope-Formaten. Und viele seiner Gags spielen auch mit dem breiten Format. Einer der Vorläufer des Musicals war die Extravaganza - und so kommt einem auch dieser Film vor. Wo gibt es das sonst: Musical, Wild-West-Show, Reisefilm, Agitprop fürs Frauenwahlrecht, Slapstick und Autorennen - alles in einem! Der Film orientiert sich an diversen Roadshow-Filmen, aber keiner nimmt sich selbst dermaßen auf die Schippe! Vielen Dank!
  25. Das Kino Pupille in Frankfurt am Main im Studierendenhaus zeigt am Mittwoch den 11.11.2015 um 20:15 Uhr: TRAILERMANIA diverse, schwarzweiß/Farbe, 180 min, Sprache: englisch, deutsch, 35mm, FSK: ab 12 Jahren "Einen bunten Abend lang tolle Trailer der amerikanischen und deutschen Filmgeschichte in echten 35mm-Kinokopien auf der großen Leinwand erleben – darunter selten gezeigte Archivkopien, Überraschungen und Schätze in Technicolor. Thomas Pfeiffer und Nils Daniel Peiler präsentieren ein eigens für die Pupille zusammengestelltes Programm (...) Dabei fallen einige Schauspieler und Regisseure für die Filmvorschau gerne einmal aus der Rolle. Trailer bieten auch Szenen, die so im fertigen Film gar nicht vorkommen. Und sehen mitunter in der Original- und in der deutschen Fassung völlig verschieden aus…" [Nils Daniel Peiler] Im Vorprogramm läuft MIEZEN - PROJECTOR'S CUT Deutschland, 1991, Farbe/schwarz-weiß, 3 min, Sprache: ohne Dialog, 35mm, FSK: ab 0 Jahren. B, R & S: Carsten Knoop. "4770 Bilder auf 90 Metern. 1192 Schnitte in 3 Minuten. 15 Jahre auf Arbeit. Jetzt sollen andere Vorführer mal zittern." Hier handelt es sich offensichtlich um eine filmische Montage der berühmten Testfilm-Damen. Ein Beispiel-Bild und Genaueres findet man auf der Webseite der Pupille: http://www.pupille.o...rmin.php?tnr=91
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