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Eine Beaulieu 4008 ZM4 für 50 Euro...


jacquestati

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Danke für Eurer Lob, da ist mir der 'Cinetinker' um Lichtjahre voraus, noch dazu perfekt bebildert. 

 

Kaputte 4008er findet man oft günstig bei Ebay oder den Kleinanzeigen, meistens ist nur der Akku hinüber und sie sind verharzt.

Akkus sind heute schwer erhältlich und dann sehr teuer, Wittner hat noch welche zu Mondpreisen, und dann liegt die Kamera rum und vergammelt durch Nichtgebrauch.

So gesehen ist das mit den Akkus eine Schande, 6 Mignonzellen und ein Batteriebehälter, in den die Zellen passen, wären super gewesen, warum Beaulieu das nicht gemacht hat, kann man nur vermuten: die wollten mit den Akkus wahrscheinlich ordentlich verdienen.

Das sehe ich als das eigentliche Problem, das der 4008 den Ruf einer ( unzuverlässigen) Diva eingebracht hat. Das ist sie  aus meiner Sicht eben nicht, ich finde sie zuverlässig, und die Ergebnisse mit der 4008 aus technischer Sicht gehören neben denen der Leicina und der Nikon R10 zu den besten in S8, die ich kenne.

An einigen Kameraleichen, die nun wirklich nicht mehr wiederzubeleben waren, konnte ich wunderbar deren Anatomie studieren und anschließend ein kleines Ersatzteillager anlegen. Lehrgeld habe ich auch gezahlt und  rettbare versammelt. War so. Kein Weltuntergang. Friedemann  ist für seine  Bolex D8 L, die er zur DS8- Variante umgebaut hat, genauso vorgegangen.

 

Die stufenlose Motorregelung z.B.  kommt mit ganzen 3 (!) Transistoren aus, Allerweltstypen, die gibt es in 50 Jahren noch. Alles diskret aufgebaut und leicht zu ersetzen. Die Belichtungsregelung  ist ähnlich einfach, die hat gar keine Halbleiter in der Kamera, nur für den Blendenmotor sind  welche  im unteren der "Türme" neben dem Objektiv  verbaut. Und an die Mechanik kommt man leicht, nach 3 gelösten Schrauben ist schon  der Deckel auf der Bedienseite abzunehmen. Ok, der Rest wird dann etwas komplexer, ist aber auch kein Hexenwerk...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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vor 2 Stunden schrieb jacquestati:

So gesehen ist das mit den Akkus eine Schande, 6 Mignonzellen und ein Batteriebehälter, in den die Zellen passen, wären super gewesen, warum Beaulieu das nicht gemacht hat,


Meine erste Beaulieu 4008 ZMII im Jahre 2001:
 

ZM2-Poster.JPG

Florenz 3.jpg

Florenz 2.jpg

dombeaulieu.jpg

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vor 2 Stunden schrieb jacquestati:

.

So gesehen ist das mit den Akkus eine Schande, 6 Mignonzellen und ein Batteriebehälter, in den die Zellen passen, wären super gewesen, warum Beaulieu das nicht gemacht hat, kann man nur vermuten: die wollten mit den Akkus wahrscheinlich ordentlich verdienen.

.. 

 

Ja, die bösen Hersteller 😀

Hauptgrund für spezifische Akkus ist in den meisten Fällen ein deutlich höheres Akku-Volumen. Früher kamen dann oft noch die Bedenken dazu, daß jemand normale Primärzellen statt Akkus einlegt und dann versucht, diese aufzuladen (das waren ja früher fast immer Ladegeräte, die den ganzen Batteriebehälter aufnahmen und aufgeladen haben), oder dann eine höhere, evtl. zu hohe Spannung anlag.

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Ich habe meine ZMII auch schonmal mit 9V betrieben, weil mein Akku versagte und das im Jahre 2004 in den Masuren (ehem. Ostpreußen). Ich fand zum Glück einen Krämerladen, wo ich Lötkolben, Litzen und Batterien kaufen konnte. Ich konnte sogar mit EC-Karte zahlen, in der tiefsten polnischen Provinz.  Beaulieu 4008 ZMII war wieder einsatzbereit 🙂

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vor 7 Stunden schrieb jacquestati:

So gesehen ist das mit den Akkus eine Schande, 6 Mignonzellen und ein Batteriebehälter, in den die Zellen passen, wären super gewesen, warum Beaulieu das nicht gemacht hat, kann man nur vermuten

Ich meine, die verwendeten NiCd Button-Cells, die es heute in dieser Form nicht mehr gibt, waren wesentlich (Peak) hochstromfester als die damaligen AA-Zellen mit 350 oder 400 mAh. Den Film aus dem Stand auf 72 oder 80 fps beschleunigen zu können könnte da auch eine Rolle gespielt haben. 
Design vermutlich obendrein. Die alten Akkupacks waren ja weitgehend "gehäusebündig". 

