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Film-Mechaniker

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  1. Find's auch cool, schön gemacht. Den Händen nach ein älterer Herr, der das macht
  2. Ein Sternrad oder Schaltrad aus Messing, so wie es scheint In Kinoprojektoren sieht es etwas anders aus, da werden härtbare Stähle verwendet, der Schaltstift wird eingesetzt. Bei den Amerikanern besteht das bewegte Element mit Kreuz und Schaltwelle aus einem Stück. Quelle: Homesite LaVezzi
  3. Ich meinte eigentlich die Vertreter der jüdisch-patriarchalen, orientalisch-abstrakten Welt, die sich solche Wolkengötter ausdenken, die also aus Wassertröpfchen, aus Wolken, die zwar mehr aussehen wie Schaum in der Badewanne, Leben schaffen, so nah an der Adam-und-Eva-Legende, daß es mir aufgestoßen ist. Nicht, daß ich keinen Kontakt mit Juden hätte, im Gegenteil, einer meiner Freunde ist Israeli, seit Kurzem mit schweizerischer Staatsbürgerschaft, in der Schule hatte ich Kameraden mit mosaischem Hintergrund, mit einem Filmverleiher habe ich schon seit Jahren eine Geschäftsbeziehung, der mit dem Produzenten Sam Spiegel verwandt ist. In den USA bestimmen schon mehrheitlich Juden in der Filmindustrie. Man denke weniger an Woody Allen auf der Leinwand als an die weniger sichtbaren Beteiligten. Walt Disney war kein Jude, wenn wir beim Animationsfilm sind, und die Pixartierchen sind nun wohl Animation in Reinkultur, aber allein die Vorstellung des Unvorstellbaren, die lustig unterhaltende Antwort auf eine ewig offene Frage der Menschheit, birgt doch ein gewisses Kitschpotenzial in sich. Davon habe ich genug. Ich möchte mich der von allen Seiten auf mich einprasselnden Menge an Zuckerwatte, Popcorn, Orchesterschmalz und sonstigen Effekten erwehren. Es ist mir zu kindisch geworden, wenn ich ins Kino gehe, wenn ich eine Zeitung aufschlage, wenn ich fernsehe. Darum möchte ich neben den Kreationisten, den Schöpfungswütigen, etwas von den Evolutionisten erfahren. Aber heute sind auch die so genannten Dokumentarfilme so reißerisch aufgemacht wie Western. Es widert mich an.
  4. Manfred und alle Interessierte Laßt mich ganz kurz ausholen, um etwas Verborgenes zu erklären. Das ist nun entschieden trockenste Technik, aber ihr werdet es begreifen, davon bin ich überzeugt. Also, wir sind eigentlich verwöhnt, was die Bildstandleistung betrifft, das Zusammenspiel von Film und Apparat. Die Geräteindustrie konnte es sich lange, lange Zeit leisten, relativ lausige Konstruktionen zu verkaufen, weil das Filmmaterial sehr genau geschnitten und perforiert wird. Es ist uns kaum bewußt, daß die Streifenbreite über Kilometer auf wenige Hundertstel Millimeter genau eingehalten ist. Auch die Perforation weist exakt geformte und scharf gestanzte Löcher auf. Berufsfilmgeräte besitzen oft aufwändiger gestaltete Filmführung als Amateurapparate. Es gibt Sperrstifte, gekrümmte Filmbahn, gehärtete Stähle und kürzere Strecken. Wenn nun Rohfilm in den Handel kommt, der etwas weniger perfekt geschnitten ist (stumpfe Messer, nicht justiert), dann treten die Schwächen der Kameraelemente in Erscheinung. Manchmal ist eine Kamera auch einfach schlecht gepflegt oder etwas vermurkst, meistens aber ist zu wenig Genie eingebaut, als daß auch weniger perfektes Material sauber transportiert werden