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Ultra Panavision & Cinerama - historische Anmerkungen
magentacine antwortete auf cinerama's Thema in Nostalgie
Der Begriff der Urkatastrophe wurde vom amerikanischen Historiker George F. Kennan geprägt und bezeichnet in der Geschichtsschreibung den Ersten Weltkrieg. Dieser hat natürlich nicht annähernd soviel Leid über die Welt gebracht wie zwei Worte zuviel in einem verbrecherischen Ultra-Panavision-Artikel... -
@cinerama: Wer in einem Fachforum technisch nicht nachvollziehbare oder technisch falsche Behauptungen postet, muß auf Widerspruch und Diskussion gefaßt sein. Das gilt gleichermaßen für alle. Auch verbale Mißachtungsgesten, Anzweifeln der Integrität oder plumpe Denunziationsversuche werden daran nichts ändern. Weitere Anschuldigungen und Anklagen zum UP-Zusammenhang bitte ich im eigens dafür abgetrennten Thread auszuleben, zum H8 schreibe ich dann hier wieder, wenn ich ihn gesehen habe.
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cinerama schrieb: Erstens: Es war sehr wohl ein Problem, daher sind so viele Negative aus den 1950er Jahren mit Dup-Teilen von minderer Güte geflickt (siehe Ansco-Color-Titel von MGM und etliche Fox-CinemaScope-Titel). Zweitens: Bis zur Einführung der Wet- bzw. Liquid-gate-Kopierung durch Technicolor um 1954 war es weitverbreitete Praxis, die Originalnegative für hohe Kopierauflagen durch Lackierung mit z.T. wachshaltigen Lösungen zu schützen, wobei hier ausdrücklich nicht das "edge waxing" gemeint ist, bei dem nur die Perforationsbereiche behandelt werden. Nach einer bestimmten Anzahl der Kopien wurde die Schutzlackierung mit Lösemitteln wieder entfernt und eine neue aufgebracht. Daß diese Vorgehensweise dem Negativ nicht gut tat und überdies gegen mechanische Schäden (Perforation, Einrisse usw.) nichts vermochte, liegt auf der Hand. Lesehinweis: Motion Picture Laboratory Practice (1936) and Characteristics of Eastman Motion Picture Films, Rochester 1936 Journal of the SMPE / später: SMPTE Drittens: Es dürfte fast jedes Filmkopierwerk dem durchschnittlichen 35-mm-Vorführraum an Reinlichkeit des Arbeitsplatzes und Kompetenz des Personals im Umgang mit empfindlichen Material überlegen gewesen sein.
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...was immer das bedeuten mag... Polyesterträger ist ohne Zweifel reißfester und maßhaltiger als Acetat. Aber weder der Träger noch die Schicht sind resistenter gegen Kratzer und Verschrammung, das ist schlichtweg falsch. Auf keinen Fall. Aber wie @stefan2 es für Oslo anschaulich und transparent beschrieben hat, gibt es auch bei guter Wartung und technischer Betreuung offenbar Fehlerquellen mit der Kombination aus Polyesterbreitfilm und den für anderes Material gebauten Projektoren. Wenn Du Dich darauf versteifst... :mrgreen: Vielleicht, weil das gar nicht das Thema war?
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@cinerama schrieb: Es sei daran erinnert, daß die früheren Breitfilmkopien auf dickerem Triacetat-Material kopiert waren, auf das auch gewisse 1955 bzw. 1961 entstandene, weitverbreiteten Projektorkonstruktionen abgestimmt waren. Auch der in der damaligen Fachliteratur dokumentierte "Rail Effect" der Magnettonbespurung mag sich - neben der unbestrittenen Sorgfalt damaliger Vorführer - zusätzlich günstig ausgewirkt haben. Demgegenüber läuft heute viel dünneres Polyestermaterial ohne "versteifende" Magnetspuren durch die Geräte. Nachdem Du neuerdings auf den Unterschied zwischen 1/50 und 1/46 Sekunden und "Gewindesteigungen" Wert legst, möchtest Du diese Faktoren sicher in Deine Remote-Diagnosen mit einbeziehen.