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vor 6 Stunden schrieb Friedemann Wachsmuth:

Ich meine, die verwendeten NiCd Button-Cells, die es heute in dieser Form nicht mehr gibt, waren wesentlich (Peak) hochstromfester als die damaligen AA-Zellen mit 350 oder 400 mAh. Den Film aus dem Stand auf 72 oder 80 fps beschleunigen zu können könnte da auch eine Rolle gespielt haben. 
Design vermutlich obendrein. Die alten Akkupacks waren ja weitgehend "gehäusebündig". 

 Die Hochstromfestigkeit damaliger NiCd- Zellen mag ein Grund gewesen sein, bei 18 fps zieht eine 4008 gewartet ca 300 mA im Dauerlauf, beim Anlauf natürlich kurzfristig mehr, bei 70 oder 80 fps erst recht. Andererseits konnten Nizos und Leicinas das auch schon mit Trockenbatterien, und bei der 6008 war das dann auch der Fall.

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Das ist auch oft eine Frage der verwendeten Stromverbraucher (vor allem der Motore und der Elektronik), welche Versorgungsspannung man benötigt, welchen maximalen Strom man sicherstellen muß, und welche Batteriekapazität. Bei Standardrundzellen sind die Freiheitsgrade beschränkt, wenn man seinen eigenen Akku baut, kann man sich austoben 😉

Dazu kam vor allem damals das Problem, faß der Nutzer auch mal die Primärbatterien lädt, ob nun absichtlich oder versehentlich. Bei Nizo gibt es dazu überall Hinweise, Warnungen etc.

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Es mag sein, daß Akkus Vorteile bei der Formgebung, oder bei der abrufbaren elektrischen Leistung bieten können. Aber es baut auch niemand Handys aus Holz, nur weil das biologisch abbaubar ist, oder hat Filmkameras aus Titan gebaut, weil das leichter war als alles andere.

 

Das heißt, wenn die handelsüblichen Batterien bestimmte gegebene Gehäuseformen haben, und bestimmte gegebene Leistungsdaten pro Batterie, dann konstruiert man die Kamera eben um diese Daten herum.

 

Die Welt mit 10.000 neuen Akkustandards zu fluten, für eine Filmkamera, das Handy, den Akkusauger, den Akkumäher, den Akkumixer, die Tesla Rennseife..., nur  damit dieser ganze Scheiß nach 8-10 Jahren auf dem Müll landet, dient einzig dem Hersteller, und untergräbt auf lange Sicht das Fundament einer dauerhaft funktionsfähigen Marktwirtschaft.

 

Ich meide solchen Dreck konsequent. Wozu gibt es Steckdosen ? Wozu lernt man schon mit 6 Jahren, daß man Batterien nicht ins Ladegerät stecken darf ?

 

Man kann vielleicht nachträglich die Möglichkeiten und Vorteile eroieren, die sich durch die Beaulieu Akkus ergaben, daß man bei Beaulieu aber alternativlos auf Akkus angewiesen war, daß es anders nicht machbar war, kann man daraus nicht ableiten.

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Im „Normalbetrieb“ reichen der Fujica ZC1000 4 AA Batterien. Will man den 72 B/s-Gang oder ähnliches nutzen, muss man 8 Batterien einlegen. Der Griff der Beaulieu-Ingenieure zu einem Akku macht deshalb Sinn - insbesondere wo viele AA-Batterien damals schneller ausliefern als heute. Von der Schonung des Geldbeutels (jedenfalls zu Vor-Apothekenpreisen) und der Umwelt mal ganz abgesehen. (Auch wenn‘s viele Telegram-Nutzer nicht wahr haben wollen: Umweltschutz ist weder eine deutsche Erfindung noch ein deutscher Alleingang.)

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Es gab ganz ähnliche Entwicklungen auch in dieser Zeit bei Blitzgeräten. Einige Hersteller haben genau passende, den Platz möglichst gut nutzende Akkus eingebaut, um ein einerseits kompaktes und andererseits leistungsfähiges Gerät auf den Markt zu bringen. Es gab sowohl fest eingebaute, wie auch wechselbare, absolut spezifische Akkus.

Es gab überhaupt keinen Grund, Freiheitsgrade zu verschenken und damit Wettbewerbsvorteile 😉

Das Vorgehen war also keineswegs auf Franzosen, Beaulieu oder Schmalfilm begrenz.

Ich habe so einige dieser alten Schätzchen restauriert und kunstvoll neue Zellen implantiert.
😉

Bearbeitet von Helge (Änderungen anzeigen)
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Designmäßig ist die 4008 bzw. 2008 letztlich aus der N8 Federwerks-Beaulieu hervorgegangen. Den dezent implantierten Einschraubakku

habe ich seinerzeit sehr geschätzt. Der erste hatte wirklich lange gehalten. Man konnte tagsüber mehrere Kassetten damit durchziehen

und ihn über Nacht wieder aufladen. Hab das damals nie als Problem gesehen, sonder als Vorteil.