würde. Ich habe da einige Marken und Modelle im Kopf, kann bei Interesse auch darlegen, welche und warum. Auf Projektionsseite kann man bedeutend mehr machen, um einen Film zum Laufen zu bringen: Wachsen, Teflonieren, Schicht härten. Bei der Aufnahme hingegen zählt in erster Linie die Konstruktion. Es tut mir leid, das hier sagen zu müssen, aber wir sollten das Allermeiste an Amateurkameras ins Altmetall werfen. Wenn z. B. die Bolex eine relativ gute Filmführung hat, ist ihr Werk materiell ein Witz. Die 13 Jahre ältere Bell & Howell Filmo ist mit einer derart soliden Mechanik ausgestattet, dabei kompakt, daß man sie noch heute als Maßstab für eine 16-mm-Kamera nehmen muß. Die Bolex hat Aluminiumplatinen, ausgebüchst, darin Baustahlwellen mit Messingzahnrädern drauf, das ist Technik der Tischuhr. Das geht fürs Ticktack. Eine gute Filmkamera frißt auch weniger gut konfektionierten Film, wobei das in den Normen niedergelegte Bildstandkonzept dafür sorgen würde, daß die Lochteilungsfehler herausfallen. Ein Film sollte Schlangenlinien in den Kanten haben können und dennoch gut laufen. Daran muß man seine Investitionen messen. Bequemlichkeit, sprich: ich will eine Schnellwechselkassette, steht einer Lösung der filmtechnischen Grundaufgaben im Wege. Das hat sich jetzt wieder gezeigt mit der Aaton Penelope, letzten Herbst in Grenoble, Frankreich, herausgebracht. Man hat eine anklickbare Kassette gemacht, einen simplen Greifermechanismus und verkehrte Seitenführungselemente. Es ist kaum zu glauben, aber im Vordergrund stehen eben die Forderungen, daß die Kamera leicht sei, geräuscharm und mit elektronischer Kodierung der Einzelbilder ausgerüstet. Die Penelope ist eine 3- und 2-Loch-Schritt-Kamera für 35-mm-Film. Warum nicht, doch ein Welterfolg wird sie nicht werden. Wenn man daran denkt, daß die Franzosen einst 90 Prozent der filmtechnischen Gerätschaften weltweit lieferten . . .
  5. Hast Recht. Grundsätzlich war es bei Single-8 nicht anders. Wollte nur zeigen, daß die 8-mm-Formate alle für die große Masse konzipiert waren, ja auch 16 mm ist und bleibt ein Amateurformat. Mit ISO 3646 sind die Empfindlichkeitswinkel in der Single-8-Kassette geregelt. Das blieb aber Papier, in Wirklichkeit gab es nur 25, 50 und 200 Grad ISO.
  6. Will mich ja auch nicht unnötig versteifen, aber der Lochabstand ist 7,54 mm und damit ganz sicher kleiner als der des 16-mm-Films (7,62 mm). Ein Filmfuß hat stets eine ganze Anzahl Lochabstände/Filmschritte/Bilder (bei den Formaten mit einem Loch pro Bild), und das sind 40 bei 16 und 9,5. Der Sechzehner Fuß ist 40 X 7,62 = 304,8 mm, der Neuneinhalber ist 40 X 7,54 = 301,6 mm; immer Nominalwerte ohne Schrumpfung oder Längung. Ich habe mich getäuscht beim Radius der Eckenverrundung des Lochs, der ist 0,2 mm. Ja eben, alles ziemlich französisch :D . Was machen wir nur mit Manfred? Er droht uns verloren zu gehen.
  7. Deine Kamera versteht nur zwei Empfindlichkeiten, ISO 40 und 160. Es gab lange nur Kodachrome 40, Agfa Moviechrome 40, Covermaterial und Ektachrome 160 G. Erst neulich habe ich eine Super-8-Kamera auseinander genommen, die kontinuierliche Übertragung der Kassettenkerben an die Blendenautomatik leistet. Es handelt sich um die Bolex 155 Macrozoom, die jede Empfindlichkeit korrekt liest. Ansonsten aber ein fürcherliches Gerät.
