Zum Inhalt springen

Alte Filmunterlage mit neuer Emulsionschicht?


Empfohlene BeitrÀge

Geschrieben

Es gab mal ein Verfahren, bei dem die Tonspur abgefrĂ€st und eine neue Emulsionsschicht aufgegossen wurde, um eine andere Sprachfassung aufzubelichten (Ob das jemals Anwendung fand? Keine Ahnung.). FĂŒr eine Tonspur reicht die PrĂ€zision des Gusses vermutlich, aber normalerweise werden die Emulsionen auf Großrollen gegossen und nach Trocknung geschnitten, um ein gleichmĂ€ĂŸiges Ergebnis zu erzielen. Die Filmherstellung ist ein komplexes Verfahren. Ich denke nicht, dass man das im Hobbykeller so einfach hinbekommt.

Geschrieben

Das kannst Du heutzutage vergessen. Wir stehen zwar wieder am Rande einer Mangelwirtschaft, aber das Verfahren dĂŒrfte nicht wirtschaftlich sein. Außerdem: Wer will schon gealtertes Azetatmaterial recyclen, das der steten Zersetzung unterliegt?

  • Surprised 1
Geschrieben

In der Theorie klappt das bestimmt: Denn es gibt doch garantiert Chemikalien, um den TrÀger von der alten Emulsion zu befreien, oder? Danach kippt man einfach so etwas hier auf den TrÀger und fertig, oder?

https://www.fotoimpex.de/shop/fotopapier/adox-polywarmtone-emulsion-gradation-normal-300-ml-konzentrat.html

Dann noch ein wenig HĂ€rter drauf
 (Der wĂ€re bei Foma schon mit dabei: https://www.fotoimpex.de/shop/fotopapier/foma-fluessige-fotoemulsion-fomaspeed-n-250-ml-haerter.html )


Nur wĂŒrde man in der Praxis einen klimatisierten, staubfreien Reinstraum benötigen, in dem man das gleichmĂ€ĂŸig im Dunkeln im Mikrometerbereich genau auftragen kann.

 

Und die allerwichtigste Frage wĂ€re, wie gut diese Emulsion dann ĂŒberhaupt halten wĂŒrde.

Geschrieben

Selbst wenn das ASA-Zahlen im 2-stelligen Bereich hergĂ€be, ist das gleichmĂ€ĂŸige Aufbringen auf nur 5m Film schon eine Herausforderung, es muß ja eine ĂŒberall gleichmĂ€ĂŸige Schicht entstehen.

Im Planfilm-Bereich (z.B. fĂŒr Großformate), oder fĂŒr Platten ist Selbstbeschichten evtl. eine Alternative, aber nicht fĂŒr Laufbild.

Geschrieben

Kuriosum aus den AnfÀngen des Fernsehens (S. 209 bzw PDF S.11):  https://www.cdvandt.org/FS Band1Heft6Dez39.pdf

 

Dort wird ein Großbildfernsehprojektor beschrieben, der mit einem endlosen Filmband arbeite. Das Filmband wurde mit Emulsion beschichtet, mit dem Fernsehbild belichtet, entwickelt, mit einem Filmprojektor projeziert. Anschließend wurde Emulsion wieder heruntergewaschen, damit das Endlosband wieder bereit fĂŒr den nĂ€chsten Umlauf mit Emuslion auftragen, belichten.... war.

  • Like 3
  • Face with tears of joy 1
Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb Friedemann Wachsmuth:

Aber eher kaum zu Hause bei Karel im Keller, oder?

Das stimmt 😅

Zum daheim basteln ist das nichts, auch sahen die Recyclingkopien auch echt schlecht aus, man hat's dann irgendwann wieder aufgegeben. Ich selber habe da nur ein paar "Augenzeugen" die so wieder in Umlauf kamen 

Geschrieben

In einem Interview sagte @Dagie mal, sie habe sich damit beschĂ€ftigt, Film selber zu beschichten. Ob es nur bei dem Gedanken blieb, oder sie sogar Ergebnisse erzielt hat, weiß ich nicht.