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Ultra Panavision & Cinerama - historische Anmerkungen
magentacine antwortete auf cinerama's Thema in Nostalgie
Es ging um Schärfentiefe. Ändert die sich neuerdings Deiner Ansicht nach bei Verkleinerung der Sektorenblende? Ist Dir die Wirkungsweise einer Bajonettfassung bei Filmkameraoptiken bekannt? Ich verweise abermals auf das sehr gute Buch von Anton Wilson. ...gibt es anderslautende Zeitzeugenaussagen oder Erkenntnisse? Ja, der Schaden ist wahrlich nicht wiedergutzumachen. Katastrophe ist noch viel zu schonend ausgedrückt. Und dann noch den Lapsus zuzugeben und zu korrigieren - sowas könnte Dir nicht passieren. :roll: Keineswegs. Ich habe @joerg.herrmann nur geantwortet, daß man sehr wohl einen klassischen UP-Film mit einem neuen vergleichen kann, der 2015 mit den selben Objektiven gedreht wurde. Warum sollte das nicht möglich sein? Wo siehst Du das Problem? Wie oft hast Du HATEFUL EIGHT jetzt eigentlich gesehen? Das scheint auf die Stimmung zu drücken, lies lieber ein gutes Buch! -
Ultra Panavision & Cinerama - historische Anmerkungen
magentacine antwortete auf cinerama's Thema in Nostalgie
Das ist natürlich ein signifikanter Unterschied zu "um die 1/50 Sekunde"! :roll: So verdanken wir Dir auch die Erkenntnis, daß alle 65-mm-Kameras exakt den gleichen Offensektor haben, bitte poste doch mal eine Tabelle, damit diese Erkenntnis für die Zukunft gesichert ist. Gilt die cineramasche Offensektorkonstante auch für 35mm, wo man zwischen 150° und 200° Offensektor verwendet? @joerg.herrmann vermutete, man müsse auch die verwendete Belichtungszeit kennen. Daher wies ich darauf hin, daß die Tonfilmnormgeschwindigkeit der Variation der Belichtungszeit gewisse Grenzen setzt. Sagst Du mir einen belegten Fall, in dem man bei 65mm den Offensektor nennenswert reduziert hat? Ganz im Gegenteil war man bei den klassischen 65/70mm-Filmen stets darauf bedacht, dieses zu vermeiden, um stroboskopische Artefakte zu verhüten. Nachzulesen im Buch von Freddie Young oder in einem historischen Sonderheft des A.C. zu Special-Venue-Formaten. Ja, für gewisse Effekte verringert man bei 35mm durchaus den Offensektor, was schärfere Einzelbilder und stärkeres "strobing" ergibt. Als Effekt besonders bei Actionfilmen beliebt, gut zu erkennen übrigens in SAVING PRIVATE RYAN. Aber niemand verwendet es für normale Szenen, selbst Amateurfilmern riet man von zu kleinen Offensektoren ab, weil die Bewegungen dann zu zittrig kommen. Das ist falsch. Die Konstrukteure der Kameras waren klug genug, nur besonders schnelle Schaltwerke (kurze Transportphase) mit größeren Offensektoren zu kombinieren. Natürlich kann man nicht einfach "ausfeilen", sonst gäbe es tatsächlich Blendenziehen und Unschärfen, aber außer Dir hat das ja keiner unterstellt. In der Schmalfilmtechnik gab es Kameras mit extrem großem Offensektor bis zu 230°, zuweilen als XL-Technik beworben (=eXisting Light), weil durch die verlängerte Belichtungszeit bei schwächerem Licht gedreht werden konnte. Offenbar hast Du nicht wirklich verstanden, was Auflagemaß bedeutet. Vier Fehler in drei Sätzen. Kein Kommentar, da Film noch nicht gesehen. Das glaube ich wohl Aber könnte eventuell der handwerkliche Abstand zwischen einem Robert Richardson und einem Robert Krasker etwas damit zu tun haben? Ich denke schon! Wenn Du so etwas schreibst, ist das natürlich nicht zu beanstanden. Aber ich dachte, es wurden keine alten Kameras bei H8 eingesetzt? Hier wächst allmählich der Verdacht des Hauptstadt-Tarantino/Richardson-Fanboytums... :mrgreen: -
Ultra Panavision & Cinerama - historische Anmerkungen
magentacine antwortete auf cinerama's Thema in Nostalgie