  8. Wenn ich mich da so einlese, stelle ich fest, daß nicht eine Sekunde lang daran gedacht wird, Film weiter leben zu wollen als Betätigung, wie Menschen Bedürftigenpflege als Beruf haben oder meinetwegen Rechtspflege. Die Diskrepanz zwischen dem, was museal oder auf irgend eine Art und Weise erhaltend getan wird (als Alltag bei allen größeren Sammlungen), und den läppischen Folien, die man präsentiert, schmerzt. Freddy Buache, Leiter der Cinémathèque suisse von 1951 bis 1996, hatte Recht mit seinem Vorwort zu Bordes Buch von 1983, wo er sagt: „Le report du nitrate sur acétate, la dégradation désespérante des films en couleurs, les restaurations coûteuses, une vaste problématique insoupçonnée voici trois ou quatre lustres exige désormais des gestionnaires, des chimistes, des physiciens, qui ne se préoccupent guère de la charge affective des photogrammes soumis à la radiographie. L’ordinateur va remplacer la mémoire d’un seul capitaine qui savait tout de da cargaison, états des copies et valeurs subjectives des contenus. ( . . . ) Les cinémathèques risquent de n’être alors que l’envers de ce qu’elles furent: non plus des sources jaillissantes et mal captées, mais des bureaux parmi d’autres bureaux, soumis à l’ordre stérile de la robotique.“ Die Übertragung von Nitrat auf Acetat, die entmutigende Verschlechterung der Farbfilme, die kostspieligen Restaurationen, eine breite unvermutete Problematik schon seit drei, vier Jahren verlangt künftig Verwalter, Chemiker, Physiker, die sich kaum um die Empfindungsladung der Fotogramme kümmern, die der Durchleuchtung unterworfen sind. Der Rechner wird das Gedächtnis eines einzigen Kapitäns ersetzen, der alles über seine Ladung wußte, Zustand der Kopien und subjektive Werte der Inhalte. ( . . . ) Die Filmarchive laufen Gefahr, gerade die Umkehrung dessen zu sein, was sie waren: nicht mehr sprudelnde und schlecht gefaßte Quellen, sondern Büros unter anderen Büros, der sterilen Gewalt der Robotik untertan. Buache hat, ich kann das in der Öffentlichkeit sagen, weil es schwarz auf weiß belegt ist, gerade höchstpersönlich nichts für das technische Phänomen Film getan, er hat davon gezehrt, wie seine Worte verraten. Raymond Borde, der Leiter der Cinémathèque de Toulouse, hat da schon mehr Ahnung, wie man in « Les cinémathèques » lesen kann. Er schreibt: „Certains archivistes rêvent du jour où tous leurs films, qui sont chers à entreposer et qui donnent des déboires techniques, seraient transférés sur disques. Finies les voûtes, les rayonnages, les boîtes en tôle et en plastique. Finie la vérification laborieuse de la pellicule. Fini le poids: un film passerait de 30 kg à 200 g. ( . . . ) A cette question, John Kuiper (Rochester) a répondu que les archives sont des musées et qu’il faut conserver les normes du passé, tant que celles de l’avenir n’auront pas fait leurs preuves. Wolfgang Klaue (Berlin) a dit qu’on ne remplace pas les incunables par des photocopies. Peter Konlechner [sic] (Wien) a rappelé un principe fondamental: nous sommes d’abord des conservateurs de la pellicule. ( . . . ) J’ajoute qu’il y a dans la manipulation des images sur un support en 35 mm, une sorte de joie artisanale et un plaisir tactile qui sont irremplaçables: c’est un métier d’art. Dans la vie quotidienne des cinémathèques, je plaide le maniement amoureux de l’objet. Je plaide le tableau, le livre et le film contre le désert gris des signaux invisibles.“ Gewisse Archivleute träumen von dem Tag, da alle ihre Filme, die teuer aufzubewahren sind und technischen Kummer bereiten, auf Scheiben übertragen sein werden. Schluß mit den Gewölben, den Regalen, den Dosen aus Blech und Kunststoff. Schluß mit der mühsamen Untersuchung der Streifen. Schluß mit dem Gewicht: Ein Film von 30 kg wird zu 200 g. ( . . . ) Auf diese Frage hat John Kuiper (Rochester) geantwortet, daß die Archive Museen sind und daß man die Normen der Vergangenheit erhalten muß, umso mehr, als die kommenden sich noch nicht bewährt haben. Wolfgang Klaue (Berlin) hat gesagt, daß man keine Gemälde durch Fotokopien ersetzt. Peter Konlechner (Wien) hat ein grundlegendes Prinzip in Erinnerung gerufen: Wir sind in erster Linie Erhalter des Films. ( . . . ) Ich füge bei, daß es in der Handhabung von Bildern auf einem 35-mm-Träger eine Art kunsthandwerkliche Freude gibt und ein Berührungsvergnügen, die unersetzlich sind: Es ist ein Kunstberuf. Im Alltag der Filmarchive verteidige ich den liebevollen Umgang mit dem Gegenstand. Ich verteidige das Bild, das Buch und den Film gegen die graue Wüste der unsichtbaren Signale.“ S. 206-207