 

Das Begießen von Film auf professionellem Niveau ist natĂŒrlich nix fĂŒr den Heimanwender, logisch. Niemand wird sich eine Gießkaskade leisten wollen.

 

Aber bei Kahl gab (gibt?) es mal einen Film mit Gussfehlern. Wenn man so etwas will – warum nicht probieren? WĂ€re das Aufbringen frischer Emulsion auf bereits vorhandene, blanke nicht eine sinnvolle Idee?

Geschrieben

Mit dem Thema der Herstellung von Filmmaterial habe ich mich noch wenig beschÀftigt. ich kann vorerst nur phantasieren.

 

Vorstellen könnte ich mir aber ein mehrere Meter langes, hermetisch anschmiegendes, leicht flexibles Gußbecken, in das ein Filmstreifen am StĂŒck eingelegt wird.

 

Die Emulsion wird gleichmĂ€ĂŸig eingegossen, in einer zuvor mathematisch errechneten Menge, in AbhĂ€ngigkeit von der FilmlĂ€nge. Ein beheizbarer Deckel wird auf das Gußbecken gelegt, und erwĂ€rmt die Gelatine auf eine vorberechnete, elektronisch genau kontrollierte Temperatur.

 

Aufgrund der Gravitation verteilt sich die Emulsion gleichmĂ€ĂŸig, sofern der Beckenboden absolut eben ist, und absolut waagerecht liegt.

 

Voraussetzung ist aber, daß die Gravitation stĂ€rker wirkt, als eventuelle AdhĂ€sions- und KohĂ€sionskrĂ€fte (Tröpfchen- oder Lachenbildung). Das kann ich im Moment nicht beurteilen. Weitere Voraussetzung ist, daß der Film an sich absolut eben liegt, und auch nicht in mikroskopischem Maßstab wellt. Eventuell sollte er dazu auf einem feinen Gitter liegen, unter dem ein Unterdruck erzeugt wird.

 

Nach Austrocknung wird der Emulsionsrest in den Perforationslöchern ausgestanzt.

 

Wie bei allen denkbaren Verfahren hinge der Erfolg natĂŒrlich von einer extremen PrĂ€zision der Dimensionen der gefertigten Bauteile ab, sowie der absolut waagerechten Aufstellung des Beckens, ohne die kleinste Abweichung, und ohne die kleinste Durchbiegung. Zudem mĂŒsste Dunkelkammerraum in sinnvoller LĂ€nge zur VerfĂŒgung stehen, 7,5 Meter wĂ€ren eventuell ein praktikables Maß.

  • Face with tears of joy 1
Geschrieben
Am 8.3.2024 um 14:38 schrieb Theseus:

Kuriosum aus den AnfÀngen des Fernsehens (S. 209 bzw PDF S.11):  https://www.cdvandt.org/FS Band1Heft6Dez39.pdf

 

Dort wird ein Großbildfernsehprojektor beschrieben, der mit einem endlosen Filmband arbeite. Das Filmband wurde mit Emulsion beschichtet, mit dem Fernsehbild belichtet, entwickelt, mit einem Filmprojektor projeziert. Anschließend wurde Emulsion wieder heruntergewaschen, damit das Endlosband wieder bereit fĂŒr den nĂ€chsten Umlauf mit Emuslion auftragen, belichten.... war.

Zur Projektion auf Leinwand diente das aber NICHT. Das ganze war ein Behelf um mit wenigen Minuten Verzögerung "live" zu senden. Die damaligen elektronischen Kameras / mechanischen Bildabtatster waren noch sehr lichtschwach und erforderten die Helligkeit einer Bogenlampe. Deshalb hat man diesen Umweg gemacht. Das ganze gabs wohl auch ohne die Endlosversion mit fertig beschichtetem Film. Vermutlich wohl auch deswegen, da das mit der Emulsion zum Auftragen recht schwierig war.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb filma:

In einem Interview sagte @Dagie mal, sie habe sich damit beschĂ€ftigt, Film selber zu beschichten. Ob es nur bei dem Gedanken blieb, oder sie sogar Ergebnisse erzielt hat, weiß ich nicht.

