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Chronik der Tonsysteme


Wrzlbrr

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Ich habe da ein paar tönende Fragen. Vielleicht kann es eine oder einer der Experten unter euch beantworten oder kennt eine gute Website zum Thema:

 


  1.  
  2. Wann kam Stereo-Lichtton (nicht Dolby) auf den Markt und bis wann wurde er eingesetzt?
  3. Wann kam Dolby-Stereo auf den Markt und bis wann wurde es eingesetzt?
  4. Wann kam Dolby-SR auf den Markt?
  5. Wann kam Dolby-SRD auf den Markt?
  6. Ist die Lichttonspur parallel zu Dolby-SRD grundsätzlich immer mit Dolby-SR kodiert?
  7. Wann kam DTS auf den Markt?
  8. Wann kam SDDS auf den Markt?
  9. Was schätzt Ihr: Wieviel Prozent der Kinos tasten Filme mit Mehrfachtonspuren über SRD, DTS (sofern CD geliefert) oder SDDS ab?
     

Herzlichen Dank im Voraus!

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Nur eine Teilantwort (nach den verfügbaren Quellen - Abweichungen nie ganz auszuschließen):

 

Dolby Stereo (A) 1976 (A Star Is Born [streisand/Kristofferson]; zuvor schon Lisztomania, 1975, allerdings nur dreikanalig)

Dolby SR 1987 (Robocop)

Dolby SRD 1992 (Batman Returns)

Ultra Stereo 1984

dts 1993 (Jurassic Park)

SDDS 1993 (Last Action Hero)

 

Stereo-Lichtton ohne Dolby gab es nicht. Die Zwei-Doppelzackenschrift gab es allerdings schon lange vor Dolby, aber sie hatte nur ein Mono-Signal.

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Stereo-Lichtton ohne Dolby gab es nicht. Die Zwei-Doppelzackenschrift gab es allerdings schon lange vor Dolby, aber sie hatte nur ein Mono-Signal.

Ganz herzlichen Dank für diese Infos! Im letzten Punkt frage ich mich allerdings, warum ich hier einen Trailer-Schnipsel (Titel unbekannt, sicher sehr alt, möglicherweise "Das Gewand") vorliegen habe mit dem Text: "Mit der Klangfülle des naturgetreuen, stereophonen Tones". Natürlich könnte das sich auf Magnetton beziehen, aber der Trailer selbst war Lichtton (wenn auch auf der Tonspur kein Stereosignal zu erkennen ist).

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[ ... ]Stereo-Lichtton ohne Dolby gab es nicht. Die Zwei-Doppelzackenschrift gab es allerdings schon lange vor Dolby, aber sie hatte nur ein Mono-Signal.

Gab es doch - und zwar in den 50er Jahren.

 

Da wurde der Film "Ernst Thälmann - Führer seiner Klasse" (DEFA - 1955, Regie Kurt Maetzig) in einer Stereo-Lichtton-Fassung im damaligen (alten) Berliner Friedrichstadt-Palast im Beisein des damaligen DDR-Chefs Walter Ulbricht als Premiere vorgeführt. Natürlich nicht in Dolby, denn davon war damals noch nirgendwo die Rede, bzw. war es zu erahnen.

Zum Einsatz kam damals der Prototyp eines - vom damaligen Zeiss-Ikon-Werkes (spätere PENTACON-Werke) - eigens zu diesem Zweck gebauten Lichttongerätes mit zwei Lichtleiterstäben.

Dieser Film hatte - auch wenn er später in den Filmtheatern nur in Mono vorgeführt werden konnte - selbst in der "Massekopie" immer noch die beiden getrennten Lichttonspuren drauf.

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Also könnte man ihn mit heutigen Projektoren in Stereo vorführen?

Ich nehme einmal an, dass das funktionieren würde, allerdings wären die Frequenzen - alleine schon durch den Umstand begründet, dass es nur zwei Halbtonspuren auf der Fläache der Mono-Tonspur waren - dann wohl sehr beschnitten. Beim Stand der heutigen Verstärker- und Lautsprechertechnik würde das vermutlich noch weitaus mehr negativ auffallen, als damals bei den frequenzträgeren Röhrenverstärkern und den großen Lautsprecherhörnern hinter der Leinwand.

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Dieser Film hatte - auch wenn er später in den Filmtheatern nur in Mono vorgeführt werden konnte - selbst in der "Massekopie" immer noch die beiden getrennten Lichttonspuren drauf.

Es scheint, dass die bei youtube eingestellte Fassung eine Stereo-Abtastung ist - relativ deutlich ab etwa 6:00, wo ein feines Knistern klar auf die beiden Kanäle verteilt ist (Abhören mit Kopfhörern hilft). Wäre ich ohne Hinweis aber nicht drauf gekommen, weil sich das Klangbild doch außerordentlich monaural anhört.