  9. Danke für die Angaben, otti61, aber oh weh, wir müssen ordnen. Lochabstand und Filmschritt von Neuneinhalb ist 7,54 mm. Das Loch mißt 2,2 auf 1,0 mm mit Radius der Eckenverrundung 0,25 mm. Also, wenn man die Streifenbreite ändert, darf man nicht mehr von 9,5 reden. Es handelt sich jetzt um 11,7-mm-Film. Die Super-Formate bleiben immer in der gehabten Breite, Super-8, Super-16, Super-35. Letzeres ist nichts anderes als Vollbild, stumm. Typisch Franzosen ! Monsieur Beauviala, der alte Patriarch, baut seine Penelope auch mit verkehrter Seitenführung. ISO 2906 kennt er nicht. :? Ich will aber nicht meckern. Immerhin eine Initiative neben Arri und Panavision! Beim Penelope-Magazin ist sogar eine richtig praktische Idee verwirklicht worden, auf die man in München noch nicht gekommen war, und zwar kannst du nach dem Einlegen des Films den Nachwickler ausrasten und verdrehen, um die Schleifengröße einzustellen. Etwas Ähnliches gab es bei den Bell-&-Howell-Autoload-Projektoren, wo man Vor- und Nachwickler über Rasten verdrehen kann. Tja, im Kino ein alter Hut, die Schleifenverstellung.
  10. Jetzt habe ich mal einen Hänger. Was zum Teufel ist Super-9,5 ?
  11. Schon klar. Mein Favorit ist der Kinokeller voller Akkumulatoren, ganzer Betrieb mit Gleichstrom
  12. http://www.cinephoto.co.uk/9_5_pathescope_arc_light.htm Übersetzung Es begann alles, als ich vom Leiter des Kinos, wo ich arbeite, nach besonderen Ideen gefragt wurde, in Bälde einen wichtigen Film anzukündigen, der in dem Theater gezeigt werden soll. Einen Tag später oder so hatte ich den Einfall, warum nicht unsere eigene Vorschau machen mit Aufnahmen von Doncaster und seinen Bewohnern. Ich legte das dem Kinochef vor, der sofort zustimmte, daß es eine gute Idee wäre vorausgesetzt, der Trailer könne wirklich aus dem Bildwerferraum projiziert werden. Ich schlug vor, meinen 9,5-mm-Projektor Pathé 200 B zu benutzen, der ein anständig ausgeleuchtetes und ruhig stehendes Bild liefert von 90 bis 120 cm Breite. Doch die Bildwand im Kino war ein gutes Stück größer als das mit den Maßen 3,65 X 4,87 m. Ich hoffte, ein annehmbares Bild in dieser Größe hinzukriegen. Ich beschloß, die Bogenlampe des Diaprojektors einzusetzen, die einen senkrechten Bogen des Hochintensität-Typs ist. Objektivhalterung und Diaschieber wurden von der Lampe entfernt, was genügend Raum ließ, um den Projektor einzurichten. Lampenhaus und Kondensor des 200 B wurden abgebaut und die Maschine an Stelle des Objektivhalters aufgebaut. Nach etwas Hin und Her mit der Brennlage der Kohlen entstand ein etwas größerer Lichtfleck als das Bildfenster vom 200 B. (Normalerweise bedeckt die Sonne dieses Bogens ein Dia von 82,5 X 82,5.) Mit einem 50-mm-Objektiv auf dem Projektor bei der Projektionsdistanz von gut 31 m und der Bogenlampe auf 60 Ampère bei 38 Volt füllte das weiße Licht gerade den aluminisierten 3-D-Bildschirm des Theaters. Zwei Fragen blieben offen. Ein wie scharfes Bild ist zu bekommen und wie ruhig wird es sein? Der jährliche Ferienfilm, mit meiner Pathé B Motocamera aufgenommen, lieferte die Antwort. Das Bild war fast so scharf wie das von den 35-mm-Projektoren und gleichermaßen ruhig. Eines Sonntag nachmittags wurde der 9,5er Streifen «Ruhmreiches Opfer» gezeigt und die Bildqualität aus allen Winkeln des Theaters geprüft. Ohne Zweifel war das Bild sehr annehmbar und vielleicht besser, als einige Säle mit 35 produzieren.