Als er wegen längerer Nichtbenutzung den Geist aufgab, hab ich die Zellen rausgebaut und ihn zum "Kontaktblock" mit Hirschmann-Buchse umfunktioniert.

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vor 19 Stunden schrieb Lichtspieler:

Die Welt mit 10.000 neuen Akkustandards zu fluten, für eine Filmkamera, das Handy, den Akkusauger, den Akkumäher, den Akkumixer, die Tesla Rennseife..., nur  damit dieser ganze Scheiß nach 8-10 Jahren auf dem Müll landet, dient einzig dem Hersteller, und untergräbt auf lange Sicht das Fundament einer dauerhaft funktionsfähigen Marktwirtschaft.

 

Man kann vielleicht nachträglich die Möglichkeiten und Vorteile eroieren, die sich durch die Beaulieu Akkus ergaben, daß man bei Beaulieu aber alternativlos auf Akkus angewiesen war, daß es anders nicht machbar war, kann man daraus nicht ableiten.


Es gibt Hersteller z. B.  Bosch und Gardena, die sich bzgl. Akku zusammengeschlossen und einen einheitlichen Akku auf den Markt gebracht haben, der für viele Werkzeuge und Geräte dieser Marken verwendet werden kann.

Bei der Beaulieu 6008 S gab es sehr wohl eine Alternative. Hier konnten auch normale Batterien verwendet werden.
 

vor 7 Stunden schrieb Ray Van Clay:

Den dezent implantierten Einschraubakku

habe ich seinerzeit sehr geschätzt. Der erste hatte wirklich lange gehalten. Man konnte tagsüber mehrere Kassetten damit durchziehen

und ihn über Nacht wieder aufladen.


Über Nacht sollten Akkus möglichst garnicht aufgeladen werden, zumindest nicht unbeaufsichtigt, insbesondere nicht in einem Raum, wo man schläft und kein Rauchmelder vorhanden ist.

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vor 39 Minuten schrieb Martin Rowek:

Über Nacht sollten Akkus möglichst garnicht aufgeladen werden, zumindest nicht unbeaufsichtigt, insbesondere nicht in einem Raum, wo man schläft und kein Rauchmelder vorhanden ist.

ach, mal keinen Teufel an die Wand.... ausserdem gab es seinerzeit noch nicht mal Rauchmelder-Pflicht....

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vor 2 Stunden schrieb Martin Rowek:

Über Nacht sollten Akkus möglichst garnicht aufgeladen werden

Da fehlt wieder (mindestens) ein "soweit ich weiß" oder "Ich glaube" oder ein "so wie ich das verstanden habe". 
 

Der NiCd-Lader der 4008 liefert Strom von sagenhaften 35 oder gar 45 mA. Nach 14 Stunden ist der Akku voll und der Innenwiderstand der Zellen dann so hoch, dass nix mehr fließt. Das kannste dann 3 Monate so liegen lassen und es wird nicht mal handwarm. Gern auch unterm Kopfkissen. 
 

(Wann und wo lädst du denn Dein Handy mit dem 20- oder auch 50-fachen Strom, Martin?)

Bearbeitet von Friedemann Wachsmuth (Änderungen anzeigen)
  • Thumsbup 3
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Zum Auslaufen von Batterien:

 

Ich habe hier noch zwei Monzellen von schätzungsweise 1975 rumliegen. Nicht nur, daß die Dinger der Marke Shell knochentrocken sind, sie liefern sogar noch Strom ! Okay, repräsentativ ist das vermutlich nicht, ich kenne die Sauerei ausgelaufener Batterien, aber diese beiden Zellen erstaunen mich immer wieder. :50_open_mouth:


Zu gemeinsamen Akkustandards:

 

Erfreulich, lieber Martin, wenn Bosch und Gardena den Wildwuchs neuer Akkustandards etwas eindämmen. Für mich bleibt aber die unbeantwortete Frage, weshalb Heckenschere und Küchenmixer plötzlich nicht mehr als Kabelgeräte akzeptabel sein sollen.


Zum Umweltschutz:
 
Leere Batterien machen Müll, klar. Sind Akkus also besser ?

 

Aus Sicht eines Umweltschutzes ist es eventuell umgekehrt: Ein Gerät lange zu nutzen, und nur Verbrauchsmaterialien zu verbrauchen ist günstig. Stattdessen mit dem nicht standardisierten oder fest verbauten Verbrauchsteil "Akku" gleich das ganze Gerät zu "verbrauchen" ist ungünstig.

 

Genauso wie mit dem Verbrauchsteil "LED" gleich die ganze Lampe wegzuschmeißen, weil das Verbrauchsteil mittlerweile fest eingebaut ist, und nicht mehr gewechselt werden kann.

 

 

Aber dieses Problem hat sicher nicht Beaulieu erfunden. In diesem Forum ist das Problem eher, woher krieg ich Reparatur, Super 8 Kassette, Tonspur, Zahnriemen... :3_grin:

Bearbeitet von Lichtspieler (Änderungen anzeigen)
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