 

http://www.youtube.c...h?v=3D-wU1r-uuU

 

Der Thälmann-Film war übrigens auch schon mal Thema im hiesigen Forum:

 

http://www.filmvorfu...dpost__p__15999

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War wohl die Filmmusik in Mono eingespielt, die Dialoge sinds wahrscheinlich eh. Wobei die alten Mono Aufnahmen oftmals in ihrer Ausdrucksstärke besser als die nachfolgenden Stereoversionen sind, bei denen wohl oft der Stereoeindruck wichtiger wie eine gute Auswahl des Aufnahmeortes und des Orchesters samt Dirigenten war.

Jens

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Ich nehme einmal an, dass das funktionieren würde, allerdings wären die Frequenzen - alleine schon durch den Umstand begründet, dass es nur zwei Halbtonspuren auf der Fläache der Mono-Tonspur waren - dann wohl sehr beschnitten
Nicht die Frequenzen, sondern die Dynamik wird beschnitten. Dieser Verlust wurde dann mit Dolby ausgeglichen.

In den 50ern gab es auch in der BRD serienmäßig Stereo- Lichttongeräte. Irgendwo habe noch die Angaben.

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Stereo-Lichtton ohne Dolby gab es nicht. Die Zwei-Doppelzackenschrift gab es allerdings schon lange vor Dolby, aber sie hatte nur ein Mono-Signal.

 

Interessant dürfte in dieser Hinsicht sein, dass im Handbuch zur Bauer B12 eine spezielle Ausführung des Makrotongerätes vorgestellt wird, die eine Stereoabtastung ermöglicht.

 

Kann dazu hier vielleicht jemand mehr sagen?

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SVA heißt das Vefahren, Split Variable Area. Wird seit den 1930ern (Ca 35/36) bei RCA Photophone, Klangfilm und Phillips ausgiebig getestet. Fast alle Projektoren bieten auch SVA Lichttongeräte, am bekanntesten von Phillips, weil dieses Makrogerät auch in den 1950ern weit verbreitet ist. Gegentakt und Stereo heißt das Werbewort im 1938er Katalog.

Der Krieg verhindert weitgehendere Forschung, zudem wird 1941 der Magnetophon Ton auf Film im Ufa Tauentzien vorgestellt.

Durch die bessere Dynamik setzt sich ab 1953 das Magnetstereoverfahren durch.

Der Thälmann Film ist eine 2 Kanal Spur mit großer Mikrophonbasisbreite, und damit nicht kompatibel mit heutiger Wiedergabetechnik, solange nicht ein flexibel routbarer und ohne NR oder Akademiefilter betreibbarer Prozessor benutzt wird. Der Thälmann Film wurde durch Umbau einer Lichttonkamera auf 2 Lichthähne belichtet, und ist durch Phasenstrereoaufnahme auch nur bedingt monokompatibel.

 

Dolby hat mit dem Filmton nichts zu tun! 1969 wendet sich Kodak an RCA Photophone, Dr. Tremaine, um eine Lösung des Flugzeugkopieproblems zu bekommen. Flugzeugkopien sind Schmalfilme, die Lichttonspur mit Sprachfassung 1 (z.B US) und Magnetzton mit Fassung 2 (spanisch Mexico/ frz. Kanada) haben. Das Bespuren ist teuer.

Tremaine entsinnt sich des von Ray Dolby 1963 in der AES Journal angegebenen Verfahrens zur Verminderung des Rauschens bei Magnetophonbändern, und verwendet dieses mit dem SVA Verfahren. Halbierung der Spurbreite bedeutet 10 dB Dynamikverlust, die das Dolby Verfahren in etwa ausgleicht. Somit lassen sich billigere Flugkopien erstellen.

Im 35 mm Bereich wird das zunächst nicht weiter beachtet, es gibt Probefilme, aber die 4 Kanaligen Magnettonfilme überzeugen besser.

Den Durchbruch erzielt das SVA NR1 Verfahren mit Star Wars, wo ein Massenstart optischer Kopien erfolgreich ist. Durch Kombination mit dert Sanyo QS Matrix können 4 Kanäle bespielt werden, öhnlich dem Magnetton.Die Wiedergabetechnik kommt von der Fa. Electronic Products Research and Development Corp., die den StarScopeStereo Tonapparat liefert, der mit CAT 22 Modulen von Dolby die Rauschminderung vornimmt.

Dolby steigt dann aufgrund des Erfolges mit ein...

 

Der digitale Kinoton wird erstmalig 1984 im Century Plaza Los Angeles angewandt, mit Disney Fantasia. Die heute gebräuchlichen Verfahren kommen nach div. Vorverfahren 1993 bzw. 1994 auf den Markt. Sony Dolby Digital Sound (SDDS) allerding nicht unter diesem Namen startet 1993 mit Petersens "In the line of the fire". DTS 1994 mit Jurassic Park. Dolby erinnere ich nicht mehr, das Verfahren war mir zu schlecht, war das Clifhanger?