  13. Da muß ein Tippfehler sein. Primärleistung 9,2 kW statt 92 Auch Primärfrequenz wohl eher 50 Hz, aber letztlich egal Würde auch sagen, wenn's nicht ein Quecksilberdampf-Gleichrichter ist, besser etwas Modernes aufstellen. Den Elektronen ist es schnuppe, wie der Gleichrichter aussieht.
  14. Manchmal beneide ich den Laien um seine Unbeschwertheit, wenn er Leinwand sagt. Die alte Jutewand klingt damit an, grobes Sackgewebe, das man in einen Rahmen gespannt und mit Kalksumpf geweißelt hat.
  15. Sind die Kreationisten auf dem Vormarsch ?
  16. Liberalismus und Neoliberalismus sind per se irrational. Was der Rationalismus gebracht hat, kann man an der Besiedlung Nordamerikas ablesen. Autismus? Wenn ich mir die Abfolge der großen Zeitepochen, der Ären, anschaue, dann waren da klar die Antike marsialisch (Sonne-Widder), die vergangenen gut 2000 Jahre p[o]lytonisch (Sonne-Fische) und nun sind wir uranisch drauf (Sonne-Wassermann). Das ist eigentlich eher etwas für ein Astro-Forum, aber deine Frage hat mich angestochen. So sehe ich den Film als eine Art Klammer, den sprechenden Übergang von einer politischen zu einer wirtschaftlichen Epoche. Film und Kino tragen die Merkmale der Ausbreitung, Ausdehnung, Eroberung (plutonisch) und der Integration alles Bestehenden, des Themas Vergangenheit (uranisch). Wenn ich in Erinnerung rufen darf, daß die Ausbreitung des Kinematografen wie ein Krebsgeschwür empfunden und heftig bekämpft wurde. Später hat man dem Film alles aufgebürdet, was man konnte, von der Kindererziehung über politische Indoktrination bis zur Werbung. Nun, da die Fische-Zeit in Trümmern ist, wirkt der Weltmagen ungehemmt. Alles wird auf irgend eine Weise verdaut, abgebaut, zerlegt und beurteilt. Was früher mit Letternlegierung, mit Ligaturen, als langsam herausgedüftelte Druckschwärze in relativ weiches Papier gesenkt wurde, ist heute, falls es noch materiell gehandelt wird, flaches Offset auf glattem Papier, gerechnet, grob auf den Markt geworfen. Die Diskussion Film-Video endet immer an der Stelle, scheitert an der heute allgemeinen Unerfahrenheit in feinspürigen Sachen. Wir erleben es ja mit, wie ein Beruf nach dem anderen verschwindet, und stets ein Handwerk, ein Betätigungsfeld voller Sinnlichkeit und Freiheiten. Welcher Unterschied zwischen dem Wirken von Cuttern in einem Schneideraum, wo die Regale voll von Film sind, wo Schneidetisch und Galgen stehen, und der indirekten Befehlesammlung derjenigen, die Pixelhaufen am Monitor eines Computers mit einem „Schnittprogramm“ „bearbeiten“ ! Was bleiben wird, ist das Kino, was ins Museum muß, ist der Film. Eine Mumie, mit Konservierungsmethoden erhalten, aber tot. Film und Kino sind ewig jung, wenn sie neu genossen werden.
  17. Jürgen Lossau hat mich einst in Basel besucht. Nein, Kodachrome-Crossing habe ich genau drei Mal gemacht, ein erstes, einziges und letztes Mal. Das ist Film für die Entwicklungsmaschine. Es ist nicht möglich, die Funktionen der E'maschine von Hand nachzuahmen, speziell die Entfernung der Lichthofschutz-Rußgelatine. Die muß in einem alkalischen Vorbad aufgeweicht und mit Bürsten im Bad oder Wasserstrahl in separatem Tank so abgeflockt werden, daß nichts auf die Bildschicht gelangt. Es ist unmöglich, auf der Bildgelatine klebende Rußgelatine wegzumachen. Bei meinem einmaligen Versuch gab es Wolken auf dem ganzen Streifen. Der Kunde war vorgewarnt und hat es so akzeptiert, doch es ist einfach Unfug. Sooo toll ist KM als Schwarz-Weiß-Material auch nicht.