Das mit der Physik ist schon richtig. Aber man muß nicht die Emulsion 1957 mitangerührt oder dem Kameramann über die Schulter geschaut haben, um fotografische Phänomene im Endprodukt projizierte Filmkopie einzuschätzen und zu vergleichen. - Die Belichtungszeit beträgt bei 24 B/s immer um die 1/50 Sekunde, vergrößerte Offensektoren wie bei Schmalfilmgeräten gab es bei 65-mm-Kameras nicht. Daher eine Konstante, egal ob Ben Hur oder Hateful Eight. - Ein fotografisches Gedächtnis über 50 Jahre ist gar nicht nötig, weil man ja auf Festivals guterhaltene Ultra-Panavisionskopien von damals sehen kann, zum Beispiel kürzlich Battle of the Bulge. Die Schärfentiefe bei unterschiedlichen Einstellungsgrößen (Totalen und Großaufnahmen) und Lichtsituationen (Innen- und Außenaufnahmen) läßt sich also durchaus mit dem Eindruck des Tarantino-Films vergleichen, am besten natürlich auf der Kinoleinwand, aber auch in nachfolgenden Medien wie Bluray. Fazit: Wenn's im Kino nicht gut aussieht, ist es entweder nicht gewollt oder nicht gekonnt. :look: -
Ultra Panavision & Cinerama - historische Anmerkungen
magentacine antwortete auf cinerama's Thema in Nostalgie
Update: Korrigiert, danke an Thomas Hauerslev! -
Ultra Panavision & Cinerama - historische Anmerkungen
magentacine antwortete auf cinerama's Thema in Nostalgie
Derjenigewelcher läßt für den Hinweis auf die Ungenauigkeit danken und hat Thomas Hauerslev bereits um eine Korrektur in der online stehenden Textfassung bei in70mm.com gebeten. Natürlich hast Du die beanstandete Aussage geschickt verkürzt wiedergegeben, aber das ist ja heute journalistisch üblich, also warum nicht? Auf die korrekten technischen Zusammenhänge der Tarantino-Umbauten wird übrigens in Fußnote 2) verwiesen. "Reicht es, wenn ich mich irgendwie auflöse?" (Loriot in Pappa Ante Portas) Im H8-Thread kommt das Wort "Kamerafehler" nicht vor. Wenn Du etwas zu beanstanden hast, nenne bitte das entsprechende Posting, dann wird Dir geholfen. Die Schärfentiefe ist nicht abhängig davon, ob das alte UP-Objektiv an einer neuen oder alten 65-mm-Kamera montiert ist. Ob Reflexsystem oder nicht, spielt auch keine Rolle. Schärfentiefe resultiert nur aus der Größe des Filmbildes und der verwendeten Arbeitsblende. Es gibt keine Möglichkeit, anders auf die Schärfentiefe Einfluß zu nehmen. Wenn Du etwas über Auflagemaß (und die Folgen eines nicht stimmenden) lernen möchtest, lies bitte das Buch Anton Wilson's Cinema Workshop, dann hast Du es ein für allemal verstanden und mußt nicht auf ewig den selben Unsinn wiederholen. Sofern die Schärfentiefe gering ist, hat das ausschließlich mit der Fotografie zu tun. Insofern ist es kein "Kamerafehler" (wie unzureichender Bildstand, Blendenziehen, Lichteinfall o.ä.), sondern ein gestalterischer Fehler, ob nun beabsichtigt oder nicht. Das aber ist Ansichtsssache, auch wenn ich persönlich derlei bei neuen Filmen als Fehler ansehe. -
Heute im Postfach. Bin noch am Überlegen...
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Spricht da das filmkulturelle Feigenblatt des Flebbe-Arthouse&Verzehrkino-Imperiums? :roll: (Nur damit Du mal siehst, wie blöd sowas ist...) Seriös ist, sich zu einem Film oder einer Vorführung nur dann zu äußern, wenn man sie gesehen hat. Hab Geduld, auch zu H8 werde ich beizeiten etwas schreiben. Auch bei Hamlet hat's ein wenig gedauert, so bezähme Deine Ungeduld. Eine fundierte Breitfilmbesprechung ist ein Gericht, welches heiß zubereitet aber kalt serviert wird (sizilianisches Sprichwort > Kalt-Prozeß!). Weltmännisch ist das nicht.
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Ein geheimnisvoller Fremder hat eine Levitationseinrichtung (wie Baron Harkonnen in "Der Wüstenplanet"), weil er geschworen hat, nie einen Fuß auf karlsruher Boden zu setzen. Luftkissenfahrzeug wäre natürlich auch eine Lösung.
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Was bedeutet das?
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PATTON ?
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cinerama schrieb: Sollte man sich ernsthaft zur fotografischen oder kopiertechnischen Güte von H8 äußern, bevor man ihn gesehen hat? Der FotoKem-Hinweis bezog sich auf andere Filme (also nicht H8) und widersprach nur Deiner generalisierten Behauptung, dort könne keine fachlich korrekte und farblich stimmige Um-/Neukopierung durchgeführt werden.