 

Das Begießen von Film auf professionellem Niveau ist natĂŒrlich nix fĂŒr den Heimanwender, logisch. Niemand wird sich eine Gießkaskade leisten wollen.

 

Aber bei Kahl gab (gibt?) es mal einen Film mit Gussfehlern. Wenn man so etwas will – warum nicht probieren? WĂ€re das Aufbringen frischer Emulsion auf bereits vorhandene, blanke nicht eine sinnvolle Idee?

Da gabs doch mal einen EnglĂ€nder oder Amerikaner, der auf einer Internetseite einen Eigenbau prĂ€sentierte. Ein ziemlicher Koloss an Maschine, mit dem die Herstellung von 10cm breitem Blankfilm, inkl. Trocknung möglich ist. War irgndeinem Fachforum, in dem ich das recht beeindruckt gelesen habe. Da gabs auch viele Leute, die Glasplatten fĂŒr alte Plattenkameras selbst begossen haben und zwar recht "professionell". Teilweise unter Eigenfabrikation der Emulsion.

Geschrieben

Dass das Ergebnis bescheiden aussehen wird, ist bei der Nutzung von AmateurausrĂŒstung klar. Die Frage ist nur: wie schlecht wird das? Wird es komplett unbrauchbar, oder sieht das Ergebnis dann so aus wie Filme aus der Pionierzeit? Jemand, der selbst entwickelt, könnte das ja mal mit einem Meter ausprobieren.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 11 Stunden schrieb Dent-Jo:

Zur Projektion auf Leinwand diente das aber NICHT. Das ganze war ein Behelf um mit wenigen Minuten Verzögerung "live" zu senden. [...] Das ganze gabs wohl auch ohne die Endlosversion mit fertig beschichtetem Film. Vermutlich wohl auch deswegen, da das mit der Emulsion zum Auftragen recht schwierig war.

Mit dem "NICHT" liegst du falsch. Schaue dir die Quelle (Werksmitteilungen der Fernseh AG von 1939), die ich verlinkt habe, an. Dort wird der Großbildprojektor nach dem kontinuirlichen Verfahren beschrieben, der aber spĂ€ter wegen der komplizierten und ĂŒberwachungsintensiven Beschichtungsanlage durch einen Projektor mit fertigem Film abgelöst wurde. In diesem Projektor wurde tatsĂ€chlich als vermutlich einer der letzten Anwedungen 17,5mm Halbformatfilm benutzt.

 

FĂŒr die Aufnahmeseite wird zwar auch das kontinuirliche Verfahren erwĂ€hnt, aber praktisch verwendet wurde offenbar nur das Fertigfilmverfahren, wo im Übertragungswagen 1300m Film vorgehalten wurde. Vorteil ist dort auch, dass man gleichzeitig eine deuerhafte Aufzeichnung auf Film der Sendung hat. Interessant finde ich, dass das Halbformat benutzt wurde.

Zu den Aufzeichnungsfeinheiten des Zwischenbildverfahrens siehe auch https://www.cdvandt.org/FS AG1-3-1939.pdf und https://www.cdvandt.org/Band1Heft5Aug39.pdf.

Bearbeitet von Theseus (Änderungen anzeigen)
  • Like 1

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto fĂŒr unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

FilmvorfĂŒhrer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem GerĂ€t speichern und/oder abrufen
  • DatenĂŒbermittlung an Partner, auch n LĂ€nder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse ĂŒber Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem GerĂ€t bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen fĂŒr diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. DarĂŒber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die ĂŒbermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. WeiterfĂŒhrende Details finden Sie in unserer  DatenschutzerklĂ€rung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.