  18. Wie ich weiter oben geschrieben habe, ist der dünnere Gigabitfilm 0,068 mm stark.
  19. Wenn man keinen Vorhang hat und die Bildwand nicht nackt zeigen will, wirft man (schon vor dem ersten Einlaß !) zum Beispiel so etwas nach vorne. Den Projektor habe ich weggeworfen, der taugte nicht viel. Man kann sich das selber besser einrichten mit einem Motörchen, Riemenantrieb und dem Diaprojektor. Solche Ölscheiben mit verschiedenen Farben ergeben popig fließende Muster, denen sich die Besucher vor Beginn der Vorstellung gerne hingeben. Mit der Zeit wird das Öl warm und fließt zunehmend schneller und in kleiner werdenden Bubbeln. Aber: nicht zwei Mal zeigen, sonst kommt sich der Zuschauer wie in einer billigen Disco vor. Nachdem das Psychedelispiel weg ist, sollte man Dias parat halten für den Fall einer Panne, für die Pause. Altes Schaustellergesetz
  20. Der Beweis dafür, daß die Lumière 1894 den Stand der Technik im Nähmaschinenbau übernommen haben :look:
  21. Nein, 72 Fuß habe ich aus der Filmdicke errechnet, ausgehend von 0,108 mm, die Fuji ihren Single-8-Materialien gibt. Vielleicht hat noch mehr Platz. Aber eben, man muß erst unperforiertes 16 mm mit der Doppel-Super-8-Perforation versehen (kann man dann auch an Besitzer von DS-8-Kameras verkaufen) und in zwei Mal 8-S spalten.
  22. Bei aller Freude an euren hinterlistigen und offen ironischen bis paukigen Späßen, müßt ihr euch immer in allen Threads so breit machen? Ab in den Talk!
  23. Man kann natürlich schon was machen, und zwar den Filmkanal ausbauen und alle Auflageflächen schräg befräsen, d. h. mit diagonalen Nuten versehen, um die Fläche zu verkleinern, aber das Material dennoch sicher zu führen. Selbstverständlich überschleift und poliert der Feinmechaniker das Ganze, doch damit stimmt das Auflagemaß nicht mehr. Das Thema ist so alt wie die Filmerei, man kann in den Büchern nachlesen, wie die Techniker vor 100 Jahren damit umgingen. Samt ist übrigens nicht schlecht. Es gehört einfach eine Kinderzahnbürste zur Kamera, und man setzt die Andruckplatte erst ein, wenn der Film eingespannt ist. Ich weiß, der Amateur will per Knopfdruck zum Mond fliegen, das ist ihm zu viel Arbeit. Das Hindernis ist die fehlende Möglichkeit, einen Fenstereinsatz bei eingespanntem Film herauszunehmen, wie es bei der Berufskamera der Fall ist. Ausnahme: Aäton Penelope, aber das ist sowieso eine Fehlkonstruktion. NSGS
  24. Der Markt ist absolut da. Man braucht keinen Revolver, die Brennweitenverstellung kann schnell gehen, etwa auch nach dem System der „Hunting Zooms“ von Berthiot und anderen. Die genormten Bildformate sind Vollbild und Academy 4:3 Breitbild I, 5:3 Breitbild II, Panorama 7:4 Breitbild III, VistaVision 13:7 CinemaScope 47:20 Dazu kommen SS (Superscope 2:1) und noch weniger bekanntes Schräges. Irgendwie klebt in meinem Kleinhirn eine verblassende Erinnerung an ein US-Objektiv, das vor 20 Jahren $ 8000 gekostet haben soll, aber wahrscheinlich ist das Gedächtnis in den Schläfenlappen des Großhirns zu Hause, es gab nie ein solches Ding und es war eine billige Ableitung eines Diazooms. Puff, alles fort
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