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cinerama schrieb: Der Abstand, aus dem man HAMLET für einen gutfotografierten Film halten könnte, ist leider nur in größeren Autokinos zu realisieren. cinerama schrieb: Hast Du den Film inzwischen doch komplett gesehen? Und meinst du wirklich: weiter entfernt als THE MASTER oder INTERSTELLAR?
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@cinerama: Das kann man so nicht stehen lassen, weil es nicht stimmt. In den letzten Jahren habe ich eine ganze Reihe von 35-mm-Kopien vorgeführt, die von FotoKem stammten, meistens Neukopien älterer US-Filme von ~1955 bis ~1980. Die Kopienqualität war ausgesprochen gut und sauber, das Nadelöhr waren lediglich manche verwendeten Ausgangsmaterialien, besonders Dupnegative der 50er/60er-Jahre Eastman-Produktionen mit dem typisch starken Korn und der Einebnung der Farbabstufungen. Aber auch sehr befriedigende Neufassungen von 3-strip-Technicolortiteln waren dabei. Die Probleme etlicher 70-mm-Neukopierungen haben wir doch hier schon ausführlichst besprochen und benannt, z.B. Sound of Music oder West Side Story. Die Frage ist aber, inwiefern tatsächlich das Kopierwerk verantwortlich zu machen ist und wieweit Entscheidungen von Restaurationsbeauftragten und Studios damit zu tun haben. Daß Null- oder unbefriedigende Korrekturkopien in Umlauf geraten, weil sie zu teuer sind, um weggeworfen zu werden, ist nicht neu. Ich erinnere nur an eine grausige, violettstichige Kopie des Harris-Spartacus. Hierfür kann das Kopierwerk nichts. Du solltest nicht den Eindruck erwecken, die Anzahl der Korrekturkopien sei eine Entscheidung des Kopierwerks. Der Auftraggeber entscheidet, wann es ihm "gut genug" ist.
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Hallo @dirk48, klar kann und darf man sich über neue Breitfilmproduktionen freuen, aber wenn handwerklich etwas nicht stimmt, darf man es eben auch benennen. Das gilt nicht nur für alte Männer, sondern auch für junge, die sehen nämlich den Unterschied sehr wohl zwischen dem trotz Fading fast perfekten Bild von AIRPORT (1970) und der weitgehenden Suppigkeit und suboptimalen Schärfe bei INTERSTELLAR. Die wenigsten sehen sich aber den Vergleich an, weil nur der neue Film interessiert, und dann bleibt als Fazit, daß an diesem 70mm irgendwie nix Besonderes zu erkennen ist. Oder man erklärt es sich mit Retro-Theorien, siehe Vinylknistern und vermeintlicher "Charakter" durch Filmschäden und Vorführfehler. Sorry, aber 70mm war früher nie "Bahnhofskino". Von den H8 rede ich hier bewußt nicht, weil nicht gesehen.
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Vorausgeschickt, daß ich THE HATEFUL EIGHT noch nicht gesehen habe: @cinerama hat völlig recht, wenn er darauf hinweist, daß perfekter Bildstand und feste Titeleinkopierungen bei früheren 70-mm-Kopien die Regel waren. Um das zu verifizieren, genügt eine Projektion der erhaltenen Todd-AO-Kopien, ein fotografisches 40-Jahres-Gedächtnis ist nicht erforderlich. Aufnahmen mit asynchroner Umlaufblende ("Fahnenziehen") gehören aussortiert und die betreffende Szene neugedreht. Von "systembedingten Schwächen" kann hier keine Rede sein.
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Man könnte auch über die Gewindesteigung der Glühbirne die Zoll/Metrikdiskussion neu beleben... ;-)
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Korrektur, ich wollte eigentlich @showmanship für seine Schilderung danken, auf @cineramas Expertise warte ich aber weiterhin mit Spannung und Interesse. - Momentane Verwirrung, möglicherweise durch die bizarren Servicekinoangebote in Posting #394... :rolleyes:
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Kommt vielleicht darauf an, wie weit die nächste Spielbank vom Kino entfernt ist! :mrgreen:
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@cinerama: Vielen Dank für die ausführliche Schilderung der Premium-Show!
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@cinerama: Danke für die Schilderung, aber wie war denn nun die Güte der Filmvorführung? Dein Urteil darüber fände ich persönlich interessanter als Jubelperserfotos!