 

Beim Dolby Stereo Spectral Recording Digital ist immer eine NR 2 kodierte Spur draufgewesen. SDDS und DTS haben in der USA häufig NR 1, weil der Zwischenschritt NR 2 fehlt, dort wurde früher auf Stereo umgestellt, als in der BRD und Europa. In Indien war auch DTS mono verbreitet, Erstaufführung in DTS, Nachspiel in Mono.

 

Heute kann der Kinobesucher erwarten, daß Filme in Digitalton laufen, denn selbst SRD (klingt im Vergleich mit LPCM des D-Kinos wie Mittelwelle) ist meilenweit besser, als Analogton NR2, die beiden anderen Verfahren stechen SRD allerdings in Bezug auf Klanggüte und Lebensdauer der Spuren aus. Dennoch existieren Kinos die sogar noch Mono spielen. In Ordnung finde ich das nicht.

 

In der Praxis dürfte SRD das häufigst genutzte Format sein, obwohl es sogar Multiplexe gibt, die kein SRD haben, ...

 

St.

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....... und damit nicht kompatibel mit heutiger Wiedergabetechnik, solange nicht ein flexibel routbarer und ohne NR oder Akademiefilter betreibbarer Prozessor benutzt wird.
Ein älterer Dolby - Prozessor in Stellung Bypass dürfte es bringen: Kein Academie Filter und von keiner Matrix belästigte Kanäle.
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Mitte der 80er Jahre war ich mal auf einem 'Workshop' von

GOLDEN CINEMA in Mannheim. u.a. war auch Dolby vertreten

und präsentierte einen Stereofilm von 1928. Linker Kanal, rechter Kanal.

Die Problematik war die Klangverteilung im Raum. Saß man mittig, war

der Effekt zu hören, saß man seitlich, wars vorbei.

Stereoton; immerhin schon Versuche 1928

Wer diese Stereo-Versuche machte, ist mir nicht bekannt.

Servus

Theo

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Stefan, vielen Dank für deine Mühe! Ich ziehe meinen Hut vor einem derart geballten Fachwissen!!

 

Hier noch eine kleine Zusatzfrage:

Ältere Projektoren, oder sollte ich sagen Bildwerfer, mit Riemenantrieb haben trotz Synchronmotor oder Kurzschlussläufer Gleichlaufschwankungen.

 

Welches Maß an Gleichlaufschwankungen verträgt Dolby SR und SRD, bevor der Ton sich verabschiedet?

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Im Analogton fordert die Firma Dolby Gleichlaufschwankungen von unter +/- 0,15 % (nach DIN 45 507 bewertet). Unbewertete Gleichlaufschwankungswerte sind bei Lichttongeräten prinzipbedingt sehr hoch.

 

Hier ein von mir persönlich durchgemessenes Beispiel:

 

Die Kinomschine Dresden D2 erreicht im perfekten Pflegezustand und mit nagelneuen Tonwellenlagern +/- 0,2 % nach DIN 45 507 bewertet, unbewertet liegen die Werte bei +/- 0,4 %.

 

Gruß

Martin

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Welches Maß an Gleichlaufschwankungen verträgt Dolby SR und SRD, bevor der Ton sich verabschiedet?

 

Dolby SR ist ein analoges Lichttonformat - das beginnt irgendwann einfach zu leiern, wenn der Pendelrollenausgleich nicht mehr nachkommt.

 

 

 

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Im Analogton fordert die Firma Dolby Gleichlaufschwankungen von unter +/- 0,15 % (nach DIN 45 507 bewertet). Unbewertete Gleichlaufschwankungswerte sind bei Lichttongeräten prinzipbedingt sehr hoch.

Hier ein von mir persönlich durchgemessenes Beispiel:

Die Kinomschine Dresden D2 erreicht im perfekten Pflegezustand und mit nagelneuen Tonwellenlagern +/- 0,2 % nach DIN 45 507 bewertet, unbewertet liegen die Werte bei +/- 0,4 %.

Gruß Martin

Danke, Martin! Also kann Dolby SRD grundsätzlich nicht auf älteren Maschinen gespielt werden?

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Und SRD - macht das nicht das Gleiche?

 

nein, da steigt die fehlerrate und irgendwann gibts F und das system steigt aus... habe heute nur mal zum spaß einen trailer von hand durch das cat. 700 gezogen, da war von 2. bis F alles dabei, und wenn ich mich bemüht habe, lief der trailer auch ohne einen aussetzer. SR*D scheint da einiges an schwankungen zu vertragen

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